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Berlin - failing city


Clown

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Was ich schade an der kompletten Diskussion um den neuen Flughafen finde: Wo wird endlich mal der Flugverkehr vernünftig eingeschränkt? Fliegen sollte meines Erachtens immer die Ausnahme bleiben, stattdessen nimmt diese Art der Fortbewegung mehr und mehr zu.

 

Nicht mal das Kerosin wird besteuert, und dennoch jammern die Airlines, als ob es kein Morgen gäbe.

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Über dem Müggelsee fliegen sie übrigens schon in 1,2 km Höhe. Davon konnten die Tegeler, Pankower, Reinickendorfer und Tempelhofer in den Einflugschneisen nur träumen.

Das mag sein. Aber an die alten Flugrouten hatte man sich jahrzehntelang gewöhnt. Und man konnte entsprechend wegziehen.

Nein.

 

Wer im Berliner Südosten Immobilien hat, der hat jetzt die Arschkarte.

Stimmt, die armen Hauseigentümer. Endlich hast du mal ein weiches Herz für die. :rolleyes:

 

Aber keine Sorge, am Müggelsee wird es glimpflich ausgehen: http://www.morgenpost.de/berlin/article1891549/Mueggelsee-koennte-trotz-Fluglaerm-profitieren.html

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Über dem Müggelsee fliegen sie übrigens schon in 1,2 km Höhe. Davon konnten die Tegeler, Pankower, Reinickendorfer und Tempelhofer in den Einflugschneisen nur träumen.

Das mag sein. Aber an die alten Flugrouten hatte man sich jahrzehntelang gewöhnt. Und man konnte entsprechend wegziehen.

Nein.

 

Wer im Berliner Südosten Immobilien hat, der hat jetzt die Arschkarte.

Stimmt, die armen Hauseigentümer. Endlich hast du mal ein weiches Herz für die. :rolleyes:

 

Aber keine Sorge, am Müggelsee wird es glimpflich ausgehen: http://www.morgenpost.de/berlin/article1891549/Mueggelsee-koennte-trotz-Fluglaerm-profitieren.html

 

 

 

 

Natürlich konnte man entsprechend wegziehen. Im Einzugsbereich des Düsseldorfer Flughafens wohnen nur noch die, die sich mit dem Lärm arrangiert haben. Und die, die dort Immobilien haben, wussten schon damals, dass dort ein Airport liegt. Die Häuser sind heute dementsprechend wenig wert und schlecht verkäuflich.

 

Aber wie gesagt: Das wusste man, wenn man da hin zog.

 

Wer am Müggelsee wohnt, wo bisher fast nie geflogen wurde, der hat die Arschkarte, das ist Fakt. Den Artikel der Morgenpost kann ich nicht lesen, da ich kein Abo habe.

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Komisch, über die Google-Suche konnte ich den MoPo-Artikel lesen. Gib mal die Suchworte "BER Flugrouten Müggelsee Flughöhe" ein (natürlich ohne die Anführungszeichen), dann müsste es bei dir auch gehen. Quintessenz ist, dass der Wertverlust der Grundstücke maximal 20% betragen, die Gegend aber umgekehrt wegen der Arbeitsplätze an Attraktivität gewinnen wird.

 

Das Argument "die können ja wegziehen" finde ich zynisch. Dir ist wohl nicht klar, wieviele hunderttausende von Mietwohnungen im Norden Berlins vom Tegeler Fluglärm betroffen sind. Bist du mal am Kurt-Schumacher-Platz gewesen oder in Pankow-Zentrum und hast wenige Meter über deinem Kopf ein Flugzeug über dich wegrauschen erlebt? Das Gleiche in Neukölln und Tempelhof zu den Zeiten, als Tempelhof noch offen war.

 

Die im Süden Berlins wussten übrigens auch, dass da ein Flughafen ist. Schönefeld nämlich. Dessen Flugrouten verschieben sich jetzt ein bisschen, aber nicht substanziell.

bearbeitet von Inge
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Es wird sowieso noch bis 2015, 2016 oder 2017 dauern...

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Es wird sowieso noch bis 2015, 2016 oder 2017 dauern...

 

 

 

Du bist ein unverbesserlicher Optimist.

 

 

Möglicherweise reißen die auch tatsächlich alles wieder ab und bauen neu. Dann dürfte es vor 2020 nichts werden.

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Ein Flughafen in Zentrumsnähe begrenzt aber die Größe der Flugzeuge und damit auch das Verkehrsvolumen. Tempelhof taugte - ebenso wie Tegel - fast nur für innerdeutsche und innereuropäische Flüge. Die kürzeren innerdeutschen Geschäftsreisen (Hamburg, Hannover etc.) macht man inzwischen längst mit dem ICE und nicht mehr mit dem Flugzeug. Tempelhof hatte sich daher zu einem Spezialisten für Flüge nach Mannheim oder Paderborn entwickelt. Sollte es mal über Europa hinausgehen, musstest du immer erst irgendwo umsteigen - teuer und dauert lange.

 

"Spitze" geht anders.

 

Für Langstreckenflüge mit großen Flugzeugen hat/hatte Berlin doch Schönefeld (den Flughafen der "Hauptstadt der Republik"), von Schönefeld wurden doch "unter Erich" weltweite Flugverbindungen unterhalten. Es bestand keine unmittelbare Notwendig einen neuen Großflughafen für die Hauptstadt zu bauen und gleichzeitig vorhandene Flughäfen aufzugeben. Andere europäische Hauptstädte haben auch mehrere Flughäfen.

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Weltweit?? Ich bin ein paar Mal von Schönefeld nach Griechenland (Athen oder Heraklion) geflogen, das ging nie direkt, sondern immer nur über sozialistische Bruderstaaten, also mit Umsteigen in Sofia, Bukarest oder Budapest.

 

Als wir vor ein paar Jahren in Nepal waren, ging es von Schönefeld auch nicht direkt nach Kathmandu, sondern nur mit Umsteigen in Wien. Genau deshalb sollte ja Schönefeld ausgebaut werden, was nun mit dem BER geschieht.

bearbeitet von Inge
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Weltweit?? Ich bin ein paar Mal von Schönefeld nach Griechenland (Athen oder Heraklion) geflogen, das ging nie direkt, sondern immer nur über sozialistische Bruderstaaten, also mit Umsteigen in Sofia, Bukarest oder Budapest.

 

Als wir vor ein paar Jahren in Nepal waren, ging es von Schönefeld auch nicht direkt nach Kathmandu, sondern nur mit Umsteigen in Wien. Genau deshalb sollte ja Schönefeld ausgebaut werden, was nun mit dem BER geschieht.

 

 

 

Liebe Inge, ich finde es schockierend, dass Du und Dein Göttergatte tatsächlich in Wien umsteigen mussten! Neulich erst, als ich mal eben zum Shoppen nach Sydney wollte, musste ich doch glatt - horribile dictu - in Frankfurt am Main umsteigen, weil es dank vieler Reichsbedenkenträger und Öko-Stalinisten nicht eine einzige umsteigefreie Flugverbindung vom Nabel der Welt (Düsseldorf) nach down under gibt!

 

Soweit sind wir schon gekommen, dass wohlhabenden freien Bürgern wie unsereiner das freie Fliegen so unglaublich erschwert, ja, gar verunmöglicht wird!

 

Eine Petition an den Bundestag wäre das Mindeste, was man in dieser prekären Situation in Angriff nehmen sollte. Oder eine Bürgerinitiative "Langstrecke direkt ab meiner Haustür!".

 

 

Aber sonst habt Ihr keine Probleme? :unsure:

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Weltweit?? Ich bin ein paar Mal von Schönefeld nach Griechenland (Athen oder Heraklion) geflogen, das ging nie direkt, sondern immer nur über sozialistische Bruderstaaten, also mit Umsteigen in Sofia, Bukarest oder Budapest.

 

Als wir vor ein paar Jahren in Nepal waren, ging es von Schönefeld auch nicht direkt nach Kathmandu, sondern nur mit Umsteigen in Wien. Genau deshalb sollte ja Schönefeld ausgebaut werden, was nun mit dem BER geschieht.

 

 

 

Liebe Inge, ich finde es schockierend, dass Du und Dein Göttergatte tatsächlich in Wien umsteigen mussten! Neulich erst, als ich mal eben zum Shoppen nach Sydney wollte, musste ich doch glatt - horribile dictu - in Frankfurt am Main umsteigen, weil es dank vieler Reichsbedenkenträger und Öko-Stalinisten nicht eine einzige umsteigefreie Flugverbindung vom Nabel der Welt (Düsseldorf) nach down under gibt!

 

Soweit sind wir schon gekommen, dass wohlhabenden freien Bürgern wie unsereiner das freie Fliegen so unglaublich erschwert, ja, gar verunmöglicht wird!

 

Eine Petition an den Bundestag wäre das Mindeste, was man in dieser prekären Situation in Angriff nehmen sollte. Oder eine Bürgerinitiative "Langstrecke direkt ab meiner Haustür!".

 

 

Aber sonst habt Ihr keine Probleme? :unsure:

 

Wer im Glashaus sitzt sollte sich nur im Dunkeln ausziehen.

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Wer im Glashaus sitzt sollte sich nur im Dunkeln ausziehen.

 

 

 

Schwachsinns-Vergleich.

 

Bei meinem damaligem Beitrag habe ich meine eigenen Probleme nur als Beispiel dafür genommen, dass der Berliner Hbf (bis heute) unzureichend angebunden ist - und an das Ostberliner Tramnetz noch gar nicht.

 

Was das mit den Luxusbedürfnissen einiger betuchter Flugreisender zu tun haben soll, die sich darüber echauffieren, nicht ohne Umstieg nach Kathmandu (sic!) zu gelangen, erschließt sich mir nicht.

bearbeitet von Epicureus
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Wer im Glashaus sitzt sollte sich nur im Dunkeln ausziehen.

 

 

 

Schwachsinns-Vergleich.

 

Bei meinem damaligem Beitrag habe ich meine eigenen Probleme nur als Beispiel dafür genommen, dass der Berliner Hbf (bis heute) unzureichend angebunden ist - und an das Ostberliner Tramnetz noch gar nicht.

 

Was das mit den Luxusbedürfnissen einiger betuchter Flugreisender zu tun haben soll, die sich darüber echauffieren, nicht ohne Umstieg nach Kathmandu (sic!) zu gelangen, erschließt sich mir nicht.

 

Wenn man "am flachen Land" wohnt wie ich (und Wunibald meiner Meinung nach auch), sind die von dir wenn auch als Beispiel geschilderten Probleme echt pipifax. Luxus in Reinform. Privilegien, die auch die kleinen Leute auf dem Land mit ihren Steuern mitfinanzieren.

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Wenn man "am flachen Land" wohnt wie ich (und Wunibald meiner Meinung nach auch), sind die von dir wenn auch als Beispiel geschilderten Probleme echt pipifax. Luxus in Reinform. Privilegien, die auch die kleinen Leute auf dem Land mit ihren Steuern mitfinanzieren.

 

 

 

Ach Gott, jetzt kommt die Leier wieder.

 

Dann fange ich auch mit dem Anstieg der Mieten in Großstädten an, der letztes Jahr bei Neuvermietungen bis ca. 40% über dem Altmietvertrag lag.

 

Wer auf dem Land wohnt, der hat es sich so ausgesucht. Und wohnte viele Jahrzehnte dank niedrigster Benzinpreise dort sehr kommod. Dass sich das langsam ändert, und dass die Pendlerkosten in die Stadt zum Job die Kosten der Billigwohnung auf dem Land langsam auffressen, ist nicht mein Problem. Da müsst Ihr Euch bei der Bundesregierung bzw. beim Parlament beschweren, denn die legen die Besteuerung von Kraftstoffen fest.

 

 

Ich würde niemals im Leben aufs Land ziehen, weil ich auch im Alter mobil bleiben möchte. Und einen halbwegs kostendeckenden ÖPNV wird es dort nie geben. Dass Berlin mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern einen guten ÖPNV braucht, dürfte ja wohl unbestritten sein. Und wenn "ihr" dafür mitbezahlen müsst - für was bezahle ich denn bitteschön als Städter alles mit?

bearbeitet von Epicureus
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Wenn man "am flachen Land" wohnt wie ich (und Wunibald meiner Meinung nach auch), sind die von dir wenn auch als Beispiel geschilderten Probleme echt pipifax. Luxus in Reinform. Privilegien, die auch die kleinen Leute auf dem Land mit ihren Steuern mitfinanzieren.

 

 

 

Ach Gott, jetzt kommt die Leier wieder.

 

Dann fange ich auch mit dem Anstieg der Mieten in Großstädten an, der letztes Jahr bei Neuvermietungen bis ca. 40% gegenüber dem Altmietvertrag lag.

 

Wer auf dem Land wohnt, der hat es sich so ausgesucht. Und wohnte viele Jahrzehnte dank niedrigster Benzinpreise dort sehr kommod. Dass sich das langsam ändert, und dass die Pendlerkosten in die Stadt zum Job die Kosten der Billigwohnung auf dem Land langsam auffressen, ist nicht mein Problem. Da müsst Ihr Euch bei der Bundesregierung bzw. beim Parlament beschweren, denn die legen die Besteuerung von Kraftstoffen fest.

 

 

Ich würde niemals im Leben aufs Land ziehen, weil ich auch im Alter mobil bleiben möchte. Und einen halbwegs kostendeckenden ÖPNV wird es dort nie geben. Dass Berlin mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern einen guten ÖPNV braucht, dürfte ja wohl unbestritten sein. Und wenn "ihr" dafür mitbezahlen müsst - für was bezahle ich denn bitteschön als Städter alles mit?

 

Wer in der Großstadt wohnt, hat es sich in der Regel ausgesucht. Zwangsversetzungen dorthin gibt es nur in wenigen Bereichen. Wenn du niemals im Leben aufs Land ziehen möchtest, ist das dein Luxusproblem. ÖPNV ist niemals kostendeckend, auch in der Großstadt nicht.

 

Wenn ich in München oder in Berlin höre, wie unmöglich es ist, dass der Bus nur noch alle 20 Minuten fährt (statt wie früher alle 10) und der Bus dann kaum besetzt ist, kann ich schon wütend werden,.

 

Es ging mir überhaupt nicht um die Pendlerkosten (das ist ein anderes Thema). Aber dass ältere Menschen nicht mehr einkaufen können oder einen Arzt aufsuchen (von Facharzt nicht zu reden) ohne ein Taxi zu zahlen (wenn sie keinen lieben Menschen finden, der sie fährt), weil es das am Ort nicht mehr gibt, das tangiert dich nicht mal peripher (um es vornehm auszudrücken).

Aber ich weiß schon, was du zu brauchen glaubst, ist angemessen und richtig, aber wehe, wenn jemand anders auch Forterungen stellt, dann ist das überzogen und sonst was.

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Aber ich weiß schon, was du zu brauchen glaubst, ist angemessen und richtig, aber wehe, wenn jemand anders auch Forterungen stellt, dann ist das überzogen und sonst was.

 

Nur kommt man da wie dort mit Jammern nicht weiter. Die Bereitschaft für ÖPNV kostendeckende Preise zu bezahlen ist gleich null. Ein Taxi ist freilich teuer (das muß ja Vollkosten weitergeben), aber Rentner am Land scheinen nie auf die Idee zu kommen, mal zu mehreren ein Großraumtaxi zu chartern, um in die Kreisstadt zu kommen. Aber wie kommt man überhaupt auf die Idee, daß Mobilität subventioniert werden müßte? Essen, Trinken und Bekleidung muß man doch auch selbst bezahlen.

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Wer in der Großstadt wohnt, hat es sich in der Regel ausgesucht. Zwangsversetzungen dorthin gibt es nur in wenigen Bereichen. Wenn du niemals im Leben aufs Land ziehen möchtest, ist das dein Luxusproblem.

 

 

Ja, ich habe mir mein Leben in der Großstadt dezidiert ausgesucht. Weil ich auf dem Land einginge wie eine Primel. Ich genieße den verhältnismäßig guten ÖPNV, das Kultur- und Freizeitangebot. Aber: Ich bezahle mein Städterdasein mit erheblicher Lärm- und Abgasbelästigung und Dauerstaus morgens und abends, die sich nur ein paar hundert Meter von meinem Wohnstandort entfernt durch die Ein- und Ausfallstraßen quälen. Mit Kriminalität, Drogenstrich, Müll auf den Straßen etc.

 

All das gibt es in der Form in einem fränkischen Dorf nun einmal nicht. Letztlich haben beide Wohnformen ihre Vor- und Nachteile. Und es hilft nichts, das eine gegen das andere auszuspielen. Ihr habt die Ruhe - dafür fährt eben der Bus nur alle 120 Minuten, wenn überhaupt. Aber sagt jetzt bitte nicht, das hättet ihr nicht gewusst, als ihr damals dorthin gezogen seid. Das ist nun wirklich nicht mehr ernstzunehmen. Das wäre so, wie wenn ich in die Stadt ziehe und dann eine Bürgerinitiative gegen Autolärm bilde. Nicht, dass ich gegen eine vernünftige Eindämmung desselben wäre - aber verbieten wird man ihn in einer Großstadt nun einmal nicht können.

 

 

 

ÖPNV ist niemals kostendeckend, auch in der Großstadt nicht.

 

ÖPNV in der Stadt wird aber mittlerweile immer weniger bezuschusst, weil er eben immer kostendeckender arbeitet (leider auch dank Outsourcing, Leiharbeitern und Dumpinglöhnen bei Busfahrern). Bzw. er muss immer kostendeckender arbeiten, weil er immer weniger Subventionen erhält. Die Düsseldorfer Rheinbahn hat einen Kostendeckungsgrad von 80% (sic!) - und dass, obwohl sie unzählige Bus- und Bahnfahrer bezahlt, Fahrzeuge kaufen und ein riesiges Schienennetz unterhalten muss. Der Gedanke, den städtischen Verkehrsbetrieben werde auch heutzutage noch die Staatsknete in den Hintern geblasen, ist seit mindestens 10-15 Jahren (EU-Ausschreibungswahn, immer schlechtere Tarifverträge, wenn überhaupt etc.) illusorisch. Frag mal, wie beliebt Fahrerjobs bei diesen Betrieben heutzutage noch sind.

 

Insofern tun die Städte mittlerweile alles, um die Subventionen weiter nach unten zu bekommen. Was Dir und Deinem ländlichen Raum letztlich zugutekommt.

 

 

 

Wenn ich in München oder in Berlin höre, wie unmöglich es ist, dass der Bus nur noch alle 20 Minuten fährt (statt wie früher alle 10) und der Bus dann kaum besetzt ist, kann ich schon wütend werden,.

 

Dann werde auch ich wütend, denn der Bus, der in der Stadt vorher alle 10 Minuten gefahren ist, tat das ja nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil die Nachfrage da war. In Duisburg wurde die Taktung der Busse mittlerweile vielerorts aus Kostengründen halbiert - und das Ende vom Lied ist, dass mittlerweile so wenige Leute mit dem ÖPNV fahren, dass man ihn auch gleich einstellen kann. Dass dann zeitgleich die Straßen an dem vermehrten PKW-Verkehr kollabieren ... nun ja. Pech eben. Das hat man davon, wenn man in einer Großstadt leben will.

 

Will sagen: Die ÖPNV-Netz- und Angebotsdichte, die man in Berlin findet, kann man nicht annähernd mit der in den Städten des Westens vergleichen. Dortmund, Essen oder Duisburg haben einen deutlich schlechteren Nahverkehr als Berlin. Und übrigens auch als Dresden oder Leipzig. Aber das nur nebenbei.

 

 

 

Es ging mir überhaupt nicht um die Pendlerkosten (das ist ein anderes Thema). Aber dass ältere Menschen nicht mehr einkaufen können oder einen Arzt aufsuchen (von Facharzt nicht zu reden) ohne ein Taxi zu zahlen (wenn sie keinen lieben Menschen finden, der sie fährt), weil es das am Ort nicht mehr gibt, das tangiert dich nicht mal peripher (um es vornehm auszudrücken).

Aber ich weiß schon, was du zu brauchen glaubst, ist angemessen und richtig, aber wehe, wenn jemand anders auch Forterungen stellt, dann ist das überzogen und sonst was.

 

 

Aber das mit den irgendwann nicht mehr verkehrenden Bussen wussten die Menschen doch schon, als sie in die Pampa zogen. Und selbst wenn nicht: Wer hat denn fleißig CDU und CSU gewählt in Bayern? Die Politik ist schuld, dass der Nahverkehr auf dem Land ausgedünnt wurde - und scheinbar hat sich bislang niemand daran so wirklich gestört, denn Seehofer wird dieses Jahr mit großer Mehrheit wiedergewählt.

 

Und warum ist der Nahverkehr auf dem Land eingegangen? Richtig, weil ihn irgendwann kaum einer mehr genutzt hat. Alle hatten und haben 1-3 Autos in der Familie - und wundern sich dann als Senioren, wenn sie ÖPNV-technisch auf dem Trockenen sitzen!?

 

Bei mir in der Stadt kenne ich keine Bus- oder Bahnlinie, die so schlecht genutzt wird, dass sie unrentabel wäre. Und selbst wenn: die starken Linien subventionieren die schwächeren. Natürlich nur, wenn alle Linien weiterhin in der Hand eines Verkehrsunternehmens liegen. Deswegen bin ich auch ein erklärter Gegner der Privatisierung beim öffentlichen Verkehr. Aber das nur nebenbei.

bearbeitet von Epicureus
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aber Rentner am Land scheinen nie auf die Idee zu kommen, mal zu mehreren ein Großraumtaxi zu chartern, um in die Kreisstadt zu kommen.

 

 

Volle Zustimmung.

 

 

 

Aber wie kommt man überhaupt auf die Idee, daß Mobilität subventioniert werden müßte? Essen, Trinken und Bekleidung muß man doch auch selbst bezahlen.

 

 

Die "Subvention" von Mobilität ist wichtig, weil niemand die Fahrpreise bezahlen könnte, die erhoben werden müssten, führen die Busse und Bahnen zu 100% kostendeckend durch die Gegend. Und wie wir sehen, ist der Preis, den wir für eine weitere Abschmelzung der Subventionen zahlen (Bespiel Rheinbahn Düsseldorf: Kostendeckungsgrad 80%), ein niedrigerer Lohn für die Fahrer. Die Rheinbahn vergibt Linienkonzessionen an private Anbieter, die ihren Fahrern bis zu 30% weniger zahlen als die Rheinbahn. So wenig, dass diese schon wieder zum Teil staatlich aufstocken müssen.

 

 

Einsparungen an der einen Stelle ziehen immer Nachteile für andere nach sich, meist die Mitarbeiter. Wenn wir im Bereich ÖPNV weiter dem EU-Privatisierungswahn verfallen, werden wir uns immer tiefer in die Jauche reiten. Schönes Beispiel dafür: Die neuen Fernbuslinien, landauf, landab von den Medien hochgejazzt als das Verkehrsmittel der Zukunft, viel besser als die "böse" monopolistische Bahn.

 

Wie die Fahrer dieser privaten Buslinien entlohnt werden, würde mich interessieren. Und was für Schichten die fahren müssen.

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Will sagen: Die ÖPNV-Netz- und Angebotsdichte, die man in Berlin findet, kann man nicht annähernd mit der in den Städten des Westens vergleichen.

 

Der Skandal dabei ist, daß das nicht von Berlinern sondern aus Bayern, BW und Hessen bezahlt wird. Mit den Milliarden für Berlin könnte Bayern jedem Rentner am Land ein Taxi in der Woche spendieren.

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Der Skandal dabei ist, daß das nicht von Berlinern sondern aus Bayern, BW und Hessen bezahlt wird. Mit den Milliarden für Berlin könnte Bayern jedem Rentner am Land ein Taxi in der Woche spendieren.

 

 

 

Ach komm, die Leier kannst Du Dir sparen. Dass Bayern beim Strukturausgleich in der Geberrolle ist, das war ja nicht immer so. Aber erst seitdem sie da sind, jammern und wehklagen sie, allen voran Lackel Seehofer, als ob es kein Morgen gäbe.

 

 

Was wäre denn die Alternative zum Länderfinanzausgleich? Eine Neuordnung der Bundesländer per ordre de mufti? Das will ich sehen.

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Wer in der Großstadt wohnt, hat es sich in der Regel ausgesucht. Zwangsversetzungen dorthin gibt es nur in wenigen Bereichen. Wenn du niemals im Leben aufs Land ziehen möchtest, ist das dein Luxusproblem.

 

 

Ja, ich habe mir mein Leben in der Großstadt dezidiert ausgesucht. Weil ich auf dem Land einginge wie eine Primel. Ich genieße den verhältnismäßig guten ÖPNV, das Kultur- und Freizeitangebot. Aber: Ich bezahle mein Städterdasein mit erheblicher Lärm- und Abgasbelästigung und Dauerstaus morgens und abends, die sich nur ein paar hundert Meter von meinem Wohnstandort entfernt durch die Ein- und Ausfallstraßen quälen. Mit Kriminalität, Drogenstrich, Müll auf den Straßen etc.

 

All das gibt es in der Form in einem fränkischen Dorf nun einmal nicht. Letztlich haben beide Wohnformen ihre Vor- und Nachteile. Und es hilft nichts, das eine gegen das andere auszuspielen. Ihr habt die Ruhe - dafür fährt eben der Bus nur alle 120 Minuten, wenn überhaupt. Aber sagt jetzt bitte nicht, das hättet ihr nicht gewusst, als ihr damals dorthin gezogen seid. Das ist nun wirklich nicht mehr ernstzunehmen. Das wäre so, wie wenn ich in die Stadt ziehe und dann eine Bürgerinitiative gegen Autolärm bilde. Nicht, dass ich gegen eine vernünftige Eindämmung desselben wäre - aber verbieten wird man ihn in einer Großstadt nun einmal nicht können.

 

 

 

ÖPNV ist niemals kostendeckend, auch in der Großstadt nicht.

 

ÖPNV in der Stadt wird aber mittlerweile immer weniger bezuschusst, weil er eben immer kostendeckender arbeitet (leider auch dank Outsourcing, Leiharbeitern und Dumpinglöhnen bei Busfahrern). Bzw. er muss immer kostendeckender arbeiten, weil er immer weniger Subventionen erhält. Die Düsseldorfer Rheinbahn hat einen Kostendeckungsgrad von 80% (sic!) - und dass, obwohl sie unzählige Bus- und Bahnfahrer bezahlt, Fahrzeuge kaufen und ein riesiges Schienennetz unterhalten muss. Der Gedanke, den städtischen Verkehrsbetrieben werde auch heutzutage noch die Staatsknete in den Hintern geblasen, ist seit mindestens 10-15 Jahren (EU-Ausschreibungswahn, immer schlechtere Tarifverträge, wenn überhaupt etc.) illusorisch. Frag mal, wie beliebt Fahrerjobs bei diesen Betrieben heutzutage noch sind.

 

Insofern tun die Städte mittlerweile alles, um die Subventionen weiter nach unten zu bekommen. Was Dir und Deinem ländlichen Raum letztlich zugutekommt.

 

 

 

Wenn ich in München oder in Berlin höre, wie unmöglich es ist, dass der Bus nur noch alle 20 Minuten fährt (statt wie früher alle 10) und der Bus dann kaum besetzt ist, kann ich schon wütend werden,.

 

Dann werde auch ich wütend, denn der Bus, der in der Stadt vorher alle 10 Minuten gefahren ist, tat das ja nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil die Nachfrage da war. In Duisburg wurde die Taktung der Busse mittlerweile vielerorts aus Kostengründen halbiert - und das Ende vom Lied ist, dass mittlerweile so wenige Leute mit dem ÖPNV fahren, dass man ihn auch gleich einstellen kann. Dass dann zeitgleich die Straßen an dem vermehrten PKW-Verkehr kollabieren ... nun ja. Pech eben. Das hat man davon, wenn man in einer Großstadt leben will.

 

Will sagen: Die ÖPNV-Netz- und Angebotsdichte, die man in Berlin findet, kann man nicht annähernd mit der in den Städten des Westens vergleichen. Dortmund, Essen oder Duisburg haben einen deutlich schlechteren Nahverkehr als Berlin. Und übrigens auch als Dresden oder Leipzig. Aber das nur nebenbei.

 

 

 

Es ging mir überhaupt nicht um die Pendlerkosten (das ist ein anderes Thema). Aber dass ältere Menschen nicht mehr einkaufen können oder einen Arzt aufsuchen (von Facharzt nicht zu reden) ohne ein Taxi zu zahlen (wenn sie keinen lieben Menschen finden, der sie fährt), weil es das am Ort nicht mehr gibt, das tangiert dich nicht mal peripher (um es vornehm auszudrücken).

Aber ich weiß schon, was du zu brauchen glaubst, ist angemessen und richtig, aber wehe, wenn jemand anders auch Forterungen stellt, dann ist das überzogen und sonst was.

 

 

Aber das mit den irgendwann nicht mehr verkehrenden Bussen wussten die Menschen doch schon, als sie in die Pampa zogen. Und selbst wenn nicht: Wer hat denn fleißig CDU und CSU gewählt in Bayern? Die Politik ist schuld, dass der Nahverkehr auf dem Land ausgedünnt wurde - und scheinbar hat sich bislang niemand daran so wirklich gestört, denn Seehofer wird dieses Jahr mit großer Mehrheit wiedergewählt.

 

Und warum ist der Nahverkehr auf dem Land eingegangen? Richtig, weil ihn irgendwann kaum einer mehr genutzt hat. Alle hatten und haben 1-3 Autos in der Familie - und wundern sich dann als Senioren, wenn sie ÖPNV-technisch auf dem Trockenen sitzen!?

 

Bei mir in der Stadt kenne ich keine Bus- oder Bahnlinie, die so schlecht genutzt wird, dass sie unrentabel wäre. Und selbst wenn: die starken Linien subventionieren die schwächeren. Natürlich nur, wenn alle Linien weiterhin in der Hand eines Verkehrsunternehmens liegen. Deswegen bin ich auch ein erklärter Gegner der Privatisierung beim öffentlichen Verkehr. Aber das nur nebenbei.

 

Wir sind ja so langsam OT:

 

Erstens: nicht Dorf, sondern Kreisstadt (die umliegenden Dörfer trifft es noch mehr).

Zweitens: als ich 1966 hierher versetzt wurde, gab es noch einen Bahnhof mit (geschätzt) 7 bis 8 Zügen in jeder Richtung, am WE vielleicht 4

Drittens: mit den Zugverbindungen hier war es akkurat so, wie du es für deine ausgedünnte Buslinie beschrieben hast

Viertens: die meisten älteren Leute hier sind nicht zugezogen, sondern hier geboren und würden gerne ohne zuviele Nachteile hier weiterleben und auch sterben.

Fünftens: es müssen immer wieder Leute hierher kommen: Kinder haben ein Anrecht auf Schule (übrigens: 30% der Lehrer meiner ehemaligen Schule sind ehemalige Schüler dieses Gymnasiums, du würdest sagen: die Trottel) und alle brauchen gesundheitliche Versorgung. Es ist fast unmöglich für einen Arzt einen Nachfolger zu finden.

Also, es gibt eine Menge Probleme mehr als in dein Großstadtgehirn hineingeht. Und für Leute wie dich sind die auch völlig belanglos (in jeder Hinsicht).

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Erstens: nicht Dorf, sondern Kreisstadt (die umliegenden Dörfer trifft es noch mehr).

Zweitens: als ich 1966 hierher versetzt wurde, gab es noch einen Bahnhof mit (geschätzt) 7 bis 8 Zügen in jeder Richtung, am WE vielleicht 4

Drittens: mit den Zugverbindungen hier war es akkurat so, wie du es für deine ausgedünnte Buslinie beschrieben hast

Viertens: die meisten älteren Leute hier sind nicht zugezogen, sondern hier geboren und würden gerne ohne zuviele Nachteile hier weiterleben und auch sterben.

Fünftens: es müssen immer wieder Leute hierher kommen: Kinder haben ein Anrecht auf Schule (übrigens: 30% der Lehrer meiner ehemaligen Schule sind ehemalige Schüler dieses Gymnasiums, du würdest sagen: die Trottel) und alle brauchen gesundheitliche Versorgung. Es ist fast unmöglich für einen Arzt einen Nachfolger zu finden.

Also, es gibt eine Menge Probleme mehr als in dein Großstadtgehirn hineingeht. Und für Leute wie dich sind die auch völlig belanglos (in jeder Hinsicht).

 

 

Okay, dann mal ganz konkret:

 

 

Was habt Ihr Kreisstadtbewohner, was hast Du ganz konkret dagegen getan, dass Euer Bahnhof damals geschlossen wurde? Mit guten Nutzerzahlen hätte man die Bahnlinie zu Euch problemlos aufrechterhalten können. Ich fahre täglich mit Bus und Bahn, obwohl ich einen Führerschein habe. Wenn keine Nachfrage mehr besteht - wie sollte man da ein Angebot aufrechterhalten?

 

Dass Du als Beamtin in diese Stadt versetzt wurdest, ist verglichen mit der Mehrheit der Arbeitnehmer die absolute Ausnahme. Die meisten anderen habe eine Wahl. Auch die, woanders hinzugehen.

 

Man hat immer eine Wahl.

 

 

Ihr könntet Euch als Senioren zum Beispiel zusammensetzen und einen Bürgerbus ins Leben rufen, der Euch zum nächsten Bahnhof fährt. Bürgerbusse gibt es mittlerweile in vielen Kommunen, und das recht erfolgreich. Scheint bei Euch aber keine Nachfrage zu bestehen.

 

 

Und was die Sache mit den Ärzten angeht: Das ist die Schuld unseres Gesundheitssystems, das Apparatemedizin mit hohen Fallzahlen bevorteilt (Röntgenärzte, Hautärzte, Internisten etc.) - und "Menschenmedizin" (Allgemeinmediziner in Stadt und Land) benachteiligt. Kann man reformieren - geschieht aber nicht, da die meisten Fachärzte um ihre Pfründe bangen und ihren Allgemeinmedizinerkollegen nichts vom Kuchen abgeben wollen.

 

Wenn ein Allgemeinmediziner in Meck-Pomm genauso viel verdiente wie ein Röntgenologe in Berlin-Zehlendorf, sähe die Sache anders aus. Aber wie gesagt: letzterer möchte eben nichts abgeben. Die blanke Gier. Menschlich, allzumenschlich.

bearbeitet von Epicureus
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Erstens: nicht Dorf, sondern Kreisstadt (die umliegenden Dörfer trifft es noch mehr).

Zweitens: als ich 1966 hierher versetzt wurde, gab es noch einen Bahnhof mit (geschätzt) 7 bis 8 Zügen in jeder Richtung, am WE vielleicht 4

Drittens: mit den Zugverbindungen hier war es akkurat so, wie du es für deine ausgedünnte Buslinie beschrieben hast

Viertens: die meisten älteren Leute hier sind nicht zugezogen, sondern hier geboren und würden gerne ohne zuviele Nachteile hier weiterleben und auch sterben.

Fünftens: es müssen immer wieder Leute hierher kommen: Kinder haben ein Anrecht auf Schule (übrigens: 30% der Lehrer meiner ehemaligen Schule sind ehemalige Schüler dieses Gymnasiums, du würdest sagen: die Trottel) und alle brauchen gesundheitliche Versorgung. Es ist fast unmöglich für einen Arzt einen Nachfolger zu finden.

Also, es gibt eine Menge Probleme mehr als in dein Großstadtgehirn hineingeht. Und für Leute wie dich sind die auch völlig belanglos (in jeder Hinsicht).

 

 

Okay, dann mal ganz konkret:

 

 

Was habt Ihr Kreisstadtbewohner, was hast Du ganz konkret dagegen getan, dass Euer Bahnhof damals geschlossen wurde? Mit guten Nutzerzahlen hätte man die Bahnlinie zu Euch problemlos aufrechterhalten können. Ich fahre täglich mit Bus und Bahn, obwohl ich einen Führerschein habe. Wenn keine Nachfrage mehr besteht - wie sollte man da ein Angebot aufrechterhalten?

 

Dass Du als Beamtin in diese Stadt versetzt wurdest, ist verglichen mit der Mehrheit der Arbeitnehmer die absolute Ausnahme. Die meisten anderen habe eine Wahl. Auch die, woanders hinzugehen.

 

Man hat immer eine Wahl.

 

 

Ihr könntet Euch als Senioren zum Beispiel zusammensetzen und einen Bürgerbus ins Leben rufen, der Euch zum nächsten Bahnhof fährt. Bürgerbusse gibt es mittlerweile in vielen Kommunen, und das recht erfolgreich. Scheint bei Euch aber keine Nachfrage zu bestehen.

 

 

Und was die Sache mit den Ärzten angeht: Das ist die Schuld unseres Gesundheitssystems, das Apparatemedizin mit hohen Fallzahlen bevorteilt (Röntgenärzte, Hautärzte, Internisten etc.) - und "Menschenmedizin" (Allgemeinmediziner in Stadt und Land) benachteiligt. Kann man reformieren - geschieht aber nicht, da die meisten Fachärzte um ihre Pfründe bangen und ihren Allgemeinmedizinerkollegen nichts vom Kuchen abgeben wollen.

 

Wenn ein Allgemeinmediziner in Meck-Pomm genauso viel verdiente wie ein Röntgenologe in Berlin-Zehlendorf, sähe die Sache anders aus. Aber wie gesagt: letzterer möchte eben nichts abgeben. Die blanke Gier. Menschlich, allzumenschlich.

 

Doch, es gibt natürlich Interesse und Bürgerbusse und das Landratsamt hat auch eine Initiative gestartet, das auszudehnen. Mal sehen, was raus kommt. Aber auch das muss bezahlt werden. Gestern stand in der Zeitung, dass die sog. 2. Stammstrecke der Münchner S-Bahn die Mittel, die ganz Bayern für den ÖPNV als Zuschüsse zustehen auf Jahre hinaus binden wird, so dass für den Rest nichts übrig bleibt. Was die Defizite im ÖPNV von Mittelstädten anbelangt, habe ich in der dortigen Zeitung gelesen, dass diese (wie in ähnlichen Kommunen auch) über die Strom-, Gas- und Wasserpreise (sagt man?) Querfinanziert werden.

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Gestern stand in der Zeitung, dass die sog. 2. Stammstrecke der Münchner S-Bahn die Mittel, die ganz Bayern für den ÖPNV als Zuschüsse zustehen auf Jahre hinaus binden wird, so dass für den Rest nichts übrig bleibt. Was die Defizite im ÖPNV von Mittelstädten anbelangt, habe ich in der dortigen Zeitung gelesen, dass diese (wie in ähnlichen Kommunen auch) über die Strom-, Gas- und Wasserpreise (sagt man?) Querfinanziert werden.

 

 

 

Die 2. Münchener Stammstrecke ist so ein bayerisches Musterprojekt, das auch den Ausbau des Nahverkehrs an Rhein und Ruhr ganz massiv behindern wird. Aber wen wundert es: Ramsauer ist schließlich Bayer.

 

Offiziell tut man natürlich immer so, als habe das eine mit dem anderen nichts zu tun. Wer's glaubt ...

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