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Was wäre wenn....


Beutelschneider

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Beutelschneider

Liebe Christen dieses Forums,

Das Forum soll sich ja wieder mehr an kirchlichen Themen ausrichten. Dabei viel mir wieder ein, was meine Fragen vor vielen Jahren waren, 

als ich mich hier angemeldet hatte. Eine davon lautet:

 

Was glaubt Ihr, wäre in Eurem Leben anders, welche Entscheidungen würdet ihr anders treffen, wenn ihr nicht gläubig wärt?

 

Vielen Dank und beste Grüße

Beutelschneider

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Long John Silver

Das ist eine sehr gute Frage. 

 

Nun, zum Beispiel: ich haette mich nicht taufen lassen  und haette auch meine Kinder nicht taufen lassen. Letzeres ist die Folge von ersterer Entscheidung. 

 

Also, das waere dann anders verlaufen. 


Mein Familienleben waere voellig  anders gewesen, nicht gepraegt  durch die Einbindung in eine christliche Lebensweise und Struktur.

 

Ja, und es gab einige  Entscheidungen, die dadurch bestimmt wurden, dass ich als Christ nicht anders handeln konnte (Gewissen).  Aber das ist zu privat und hat hier nichts zu suchen. 

 

Anders waere sicher, dass ich von einer bestimmten Warte aus auf das Leben schaue und wie ich bestimmte Zusammenhaenge beurteile. 

bearbeitet von Long John Silver
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Ich hätte die Pille genommen. Wahrscheinlich zerschieße ich mit dem Thema gleich den ganzen Thread, aber das ist mir spontan als Erstes eingefallen.

 

Heute verweigere ich mich aus anderen Gründen der Hormonersatztherapie und altere auf natürliche Art und Weise.

 

Bis auf Haarefärben.

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Ich muss meinen Vorrednern zustimmen. Eine sehr interessante Frage. Zu leben etsi Deus non daretur, ganz so als ob es Gott nicht gäbe.

 

Ich kann die Frage für mich nur so beantworten: Was wäre in meinem Leben anders würde ich nicht glauben? Die Antwort: Alles.

 

Um nur ein knappes Beispiel zu nennen: Vielen Einschränkungen (ich empfinde es so), die ich aufgrund des Glaubens in Freiheit auf mich nehme, würde ich mich nicht aussetzen. Wäre ich der Auffassung, es gäbe keinen Gott und folglich kein Gericht, so würde ich tatsächlich vollkommen anders leben. Ich gehöre nicht zu den Optimisten, die annehmen, dass der Mensch - ob gläubig oder nicht - aus sich heraus gut ist. Daher kann ich rein subjektiv feststellen, dass der Glaube auch die Sozialverträglichkeit des einzelnen Menschen fördern kann.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Stunden schrieb Beutelschneider:

Was glaubt Ihr, wäre in Eurem Leben anders, welche Entscheidungen würdet ihr anders treffen, wenn ihr nicht gläubig wärt?

Ich wäre mit ziemlicher Sicherheit nicht verheiratet. Ob ich meinen 21. Geburtstag erlebt hätte, müsste ich auch mit Fragezeichen versehen. Was auch völlig anders wäre, wäre mein Bekanntenkreis. Entweder er wäre noch kleiner, weil die Verbindung zur Gemeinde wegfiele oder er wäre schlicht anders zusammengesetzt, weil ich etwas flexibler in meinen Ansichten sein könnte (wobei ich nicht davon ausgehe, daß sich meine Persönlichkeit gleich völlig verändern würde).

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vor 5 Stunden schrieb Beutelschneider:

Liebe Christen dieses Forums,

Das Forum soll sich ja wieder mehr an kirchlichen Themen ausrichten. Dabei viel mir wieder ein, was meine Fragen vor vielen Jahren waren, 

als ich mich hier angemeldet hatte. Eine davon lautet:

 

Was glaubt Ihr, wäre in Eurem Leben anders, welche Entscheidungen würdet ihr anders treffen, wenn ihr nicht gläubig wärt?

 

Vielen Dank und beste Grüße

Beutelschneider

Schwierig zu beantworten. Denn ich hatte von Jugend an eine gläubige Zeit, dann eine ungläubige, die schließlich wieder in eine gläubige gemündet ist. Die wesentlichen Dinge habe ich auch in der ungläubigen Phase so entschieden, wie ich sie auch später entschieden hätte. Ich hätte niemand ermordet oder keine Bank überfallen oder einer Oma die Handtasche geklaut. Aber dem liegen natürlich Prägungen zugrunde, die auf viele Generationen zurückgehen. Meine Familie dürfte das Christentum schon im 4. Jahrhundert angenommen haben. Ich weiß nicht, ob man da wirklich tabula rasa machen könnte. 

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Long John Silver
vor 9 Stunden schrieb Studiosus:

Wäre ich der Auffassung, es gäbe keinen Gott und folglich kein Gericht, so würde ich tatsächlich vollkommen anders leben.

 

 

Das kann ich mir fuer mich nicht vorstellen. Zum einen, wie Kam bereits schrieb, sind die meisten Dinge, die man tut oder nicht tut, in einem sozialen Netz verankert (Diebstahl, Mord und andere Verbrechen etc), das fuer wichtig zu halten fuer mich nichts mit irgendeiner Religion zu tun hat, sondern mit den sozialen Regeln, die sich die Gesellschaft vernuenftigerweise und und fuer mich nachvollziehbar gegeben hat. Diese zu befolgen ist fuer  die überwiegende Anzahl  der Menschen in der Sozialisation verankert   sie zu uebertreten gehooert einer starke kriminelle Energie und unter Umstaenden sogar pathologischer Hintergrund. Da sehe ich keinen Zusammenhang, ob ich Christ bin oder nicht, Christ sein ist fuer mich keine  besondere moralische Angelegenheit oder eine Angelegenheit von Normen und Regeln und Verboten, sondern eine Beziehung. 

 

Wie ich bereits schrieb, gibt es ein paar Punkte in meinem Leben, bei denen direkt mein Christsein beruehrt wurde und mich zu Entscheidungen brachte und diese kann ich nicht verallgemeinern fuer andere, die sind ganz spezifisch nur fuer mich selbst wichtig gewesen, das nicht oder anders zu machen als ich haette machen muessen. Es hat vor allem mit Spiritualitaet zu tun, eben was ganz Persoenliches. 

 

Angesichts von allem, wie ich aufgewachsen bin und welche gesellschaftlichen Normen ich verinnerlicht habe. wuesste ich jetzt nicht, wie "tatsaechlich anders leben ginge fuer mich , wenn ich kein Christ waere. Was sollte ich voellig anderes machen als sowieso,  wenn ich unglaeubig waere? 

 

 

 

 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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Wenn ich nicht gläubig wäre?

 

Wäre ich nicht die, die ich bin, sondern wer ganz anderes. Was kann ich absolut nicht sagen, das hängt stark davon ab, wann ich 'aufgehört' hätte gläubig zu sein. Und vor allen Dingen, was es bedeutet, gläubig zu sein.

 

Sollte dieses 'gläubig' irgendwas mit 'für wahr halten, vermuten' oder 'Existiert Gott?' zu tun haben, gehöre ich zur Fraktion der Ungläubigen, und es wäre exakt so, wie es ist.

 

Bedeutet dieses 'gläubig' aber 'Vertrauen, dass Leben Sinn macht, gegen jede Evidenz', dann wäre ich vermutlich seit Jahrzehnten tot. Und nicht in der Lage auf diesen Beitrag zu antworten.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 13 Stunden schrieb Beutelschneider:

Liebe Christen dieses Forums,

Das Forum soll sich ja wieder mehr an kirchlichen Themen ausrichten. Dabei viel mir wieder ein, was meine Fragen vor vielen Jahren waren, 

als ich mich hier angemeldet hatte. Eine davon lautet:

 

Was glaubt Ihr, wäre in Eurem Leben anders, welche Entscheidungen würdet ihr anders treffen, wenn ihr nicht gläubig wärt?

 

Vielen Dank und beste Grüße

Beutelschneider

Schwer vorstellbar, ich bin ja in einem Theologenhaushalt großgeworden.

Trotzdem denke ich: Vermutlich gar nicht so anders, weil ich die meisten meiner Entscheidungen nicht (bewusst) von religiösen Apekten aus gefällt habe.

Gut, ein paar Ereignisse wie Erstkommunion oder Firmung wären weggefallen. Und die mich sehr berreichernden Kar-und Ostertage meiner Teenagerzeit. Darum wäre es sehr schade.

bearbeitet von mn1217
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vor 15 Stunden schrieb Beutelschneider:

Liebe Christen dieses Forums,

 

 

Leute,

 

laßt Euch Alle bitte nicht von dieser Anrede stören.

 

Unser Christ Beutelschneider meinte sicher auch, (sehe ich das richtig, Beutelschneider?),

 

dass alle Menschen hier, in diesem Forum, willkommen sind. 

 

Solltest Du, Beutelschneider, das anders sehen,

 

dann kriegst Du es hier mit mir zu tun.

 

Und (sanfte Ansage): Wer mit mit mir kämpfeln möchte, muß früh aufstehn.

 

Das wollte ich noch sagen.

 

Petrus.

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Hm.

Ich würde für mich zwei Ebenen unterscheiden: die alltägliche und die "metaphysische".

 

Zur "metaphysischen":
ich denke, mein Verhältnis zum Tod wäre ein ganz anderes, als es sich aktuell (jetzt, heute - keine Ahnung, wie sich das im Laufe meines Lebens noch so verändert...) für mich darstellt. Als Glaubende ist Tod für mich eben nicht Ende, sondern Übergang. Das hat zZ die praktische Konsequenz, dass diese Zuversicht mich relativ relaxt macht. Wäre der Tod das Ende, würde ich sicher sehr viel stärker versuchen, an vielen Ecken und Enden meines Lebens sozusagen am wachsenden Gras zu ziehen, damit es schneller wächst. Diese Ebene macht mich auch ziemlich inert gegenüber irgendwelchen innerweltlichen Heilsversprechungen.

 

Zur alltäglichen:
ich meine, die Grundbotschaften des Evangeliums formen mich zu einer größeren Aufmerksamkeit und Zuwendung zu allen denen, die am Rand stehen (in der Bibel sind das die Kranken, die Witwen, die Waisen, die "Sünder" usw.). Gäbe es diesen Anspruch an mein Leben nicht, würde mein persönlich gut ausgeprägter Egoismus wohl sehr viel deutlicher auf mein Handeln durchschlagen.

 

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Diese Frage hab ich mir in den letzten Jahren oft gestellt:  Was wäre, wenn ich nie mit dem Glauben in Berührung gekommen wäre?  

Ich würde vermutlich auch nicht anders leben  -  aber ich bin überzeugt, dass unsere Gesellschaft durch christliche Werte geprägt ist.   Die zehn Gebote beschreiben im Grunde die Werte in unserem Sozialstaat.  

In der Jugend wäre  evtl. einiges anders gelaufen, da ich offener gewesen wäre  und mich nicht durch kirchl. Vorgaben eingeschränkt hätte.  
Wäre ich nie mit Kirche in Berührung gekommen, hätte ich so manchen innerlichen Kampf nicht ausfechten müssen, der sich daraus ergeben hat, als ich feststellte, dass man in der Kirche sehr schnell sehr allein ist, wenn man nicht mehr so funktioniert, wie sie die Menschen haben will.   Der Blick hinter die Kulissen lässt mich nach wie vor nur den Kopf schütteln … 
In dem Moment, in dem mir schlagartig klar geworden war, dass nicht Gott den Menschen geschaffen, sondern der Mensch sich Gott geschaffen hat, habe ich die Angst vor dem Tod verloren.  Auch wenn ich mir manches vom früheren Gottvertrauen wieder zurück erobern konnte  -  der Tod hat dauerhaft seinen Schrecken verloren, weil ich kein letztes Gericht mehr fürchten muss. 

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Schrecken hat mir der Tod nie eingejagt. Aber ich kann nicht beurteilen, ob er es würde, wäre ich „ungläubig”, denn sich „ungläubig” machen, funktioniert ja nicht.

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Mache verlieren durch die Religion die Angst vor dem Tod, andere bekommen sie erst. Ich persönlich - als Glaubender - vermute, dass es sich als Atheist einfacher stirbt. Augen zu, schwarzer Bildschirm, Ende. Wenn man allerdings tatsächlich an die novissima, die letzten Dinge, glaubt, dann kann einem schon Angst und Bange werden. Allerdings liegt darin eben auch die Hoffnung des Glaubenden.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Ich denke das hat auch immer etwas damit zu tun wie ernst man die Lehre der Kirche bzw. einzelne Lehren der Kirche (die im weitesten Sinne ererbt sind) nimmt. Oder ob man beispielsweise die Meinungen einzelner Theologen höher einschätzt als die offizielle Doktrin. Oder aber was man selbst aus der Schrift macht und wie man den Glauben für sich deutet. Je nachdem wie diese Entscheidungen ausfallen ergeben sich andere Zugänge und Haltungen.

 

Ich persönlich beneide beizeiten die eher "kreativen" Gläubigen, die sich selbst aussuchen wie und an was sie glauben wollen oder können. Das gibt ihnen die Möglichkeit, das Befreiende des Glaubens mit einem schwereren Akzent zu versehen und das Bedrohliche, das es auch gibt, eher von sich weg zu schieben oder mit einer positiven Interpretation zu entschärfen. Was ja vollkommen in Ordnung ist. So ist zumindest mein Eindruck.

 

Jedenfalls denke ich, dass es schon einen markanten Unterschied macht, ob ich in einer Glaubensfrage beispielsweise das Konzil von Florenz befrage oder Enomiya Lassalle oder Mathias Scheeben oder Willigis Jäger. Ihr versteht, worauf ich hinaus will. Besser kann ichs gerade nicht formulieren.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Long John Silver

Beutelschneider hat wohl allgemein den christlichen Glauben gemeint und nicht einzig den Glauben der katholischen Kirche, mit seiner Frage.

 

Jedenfalls habe ich das  ganz allgemein verstanden. 

 

Doch was anderes - ich konnte mir nie "aussuchen", was ich glauben wollte oder nicht innerhalb des Christsein. Der Gedanke ist mir sehr fremd,  dass das gehen sollte irgendwie. 

 

Ich habe mich einmal festgelegt, da gibt es ausser Atheist werden keine andere Moeglichkeit mehr, jedenfalls nicht die, ob ich nun eher das glaube oder was anderes. Gott kann man nicht nur in Einzelteilen glauben und die Bibel kann man nicht nur in Einzelteilen fuer die Heilige Schrift halten.


Das heisst, man kann es natuerlich, aber ich befuerchte fast, dass man da ganz rasch mit leeren Haenden dasteht. 


Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, was Studiosus meint, im Glauben sich etwas "aussuchen koennen". Es ist wie jede andere Beziehung auch - man entscheidet sich und wenn man die Beziehung behalten will, ist es sehr angebracht, mit ihr keinen Raubbau zu treiben.

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 18 Minuten schrieb Long John Silver:

Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, was Studiosus meint, im Glauben sich etwas "aussuchen koennen".

 

Das kann ich ja erklären, wenn ich darf? Ich teile übrigens deine Ansicht eines ganz oder gar nicht. Das finde ich überzeugend. 

 

Was ich meine: Es gibt doch sicher Christen, - ich schreibe absichtlich nicht ausschließlich Katholiken dieses Mal - die mit gewissen Glaubensinhalten "nichts anfangen können". Bleiben wir mal streng biblisch: Jungfrauengeburt oder Auferstehung z.B. Damit kann man natürlich verschieden umgehen: Man kann sagen, daran glaubt man nicht, obwohl es Teil der Lehre/der Schrift ist. Das ist ein Weg. Oder man versucht die Lehrsätze so umzuformen oder zu exegetisieren, dass sie für einen annehmbar werden und zum persönlichen Glauben passen. Beispielsweise könnte man argumentieren, dass mit Geburt von der Jungfrau die Geburt von einer jungen Frau, einem jüdischen Mädchen, gemeint ist. Damit entledigte man sich des dogmatischen "Rattenschwanzes", der mit der Person der Gottesmutter verbunden ist. Und manche Ansätze ließen sich sogar textkritisch vertreten. Beim Thema Auferstehung könnte man den Begriff angreifen: Was bedeutet "auferstehen"? Man könnte zum Schluss kommen, dass damit nicht das leibliche Auferstehen aus dem Grabe gemeint ist, sondern beispielsweise das Gefühl der echten Gegenwart des nachösterlichen Christus im Herz und dem Bewusstsein seiner Jünger. Und schon hätte man sich um die empörende naturwissenschaftliche Unmöglichkeit einer Auferstehung von den Toten "herumgemogelt".

 

Illustriert das etwas, was ich gemeint habe?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Was wäre mit mir? 

 

Bin ich überhaupt gläubig? Ich bezeichne mich inzwischen als nicht gläubigen Christen (damit umgehe ich den Vorwurf von Studiosus, "mir etwas auszusuchen"). Die dogmatischen Festlegungen über das Wesen von Gott, die Aufforderungen, daran zu glauben, dass Gott wahrhaftig als Wesen existiert - damit kann ich nichts anfangen. Hart, aber ungerecht. Das war nämlich mal anders.

 

Weltlich gesehen hätte ich nicht meine Frau kennengelernt und geheiratet. Vielleicht wäre ich ledig geblieben (nicht unwahrscheinlich), vielleicht hätte ich jemand anderen geheiratet (auch nicht unwahrscheinlich. Eigene Kinder hätte ich auch dann nicht - aber vielleicht angeheiratete. Soll es geben. Vermutlich wäre ich auch nicht in Bayern geblieben, sondern nach Baden-Württemberg in meine alte Heimat zurückgegangen.

 

Was wäre sonst anders? Vermutlich wäre ich ehrenamtlich wo anders aktiv. 

 

Ach ja: Wahrscheinlich wäre ich nicht so in die Musik zurückgekommen - dies erfolgte nämlich aus dem Grund, dass überall dort, wo ich aufschlug, Organisten knapp waren.

 

Ach was - ich bin ein furchtbar schlechtes Vorbild für einen Gläubigen. Und für einen Ungläubigen auch. Aber nicht für mich. Ich bin das Beste, was ich habe. ;)

 

Der Tod? Nun ja, ein unangenehmes Thema. Ob als Christ oder Ungläubigen. Wobei der Tod vielleicht nicht so das Problem ist - ist halt so, wie vor der Geburt. Aber das Sterben, das kann ziemlich scheiße laufen. Daran ändert der beste Glaube nichts. 

 

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vor 7 Minuten schrieb Lothar1962:

(damit umgehe ich den Vorwurf von Studiosus, "mir etwas auszusuchen").

 

Nicht Vorwurf, das will ich betonen. Lediglich meine subjektive Wahrnehmung mancher Christen und ihres Umgangs mit den Glaubensinhalten. So wie mich manche höchstwahrscheinlich als Fundamentalisten wahrnehmen.

 

Ich habe ja konzediert, dass ein solches Vorgehen aus meiner Sicht in Ordnung ist.

 

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Lothar1962:

ich bin ein furchtbar schlechtes Vorbild für einen Gläubigen.

 

 

Da liegst Du voll total Oberschaisse falsch, ich schwör, manneij!

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vor 3 Stunden schrieb gouvernante:

Ich gehe davon aus, dass das Thema „Ewigkeitsangst“ eng mit dem eigenen (erworbenen und/oder ererbten) Gottesbild verknüpft ist.

 

 

ich habe keine Angst vor der Ewigkeit.

 

wenn ich dann mal auf der Wolke sitzen muss, den ganzen Tag Manna (was auch immer das sein mag) saufen muß, und dazu auch noch "Hosianna" singen soll, dann schickt mich der Herrgott nach München. 

 

vor der Ewigkeit habe ich keine Angst.

 

 

p. s.

 

bitte verschiebt mich, wenn ich hier schon wieder im falschen Unterforum bin.

 

bin ich hier in

 

Kirche  und Angst

Angst und Kirche

Kirche ohne Angst

Kirche und Katzen

Kirche ohne Welt

Flüchtlinge ohne Kirche

 

naja,

 

das "relaunch" hat mich gelernt, dass man halt hier neuerdings immer "Kirche" sagen muß.

 

Daran werde ich mich halten.

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Zur Ausgangsfrage: einiges wurde schon genannt, das will ich nicht wiederholen. Was aus dem konkreten Alltag: ich hätte wahrscheinlich das Angebot angenommen, für einen Rüstungskonzern zu arbeiten.

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Long John Silver
vor 13 Stunden schrieb Studiosus:

 

Das kann ich ja erklären, wenn ich darf? Ich teile übrigens deine Ansicht eines ganz oder gar nicht. Das finde ich überzeugend. 

 

Was ich meine: Es gibt doch sicher Christen, - ich schreibe absichtlich nicht ausschließlich Katholiken dieses Mal - die mit gewissen Glaubensinhalten "nichts anfangen können". Bleiben wir mal streng biblisch: Jungfrauengeburt oder Auferstehung z.B. Damit kann man natürlich verschieden umgehen: Man kann sagen, daran glaubt man nicht, obwohl es Teil der Lehre/der Schrift ist. Das ist ein Weg. Oder man versucht die Lehrsätze so umzuformen oder zu exegetisieren, dass sie für einen annehmbar werden und zum persönlichen Glauben passen. Beispielsweise könnte man argumentieren, dass mit Geburt von der Jungfrau die Geburt von einer jungen Frau, einem jüdischen Mädchen, gemeint ist. Damit entledigte man sich des dogmatischen "Rattenschwanzes", der mit der Person der Gottesmutter verbunden ist. Und manche Ansätze ließen sich sogar textkritisch vertreten. Beim Thema Auferstehung könnte man den Begriff angreifen: Was bedeutet "auferstehen"? Man könnte zum Schluss kommen, dass damit nicht das leibliche Auferstehen aus dem Grabe gemeint ist, sondern beispielsweise das Gefühl der echten Gegenwart des nachösterlichen Christus im Herz und dem Bewusstsein seiner Jünger. Und schon hätte man sich um die empörende naturwissenschaftliche Unmöglichkeit einer Auferstehung von den Toten "herumgemogelt".

 

Illustriert das etwas, was ich gemeint habe?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Ja, das dachte ich mir ungefaehr auch ... 


Ich muss sagen, dass ich nicht den Zwang verspuere, mir alles erklaeren zu wollen oder zu muessen oder so zu rationalisieren, dass es "passt" und ich nicht angreifbar bin wegen "Unlogik" oder "das kann doch nicht sein, was du glaubst" und solche Angriffe. 

 

Ich fuer mich lasse die Dinge allermeistens einfach stehen wie sie sind, wenn ich sie nicht durchschaue oder erklaeren KANN, weil sie sich jeder Erklaerung entziehen. Ich muss mir weder die Jungfrauengeburt noch die Auferstehung hieb und stichfest "erklaeren" wollen, das verlangen meistens nur die anderen, die damit nichts anfangen koennen. Es gibt im Glauben Bereiche, die sich solchem Denken entziehen  und versucht man es, kommt nichts heraus, was wirklich noch mit der Sache selbst zu tun haette und das spuert mann dann auch, es entfernt einem von der Sache und bringt nicht naeher. 

 

Wie gesagt, ich doktore da nicht herum, ich lass es einfach auf mich wirken und schau, was damit wird.  Wie Maria sinngemaess sagt: die Worte hoeren und sie im Herzen bewegen. Und weil ich gerade bei der Bibel bin: nur Jesus kann das Buch mit den Sieben Siegeln oeffnen. Diese Erkenntnis befreit mich davon, mir alles erklaren zu wollen, was ich nicht kann, ich muss mich nicht verkopfen wegen Dinge, die mir verschlossen sind. 

 

 

 

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