Jump to content

Was wäre wenn....


Beutelschneider

Recommended Posts

Mir bedeutet just dieser Satz (damit sie das Leben in Fülle haben...) auch etwas. Allerdings fürchte ich, dass meine Deutung eine fundamental andere ist als eure. Ich lese daraus gerade keinen Zuspruch für ein erfülltes Erdenleben, wo Leben in Fülle eben weltliche Erfüllung bedeutete: ein reich gedeckter Tisch, Wohlstand, Gesundheit, Schönheit etc. Vielmehr sehe ich darin einen eschatologischen Verheißungshorizont durchscheinen. Das "Leben in Fülle" wäre demnach nicht das bereits hier zu habende, sondern das Leben venturi saeculi, das Leben der kommenden Welt. Für das Erdenleben des Christen sehe ich andere Themen als bestimmend an. Ich will das nicht weiter ausführen. Das geistliche Lied "Mir nach, spricht Christus, unser Held" fasst meine Gedanken sehr lyrisch zusammen, auch wenn es protestantischen Ursprungs ist. Die Zeilen Verleugnet euch, verlasst die Welt und Nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach insbesondere.

 

Ich empfinde es so, dass die wahre Heimstätte des Christen nicht diese Welt ist, sondern das Leben mit Gott. Von Angesicht zu Angesicht. Ein Christ nach meiner Auffassung steht schon während seines Erdenwandels mit einem Bein im Ewigen. Memento mori ist eine elementare Weisheit, die unsere Vorfahren gerade im Barock, trotz Puder, Lustspiel und Zerstreuung, durchaus bewahrt hatten. Eine ars moriendi zu entwickeln scheint mir für einen Christen wichtig.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Beutelschneider:

 

Zustimmung. Zumal dies auch ohne religiösen Hintergrund gilt.


Ja.
Ich denke das sowieso, dass religiöse Sprache in erster Linie der Versuch ist, allgemein menschliche Erfahrungen sagbar zu machen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Long John Silver
vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Mir bedeutet just dieser Satz (damit sie das Leben in Fülle haben...) auch etwas. Allerdings fürchte ich, dass meine Deutung eine fundamental andere ist als eure. Ich lese daraus gerade keinen Zuspruch für ein erfülltes Erdenleben, wo Leben in Fülle eben weltliche Erfüllung bedeutete: ein reich gedeckter Tisch, Wohlstand, Gesundheit, Schönheit etc. 

 

 

Solche Assoziationen habe ich mit dem Begriff Fuelle des Lebens (auf der Erde) noch nie verbunden. Wie kommt man auf so etwas?

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

Mir bedeutet just dieser Satz (damit sie das Leben in Fülle haben...) auch etwas. Allerdings fürchte ich, dass meine Deutung eine fundamental andere ist als eure. Ich lese daraus gerade keinen Zuspruch für ein erfülltes Erdenleben, wo Leben in Fülle eben weltliche Erfüllung bedeutete: ein reich gedeckter Tisch, Wohlstand, Gesundheit, Schönheit etc. Vielmehr sehe ich darin einen eschatologischen Verheißungshorizont durchscheinen. Das "Leben in Fülle" wäre demnach nicht das bereits hier zu habende, sondern das Leben venturi saeculi, das Leben der kommenden Welt. Für das Erdenleben des Christen sehe ich andere Themen als bestimmend an. Ich will das nicht weiter ausführen. Das geistliche Lied "Mir nach, spricht Christus, unser Held" fasst meine Gedanken sehr lyrisch zusammen, auch wenn es protestantischen Ursprungs ist. Die Zeilen Verleugnet euch, verlasst die Welt und Nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach insbesondere.

 

Ich empfinde es so, dass die wahre Heimstätte des Christen nicht diese Welt ist, sondern das Leben mit Gott. Von Angesicht zu Angesicht. Ein Christ nach meiner Auffassung steht schon während seines Erdenwandels mit einem Bein im Ewigen. Memento te moriendum esse ist eine elementare Weisheit, die unsere Vorfahren gerade im Barock, trotz Puder, Lustspiel und Zerstreuung, durchaus bewahrt hatten.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Magst du Knaben, Wein, Musik, Fische nicht?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Minuten schrieb Long John Silver:

 

 

Solche Assoziationen habe ich mit dem Begriff Fuelle des Lebens (auf der Erde) noch nie verbunden. Wie kommt man auf so etwas?

 

 

 

Und eben andere Dinge, die jeder in seiner eigenen Sentimentalität einfügt: zwischenmenschliche Beziehungen, Glück, das Gefühl, nichts verpasst zu haben usw. 

 

Was verstehst Du denn darunter?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Minuten schrieb Xamanoth:

Magst du Wein, Musik, Fische nicht?

 

Doch. Gerade deshalb liegt ja Segen darin, dem Streben nach diesen Dingen oder ihres Genusses zu entsagen. Wobei ich die genannten Dinge lediglich als Chiffre sehe. In medio stat virtus. Übermaß ist selten gut. Natürlich steht es jedem frei epicureo modo zu leben. 

 

Und schon Goethe legt dem Kleriker im Faust, zwar karikierend aber dennoch zutreffend, in den Mund: Wer überwindet, der gewinnt. Da ist etwas Wahres dran.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Long John Silver
vor 18 Minuten schrieb Studiosus:

 

Und eben andere Dinge, die jeder in seiner eigenen Sentimentalität einfügt: zwischenmenschliche Beziehungen, Glück, das Gefühl, nichts verpasst zu haben usw. 

 

Was verstehst Du denn darunter?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Das Leben wie es halt ist und nicht anders.

 

Deine Assoziationen sind mir voellig fremd.

 

Das haengt mit dem zusammen, was ich Xanamoth schrieb: ich habe nur ein Leben. Ich konnte mir nicht aussuchen, wie das verlaeuft oder was es fuer mich bereithaelt. Ich muss nehmen, was kommt. Die Fuelle des Ganzen, wie auch immer. 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Mir bedeutet just dieser Satz (damit sie das Leben in Fülle haben...) auch etwas. Allerdings fürchte ich, dass meine Deutung eine fundamental andere ist als eure. Ich lese daraus gerade keinen Zuspruch für ein erfülltes Erdenleben, wo Leben in Fülle eben weltliche Erfüllung bedeutete: ein reich gedeckter Tisch, Wohlstand, Gesundheit, Schönheit etc. Vielmehr sehe ich darin einen eschatologischen Verheißungshorizont durchscheinen. Das "Leben in Fülle" wäre demnach nicht das bereits hier zu habende, sondern das Leben venturi saeculi, das Leben der kommenden Welt. Für das Erdenleben des Christen sehe ich andere Themen als bestimmend an. Ich will das nicht weiter ausführen. Das geistliche Lied "Mir nach, spricht Christus, unser Held" fasst meine Gedanken sehr lyrisch zusammen, auch wenn es protestantischen Ursprungs ist. Die Zeilen Verleugnet euch, verlasst die Welt und Nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach insbesondere.

 

Ich empfinde es so, dass die wahre Heimstätte des Christen nicht diese Welt ist, sondern das Leben mit Gott. Von Angesicht zu Angesicht. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 


Je länger und je intensiver ich mich mit biblischen Texten auseinandergesetzt habe (ganz viel habe ich dabei entweder von Menschen jüdischen Glaubens oder aber zumindest hebräisch Sprechenden gelernt), umso deutlicher und übersehbarer ist es für mich geworden, dass es falsch (oder zumindest nicht biblisch und nicht jesuanisch) ist, dieses Leben hier und jetzt von einem zukünftigen Leben nach dem Tod trennen zu wollen. Es gehört zusammen. Diese kommende Welt, die Zukunft im Kommen, beginnt in dem Moment, wo wir sie leben. Ich habe im Moment keine Quelle da und kann es nur sinngemäß wiedergeben, aber mir gefällt in diesem Zusammenhang das Denken Karl Rahners sehr: Weiterleben wird von uns das, was wesentlich war, das wirklich gelebte Leben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 19 Minuten schrieb Ennasus:


Je länger und je intensiver ich mich mit biblischen Texten auseinandergesetzt habe (ganz viel habe ich dabei entweder von Menschen jüdischen Glaubens oder aber zumindest hebräisch Sprechenden gelernt), umso deutlicher und übersehbarer ist es für mich geworden, dass es falsch (oder zumindest nicht biblisch und nicht jesuanisch) ist, dieses Leben hier und jetzt von einem zukünftigen Leben nach dem Tod trennen zu wollen. Es gehört zusammen. Diese kommende Welt, die Zukunft im Kommen, beginnt in dem Moment, wo wir sie leben. Ich habe im Moment keine Quelle da und kann es nur sinngemäß wiedergeben, aber mir gefällt in diesem Zusammenhang das Denken Karl Rahners sehr: Weiterleben wird von uns das, was wesentlich war, das wirklich gelebte Leben.

 

Ich will es ganz sachlich und freundlich sagen: Das ist nicht meine Theologie und auch nicht meine Art mit der Schrift umzugehen. Das hat mir teilweise zu viele - vielleicht unfreiwillige? - Parallelen zu esoterischen Gedanken (das Hier im Jetzt, oben wie unten). Nimmst Du mir das böse?

 

Und Karl Rahner muss man mögen. Weder ist er mein präferierter Theologe, noch die ihm anhängende Schule. Ich beziehe mich lieber auf die eher klassischen Quellen und autoritative Texte.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Studiousus,

hast du eine (anspruchs- und gehaltsvolle) Empfehlung zu Thomas von Aquin? Mein erster Ansatz wäre die Summa contra Gentiles, da die andere Summa mir ehrlich gesagt zu umfangreich ist. Ggf. auch  - tragfähige - Sekundärliteratur.

 

Beste Grüße.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 36 Minuten schrieb Studiosus:

 

Doch. Gerade deshalb liegt ja Segen darin, dem Streben nach diesen Dingen oder ihres Genusses zu entsagen. Wobei ich die genannten Dinge lediglich als Chiffre sehe. In medio stat virtus. Übermaß ist selten gut. Natürlich steht es jedem frei epicureo modo zu leben. 

 

Und schon Goethe legt dem Kleriker im Faust, zwar karikierend aber dennoch zutreffend, in den Mund: Wer überwindet, der gewinnt. Da ist etwas Wahres dran.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Ich glaube nicht das Epikur das als Chiffre meint. Du müsstest mal lesen, wie ergriffen der über ein Stück Käse schreibt...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Minuten schrieb Xamanoth:

Lieber Studiousus,

hast du eine (anspruchs- und gehaltsvolle) Empfehlung zu Thomas von Aquin? Mein erster Ansatz wäre die Summa contra Gentiles, da die andere Summa mir ehrlich gesagt zu umfangreich ist. Ggf. auch  - tragfähige - Sekundärliteratur.

 

Beste Grüße.

 

Das kommt auf die Themen an, die dich interessieren. Du bist politisch interessiert? Dann lies De regno ad regem Cypri. Schnell gelesen und enthält - quasi in Form eines Fürstenspiegels - den größten Teil der Staatsphilosophie des Hl. Thomas.

 

Interessiert dich Ontologie? Dann lies den Traktat De ente et essentia. Auch recht kurz und für das Verständnis des Thomismus unabdingbar.

 

Oder soll es etwas dezidiert Theologisches sein?

Dann könntest Du auch damit beginnen einzelne quaestiones bzw. argumenta zu lesen.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Minuten schrieb Xamanoth:

Ich glaube nicht das Epikur das als Chiffre meint. Du müsstest mal lesen, wie ergriffen der über ein Stück Käse schreibt...

 

Du hast mich falsch verstanden. Für mich stehen diese Dinge als Chiffren für das weltliche Gut und Verlangen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Du hast mich falsch verstanden. Für mich stehen diese Dinge als Chiffren für das weltliche Gut und Verlangen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Wie gesagt, Gluttony... Lust.... Greed... Pride....

Waren das nicht die Aufnahmebedingungen oder so?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Minuten schrieb Studiosus:

 

Das kommt auf die Themen an, die dich interessieren. Du bist politisch interessiert? Dann lies De regno ad regem Cypri. Schnell gelesen und enthält - quasi in Form eines Fürstenspiegels - den größten Teil der Staatsphilosophie des Hl. Thomas.

 

Interessiert dich Ontologie? Dann lies den Traktat De ente et essentia. Auch recht kurz und für das Verständnis des Thomismus unabdingbar.

 

Oder soll es etwas dezidiert Theologisches sein?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Alles. Im Ernst. Ich bin mit Platon jetzt durch, Augustin habe ich schon vor Jahren gelesen, also passt das jetzt. Deswegen ja die Frage nach Sekundärliteratur:

1. Ist mein Latein mehr als eingerostet, 2. Ist meine Lesezeit auch irgendwie begrenzt, ich muss irgendwann auch endlich mal Marx und Luther lesen. Bei Kant habe ich ein sehr gutes "Kant Handbuch" gelesen, dass auf 550 Seiten alle wesentlichen Elemente seiner Philosophie mit wissenschaftlichem Anspruch darstellt (ich muss zugeben, dass mir der ganze Kant doch zu heftig wäre). Sowas für Thomas wäre gut.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 22 Minuten schrieb Xamanoth:

endlich mal Marx und Luther lesen.

 

 

Dann würde ich die Abfolge Thomas von Aquin - Martin Luther wählen. Luther setzt sich intensiv mit der vom Thomismus geprägten Scholastik auseinander, insofern man eine totale Verwerfung derselben eine Auseinandersetzung nennen mag. Du bist ja auch ein Freund der Polemik. Da wirst Du bei Luther ausreichend bedient. Der nennt den Hl. Thomas selten beim Namen, sondern spricht schlicht vom "Sautheologen", wenn er auf ihn Bezug nimmt.

 

Bei der Lektüre würde ich mir auf jeden Fall das Thomas-Lexikon von Schütz daneben legen. Einführungswerke gibt es zu Thomas en masse. Das ist dann eher eine Geschmacksfrage. Ausführlich wird es notgedrungen werden, wenn die opera auch nur annähernd erschöpfend abgehandelt werden sollen.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 59 Minuten schrieb Xamanoth:

Magst du Knaben, Wein, Musik, Fische nicht?

nun, das kommt ganz darauf an.

 

Die "Knaben" (Neffen), die bei uns ihren Kurzurlaub verbracht hatten, mag ich sehr, die beiden. Auch wenn ich mich im Tierpark dafür entscheiden mußte, ob ich jetzt Tiere kucken will oder auf die Jungs schauen.

 

Wein - kommt ganz darauf an. bloß kein Müller-Thurgau. schmeckt pfui bäh.

 

Musik - sehr selektiv.

 

Fische - gern, aber bitte keinen Grätenkarpfen. In Würzburg hatte man uns mal eingeladen zum Karpfenessen. mit Kartoffelsalat. Der Kartoffelsalat war sehr lecker. Drei Menschen hatten am Tisch im Restaurant anläßlich dieses Karpfenessens laut darüber nachgedacht, wie schön es doch nun wäre, zu diesem sehr leckeren Kartoffelsalat auch Fisch-Stäbchen zu bekommen. To make a long story short: Der Einlader hat das mit Humor genommen. noja, Franggn under sich. War 'n schöner Abend.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Minuten schrieb Xamanoth:

ich muss irgendwann auch endlich mal Marx und Luther lesen.

welchen Marx denn? den Karl oder den Reinhard?

 

Zu Martin Luther habe ich eine Empfehlung, übrigens: Bibelübersetzung von ihm, 1534.

 

boah eij - die Sprache hat Kraft.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb Petrus:

welchen Marx denn? den Karl oder den Reinhard?

 

Zu Martin Luther habe ich eine Empfehlung, übrigens: Bibelübersetzung von ihm, 1534.

 

boah eij - die Sprache hat Kraft.

Jo, die kennich aba schon. und natürlich Karl.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

 

Dann würde ich die Abfolge Thomas von Aquin - Martin Luther wählen. Luther setzt sich intensiv mit der vom Thomismus geprägten Scholastik auseinander, insofern man eine totale Verwerfung derselben eine Auseinandersetzung nennen mag. Du bist ja auch ein Freund der Polemik. Da wirst Du bei Luther ausreichend bedient. Der nennt den Hl. Thomas selten beim Namen, sondern spricht schlicht vom "Sautheologen", wenn er auf ihn Bezug nimmt.

 

Bei der Lektüre würde ich mir auf jeden Fall das Thomas-Lexikon von Schütz daneben legen. Einführungswerke gibt es zu Thomas en masse. Das ist dann eher eine Geschmacksfrage. Ausführlich wird es notgedrungen werden, wenn die opera auch nur annähernd erschöpfend abgehandelt werden sollen.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Hast du dich eigentlich mal mit Marx und Freud beschäftigt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb Xamanoth:

Wie gesagt, Gluttony... Lust.... Greed... Pride....

Waren das nicht die Aufnahmebedingungen oder so?

Fast...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

 

Ich will es ganz sachlich und freundlich sagen: Das ist nicht meine Theologie und auch nicht meine Art mit der Schrift umzugehen. Das hat mir teilweise zu viele - vielleicht unfreiwillige? - Parallelen zu esoterischen Gedanken (das Hier im Jetzt, oben wie unten). Nimmst Du mir das böse?

 

Und Karl Rahner muss man mögen. Weder ist er mein präferierter Theologe, noch die ihm anhängende Schule. Ich beziehe mich lieber auf die eher klassischen Quellen und autoritative Texte.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 


Nein, ich nehme dir da nichts übel, natürlich nicht.
Allerdings - wie du dieses mein Verständnis von Glauben mit Esoterik in Zusammenhang bringst, ist mir absolut unklar.
Esoterik ist für mich ein Weg der Spaltung, der Trennung (in Hell und Dunkel, Fleisch und Geist, Oben und Unten, Nahes und Fernes, jetzt und in Zukunft,..). Es gehört dazu

die absichtliche Absonderung und die Geheimhaltung und damit verbunden ist Verachtung und Überheblichkeit dem gegenüber, das als negativ abgespalten wird. Eine esoterische Lehre befaßt sich mit "tiefer Bedeutung", die nur für Eingeweihte zugänglich ist und nur diesen Besonderen offenbart werden darf.

Nichts davon lese ich in der Bibel - eben genau nicht. Es geht um das pure Gegenteil: um das Mehrwerden der Seele, um das Verbinden der verschiedenen Lebensbereiche durch wachsende Anteilnahme an allem, was ist, um wachsende Menschlichkeit.

 

bearbeitet von Ennasus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Minuten schrieb Ennasus:


Nein, ich nehme dir da nichts übel, natürlich nicht.
Allerdings - wie du das dieses Verständnis von Glauben mit Esoterik in Zusammenhang bringst, ist mir absolut unklar.

 

Es ist auch absolut nicht böse gemeint. Vielleicht haben wir unterschiedliche Vorstellung von dem, was Esoterik ist und was sie beinhaltet?

 

Möglicherweise liegt es auch an manchen deiner Formulierungen, die mich auf diese Fährte bringt? Die Wahl mancher Begriffe. Z.B. kann ich mir unter "Mehrwerden der Seele" nichts vorstellen, zumindest nichts Christliches im strengen Sinne. Mir ist diese Art zu Formulieren und zu denken eher fremd. Du kennst ja meinen Stil. Das ist nicht wertend gemeint.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...