Studiosus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) Mir bedeutet just dieser Satz (damit sie das Leben in Fülle haben...) auch etwas. Allerdings fürchte ich, dass meine Deutung eine fundamental andere ist als eure. Ich lese daraus gerade keinen Zuspruch für ein erfülltes Erdenleben, wo Leben in Fülle eben weltliche Erfüllung bedeutete: ein reich gedeckter Tisch, Wohlstand, Gesundheit, Schönheit etc. Vielmehr sehe ich darin einen eschatologischen Verheißungshorizont durchscheinen. Das "Leben in Fülle" wäre demnach nicht das bereits hier zu habende, sondern das Leben venturi saeculi, das Leben der kommenden Welt. Für das Erdenleben des Christen sehe ich andere Themen als bestimmend an. Ich will das nicht weiter ausführen. Das geistliche Lied "Mir nach, spricht Christus, unser Held" fasst meine Gedanken sehr lyrisch zusammen, auch wenn es protestantischen Ursprungs ist. Die Zeilen Verleugnet euch, verlasst die Welt und Nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach insbesondere. Ich empfinde es so, dass die wahre Heimstätte des Christen nicht diese Welt ist, sondern das Leben mit Gott. Von Angesicht zu Angesicht. Ein Christ nach meiner Auffassung steht schon während seines Erdenwandels mit einem Bein im Ewigen. Memento mori ist eine elementare Weisheit, die unsere Vorfahren gerade im Barock, trotz Puder, Lustspiel und Zerstreuung, durchaus bewahrt hatten. Eine ars moriendi zu entwickeln scheint mir für einen Christen wichtig. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 21. August 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 1 Minute schrieb Beutelschneider: Zustimmung. Zumal dies auch ohne religiösen Hintergrund gilt. Ja. Ich denke das sowieso, dass religiöse Sprache in erster Linie der Versuch ist, allgemein menschliche Erfahrungen sagbar zu machen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 1 Minute schrieb Studiosus: Mir bedeutet just dieser Satz (damit sie das Leben in Fülle haben...) auch etwas. Allerdings fürchte ich, dass meine Deutung eine fundamental andere ist als eure. Ich lese daraus gerade keinen Zuspruch für ein erfülltes Erdenleben, wo Leben in Fülle eben weltliche Erfüllung bedeutete: ein reich gedeckter Tisch, Wohlstand, Gesundheit, Schönheit etc. Solche Assoziationen habe ich mit dem Begriff Fuelle des Lebens (auf der Erde) noch nie verbunden. Wie kommt man auf so etwas? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Xamanoth Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 6 Minuten schrieb Studiosus: Mir bedeutet just dieser Satz (damit sie das Leben in Fülle haben...) auch etwas. Allerdings fürchte ich, dass meine Deutung eine fundamental andere ist als eure. Ich lese daraus gerade keinen Zuspruch für ein erfülltes Erdenleben, wo Leben in Fülle eben weltliche Erfüllung bedeutete: ein reich gedeckter Tisch, Wohlstand, Gesundheit, Schönheit etc. Vielmehr sehe ich darin einen eschatologischen Verheißungshorizont durchscheinen. Das "Leben in Fülle" wäre demnach nicht das bereits hier zu habende, sondern das Leben venturi saeculi, das Leben der kommenden Welt. Für das Erdenleben des Christen sehe ich andere Themen als bestimmend an. Ich will das nicht weiter ausführen. Das geistliche Lied "Mir nach, spricht Christus, unser Held" fasst meine Gedanken sehr lyrisch zusammen, auch wenn es protestantischen Ursprungs ist. Die Zeilen Verleugnet euch, verlasst die Welt und Nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach insbesondere. Ich empfinde es so, dass die wahre Heimstätte des Christen nicht diese Welt ist, sondern das Leben mit Gott. Von Angesicht zu Angesicht. Ein Christ nach meiner Auffassung steht schon während seines Erdenwandels mit einem Bein im Ewigen. Memento te moriendum esse ist eine elementare Weisheit, die unsere Vorfahren gerade im Barock, trotz Puder, Lustspiel und Zerstreuung, durchaus bewahrt hatten. Saluti cordiali, Studiosus. Magst du Knaben, Wein, Musik, Fische nicht? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb Long John Silver: Solche Assoziationen habe ich mit dem Begriff Fuelle des Lebens (auf der Erde) noch nie verbunden. Wie kommt man auf so etwas? Und eben andere Dinge, die jeder in seiner eigenen Sentimentalität einfügt: zwischenmenschliche Beziehungen, Glück, das Gefühl, nichts verpasst zu haben usw. Was verstehst Du denn darunter? Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 21. August 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) vor 12 Minuten schrieb Xamanoth: Magst du Wein, Musik, Fische nicht? Doch. Gerade deshalb liegt ja Segen darin, dem Streben nach diesen Dingen oder ihres Genusses zu entsagen. Wobei ich die genannten Dinge lediglich als Chiffre sehe. In medio stat virtus. Übermaß ist selten gut. Natürlich steht es jedem frei epicureo modo zu leben. Und schon Goethe legt dem Kleriker im Faust, zwar karikierend aber dennoch zutreffend, in den Mund: Wer überwindet, der gewinnt. Da ist etwas Wahres dran. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 21. August 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) vor 18 Minuten schrieb Studiosus: Und eben andere Dinge, die jeder in seiner eigenen Sentimentalität einfügt: zwischenmenschliche Beziehungen, Glück, das Gefühl, nichts verpasst zu haben usw. Was verstehst Du denn darunter? Saluti cordiali, Studiosus. Das Leben wie es halt ist und nicht anders. Deine Assoziationen sind mir voellig fremd. Das haengt mit dem zusammen, was ich Xanamoth schrieb: ich habe nur ein Leben. Ich konnte mir nicht aussuchen, wie das verlaeuft oder was es fuer mich bereithaelt. Ich muss nehmen, was kommt. Die Fuelle des Ganzen, wie auch immer. bearbeitet 21. August 2018 von Long John Silver Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 3 Minuten schrieb Studiosus: Mir bedeutet just dieser Satz (damit sie das Leben in Fülle haben...) auch etwas. Allerdings fürchte ich, dass meine Deutung eine fundamental andere ist als eure. Ich lese daraus gerade keinen Zuspruch für ein erfülltes Erdenleben, wo Leben in Fülle eben weltliche Erfüllung bedeutete: ein reich gedeckter Tisch, Wohlstand, Gesundheit, Schönheit etc. Vielmehr sehe ich darin einen eschatologischen Verheißungshorizont durchscheinen. Das "Leben in Fülle" wäre demnach nicht das bereits hier zu habende, sondern das Leben venturi saeculi, das Leben der kommenden Welt. Für das Erdenleben des Christen sehe ich andere Themen als bestimmend an. Ich will das nicht weiter ausführen. Das geistliche Lied "Mir nach, spricht Christus, unser Held" fasst meine Gedanken sehr lyrisch zusammen, auch wenn es protestantischen Ursprungs ist. Die Zeilen Verleugnet euch, verlasst die Welt und Nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach insbesondere. Ich empfinde es so, dass die wahre Heimstätte des Christen nicht diese Welt ist, sondern das Leben mit Gott. Von Angesicht zu Angesicht. Saluti cordiali, Studiosus. Je länger und je intensiver ich mich mit biblischen Texten auseinandergesetzt habe (ganz viel habe ich dabei entweder von Menschen jüdischen Glaubens oder aber zumindest hebräisch Sprechenden gelernt), umso deutlicher und übersehbarer ist es für mich geworden, dass es falsch (oder zumindest nicht biblisch und nicht jesuanisch) ist, dieses Leben hier und jetzt von einem zukünftigen Leben nach dem Tod trennen zu wollen. Es gehört zusammen. Diese kommende Welt, die Zukunft im Kommen, beginnt in dem Moment, wo wir sie leben. Ich habe im Moment keine Quelle da und kann es nur sinngemäß wiedergeben, aber mir gefällt in diesem Zusammenhang das Denken Karl Rahners sehr: Weiterleben wird von uns das, was wesentlich war, das wirklich gelebte Leben. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) vor 19 Minuten schrieb Ennasus: Je länger und je intensiver ich mich mit biblischen Texten auseinandergesetzt habe (ganz viel habe ich dabei entweder von Menschen jüdischen Glaubens oder aber zumindest hebräisch Sprechenden gelernt), umso deutlicher und übersehbarer ist es für mich geworden, dass es falsch (oder zumindest nicht biblisch und nicht jesuanisch) ist, dieses Leben hier und jetzt von einem zukünftigen Leben nach dem Tod trennen zu wollen. Es gehört zusammen. Diese kommende Welt, die Zukunft im Kommen, beginnt in dem Moment, wo wir sie leben. Ich habe im Moment keine Quelle da und kann es nur sinngemäß wiedergeben, aber mir gefällt in diesem Zusammenhang das Denken Karl Rahners sehr: Weiterleben wird von uns das, was wesentlich war, das wirklich gelebte Leben. Ich will es ganz sachlich und freundlich sagen: Das ist nicht meine Theologie und auch nicht meine Art mit der Schrift umzugehen. Das hat mir teilweise zu viele - vielleicht unfreiwillige? - Parallelen zu esoterischen Gedanken (das Hier im Jetzt, oben wie unten). Nimmst Du mir das böse? Und Karl Rahner muss man mögen. Weder ist er mein präferierter Theologe, noch die ihm anhängende Schule. Ich beziehe mich lieber auf die eher klassischen Quellen und autoritative Texte. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 21. August 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Xamanoth Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 Lieber Studiousus, hast du eine (anspruchs- und gehaltsvolle) Empfehlung zu Thomas von Aquin? Mein erster Ansatz wäre die Summa contra Gentiles, da die andere Summa mir ehrlich gesagt zu umfangreich ist. Ggf. auch - tragfähige - Sekundärliteratur. Beste Grüße. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Xamanoth Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 36 Minuten schrieb Studiosus: Doch. Gerade deshalb liegt ja Segen darin, dem Streben nach diesen Dingen oder ihres Genusses zu entsagen. Wobei ich die genannten Dinge lediglich als Chiffre sehe. In medio stat virtus. Übermaß ist selten gut. Natürlich steht es jedem frei epicureo modo zu leben. Und schon Goethe legt dem Kleriker im Faust, zwar karikierend aber dennoch zutreffend, in den Mund: Wer überwindet, der gewinnt. Da ist etwas Wahres dran. Saluti cordiali, Studiosus. Ich glaube nicht das Epikur das als Chiffre meint. Du müsstest mal lesen, wie ergriffen der über ein Stück Käse schreibt... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) vor 20 Minuten schrieb Xamanoth: Lieber Studiousus, hast du eine (anspruchs- und gehaltsvolle) Empfehlung zu Thomas von Aquin? Mein erster Ansatz wäre die Summa contra Gentiles, da die andere Summa mir ehrlich gesagt zu umfangreich ist. Ggf. auch - tragfähige - Sekundärliteratur. Beste Grüße. Das kommt auf die Themen an, die dich interessieren. Du bist politisch interessiert? Dann lies De regno ad regem Cypri. Schnell gelesen und enthält - quasi in Form eines Fürstenspiegels - den größten Teil der Staatsphilosophie des Hl. Thomas. Interessiert dich Ontologie? Dann lies den Traktat De ente et essentia. Auch recht kurz und für das Verständnis des Thomismus unabdingbar. Oder soll es etwas dezidiert Theologisches sein? Dann könntest Du auch damit beginnen einzelne quaestiones bzw. argumenta zu lesen. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 21. August 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 10 Minuten schrieb Xamanoth: Ich glaube nicht das Epikur das als Chiffre meint. Du müsstest mal lesen, wie ergriffen der über ein Stück Käse schreibt... Du hast mich falsch verstanden. Für mich stehen diese Dinge als Chiffren für das weltliche Gut und Verlangen. Saluti cordiali, Studiosus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Xamanoth Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 Gerade eben schrieb Studiosus: Du hast mich falsch verstanden. Für mich stehen diese Dinge als Chiffren für das weltliche Gut und Verlangen. Saluti cordiali, Studiosus. Wie gesagt, Gluttony... Lust.... Greed... Pride.... Waren das nicht die Aufnahmebedingungen oder so? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Xamanoth Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 10 Minuten schrieb Studiosus: Das kommt auf die Themen an, die dich interessieren. Du bist politisch interessiert? Dann lies De regno ad regem Cypri. Schnell gelesen und enthält - quasi in Form eines Fürstenspiegels - den größten Teil der Staatsphilosophie des Hl. Thomas. Interessiert dich Ontologie? Dann lies den Traktat De ente et essentia. Auch recht kurz und für das Verständnis des Thomismus unabdingbar. Oder soll es etwas dezidiert Theologisches sein? Saluti cordiali, Studiosus. Alles. Im Ernst. Ich bin mit Platon jetzt durch, Augustin habe ich schon vor Jahren gelesen, also passt das jetzt. Deswegen ja die Frage nach Sekundärliteratur: 1. Ist mein Latein mehr als eingerostet, 2. Ist meine Lesezeit auch irgendwie begrenzt, ich muss irgendwann auch endlich mal Marx und Luther lesen. Bei Kant habe ich ein sehr gutes "Kant Handbuch" gelesen, dass auf 550 Seiten alle wesentlichen Elemente seiner Philosophie mit wissenschaftlichem Anspruch darstellt (ich muss zugeben, dass mir der ganze Kant doch zu heftig wäre). Sowas für Thomas wäre gut. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) vor 22 Minuten schrieb Xamanoth: endlich mal Marx und Luther lesen. Dann würde ich die Abfolge Thomas von Aquin - Martin Luther wählen. Luther setzt sich intensiv mit der vom Thomismus geprägten Scholastik auseinander, insofern man eine totale Verwerfung derselben eine Auseinandersetzung nennen mag. Du bist ja auch ein Freund der Polemik. Da wirst Du bei Luther ausreichend bedient. Der nennt den Hl. Thomas selten beim Namen, sondern spricht schlicht vom "Sautheologen", wenn er auf ihn Bezug nimmt. Bei der Lektüre würde ich mir auf jeden Fall das Thomas-Lexikon von Schütz daneben legen. Einführungswerke gibt es zu Thomas en masse. Das ist dann eher eine Geschmacksfrage. Ausführlich wird es notgedrungen werden, wenn die opera auch nur annähernd erschöpfend abgehandelt werden sollen. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 21. August 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 59 Minuten schrieb Xamanoth: Magst du Knaben, Wein, Musik, Fische nicht? nun, das kommt ganz darauf an. Die "Knaben" (Neffen), die bei uns ihren Kurzurlaub verbracht hatten, mag ich sehr, die beiden. Auch wenn ich mich im Tierpark dafür entscheiden mußte, ob ich jetzt Tiere kucken will oder auf die Jungs schauen. Wein - kommt ganz darauf an. bloß kein Müller-Thurgau. schmeckt pfui bäh. Musik - sehr selektiv. Fische - gern, aber bitte keinen Grätenkarpfen. In Würzburg hatte man uns mal eingeladen zum Karpfenessen. mit Kartoffelsalat. Der Kartoffelsalat war sehr lecker. Drei Menschen hatten am Tisch im Restaurant anläßlich dieses Karpfenessens laut darüber nachgedacht, wie schön es doch nun wäre, zu diesem sehr leckeren Kartoffelsalat auch Fisch-Stäbchen zu bekommen. To make a long story short: Der Einlader hat das mit Humor genommen. noja, Franggn under sich. War 'n schöner Abend. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 20 Minuten schrieb Xamanoth: ich muss irgendwann auch endlich mal Marx und Luther lesen. welchen Marx denn? den Karl oder den Reinhard? Zu Martin Luther habe ich eine Empfehlung, übrigens: Bibelübersetzung von ihm, 1534. boah eij - die Sprache hat Kraft. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Xamanoth Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 2 Minuten schrieb Petrus: welchen Marx denn? den Karl oder den Reinhard? Zu Martin Luther habe ich eine Empfehlung, übrigens: Bibelübersetzung von ihm, 1534. boah eij - die Sprache hat Kraft. Jo, die kennich aba schon. und natürlich Karl. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. ThomasB. Geschrieben 21. August 2018 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 21. August 2018 Am 18.8.2018 um 19:24 schrieb Beutelschneider: Was glaubt Ihr, wäre in Eurem Leben anders, welche Entscheidungen würdet ihr anders treffen, wenn ihr nicht gläubig wärt? Erst mal ein dickes Danke für diese Frage und den spannenden Thread. Ich habe ein paar Tage darüber nachgedacht, wie ich die Frage beantworten könnte. Das Ergebnis: ich kann sie nicht beantworten. Ein Leben ohne Glauben ist mir nicht vorstellbar. Gläubig zu sein, ist meine Identität – die Frage „was/wer wäre ich ohne Glauben” läuft darauf hinaus, zu spekulieren, wer ich wäre, wenn ich nicht ich wäre. Das ist ein sinnloses Unterfangen. Ich stamme aus einer katholischen Familie. Dort wurde mir der katholische Glaube geschenkt – kirchlich waren meine Eltern nur, soweit es den Gottesdienstbesuch anging. Gemeinde habe ich erst entdeckt, als ich mit meiner Familie an einen Ort gezogen bin, wo es eine sehr aktive gab. Ich habe noch nie in meinem Leben an der Wahrheit des katholischen Glaubens gezweifelt. Das heißt natürlich nicht, dassi ch ihn nicht hinterfragt hätte. Und da ich das Glück hatte, mich fünf Jahre lang in einem geisteswissenschaftlichen Studium damit zu beschäftigen, was mich wirklich interessiert (damals trugen Universitäten nocn ihren Namen zu Recht und waren keine verkappten Schulen), habe ich sehr viel darüber gelesen, was und wie der Mensch und seine Existenz sei. Dazu gehörten die Werke der Seismografen der menschlichen Existenz (also der Dichter) vom Mittelalter bis heute ebenso wie Theologen und Philosophen vom Mittelalter über die Aufklärung bis heute – natürlich auch und gerade glaubenkritische Werke. Letztere konnten mich nie mehr überzeugen als die christliche, besonders die katholische Lehre. Ich betrachte den Glauben als Geschenk, für das ich dankbar bin. Was ich nicht verstehen kann, ist, dass einige meiner Glaubensgeschwister hier den Glauben als Belastung schildern, die man erträgt, damit man in der Ewigkeit dafür belohnt wird. Dahinter sehe ich eine Logik, dass Gott uns hier etwas Gutes wegnimmt, um es später – zugegebenermaßen mit reichlicher Verzinsung – wiederzugeben. Das wäre ein Deal, keine Beziehung, schon gar keine liebende. Nun ist Gott, wie ich von der Kirche gelernt habe, die Liebe (vgl. 1. Joh. 4,16). Und Gott ist gut (vgl. Luk. 18, 19). Dass wir das wissen, und alles, was wir von ihm wissen, wissen wir allein durch Jesus Christus. Auch das weiß ich durch die Kirche. Deshalb habe ich meinen Glauben nie als Einschränkung erlebt. Schon die zehn Gebote, so lehrt die Kirche, hat Gott seinem Volk gegeben, um es aus der Sklaverei der Sünde zu befreien (vgl. KKK 2057). Gottes Wort zu folgen, ist keine Einschränkung, sondern das Gegenteil, er macht frei. Durch Jesus Christus wird diese Freiheit im wahrsten Sinne des Wortes Mensch (vgl. Gal. 5,1). Umgekehrt gilt: was wir Sünde nennen, das Böse (horribile dictu), das macht uns unfrei, das hindert uns daran, der oder die zu sein, als die Gott uns geschaffen hat. Ratzinger beantwortet (in „Salz der Erde”) die Frage, was Gott eigentlich von uns will, mit dem Satz: „Dass wir Liebende werden, denn dann sind wir Ihm ähnlich”. Ich füge hinzu: nach seinem Bilde geschaffen. Frei! Wenn ich also über etwas nachdenken müsste, dann nicht, was ich ohne meinen Glauben für Entscheidungen getroffen hätte, sondern darüber, was wäre, wenn ich alle wichtigen Entscheidungen so getroffen hätte, wie Gott das für uns vorgesehen hat: als Liebender. Das habe ich nämlich natürlich nicht, ich bin ja kein Heiliger. Und Ihr müsst das ertragen. Ich weiß nicht, ob das verständlich ist, aber ich lass das jetzt mal so stehen. Dummerweise muss ich noch arbeiten. Da ist sie wieder, die Knechtschaft des Mammon... 5 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Xamanoth Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 2 Stunden schrieb Studiosus: Dann würde ich die Abfolge Thomas von Aquin - Martin Luther wählen. Luther setzt sich intensiv mit der vom Thomismus geprägten Scholastik auseinander, insofern man eine totale Verwerfung derselben eine Auseinandersetzung nennen mag. Du bist ja auch ein Freund der Polemik. Da wirst Du bei Luther ausreichend bedient. Der nennt den Hl. Thomas selten beim Namen, sondern spricht schlicht vom "Sautheologen", wenn er auf ihn Bezug nimmt. Bei der Lektüre würde ich mir auf jeden Fall das Thomas-Lexikon von Schütz daneben legen. Einführungswerke gibt es zu Thomas en masse. Das ist dann eher eine Geschmacksfrage. Ausführlich wird es notgedrungen werden, wenn die opera auch nur annähernd erschöpfend abgehandelt werden sollen. Saluti cordiali, Studiosus. Hast du dich eigentlich mal mit Marx und Freud beschäftigt? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 vor 3 Stunden schrieb Xamanoth: Wie gesagt, Gluttony... Lust.... Greed... Pride.... Waren das nicht die Aufnahmebedingungen oder so? Fast... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) vor 5 Stunden schrieb Studiosus: Ich will es ganz sachlich und freundlich sagen: Das ist nicht meine Theologie und auch nicht meine Art mit der Schrift umzugehen. Das hat mir teilweise zu viele - vielleicht unfreiwillige? - Parallelen zu esoterischen Gedanken (das Hier im Jetzt, oben wie unten). Nimmst Du mir das böse? Und Karl Rahner muss man mögen. Weder ist er mein präferierter Theologe, noch die ihm anhängende Schule. Ich beziehe mich lieber auf die eher klassischen Quellen und autoritative Texte. Saluti cordiali, Studiosus. Nein, ich nehme dir da nichts übel, natürlich nicht. Allerdings - wie du dieses mein Verständnis von Glauben mit Esoterik in Zusammenhang bringst, ist mir absolut unklar. Esoterik ist für mich ein Weg der Spaltung, der Trennung (in Hell und Dunkel, Fleisch und Geist, Oben und Unten, Nahes und Fernes, jetzt und in Zukunft,..). Es gehört dazu die absichtliche Absonderung und die Geheimhaltung und damit verbunden ist Verachtung und Überheblichkeit dem gegenüber, das als negativ abgespalten wird. Eine esoterische Lehre befaßt sich mit "tiefer Bedeutung", die nur für Eingeweihte zugänglich ist und nur diesen Besonderen offenbart werden darf. Nichts davon lese ich in der Bibel - eben genau nicht. Es geht um das pure Gegenteil: um das Mehrwerden der Seele, um das Verbinden der verschiedenen Lebensbereiche durch wachsende Anteilnahme an allem, was ist, um wachsende Menschlichkeit. bearbeitet 21. August 2018 von Ennasus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 (bearbeitet) vor 10 Minuten schrieb Ennasus: Nein, ich nehme dir da nichts übel, natürlich nicht. Allerdings - wie du das dieses Verständnis von Glauben mit Esoterik in Zusammenhang bringst, ist mir absolut unklar. Es ist auch absolut nicht böse gemeint. Vielleicht haben wir unterschiedliche Vorstellung von dem, was Esoterik ist und was sie beinhaltet? Möglicherweise liegt es auch an manchen deiner Formulierungen, die mich auf diese Fährte bringt? Die Wahl mancher Begriffe. Z.B. kann ich mir unter "Mehrwerden der Seele" nichts vorstellen, zumindest nichts Christliches im strengen Sinne. Mir ist diese Art zu Formulieren und zu denken eher fremd. Du kennst ja meinen Stil. Das ist nicht wertend gemeint. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 21. August 2018 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 21. August 2018 Melden Share Geschrieben 21. August 2018 "Mehrwerden der Seele": Mehrwerden an Wesen und Lebendigkeit, Zunehmen an Intensität, an Wahrhaftigkeit, an Aufmerksamkeit, an Anteilnahme und Liebe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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