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Haddsch - Wallfahrt der Muslime


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Geschrieben
Am 20.8.2018 um 11:23 schrieb Long John Silver:

Wuerde sich jemand von euch das antun?

 

Ich nicht, nein.

Long John Silver
Geschrieben

Ich ueberlege, ob man als Muslim nicht von dieser Pflicht befreit ist, wenn man zu Panikattacken neigt.  Wie im Koran steht:

„Und die Menschen sind Gott gegenüber verpflichtet, die Wallfahrt nach dem Haus zu machen – soweit sie dazu eine Möglichkeit finden.“

Ob das auch fuer solche Unmoeglichkeiten gilt?

 

Geschrieben
Am 20.8.2018 um 23:49 schrieb Higgs Boson:

 

Ein Rosenkranz in 20 Minuten, das ist normaler Durchschnitt. Meinen letzten habe ich pflichtmäßig vor der Beerdigung meiner Mutter absolviert, die ihn nicht verhindern konnte. Sie hat aber meiner älteren Schwester aufgetragen, dann wenigstens den Freudenreichen zu nehmen. Haben wir gemacht.

 

Wir sind gesessen und nicht vom Fleck gekommen.

 

Mir ist Sinn und Zweck von Rosenkranz schon klar. Ich war neulich auf einem Kontemplationskurs, der Leiter, ein katholischer Theologe ist gleichzeitig Zen-Meister, die Teilnehmer sehr gemischt, da waren auch Esos dabei. Es ging um Sitzen, achtsames Gehen, Atmen und zählen. Ich hatte dabei sehr viele unheilige Gedanken. Die sollte ich nicht beachten, sondern weiterziehen lassen. Am Nachmittag habe ich mir geschworen, beim nächsten Seminar frage ich den Leiter, ob Gott irgendwann, wenn ich ohne Störung bei 10 angekommen bin, ko geht. Und ob das dann ein technischer Sieg oder ein Sieg nach Punkten ist.

 

Ich bin für sowas einfach nicht geeignet.

 

Hat mir aber trotzdem gefallen.

 

Bei wem warst Du?

(Vielleicht bist Du doch geeignet, denn gefallen hat es Dir ja trotzdem. Das "nicht-vom-Fleck-kommen" ist dabei so ziemlich der Casus knaxus. Gewinnen kann man auch nicht, obwohl ich Idee, Gott zu einem Boxkampf herausfordern, für eine faszinierende Motivation halte. Je nach Zen-Schule sind drauflosstürmender Kämpfer oder geduldiger Gärtner geläufige Bilder.)

Geschrieben (bearbeitet)
Am ‎20‎.‎08‎.‎2018 um 19:58 schrieb Long John Silver:

Hast du schon eine laengere gemacht?

 

Ist ca. 30 Jahre her, die Almer Wallfahrt von Maria Alm im Salzburger Land über das Steinerne Meer nach Königsee.

Ist eine Hochgebirgs-Tageswallfahrt. Zwar "nur" eine Tages-Wallfahrt, aber extrem anstrengend, das in einem Tag zu machen.

 

Alle anderen Wallfahrten waren kürzer bzw. einfacher.

 

bearbeitet von Lothar1962
ergänzt
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Ist ca. 30 Jahre her, die Almer Wallfahrt von Maria Alm im Salzburger Land über das Steinerne Meer nach Königsee.

Ist eine Hochgebirgs-Tageswallfahrt. Zwar "nur" eine Tages-Wallfahrt, aber extrem anstrengend, das in einem Tag zu machen.

 

Alle anderen Wallfahrten waren kürzer bzw. einfacher.

 

 

Ach ja, die "Wallfahrt nach Telgte", war toll, auch wenn ich altersgemäß abends mit 'nem Kumpel in 'ner "Disco" war.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Long John Silver:

Ich ueberlege, ob man als Muslim nicht von dieser Pflicht befreit ist, wenn man zu Panikattacken neigt.  Wie im Koran steht:

„Und die Menschen sind Gott gegenüber verpflichtet, die Wallfahrt nach dem Haus zu machen – soweit sie dazu eine Möglichkeit finden.“

Ob das auch fuer solche Unmoeglichkeiten gilt?

 

 

Kranke Menschen, alte Menschen und Kinder sind ja nicht nur von der Wallfahrt, sondern auch vom Ramadan befreit. Inwiefern aber akzeptiert der Islam psychische Krankheiten als Krankheit? Oder ist das nicht eher ein Tabuthema, so wie bei uns in der Gesellschaft auch größtenteils? 

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Shubashi:

 

Bei wem warst Du?

(Vielleicht bist Du doch geeignet, denn gefallen hat es Dir ja trotzdem. Das "nicht-vom-Fleck-kommen" ist dabei so ziemlich der Casus knaxus. Gewinnen kann man auch nicht, obwohl ich Idee, Gott zu einem Boxkampf herausfordern, für eine faszinierende Motivation halte. Je nach Zen-Schule sind drauflosstürmender Kämpfer oder geduldiger Gärtner geläufige Bilder.)

 

Ich bin so eher der Kung-Fu-Typ :-)

Also mehr Jakob als David

Ich war auf Frauenchiemsee bei Jan Sedivy

 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Ich bin so eher der Kung-Fu-Typ :-)

Also mehr Jakob als David

Ich war auf Frauenchiemsee bei Jan Sedivy

 

 

Danke schön!

Geschrieben (bearbeitet)

Die Hadsch ist keine echte Wallfahrt, weil es in Mekka kein richtiges Wirtshaus gibt, in das man hinterher einkehren kann.

 

Werner (um mal eine katholische Note in diesen Thread zu bringen)

 

(Edit: sinnentstellend fehlendes "k" nachgetragen)

bearbeitet von Werner001
Geschrieben (bearbeitet)

Meine Mutter ist letzten Monat mit den Bus und der katholischen Frauengruppe nach Neresheim gefahren und zum Kloster hochgehatscht. Ist das jetzt eher eine Wallfahrt oder eine Hatsch?

bearbeitet von Sokrates
Link geeinfügt
Geschrieben

Auch interessant: Während der Hadsch ist Frauen die Vollverschleierung ausdrücklich verboten, und zwar nicht von der saudischen Polizei, sondern von von der sunnitischen Glaubenslehre....

 

Werner

Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb Werner001:

Die Hadsch ist keine echte Wallfahrt, weil es in Mekka kein richtiges Wirtshaus gibt, in das man hinterher einkehren kann.

 

Werner (um mal eine katholische Note in diesen Thread zu bringen)

 

(Edit: sinnentstellend fehlendes "k" nachgetragen)

 

Ah, danke, nach über 30 Jahren endlich Klarheit, das "Wallfahrtsbier" war damals okay.

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Sokrates:

Ist das jetzt eher eine Wallfahrt oder eine Hatsch?

Wenn danach gefeiert wurde, war es eine ordentliche katholische Wallfahrt, sonst war's eher nix ;)

Long John Silver
Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb Christopher:

 

Kranke Menschen, alte Menschen und Kinder sind ja nicht nur von der Wallfahrt, sondern auch vom Ramadan befreit. Inwiefern aber akzeptiert der Islam psychische Krankheiten als Krankheit? Oder ist das nicht eher ein Tabuthema, so wie bei uns in der Gesellschaft auch größtenteils? 

 

Darauf wollte ich eigenlich hinaus. Es gibt auch den Spruch: Allah bürdet einer Seele nichts auf, was sie nicht zu leisten vermag."  Ich habe da mal ein bisschen auf Webseiten herum gelesen, es scheint, dass sich die Ansichten teilweise in eine Richtung bewegen, die mich an bestimmte christliche fundamentalistische/sektiererische Gemeinschaften erinnern (psychische Krankheiten als Einfluss von Daemonen), andere vertreten wiederum die uebliche Einschaetzung (Sache von Therapeuten etc.). Es gibt wie im christlichen Bereich auch die Ansicht, man koenne so etwas wegbeten etc.

 

Was ich bei der Recherche interessant fand, war die Frage, inwiweit westliche Therapeuten die religioese Welt der Muslime ueberhaupt kennen und einbeziehen in ihre Behandlung. Aber das hat hier jetzt weniger etwas zu suchen. Was ich mir ueberlegte, war die Vorstellung, etwas machen zu muessen/sollen/wollen, das ganz ausserhalb der eigenen Moeglichkeiten liegt, aber ganz eng mit den Geboten Gottes verknuepft wird, die einzuhalten sind und die man vielleicht auch unbedingt einhalten will, um des eigenen Selbstverstaendnisses willen.

 

Bis jetzt scheint bei der diesjaehrigen Massenveranstaltung nichts passiert zu sein, Gottseidank.

 

 

 

Geschrieben
15 hours ago, Shubashi said:

 

Ah, danke, nach über 30 Jahren endlich Klarheit, das "Wallfahrtsbier" war damals okay.

Gibt es katholische Wallfahrtsorte ohne Wirtshäuser? Rund um den Altöttinger Kapellenplatz gibt es jedenfalls mehr Einkehrmöglichkeiten als Kirchen....

 

Werner

Geschrieben

zum Thema "Wallfahrt" gibt es in der Tradition unserer Kirche ein überliefertes Grundprinzip, das sich in drei Unterprinzipien entfaltet.

 

Merkspruch:

 

1) Kirchen von außen.

2) Berge von unten.

3) Wirtshäuser von innen.

 

Geschrieben

Nach unsere Wallfahrten finden ja im Diaspora-Norden statt, da sind weder die Berge eine große Herausforderung noch die Wirtshäuser klassisch und zahlreich.

Man "latscht" eher das man auf der "Hatsch" oder "Hatz" oder wie auch immer ist.

Geschrieben

gibt es denn Wallfahrtsorte im Norden? Oder wurden die mit der Reformation alle beseitigt?

 

Werner

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Werner001:

gibt es denn Wallfahrtsorte im Norden? Oder wurden die mit der Reformation alle beseitigt?

 

 

nicht alle. Da gab es teilweise einen (manche sagen, erfolgreichen - das kommt auf die Sicht des Betrachters an -) sog. "relaunch". 

 

Ein Beispiel.

Und - es scheint wichtig zu sein, einen relaunch nicht überstürzt durchzuführen. 

 

In der Gegend eines um 1247(!) gegründeten Zisterienserinnenklosters auf dem sog. "Hamburger Berg" wurde erst 1682(!) eine evangelische Kirche gebaut und dem Hl. Paulus geweiht. Die dazugehörige Wallfahrt entwickelte sich dann erst so richtig ab den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts und befindet sich bis heute in stetigem Aufwärtstrend.

 

 

bearbeitet von Petrus
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb Long John Silver:

 

Darauf wollte ich eigenlich hinaus. Es gibt auch den Spruch: Allah bürdet einer Seele nichts auf, was sie nicht zu leisten vermag."  Ich habe da mal ein bisschen auf Webseiten herum gelesen, es scheint, dass sich die Ansichten teilweise in eine Richtung bewegen, die mich an bestimmte christliche fundamentalistische/sektiererische Gemeinschaften erinnern (psychische Krankheiten als Einfluss von Daemonen), andere vertreten wiederum die uebliche Einschaetzung (Sache von Therapeuten etc.). Es gibt wie im christlichen Bereich auch die Ansicht, man koenne so etwas wegbeten etc.

 

Was ich bei der Recherche interessant fand, war die Frage, inwiweit westliche Therapeuten die religioese Welt der Muslime ueberhaupt kennen und einbeziehen in ihre Behandlung. Aber das hat hier jetzt weniger etwas zu suchen. Was ich mir ueberlegte, war die Vorstellung, etwas machen zu muessen/sollen/wollen, das ganz ausserhalb der eigenen Moeglichkeiten liegt, aber ganz eng mit den Geboten Gottes verknuepft wird, die einzuhalten sind und die man vielleicht auch unbedingt einhalten will, um des eigenen Selbstverstaendnisses willen.

 

Bis jetzt scheint bei der diesjaehrigen Massenveranstaltung nichts passiert zu sein, Gottseidank.

 

 

 

 

 

Ich finde das generell ein sehr spannendes Thema - jetzt wird's persönlich und ich hoffe, ich werde nicht verurteilt - denn ich leide selbst unter Panikattacken. Deshalb kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn man mit solch einer Menschenmasse nicht zurechtkommt. Allerdings bezweifle ich, dass Panikattacken (oder andere psych. Belastungen) im traditionellen Islam als Hinderungsgrund verstanden werden. Ich habe zusätzlich zu deiner Recherche auch Google bemüht und auch mal in einem islamischen Forum quergelesen - da ist die weitreichende Meinung doch eher, dass man Depressionen, Panik etc. mit Gebet (Dua) lösen kann bzw. muss, weil man den Jinn in sich hat. Das ist für mich völlig abstoßend. Es gibt sicher auch liberalerer Ansichten, die jedoch nicht so häufig nachzulesen waren. 

 

 

 

 

 

Geschrieben

@Werner001

 

Also in meiner Gegend ist die Ansverus-Wallfahrt gängig.

https://www.erzbistum-hamburg.de/Ansveruswallfahrt-2016_950-Jahre-nach-dem-Martyrium-des-Hl.-Ansverus

 

Ist aber eher wie ein längerer Spaziergang durch die Natur, das Kreuz ist draußen, weshalb der nüchterne Norddeutsche auch keinen Gasthof oder Pilgerherberge vermisst.

Telgte ist da viel bekannter (viel südlichwestlicher) und über zwei Tage, schon ein richtiger Marsch, und das Pilgerbier ist dann am ersten Abend fast so gut wie der Gottesdienst am zweiten Tag zum Ende.

 

@Petrus

Du überrascht mich durch Deine Beiträge immer mehr, Du Relaunch-Wunder.

Ich kann nicht entscheiden, ob ich gerade geschickt auf den Arm genommen werde oder ob es wirklich eine Wallfahrt zum "Hamburger Berg" gibt.

Normalerweise kennt der Hamburger den "Hamburger Berg" nur als übles Pflaster, da marschiert allenfalls die Heilsarmee und das Pils fließt reichlich, aber gänzlich ohne Gebet.

 

Geschrieben
vor 47 Minuten schrieb Shubashi:

@Werner001

...

 

@Petrus

Du überrascht mich durch Deine Beiträge immer mehr, Du Relaunch-Wunder.

Ich kann nicht entscheiden, ob ich gerade geschickt auf den Arm genommen werde oder ob es wirklich eine Wallfahrt zum "Hamburger Berg" gibt.

Normalerweise kennt der Hamburger den "Hamburger Berg" nur als übles Pflaster, da marschiert allenfalls die Heilsarmee und das Pils fließt reichlich, aber gänzlich ohne Gebet.

 

 

Nun, ich bin ein neugieriger Mensch. Ich versuchte einfach, das Phänomen des "Pilgerns" mal ganz allgemein und ganz anders zu betrachten. Und auf meine Weise etwas dazu zu schreiben. Seit meinem Studium (Seminar: "Kult des Nationalsozialismus") versuche ich, Phänomene aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, Parallelen zu entdecken und Unterschiede auch ("gänzlich ohne Gebet"), und so. Auf den Arm nehmen wollte ich damit niemanden.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Shubashi:

@Werner001

 

Also in meiner Gegend ist die Ansverus-Wallfahrt gängig.

https://www.erzbistum-hamburg.de/Ansveruswallfahrt-2016_950-Jahre-nach-dem-Martyrium-des-Hl.-Ansverus

 

 

@Petrus

....

 

 

(vorab: Wundert Euch nicht nicht über die in diesem Fall etwas merkwürdigen Zitierweise. Mein Editor kommt mit dem blau unterlegten Zeugs nicht zurecht.)

 

Die Ansverus-Wallfahrt ist allerdings keine Wallfahrt, welche die Reformation überlebt hat. Das ist eine Neuerfindung aus 1950:

 

"Seit Mitte des 15. Jahrhunderts steht an der vermuteten Stelle der Steinigung bei Einhaus zum Gedenken ein Radkreuz aus gotländischem Kalkstein, das Ansveruskreuz. Seit 1950 findet dort am zweiten Sonntag im September eine Wallfahrt der katholischen Kirche statt."

https://de.wikipedia.org/wiki/Ansverus

 

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