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Mission, aber wie? Gedanken zu einem Manifest


Alfons

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vor 1 Stunde schrieb Long John Silver:

 

Ich habe, offen gesagt, immer ein Problem mit erfundenen "Beispielen" auf denen ein "Argument" aufgebaut wird.  Besser finde ich, man geht von realem aus. Jesus hat nicht ueber Altenpfleger gesprochen, also kein Grund, sich darueber den Kopf zu zerbrechen. Ueber die Friedfertigen und die anderen in der Bergpredigt gibt es genug Nachdenken, meine ich.

 

Erfundene Beispiele können Probleme klar auf den Punkt bringen. Erst, wenn man ein Problem verstanden hat (oder gar seine Lösung), dann kann man es übertragen. Real existierende Beispiele können problematisch sein, besonders wenn man sie schon aus der Bibel kennt. Denn für keinen von uns ist die Bibel 'unbelastet', jeder hat seine exegetischen Erfahrungen, gute und schlechte, auch beim Friedfertigen, und die können einem leicht im Weg stehen. Was einem beim hypothetischen Altenpfleger nicht passiert, eben weil es den in der Bibel nicht gibt.

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vor 32 Minuten schrieb Moriz:

 Denn für keinen von uns ist die Bibel 'unbelastet', jeder hat seine exegetischen Erfahrungen, gute und schlechte, auch beim Friedfertigen, und die können einem leicht im Weg stehen. Was einem beim hypothetischen Altenpfleger nicht passiert, eben weil es den in der Bibel nicht gibt.

 

Deiner Aussage von guten oder schlechten exegetischen Erfahrungen kann ich so nicht folgen.  Ich habe hoechsten gute oder schlechte Predigten gehoert :-)) Beim Verstaendnis der NT und der Person Jesus hat mir die Begegnung mit Pinchas Lapide sehr viel gebracht, den juedischen Theologen. 

 

Ich will aber noch mal auf den Beginn dieser momentanen Diskussion kommen. Es geht nicht um das Nachdenken und Reflektierenn ueber bestimmte Passagen. Das passiert in jeder Predigt.  Es ging um eine bestimmte exegetische Schule und die Aussage von Alfons, die Akzeptanz dieser Schule fuehre zur angeblich richtigen Einsicht, dass es sich um Legenden handele und diese Einsicht  wiederum zu, so wie ich es verstand, irgendwie zu irgendeinem reiferem Glauben oder wie auch immer.  Dieser Ansicht widersprach ich und es gab nun Stimmen, die Alfons recht gaben und es gab Gegenstimmen und es wurde auch der mehrfache Schriftsinn angefuehrt. 

 

Somit geht es nicht um die Frage von Exegese als solche, sondern um eine bestimmte exegetische Richtung und Methode.  Darauf zielte mein Einspruch. 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 23 Stunden schrieb sofan:

Mir fehlt aber bei der ganzen Diskussion ein Name:  Bischof Stefan Oster.  Diese 10 Thesen sind genau das, was er in unserem Bistum zum Programm gemacht hat .

Bischöfe können viel "zum Programm machen". Solange keiner mitmacht, schadet das nicht weiter ;)

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vor 11 Stunden schrieb Frank:

Ich seh das aus Anwendersicht

Nehmen wir mal an Jesus hätte, in seiner Bergpredigt, gesagt "Selig die Altenpfleger"

 

Das Schöne an der Bergpredigt ist ja, daß der Herr all die anspricht, die sich angesprochen fühlen. Die Bezeichungen sind auch so eindeutig, daß man relativ genau weiß - solange man ehrlich zu sich ist - ob man mitgemeint ist. Insofern ist Dein "Problem" da nicht existent.

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vor 25 Minuten schrieb rorro:

 

Das Schöne an der Bergpredigt ist ja, daß der Herr all die anspricht, die sich angesprochen fühlen. Die Bezeichungen sind auch so eindeutig, daß man relativ genau weiß - solange man ehrlich zu sich ist - ob man mitgemeint ist. Insofern ist Dein "Problem" da nicht existent.

Ich finde nicht, dass das alles so klar formuliert ist. Wer oder was sind zum Beispiel die "geistlich Armen" bzw. die "arm sind vor Gott"? Vielleicht würden mir Griechischkenntnisse helfen, die Frage zu beantworten, weil die verschiedenen Übersetzungen zusätzlich Verwirrung stiften, aber auch unabhängig davon, bleibt ja die Frage, um was für eine Armut es da geht?

Um nur ein Beispiel zu nennen.

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vor einer Stunde schrieb theresa???:

Ich finde nicht, dass das alles so klar formuliert ist. Wer oder was sind zum Beispiel die "geistlich Armen" bzw. die "arm sind vor Gott"? Vielleicht würden mir Griechischkenntnisse helfen, die Frage zu beantworten, weil die verschiedenen Übersetzungen zusätzlich Verwirrung stiften, aber auch unabhängig davon, bleibt ja die Frage, um was für eine Armut es da geht?

Um nur ein Beispiel zu nennen.

 

Das sind einerseits die tatsächlich Armen, die marginalisierte Landbevölkerung, geknechtet, verarmt, alle jene, die auf nichts und niemand mehr hoffen können denn auf die Hilfe Gottes. Das "Arm sein im Geist“ geht oft - nicht immer und nicht notwendig - mit materieller Armut einher: es fällt den Reichen, damals wie heute, einfach schwerer arm im Geiste zu sein, den Rücken zu krümmen, als Bittsteller aufzutreten, zu wissen, dass ihre einzige Hoffnung bei Gott liegt. Reichtum ist, was die geistige Haltung betrifft, die es braucht, um in das Reich Gottes einzugehen, eine Bürde. Daher auch das Gleichnis vom Kamel und dem Nadelöhr. Armut ist in den Seligpreisungen kein Selbstzweck, sondern wird mit Blick auf eine damit einhergehende auf Gott bezogene Geisteshaltung gesehen. Selig sind, die wahrhaft arm sind vor Gott, könnte man vielleicht sagen. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 8 Stunden schrieb theresa???:

Ich finde nicht, dass das alles so klar formuliert ist. Wer oder was sind zum Beispiel die "geistlich Armen" bzw. die "arm sind vor Gott"? Vielleicht würden mir Griechischkenntnisse helfen, die Frage zu beantworten, weil die verschiedenen Übersetzungen zusätzlich Verwirrung stiften, aber auch unabhängig davon, bleibt ja die Frage, um was für eine Armut es da geht?

Um nur ein Beispiel zu nennen.

 

Ich bin sicher, dass Du wirst feststellen können, ob Du dazugehörst. Ganz ohne Griechisch.

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vor 7 Stunden schrieb rorro:

 

Ich bin sicher, dass Du wirst feststellen können, ob Du dazugehörst. Ganz ohne Griechisch.

Ja, weil andere für mich griechisch können und Auslegungen entwickelt haben. Nebenbei gemerkt ging es mir nicht um Griechisch, sondern darum, dass die Bibel, auch die Seligpreisungen, nicht immer so eindeutig ist. Das war für mich ein Beispiel, wo eine Auslegung notwendig ist. Weil da ja beim Lesen die Frage offen bleibt, ob es um materielle Armut geht oder um metaphorische bzw. um Armut als Haltung.  

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vor 4 Stunden schrieb Alfons:

Es geht um einen Ausspruch Jesu, der von den Verfassern des Matthäus- und des Lukas-Evangeliums verschieden überliefert wurde.

 

Falls Jesus dieses nur einmal gesagt hat bzw. die Überlieferungen sich auf den  zeitgleichen Ursprung beziehen.

 

Das halte ich angesichts der dreijährigen Verkündigungszeit Jesu für sehr unwahrscheinlich.

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vor 4 Stunden schrieb rorro:
vor 8 Stunden schrieb Alfons:

Es geht um einen Ausspruch Jesu, der von den Verfassern des Matthäus- und des Lukas-Evangeliums verschieden überliefert wurde.

 

 

Falls Jesus dieses nur einmal gesagt hat bzw. die Überlieferungen sich auf den  zeitgleichen Ursprung beziehen.

 

Das halte ich angesichts der dreijährigen Verkündigungszeit Jesu für sehr unwahrscheinlich.

 

Da bin ich auch sicher, dass Jesus das, was er zu sagen hatte, häufig gesagt hat. Aber gesagt heißt noch nicht tradiert. Da sowohl Matthäus als auch Lukas nach aktuellem Forschungsstand die Seligpreisungen aus der gleichen Quelle haben, nämlich der Logienquelle, fällt es natürlich auf, wenn es inhaltliche Abweichungen gibt.

 

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"Wer nicht gegen mich ist, der ist für mich". Das Evangelium des Tages wirft einen Blick auf die Mission, wie sie normalerweise von Christen betrieben wurde: Unaufgeregt, entspannt, zur Entscheidung rufend.

 

"Wer euch nur einen Becher Wasser reicht, wahrlich, er wird seinen Lohn empfangen". Ein Becher Wasser für einen durstigen Apostel! Da kann man sich ja die Mission in die Haare schmieren: Die ganz natürliche Hilfsbereitschaft des durchschnittlichen Menschen gereicht ihm, Lohn zu empfangen. Ewigen Lohn.

 

Das Evangelium ist in manchen Punkten radikal bis zum Abwinken und das Evangelium des Tages hat da doch einiges zu bieten, in den anderen Versen öffnet es sich und lässt erkennen, dass seine Radikalität zwei Seiten hat:

 

Der Anspruch einerseits an die Jünger, die Großzügigkeit gegenüber jenen, die sie aufnehmen.

 

Natürlich ist es eine feine Sache, Jesus sein Leben zu übergeben und sich komplett dem Reich Gottes zu verschreiben, aber das Evangelium sagt immer wieder deutlich, dass das Heil allen Menschen guten Willens offen ist.

 

Keine Exegese dieser Welt kann diese Widersprüche auflösen und keine Dogmatik in schlaue Sätze fassen: Die Herausforderung ist das eine und das Evangelium ist voll davon, die Heilszusage ist ebenfalls global und umfassend.

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vor einer Stunde schrieb Alfons:

 

Da bin ich auch sicher, dass Jesus das, was er zu sagen hatte, häufig gesagt hat. Aber gesagt heißt noch nicht tradiert. Da sowohl Matthäus als auch Lukas nach aktuellem Forschungsstand die Seligpreisungen aus der gleichen Quelle haben, nämlich der Logienquelle, fällt es natürlich auf, wenn es inhaltliche Abweichungen gibt.

 

 

Naja, die Existenz dieser "Logienquelle" oder "Quelle Q" ist eine Hypothese, also rein wissenschaftlich unter einer These anzusiedeln (deswegen "hypo"). Gelesen hat sie keiner, gesehen auch nicht. Und auch wenn es natürlich stimmt, daß gesagt nicht tradiert bedeutet, so deuten die Unterschiede bspw. der Feldrede bei Lk und Bergpredigt bei Mt doch eher darauf hin, daß es zwei unterschiedliche Momente waren.

 

Man kann sich das Leben auch verkomplizieren und bislang unbelegt behaupten, beide Reden seien aus der gleichen bislang nicht gefundenen Quelle Q und in dieser nie gefundenen Quelle gebe es diese Rede nur einmal.

 

Kann man so machen.

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vor 11 Stunden schrieb rorro:

Man kann sich das Leben auch verkomplizieren und bislang unbelegt behaupten, beide Reden seien aus der gleichen bislang nicht gefundenen Quelle Q und in dieser nie gefundenen Quelle gebe es diese Rede nur einmal.

 

Kann man so machen.

 

Man kann auch 120 Jahre Forschungsgeschichte ignorieren.
Kann man auch machen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, mal einen Thread über die Logienquelle zu starten. Oder gab es den schon? Hier ist das Thema ja eigentlich off topic.
 

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vor 25 Minuten schrieb Alfons:

Man kann auch 120 Jahre Forschungsgeschichte ignorieren.

 

In der Medizin - meine Branche - wären wichtige Entdeckungen nie gemacht worden, hätte man immer auf die Großen Forscher gehört. 

 

Und ein Thread zu Q ist nicht nötig. Eigentlich steht hier alles relevante: https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiquellentheorie

 

Da wird auch die berechtigte Kritik erwähnt, die mit Ignorieren überhaupt nichts zu tun hat.

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vor einer Stunde schrieb rorro:

In der Medizin - meine Branche - wären wichtige Entdeckungen nie gemacht worden, hätte man immer auf die Großen Forscher gehört. 

 

Lach. Das wäre doch MEIN Argument! In der Theologie wären wichtige Entdeckungen nicht gemacht worden, hätte man immer auf die Kirchenoberen gehört. Mutige Theologen mussten gegen erhebliche Widerstände kämpfen, gerade in der römisch-katholischen Kirche, für die die historisch-kritische Forschung lange eine Art Gottseibeiuns war - mit Folgen bis heute, wie man hier im Forum sieht.

Die Logienquelle Q braucht aber keinen eigenen Thread mehr, den gab es nämlich schon 2014. Außerdem wurde das Thema immer wieder mal in anderen Threads ausführlich behandelt.

Alfons
 

bearbeitet von Alfons
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vor 4 Stunden schrieb Alfons:

Man kann auch 120 Jahre Forschungsgeschichte ignorieren.

 

Na ja, so einfach ist es aber gerade bei Einbeziehung der Forschungsgeschichte nicht. Es gibt ja nicht nur die Zweiquellentheorie mit der Logienquelle, sondern auch noch einige andere, etwa die Traditionshypothese von Herder (die Evangelisten haben hauptsächlich mündliche Überlieferungen verschriftet), die Farrer-Hypothese (das erste Evangelium war Markus, Matthäus benützt Markus als Quelle, Lukas benützt Markus und Matthäus als Quelle), die Zwei-Evangelien-Theorie (Matthäus wurde zuerst geschrieben, Lukas nützt ihn als Quelle),  die Theorie der Lukas-Priorität der Jerusalemer Schule (Lukas wurde zuerst geschrieben, Markus nutzt Lukas als Quelle, Matthäus zieht beide als Quelle heran), die Drei-Quellen-Theorie(Matthäus bedient sich bei Markus und der Logienquelle, Lukas benutzt 3 Quellen, nämlich Markus, die Logienquelle und zusätzlich Matthäus), die Theorie eines Urevangeliums von Lessing (alle bedienen sich bei einem in aramäisch oder hebräisch verfassten Urevangelium). Und sicher gibt es da bei einer so lange Forschungsgeschichte noch einiges mehr an Hypothesen und Theorien.  

 

Da müsste schon ein Sensationsfund auftauchen, um die eine oder andere Theorie wirklich eindeutig über alle anderen zu stellen. Aber gut, das geht jetzt schon sehr weit weg vom ursprünglichen Thema.

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vor 9 Stunden schrieb Alfons:

 

Lach. Das wäre doch MEIN Argument! In der Theologie wären wichtige Entdeckungen nicht gemacht worden, hätte man immer auf die Kirchenoberen gehört. Mutige Theologen mussten gegen erhebliche Widerstände kämpfen, gerade in der römisch-katholischen Kirche, für die die historisch-kritische Forschung lange eine Art Gottseibeiuns war - mit Folgen bis heute, wie man hier im Forum sieht.

Die Logienquelle Q braucht aber keinen eigenen Thread mehr, den gab es nämlich schon 2014. Außerdem wurde das Thema immer wieder mal in anderen Threads ausführlich behandelt.

Alfons
 

 

Und wenn heute bspw. die Kanonische Exegese von einigen (insbesondere in den USA) favorisiert wird, dann motzen die Anhänger der hist.-krit. Exegese. Nichts neues unter der Sonne.

 

Persönlich bin ich überzeugt, daß Mt das erste Evangelium war (ich halte zudem die Aussage des Bischofs Papias von Hierapolis für glaubwürdig, daß es ursprünglich auf Hebräisch geschrieben wurde, da es vieles enorm vereinfacht). Ich finde da bspw. bei Ingo Broer mehr Gründe dafür als dagegen (auch wenn er es selbst nicht so sieht - ich lese durchaus hist.-krit. Exegeten und habe da gar nichts gegen).

 

Wenn jemand die Zweiquellentheorie für richtig hält - ist auch okay. Verschnupft reagiere ich nur, wenn diese Meinung als "die(!) Erkenntnis der Wissenschaft/Forschung" verkauft wird. Es ist und bleibt eine Hypothese.

bearbeitet von rorro
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Das Thema der Mission wird davon natürlich auch berührt. Wie können wir mit Hilfe der Geschichten aus dem Buch, das alle Christen gemein haben, verkündigen - mit der Bibel? Wenn wir sie - gut katholisch - als norma normans non normata sehen, wie ist dann der - ebefalls gut katholische - vierfache Schriftsinn da zu sehen? Wie verhält es sich in der Ökumene bspw. mit Freikirchen?

Meine persönliche Erfahrung mit der Orthodoxie ist die, daß gute Kenntnisse der Hl. Schrift eher mißtrauisch beäugt werden - da kann man eher mit Vätertexten punkten.

 

Was ist uns wichtiger - daß Menschen zu Christus finden oder daß sie ihn vor allem in der Kirche erleben in den Sakramenten und im apostolischen Glauben? Es mag ja Menschen geben, die trauen Ihm gar nicht zu außerhalb einer apostolischen Kirche wahrhaft angebetet werden zu können ...

 

So sehr ich von der Wahrheit des katholischen Glaubens überzeugt bin (und wie erwähnt sehr gerne verheiratet bin mit einer überzeugten Nicht-Katholikin), so sehr stelle ich Jesus als Herrn und Gott in den Mittelpunkt.

 

insofern tangiert das Schriftverständnis sehr wohl die Mission - und darüber muß gesprochen werden!

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vor 1 Stunde schrieb rorro:

Und wenn heute bspw. die Kanonische Exegese von einigen (insbesondere in den USA) favorisiert wird, dann motzen die Anhänger der hist.-krit. Exegese. Nichts neues unter der Sonne.

Urbane Legenden - etwa die Zengerschule betreibt eifrig auch die kanonische Exegese, und es motzt niemand.

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vor 8 Minuten schrieb Chrysologus:

Urbane Legenden - etwa die Zengerschule betreibt eifrig auch die kanonische Exegese, und es motzt niemand.

Wir lernen an der Uni beides, unser Alttestamentler bevorzugt kanonische Exegese, der Neutestamentler eher historisch-kritische, aber in beiden Bereichen kommt beides vor. Also, zu mindestens bei uns gibt es da keine Konflikte

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Solange sich keine absolut setzt, ist alles bestens. Leider komme ich nicht auf den Namen, aber der ehemaligen Verfasser des Würzburger Kurses machte mal deutlich, dass die kanonische Exegese der HKE doch angeblich deutlich unterlegen wäre (ist Jahre her).

Das ist dann nicht mehr in Ordnung und darauf bezog ich mich.

bearbeitet von rorro
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Long John Silver
vor 18 Stunden schrieb rorro:

Das Thema der Mission wird davon natürlich auch berührt. Wie können wir mit Hilfe der Geschichten aus dem Buch, das alle Christen gemein haben, verkündigen - mit der Bibel? Wenn wir sie - gut katholisch - als norma normans non normata sehen, wie ist dann der - ebefalls gut katholische - vierfache Schriftsinn da zu sehen? Wie verhält es sich in der Ökumene bspw. mit Freikirchen?

Meine persönliche Erfahrung mit der Orthodoxie ist die, daß gute Kenntnisse der Hl. Schrift eher mißtrauisch beäugt werden - da kann man eher mit Vätertexten punkten.

 

Was ist uns wichtiger - daß Menschen zu Christus finden oder daß sie ihn vor allem in der Kirche erleben in den Sakramenten und im apostolischen Glauben? Es mag ja Menschen geben, die trauen Ihm gar nicht zu außerhalb einer apostolischen Kirche wahrhaft angebetet werden zu können ...

 

So sehr ich von der Wahrheit des katholischen Glaubens überzeugt bin (und wie erwähnt sehr gerne verheiratet bin mit einer überzeugten Nicht-Katholikin), so sehr stelle ich Jesus als Herrn und Gott in den Mittelpunkt.

 

insofern tangiert das Schriftverständnis sehr wohl die Mission - und darüber muß gesprochen werden!

 

Ja, ich denke auch, dass das sehr viel mit dem Thema Mission zu tun hat. Denn nur was wir selbst vertreten vor uns, koennen wir weitergeben und darueber so reden, dass es authentisch ist. Deshalb sind die unterschiedlichen Verstaendnisse, die hier zutage treten, massgebend dafuer. Man wird immer so ueber das Evangelium reden zu anderen, wie man es selbst innerlich erlebt. Ich kann zwar auf anderes hinweisen, dass es diese und jene theologische Denkweise oder Herangehensweise auch gaebe (falls es jemanden interessiert) aber ich kann nur authentisch von dem sprechen, wie ich es selbst sehe und erlebe und durch was es sich mir "offenbart". 

bearbeitet von Alfons
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