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Vatikan verweigert Jesuitenpater Rektorenamt


jouaux

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Homosexualität sei eine moderne Entwicklung und das habe es im Altertum nicht gegeben, ist ungefähr die gleiche Logik, wie zu sagen, den dreifaltigen Gott habe es vor den Konzilien, die die Trinitätslehre festgelegt haben, nicht gegeben.

Nur weil man über etwas nichts weiß und man keine Bezeichnung dafür hat, heißt doch nicht, dass es nicht existiert. Um das zu erkennen, reicht doch eigentlich Kindergartenlogik.

 

Werner

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vor 3 Stunden schrieb Gallowglas:

Dann lies die Bibel und beschäftige dich etwas mit der Geschichte dieser Religion ... Mord wurde immer wieder gerechtfertigt und wenn die "richtigen" ermordet wurden, war es sogar sehr gottgefällig, es ist immer eine Frage der Auslegung. Hexen, Ketzer & Co wurden ja zb nicht "ermordet", sie wurden nur umgebracht um "ihre Seelen zu retten" ;)

 

ich glaube nicht, daß Chryso diese Begründungen im Auge hatte.

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vor 8 Stunden schrieb Thofrock:

Zunächst mal sind das Problem ja gerade die Menschen, die sich solche Fragen stellen, statt sich um ihren eigenen Kram zu kümmern. Das ist mal fix.

 

Das Problem sind die Menschen, die keine ethische Diskussion wünschen, sondern jedem, der nicht ihrer Meinung ist, auf der einen Seite vorwerfen, ein Fundi zu sein und auf der anderen Seite vorwerfen, ein Häretiker zu sein.

 

Bloß keine Fragen über andere stellen, jeder soll sich nur um seinen Kram kümmern, das ist genau der Schlüssel zu einer Gesellschaft, in der sich keiner mehr für den anderen interessiert, jeder nur noch für sich und seine Peer Group lebt, Menschen gekonnt ignoriert werden, vereinzeln und vereinsamen, die Selbstmordrate hoch geht, Depressionen entstehen usw. usf.

bearbeitet von duesi
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vor 6 Stunden schrieb duesi:

Das Problem sind die Menschen, die keine ethische Diskussion wünschen, sondern jedem, der nicht ihrer Meinung ist, auf der einen Seite vorwerfen, ein Fundi zu sein und auf der anderen Seite vorwerfen, ein Häretiker zu sein.

 

Bloß keine Fragen über andere stellen, jeder soll sich nur um seinen Kram kümmern, das ist genau der Schlüssel zu einer Gesellschaft, in der sich keiner mehr für den anderen interessiert, jeder nur noch für sich und seine Peer Group lebt, Menschen gekonnt ignoriert werden, vereinzeln und vereinsamen, die Selbstmordrate hoch geht, Depressionen entstehen usw. usf.

Du möchtest durch Diskriminierung von Homosexuellen Suizidraten senken? Sehr subtiler Humor.

Vereinsamung entsteht doch gerade weil man versucht den Betroffenen in ihre Sexualität hinein zu quatschen. Sie aus der Gesellschaft zu drücken, wie du das gestern so schön vorgezeichnet hast.

 

Und selbstverständlich ist das ein fundamentalistischer Ansatz. Homosexualität anzuprangern, ist doch eine der letzten Bastionen der Ewiggestrigen, nach dem ihnen so vieles weggeschwommen ist.    

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vor 1 Minute schrieb Thofrock:

Du möchtest durch Diskriminierung von Homosexuellen Suizidraten senken? Sehr subtiler Humor.

Vereinsamung entsteht doch gerade weil man versucht den Betroffenen in ihre Sexualität hinein zu quatschen. Sie aus der Gesellschaft zu drücken, wie du das gestern so schön vorgezeichnet hast.

 

Und selbstverständlich ist das ein fundamentalistischer Ansatz. Homosexualität anzuprangern, ist doch eine der letzten Bastionen der Ewiggestrigen, nach dem ihnen so vieles weggeschwommen ist.    

Ich habe mich nicht für die Diskriminierung von Homosexuellen ausgesprochen. Ich komme aus einer fundamentalistischen Gemeinderichtung, in der gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen ganz klar als Sünde angesehen worden sind. Aber ich hinterfrage diesen Standpunkt zunehmend. Und ich bin dankbar dafür, dass es Diskussionsbeiträge gibt wie den von Herrn Wucherpfennig gibt, die sich kritisch mit traditionellen Standpunkten auseinandersetzen. Für mich ist das schon ein großer Schritt, dass ich die Anerkennung homosexueller Partnerschaften überhaupt in Betracht ziehe. Dennoch bin ich der Meinung, dass sich bei der moralischen Bewertung von homosexuellen Handlungen eine ganze Menge Fragen stellen. Und du wirst die "Ewiggestrigen" nicht für deinen Standpunkt gewinnen, wenn du diesen Fragen aus dem Weg gehst.

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Aber warum setzt Du dich damit (kritisch) auseinander? Es betrifft dich doch gar nicht.

Das Problem hat jemand, der als wirklich Homosexueller in einem erzkatholischen Umfeld lebt (und sozialisiert ist), und deshalb selbst an diesem schwammigen Begriff "Sünde festhängt. Der muss kämpfen und überwinden, weil er sein Leben sonst nicht entfalten kann. Und dem können tatsächlich Suizidgedanken kommen, weil er den Konflikt für sich nicht lösen kann. Deshalb muss er raus aus dem Konflikt. Und zwar mit gesundem Menschenverstand.

 

Es ist nämlich keine Sünde. Der Gesetzgeber hat das erst sehr spät begradigt. Aber er hat es immerhin. Sündigen heißt Schaden zufügen. Hier entsteht aber kein Schaden. Auch nicht an irgendeiner Moral. Und diese Erkenntnis ist im Christentum, von einigen Widerständen an den Rändern abgesehen, eigentlich auch angekommen. Ein langer Prozess, der in ein, zwei Dekaden abgeschlossen sein dürfte. Andere Religionen brauchen noch etwas länger, aber grundsätzlich läuft dort ein ähnlicher Prozess.   

 

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vor 54 Minuten schrieb Thofrock:

Aber warum setzt Du dich damit (kritisch) auseinander? Es betrifft dich doch gar nicht.

Das Problem hat jemand, der als wirklich Homosexueller in einem erzkatholischen Umfeld lebt (und sozialisiert ist), und deshalb selbst an diesem schwammigen Begriff "Sünde festhängt. Der muss kämpfen und überwinden, weil er sein Leben sonst nicht entfalten kann. Und dem können tatsächlich Suizidgedanken kommen, weil er den Konflikt für sich nicht lösen kann. Deshalb muss er raus aus dem Konflikt. Und zwar mit gesundem Menschenverstand.

 

Ja, aber gerade dabei können theologische Diskussion durchaus hilfreich sein. Weil sie betroffenen helfen, zu dem Ergebnis zu kommen, dass es auch gute Gründe gibt, Homosexualität nicht als Sünde zu bezeichnen. Und dass sie es mit ihrem Christsein vereinbaren können, in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung zu leben.

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vor 39 Minuten schrieb theresa???:

Weil sie betroffenen helfen, zu dem Ergebnis zu kommen, dass es auch gute Gründe gibt, Homosexualität nicht als Sünde zu bezeichnen. Und dass sie es mit ihrem Christsein vereinbaren können, in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung zu leben.

 

Bei allem Wohlwollen. Zu einem Ergebnis, das in eklatantem Widerspruch zur beständigen Lehre (und Praxis) der Kirche steht. 

 

Inwiefern "theologische Diskussionen" geeignet sind, das Gewissen des katholischen Gläubigen zu bilden, will ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Begnügen wir uns hier mit der Feststellung, dass sich der katholische Gläubige in Fragen der Sitte zuerst am Magisterium orientieren sollte. Diesem kommt es zu, autoritativ zu urteilen und zu lehren. Wenn er dann noch Muße hat, so möge er sich auch noch anhören, was ein Professor aus St. Georgen oder sonstwo her zu dem Thema sagen zu müssen glaubt. Allerdings immer eingedenk der Tatsache, dass die normative Antwort ausschließlich erstere sein kann. Wie auch Kardinal Müller richtig bemerkt hat: Eine Meinung, die von der Lehre der Kirche abweicht, ist a priori als falsch bzw. irrig anzusehen. Da gibt es meines Erachtens nichts zu diskutieren.

 

In Fragen, wo die Kirche Räume zur Diskussion offen gelassen hat, kann das freilich anders aussehen. In diesen Kontexten sind Impulse aus der Forschung willkommen, die letztlich auch in die allgemeine Doktrin der Kirche einfließen können. Wie ja diverse Beispiele zeigen.

 

Übrigens würde ich stark in Zweifel ziehen wollen, ob es den Betroffenen nützt, ihre Sünde auf Biegen und Brechen als im Einklang mit den Geboten Gottes darzustellen. Zumal, wenn dies durch Theologen und Priester geschieht. Das gilt allerdings für jede Sünde und nicht speziell für das Threadthema. Es drängen sich Assoziationen zur Tabakindustrie auf, die stets erpicht war nachzuweisen, dass Tabakrauch natürlich nicht gesundheitsschädlich ist. Mit den bekannten Folgen. Hier Etikettenschwindel zu betreiben, wo das Heil der Seelen auf dem Spiel steht, ist unverantwortlich.

 

In unserer Zeit fallen solche Thesen offensichtlich auf fruchtbaren Boden, wenn einem Professor aus Hessen vom Durchschnittskatholiken mehr Kompetenz in Glaubens- und Sittenfragen zugebilligt wird, als dem Lehramt und der gesamten Tradition der Kirche. Was leider auch Teile dieses Threads bestätigen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Stunden schrieb Thofrock:

Aber warum setzt Du dich damit (kritisch) auseinander? Es betrifft dich doch gar nicht.

Das Problem hat jemand, der als wirklich Homosexueller in einem erzkatholischen Umfeld lebt (und sozialisiert ist), und deshalb selbst an diesem schwammigen Begriff "Sünde festhängt. Der muss kämpfen und überwinden, weil er sein Leben sonst nicht entfalten kann. Und dem können tatsächlich Suizidgedanken kommen, weil er den Konflikt für sich nicht lösen kann. Deshalb muss er raus aus dem Konflikt. Und zwar mit gesundem Menschenverstand.

 

Es ist nämlich keine Sünde. Der Gesetzgeber hat das erst sehr spät begradigt. Aber er hat es immerhin. Sündigen heißt Schaden zufügen. Hier entsteht aber kein Schaden. Auch nicht an irgendeiner Moral. Und diese Erkenntnis ist im Christentum, von einigen Widerständen an den Rändern abgesehen, eigentlich auch angekommen. Ein langer Prozess, der in ein, zwei Dekaden abgeschlossen sein dürfte. Andere Religionen brauchen noch etwas länger, aber grundsätzlich läuft dort ein ähnlicher Prozess.   

 

Ich muss mich mit der Frage auseinandersetzen, wie ich einem bekennenden Homosexuellen begegne. Sage ich ihm, dass ich ihn respektiere, aber sein Verhalten für sündig halte? Oder sage ich ihm, dass ich mich für ihn und seine gleichgeschlechtliche Partnerschaft freue? Wie rede ich mit einem Moslem, der mir sagt, dass er gegen die Homosexuellen ist (bis jetzt kein Einzelfall)? Trete ich für Verständnis und Toleranz ein oder sage ich ihm, dass ich das auch nicht gut finde? Außerdem betreffen mich Fragen der katholischen Sexualmoral durchaus persönlich, da ich in Scheidung lebe und nach der offiziellen römischen Lehre keine neue Beziehung eingehen darf, solange meine Ehe nicht annuliert ist, was mich durchaus manchmal in Gewissenskonflikte führt. Mit Priestern zu sprechen, hilft nur bedingt, da einem jeder Priester etwas anderes sagt. Ich tendiere im Moment dazu, auf die offizielle römische Ansicht zu hören, da ich der Meinung bin, dass solche Fragen nur von der Kirche als Ganzes kompetent beantwortet werden können und für mich zum Vertrauen auf Gottes Verheißungen auch eine Bereitschaft zur Unterordnung gehört.

 

Die Gesellschaft muss sich mit diesen Themen auseinandersetzen, weil es ja nicht nur den einzelnen betrifft, sondern auch die Gesellschaft als ganzes, wenn wir ein funktionierendes Gemeinwesen haben wollen und nicht bloß einen Haufen von individualistischen Einzelkämpfern, die sich in ihre Gettos zurückziehen und mit gesellschaftlichen Moralfragen möglichst nicht behelligt werden wollen.

bearbeitet von duesi
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vor 39 Minuten schrieb Studiosus:

 

Bei allem Wohlwollen. Zu einem Ergebnis, das in eklatantem Widerspruch zur beständigen Lehre (und Praxis) der Kirche steht. 

 

Inwiefern "theologische Diskussionen" geeignet sind, das Gewissen des katholischen Gläubigen zu bilden, will ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Begnügen wir uns hier mit der Feststellung, dass sich der katholische Gläubige in Fragen der Sitte zuerst am Magisterium orientieren sollte. Diesem kommt es zu, autoritativ zu urteilen und zu lehren. Wenn er dann noch Muße hat, so möge er sich auch noch anhören, was ein Professor aus St. Georgen oder sonstwo her zu dem Thema sagen zu müssen glaubt. Allerdings immer eingedenk der Tatsache, dass die normative Antwort ausschließlich erstere sein kann. Wie auch Kardinal Müller richtig bemerkt hat: Eine Meinung, die von der Lehre der Kirche abweicht, ist a priori als falsch bzw. irrig anzusehen. Da gibt es meines Erachtens nichts zu diskutieren.

 

In Fragen, wo die Kirche Räume zur Diskussion offen gelassen hat, kann das freilich anders aussehen. In diesen Kontexten sind Impulse aus der Forschung willkommen, die letztlich auch in die allgemeine Doktrin der Kirche einfließen können. Wie ja diverse Beispiele zeigen.

 

Übrigens würde ich stark in Zweifel ziehen wollen, ob es den Betroffenen nützt, ihre Sünde auf Biegen und Brechen als im Einklang mit den Geboten Gottes darzustellen. Zumal, wenn dies durch Theologen und Priester geschieht. Das gilt allerdings für jede Sünde und nicht speziell für das Threadthema. Es drängen sich Assoziationen zur Tabakindustrie auf, die stets erpicht war nachzuweisen, dass Tabakrauch natürlich nicht gesundheitsschädlich ist. Mit den bekannten Folgen. Hier Etikettenschwindel zu betreiben, wo das Heil der Seelen auf dem Spiel steht, ist unverantwortlich.

 

In unserer Zeit fallen solche Thesen offensichtlich auf fruchtbaren Boden, wenn einem Professor aus Hessen vom Durchschnittskatholiken mehr Kompetenz in Glaubens- und Sittenfragen zugebilligt wird, als dem Lehramt und der gesamten Tradition der Kirche. Was leider auch Teile dieses Threads bestätigen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Studiosus! Es gibt dich noch! Wie schön! Ich dachte schon, du schreibst hier gar nicht mehr.

 

Inhaltlich hätte ich an deine Position allerdings eine Anfrage: Dass gleichgeschlechtliche Beziehungen falsch sind, lehrt die Kirche doch gar nicht unfehlbar, oder? Ich hätte jedenfalls gemeint, dass es sich hier um ordentliches, nicht um außerordentliches Lehramt handelt. Wenn ich da falsch liege, korrigiere mich bitte.

 

Und dann ist es ja so, dass im Bereich des ordentlichen Lehramts keine Unfehlbarkeit gilt. Einschlägige Beispiele dafür wären die Postionsänderungen zum Limbus, zur Todesstrafe, zu Religionsfreiheit, ...

Das ändert nichts daran, dass man auch das ordentliche Lehramt der Kirche nicht einfach ignorieren sollte. Aber im Zweifelsfall ist man als Katholik (übrigens sogar beim außerordentlichen Lehramt, wenn ich mich nicht täusche) an sein Gewissen gebunden. Für die Gewissensbildung ist die Auseinandersetzung mit dem Lehramt hilfreich. Aber dass es auch andere theologische Positionen gibt und dass auch diese eine Bedeutung für die Gewissensbildung haben können, daran würde ich trotzdem festhalten.

Wenn du das anders siehst: Warum genau?

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@theresa???

 

Ja, es gibt mich noch. Sporadisch bringe ich mich hier noch ein. Allerdings wird mein Interesse nur noch selten geweckt. Aber das wäre ein anderes Thema.

 

Mit deiner Rückfrage habe ich natürlich gerechnet. Um es kurz zu machen: Du hast insofern natürlich recht, dass es keine unfehlbare Definition bzgl. Homosexualität gibt. Das spielt im hier diskutierten Fall aber meiner Einschätzung nach eine untergeordnete Rolle. Denn nicht nur außerordentliches Lehramt verpflichtet, sondern auch Lehren, die nicht in der Absicht einer endgültigen Definition vorgelegt werden, sind - zumal für den Theologen! - verbindlich. Ich hatte in einem früheren Beitrag auf das Dokument Ad tuendam fidem hingewiesen und tue es abermals. Dort ist dargelegt in welchen Bahnen sich theologische Lehre  (vorwiegend an der Hochschule, aber auch praktisch) bewegen muss.

 

Hier geht es ja nicht zuletzt um eine exegetische Frage. Auch hier ist z.B. mit Trient zu antworten, dass die autoritative Auslegung der Schrift beim Lehramt liegt. Nicht bei jedem Professor nach Belieben. Die Kirche hat - auch in Bezug auf den Konsens der Väter - jene Stellen, an denen heute gerüttelt werden soll, auf den homosexuellen Akt bezogen. Natürlich entspricht dies keiner "Unfehlbarkeit", nach der Du fragst, aber strikter kann kaum noch zum Ausdruck kommen, was die Kirche lehrt und warum sie es lehrt. Weshalb es gut und notwendig ist Meinungen, die dem nicht entsprechen, zu identifizieren und deren Widerruf zu fordern. Ansonsten besteht immer die latente Gefahr, dass unter dem Label "römisch-katholisch" Dinge gelehrt und verbreitet werden, die es eben nicht sind. Darüber kann man sich beschweren und die Freiheit der Forschung beschnitten sehen. Aber dieser Mechanismus ist notwendig. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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@duesi

Mit der katholischen Sexualmoral muß sich niemand anderes auseinandersetzen als die Katholiken, und die allermeisten Katholiken haben für sich entschieden, die Lehren ihrer Kirche schlicht zu ignorieren. Für den Rest der Gesellschaft ist das ohne Bedeutung. (Daß die RKK immer wieder versucht, auf politischem Wege ihre Vorstellungen für Nichtkatholiken verbindlich zu machen, ist zwar ein politisches Ärgernis, steht aber auf einem anderen Blatt).

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vor 21 Minuten schrieb duesi:

Ich muss mich mit der Frage auseinandersetzen, wie ich einem bekennenden Homosexuellen begegne. ...

Da reichen doch die üblichen Umgangsformen aus. Du versuchst Probleme zu lösen, die man nicht zu haben braucht.

bearbeitet von Merkur
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@ Marcellinus: In deinem ersten Satz gebe ich dir recht. Zunächst betrifft es nur die Katholiken und ihr Gewissen. Aber eine Gesellschaft, die Akzeptanz von praktizierend homosexuellen Lebensweisen einfordert, muss das gegenüber ihren Mitgliedern auch begründen können, sowohl gegenüber Katholiken als auch gegenüber evangelikalen Christen als auch gegenüber Muslimen als auch gegenüber homophoben Atheisten.

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Das sehe ich ähnlich. Die Morallehren der Kirche zu ignorieren steht jedem frei. Auch dem Katholiken. Nur so lange an der Lehre zu schrauben bis sie quasi das Gegenteil aussagt und zur Lebensweise der Menschen passt ist nicht zweckdienlich.

 

Zweckdienlich vielleicht in der Hinsicht, dass dann ein paar Versprengte durch Anbiederung den Weg zurück zur Kirche finden. Aber sicher nicht, wenn es darum geht, die unverkürzte Heilsbotschaft in der Welt zu verkünden.

 

@theresa???

 

Und Nachtrag: Ja, das geschulte Gewissen ist, auch wenn es irrt, in gewisser Weise absolut. Mir geht es - wie Du oben lesen kannst - auch weniger darum, ob sich jemand daran hält oder die Morallehre ignoriert. Das ist in meinen Augen Privatsache. Die Frage, um die es mir geht, ist vielmehr, wie mit Positionen umgegangen werden muss, die in Opposition zur Lehrmeinung der Kirche und ihrer Praxis stehen. Eben am, in diesem Fall austauschbaren, Thema der Homosexualität und Prof. Wucherpfennig.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Minuten schrieb duesi:

@ Marcellinus: In deinem ersten Satz gebe ich dir recht. Zunächst betrifft es nur die Katholiken und ihr Gewissen. Aber eine Gesellschaft, die Akzeptanz von praktizierend homosexuellen Lebensweisen einfordert, muss das gegenüber ihren Mitgliedern auch begründen können, sowohl gegenüber Katholiken als auch gegenüber evangelikalen Christen als auch gegenüber Muslimen als auch gegenüber homophoben Atheisten.

 

Ich sehe das genau anders herum. Wer immer meint, sich aus ideologischen Gründen in die Lebensweise anderer Menschen einmischen zu müssen, sollte dies begründen können, und er sollte es mit Gründen tun, die unabhängig sind von Glaubensvorstellungen, die andere nicht teilen. Kurz gesagt: dein subjektiver Glaube mag ein Argument sein für dich, für niemanden sonst.

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vor 6 Minuten schrieb Merkur:

Da reichen doch die üblichen Umgangsformen aus. Du versuchst Probleme zu lösen, die man nicht zu haben braucht.

Vielleicht hast du recht und man braucht nicht bei jeder Gelegenheit zu seinem Glauben Farbe zu bekennen. Was mir zugegebenermaßen schwer fällt, da sich alle meine Lebensbereiche um das Thema Glauben drehen. Dennoch habe ich es erlebt, wenn man auf das Thema Glauben zu sprechen kommt, dass dann gleich als erstes die Frage kommt, wie man über Homosexualität denkt.

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vor 14 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ich sehe das genau anders herum. Wer immer meint, sich aus ideologischen Gründen in die Lebensweise anderer Menschen einmischen zu müssen, sollte dies begründen können, und er sollte es mit Gründen tun, die unabhängig sind von Glaubensvorstellungen, die andere nicht teilen. Kurz gesagt: dein subjektiver Glaube mag ein Argument sein für dich, für niemanden sonst.

Ich will meinen Glauben niemandem aufzwingen. Ich habe Respekt vor Frauen, die Burka tragen, vor Menschen, die nicht an Gott glauben, vor Homosexuellen usw. Dennoch finde ich es beispielsweise nicht gut, dass es gesellschaftliche Gruppen in unserem Land gibt, die Frauen einreden, sie dürften ihr Gesicht nicht öffentlich zeigen, dass es Gruppen gibt, die sich zwar an die Gesetze halten, aber andererseits der Meinung sind, Ehebrecher sollten öffentlich hingerichtet werden, dass es Gruppen gibt, die meinen, behinderte Kinder sollten durch Abtreibung beseitigt werden usw. Und das kommuniziere ich auch. Und ich finde es richtig, sich in die Lebensweise dieser Menschen einzumischen und mit ihnen in einen Dialog zu treten. Und zum Thema Homosexualität: Wenn Menschen der Meinung sind, die moralische Verurteilung von homosexuellen Handlungen würde Menschen in den Suizid treiben, dann sollten sie auch den Mut haben, mit den Menschen das Gespräch zu suchen, die eben diese Dinge lehren. Ich finde das gerade bedenklich, dass man sich eben nicht mehr einmischt und damit bricht die Gesellschaft auseinander.

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@duesi

Das bleibt dir alles unbenommen. Mir ging es nur darum, darauf hinzuweisen, daß dein Glaube bzw. der deiner Kirche nur ein Argument für dich ist bzw. für Katholiken. Willst du andere überzeugen, mußt du Gründe finden, die für sie Bedeutung haben. 

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vor 14 Minuten schrieb duesi:

...Und ich finde es richtig, sich in die Lebensweise dieser Menschen einzumischen und mit ihnen in einen Dialog zu treten. ...

Das kannst du aber nur, wenn dieser Dialog auch gewollt ist. Gibt es dafür deiner Meinung nach Anhaltspunkte?

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vor 16 Minuten schrieb Merkur:

Das kannst du aber nur, wenn dieser Dialog auch gewollt ist. Gibt es dafür deiner Meinung nach Anhaltspunkte?

Sicher kann man niemanden zum Reden zwingen. Bei Muslimen, die manchmal selber missionarisch unterwegs sind, habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie oft zum Dialog bereit sind und auch bereit sind, Rede und Antwort zu ihren Ansichten zu geben. Daher habe ich manchmal den Eindruck (man möge es mir nachsehen), dass sich mit zeitgenössischen Muslimen sogar besser eine funktionsfähige Gesellschaft aufbauen lässt als mit zeitgenössischen Christen. Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden. Sicher würde ich keine Muslima mit Nikab auf der Straße anpampen, warum sie denn ein Nikab tragen würde. Soviel Fingerspitzengefühl, denke ich, habe ich schon, dass ich nur rede, wenn ich auch eine Bereitschaft zum Dialog erkenne. Aber - und dazu stehe ich - ich halte es für absolut gesellschaftsschädigend, wenn Menschen nicht mehr bereit sind, Rede und Antwort zu ihrem Verhalten zu geben. Und unsere Gesellschaft hat sich genau da hin entwickelt. Rechtfertigung wird heute als Schwäche ausgelegt. Dabei ist es eine christliche Tugend:

 

1. Petrus 3, 15: Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt

 

Und gerade unter Christen ist diese Haltung "ich schulde dir keine Rechenschaft"! "Niemand redet mir in mein Leben rein!" usw. usf. weit verbreitet. Eine Gesellschaft, die diese Bereitschaft zur Rechenschaft nicht mehr einfordern kann, löst sich meines Erachtens nach auf und geht zugrunde.

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vor 15 Stunden schrieb Thofrock:

Du möchtest durch Diskriminierung von Homosexuellen Suizidraten senken? Sehr subtiler Humor.

Vereinsamung entsteht doch gerade weil man versucht den Betroffenen in ihre Sexualität hinein zu quatschen. Sie aus der Gesellschaft zu drücken, wie du das gestern so schön vorgezeichnet hast.

 

Und selbstverständlich ist das ein fundamentalistischer Ansatz. Homosexualität anzuprangern, ist doch eine der letzten Bastionen der Ewiggestrigen, nach dem ihnen so vieles weggeschwommen ist.    

Es ist überhaupt unterhaltsam wie man sich hier das Leben eines schwulen Mannes oder schwulen Paares vorstellt nicht die geringste Ahnung nur die eigene dringend reinigungs bedürftige Phantasie

bearbeitet von Spadafora
verschrieben
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vor 9 Stunden schrieb duesi:

Sicher kann man niemanden zum Reden zwingen. Bei Muslimen, die manchmal selber missionarisch unterwegs sind, habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie oft zum Dialog bereit sind und auch bereit sind, Rede und Antwort zu ihren Ansichten zu geben. Daher habe ich manchmal den Eindruck (man möge es mir nachsehen), dass sich mit zeitgenössischen Muslimen sogar besser eine funktionsfähige Gesellschaft aufbauen lässt als mit zeitgenössischen Christen. Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden. Sicher würde ich keine Muslima mit Nikab auf der Straße anpampen, warum sie denn ein Nikab tragen würde. Soviel Fingerspitzengefühl, denke ich, habe ich schon, dass ich nur rede, wenn ich auch eine Bereitschaft zum Dialog erkenne. Aber - und dazu stehe ich - ich halte es für absolut gesellschaftsschädigend, wenn Menschen nicht mehr bereit sind, Rede und Antwort zu ihrem Verhalten zu geben. Und unsere Gesellschaft hat sich genau da hin entwickelt. Rechtfertigung wird heute als Schwäche ausgelegt. Dabei ist es eine christliche Tugend:

 

1. Petrus 3, 15: Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt

 

Und gerade unter Christen ist diese Haltung "ich schulde dir keine Rechenschaft"! "Niemand redet mir in mein Leben rein!" usw. usf. weit verbreitet. Eine Gesellschaft, die diese Bereitschaft zur Rechenschaft nicht mehr einfordern kann, löst sich meines Erachtens nach auf und geht zugrunde.

Warum sollte ein schwuler Mann mit Vertretern ein längst überholten Sexualmoral "Rechenschaft" geben 

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