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Politik 2018 - was ist ethisch geboten?


Chrysologus

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11 minutes ago, Shubashi said:

Und der Ausstoß klimaaktiver Gase ist ebenfalls eine reine Selbstverpflichtung, für deren Nichteinhaltung die Regierung ganz normal politisch kritisiert wird.

Ja, und dann stellt man fest, dass die Selbstverpflichtung unrealistisch war, und statt sie an die Realität anzupassen, gibt es einen großen politischen Skandal und man versucht, die Realität so zu vergewaltigen, dass die unrealistische, völlig unverbindliche Selbstverpflichtung doch irgendwie erfüllt wird. In Deutschland neigt man leider zur Prinzipienreiterei, wäre das anders, sähe ich es deutlich entspannter.

 

Wernér

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vor 11 Minuten schrieb Werner001:

Bisher hielt ich die Stimmenauszählung immer für sehr vertrauenswürdig. Sogar Leute aus meinem persönlichen Bekanntenkreis wurden schon zur Stimmauszählung herangezogen. Doch was ist die Alternative? Wahlcomputer sind m.E. noch viel anfälliger für Wahlbetrug als eine persönliche Stimmenauszählung. Dass das sogar in mehreren Wahllokalen gleichzeitig vorgekommen ist, ist natürlich brandgefährlich für eine Demokratie.

bearbeitet von duesi
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vor 12 Minuten schrieb Werner001:

 

Und hierzulande echauffiert man sich über den Ablauf von Wahlen in den USA .... lieber mal vor der eigenen Türe kehren, würde ich sagen. Das sind ja Zustände wie in einer Bananenrepublik ... falls man das noch sagen darf, ich bin nicht ganz auf dem Laufenden, was die verfemten Ausdrücke anbelangt.

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Normalerweise klappt das auch ganz gut.

In Hessen werden sie dann wohl nochmal auszählen müssen(?)

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vor 1 Stunde schrieb duesi:

Bisher hielt ich die Stimmenauszählung immer für sehr vertrauenswürdig. Sogar Leute aus meinem persönlichen Bekanntenkreis wurden schon zur Stimmauszählung herangezogen. Doch was ist die Alternative? Wahlcomputer sind m.E. noch viel anfälliger für Wahlbetrug als eine persönliche Stimmenauszählung. Dass das sogar in mehreren Wahllokalen gleichzeitig vorgekommen ist, ist natürlich brandgefährlich für eine Demokratie.

 

Also bisher geht es nur um die Stadt Frankfurt, nicht um ganz Hessen, wenn ich beide Berichte lese. Für allgemeines Misstrauen in meinen Augen kein Grund, v.a. da sofort auf einen Presseverdacht hin eine Überprüfung gestartet wurde.

Fehler passieren leider überall, aber ich sehe da bisher weder Absicht noch fehlende Einsicht im Spiel.

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Just now, Shubashi said:

Fehler passieren leider überall, aber ich sehe da bisher weder Absicht noch fehlende Einsicht im Spiel.

Das "Schätzen" von Stimmen könnte versehentlich passiert sein?

 

Werner

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vor 1 Minute schrieb Werner001:

Das "Schätzen" von Stimmen könnte versehentlich passiert sein?

 

Werner

 

Okay, das klingt sonderbar. Da würde ich gerne genauer wissen, was das genau bedeutet und ob das allgemeiner verbreitet ist.

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14 minutes ago, Shubashi said:

 

Okay, das klingt sonderbar. Da würde ich gerne genauer wissen, was das genau bedeutet und ob das allgemeiner verbreitet ist.

da, wo ich bisher schon mal reingeschaut habe, wurde gezählt, nicht geschätzt... Ist vielleicht eine Frankfurter Spezialität?

 

Werner

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vor 18 Minuten schrieb gouvernante:

Liest sich für mich erst mal nach einer katastrophalen Ausbildung der Wahlhelfer.

 

Dass man bei einer Wahl Stimmen zählt, und nicht schätzt, sollte aber doch allgemein bekannt sein, mit oder oder ohne Ausbildung. 

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vor 7 Stunden schrieb Werner001:

Ja, und dann stellt man fest, dass die Selbstverpflichtung unrealistisch war, und statt sie an die Realität anzupassen, gibt es einen großen politischen Skandal und man versucht, die Realität so zu vergewaltigen, dass die unrealistische, völlig unverbindliche Selbstverpflichtung doch irgendwie erfüllt wird. In Deutschland neigt man leider zur Prinzipienreiterei, wäre das anders, sähe ich es deutlich entspannter.

 

Wernér

" Der Realität anzupassen" bedeutet meistens, der Industrie indem a... Zu kriechen und das Ziel aufzugeben. 

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Wenn das Schätzen von Stimmzetteln o.k. sein sollte, dann kann man ja gleich das lästige Wählen sein lassen, und einfach schätzen, wie der Wähler abstimmen würde :)

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vor 12 Stunden schrieb rorro:

Stimmt, die Industrie. Richtig. Die ist böse. Verstehe.

 

Manche Weltbilder sind beneidenswert.

Habe ich nicht geschrieben,  aber wer unbedingt mag, kann natürlich jeden Blödsinn in alles reinlesen.

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12 hours ago, mn1217 said:

" Der Realität anzupassen" bedeutet meistens, der Industrie indem a... Zu kriechen und das Ziel aufzugeben. 

Wenn ein Ziel unrealistisch ist, hat das nichts mit der Industrie zu tun, sondern mit der Realität.

Hast du Kinder? Da kannst du die völlig rechtsunverbindliche Selbstverpflichtung unterschreiben, sie dürfen in der Schule nur Einsen haben.

Wenn sie dann doch mal eine Zwei haben, sind nicht die bösen Lehrer schuld, sondern das Ziel war unrealistisch.

Jetzt hast du zwei Möglichkeiten zu reagieren: erstens die vernünftige: Du sagst "ich hätte mir zwar lauter Einsen gewünscht, aber das war nicht realistisch" und passt das Ziel an die Realität an. Zweitens die tyisch deutsche: Du tönst "Skandal, ihr sei doch verpflichtet, nur Einsen zu schreiben" und schickst deine Kinder zum  Psychiater und verklagst die Schule

 

Werner

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vor 9 Minuten schrieb Werner001:

Wenn ein Ziel unrealistisch ist, hat das nichts mit der Industrie zu tun, sondern mit der Realität.

Hast du Kinder? Da kannst du die völlig rechtsunverbindliche Selbstverpflichtung unterschreiben, sie dürfen in der Schule nur Einsen haben.

Wenn sie dann doch mal eine Zwei haben, sind nicht die bösen Lehrer schuld, sondern das Ziel war unrealistisch.

Jetzt hast du zwei Möglichkeiten zu reagieren: erstens die vernünftige: Du sagst "ich hätte mir zwar lauter Einsen gewünscht, aber das war nicht realistisch" und passt das Ziel an die Realität an. Zweitens die tyisch deutsche: Du tönst "Skandal, ihr sei doch verpflichtet, nur Einsen zu schreiben" und schickst deine Kinder zum  Psychiater und verklagst die Schule

 

Werner

Umweltschutzziele müssen hoch sein, sonst erreicht man nix.

Kinder unter Druck zu setzen bringt nix. Wenn das Kind allerdings eine eins hätte haben können und nur ein bisschen faul war, ist eine Zwei immer  noch gut,aber die meisten Eltern und Lehrer würden doch was sagen.

Um beim Bild zu bleiben: Wir können schon, wir sind nur faul. Und ob wir uns im Zweierbeteich bewegen?

 

Und ich beantworte keine Fragen bezüglich meines Privatleben.  Das geht euch nix an.

bearbeitet von mn1217
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3 minutes ago, mn1217 said:

Und ich beantworte keine Fragen bezüglich meines Privatleben.  Das geht euch nix an.

Das war eine rhetorische Frage. Kannst du daran erkennen, dass ich nicht auf eine Antwort gewartet habe. Fühl dich nicht gleich angegriffen.

 

Werner

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5 minutes ago, mn1217 said:

Umweltschutzziele müssen hoch sein, sonst erreicht man nix.

Sie müssen aber auch realistisch sein.

Man kann sich zwar den Weltfrieden bis 2025 wünschen, aber das ist völlig unrealistisch. Und weil jeder das als völlig unrealistisch erkennt, wird sich auch keiner irgendwie bemühen, das Ziel zu erreichen.

Die Senkung des CO2-Ausstoßes um 35% ist eine tolle Leistung. Klar waren 40% gewünscht, aber das war halt nicht möglich in der gewünschetn Zeit. Die (typisch deutsche) Reaktion auf diese Tatsache war genau so, wie wenn du ein Kind, das einmal eine Zwei bringt, nicht lobst und bestärkst, so dass es beim nächsten Mal sich besonders anstrengt, sondern schimpfst und runtermachst, so dass es beim nächsten Mal gar keine Lust mehr hat, sich anzustrengen (warum soll ich mich anstrengen, ist ja eh nie recht was ich mache) 

 

Werner

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Aktuell ist immer nur zu lesen, wie schlimm es um die Luft in diesem Land steht. 

Dass sich Luftqualität seit Jahren/Jahrzehnten trotz Zunahme des Individualverkehrs kontinuierlich verbessert, das erfährt man eigentlich nur, wenn man sich auf die Seiten des Bundesumweltamtes verirrt, wo entsprechende Zahlen zu finden sind.

Aber vermittelt wird in den Medien: Alles Scheyce, alles schlecht, Deutschland versagt und Fahrverbote müssen her. Wo liest man: Super Entwicklung, weiter so!? So ist Deutschland :) 

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vor 6 Minuten schrieb rince:

Aktuell ist immer nur zu lesen, wie schlimm es um die Luft in diesem Land steht. 

Dass sich Luftqualität seit Jahren/Jahrzehnten trotz Zunahme des Individualverkehrs kontinuierlich verbessert, das erfährt man eigentlich nur, wenn man sich auf die Seiten des Bundesumweltamtes verirrt, wo entsprechende Zahlen zu finden sind.

Aber vermittelt wird in den Medien: Alles Scheyce, alles schlecht, Deutschland versagt und Fahrverbote müssen her. Wo liest man: Super Entwicklung, weiter so!? So ist Deutschland :) 

 

Ein Fall für Steven Pinker!

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vor 15 Stunden schrieb gouvernante:

Liest sich für mich erst mal nach einer katastrophalen Ausbildung der Wahlhelfer.

Ich war schon öfters Wahlhelfer. Da gibt es ganz klare Anweisungen, wie das Zählen organisiert wird. Das muß nur Schritt für Schritt abgearbeitet werden. Und es wird alles zweimal gezählt. Ich vermute eher, daß es da unmotivierte Leute gab, die schnell heim wollten. 

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Am 31.10.2018 um 10:55 schrieb Chrysologus:

Jenseits der Frage nach konkreten Personen frage ich mich, wohin verantwortbare Politik gehen soll - was sind die konkreten aktuellen Herausforderungen, welche Antworten scheinen möglich und welche sind ethisch vertretbar?

 

Was ganz verrücktes- ich beziehe mich auf die Ausgangsfrage!

 

Also, nach meinem Eindruck hat ein großer Teil der Bevölkerung - berechtigt oder nicht - das zunehmende Gefühl, daß sie nicht ausreichend partizipieren und gehört werden. Im Internetzeitalter ist das "alle 4 Jahre Kreuzchen machen und sonst still halten" alles andere als hinnehmbar. Das Dauerfeuer der (zumal gefilterten) Information führt auch dazu, daß Wahlkämpfe zunehmend irrelevant werden bzw. Politik sich im Dauerwahlkampfmodus abspielt.

Das sehe ich insgesamt nicht als Gefährdung der Demokratie an, aber als Gefährdung der repräsentativen(!) Demokratie. 

 

Bevor man diese Herausforderung, die wie erwähnt mehr psychologischer Natur ist, nicht angeht, macht eine Antwortsuche keinen Sinn.

 

(Und: einfach mehr Volksentscheide sehe ich nicht als gute Antwort an)

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Eine Demokratie mit mehreren Millionen "Partizipianten" kann notwendigerweise nicht repräsentativ in dem Sinne sein, daß jeder durch einer Vertreter politisch wirksam gehört werden kann.

 

Das Konzept funktionierte noch, solange die Partizipianten in mehr oder weniger festen, homogenen Kollektiven eingebunden waren und das politische Agieren der Partizipianten von diesen Kollektiven bestimmt war.

 

In einer Milieu-Gesellschaft wie bei uns in der es keine grundlegende Bindung an ein bestimmtes Kollektiv mehr gibt, sondern sich die Zustimmung oder Ablehnung zu einer politischen Lösung an der Haltung des jeweiligen Individuums festmacht, kann eine auf der Annahme des Vorhandenseins bestimmter Kollektive beruhende Parteipolitik logischerweise nur Scheitern bzw. muss sich damit konfrontiert sehen, für die Partizipianten keine Repräsentation übernehmen zu können.

 

Anders sind die Umfrage- und Wahlergebnisse der letzten Jahre mMn nicht erklärbar.

 

Die Lösung kann meiner Meinung daher nur in der Aufhebung des real existierenden Fraktionszwangs und in einer deutlichen Individualisierung der Wahlentscheidung bezogen auf den Kandidaten liegen. Ich denke, die Zukunft liegt nicht im Parteiensystem sondern in einer Personalisierung der Bindung Wähler-Repräsentant.

bearbeitet von Flo77
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