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Politik 2018 - was ist ethisch geboten?


Chrysologus

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vor einer Stunde schrieb mn1217:

Die hier erwähnte Völkerwanderung  hatte ja durchaus auch positive  Effekte, wenn natürlich auch viele negative. 

 

 

Das Argument ist in bestimmten Kreisen sehr beliebt. Nur mit einem anderen Subjekt.

Der Nationalsozialismus hatte ja durchaus auch positive  Effekte, wenn natürlich auch viele negative. 

Ich würde es sehr schnell vergessen. Wie Du an den Reaktionen ja vielleicht schon gesehen hast, erntet man damit nur Spott. Und das nicht ganz zu Unrecht. 

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1 minute ago, Mistah Kurtz said:

 

 

Das Argument ist in bestimmten Kreisen sehr beliebt. Nur mit einem anderen Subjekt.

Der Nationalsozialismus hatte ja durchaus auch positive  Effekte, wenn natürlich auch viele negative. 

Ich würde es sehr schnell vergessen. Wie Du an den Reaktionen ja vielleicht schon gesehen hast, erntet man damit nur Spott. Und das nicht ganz zu Unrecht. 

Die Völkerwanderung hat jedenfalls weder zu einem wirtschftlichen noch zu einem kulturellen Aufschwung egführt, sondern zu ziemlichen Chaos, und es dauerte ein paar Jahrhunderte, bis der wirtschftliche und kulturelle Stand von vorher wieder erreicht war. Man kan in allem etwas Positives sehen, wenn man sucht, aber man muss dabei meist ziemlich Übles ausblenden.

 

Werner

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Kurz zum Problem des Wohnens, zwei kurze Aspekte dazu.

 

Erst einmal geht es ja gar nicht ums Wohnen generell, sondern ums Wohnen in den Städten. Die Mehrheit der Bevölkerung, zumindest der mit dt. Pass, lebt auf dem Land oder in Kleinstädten. Journalisten mehrheitlich nicht.

Natürlich sind die Preise massiv gestiegen, eben weil der Zins extrem gering ist - auf dem Land ist das kein großes Problem.

 

Meine Eltern haben Mitte der 70er ein Haus gebaut, in einer Kleinstadt, was das 5-6 fache des Jahresbruttoeinkommens meines alleinverdienenden Vaters gekostet hat - bei ganz anderem Zins. Sooo schlimm ist das heute alles nicht.

 

Dann zum zweiten kenne ich einen Palästinenser, seit Jahrzehnten hier und im Mindestlohnsektor beschäftigt (Sicherheitsdienst), der 2016 zu mir sagte: die ganzen Flüchtlinge machen den Wohnungsmarkt kaputt.

So ist es auch - die Armen prügeln sich um die Krümel, von denen es eben zu wenige gibt.

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vor einer Stunde schrieb mn1217:

Wie funktioniert das? Ein Kind eines Flüchtlings , das während der Flucht geboren wird, ist selbst Flüchtling.

Aber wenn es in einem anderen Land geboren wird, wo die Familie schon ansässig ist, doch nicht unbedingt? 

Oder wird das so definiert?  

Ich würde hier geborene Kinder von  2015 er Flüchtlingen zB nicht als Flüchtlinge bezeichnen.  Aber das ist natürlich Definitionssache.  Wieviel Generationen wird das denn vererbt? Irgendwie ist dann ja fast jeder- oder zumindest sehr viele- ein Flüchtling (?)

 

Die hier erwähnte Völkerwanderung  hatte ja durchaus auch positive  Effekte, wenn natürlich auch viele negative. 

Es ist immer Beides. 

 

Ob win- win erreichbar ist, ist fraglich. Erstmal würde ja auch der gute alte Kompromiss reichen.

Als positiv stufe ich nur die Repolitisierung des gesellschaftlichen Diskurses ein, aber du hast bestimmt noch ein paar Beispiele. 

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vor 8 Minuten schrieb Werner001:

Die Völkerwanderung hat jedenfalls weder zu einem wirtschftlichen noch zu einem kulturellen Aufschwung egführt, sondern zu ziemlichen Chaos, und es dauerte ein paar Jahrhunderte, bis der wirtschftliche und kulturelle Stand von vorher wieder erreicht war. Man kan in allem etwas Positives sehen, wenn man sucht, aber man muss dabei meist ziemlich Übles ausblenden.

 

Werner

 

Das wollte ich damit ausdrücken. Man kann sich alles schön reden. Das ist wie mit dem Witz über die Erde, die sich bei einem anderen Planeten über die Menschen beklagt, die über ihre Oberfläche wuseln. Sagt der andere Planet: macht Dir darüber keine Gedanken. Das geht vorüber. Das Positive ist, dass die Natur dann keinen Schutz mehr braucht und die Umwelt ganz natürlich ist. Das Negative ist, wir haben davon nichts mehr, denn wir sind nicht mehr da. Aber man soll ja nur das Positive sehen, also sehen wir alle freudig dem Zeitpunkt des Aussterbens des Menschheitsgeschlechtes entgegen :blink: 

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1 minute ago, Mistah Kurtz said:

 

Das wollte ich damit ausdrücken. Man kann sich alles schön reden. Das ist wie mit dem Witz über die Erde, die sich bei einem anderen Planeten über die Menschen beklagt, die über ihre Oberfläche wuseln. Sagt der andere Planet: macht Dir darüber keine Gedanken. Das geht vorüber. Das Positive ist, dass die Natur dann keinen Schutz mehr braucht und die Umwelt ganz natürlich ist. Das Negative ist, wir haben davon nichts mehr, denn wir sind nicht mehr da. Aber man soll ja nur das Positive sehen, also sehen wir alle freudig dem Zeitpunkt des Aussterbens des Menschheitsgeschlechtes entgegen :blink: 

Ich halte es da mit Protagoras und sehen den Menschen als Maß der Dinge. Eine Natur, an der sich kein Mensch erfreuen kann, braucht (pun intended!) kein Mensch

 

Werner

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vor 17 Minuten schrieb Werner001:

Die Völkerwanderung hat jedenfalls weder zu einem wirtschftlichen noch zu einem kulturellen Aufschwung egführt, sondern zu ziemlichen Chaos, und es dauerte ein paar Jahrhunderte, bis der wirtschftliche und kulturelle Stand von vorher wieder erreicht war.

 

Ziemlich genau 1000 Jahre.

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vor 18 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

 

Das Argument ist in bestimmten Kreisen sehr beliebt. Nur mit einem anderen Subjekt.

Der Nationalsozialismus hatte ja durchaus auch positive  Effekte, wenn natürlich auch viele negative. 

Ich würde es sehr schnell vergessen. Wie Du an den Reaktionen ja vielleicht schon gesehen hast, erntet man damit nur Spott. Und das nicht ganz zu Unrecht. 

Nur, wenn man deine Argumentation nötig hat und dann noch meint,  dass Spott super ist.

 

Ob man die Völkerwanderung  eins zu eins vergleichen kann, ist doch sehr fraglich. Aber wenn, muss man das Gesamtbild sehen.

 

Der Punkt ist aber: Ob Völkerwanderung oder die heutige Situation, Migration gab es immer und wird es immer geben.  Dem Ganzen einen Rahmen zu geben mit verlässlichen Regelungen, halte ich immerke noch für sinnvoll.

Ob der Pakt im der momentanen Form geeignet is, ist eine berechtigte Frage. Viele Staaten tendieren eher zu " Nein". Warum sie aber im Vorfeld nicht daran mitgewirkt haben,  ihn anders zu formulieren, ist auch fraglich. Ich bezweifle nämlich, dass der Pakt nur von ein paar Leuten im Hinterzimmer formuliert wurde ohne Absprache oder Rückfragen.

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vor 34 Minuten schrieb rorro:

Kurz zum Problem des Wohnens, zwei kurze Aspekte dazu.

 

Erst einmal geht es ja gar nicht ums Wohnen generell, sondern ums Wohnen in den Städten. Die Mehrheit der Bevölkerung, zumindest der mit dt. Pass, lebt auf dem Land oder in Kleinstädten. Journalisten mehrheitlich nicht.

Natürlich sind die Preise massiv gestiegen, eben weil der Zins extrem gering ist - auf dem Land ist das kein großes Problem.

 

Meine Eltern haben Mitte der 70er ein Haus gebaut, in einer Kleinstadt, was das 5-6 fache des Jahresbruttoeinkommens meines alleinverdienenden Vaters gekostet hat - bei ganz anderem Zins. Sooo schlimm ist das heute alles nicht.

 

Dann zum zweiten kenne ich einen Palästinenser, seit Jahrzehnten hier und im Mindestlohnsektor beschäftigt (Sicherheitsdienst), der 2016 zu mir sagte: die ganzen Flüchtlinge machen den Wohnungsmarkt kaputt.

So ist es auch - die Armen prügeln sich um die Krümel, von denen es eben zu wenige gibt.

Da werden aber die üblichen Verdächtigen zu Sündenböcke gemacht, weil es einfacher ist. Anstatt mal über sozialen Wohnungsbau respektive dessen Vernachlässigung zu sprechen. Oder eine funktionierende Mietpreisbremse zu bauen.  Oder über leerstehende Wohnungen.  Oder Airbnb.

Oder über Höchstpreise für Flächen, ob nun Miete oder Kauf. 

Oder ÖPNV von Land zu Stadt.

Oder..  usw

bearbeitet von mn1217
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vor 16 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Das wollte ich damit ausdrücken. Man kann sich alles schön reden. Das ist wie mit dem Witz über die Erde, die sich bei einem anderen Planeten über die Menschen beklagt, die über ihre Oberfläche wuseln. Sagt der andere Planet: macht Dir darüber keine Gedanken. Das geht vorüber. Das Positive ist, dass die Natur dann keinen Schutz mehr braucht und die Umwelt ganz natürlich ist. Das Negative ist, wir haben davon nichts mehr, denn wir sind nicht mehr da. Aber man soll ja nur das Positive sehen, also sehen wir alle freudig dem Zeitpunkt des Aussterbens des Menschheitsgeschlechtes entgegen :blink: 

Apokalypse oder wie? Wenn, dann völlig selbstverschuldet, aber wenn ich bedenke, wieviel Weltuntergang die Menschheit schon überlebt hat- die sind zäh.

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8 minutes ago, mn1217 said:

Der Punkt ist aber: Ob Völkerwanderung oder die heutige Situation, Migration gab es immer und wird es immer geben.  Dem Ganzen einen Rahmen zu geben mit verlässlichen Regelungen, halte ich immerke noch für sinnvoll.

Der Widerspruch in dieser Aussage ist: Würden Regelungen etwas nutzen, gäbe es keine Migration nach Europa, denn die vorhandenen Regelungen verbieten diese.

Nur halten sich die Migranten nicht dran, und sie werden sich künftig nicht dran halten, eagl wie ein eventueller Migrationspakt aussieht.

Und die Vorbehalte gegen den aktuell diskutierten Pakt lassen sich in der Befürchtung zusammenfassen, man könnte sich durch diesen Pakt auch noch der wenigen Reaktionsmöglichkeiten, die man angesichts der genannten Situation hat, berauben, und zum  bloßen Beobachter einer nicht gewollten Entwicklung werden. Oder eigentlich nein, nicht zum bloßen Beobachter, sondern auch noch zum Finanzier.

 

Werner

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15 minutes ago, mn1217 said:

Ich bezweifle nämlich, dass der Pakt nur von ein paar Leuten im Hinterzimmer formuliert wurde ohne Absprache oder Rückfragen

Sowas hätte ich früher auch bezweifelt. Inzwischen halte ich alles für möglich. Es ist jedenfalls sehr bezeichnend, wie nervös die Regierung(sparteien) reagiert haben, als sie merkten, dass man das Ding nicht still und und unbemerkt verabschiedet bekommt. Wenn dieser Pakt so toll ist, wie sie uns zu erzählen versuchen, hätten sie in doch im Vorfeld als großartige Leistung herumzeigen müssen.

 

Werner

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Migration zu verbieten ist aber so ähnlich wie Regen zu verbieten.

Hilft nicht,  gibt es trotzdem. Dann lieber eine Regelung. 

Und natürlich wird es Verstöße  geben 

Aber ich denke, dass alles in allem ein (gutes) Abkommen mehr Reaktionsmöglichkeiten gibt, nicht weniger.

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vor 11 Minuten schrieb Werner001:

Sowas hätte ich früher auch bezweifelt. Inzwischen halte ich alles für möglich. Es ist jedenfalls sehr bezeichnend, wie nervös die Regierung(sparteien) reagiert haben, als sie merkten, dass man das Ding nicht still und und unbemerkt verabschiedet bekommt. Wenn dieser Pakt so toll ist, wie sie uns zu erzählen versuchen, hätten sie in doch im Vorfeld als großartige Leistung herumzeigen müssen.

 

Werner

War der Umhang in (allen) anderen Ländern denn so anders? An dem vorliegenden Schriftstück waten doch sicher x Personen aus unterschiedlichen Ländern bezeichnet.

Aber irgendwie erschien das so ein bisschen aus dem Nichts ( kam mir so vor),aber wohl für viele Staaten. So klingt es jedenfalls,  sie sagen alle nein, so nicht. Als hätte nie jemand von den Inhalten gewusst. 

Ich bin Verschwörungstheorien gegenüber einfach skeptisch.

Ich glaube eher, da wolken einige Stimmung machen und das Dokument,  an dem sie vermutlich ( zumindrdt indirekt)selbst beteiligt waren, für ihre Politik nutzen. Eher: Missbrauchen.

bearbeitet von mn1217
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10 minutes ago, mn1217 said:

Migration zu verbieten ist aber so ähnlich wie Regen zu verbieten.

Hilft nicht,  gibt es trotzdem. Dann lieber eine Regelung. 

Und natürlich wird es Verstöße  geben 

Aber ich denke, dass alles in allem ein (gutes) Abkommen mehr Reaktionsmöglichkeiten gibt, nicht weniger.

Ein unverbindliches Abkommen zur Eindämmung von unerwünschtem Regen ist auch ziemlich sinnlos.

Wenn aber drin steht, wann unter unter welchen Umständen ich einen  Schirm oder einen Regenmantel benutzen darf und wann nicht, ist es im Zweifel eher hinderlich, denn das würde ich doch gerne lieber selbst entscheiden.

 

Welche zusätzlichen Reaktionsmöglichkeiten hätte uns der Migrationspakt 2015 denn gegeben?

 

Werner

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Ob der so, wie er momentan lautet,  Möglichkeiten geschaffen hätte, daraufhin müsste ich ihn nochmal durchlesen. Auf die Vergangenheit bezogen ist ein aktuelles Dokument immer schwierig. Es ändert sich ja immer etwas. Shubashi hat das ganz gut beschrieben, finde ich.

 

Aber ich habe ja schon mehrfach geschrieben,  dass ich das Papier auch nicht für perfekt halte und habe durchaus mit Absicht ein Adjektiv in Klammern in meinem Beitrag genutzt.

 

Ich habe das Gefühl,  dass Verbesserungsmöglichkeiten im Vorfeld nicht genutzt wurden. Ob mit der Absicht, das Papier jetzt als schlecht darzustellen und es für eigene politische Zwecke zu gebrauchen, ist dann  ich die Frage.

Aber fast jedes Land hat Leute in der UN. Und die werden auch mal mir den heimischen Regierungen reden. 

 

 

Das mit dem Regenschirm gibt es übrigens😉: Bei den Freilichtspielen hier in der Gegend ist die Nutzung nicht erlaubt. Zu laut und wenn man nicht grade ganz hinten sitzt, versperrt man anderen die Sicht.

bearbeitet von mn1217
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vor einer Stunde schrieb Frank:

Migration ist ja nicht das einzige politische Thema. Und bei weiten auch nicht das grösste Problem. Eher ein Scheinriese.

Nach dem ich eh nicht schlafen kann ein Paar Gedanken zu einem echten Problem. Wir haben, meiner Ansicht nach ein massives Gerechtigkeitsproblem in diesem Land: In dem Moment in dem man beruflich Verantwortung übernimmt, für seine Mitmenschen, für die Gesellschaft, hat man die Arschkarte gezogen. Und das Problem zieht sich durch alle Ebenen.

Der Pflegemindestlohn soll zwar deutlich angehoben werden, aber momentan ist es so: Ob ich für 8,50 irgendwo Klos putze oder für 8,75 als Pflegehelder Menschen pflege macht keinen Unterschied - ausser im Maß an Verantwortung, an körperlicher und mentaler Belastung.

Und das kann, wie gesagt, durch alle Ebenen durch deklinieren.  Vor einigen Wochen hörte ich eien Caritas-Funktionärin behaupten Pflegefachkräfte lägen mit ihrem Gehalt im oberen Drittel, im Vergleich mit anderen Fachkräften. Ich hab das nicht verifiziert, aber wenn, denn stimmt das allenfalls bei tarifgebundene Arbeitgeber. Bei den freien ist man deutlich davon weg. Und auch da muss man das Paket aus Verantwortung, Ausbildung und Belastung ins Verhältnis zum Gehalt setzen.

Wenn man die Gehälter von Lehrer, Sozialarbeiter, Hausärzte im Vergleich zu anderen Akademikern setzt... Ich wills mal so sagen: Wenns ums Geld studiert man besser BWL statt Medizin. Aber wen würden wir eher vermissen, wenn er vom Blitzgetroffen wird? Den Wirtschaftsjuristen Merz oder seinen Hausarzt?

Apropos Merz, das führt mich zur nächsten Ebene. Sicher: Abgeordneten-Diäten sind so hoch das ich nicht unbedingt sammeln möchte, aber wenn man die Abgeordnetengehälter isn Verhältnis setzt  zu Aufsichtsräten von DAX-Konzernen oder das Gehalt von Ministern im Verhältnis zu DAX-Vorständen dann ist das Gehalt der Politiker einfach unverschämt niedrig.

 

Einem der heute vor der Berufswahl steht dem muss man sagen: Willst du ein angemessenes Gehalt bei guten Arbeitsbedingungen dann mach alles, nur nichts soziales. Und ich hab den Eindruck dass das wirklicher Sprengstoff für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist als der Spätsommer 2015. Auf Dauer steckt unser Land drei mal 800tsd Flüchtlinge leichter weg als wenn keiner mehr unsere Kinder unterrichtet, keiner mehr Alte und Kranke pflegt oder keiner mehr die Geschicke des Landes versucht zu gestalten. Wenn wir an dem Punkt angekommen sind - und in der Pflege ist es ja bereits so weit - dann geht das Land wirklich vor die Hunde.

 

Du nimmst es mir aus dem Mund, ich war schon erstaunt, wie lebhaft hier eine neue Migrationsdebatte fürbass schreitet.

Allerdings bin ich genauso erstaunt, welchen Stellenwert das anscheinend auch noch bei der Kür eines/einer neuen CDU-Vorsitzenden spielt:

Selbst Frau AKK scheint es als einen der gewichtigsten Punkte ihrer Bewerbung zu sehen, dass sich 2015/16 nie, nie wieder so ereignet - und dass die CDU das alles nochmal komplett aufarbeiten und durchdiskutieren müsse. Über Herrn Merz und Herrn Spahn brauchen wir in dieser Hinsicht wahrscheinlich nicht erst diskutieren.

Wir werden uns also in jedem Fall daran gewöhnen müssen, dass diese Politik Frau Merkels auch offiziell mausetot ist und sich wieder ebenso offiziell auf das kleine Shangri-La der Gutmeinenden im Lande beschränken werden wird, die meinen, mit einem bisschen guten Willen wäre alles möglich, sei es Weltfrieden, Weltwohlstand oder Weltmigration, wenn sich die 95% Dummen, Hartherzigen, Uninformierten und Rechten hierzulande (und in den unerleuchteten Regierungen im Ausland) nicht bloß ständig querstellten.

 

Was das Sozialwesen angeht, so hielte ich, wie schon vorher erwähnt, Jens Spahn für die beste Wahl. Anscheinend ist aber eben genau dieser der am wenigsten aussichtsreiche Kandidat, weil eben witzigerweise das Parteiklientel auf den CDU-Regionalkonferenzen zwar vom Lebensalter her am ehesten Pflegeleistungen wird in Anspruch nehmen müssen, dies aber nicht von einem "Jungspund" unter die Nase gerieben haben möchte.

 

Ich denke, der Stellenwert der sozialen Berufe ist in Deutschland eine Mentalitätsfrage: wir sind eine klassische Industrienation, da zählt der Ingenieur und der Facharbeiter. Nimm z.B. mal den Tourismus, ebenso klassische Dienstleistungsbranche; auch da wird gerne unterbezahlt und unterbudgetiert - einzelne kleine Provinzen und Regionen klassischer Tourismusländer wenden dafür tlw. mehr Mittel auf als bei uns der Bund für's ganze Land. Obwohl dieser Sektor mit 10,7% des BIP geringfügig im EU- und Weltmittel liegt.

Wir wollen eben keine wirkliche Dienstleistungsgesellschaft sein, bei uns zählen v.a. Maschinen als Sachwerte, Menschen und deren Befinden deutlich weniger. Wer mit Medizin und Pflege richtig Geld verdienen will, sollte Pflegeroboter und Tomographen bauen.

 

Und leider glaube ich, dass solche Mentalitätsfragen schwer zu ändern sind - soweit ich weiß, haben die meisten Nachbarstaaten bessere Personalschlüssel in Pflege, und die Franzosen werden auch weiter einen Riesenhaufengeld in die Frankreichwerbung stecken, auch wenn der Tourismus da deutlich weniger zur Wirtschaftsleistung beiträgt. Sie sind halt mächtig stolz auf ihr Land, während man hier nur für die tollen Autos bewundert werden möchte, die man baut.

Nicht aber unbedingt dafür, besonderns charmant und liebevoll miteinander umzugehen.

 

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Die UN bekommt das mit Palästina  und Israel nicht hin und ist deswegen ein Totalversager? Ist das nicht ein bisschen unfair? 

Nein, die UN Wählt auch ein Land wie Saudi-Arabien in ihre Kommission für Frauenrechte. Diese Beispiele und noch viele mehr zeigen, dass die UN schlicht und ergreifend nicht ernst genommen werden kann.

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vor 13 Minuten schrieb rince:

Nein, die UN Wählt auch ein Land wie Saudi-Arabien in ihre Kommission für Frauenrechte. Diese Beispiele und noch viele mehr zeigen, dass die UN schlicht und ergreifend nicht ernst genommen werden kann.

 

Das sollte dich nicht wundern. UN-Vollversammlung ist vor allem eine Vollversammlung von korrupten Diktatoren. Was dort eine Mehrheit sucht, muß denen gefallen. Welche Qualitäten für die zählen, kann man sich an einer Hand abfingern.

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5 minutes ago, Shubashi said:

Wir hatten doch die Wahlpanne in der Hessenwahl:

Inzwischen wurde alles nachgezählt, am Wahlergebnis ändert sich doch nichts.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-11/wahl-in-hessen-gruene-bleiben-laut-endergebnis-zweitstaerkste-kraft

Na Gott sei Dank für die Grünen. Da kommen sie nochmal um die ungeliebte Ampel herum und können mit ihrem Wunschpartner koalieren.

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Da werden aber die üblichen Verdächtigen zu Sündenböcke gemacht, weil es einfacher ist. Anstatt mal über sozialen Wohnungsbau respektive dessen Vernachlässigung zu sprechen. Oder eine funktionierende Mietpreisbremse zu bauen.  Oder über leerstehende Wohnungen.  Oder Airbnb.

Oder über Höchstpreise für Flächen, ob nun Miete oder Kauf. 

Oder ÖPNV von Land zu Stadt.

Oder..  usw

 

Nö, mache ich nicht. ich bin eben bloß für saubere exakte Sprache - ich weiß, ist von vielen Seiten gerade nicht en vogue.

 

Man kann natürlich über die von Dir genannten Maßnahmen sprechen - nur sollte man im Blick haben, daß die entweder Milliarden kosten (soz. Wohnungsbau) oder dazu führen, daß Vermieter z.T. kein Geld mehr verdienen, was unweigerlich dazu führt, daß sie verkaufen oder die Gebäude verrotten lassen. Es mag unglaublich klingen, aber die meisten Menschen engagieren sich in bestimmten Bereichen, um Geld zu verdienen. Ich nehme für meine Arbeit Geld, Du vielleicht auch. Weit mehr als die Hälfte des Immobestandes in Deutschland ist in privaten Händen, also nicht gewerblich bei irgendwelchen GmbH oder so. Die Immobilienhaie sind extrem wenige und wer gegen die Normalovermieter vorgeht, unterstützt sie auch noch, weil diese sich Rechtsanwälte und Co. locker leisten können und alles rauspressen. 

 

Nachtrag: die Mietpreisbremse - auch die reformierte - ist und war übrigens das beste Instrument, damit die Vermieter, die nicht vollkommen blöd sind, die Mieten immer erhöhen müssen. Wer sich das ausgedacht hat, hat so was von wirklich keine Ahnung und den Mietern eindeutig geschadet!

bearbeitet von rorro
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vor 33 Minuten schrieb rorro:

 

Nachtrag: die Mietpreisbremse - auch die reformierte - ist und war übrigens das beste Instrument, damit die Vermieter, die nicht vollkommen blöd sind, die Mieten immer erhöhen müssen. Wer sich das ausgedacht hat, hat so was von wirklich keine Ahnung und den Mietern eindeutig geschadet!

Unsere Politiker halt: gut gemeint aber schlecht gemacht.

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Ach, das glaube ich nicht mehr. Pure Faulheit!. Man könnte auch viel mehr Bauland ausweisen, man könnte auch den Buämtern sagen: lasst die Leute in die Höhe bauen - jeder Antrag, der nach 3 Monaten nicht bearbeitet ist, gilt als genehmigt - Möglichkeiten gibt es viele. Doch sie wollen einfach nicht. Eher die Grunderwerbssteuer anheben, das können sie.

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