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Politik 2018 - was ist ethisch geboten?


Chrysologus

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vor 1 Minute schrieb rorro:

 

Rentner bekommen nie mehr als Inflation?

 

 

Als Aufhänger aus dem von mir gebrachten Link

Zitat

 

Das Institut wurde vom einstigen niedersächsischen Wissenschaftsminister Eduard Pestel gegründet und hat sich auf die Erstellung von Szenarien für den Wohnungsmarkt spezialisiert. Sein neuestes Szenario sieht so aus: Weil die Renten künftig schrumpfen, die Wohnkosten dagegen steigen, müssten eigentlich massenhaft Senioren in kleinere Wohnungen umziehen. "Aber genau davon gibt es viel zu wenige", sagt der Ökonom Günther. Und vor allem gebe es noch weniger seniorengerechte Wohnungen, bundesweit nämlich nur 700.000.

 

 

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9 minutes ago, rince said:

Dass es Menschen gibt, die nicht Medizin studiert haben, hast du hoffentlich nicht vergessen. Aber soll die Kassiererin bei Lidl sich halt nicht so anstellen. Wär ja noch schlimmer, wenn solche Menschen neben einem Arzt wohnen würden.

Hier im Großraum Stuttgart ist es sehr schwer, Personal für weniger qualifizierte Jobs zu finden. Es gibt einfach keinen, der interessiert ist.

Bei allem Gejammer über die Mieten scheint es doch noch nicht so zu sein, dass die Leute allzu verzweifelt wären.

Und wenn die Lidl-Kassiererin gerne billiger in einer größeren Wohnung wohnen  würde, soll sie auf die Alb ziehen. Da gibt es das.

 

Werner

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vor 2 Minuten schrieb rorro:

 

Wie wäre es mit aktiver Politik statt Verboten?

 

Deswegen habe ich das Thema in diesem Thread angestossen... "Politik 2018 was ist ethisch geboten" ;) 

 

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3 minutes ago, kam said:

Dann die Bauvorschriften auf diejenigen des Jahres 1990 zurückzusetzen.

Aber dann geht die Welt ja noch schneller unter! Du hast wohl noch nie was von Klimawandel gehört? Dafür bringt man gerne Opfer.

 

Werner

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vor 13 Minuten schrieb rince:

Dass es Menschen gibt, die nicht Medizin studiert haben, hast du hoffentlich nicht vergessen. Aber soll die Kassiererin bei Lidl sich halt nicht so anstellen. Wär ja noch schlimmer, wenn solche Menschen neben einem Arzt wohnen würden.

Gerechterweise muss man aber sagen, dass die erwähnte MFA auch nicht studiert hat. 

In Jobs, in denen es feste Eingruppierungen mit dazugehörigen Gehaltstabellem gibt, geht eine höhere Zuwendung des Arbeitgebers wohl nicht.

Und ob der erwähnte nette Arzt so oft vorkommt,  weiß ich auch nicht.

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Just now, mn1217 said:

In Jobs, in denen es feste Eingruppierungen mit dazugehörigen Gehaltstabellem gibt, geht eine höhere Zuwendung des Arbeitgebers wohl nicht.

Dann muss der Arbeitgeber halt flexibel sein. Entweder Zuschläge zahlen, oder auf das Land umziehen. Oder Schließen.

 

Werner

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vor 11 Minuten schrieb rorro:

 

SOZIAL handeln bedeutet aktives Handeln und nicht das Verbieten des Handelns anderer. Du sprachst zuletzt nur von Grenzen, Kappung etc.

 

Wie wäre es mit aktiver Politik statt Verboten?

Ja, das mit der aktiven Politik wäre gut.

 

Ich würde übrigens sagen: Es braucht beides, aber sorgsam abgewägt und gut überlegt.

 

Ich bin zB nicht für Preisgrenzen im allen Bereichen. Aber durchaus im Wohnungsbereich ( Miete, Kauf, Grundstücke  etc pp).

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vor 6 Minuten schrieb Werner001:

Dann muss der Arbeitgeber halt flexibel sein. Entweder Zuschläge zahlen, oder auf das Land umziehen. Oder Schließen.

 

Werner

Ich nehme mal an, dass es wenn, meistens Variante eins ist. Oder nix von den dreien und der Arbeitnehmer soll halt " auf die Alb" ( oder das entsprechende Äquivalent ) ziehen. Wie auch immer  er dann pünktlich  in die Stadt zur Arbeit gelangt...

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3 minutes ago, mn1217 said:

Wie auch immer  er dann pünktlich  in die Stadt zur Arbeit gelangt...

Gar nicht. Job außerhalb suchen. Der Speckgürtel lässt grüßen.

 

Werner

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vor 27 Minuten schrieb kam:

Könnte man. Erstens wäre die Grunderwerbsteuer für Wohnungsbau abzuschaffen. Dann die Bauvorschriften auf diejenigen des Jahres 1990 zurückzusetzen. Und Genossenschaften und private EFH-Bauer mit Grundstücken auf Erbbaurechtsbasis zu unterstützen. Damit wäre schnell geholfen ohne große Systemfragen aufzuwerfen. 

 

Auch das wäre zu vernünftig und ist daher unwahrscheinlich. Schließlich gibt es ein Energiedogma, auch wenn Oma Schmitz ihre Wohnung nicht mehr halten kann. Und auch wenn - was seit Jahrzehnten passiert - die Hartzer und Grundsicherer mit ihrer Stromrechnung die Solarzellengroßgrundbesitzer auf ihren Bauernhöfen bezahlen.

 

Für weniger CO2 gehen wir über Leichen. Und Nuklearstrom ist auch böse.

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vor 17 Minuten schrieb mn1217:

Ja, das mit der aktiven Politik wäre gut.

 

Ich würde übrigens sagen: Es braucht beides, aber sorgsam abgewägt und gut überlegt.

 

Ich bin zB nicht für Preisgrenzen im allen Bereichen. Aber durchaus im Wohnungsbereich ( Miete, Kauf, Grundstücke  etc pp).

 

Mit welcher (verfassungs)rechtlichen Begründung? Oder bloß Gefühl?

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vor 24 Minuten schrieb mn1217:

In Jobs, in denen es feste Eingruppierungen mit dazugehörigen Gehaltstabellem gibt, geht eine höhere Zuwendung des Arbeitgebers wohl nicht.

 

Das ist falsch. Frei vereinbarte Zuschläge gehen auch dort (selbst erlebt und bekommen).

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vor 11 Minuten schrieb Werner001:

Gar nicht. Job außerhalb suchen. Der Speckgürtel lässt grüßen.

 

Werner

Gibt es nicht überall. Nicht von Stuttgart auf ganz Deutschland schließen. 

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

 

Für weniger CO2 gehen wir über Leichen. Und Nuklearstrom ist auch böse.

Gefährlich trifft es ganz gut.

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vor 2 Minuten schrieb mn1217:

Gibt es nicht überall. Nicht von Stuttgart auf ganz Deutschland schließen. 

Ich würde es ja wirklich jedem wünschen, dass er oder sie in ihrer Heimat bleiben kann und sich das Leben dort leisten kann. Aber es gibt sehr viele Menschen, die umziehen müssen, um sich einen neuen Job zu suchen und sich ein einigermaßen erträgliches Leben zu leisten und mit ihrem Job über die Runden zu kommen.

 

Ich vermisse auch manchmal meine rheinländische Heimat. Dort habe ich den größten Teil meiner Freunde. Und so richtig Bayer bin ich noch nicht geworden. Obwohl ich mittlerweile weiß, wie man "Griaß di Gott" und "Pfui Gott" sagt. Aber es hilft nichts. Das Leben ist halt hart.

 

Deswegen die Preise zu deckeln, damit geringqualifizierte Menschen in Großstädten gut leben können, hat mehr negative als positive Konsequenzen.

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Da können sich nicht mal durchschnittlich qualifizierte Menschen eine Wohnung leisten. 

Und auch München braucht Kassierer oder Müllmänner. ( Als Beispiele).

 

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vor 3 Minuten schrieb mn1217:

Und auch München braucht Kassierer oder Müllmänner. ( Als Beispiele).

 

Überlaß das doch den Unternehmen, die Kassierer und Müllmänner brauchen.

 

Warum gab es den früher viel mehr Schwesternwohnheime als jetzt? Wieso hat Thyssen massenhaft Häuser für seine Leute in Duisburg gebaut? Die "Arbeitersiedlungen" haben die Firmen gebaut! Und wenn der Bäckermeister sagt: ich zahle dem Gesellen das Eintrittsgeld für die Genossenschaftsmitgliedschaft, damit der eine bezahlbare Whg. findet, dann ist das auch was.

 

Das ist für die aktiv arbeitende Bevölkerung nicht nur ein Problem der Politik. 

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Ich würde ja sehr gerne am Bodensee wohnen. Am besten mit eigenem Seezugang.

Kann ich mir leider nicht leisten.

Darum sollte sich der Staat auch mal dringend kümmern.

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Überlaß das doch den Unternehmen, die Kassierer und Müllmänner brauchen.

 

Warum gab es den früher viel mehr Schwesternwohnheime als jetzt? Wieso hat Thyssen massenhaft Häuser für seine Leute in Duisburg gebaut? Die "Arbeitersiedlungen" haben die Firmen gebaut! Und wenn der Bäckermeister sagt: ich zahle dem Gesellen das Eintrittsgeld für die Genossenschaftsmitgliedschaft, damit der eine bezahlbare Whg. findet, dann ist das auch was.

 

Das ist für die aktiv arbeitende Bevölkerung nicht nur ein Problem der Politik. 

Alles den Unternehmen zu überlassen, geht schief. Leider zeigen nämlich nicht alle die Verantwortung des genannten Bäckermeisters. 

 

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besonders, wenn man dem Drängen der Arbeitgeber nach Verfügbarmachen möglichst vieler Billiglöhner allzuleicht nachgibt.

 

Werner

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Das hat auch nichts mit Verantwortungsbewusstsein und Altruismus zu tun, sondern mit ökonomischem Wirtschaften. Es ist im ureigensten Interesse der Arbeitgeber, dass ihre Arbeiter irgendwo wohnen, wo sie die Möglichkeit haben, jeden Morgen frisch und ausgeruht zur Arbeit zu erscheinen.

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Just now, duesi said:

Das hat auch nichts mit Verantwortungsbewusstsein und Altruismus zu tun, sondern mit ökonomischem Wirtschaften. Es ist im ureigensten Interesse der Arbeitgeber, dass ihre Arbeiter irgendwo wohnen, wo sie die Möglichkeit haben, jeden Morgen frisch und ausgeruht zur Arbeit zu erscheinen.

Allerdings gibt es heute ja kaum noch echte Arbeitgeber.

heute werden die Firmen von bezahlten Managern geführt, deren Ziel die Gewinnoptimierung in den paar Jahren, über die ihr Vertrag läuft, ist. Der Rest ist den meisten ja völlig schnuppe.

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb duesi:

Also, es gibt in München zum Beispiel schon einen Druck auf Arbeitgeber. Denn da die Gehälter von z.B. Krankenschwestern nicht den Gesetzen des Marktes unterliegen, haben Städte wie München es schwerer als kleiner Städte, wo die Mieten günstiger sind, an Arbeitskräfte zu kommen. Wenn ich mir als Arbeitnehmer aussuchen kann, ob ich in der Großstadt arbeite, wo ich mir evtl. die Miete nicht leisten kann oder in einer Kleinstad, wo ich vielleicht weniger verdiene, aber trotzdem mehr vom Geld übrig habe, werde ich doch lieber in der Kleinstadt arbeiten.

 

Und wenn man Immobilien und Grundstückpreise deckelt, wie soll denn entschieden werden, wer das Objekt bekommt? Wenn 1000 Kaufinteressenten sich für ein Objekt interessieren, das in einer guten Lage ist, wer entscheidet dann? Bekommt es dann der Bürgermeister? Oder die Parteimitglieder? Oder die, die heimlich das doppelte zahlen, obwohl es eigentlich verboten ist? Selbstverständlich kann man nach dem Prinzip Erdogan die Inflation versuchen, außer Kraft zu setzen. Man kann den Brotpreis deckeln. Man kann den Autopreis deckeln. Man kann jeden Preis deckeln. Aber das führt zu völlig falschen Anreizen.

 

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer vielleicht:

früher haben Arbeitgeber, gerade auch Krankenhäuser, Schwesternwohnheime oder Personalwohnungen errichtet. Neben dem Wegfall der öffentlichen oder auch gewerkschaftlichen Wohnungsbaugesellschaften bleiben halt irgendwann fast nur noch Investoren übrig, die rein nach Rendite-Erwägungen bauen.

Die Wohnungskrise hat zahllose Stellräder, aber leider ist die Politik erst sehr spät auf das Problem aufmerksam geworden und reagiert dazu überaus langsam und wenig innovativ.

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@ Werner001: Ja, da wird viel Schindluder betrieben, da stimme ich zu. Das ist aber eine andere Geschichte. Ich kannte eine Firma (Opelzulieferer), die zahlungsunfähig war, obwohl sie noch Aufträge für 2 Jahre hatte, einfach, weil sämtliches Geld an eine Mutterfirma in den USA geflossen ist und der örtliche Geschäftsführer kaum Kompetenzen hatte. So mussten selbst kleine Reparaturaufträge von den USA bewilligt werden. Nachher hat ein Inder die Firma aufgekauft. Ich weiß nicht, ob er besser gewirtschaftet hat. Gewinnoptimierung wird oft über Senkung der Lohnkosten versucht, was nicht immer zur langfristigen Stabilität der Firma beiträgt. Besonders wenn McKinsey und Co. eingeschaltet werden.

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