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Satan


duesi

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Wer oder was ist der Satan? Traditionell stellt man sich Satan als ein personifiziertes Engelswesen vor. Doch was ist ein Engelswesen? Kann man in unserer von naturwissenschaftlichem Denken geprägten Zeit verantwortbar von Engelswesen sprechen?

 

Ich betrachte nun folgende Verse zusammen:

 

2. Korinther 10: 4 Die Waffen, die wir bei unserem Feldzug einsetzen, sind nicht irdisch, aber sie haben durch Gott die Macht, Festungen zu schleifen; mit ihnen reißen wir 

5 alle hohen Gedankengebäude nieder, die sich gegen die Erkenntnis Gottes auftürmen. Wir nehmen alles Denken gefangen, sodass es Christus gehorcht; 

 

Epheser 6, 12 Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in den himmlischen Bereichen.

 

Damit mache ich den Vorschlag, Engelswesen oder geistige Mächte mit Gedankengebäuden gleichzusetzen. In diesem Sinne kann man von Engeln sprechen, ganz ohne sich diese als übernatürliche Wesen vorstellen zu müssen. Gedankengebäude verhalten sich doch tatsächlich gewissermaßen wie Personen, so dass eine personifizierte Vorstellung naheliegend ist. Wenn ein überzeugter Kapitalist sich mit einem überzeugten Kommunisten streitet, könnte man davon sprechen, dass der Engel des Kapitalismus mit dem Engel des Kommunismus kämpft. Wenn einer der beiden den anderen von seiner Meinung überzeugt hat, so könnte man davon sprechen, dass einer der Engel den Kampf gewonnen hat. In diesem Sinne können Gedankengebäude oder Engel ja tatsächlich sehr mächtige Wesen sein. Ganze Nationen können von Gedankengebäuden oder Engeln beherrscht werden.

 

Heute würde man bei Besessenen in der Regel von psychisch Kranken sprechen. Wenn Jesus Dämonen austreibt, so dass ein Mensch nicht mehr von seinen Wahnideen beherrscht wird, so macht doch die moderne Medizin das gleiche, wenn sie Medikamente verschreibt, so dass das Gehirn für die Wahnideen nicht mehr so zugänglich ist. In diesem Sinne treibt die Medizin auch „böse Geister“ oder „böse Engel“ aus.

 

Selbst wenn Engel also nur in den Gehirnregionen von Menschen in Form von Gedankengebäuden existieren sollten, ist doch ihre Wirksamkeit sehr real. Gedankengebäude können sehr mächtig sein.

 

Inwiefern kann man also innerhalb dieser Vorstellung vom Satan sprechen? Ich denke, Jesus wählt für den Satan ganz bewusst den Begriff „Satan“ aus dem Hiobbuch. Im Hiobbuch begegnet uns der Satan so gar nicht dualistisch als Gegenspieler Gottes. Er erfüllt vielmehr eine Funktion als Untersucher oder Staatsanwalt. Er soll die Rechtschaffenheit Hiobs untersuchen. Schließlich soll Hiob nicht einfach so den Titel eines Zaddik, eines Gerechten, erhalten.

 

Wenn der Satan für ein geistiges Gedankengebäude steht, dann steht er für das Gedankengebäude von Versuchung, Prüfung und Anklage. Auch im neuen Testament finden wir Titel wie „Verkläger der Brüder“ oder „Versucher“. Insofern ist es folgerichtig, dass die Versuchung Jesu durch den Satan seiner Tätigkeit als Verkünder des Gottesreiches vorausgeht. Obwohl uns in Jesus Gott selbst begegnet, muss er sich als Mensch erst gegenüber dem Satan als Gerechter erweisen, bevor er Vollmacht für seinen Dienst bekommt.

 

Wenn Jesus also den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen sieht, als die Jünger von ihrer Verkündigungsreise zurückkommen, dann bedeutet das, dass der Satan als Macht von Versuchung, Prüfung und Anklage nicht mehr Teil an der himmlischen Herrschaft haben darf. Dennoch lässt Gott ihn auf Erden weiter gewähren.

 

Wenn wir es als Ausblick in der Offenbarung des Johannes lesen, dass der Teufel mit seinen Engeln in den feurigen Pfuhl geworfen wird, so ist das auch ein Ausblick darauf, dass die Macht von Versuchung, Prüfung und Anklage eines Tages nicht mehr gebraucht wird. Jedoch setzt dies einen „neuen Himmel und eine neue Erde“ voraus, in denen Gerechtigkeit wohnt.

 

Solange dies nicht der Fall ist, können wir jedoch von Glück reden, dass es den Satan gibt.

 

Stellen wir uns eine Welt vor, in der Schutzbefohlene missbraucht werden und das sogar in der Kirche und niemand ist da, der anklagt. Stellen wir uns eine Welt voller falscher Vorbilder vor, die niemals durch das Feuer von Versuchung und Prüfung gegangen sind.

 

Wenn der Satan verschwinden würde, würde auch die Macht von Versuchung, Prüfung und Anklage verschwinden. Diese Macht wird aber noch gebraucht, da unsere Welt eben noch nicht heil ist.

 

In diesem Sinne sieht Jesus in dem Satan auch nicht den Feind Gottes, sondern den Feind der Menschen. Er ist ein wahrer Widersacher, weil er uns die Dinge schmackhaft macht, die zu unserem Schaden sind. Die Macht von Versuchung, Prüfung und Anklage zerstört mehr menschliches Leben als dass sie aufbaut. Jesus jedoch will uns das Leben in Fülle schenken.

 

Er weist deswegen gerade aber nicht einen Weg an der satanischen Prüfung vorbei. Sondern einen Weg, wie wir die satanische Prüfung bestehen können. Es ist gut für uns, dass es diese Prüfung gibt.

 

In diesem Sinne ist das Gedankengebäude von Versuchung, Prüfung und Anklage und damit auch das Reden vom Satan, so meine ich, nicht obsolet in unserer Zeit, sondern hochaktuell. Und auch keineswegs dualistisch. Denn letztendlich ist das Gedankengebäude von Versuchung, Prüfung und Anklage, und damit auch der Satan, ein Geschöpf Gottes. Und innerhalb ihrer Bedeutung erbarmt sich Gott über alle seine Werke (Psalm 145, 9), also auch über den Satan, auch wenn er am Ende der Zeit gerichtet wird.

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kann es sein, dass du da Bezug auf eine Aussage von mir in einem anderen Thread nimmst?

Natürlich ist es keine dualistische Weltsicht, wenn der Satan als Geschöpf Gottes gesehen wird. Nur, wieviele Christen sehen das wirklich und konsequent so?

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Du hast Vieles zusammengetragen, das einer Diskussion wert wäre. 

 

Ich will kurz nur auf einzelne Aussagen eingehen: Vom Standpunkt der traditionellen Lehre von den Geistern respektive Engeln und Dämonen  (Angelologie bzw. Dämonologie) teile ich die Gleichsetzung der Geistwesen mit "Gedankengebäuden" nicht. Aus der Tradition sei auf Pseudo-Dionysius Areopagita und seine Schrift von der Hierarchie der Engel verwiesen. Oder auch auf den Aquinaten. Exegetisch hat Klaus Berger ganz Annehmbares über die Engel geschrieben.

 

Engel sind Geschöpfe, keine abstrakten Dinge. Sie haben, ganz ähnlich den Menschen, einen freien Willen. Anders ist der Abfall der Engel von Gott, der Engelsturz, nicht schlüssig zu erklären. Dämonen wurden von Gott nicht böse geschaffen (Gott bringt nichts Böses hervor), sondern sind durch eigenen Entschluss geworden. 

 

Des Weiteren würde ich - damals wie heute - zwischen Besessenheit im eigentlichen Sinne und psychischer Krankheit unterscheiden. Der Umstand, dass psychische Erkrankungen oftmals mit dämonischer Besessenheit gleichgesetzt wurden, bedeutet keinesfalls, dass es eine veritable Besessenheit nicht gäbe.

 

Ich denke dein Versuch, das Konzept der Engel in die moderne Welt hinüber zu retten, ist ehrenhaft. Zeigt allerdings das Grundproblem auf, dass tradierte Lehren dem zeitgenössischen Christen oft peinlich sind, sodass sie "entschärft" werden müssen, wollen Religion und Theologie anschlussfähig bleiben.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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Studiosus hat recht. Wenn man an einen personalen Weltenschöpfer glaubt besteht kein qualitativer Unterschied zum Hlauben an diesem dienende quasitranszedente Geistwesen.

 

Den Satan hingegen halte ich für den ersten Künstler, den ersten Intellektuellen. Der Name Luzifer (Lichtbringer) durchaus passend, Prometheus ähnlich, und der Feuerseewurf ähnlich wie das Kaukasisschmieden eine Handlung einer zwar größeren Macht aber zugleich kleinerem Geist.

 

Gleichzeitig bietet Luzifer diesseitige Freuden. Exzesse. Des Gaumens und der Lenden.

 

Ich mag den ersten, schönsten Engel viel mehr als den blass-mürrischen Gekreuzigten.

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Nachtrag: Von einem Dualismus kann schon aus dem einfachen Grunde nicht gesprochen werden, da Satan (die ursprüngliche Bedeutung und Rolle mal außen vor gelassen) keine Gegengottheit, sondern abhängiges Geschöpf des Höchsten ist. Er agiert und kann nur agieren im Rahmen dessen, was Gott ihm erlaubt zu tun. Gibt Gott nicht die potentia, vermag der Satan nichts.

 

Dessen ungeachtet ist der Satan, so wir ihn als Person auffassen wollen, natürlich mit einem, da als Engel geschaffen, übermenschlichen Intellekt ausgestattet. Der Engel erkennt nicht nach der Art des Menschen im syllogistischen Schluss, sondern direkt und unmittelbar. Der Engel ist ein reines Wesen des Intellekts. Diese Fähigkeiten bringt der Satan, einmal bildlich gesprochen, freilich ausgiebig in Anwendung bei der Jagd auf die Seelen. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 10 Stunden schrieb duesi:

Wer oder was ist der Satan? 

Ein Behelfskonstrukt um den Widerspruch zwischen "Gott ist der Schöpfer von allem" und der Frage "Warum gibt es das Böse/Leid etc auf der Welt" halbwegs zu erklären ... 

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catholicissimus

Wir sind nicht die einzige Schöpfung Gottes. Schon vor Schaffung Adams hatte Gott die Engel ins Leben gerufen, von denen ein Teil sich aber im Ungehorsam von Gott abgewandt hat. Möglicherweise ist sogar die Schöpfung des Menschen dem Ansinnen Gottes zu verdanken, diesen Verlust wieder gutzumachen, diesmal aber durch eine materielle Schöpfung, wo das Geschöpf den Schöpfer gar nicht direkt sieht und erkennen kann!

https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/nur-unwissende-halten-damonische-krafte-fur-marchen

Eine teuflische Besessenheit kann erkannt werden, wenn der Besessene in nie erlernten Fremdsprachen spricht, von Dingen weiß, die er normal nicht wissen könnte oder über übermenschliche Körperkräfte verfügt.

Interessant: Spukhäuser kann ein Exorzist laut Pater Amorth https://www.youtube.com/watch?v=zJ1fwsZ0Nm4 11:00 nur mit Hl. Messen befreien bzw. indem er einen christlichen Hellseher mitnimmt, der ihm sagen kann, wo der Fluchgegenstand versteckt ist (kann im Kopfkissen sein oder in die Wand eingemauertes Stück Fleisch, das vorher dem Satan geweiht worden war). 

Pater Amorth hatte über 2 kg Nägel und Glasscherben gesammelt, die beim Exorzismus von den Besessenen ausgespuckt worden waren: https://www.youtube.com/watch?v=z8FHeybYTJ4Besessene erkennt man an übernatürlichen Kräften und daran, dass sie alle Sprachen der Welt sprechen können.

Die ganze Menschheitsgeschichte ist laut Bibel der Kampf zwischen der alten Schlange in der Genesis und Gott, wobei Gott natürlich am Ende siegen wird. Gott wird sicher nicht gegen Hirngespinste kämpfen, sondern gegen ganz konkrete Geschöpfe, die Ihm den Krieg erklärt haben!

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vor 11 Stunden schrieb Xamanoth:

Studiosus hat recht. Wenn man an einen personalen Weltenschöpfer glaubt besteht kein qualitativer Unterschied zum Hlauben an diesem dienende quasitranszedente Geistwesen.

 

Den Satan hingegen halte ich für den ersten Künstler, den ersten Intellektuellen. Der Name Luzifer (Lichtbringer) durchaus passend, Prometheus ähnlich, und der Feuerseewurf ähnlich wie das Kaukasisschmieden eine Handlung einer zwar größeren Macht aber zugleich kleinerem Geist.

 

Gleichzeitig bietet Luzifer diesseitige Freuden. Exzesse. Des Gaumens und der Lenden.

 

Ich mag den ersten, schönsten Engel viel mehr als den blass-mürrischen Gekreuzigten.

Solltest du Jesus meinen, hast du das NT nicht richtig gelesen.  Blass mürrische Menschen haben meistens nicht ein solches Charisma und guten Wein für eine Hochzeit spendieren sie auch nicht.

bearbeitet von mn1217
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In ihnen fremden Sprachen haben die Jünger an Pfingsten gesprochen.  Ich denke, wir sind uns einig, dass sie nicht vom Teufel besessen waren.

Ich denke, dass Satan eine Personifizierung ist. 

 

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vor 11 Stunden schrieb Studiosus:

Dämonen wurden von Gott nicht böse geschaffen (Gott bringt nichts Böses hervor), sondern sind durch eigenen Entschluss geworden. 

 

da isses wieder: das Einfallstor in eine dualistische Weltanschauung.

 

Wie erklärst du dir, dass es laut Hiob Gott war, der Satan die Erlaubnis gab, Hiob zur Überprüfung seines Glaubens an Gott zu quälen?

Wer bringt denn da Böses hervor? Der böse Satan kann erst dann Böses tun, als er die Erlaubnis von Gott dazu erhält.

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vor 11 Stunden schrieb Studiosus:

Nachtrag: Von einem Dualismus kann schon aus dem einfachen Grunde nicht gesprochen werden, da Satan (die ursprüngliche Bedeutung und Rolle mal außen vor gelassen) keine Gegengottheit, sondern abhängiges Geschöpf des Höchsten ist. Er agiert und kann nur agieren im Rahmen dessen, was Gott ihm erlaubt zu tun. Gibt Gott nicht die potentia, vermag der Satan nichts.

 

ach? Das weißt du also doch auch? Wie kannst du dann noch allen Ernstes schreiben, dass Gott nichts Böses hervorbringt?

Da Gott  dem Satan die potentia für seine Aktionen gibt, ist der Satan ohne Gott impotent. Erst Gott ermöglicht also das Böse. 

So einfach ist das.

 

Als nächster Gedanke wird jetzt wohl kommen, dass Gott das Böse nur zeitweilig ermöglicht/zulässt, bis er sich endgültig als gut erweist. 

Dann hätten wir aber einen ein ganz klein wenig bisserle sadistisch veranlagten Gott, oder?

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vor 2 Stunden schrieb Gallowglas:

Ein Behelfskonstrukt um den Widerspruch zwischen "Gott ist der Schöpfer von allem" und der Frage "Warum gibt es das Böse/Leid etc auf der Welt" halbwegs zu erklären ... 

 

Warum überhaupt etwas erklären wollen, wenn wir doch sowieso zu blöd sind, um über Gott mit unserem Verstand zu sprechen?

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vor 11 Stunden schrieb Xamanoth:

Studiosus hat recht. Wenn man an einen personalen Weltenschöpfer glaubt besteht kein qualitativer Unterschied zum Hlauben an diesem dienende quasitranszedente Geistwesen.

 

Den Satan hingegen halte ich für den ersten Künstler, den ersten Intellektuellen. Der Name Luzifer (Lichtbringer) durchaus passend, Prometheus ähnlich, und der Feuerseewurf ähnlich wie das Kaukasisschmieden eine Handlung einer zwar größeren Macht aber zugleich kleinerem Geist.

 

Gleichzeitig bietet Luzifer diesseitige Freuden. Exzesse. Des Gaumens und der Lenden.

 

Ich mag den ersten, schönsten Engel viel mehr als den blass-mürrischen Gekreuzigten.

 

Das ist verständlich. Nun gibt es reihenweise Menschen, die mit diesem in Deinen jetzigen Augen blass-mürrischen Christus einen Schatz fanden, der sie ihr lustbetontes Leben freiwillig aufgeben ließ. Das muss doch für Dich höchst verstörend sein.

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

Nur weil Dein Kind Scheiße baut und Du es nicht verhinderst (bspw. weil Dein Kind erwachsen ist), wird es nicht zu Deiner Scheiße.

Wer erwachsen ist, ist dafür auch selbst verantwortlich.  Gott hat uns als Gegenüber geschaffenen wir sind mündig/ erwachsen, uns zu entscheiden. 

 Und können wir die Wortwahl überdenken?

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vor 2 Minuten schrieb rorro:

Nur weil Dein Kind Scheiße baut und Du es nicht verhinderst (bspw. weil Dein Kind erwachsen ist), wird es nicht zu Deiner Scheiße.

 

das ist aber doch eine unzulässige Gleichsetzung. Du kannst doch nicht die Beziehung von Mensch zu Mensch mit der Beziehung von Gott zu Mensch gleichsetzen. Oder hier dann etwa doch? Warum? Etwa weil es Gott gerade mal von der Kritik der ach so bösen, nicht ganz so frommen Schreiber hier entlastet?

 

Aber um auf deinen Vergleich einzugehen:

Wenn ich als Mutter meinem Kind, das mich um Erlaubnis bittet, einem Menschen zu Forschungszwecken mit diversen Krankheiten zu behaften, dieses erlaube, dann wird es sehr wohl zu meiner Scheiße, besser ausgedrückt, dann steht es sehr wohl in meiner Verantwortung, wenn das Kind solche Forschungen anschließend im Wissen um meine Erlaubnis anstellt.

 

Irgendwie kommt es mir gerade so vor, als würden einige Christen an Gott niedrigere ethische Maßstäbe anlegen als an die Menschheit. 

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Ehrlich,  lest das Neue Testament nochmal.

Jesus bleibt da nirgends blass.

Und mürrisch habe ich ihn auch nie empfunden. Klar, eindeutig positioniert, manchmal zornig,  manchmal ironisch,  mindestens einmal verzweifelt.  Aber mürrisch? 

bearbeitet von mn1217
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vor 2 Minuten schrieb mn1217:

Wer erwachsen ist, ist dafür auch selbst verantwortlich.  Gott hat uns als Gegenüber geschaffenen wir sind mündig/ erwachsen, uns zu entscheiden. 

 

Wenn ich aber Gott um Erlaubnis bitte, dann sollte er eventuell auch so viel an Mündigkeit beweisen, dass er dann diese Erlaubnis nicht gibt oder wenigstens klarmacht, dass ich in meinen Entscheidungen frei bin, er aber solches Handeln für nicht gut befindet.

Sorry, dass ich mich schon wieder mal derart überheblich gegenüber Gott verhalte.

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vor 12 Stunden schrieb duesi:

Wer oder was ist der Satan?


Ich sehe es ganz ähnlich wie du: Satan ist der Ankläger, und er hat etwas mit Versuchung, Prüfung und Anklage zu tun.
Im Zusammenhang mit der Frage nach der Umformulierung der Vater-Unser-Bitte "Und führe uns nicht in Versuchung" habe ich dazu schon einmal etwas geschrieben.


Im Moment komme ich nicht dazum genauer auf dein Posting einzugehen, aber etwas möchte ich doch noch schnell ergänzen:

Satan geht - wie du schreibst - im Himmel aus und ein, berichtet über das Verhalten der Menschen, stellt sie auf die Probe und klagt sie vor Gott an. Ich denke wie du, es geht nicht nur um eine äußere Wirklichkeit dabei. Aber: es geht auch noch um mehr als um ein Gedankengebäude. Es geht um Schuldgefühle und Vorwürfe, anderen gegenüber und uns selbst gegenüber.

Wir beobachten uns und unser Verhalten und das Verhalten der anderen doch ständig, beuteilen es, schauen, wie wir auf verschiedene Situationen reagieren, machen uns und den anderen Vorwürfe und klagen (uns) an. Solange jemand das tut, kann kein wirklicher "Himmel" in uns sein, man kann nicht wirklich glücklich sein, wenn man ständig auf der Lauer liegt, wer wo was falsch macht und wenn man voll von Vorwürfen und Kritik ist.

Dass Jesus bei Lukas vor Beginn seines öffentlichen Auftretens in einer Vision "Satan vom Himmel fallen" sieht, heißt für mich: Er hat plötzlich verstanden, dass dieser Ankläger "im Himmel" nichts verloren hat, dass die ganze Abrechnerei und die Rucksäcke voller Vorwürfe uns nur daran hindern, uns weiter zu entwickeln. Darum kann er "die frohe Botschaft" verkünden: Es geht nicht um Anklage und Schuld, macht euch frei davon. Lasst euch davon erlösen. Lebt in die Fülle hinein.

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Wir werden auch in diesem Thread nicht die Theodizee lösen (soviel als Spoiler).

 

Fakt ist, dass es Dinge und Handlungen gibt, die wir als negativ empfinden. Manche davon sind mit expliziten menschlichen  Willen erklärbar, andere eher nicht.

Gottes Standpunkt/ Perspektive  können wir nicht voll erfassen.

Vielleicht  ( sehr vermutlich ) brauchen Menschen für ihre Entwicklung,  als Individuum und als Spezies, Widerstände. Für die Individualentwicklung ist das, soviel ich weiß,  ziemlich klar belegt.

Wenn also absolute Gottesnähe das Ziel ist,  zu dem wir streben, müssen wir vorher Widerstände überwinden und Versuchungen widerstehen.  Das geht aber nur, wenn sie existieren.

 

Ich behaupte ja mindestens einmal im Jahr, Satan, dem Urheber des Bösen zu widersagen. 

Ich verstehe darunter möglichst genau hinzugucken,  wo die Versuchungen sind,  denen ich besser widerstehen sollte. Und die Eigentlichen verstecken sich hinter den Offensichtlichen (Chipstonnen, Haribotüten, Tempolimitschilder...).

 

Versuchungen sind oft subtil. Satan gibt dieser Subtilität irgendwie  ein " Gesicht" und einen Namen.

 

 

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vor 13 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Wenn ich aber Gott um Erlaubnis bitte, dann sollte er eventuell auch so viel an Mündigkeit beweisen, dass er dann diese Erlaubnis nicht gibt oder wenigstens klarmacht, dass ich in meinen Entscheidungen frei bin, er aber solches Handeln für nicht gut befindet.

Sorry, dass ich mich schon wieder mal derart überheblich gegenüber Gott verhalte.

Warum "er"?

Gott hat ziemlich deutlich klargemacht, dass wir in Entscheidungen frei sind, aber halt auch mit den Konsequenzen leben müssen. Fing im Paradies schon an. Gott sagt die Konsequenz auch klipp und klar. Und Jesus war bezüglich  frei er Entscheidung auch sehr klar. Er hat die Konsequenzen auch aufgezeigt und war traurig,  wenn ein Mensch ihm dann nicht folgen konnte oder wollte. Aber gezwungen wurde keiner.

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vor 33 Minuten schrieb mn1217:

Wer erwachsen ist, ist dafür auch selbst verantwortlich.  Gott hat uns als Gegenüber geschaffenen wir sind mündig/ erwachsen, uns zu entscheiden. 

 Und können wir die Wortwahl überdenken?

 

Als "Gegenüber" ? Als Spielzeug und Opfer,  ja, möglicherweise, als Gegenüber sicher nicht 

 

(wobei, es kommt drauf an, welchen der Götter der Bibel man meint ) 

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vor einer Stunde schrieb mn1217:

Solltest du Jesus meinen, hast du das NT nicht richtig gelesen.  Blass mürrische Menschen haben meistens nicht ein solches Charisma und guten Wein für eine Hochzeit spendieren sie auch nicht.

Blassmürrische Menschen nennen ihre Mama schlicht „Frau“, verfluchen Feigenbäume und Gelehrte und fordern bedingungslosen Glauben. Ich kenne keine Stelle im NT wo Christus so etwas wie Humor erkennen lässt.

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vor 40 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Warum überhaupt etwas erklären wollen, wenn wir doch sowieso zu blöd sind, um über Gott mit unserem Verstand zu sprechen?

DAS wäre natürlich die einfachste Methode, einen der vielen großen Widersprüche des Christentums anzugehen ... 

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