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Satan


duesi

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Wo steht eigentlich, dass sich der Gewissensprimat auch auf die Annahme oder Ablehnung unfehlbarer Lehren bezieht? 

 

Also magisterial-deklaratorisch: Jeder Katholik hat das Recht, sofern ihn sein Gewissen dazu anhält, Glaubenswahrheiten, auch als unfehlbar vorgelegte, abzulehnen und nur jenes und alles zu glauben, was ihm sein Gewissen erlaubt.

 

 

Ernsthafte Frage. Diese Argumentation wurde ja nun schon mehrmals benutzt.

 

Beim Aquinaten findet man zwar die conscientia erronea, der zu folgen wäre, aber im Hinblick auf ungerechte Befehle durch Obere, nicht die Lehre der Kirche (was auch in gewissem Maße widersinnig wäre, fordert er ja für den - nicht reumütigen - Häretiker den Tod).

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Ich will nicht pedantisch sein, aber der zitierte Canon von Trient sagt nicht, dass es so sei, sondern lediglich, dass derjenige, der nicht bekennt (confiteri), dass es so sei, sich den Kirchenbann zuzieht. Es geht also nicht ausschließlich darum, etwas als Wahrheit festzustellen, sondern darum die Bekenntnisgemeinschaft abzustecken: Wer nicht bekennen kann oder will, dass Adam......., der sei dem Bann verfallen. Das ist ein kategorialer Unterschied. 

 

Übrigens ist das bei den Konzilien des Altertums kaum anders, wenn sie ihre Symbola beginnen lassen mit pisteuomen: Wir - als zu Nicäa oder Konstantinopel versammelte Kirche - glauben, dass... Gerade das Wir, das im liturgischen Gebrauch entfällt, unterstreicht ja den gemeinschaftlichen Charakter des Bekenntnisses. Dabei trägt nicht jeder Konzilsvater seinen persönlichen und subjektiven Glauben vor, sondern den allgemeinen Glauben der ganzen Kirche.

 

Wer dieses nicht glaubt, der kann nicht zu unserer Glaubensgemeinschaft gehören. Es geht also nur vordergründig um das Festzurren von Satzwahrheiten, sondern um die Kirchengemeinschaft, die ein gemeinsames doktrinäres Fundament erfordert. Ansonsten glaubt jeder vor sich hin. Was in Ordnung ist. Aber dazu braucht man dann keine Gemeinschaft mit Mitglaubenden. Die in diesem Fall ja auch keine tatsächlichen Mitglaubenden wären, wenn sie an etwas ganz anderes glaubten.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 6 Stunden schrieb rorro:

 

Wenn ein persönliches Geschöpf mit freier Entscheidungsmöglichkeit für Dich ein Gedankengebäude sein kann, dann stimmt das. 

 

also man kann allerhand dogmatisch festlegen und dann in einen Katechismus packen.

Allerdings sollte man auch als Katholik wenigstens noch so frei sein dürfen, solche Lehrausssagen an der Realtität zu überprüfen.

Und, nein, es tut mir ganz und gar nicht leid:

Mir ist bisher weder ganz persönlich ein Engel noch ein Teufel als persönliches Geschöpf mit freier Entscheidungsmöglichkeit begegnet.

daher fällt es mir daran zu glauben ebenso leicht wie an die Existenz eines fliegenden Spaghettimonsters.

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vor 5 Stunden schrieb rorro:

 

Und "aus dem Vater geboren vor aller Zeit" ist auch Blödsinn, ich weiß. Ist das heutzutage üblich, so ein eingeschränktes Verständnis von Sprache zu haben?

 

Wenn der Satan also aus dem Vater geboren vor aller Zeit ist, dann ist der Vater ja wohl ganz klar derjenige, der auch das Böse hervorgebracht hat.

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vor 37 Minuten schrieb Die Angelika:

Allerdings sollte man auch als Katholik wenigstens noch so frei sein dürfen, solche Lehrausssagen an der Realtität zu überprüfen.

 

 

Diesen Ansatz lese ich oft und verstehe ehrlich gesagt nicht, wie das in praxi funktionieren soll, gerade bei Aussagen, die den Bereich der Übernatur berühren. Wie wollen Du oder ich als Normalsterbliche beispielsweise die verschiedenen Aussagen über Gott oder das Jenseits, über Gnade oder Heilsökonomie "an der Realität" nachprüfen? Ernstgemeinte Frage. Oder wie willst Du das historisch singuläre Ereignis der Jungfrauengeburt nachprüfen? Oder, um beim Thema zu bleiben, das Wesen der Engel? Da diese Dinge sich meist unserer Realität entziehen, - weil sie wie im Falle Mariens 2000 Jahre zuvor geschahen oder im Fall der Engel sich in der unsichtbaren Welt, wie das große Glaubensbekenntnis sagt, abspielen, - kann man sie schwer nachprüfen. Eigentlich bleibt dann nur der krasse Naturalismus als Ausweg: nachprüfen kann ich, was ich sehen, hören, riechen, schmecken und anfassen kann. Unter Zuhilfenahme moderner Technik auch noch solche Dinge wie Strahlung, Quarks, Atome etc.

 

Außerdem wäre zu fragen, wo der Glaube, der natürliche wie der übernatürliche, in diesem Bemühen um persönliche Nachprüfung bleibt. Die Gewissheit, die sich nach persönlicher Prüfung eines Sachverhalts ergibt, ist ja gerade kein Glauben mehr. Und dass in dieser Gleichung die Kirche und ihr autoritatives Lehramt wegfallen, scheint unausweichlich. Denn auch die Kirche mit ihrer Autorität kann Dir, etwas überspitzt formuliert, einen vom Pferd erzählen. Das bindet nicht und ficht nicht an, ehe man selbst nachgeprüft hat. Wo bleibt da das Vetrauen als Grundimpuls des Glaubens? 

 

Ich beteilige mich nur ungern am Bibelbingo, aber hier ist wohl die Antwort an den Apostel aus Joh 20,29 einschlägig.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 18 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Wenn der Satan also aus dem Vater geboren vor aller Zeit ist, dann ist der Vater ja wohl ganz klar derjenige, der auch das Böse hervorgebracht hat.

 

Ich nehme an, - nein weiß eigentlich sicher -, dass rorro hiermit den Logos meinte und nicht den Satan.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Xamanoth:

2. Kannst du mir bitte erläutern, wie du darauf kommst, das Primat des Gewissens gelte in Glaubensfragen? M. E. ist das nicht zutreffend.

 

In der  Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute - Gaudium et spes - wird es so formuliert:

Zitat

Das Gewissen ist die verborgenste Mitte und das Heiligtum im Menschen, wo er allein ist mit Gott, dessen Stimme in diesem seinem Innersten zu hören ist.

 

Mit anderen Worten: im Gewissen spricht Gott zu Dir. Und wie Petrus es vor dem Hohepriester sagte: man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Wenn also jemand ehrlich überzeugt ist, aus Gewissensgründen dieses oder jenes nicht als Wahrheit akzeptieren zu können, und nach katholischem Glauben davon überzeugt ist, dass das Gewissen jener Ort ist, an dem Gott zu uns spricht, sehe ich nicht, wie man dann anders handeln könnte als dem Gewissen Folge zu leisten auch auf die Gefahr hin, zu irren. Simone Weil, die ich persönlich als Heilige verehre, ist aus Gewissensgründen nie der katholischen Kirche beigetreten. Hat ihr Gewissen geirrt? Sie glaubte jedenfalls in ihrem bewussten Abseitsstehen auf die Stimme Gottes in ihrem Inneren zu hören. Also konnte sie gar nicht anders als abseits stehen zu bleiben bis zu ihrem Tod. Eine Katholikin, die aus Gewissensgründen offiziell nie eine Katholikin war. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 5 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

In der  Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute - Gaudium et spes - wird es so formuliert:

 

Mit anderen Worten: im Gewissen spricht Gott zu Dir. Und wie Petrus es vor dem Hohepriester sagte: man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Wenn also jemand ehrlich überzeugt ist, aus Gewissensgründen dieses oder jenes nicht als Wahrheit akzeptieren zu können, und nach katholischem Glauben davon überzeugt ist, dass das Gewissen jener Ort ist, wo Gott zu uns spricht, sehe ich nicht, wie er oder sie dann anders handeln könnte als dem Gewissen Folge zu leisten auch auf die Gefahr hin, zu irren. Simone Weil, um ein prominentes Beispiel zu nehmen, die ich persönlich als Heilige verehre, ist aus Gewissensgründen nie der katholischen Kirche beigetreten. Hat ihr Gewissen geirrt? Sie glaubte jedenfalls in ihrem bewussten Abseitsstehen auf die Stimme Gottes in ihrem Inneren zu hören. Also konnte sie gar nicht anders als abseits stehen zu bleiben bis zu ihrem Tod. Eine Katholikin, die es aus Gewissensgründen offiziell nie war. 

Mit Verlaub - in der Rechtswissenschaft hätte man etwas wie das obige Zitat mit: Geschwätz. Ungenügend“ Bewertet.  Mir erscheint eine derartige phrasenhafte Aussage geradezu als Hohn.

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Gerade eben schrieb Xamanoth:

Mit Verlaub - in der Rechtswissenschaft hätte man etwas wie das obige Zitat mit: Geschwätz. Ungenügend“ Bewertet.  Mir erscheint eine derartige phrasenhafte Aussage geradezu als Hohn.

 

Was genau soll daran Phrase sein? Die Aussage ist doch glasklar: das Gewissen ist innerster Kern des Menschen, der Ort, in dem er auf die Stimme Gottes hört (übrigens auch dann, wenn er diese "Stimme" niemanden zuordnet). Und wenn diese "Stimme" Dir nahelegt dieses zu tun und jenes zu lassen, so glauben Katholiken, dass sie daran gebunden sind. Gegen diese "Stimme" zu handeln, nennt man Sünde.

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vor 24 Minuten schrieb Studiosus:

Xamanoth hat durchaus recht. Das überzeugt nicht und ist tendenziös überinterpretiert.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Aha. Also widersprichst Du nicht nur Gaudium et spes sondern auch Papst Pius XII., von dem sich der Konzilstext an dieser Stelle ableitet. 

Komme mir also bitte nicht mit Phrasen, sondern erkläre mir, wenn das Gewissen jener Ort ist, an dem Gott zum Menschen spricht, wie der Mensch dann anders handeln kann als auf diese Stimme zu hören auch auf die Gefahr hin zu irren. Denn was, wenn er sich nicht irrt?

 

Noch ein Nachtrag: zu der von mir zitierte Nummer 16 von "Gaudium et spes" gibt es einen Kommentar. Darin heißt es:

 

Zitat

"Über dem Papst als Ausdruck für den bindenden Anspruch der kirchlichen Autorität steht noch das eigene Gewissen, dem zuallererst zu gehorchen ist, notfalls auch gegen die Forderung der kirchlichen Autorität."

 

Der Verfasser dieses Kommentars war ein gewisser Joseph Ratzinger, später dann als Benedikt XVI. bekannt.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 23 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Aha. Also widersprichst Du nicht nur Gaudium et spes sondern auch Papst Pius XII., von dem sich der Konzilstext an dieser Stelle ableitet. 

Komme mir also bitte nicht mit Phrasen, sondern erkläre mir, wenn das Gewissen jener Ort ist, an dem Gott zum Menschen spricht, wie der Mensch dann anders handeln kann als auf diese Stimme zu hören auch auf die Gefahr hin zu irren. Denn was, wenn er sich nicht irrt?

 

Das ist genau das, was ich vorher in Anlehnung an Thomas als conscientia erronea bezeichnet habe. Das möglicherweise irrende Gewissen, dem auch im Falle des tatsächlichen Irrtums zu folgen ist. An dieser Stelle keinerlei Widerspruch von meiner Seite. 

 

Nun steht allerdings trotzdem weiterhin die Frage im Raum, worauf sich das irrende Gewissen und seine theologische Sanktionierung erstreckt. Erstreckt es sich auf alles? Jeden Bereich des Lebens. Lehrt die Kirche hier - insinuierst Du das? - dass den von ihr vorgelegten und zu glaubenden Wahrheiten widersprochen werden dürfe oder gar müsse, wenn das unzureichend gebildete Gewissen dazu drängt? Das ist die einzige Frage, die ich an diesen Textausriss stelle. Denn wie soll einerseits ein Gewissensprimat, der sich auch auf zu haltende Lehren bezieht, absolut verstanden werden, wenn andererseits die Kirche kraft ihrer Autorität von den Gläubigen den Glaubensassens, moderner: die Zustimmung im Glauben aus Gehorsam, fordert? Ergibt sich hier keine Spannung, wenn - nehmen wir es einmal so an - die Kirche einerseits lehrt, dass das Gewissen, gewissermaßen als Gottes Stimme selbst, über allem throne und die Kirche andererseits Glaubenszustimmung und Gehorsam verlangt und, wenn diese nicht geübt werden, Sanktionen, die bis zum Bann reichen, verhängt? 

 

Das scheint mir etwas unbalanciert. Entweder ist dieser Gewissensprimat nicht allzu absolut oder die Glaubenszustimmung nicht gar so streng. Das müsste man erstmal eruieren, ehe man weiter streitet.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 37 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Was genau soll daran Phrase sein? Die Aussage ist doch glasklar: das Gewissen ist innerster Kern des Menschen, der Ort, in dem er auf die Stimme Gottes hört (übrigens auch dann, wenn er diese "Stimme" niemanden zuordnet). Und wenn diese "Stimme" Dir nahelegt dieses zu tun und jenes zu lassen, so glauben Katholiken, dass sie daran gebunden sind. Gegen diese "Stimme" zu handeln, nennt man Sünde.

Das ist wieder phrasenhaft . Was heißt innerer Kern des Menschen? (Für mich heißt das Magen und Penis - im Ernst). Und wie unterscheidet man diese Stimme von rein subjektiv - individuellen Stimmungen? 

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Gerade eben schrieb Studiosus:

Ergibt sich hier keine Spannung,

 

Natürlich ergibt sich hier eine Spannung. Das ist eine der Widersprüchlichkeiten unseres Lebens in der Welt, dass nicht jedes Problem widerspruchsfrei gelöst werden kann. Aber immerhin hat Ratzinger 1990 in Bezug auf den Primat des Gewissens (und mit Blick auf Kardinals Newmans bekannten Satz zu Papst und den Primat des Gewissens)  auf folgendes hingewiesen:

Zitat

Newmans Lehre vom Gewissen wurde für uns damals zu einer wichtigen Grundlegung des theologischen Personalismus, der uns alle in seinen Bann zog. ... Wir hatten den Anspruch einer totalitären Partei erlebt, die sich selbst als die Erfüllung der Geschichte verstand und das Gewissen des einzelnen negierte ... So war es für uns befreiend und wesentlich zu wissen, daß das Wir der Kirche nicht auf dem Auslöschen des Gewissens beruhte, sondern genau umgekehrt sich nur vom Gewissen her entwickeln kann. Gerade weil Newman die Existenz des Menschen vom Gewissen her, das heißt im Gegenüber von Gott und Seele deutete, war aber auch klar, daß dieser Personalismus kein Individualismus ist und daß die Bindung an das Gewissen keine Freigabe in die Beliebigkeit hinein bedeutet - das Gegenteil ist der Fall.

 

Der Primat des Gewissens ist in diesem Sinne kein "ich-tu-was-ich-will", und weniger Freiheit, als vielmehr Verpflichtung. Und Verpflichtung meint Last. Das wäre vielleicht ein Element zur Unterscheidung der Geister: dort, wo die zitierte Gewissensfreiheit nicht Verpflichtung und Last ist, ist sie nicht Ausdruck des Gewissens, sondern des eigenen Wollens. 

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Außerdem, und das hätte man ruhig klarer darstellen können, geht es in dem Zitat um das sittliche Gewissen. Also nicht um Glaubenssätze, sondern um die Moral. Das Gewissen als oberste Richtschnur in sittlichen Fragen. Da geh ich ohne Probleme mit. Mit der Frage nach der Akzeptanz unfehlbarer Lehren hat das erst einmal gar nichts zu tun, womit die Frage wieder offen ist. Im Übrigen wird dort zwar Pius XII. zitiert. Allerdings in Form einer Radioansprache an die christliche Jugend, wo es um - wen wundert es jetzt noch - die rechte Bildung des sittlichen Gewissens geht. Es wurde der Eindruck erweckt, hier würde autoritative Lehre rezipiert (der Umstand, das selbige Ansprache in den AAS publiziert wird hat allerdings offiziellen Charakter). 

 

 

Das bestärkt mich in der Auffassung, immer alles gegenzuprüfen, was hier kolportiert wird. Dann sieht die Sachlage meist doch anders aus.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

Das bestärkt mich in der Auffassung, immer alles gegenzuprüfen, was hier kolportiert wird. Dann sieht die Sachlage meist doch anders aus.



 

Oder Du liest selektiv und unterschlägst Dir selber, was - wie oben von mir zitiert - Ratzinger dazu in seinem Kommentar ausführte. Liest man nämlich auch das, sieht die Sachlage nicht nur meistens, sondern in diesen Fall ganz konkret, anders aus. Aber gut: vielleicht muss ich darauf warten, bis auch das dogmatisiert wird. Dann kannst Du ja nicht anders als zustimmen. Schließlich gibt es für Dich, wenn ich Deine Position richtig rezipiere, im Glauben keinen Primat des Gewissens, sondern nur den dogmatischen Zwang. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 6 Stunden schrieb Chrysologus:

Das wiederum ist eine subjektive Theolgenmeinung, es gibt Theologen, die das anders sehen.

 

Es gibt für jede kirchliche Äußerung die Gegenmeinung eines Theologen. Das besagt nichts

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vor 9 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Schließlich gibt es für Dich, wenn ich Deine Position richtig rezipiere, im Glauben keinen Primat des Gewissens, sondern nur den dogmatischen Zwang. 

 

Das will ich nicht ausgesagt haben. Das war allerdings meine Frage, ja. Die Spannung zwischen Glaubensgehordam und Gewissensprimat.

 

Den Ratzinger-Kommentar habe ich jetzt gelesen. Vorher tatsächlich nicht. Ich vermute den hast Du später eingefügt als ich bereits an meinem Post geschrieben habe.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 10 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Oder Du liest selektiv und unterschlägst Dir selber, was - wie oben von mir zitiert - Ratzinger dazu in seinem Kommentar ausführte. Liest man nämlich auch das, sieht die Sachlage nicht nur meistens, sondern in diesen Fall ganz konkret, anders aus. Aber gut: vielleicht muss ich darauf warten, bis auch das dogmatisiert wird. Dann kannst Du ja nicht anders als zustimmen. Schließlich gibt es für Dich, wenn ich Deine Position richtig rezipiere, im Glauben keinen Primat des Gewissens, sondern nur den dogmatischen Zwang. 

 

Daß ein Katholik aus Gewissensgründen bspw. die Existenz Gottes (also eine Glaubenswahrheit) ablehnen könne, wird sicher nicht dogmatisiert. Und Ratzinger sollte man nicht häretisch lesen (=Teile verabsolutieren), DOMINUS IESUS bspw. ist ganz eindeutig (und aus seiner Feder), wenn es um Glaubensgehorsam geht.

bearbeitet von rorro
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vor 3 Stunden schrieb Die Angelika:

 

also man kann allerhand dogmatisch festlegen und dann in einen Katechismus packen.

Allerdings sollte man auch als Katholik wenigstens noch so frei sein dürfen, solche Lehrausssagen an der Realtität zu überprüfen.

Und, nein, es tut mir ganz und gar nicht leid:

Mir ist bisher weder ganz persönlich ein Engel noch ein Teufel als persönliches Geschöpf mit freier Entscheidungsmöglichkeit begegnet.

daher fällt es mir daran zu glauben ebenso leicht wie an die Existenz eines fliegenden Spaghettimonsters.

Wenn du derartige kirchliche Lehraussagen tatsächlich an der Realität prüfst, endest du noch als Atheistin :lol:

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vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

Wie wollen Du oder ich als Normalsterbliche beispielsweise die verschiedenen Aussagen über Gott oder das Jenseits, über Gnade oder Heilsökonomie "an der Realität" nachprüfen? Ernstgemeinte Frage. Oder wie willst Du das historisch singuläre Ereignis der Jungfrauengeburt nachprüfen? Oder, um beim Thema zu bleiben, das Wesen der Engel? Da diese Dinge sich meist unserer Realität entziehen, - weil sie wie im Falle Mariens 2000 Jahre zuvor geschahen oder im Fall der Engel sich in der unsichtbaren Welt, wie das große Glaubensbekenntnis sagt, abspielen, - kann man sie schwer nachprüfen

Schade, dass du nicht den entscheidenen Schritt weiter gehst. Denn deine Feststellung ist ja richtig. Nur folgt daraus als logische Konsequenz: All diese Behauptungen zu Gott, Jenseits, Engeln und der unsichtbaren Welt können nur ausgedachte Behauptungen sein, wenn sie sich der Realität entziehen. 

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vor 48 Minuten schrieb Studiosus:

Außerdem, und das hätte man ruhig klarer darstellen können, geht es in dem Zitat um das sittliche Gewissen. Also nicht um Glaubenssätze, sondern um die Moral. Das Gewissen als oberste Richtschnur in sittlichen Fragen

 

Ich finde deine Schlussfolgerungen verblüffend.

Das ist wieder so eine Herumzirkelei, die f ür mich abstoßend wirkt.

Letztlich ist doch jede Entscheidung eine Entscheidung über Gut und Böse, also über Moral.

Wenn ich mich also auf mein Gewissen berufe, weshalb ich z.B. bestimmt Glaubenssätze beim besten Willen nicht glauben kann, dann sage ich damit nichts anderes, als dass ich mir gegenüber unredlich und unehrlich wäre, wenn ich wider mein Gewissen so tun würde, als könnte ich bestimmt Glaubenssätze glauben. Und damit bist du mitten in der Moral.

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vor 7 Stunden schrieb kam:
vor 7 Stunden schrieb Werner001:

Niemand will dir verbieten, an den Leibhaftigen zu glauben.

 

Werner

Doch. Derselbe versucht es zumindest. 

 

Wie dramatisch! Als ob das Leben nicht schon Drama genug böte, muss es auch noch einen Leibhaftigen geben, der daselbst versucht, mir zu verbieten zu glauben, dass es ihn gibt! Wer denkt sich nur sowas aus?

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vor 9 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Ich finde deine Schlussfolgerungen verblüffend.

Das ist wieder so eine Herumzirkelei, die f ür mich abstoßend wirkt.

Letztlich ist doch jede Entscheidung eine Entscheidung über Gut und Böse, also über Moral.

Wenn ich mich also auf mein Gewissen berufe, weshalb ich z.B. bestimmt Glaubenssätze beim besten Willen nicht glauben kann, dann sage ich damit nichts anderes, als dass ich mir gegenüber unredlich und unehrlich wäre, wenn ich wider mein Gewissen so tun würde, als könnte ich bestimmt Glaubenssätze glauben. Und damit bist du mitten in der Moral.

 

Das ist damit nicht gemeint. Es geht darum, bei kirchlichen Regeln zur Moral diese am Gewissen zu prüfen, nicht dass jede Prüfung des Gewissens moralisch wäre.

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