nannyogg57 Geschrieben 5. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 5. Januar 2019 Ähm ja. Ich suche die Zweifel noch. Zunächst mal: Für eine dualistische oder gar pluralistische Ursache dieses Universums bietet das wissenschaftliche Weltbild kaum Anhaltspunkte. Das ist tatsächlich nur eine gute Erklärung, wenn es um die Wahrnehmung eines Indivuduums geht, das in seiner Perspektive plötzlich befindet, eine Supernova, die alles Leben auslöscht sei, doof. Hätten mehrere Gottheiten beim Entwurf des Universums mitgewirkt, es wäre Bullshit geworden. Ich weiß, Wissenschaftler vertreten gerne die These, solche Bullshit-Universen gäbe es, die wären eben parallel - das wäre ganz gut, damit man erklären könnte, warum zufälligerweise unser Universum so ist, wie es ist: Zufälligerweise so ein Mix aus dem unter anderem so ein seltsamer Nacktaffe namens Homo sapiens sapiens entsteht, der ständig Fragen stellt und ständig unzufrieden ist. Da sind wir also. Inmitten eines Kosmos und inmitten tief zufriedener Pflanzen - und Tiergenossen finden wir immer ein Haar in der Suppe. Das Leben könnte angenehmer sein, die Artgenossen, das Universum und wir selbst auch. Die Frage ist: Sind wir die Fehlkonstruktion oder ist es das Universum? Gibt es irgendwo ein Paralleluniversum, wo alles passt? Müsste es doch geben, wie die unendlich sind, oder? 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 5. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 5. Januar 2019 Könnte es sein, daß du nicht gelesen hast, was ich geschrieben habe? Ist aber eigentlich auch egal. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
catholicissimus Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 Die Teufel nehmen natürlich besonders diejenigen in Angriff, die besonders enge Bande zum Herrn haben. Bei denjenigen Sünderseelen, die ohnehin schon ein luziferisch-satanisches Leben führen und die mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso in die Hölle kommen, braucht man sich ja nicht besonders anzustrengen, da sie sich ja bereits auf dem breiten Weg zur Hölle befinden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
catholicissimus Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 22 Stunden schrieb duesi: Genau aus diesem Grund, weil die Vorstellung von irgendwelchen geistigen Wesen, die ihr Unwesen treiben, heute vielen nicht mehr plausibel ist, habe ich einen Vorschlag gemacht, wie man sinnvoll von "geistigen Mächten" sprechen kann, ohne solche Vorstellungen vorauszusetzen. Denn die Erfahrungen, die in der heiligen Schrift dem Satan und seinen Engeln zugeschrieben werden, gibt es ja durchaus noch heute. Ich stimme dir aber zu, dass die Frage nach dem menschlichen Herzen wichtiger ist als die Frage nach Engeln und Dämonen. Geh mal nach Afrika, Südamerika oder Asien - da glauben Milliarden fest und steif, dass sie von bösen Geistern umgeben sind. Was das aussterbende Westeuropa denkt, interessiert weltweit doch keinen mehr. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
catholicissimus Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 (bearbeitet) vor 19 Stunden schrieb Die Angelika: Wie willst du das verstanden wissen? Gott legt das Potenzial zum Bösen in unser Herz, damit wir erkennen, dass wir unsere wahre Bestimmung und unser wahres Glück nur bei ihm finden können. Verhindert nicht gerade dieses Potenzial wahres Glück? Nein, ich sehe die Versuchung auch positiv, denn durch unsere Lebensprobe, die wir bestehen müssen hier auf Erden im Materiellen, haben wir doch eigentlich die Chance, heilig wie Gott zu werden und gottebenbildlich! Auch Gott der Herr könnte doch in Seiner Allmacht böse handeln, aber Er tut es nicht, da er heilig und perfekt sein will. Diese Freiheit, ob wir heilig sein wollen oder nicht, die gesteht Gott auch uns zu (im Gegensatz zu den Tieren). Und was wäre denn eine von Gott verliehene automatische Heiligkeit wert? Wir sind mehr wert und haben eine größere Würde, wir sind mehr Person und eigene Persönlichkeit, wenn wir das selber mit unserem (relativ) freien Willen bestimmen dürfen! So sagt doch Jesus auch einmal "es muss zwar Versuchung geben..." Warum? Es ist wegen unserer Gottebenbildlichkeit, Menschenwürde und unserem (relativ) freien Willen. bearbeitet 6. Januar 2019 von catholicissimus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
catholicissimus Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 19 Stunden schrieb Die Angelika: Eben! Seid nüchtern! Petrus scheint hier allerdings selbst nicht ganz nüchtern zu sein, sondern zwar Nüchternheit zu fordern, aber gleichzeitig seinen Adressaten gehörige Angst einjagen zu wollen. Und du scheinst ein rechter Nachfolger dieses Petrus zu sein, wenn du schreibst, dass Jesu Christi Schutz nicht bei jedem gegeben sei und man sich deshalb auf heftigste und allerheftigste (und womöglich sogar noch allerallerheftigste) Anfechtungen des Teufels gefasst machen muss. Der Satan kann nämlich zu sieben begehren, solange er will, wenn es wahr ist, dass Gott der Herr ist. Was also soll diese Panikmache beim Thema Satan? Wem soll das denn dienen? Wozu ist das nütze? Sicherlich, um uns den heiligen Ernst der Erdenprüfung verständlich zu machen! Das Leben ist kein Spiel, es geht um unser ewiges Seelenheil. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
duesi Geschrieben 6. Januar 2019 Autor Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 29 Minuten schrieb catholicissimus: Geh mal nach Afrika, Südamerika oder Asien - da glauben Milliarden fest und steif, dass sie von bösen Geistern umgeben sind. Für die habe ich das auch nicht geschrieben. vor 30 Minuten schrieb catholicissimus: Was das aussterbende Westeuropa denkt, interessiert weltweit doch keinen mehr. Da ich nun mal in Westeuropa lebe, interessiert mich das sehr, wie die Menschen hier denken und ticken. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 7 Stunden schrieb Marcellinus: Könnte es sein, daß du nicht gelesen hast, was ich geschrieben habe? Ist aber eigentlich auch egal. Doch. Ich kenne die ganze Sache mit dem Monotheismus. Aus der Introperspektive. Und zwar in echt. Und in einem Punkt habe ich null Zweifel: Wenn es Gott gibt, dann isser solo. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
duesi Geschrieben 6. Januar 2019 Autor Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 (bearbeitet) vor 14 Stunden schrieb Gallowglas: Ich habe mich mit den verschiedenen Religionen beschäftigt, deswegen schreibe ich es ja ... es gibt ÄHNLICHE Vorstellungen, in Bereichen wo sie logisch sind, die haben aber meist nichts mit der Religion selbst zu tun, eher im Gegenteil, sie wirklich umzusetzen geht nur gegen die jeweilige Religion .... wie es bei den Menschenrechten im Christentum war und im Islam bis heute nicht ist. Die Menschenrechte haben sich gegen die Ansichten von Vertretern der Kirche durchgesetzt. Soweit ist das richtig Dennoch haben sie ihre Wurzeln im christlichen Glauben. Die heilige Schrift, das Lehramt der Kirche und die Sakramente sind eine HIlfe dabei, diese guten Früchte des Glaubens hervorzubringen. Aber sie garantieren sie nicht. "Nicht alle, die Herr, Herr sagen, werden in das HImmelreich kommen, sondern die den Willen des Vaters im Himmel tun". Die heilige Johanna wurde von Vertretern der Kirche verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt und trotzdem später heilig gesprochen. Insofern kann der Mut zum Nonkonformismus gegen das religiöse System aus der Beziehung zu Gott heraus manchmal notwendig sein. Dennoch ist es zu kurz gedacht, dem Glauben an Gott per se die Schuld für so manche menschliche Misere zu geben. Die Abschaffung des Gottesglaubens hat noch an keiner Stelle der Weltgeschichte zu einer besseren Welt geführt. vor 14 Stunden schrieb Gallowglas: Was ja, wie wir aus dem Christentum wissen, nichts heißen muss, denn Christen haben ja lange Menschen "aus Liebe" lethal erhitzt, um "ihre Seelen zu retten" ... man muss nur "richtig" interpretieren. Deshalb schrieb ich ja, dass ernsthaft suchende Menschen häufig zu ähnlichen Vorstellungen kommen. Die Aussage, dass ein Gottesfürchtiger ein Liebender sein muss, muss genauso mit Leben gefüllt werden, wie die christliche Botschaft der Nächstenliebe. Dafür braucht es auch wieder Menschen, die ernsthaft auf der Suche sind. Bloße Autoritätshörigkeit genügt nicht, um die guten Früchte des Glaubens hervorzubringen. vor 14 Stunden schrieb Gallowglas: Wasja den Lehren aller Religionen widerspricht ("Tod den Ungläubigen" bzw "Außerhalb der Kirche kein Heil") usw "außerhalb der Kirche kein Heil" bedeutet vor allem, dass es Gottes Gnadenzuwendung bedarf, um das Heil zu erlangen. Dies wird in erster Linie durch Jesus Christus und in zweiter Linie durch die Kirche gespendet. Das II. vatikanische Konzil hat den christlichen Wahrheitsanspruch auf der einen Seite bekräftigt und lehrt, dass keiner selig werden kann, der sich der vollen Wahrheit des katholischen Glaubens bewusst ist und trotzdem nicht Teil der Kirche wird. Es lehrt aber auf der anderen Seite auch die Möglichkeit, dass ein Mensch, der aufgrund eines unüberwindbaren Gewissensirrtums die Wahrheit des katholischen Glaubens nicht erkennen kann, trotzdem Gottes Barmherzigkeit erlangen kann. Auf Wegen, die uns nicht offenbart sind und über die wir keine Aussage machen können. bearbeitet 6. Januar 2019 von duesi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 9 Stunden schrieb nannyogg57: Zunächst mal: Für eine dualistische oder gar pluralistische Ursache dieses Universums bietet das wissenschaftliche Weltbild kaum Anhaltspunkte. Ernsthaft, du möchtest mit einem wissenschaftlichen Weltbild argumentieren? Das wissenschaftliche Weltbild bietet genau gar keinen Anhaltspunkt oder auch nur Platz für Götter, Dämonen oder anderen esoterischen Unfug... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 Weder für Götter noch Satan noch Dämonen noch esoterischen Unfug. Was glauben oder bezweifeln Gläubige? Belehre mich! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 (bearbeitet) vor 26 Minuten schrieb nannyogg57: Weder für Götter noch Satan noch Dämonen noch esoterischen Unfug. Was glauben oder bezweifeln Gläubige? Belehre mich! Im wissenschaftlichen Weltbild ist kein Platz für einen Schöpfergott zur Erklärung zur Entstehung der Welt. Oder auch nur zur Erklärung von irgend etwas. Der Lückenfüller hat ausgedient im wissenschaftlichen Weltbild. Ein solches Konstrukt wie ein Schöpfergott liefert genau so viel wissenschaftliche Erkenntnis wie das Postulat eines unsichtbaren fliegenden Rosa Einhorns, dass das Universum ausgepupst hat. Aber wahrscheinlich sagst du mir gleich, ihr Christen glaubt gar nicht mehr an einen Schöpfergott? bearbeitet 6. Januar 2019 von rince Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 2 Stunden schrieb catholicissimus: Sicherlich, um uns den heiligen Ernst der Erdenprüfung verständlich zu machen! Das Leben ist kein Spiel, es geht um unser ewiges Seelenheil. Es gibt keine Seelen... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gallowglas Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 23 Minuten schrieb rince: Aber wahrscheinlich sagst du mir gleich, ihr Christen glaubt gar nicht mehr an einen Schöpfergott? Bei den Christen weiß ich es nicht sicher, aber die CSU glaubt definitiv daran 😂 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. nannyogg57 Geschrieben 6. Januar 2019 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 (bearbeitet) Ich mag es überhaupt nicht, wenn mir jemand sagt, woran ich zweifle oder woran ich glaube. Genausowenig, wie man Gott beweisen kann. Ich finde das eine wie das andere übergriffig und genausowenig, wie ich behaupte, Gott wäre zu beweisen, finde ich es impertinent, dass ständig A&As mir oder anderen Gläubigen erklären, wie wir denken oder glauben. Damit es in ihr Weltbild passt. bearbeitet 6. Januar 2019 von nannyogg57 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 Welches Interesse hat eigentlich der persönliche Satan (seine Existenz mal unterstellt) daran, möglichst viele Menschen in die Hölle zu bekommen? Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 14 Minuten schrieb Werner001: Welches Interesse hat eigentlich der persönliche Satan (seine Existenz mal unterstellt) daran, möglichst viele Menschen in die Hölle zu bekommen? Na, bei mangelnden Zahlen meckert sein Controlling. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Xamanoth Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 15 Minuten schrieb Werner001: Welches Interesse hat eigentlich der persönliche Satan (seine Existenz mal unterstellt) daran, möglichst viele Menschen in die Hölle zu bekommen? Werner Welches persönliche Interesse hat Gott eigentlich daran dass möglichst viele in den Hilmmel kommen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 12 Stunden schrieb Marcellinus: Da es aber eine der wesentlichen Aufgaben der Religionen ist, den Menschen ein Gefühl für die Ordnung der Welt zu vermitteln, merkt man, daß das alles nicht aufgeht. Man möchte es glauben, aber am Ende überzeugt es nicht, wie man leicht an den anhaltenden Diskussionen sehen kann. Doch, auch monotheistische Religionen funktionieren (wie man aus ihrem Alter und der Anzahl ihrer Anhänger ersehen kann), obwohl sie es eigentlich aus den von dir genannten Gründen nicht dürften. Ich fände es interessant zu erfahren, woran das liegt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 3 Minuten schrieb Merkur: Doch, auch monotheistische Religionen funktionieren (wie man aus ihrem Alter und der Anzahl ihrer Anhänger ersehen kann), obwohl sie es eigentlich aus den von dir genannten Gründen nicht dürften. Ich fände es interessant zu erfahren, woran das liegt. Mein Schatz hat mir gestern eine Liste mit von Ländern und deren Sanktionsmassnahmen im Fall der Glaubensabkehr gezeigt. Nein, es geht nicht um Christen... aber da hast du zumindest eine Teilantwort. Frühkindliche Indoktrinstion (vulgo Gehirnwäsche) ist eine weitere. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 1 hour ago, Xamanoth said: Welches persönliche Interesse hat Gott eigentlich daran dass möglichst viele in den Hilmmel kommen? Er überlässt es ja dem freien Willen, sich für Himmel oder Hölle zu entscheiden. Es ist lediglich übereifriges Bodenpersonal, das gelegentlich versucht, Menschen zwangsweise in den Himmel zu bekommen Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 32 Minuten schrieb Merkur: Doch, auch monotheistische Religionen funktionieren (wie man aus ihrem Alter und der Anzahl ihrer Anhänger ersehen kann), obwohl sie es eigentlich aus den von dir genannten Gründen nicht dürften. Ich fände es interessant zu erfahren, woran das liegt. Was verstehst du unter dem „Funktionieren von Religionen“? Ihre bloße Existenz? Lange Zeit war es auch im „christlichen Abendland“ lebensgefährlich, Zweifel an Glaubensdoktrinen zu äußern. Nachdem das nicht mehr so ist, hat ihr „Funktionieren“ stark nachgelassen. Ich habe nur versucht, zu zeigen, daß die anhaltende Debatte um dualistische Konzepte im Monotheismus in einer konzeptionellen Widersprüchlichkeit eben dieses religiösen Erklärungsmodells begründet liegt, nicht mehr, nicht weniger. Daß dieser Widerspruch auch von vielen Gläubigen wahrgenommen wird, kann man an der Debatte hier sehen. Menschen, die Weltanschauungsgemeinschaften anhängen, gehen ganz unterschiedlich mit den Widersprüchen in deren ideologischen Grundlagen um, aber das ist nicht mein Thema. Persönliche Glaubensüberzeugungen sind jedermanns Privatsache. Mich interessieren (neben vielem anderen, was aber hier nicht von Bedeutung ist) Religionen und deren ideologische Konzepte als soziale Tatsachen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 7 Minuten schrieb Marcellinus: Persönliche Glaubensüberzeugungen sind jedermanns Privatsache. Mich interessieren (neben vielem anderen, was aber hier nicht von Bedeutung ist) Religionen und deren ideologische Konzepte als soziale Tatsachen. Ach so. M.E. sind Religionen im wesentlichen dazu da, die Grundlage für eine persönliche Glaubensüberzeugung zu bilden. An ihrer Tauglichkeit dazu würde ich auch ihr Funktionieren messen. Ohne persönliche Glaubensüberzeugung, rein als "ideologisches Konzept", können Religionen, zumindest bei oberflächlicher Betrachtung, sicherlich unattraktiv wirken. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 13 Stunden schrieb Marcellinus: Könnte es sein, daß ihr ein wenig vom Thema abgekommen seid? Wer oder was ist Satan? Hier ein paar Gedanken von mir dazu. Ich habe sie genannt ... ... Satan, oder die Widersprüchlichkeit des Monotheismus Der Monotheismus hat einen grundsätzlichen Webfehler, und zwar unabhängig davon, was man von supranaturalistischen Vorstellungen hält. Viele Religionen, und die meisten polytheistischen, kennen die Vorstellung einer höchsten, allumfassenden Macht, die das Universum geschaffen hat, ihm seine Ordnung gibt und es erhält. Es ist die Vorstellung von einer übergeordneten, anonymen göttlichen Macht, der nicht nur die gesamte Natur einschließlich der Menschen, sondern auch die Götter unterworfen sind. Bei den Griechen war es Ananke, das unpersönliche Prinzip des Schicksals, auch die Germanen glaubten an eine Schicksalsmacht, der nicht nur Menschen, sondern auch Götter unterworfen waren, und bei den Indern herrscht die Weltseele Brahman über Götter, Menschen und die gesamte belebte und unbelebte Welt. All diese polytheistischen Religionen gehen von der gleichen, grundlegenden Erkenntnis aus, die sie von den monotheistischen Religionen unterscheidet, daß nämlich diese höchste Macht im Universum unpersönlich ist, keinerlei Vorlieben oder Abneigungen hat, und sich den Wünschen der Menschen gegenüber vollkommen indifferent verhält. Siege gehören für sie genauso zum Leben wie Niederlagen, Gesundheit genauso wie Krankheit und Tod. Diese höchste Macht war im wahrsten Sinne des Wortes „jenseits von Gut und Böse“. Daher ist es sinnlos, sie zu verehren, ihr zu schmeicheln oder sie um etwas zu bitten. Die Griechen brachten den Schicksalsgöttern keine Opfer, und die Inder bauen Brahman keine Tempel. „Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen.“ (Epikur) Das Neue wie der Irrtum des Monotheismus war also nicht der Glaube an eine allerhöchste Macht hinter allen Erscheinungen des Universums, sondern die Vorstellung, daß sich diese Macht „doch für irdische Belange interessieren könnte. Sie helfe den einen und bestrafe den anderen. Bestimmte Handlungen erfreuten und andere verärgerten sie. Manche Orte und Zeiten seien ihr heilig und andere missfielen ihr. So entstanden allmählich die sogenannten monotheistischen Religionen […]. Ihre Anhänger wandten sich an die oberste Macht des Universums, um von Krankheiten zu genesen, im Lotto zu gewinnen oder im Krieg den Sieg davonzutragen.“ (Harari, Eine kurze Geschichte der Menschheit, S. 263) Das war es vermutlich, was gemeint war, wenn man sagt, das Christentum sei „den Heiden eine Torheit“ gewesen, oder was Cicero Superstitio, Aberglauben nennt, „zuviel zu glauben“. Die große Anziehungskraft einer solchen Religion ist emotionaler Art, jeder einzelne Mensch kann sich persönlich angesprochen fühlen von der höchsten Macht im Universum. Die Menschen erklärten sich endgültig zur „Krone der Schöpfung“, über sich nur noch Gott. Allerdings kommt dieses Hochgefühl zu einem Preis: In dem Augenblick, wenn man sich die höchste Macht als personalen Gott vorstellt, der sich für irdische Angelegenheiten interessiert, sie mit Zu- oder Abneigung betrachtet und in sie eingreift, wenn ihm danach ist, muß der Gläubige davon ausgehen, daß alles, was passiert, mit einer auf ihn gerichteten Absicht geschieht. Wo die Heiden das Wirken eines anonymen, unpersönlichen und absichtslosen Schicksals sahen, bekommt es im Monotheismus den Charakter absichtsvollen göttlichen Handelns, und damit eine moralische Qualität. Wo die Heiden eine von einem abstrakten Göttlichen garantierte ewige, absolute und unpersönliche Ordnung des Universums sahen, der alles unterworfen war, die Natur, die Menschen, selbst die Götter, tritt bei den Monotheisten an diese Stelle ein einziger personal gedachter Gott, der diese Welt nach seinem Willen lenkt. Sein Wille steht über der Ordnung der Welt. Kein Wunder, daß sich alle monotheistischen Religionen mehr mit der Erforschung dieses Willens beschäftigt haben als mit der Erforschung der Naturgesetze. Wo aber göttlicher Wille die einzige Ordnung im Universum darstellt, da drängt sich die Frage auf, warum etwas geschieht. Und wenn diese höchste Macht dazu noch als Quelle menschlicher Moral betrachtet wird, und das wird sie in den monotheistischen Religionen unvermeidlich, weil dieser eine Gott sich um alles kümmern muß, um das Größte wie das Kleinste, bis ins Leben der einzelnen Menschen hinein, dann bleibt es nicht aus, daß die Frage aufkommt, warum es soviel Ungerechtigkeit gibt in der Welt. Aber der eigentliche Grundwiderspruch liegt noch tiefer. Wenn man an einen, als einzigen gedachten Gott glaubt, dessen Wille alles lenkt, und von dem allein man Hilfe und Schutz erwarten kann, dann muß man ihn mit allen Eigenschaften ausstatten, die diese Hilfe und Schutz ermöglichen, dann bekommt ein solcher Gott den Charakter einer, wenn auch übernatürlichen Person. Er ist nicht nur „allmächtig“ und „allwissend“, sondern muß auch in jeder persönlichen Hinsicht vollkommen sein, denn wäre er das nicht, wäre er uns im Wesen fremd, wäre er keine Hilfe. Gleichzeitig ist tagtäglich zu sehen, daß diese Welt, die doch dem Willen des Allmächtigen entsprechen sollte, keineswegs Ausdruck von Vollkommenheit ist. Die Schöpfung will einfach nicht passen zu den geglaubten Eigenschaften des Schöpfers, ein Widerspruch, der Generationen von Theologen in Lohn und Brot gehalten hat, immer mit der gleichen Aufgabe: diesen Widerspruch vor sich und anderen zu verbergen. Die vermeintlichen Lösungen sind vielfältig, spielen aber immer mit den gleichen Zutaten. Das Böse in der Welt sei einfach eine Strafe für die „Sünden“ der Menschen, egal, ob begangen aus dem „freien Willen“ der Menschen, oder in Versuchung geführt von Satan, den man sich dazu bei den Dualisten ausgeborgt hat, von Teufeln und Dämonen, oder man bedient sich des „Neusprech“, indem Begriffe wie „Liebe“ und „Güte“ einfach umdefiniert werden. Oder man bemüht die vermeintliche Nichtverstehbarkeit des Schöpfers, und damit auch der Schöpfung selbst. Die Welt und alles als großes Mysterium, das „der Mensch“ nicht ergründen könne. Da es aber eine der wesentlichen Aufgaben der Religionen ist, den Menschen ein Gefühl für die Ordnung der Welt zu vermitteln, merkt man, daß das alles nicht aufgeht. Man möchte es glauben, aber am Ende überzeugt es nicht, wie man leicht an den anhaltenden Diskussionen sehen kann. Das gibt den monotheistischen Religion etwas angestrengtes, bemühtes, und ist vermutlich die eigentliche Triebfeder hinter ihrem Missionseifer. Nur wenn alle anderen Menschen zu ihrem Glauben bekehrt wären, würden, so die Hoffnung, auch die Zweifel im eigenen Kopf aufhören zu bohren. Zumindest müßte man sie dann nicht mehr aus fremdem Munde hören. danke für diesen nüchternen Beitrag. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 6. Januar 2019 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2019 vor 5 Stunden schrieb catholicissimus: Die Teufel nehmen natürlich besonders diejenigen in Angriff, die besonders enge Bande zum Herrn haben. Bei denjenigen Sünderseelen, die ohnehin schon ein luziferisch-satanisches Leben führen und die mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso in die Hölle kommen, braucht man sich ja nicht besonders anzustrengen, da sie sich ja bereits auf dem breiten Weg zur Hölle befinden. ich kann aber auch "besonders enge Bande zum Herrn haben", ohne an die Existenz eines Satans glauben zu müssen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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