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Anschluss an Bündnis Seebrücke


Die Angelika

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Was ich nicht verstehe bei Befürworten der "Flüchtlings"aufnahme - warum sind diese nicht dafür, daß direkt Reisedokumente in den dt. Botschaften/Konsulaten vor Ort ausgestellt werden? Faktisch können wir eh kaum jemanden zurückschicken. So würden auch Schlepper arbeitslos (Flug ist definitiv günstiger). Da es ja angeblich nur wenige sind, die ihre Papiere "verlieren" (wahrscheinlich dann aus Versehen), da so viele ja wirklich verfolgt werden im Heimatland, dürfte die Identifizierung doch nicht abschreckend sein, oder vielleicht doch?

bearbeitet von rorro
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vor 15 Minuten schrieb rorro:

Was ich nicht verstehe bei Befürworten der "Flüchtlings"aufnahme - warum sind diese nicht dafür, daß direkt Reisedokumente in den dt. Botschaften/Konsulaten vor Ort ausgestellt werden? Faktisch können wir eh kaum jemanden zurückschicken. So würden auch Schlepper arbeitslos (Flug ist definitiv günstiger). Da es ja angeblich nur wenige sind, die ihre Papiere "verlieren" (wahrscheinlich dann aus Versehen), da so viele ja wirklich verfolgt werden im Heimatland, dürfte die Identifizierung doch nicht abschreckend sein, oder vielleicht doch?

 

Da musst du schon die "Befürworter der 'Flüchtlings'aufnahme" selber fragen. 🙂

Kann es sein, dass du gerade ein klein wenig polemisierst?

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Was ich nicht verstehe bei Befürworten der "Flüchtlings"aufnahme - warum sind diese nicht dafür, daß direkt Reisedokumente in den dt. Botschaften/Konsulaten vor Ort ausgestellt werden?

 

Was sind "Befürworter der Flüchtlingsaufnahme"? Das riecht mir denn doch arg nach der Unart, derer sich strikte Abtreibungsgegner befleißigen: jedem etwas weniger strikten Abtreibungsgegner das Etikett "Abtreibungsbefürworter" aufzubappen.

 

Und nein, ich bin nicht dagegen, dass "direkt Reisedokumente in den dt. Botschaften/Konsulaten vor Ort ausgestellt werden".

 

Die Konsularabteilung der deutschen Botschaft in Kabul ist übrigens bis auf weiteres geschlossen. Antragsteller auf ein Visum für Deutschland mit Wohnsitz in Afghanistan werden gebeten, einen Termin zur Antragstellung entweder mit der deutschen Botschaft in Islamabad oder mit der deutschen Botschaft in Neu Delhi zu vereinbaren. Ist beides ja nun nicht soooo sehr "vor Ort". Wartezeit auf einen Termin - je nach Grund der Antragstellung - derzeit 6 bis 11 Monate (letzteres bei Anträgen auf Visa im Rahmen der Familienzusammenführung).

 

 

bearbeitet von Julius
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vor 5 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Das sehe ich ja schon auch....:-(

Aber trotzdem kann doch die Konsequenz nicht sein, dass man die Seenotrettung einstellt, um den Schleppern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Da muss es doch auch andere Lösungen geben. Wenn man schon eine Kooperation mit Libyen eingehen kann, dann frage ich mich schon, warum man Libyen nicht dahingehend unterstützen kann, dass sie bereits an der Küste überwachen und die Schlepper dort festsetzen. Man hört nicht einmal davon, dass je an einer Küste in Libyen SChlepper festgesetzt worden wären. Wieso gelingt es nicht, diese illegalen Internierungslager von Schleuserbanden aufzulösen?

Die libysche Behörden stecken teilweise mit den Schlepperbanden unter einer Decke. Ich finde jetzt die Quelle nicht mehr. Aber es gab einen Bericht, in dem die libysche Küstenwache ein Seenotrettungsschiff davon abgehalten hat, das Schlepperboot zu versenken. Es war - meine ich - auf der Website von Proasyl.

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vor 13 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

 

Eigentlich hast Du recht. Ich schließe mich an. Warum sollte auch die Diskussion über dieses Thema  heute mehr bringen als im Vorjahr, wo letztlich genau das gleiche schon über viele Seiten hinweg durchgekaut wurde. Wobei mir auffällt, dass die Diskussion damals eine der Gründe war für den Umbau des Forums. Jetzt hat sich der Kreis geschlossen und wir sind wieder dort, wo wir auch damals waren. Nur dass ich ebenfalls keine  Lust habe, die damals schon nicht sonderlich taufrischen Argumente erneut aufzuwärmen und aufzutischen.

 

Ich finde es auch unfreiwillig komisch, dass diese Diskussion plötzlich wieder aufflammt - als ob jetzt etwas anderes dabei herauskommen könnte als beim letzten Mal.

Es war in meinen Augen auch der wesentliche Auslöser zum Umbau des Forums und damit für mich ein deutliches Beleg dafür, dass die Intoleranz für "abweichende Meinungen" in keinem katholischen Lager fehlt.

Von daher könnte man das Kapitel wieder bis zur "nächsten Reform" durchspielen - bis am Ende nur noch die ganz wenigen Teilnehmer unter sich sind, die die einzige "richtige Ansicht" zum Thema vertreten.

 

Klugerweise wird man es also im Interesse der Sache also nicht übertreiben, gewissen individuell wichtigen "Glaubenswahrheiten" zu widersprechen - Argumentation reicht immer nur bis zu "vorletzten Wahrheiten", darüber hinaus ist es Leben, Erfahrung und biographischer Prozess, was ja auch nicht schlecht ist und mit Sinn für Humor sogar erfreulich.

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vor 10 Stunden schrieb Julius:

Die Konsularabteilung der deutschen Botschaft in Kabul ist übrigens bis auf weiteres geschlossen. Antragsteller auf ein Visum für Deutschland mit Wohnsitz in Afghanistan werden gebeten, einen Termin zur Antragstellung entweder mit der deutschen Botschaft in Islamabad oder mit der deutschen Botschaft in Neu Delhi zu vereinbaren. Ist beides ja nun nicht soooo sehr "vor Ort". Wartezeit auf einen Termin - je nach Grund der Antragstellung - derzeit 6 bis 11 Monate (letzteres bei Anträgen auf Visa im Rahmen der Familienzusammenführung).

 

wobei das bei einem Teil der Afghanen, die hier in D als Flüchtlinge (oder was auch immer ihr sie betiteln wollt) bereits sind, gar nicht möglich gewesen wäre, weil sie gar nicht aus Afghanistan, sondern aus dem Iran kommen, teilweise dort sogar geboren oder großteils aufgewachsen sind, wo sie (angeblich oder tatsächlich) als Minderheit verfolgt werden und im Untergrund leben müssen. Teilweise haben die nicht einmal mehr VErwandtschaft in Afghanistan.

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vor 5 Stunden schrieb duesi:

Die libysche Behörden stecken teilweise mit den Schlepperbanden unter einer Decke. Ich finde jetzt die Quelle nicht mehr. Aber es gab einen Bericht, in dem die libysche Küstenwache ein Seenotrettungsschiff davon abgehalten hat, das Schlepperboot zu versenken. Es war - meine ich - auf der Website von Proasyl.

 

Meine ich auch. Ich habe das aber bewusst nicht genannt, da ich befürchte, dass ProAsyl hier von einigen Leuten nicht als glaubhafte Quelle anerkannt wird.

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vor 15 Stunden schrieb Die Angelika:

  

vor 16 Stunden schrieb rince:

Konkret, ein Beispiel, was deutschen Staatsbürgern vorenthalten wurde: Viele Sport- und Freizeitvereine wurden von jetzt auf gleich ihrer Sporthallen verlustig, ohne Ersatz: https://www.welt.de/wirtschaft/article161562596/Nur-die-Hauptstadt-bricht-ihr-Turnhallen-Versprechen.html

 

Okay, das hatte ich definitiv vergessen, dass 2015 tatsächlich von eben auf jetzt unzählige Turnhallen nicht mehr verfügbar waren.
Der Artikel stammt vom Januar 2017. Wie sieht es jetzt aus?

Bei uns in Bayern weiß ich von keinem Fall mehr, dass irgendwo noch eine Turnhalle weiterhin nicht mehr benutzbar sei infolge der Nutzung für Flüchtlinge, kann aber sein, dass es das auch in Bayern 2017 noch gab.

 

Das ist zwar sehr unschön, dennoch würde ich das als ein "Luxusproblem" einstufen. Sport kann man auch ohne Turnhalle treiben. Aber trotzdem, ja, da musste auf etwas verzichtet werden.

 

Gibt es weiteres, was deutschen Staatsbürgern infolge der Ankunft vieler Flüchtlinge vorenthalten wurde

 

Das Problem der Unterkunft ist damit ja noch vom Tisch.

 

Deutschland (genau genommen: Die Bundesländer) haben in diesem Jahrhundert den sozialen Wohnungsbau deutlich zurückgefahren (um nicht zu sagen: sträflich vernachlässigt). Was dazu führt, daß Wohnungen gerade im unteren Preissegment immer teurer werden. Das da jetzt noch eine knappe Million Flüchtlinge dazu gekommen sind, die ebenfalls Wohnraum brauchen, und zwar ebenfalls solchen im unteren Preissegment, führt zu einer deutlichen Verschärfung der Situation. Die günstigen Mieten steigen derzeit massiv und das trifft hier alle Leute, die sich keine teure Wohnung leisten können.

Wie gesagt, kein Problem, das alleine auf die Flüchtlingskrise zurückgeht, von dieser aber massiv verstärkt wird. Genau genommen sehen wir gerade erst die Anfänge dieses Problems. Ich fürchte, die (unteren) Mieten werden in den nächsten Jahren weiterhin deutlich ansteigen. Und damit werden alle sozial schwachen in D getroffen und das wohl bis in die Mittelschicht hinein.

(Und: Nein, auch Flüchtlinge wollen nicht am AdW wohnen, wo die Mieten noch günstig sind, weil sonst keine da wohnen will. Auch Flüchtlinge zieht es bevorzugt in die attraktiven Großstädte. Nebst der Tatsache, daß auch dieser AdW immer kleiner wird. Ich habe neulich gehört, daß sogar in recht ländlichen Kommunen, weit ab jeder Großstadt, die Mieten massiv ansteigen.)

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@Shubashi:

Ich bin jetzt etwas irritiert ob deines letzten Beitrags.

Verstehe ich das richtig, dass, vereinfacht gesagt, das Forum umgebaut wurde, weil die Diskutanten nicht in der Lage waren, sich auf eine Meinung zu einigen?

Es sollte doch kein Problem sein, wenn einem widersprochen wird. Das ist doch nur eine Frage, auf welche Art und Weise widersprochen wird.

Ich spüre nur leider bei der Diskussion hier (vielleicht irre ich mich aber auch) eine gewisse Bitterkeit, die meines Erachtens nicht von der jetzigen Diskussionsführung herrühren kann.

 

Mich persönlich hat auch irritiert, wie schnell und aus meiner Sicht grundlos ich unterschwellig eingeordnet wurde als jemand, der sich einbildet, die Welt retten zu können, naiv-dümmlich der Meinung sei, D könne und müsse alle Menschen, die hier Asyl beantragen, auf immer und ewig aufnehmen und notfalls auch auf Ewigkeiten alimentieren. Ne sorry, dazu bin ich wirklich zu nah an allerlei geflüchteten Menschen hier in D dran, um so naiv sein zu können. Selbst wenn ich es je gewesen wäre, nach meinen Erfahrungen in den letzten Jahren wäre ich da spätestens "geheilt"

 

Ich sehe halt nur ein Problem, dass die Bereitschaft zu einem echten Austausch bei einem Teil unserer Gesellschaft mehr gegeben zu sein scheint. Ich sehe mich z.B. gezwungen, selbst Teilen meiner eigenen Familie gar nichts mehr von den Problemfällen in meiner Arbeit zu erzählen, weil sie sofort als Bestätigung dafür herhalten müssen, dass das Beste wäre, wenn D gar keine Flüchtlinge aufnähme, weil die uns nur kaputtmachen. Das wiederum führt dazu, dass das Verhältnis zu einigen Familienmitgliedern mittlerweile etwas angespannt ist, weil es ja nicht verborgen bleibt, dass ich über das Thema Flüchtlinge da nicht mehr reden möchte. Das ist allerdings so, weil es für mich innerhalb meiner Familie eine zusätzliche Belastung darstellen würde, weil ich ja sogar schon geradezu emotional bedrängt wurde, mir eine andere Arbeit zu suchen. Dass ich ehrenamtlich auch noch ein bisschen engagiere, weiß eh keiner von ihnen, weil sie mich dann noch mehr bedrängen würden.

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vor 16 Stunden schrieb Shubashi:

 

Hier mal die ganze Geschichte eines Menschen aus Guinea, der bei uns Jahre für einen sinnlosen Traum verplempert hat.

https://derstandard.at/2000077472081/Aus-Deutschland-abgeschoben-in-Guinea-auferstanden

 

 

Daraus:

Zitat

Auch in Haft war er in Deutschland, knappe drei Jahre lang. Warum, möchte er nicht sagen. - derstandard.at/2000077472081/Aus-Deutschland-abgeschoben-in-Guinea-auferstanden

Drei Jahre Haft, das ist keine Abschiebehaft, die bekommt man auch nicht für illegale Einreise. Da muß sich jemand schon richtig was zu Schulden haben kommen lassen. So jemand bekommt kein Bleiberecht, auch nicht unter subsidiärem Schutz, und so jemand bekommt auch keine Arbeitserlaubnis sondern wird abgeschoben.

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Noch mal zur Grundfrage:

 

Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, desto klarer wird mir, daß das "Projekt Seebrücke" auf meiner Spendenliste* ganz weit nach unten kommt. Viele Andere benötigen meine Hilfe dringender. Egal, ob das der deutsche Obdachlose, das Tsunamiopfer in Südostasien ober auch das Erdbebenopfer in Japan ist. All die haben sich nämlich nicht bewusst und vermeidbar in Lebensgefahr begeben.

 

Von daher bin ich auch dagegen, daß sich 'meine' katholische Kirche daran beteiligt. Es gibt wichtigeres zu tun. Und das tut sie auch, z.B. über Misereor und Adveniat.

 

* Ich kann nicht alle Probleme auf der Welt lösen, von daher muß ich Prioritäten setzen.

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vor 9 Minuten schrieb Moriz:

Deutschland (genau genommen: Die Bundesländer) haben in diesem Jahrhundert den sozialen Wohnungsbau deutlich zurückgefahren (um nicht zu sagen: sträflich vernachlässigt). Was dazu führt, daß Wohnungen gerade im unteren Preissegment immer teurer werden. Das da jetzt noch eine knappe Million Flüchtlinge dazu gekommen sind, die ebenfalls Wohnraum brauchen, und zwar ebenfalls solchen im unteren Preissegment, führt zu einer deutlichen Verschärfung der Situation. Die günstigen Mieten steigen derzeit massiv und das trifft hier alle Leute, die sich keine teure Wohnung leisten können.

Wie gesagt, kein Problem, das alleine auf die Flüchtlingskrise zurückgeht, von dieser aber massiv verstärkt wird. Genau genommen sehen wir gerade erst die Anfänge dieses Problems. Ich fürchte, die (unteren) Mieten werden in den nächsten Jahren weiterhin deutlich ansteigen. Und damit werden alle sozial schwachen in D getroffen und das wohl bis in die Mittelschicht hinein.

(Und: Nein, auch Flüchtlinge wollen nicht am AdW wohnen, wo die Mieten noch günstig sind, weil sonst keine da wohnen will. Auch Flüchtlinge zieht es bevorzugt in die attraktiven Großstädte. Nebst der Tatsache, daß auch dieser AdW immer kleiner wird. Ich habe neulich gehört, daß sogar in recht ländlichen Kommunen, weit ab jeder Großstadt, die Mieten massiv ansteigen.)

 

Richtig.

Du weißt aber schon, dass ein gewisser Anteil an Flüchtlingen gar nicht so ohne Weiteres in Großstädte ziehen dürfen, weil sie Residenzpflicht haben?

In die Großstädte zieht es sie auch, weil sie meinen, dass sie dort leichter eine Arbeit finden.

Ich sehe aber auch, dass durch diese Verschärfung sich politisch auch etwas bewegt, was den Wohnungsmarkt und sozialen Wohnungsbau angeht. Traurig, aber anscheinend wahr, dass dazu erst Flüchtlinge kommen mussten....

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vor 2 Minuten schrieb Moriz:

Noch mal zur Grundfrage:

 

Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, desto klarer wird mir, daß das "Projekt Seebrücke" auf meiner Spendenliste* ganz weit nach unten kommt. Viele Andere benötigen meine Hilfe dringender. Egal, ob das der deutsche Obdachlose, das Tsunamiopfer in Südostasien ober auch das Erdbebenopfer in Japan ist. All die haben sich nämlich nicht bewusst und vermeidbar in Lebensgefahr begeben.

 

Von daher bin ich auch dagegen, daß sich 'meine' katholische Kirche daran beteiligt. Es gibt wichtigeres zu tun. Und das tut sie auch, z.B. über Misereor und Adveniat.

 

* Ich kann nicht alle Probleme auf der Welt lösen, von daher muß ich Prioritäten setzen.

 

Kann ich nachvollziehen. Jeder muss und darf seine eigenen Prioritäten setzen.

Äh...ich habe mittlerweile festgestellt, dass Kardinal Marx aus Mitteln der Kirche der Lifeline 50.000 € zur Verfügung gestellt hat und dies auch prompt gegen Kritik verteidigen musste (Quelle )

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vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Richtig.

Du weißt aber schon, dass ein gewisser Anteil an Flüchtlingen gar nicht so ohne Weiteres in Großstädte ziehen dürfen, weil sie Residenzpflicht haben?

In die Großstädte zieht es sie auch, weil sie meinen, dass sie dort leichter eine Arbeit finden.

Ich sehe aber auch, dass durch diese Verschärfung sich politisch auch etwas bewegt, was den Wohnungsmarkt und sozialen Wohnungsbau angeht. Traurig, aber anscheinend wahr, dass dazu erst Flüchtlinge kommen mussten....

 

Richtigerweise sollte man es so formulieren: die "Flüchtlinge" sind nur ein Teil der Migrationswelle, Deutschland erlebt auch einen Gutteil Zuwanderung aus ärmeren EU-Ländern. Die Residenzpflicht ist inzwischen weitgehend irrelevant, weil sie fast überall auf das jeweilige Bundesland ausgedehnt wurde und idR nach drei Monaten endet. Verstöße dagegen werden in Brennpunkten wie z.B. Berlin überhaupt nicht mehr polizeilich erfasst.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/asylsuchende-in-berlin-polizei-erfasst-keine-daten-zu-residenzpflicht-verstoessen/22862564.html

 

Jedenfalls ist es halt letztlich so, dass wesentlich mehr Einwohner auch wesentlich höhere Anforderungen an die jeweilige Infrastruktur eines Staates stellen.

Durch hohle Sprüche läßt sich daran nichts ändern, nur durch politische Maßnahmen und anhaltende hohe Investitionen. Versäumt man das, führt es zu gravierenden, verschleppten Problemen, die noch Jahrzehnte später zu Überraschungen führen können.

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@Shubashi

Es sind nicht nur die höheren Anforderungen an die Infrastruktur. Ich trage schon länger einen Artikel über die zunehmende Spaltung der USA mit mir herum. Der Autor, Jonathan Haidt, spricht da über die erhöhten Anforderungen, die eine multiethnische, demokratische Gesellschaft an die Menschen stellt, wie leicht die zentrifugalen Kräfte eine solche Gesellschaft auseinandertreibt, wenn man sich nicht sorgfältig bemüht, die zentripetalen Kräfte, die, die das ganze zusammenhalten, stärkt, und wie leicht unkontrollierte Zuwanderung ein solches System überfordert. Es ist also nicht nur eine Preisfrage, sondern auch die, wie es gelingt, die Gemeinsamkeiten innerhalb einer Gesellschaft nicht nur nicht zu überfordern, sondern wieder zu stärken. 

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vor 15 Minuten schrieb Marcellinus:

@Shubashi

Es sind nicht nur die höheren Anforderungen an die Infrastruktur. Ich trage schon länger einen Artikel über die zunehmende Spaltung der USA mit mir herum. Der Autor, Jonathan Haidt, spricht da über die erhöhten Anforderungen, die eine multiethnische, demokratische Gesellschaft an die Menschen stellt, wie leicht die zentrifugalen Kräfte eine solche Gesellschaft auseinandertreibt, wenn man sich nicht sorgfältig bemüht, die zentripetalen Kräfte, die, die das ganze zusammenhalten, stärkt, und wie leicht unkontrollierte Zuwanderung ein solches System überfordert. Es ist also nicht nur eine Preisfrage, sondern auch die, wie es gelingt, die Gemeinsamkeiten innerhalb einer Gesellschaft nicht nur nicht zu überfordern, sondern wieder zu stärken. 

 

Keine Frage, gerade aufgrund der aktuell geradezu bizarren Entwicklungen in den USA ein sehr interessantes Thema. Könnte man vermutlich sogar noch besser unter dem Aspekt "Fremdenfeindlichkeit" studieren und diskutieren, weil dort sogar noch echter Rassismus dazu kommt, denn "Ethnie" stellt ja dort idR keine andere Kultur, sondern Hautfarbe und soziale Klasse dar. Ich lese mir das mal durch und würde das dann evtl eher dort diskutieren wollen, wenn Du nichts dagegen hättest?

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

Verstehe ich das richtig, dass, vereinfacht gesagt, das Forum umgebaut wurde, weil die Diskutanten nicht in der Lage waren, sich auf eine Meinung zu einigen?

Die Mehrheitsmeinung war halt nicht mehr bei "Refugees welcome" (wie vor 2015) sondern migrationskritisch. Das hat einen gewissen Kreis der Moderation wohl tatsächlich so gestört, so dass im Hinterzimmer, ohne die gesamte Moderation mit einzubeziehen, von einem kleinen Teil der Administration der Umbau inklusive Schliessung der Arena beschlossen wurde. Einer der Gründe war, dass man die beiden zu der Zeit aktivsten Threads im Forum, in denen es um Migration und Flüchtlinge ging, aufs Eis legen wollte, aber sonst innerhalb der Forenregeln keine Möglichkeit dazu sah.

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Es gab allerdings in der Tat gelegentlich ein recht penetrantes Postingverhalten.

 

was soll es bringen, dauernd Nachrichten über straffällige Zuwanderer zu verlinken und mit Nonsens wie „Danke Merkel“ oder „Goldstücke“ zu kommentieren? 

 

Und was was bringt es, ohne argumentativen Unterbau dauernd Schwachsinn wie „Der Islam ist eine faschistoide Ideologie“ zu posten?

 

das ist auf dem selben intellektuellen Nährwertgehalt wie die dauerempörte Nazikeule gegen die (wirklich!) geschätzten Herren Gauland und Höcke.

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vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

@Shubashi:

Ich bin jetzt etwas irritiert ob deines letzten Beitrags.

Verstehe ich das richtig, dass, vereinfacht gesagt, das Forum umgebaut wurde, weil die Diskutanten nicht in der Lage waren, sich auf eine Meinung zu einigen?

Es sollte doch kein Problem sein, wenn einem widersprochen wird. Das ist doch nur eine Frage, auf welche Art und Weise widersprochen wird.

Ich spüre nur leider bei der Diskussion hier (vielleicht irre ich mich aber auch) eine gewisse Bitterkeit, die meines Erachtens nicht von der jetzigen Diskussionsführung herrühren kann.

 

Mich persönlich hat auch irritiert, wie schnell und aus meiner Sicht grundlos ich unterschwellig eingeordnet wurde als jemand, der sich einbildet, die Welt retten zu können, naiv-dümmlich der Meinung sei, D könne und müsse alle Menschen, die hier Asyl beantragen, auf immer und ewig aufnehmen und notfalls auch auf Ewigkeiten alimentieren. Ne sorry, dazu bin ich wirklich zu nah an allerlei geflüchteten Menschen hier in D dran, um so naiv sein zu können. Selbst wenn ich es je gewesen wäre, nach meinen Erfahrungen in den letzten Jahren wäre ich da spätestens "geheilt"

 

Ich sehe halt nur ein Problem, dass die Bereitschaft zu einem echten Austausch bei einem Teil unserer Gesellschaft mehr gegeben zu sein scheint. Ich sehe mich z.B. gezwungen, selbst Teilen meiner eigenen Familie gar nichts mehr von den Problemfällen in meiner Arbeit zu erzählen, weil sie sofort als Bestätigung dafür herhalten müssen, dass das Beste wäre, wenn D gar keine Flüchtlinge aufnähme, weil die uns nur kaputtmachen. Das wiederum führt dazu, dass das Verhältnis zu einigen Familienmitgliedern mittlerweile etwas angespannt ist, weil es ja nicht verborgen bleibt, dass ich über das Thema Flüchtlinge da nicht mehr reden möchte. Das ist allerdings so, weil es für mich innerhalb meiner Familie eine zusätzliche Belastung darstellen würde, weil ich ja sogar schon geradezu emotional bedrängt wurde, mir eine andere Arbeit zu suchen. Dass ich ehrenamtlich auch noch ein bisschen engagiere, weiß eh keiner von ihnen, weil sie mich dann noch mehr bedrängen würden.

 

"Bitterkeit" wäre nicht gut, ich hoffe doch, dass die meisten hier inzwischen souverän genug sind, sich durch irgendwelche Beiträge nicht die gute Laune verderben zu lassen. Ermüdung wäre sicher passender, die alten Stränge zum Thema sind schon immens. Allerdings ist es ja auch ein ziemliches gesellschaftliches Experiment mit schwer absehbarem Ausgang, weswegen ich weiter sehr interessiert bleibe.

 

Ich denke schon, dass die Meinungen der für dieses Forum maßgeblichen Entscheider ziemlich definitiv sind, eine Wiederholung der Reform oder unnötige Moderation sollte man deshalb nicht provozieren.

 

bearbeitet von Shubashi
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vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

Ne sorry, dazu bin ich wirklich zu nah an allerlei geflüchteten Menschen hier in D dran, um so naiv sein zu können. Selbst wenn ich es je gewesen wäre, nach meinen Erfahrungen in den letzten Jahren wäre ich da spätestens "geheilt"

 

Ich sehe halt nur ein Problem, dass die Bereitschaft zu einem echten Austausch bei einem Teil unserer Gesellschaft mehr gegeben zu sein scheint. Ich sehe mich z.B. gezwungen, selbst Teilen meiner eigenen Familie gar nichts mehr von den Problemfällen in meiner Arbeit zu erzählen, weil sie sofort als Bestätigung dafür herhalten müssen, dass das Beste wäre, wenn D gar keine Flüchtlinge aufnähme, weil die uns nur kaputtmachen. Das wiederum führt dazu, dass das Verhältnis zu einigen Familienmitgliedern mittlerweile etwas angespannt ist, ...

 

Ja nun, so ähnlich ließe sich meine Beobachtung auch beschreiben - aber das lasse ich gar nicht so nahe an mich herankommen.
Zudem decken sich meine Erfahrungen im familiären Umfeld auch nicht den Deinen, da gab es einfach keine Meinungsverschiedenheiten. Im ausserfamiliären Umfeld wohl, was dort dann auch zu einigen Verschiebungen geführt hat, die ich im nachhinein nicht einmal bedauere. An die Stelle ausgedorrter freundschaftlicher Kontakte sind andere getreten, das Spektrum interessanter Menschen in meinem heutigen Bekanntenkreis ist vielfältiger geworden.

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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Es ist also nicht nur eine Preisfrage, sondern auch die, wie es gelingt, die Gemeinsamkeiten innerhalb einer Gesellschaft nicht nur nicht zu überfordern, sondern wieder zu stärken. 

 

Wobei ich leider den Eindruck habe, dass die Preisfrage derart in den Vordergrund gerückt wurde, dass die Beschäftigung mit der anderen Frage fast verdrängt wurde...

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vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Wobei ich leider den Eindruck habe, dass die Preisfrage derart in den Vordergrund gerückt wurde, dass die Beschäftigung mit der anderen Frage fast verdrängt wurde...

 

Nur sind das keine konkurrierenden Fragen, sondern zwei Seiten der selben Medaille. Vernachlässigt wurde leider beides. Aber was willst du von einem Lamd erwarten, dessen Regierungsflugzeuge nicht fliegen und das nicht einmal ein Segelschiff repariert kriegt. 

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vor 2 Stunden schrieb rince:

Die Mehrheitsmeinung war halt nicht mehr bei "Refugees welcome" (wie vor 2015) sondern migrationskritisch.

 

Danke für deine Erklärungen.

Es kann aber doch wohl nicht sein, dass Diskussionen unterbunden werden, weil die Mehrheit migrationskritisch ist. Ich bin nach wie vor irritiert.

Wobei ich die Verkürzung auf "Refugees welcome" zum Kampfbegriff gegen alle, die auch kritische Anmerkungen zu Migration haben, bisher eher als Reaktion auf die Verkürzung der Kritik an Migration auf "Flüchtlinge raus" wahrgenommen habe. Da kann ich mich natürlich täuschen.

Solche vereinfachenden Formeln, die auf Demos vielleicht noch ihre Berechtigung haben mögen, sind halt nicht gerade dazu geeignet, eine Diskussionsgrundlage zu schaffen, sondern dazu Fronten abzustecken.

 

Ich habe aber in den letzten Jahren schon auch in meiner Arbeit gesehen, dass man sich da so ziemlich zwischen alle Stühle setzen kann, wenn man für ein Sowohl-Als auch plädiert. Auch in unseren Teamsitzungen gab und gibt es da immer wieder dieselbe Diskussion. Es ist z.B. immer noch ein Tabu, Rückführungsangebote überhaupt als sinnvolle Möglichkeit in Erwägung zu ziehen. Da wird manchmal mit jungen erwachsenen Flüchtlingen noch dieses und das und jenes versucht, um sich ja nicht eingestehen zu müssen, dass der junge Mann eigentlich besser in seine Heimat zurückkehren sollte. Und in solchen Diskussionen kann ich dann auch verstehen, wie es zu dem Begriff "Asylindustrie" kommt....

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