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Fremdenfeindlichkeit aus christlicher Sicht


duesi

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11 minutes ago, Xamanoth said:

Äh... und? Was. Hat das mit kams verherrlichung der Lohnarbeit zu tun? 

Ich sehe bei Kam keine Verherrlichung der Lohnarbeiter, dir sehe ich eher bei dir. Kam gehört wohl eher zu den Leuten, die deswegen arbeiten, um sich das Leben außerhalb der Arbeit zu finanzieren. Das dürften die meisten Arbeitenden so sehen. Und da sieht man nicht unbedingt ein, warum man nicht nur für seinen Lebenstraum, sondern zusätzlich auch noch für den von Leuten, die nicht arbeiten mögen, arbeiten soll.

Du andererseits siehst deine Arbeit als so erfüllend an, das dir das Geld nicht so wichtig ist, und das erwartest du auch von allen anderen.

Das ist Verherrlichung der Lohnarbeit

 

Werner

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vor 35 Minuten schrieb mn1217:

Eher indirekt. In kapitalistischen Systemen ist Geld halt wichtig. Und ich wollte darauf hinweisen, dass Arbeit nicht unbedingt ein Fluch ist. Viele ziehen Selbstwertgefühl aus ihrer Arbeit.

 

Irgendwie sind wir weg vom Thema...

Nein, das gehört zusammen. Massenmigration (Taube) und Sozialstaat (Spatz) gehen nicht zusammen.

 

und mit Verlaub: ich habe jahrelang arbeit gemacht, die zumindest auf dem Papier mit höchstem Sozialprestige verbunden ist. Und jede Minute ist eine , die für Literatur, Philosophie , Wissenschaft, Sport und soziale Beziehungen verloren ist.

 

wer sich dem konsequent verweigert hat meinen Respekt.

bearbeitet von Xamanoth
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vor 34 Minuten schrieb Xamanoth:

Nein, das gehört zusammen. Massenmigration (Taube) und Sozialstaat (Spatz) gehen nicht zusammen.

 

und mit Verlaub: ich habe jahrelang arbeit gemacht, die zumindest auf dem Papier mit höchstem Sozialprestige verbunden ist. Und jede Minute ist eine , die für Literatur, Philosophie , Wissenschaft, Sport und soziale Beziehungen verloren ist.

 

wer sich dem konsequent verweigert hat meinen Respekt.

Bezüglich denen, die die Selbstdisziplin haben, ihre Zeit von sich aus positiv zu füllen, hast du natürlich Recht. Aber es gibt auch solche, die sich ohne sozialen Druck selbst zugrunde richten. Ich kannte so einen, der der vollen Überzeugung war, dass er durch einen 1-Euro-Job wieder zurück ins (soziale) Leben gefunden hat.

 

Zumindest bei mir geht es nicht darum, dass ich jemandem von den Hartz4-Leuten etwas nicht gönne. Und mein Steuersatz bewegt sich auch über dem Durchschnitt (dämlicher Schwanzvergleich). Aber der biblische Spruch "wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen" hat durchaus seine Berechtigung. Den Gedanken, dass die Gesellschaft hier auch eine erzieherische Aufgabe hat, hören die Liberalen unter uns sicher nicht gerne.

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Am 11.1.2019 um 00:53 schrieb Flo77:

Konvertiert sie und macht sie zu Einheimischen. Solange sie Fremde im Herzen bleiben und ihre alten Götzen beibehalten, bleiben sie Fremde und wenn wir die Arme noch so weit aufreißen.

Geflüchtete gut zu integrieren hat doch nichts damit zu tun, ihnen die eigene Religion aufzunötigen.

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Long John Silver
Am 10.1.2019 um 18:08 schrieb duesi:

Es ist ja einerseits eine politische Frage mit derzeitigem Bezug. Andererseits interessiert mich mehr die theologische Komponente. Was sind die Forderungen des Evangeliums in dieser Hinsicht und was kann man eurer Meinung nach zwingend daraus folgern?

 

 

Der Begriff Fremdenfeindlichkeit ist meines Erachtens so unscharf, dass man ihn nicht als Basis verwenden kann. Zum einen ist die Haltung "Fremden" gegenueber in eine ganz komplexe evolutionaere und kulturelle und oekonomische Strukturen eingebettet. Zum anderen bezieht sich "fremd" auf ganz unterschiedliche Ebenen, sprachlich und von der Begrifflichkeit her. Fremd kann auch jemand sein, der der eigenen Kultur angehoert, ganz einfach, weil er aus einer anderen Gegend kommt, fremd kann jemand sein, der sich in einer Gemeinschaft (Ort) nicht eingliedern kann oder von ihr ausgegrenzt wird aus verschiedensten Gruenden, fremd bin ich, wenn ich mich versehentlich ins Ghetto verirre oder an unpassenden Plaetzen mich aufhalte, wo voellig andere soziale und kulturelle Gesetze gelten. Fremd ist zunaechst das Gegenteil von sich heimisch fuehlen oder ein einer Situation sein, die von aussen das heimisch werden verhindert (ob mit Absicht oder zwangslaeufig, ist eine andere Ebene).

 

 Ich persoenlich denke, dass Fremdenfeindlichkeit laengst ein genauso obskurer Begriff ist wie Rassismus, ein eher politisch gepraegtes Nullwort,  passend fuer die jeweiligen Zwecke in der Diskussion von wem auch immer.   Deshalb glaube ich nicht, dass es ueberhaupt  Sinn macht, mit diesen unscharfen und laengst korrumpierten Begriffen zu operieren. 

 

In Bezug auf das Evangelium halte ich die 7 Werke der Barmherzkeit fuer zentral. Ich moechte dabei weder von Forderungen noch von zwingend sprechen, das ist mir zu absolut gesetzt. Die 7 Werke der Barmherzigkeit sollten fuer christliche Gemeinden ein zentrales Anliegen sein und zwar konkret. Christliche Gemeinden sind nicht dazu verpflichtet, sich gleichzeitig mit irgendeiner politschen Agenda auseinanderzusetzen oder die globale Rettung der Welt mit ihrem eigenen Tun zu erwarten oder zu verbinden oder sich damit politische Loesungen zu erhoffen. Es sind  konkrete Werke der Naechstenliebe, nicht mehr und nicht weniger. 

 

 

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Long John Silver:

In Bezug auf das Evangelium halte ich die 7 Werke der Barmherzkeit fuer zentral. Ich moechte dabei weder von Forderungen noch von zwingend sprechen, das ist mir zu absolut gesetzt. Die 7 Werke der Barmherzigkeit sollten fuer christliche Gemeinden ein zentrales Anliegen sein und zwar konkret. Christliche Gemeinden sind nicht dazu verpflichtet, sich gleichzeitig mit irgendeiner politschen Agenda auseinanderzusetzen oder die globale Rettung der Welt mit ihrem eigenen Tun zu erwarten oder zu verbinden oder sich damit politische Loesungen zu erhoffen. Es sind  konkrete Werke der Naechstenliebe, nicht mehr und nicht weniger. 

Einerseits finde ich den Gedanken verlockend, sich aus christlicher Sicht auf private und kirchliche christliche Aktivitäten zurückzuziehen. Ich finde den Gedanken sogar befreiend, nicht notwendigerweise politisch sein zu müssen. Allerdings lebte Jesus in einem autoritär verwalteten Kaiserreich, indem er sich von jedem zelotischen Revoluzzertum distanzierte. In einer Gesellschaft, in der wir nun mal die Möglichkeit demokratischer Mitbestimmung haben, meine ich mittlerweile, dass wir uns als Christen nicht einfach in private und kirchliche Aktivitäten zurückziehen können, sondern auch eine Mitverantwortung haben, wohin die Reise politisch geht. Dabei können Christen offensichtlich zu sehr unterschiedlichen Haltungen gelangen. Und offensichtlich kann man aus den Forderungen des Evangeliums hier auch sehr unterschiedliche Implikationen ableiten. Für mich ist die Forderung nach Sachverstand und Menschlichkeit hier zentral geworden.

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54 minutes ago, gouvernante said:

weil sie Freude an ihrer Erwerbsarbeit haben. weil diese für sie sinnstiftend ist, so dass sie sie nicht missen mögen.

Dann darfst du gern für jemanden arbeiten, der nicht arbeiten mag. Ich würde dieses Geld lieber für eine Verkürzung meiner Arbeitszeit verwenden, anstatt für die Verkürzung der Arbeitszeit eines anderen

 

Werner

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Ihr scheint davon auszugehen, dass so gut wie jeder aus reiner Freude an dr Arbeit arbeitet, und das Geld lediglich eine Art eigentlich unnötiges Goodie darstellt. Ich allerdings (und das dürfte für die meisten gelten) arbeite nur, weil ich das Geld brauche

 

Werner

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vor 10 Stunden schrieb duesi:

Aber der biblische Spruch "wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen" hat durchaus seine Berechtigung. Den Gedanken, dass die Gesellschaft hier auch eine erzieherische Aufgabe hat, hören die Liberalen unter uns sicher nicht gerne.


Ja, definitiv. Zu denen gehöre ich.

Ich habe schon mit dem Begriff "erziehen" ein Problem. Nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch schon bei Kindern. Aufgabe von Eltern, Aufgabe einer Familie, Aufgabe einer Gesellschaft, kann es m.E. nicht sein, irgendjemanden zu "er-ziehen", ihn dorthin zu ziehen, wo man meint, dass er sein sollte.
Sondern wenn, dann in seiner Entwicklung zu begleiten, ihn dabei zu unterstützen, dass sich das Potential, das in ihm angelegt ist, entfalten kann. Gott erzieht auch nicht!
Eine Gesellschaft, die den Anspruch hat, die in ihr lebenden Menschen zu erziehen, ist potentiell gefährlich.

Und auch sonst: Den Satz aus dem 2. Thessalonicherbrief halte ich für zumindest hinterfragungsbedürftig.
Aber auch wenn man ihn so nimmt, wie er da steht: Erstens kann er schon mal für die nicht gelten, die arbeiten möchten, aber keine passende Arbeit finden.
Zweitens: Natürlich steht hinter diesem Satz die Erfahrung, dass das, was zur Existenz notwendig ist, zuerst erarbeitet werden muss. Aber: wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft - und was jeder einzelne zu dieser Gesellschaft beitragen kann, das hängt nun einmal untrennbar mit den Fähigkeiten und Möglichkeiten eines Menschen zusammen.
Was spricht dagegen, den Begriff "Arbeit" neu verstehen? Neu zu definieren, was als gesellschaftlich akzeptierte Arbeit Berücksichtigung und Anerkennung finden soll?
"Arbeit" muss nicht zwingend als Erwerbsarbeit verstanden werden, als marktfähige, bezahlbare Arbeit, für die man umso mehr Anerkennung bekommt, je besser sie bezahlt ist.
Ich halte diese Verbindung, die bei uns so unhinterfragt gilt, für völlig unbiblisch. Jeder Mensch ist so, wie er ist, ist kostbar. Und alles, was er tut, was ihm ein für ihn sinnvolles Leben ermöglicht, ist seine "Arbeit", alles, was sinnvoll, notwendig, nützlich und möglich ist, damit jemand s e i n Leben führen kann, ist richtig und gut.
Und noch etwas: Egal, ob jemand Philosoph, Klomann, Hausfrau oder Hausmann, Manager eines großen Wirtschaftsunternehmens, Arzt, Bettler ist - mmer ist an seinem Dasein auch etwas, wovon die Gesellschaft profitieren kann, es muss sich nur unser Blick darauf ändern.
 

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vor 9 Stunden schrieb kam:

414 Euro plus Miete und Krankenkasse, dazu noch Beitragsfreiheit bei Kitas uä., Vergünstigungen im ÖPNV und bei Eintritten etc. etc. - Und sieh das mal nicht aus der Perspektive des Singles mit sehr ordentlichem Gehalt, sondern desjenigen, der mit Arbeit gerade so herumkommt. - Wer nichts erwirbt und auch nichts hat, dem ist das Gemeinwohl letztlich egal, spätestens in der dritten Generation sind dauerhafte Stütze-Empfänger eine Gefahr für eine demokratische Gesellschaft.   


Das ließe sich verhindern, wenn wir aufhören würden, Anerkennung und Wertschätzung mit der Höhe des Einkommens zu koppeln. 
Dafür bräuchte es allerdings ein Umdenken in vielen Köpfen.
Und weil du vom "falschen Menschenbild" schreibst: Wer sagt, welches Menschenbild richtig ist?
Meines ist eines, das davon ausgeht, dass das Bedürfnis nach Entwicklung und Entfaltung, nach Gebrauchtwerden, nach Sinnerleben dem Menschen immanent ist.
 

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vor 35 Minuten schrieb Ennasus:


Ja, definitiv. Zu denen gehöre ich.

Ich habe schon mit dem Begriff "erziehen" ein Problem. Nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch schon bei Kindern. Aufgabe von Eltern, Aufgabe einer Familie, Aufgabe einer Gesellschaft, kann es m.E. nicht sein, irgendjemanden zu "er-ziehen", ihn dorthin zu ziehen, wo man meint, dass er sein sollte.
Sondern wenn, dann in seiner Entwicklung zu begleiten, ihn dabei zu unterstützen, dass sich das Potential, das in ihm angelegt ist, entfalten kann. Gott erzieht auch nicht!
Eine Gesellschaft, die den Anspruch hat, die in ihr lebenden Menschen zu erziehen, ist potentiell gefährlich.

Und auch sonst: Den Satz aus dem 2. Thessalonicherbrief halte ich für zumindest hinterfragungsbedürftig.
Aber auch wenn man ihn so nimmt, wie er da steht: Erstens kann er schon mal für die nicht gelten, die arbeiten möchten, aber keine passende Arbeit finden.
Zweitens: Natürlich steht hinter diesem Satz die Erfahrung, dass das, was zur Existenz notwendig ist, zuerst erarbeitet werden muss. Aber: wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft - und was jeder einzelne zu dieser Gesellschaft beitragen kann, das hängt nun einmal untrennbar mit den Fähigkeiten und Möglichkeiten eines Menschen zusammen.
Was spricht dagegen, den Begriff "Arbeit" neu verstehen? Neu zu definieren, was als gesellschaftlich akzeptierte Arbeit Berücksichtigung und Anerkennung finden soll?
"Arbeit" muss nicht zwingend als Erwerbsarbeit verstanden werden, als marktfähige, bezahlbare Arbeit, für die man umso mehr Anerkennung bekommt, je besser sie bezahlt ist.
Ich halte diese Verbindung, die bei uns so unhinterfragt gilt, für völlig unbiblisch. Jeder Mensch ist so, wie er ist, ist kostbar. Und alles, was er tut, was ihm ein für ihn sinnvolles Leben ermöglicht, ist seine "Arbeit", alles, was sinnvoll, notwendig, nützlich und möglich ist, damit jemand s e i n Leben führen kann, ist richtig und gut.
Und noch etwas: Egal, ob jemand Philosoph, Klomann, Hausfrau oder Hausmann, Manager eines großen Wirtschaftsunternehmens, Arzt, Bettler ist - mmer ist an seinem Dasein auch etwas, wovon die Gesellschaft profitieren kann, es muss sich nur unser Blick darauf ändern.
 

 

Hm, schön und gut, allerdings sehe ich hier die Gefahr, dass solche Konzepte wirkliche jede ökonomische Realität ausblenden.

Wir sollten bitte nicht vergessen, dass die momentane Phase der gesellschaftlichen Hyperaffluenz ein absolut winziger wirtschaftsgeschichtlicher Ausschnitt ist, der selbst bei uns in Europa jederzeit wieder zusammenbrechen kann.

Die Finanzkrise hat doch gezeigt, dass ganze Staaten und große Teile der Gesellschaft jederzeit wieder in echte Armut zurückgeworfen werden können.

Wir haben dazu weiterhin selbst jetzt zahlreiche Menschen, die schon durch die jetzigen Verhältnisse ökonomisch aus der Balance gebracht werden (z.B. durch ein rapide ansteigendes Mietniveau, oder eben weil ihre Lebensverhältnisse unabhängig davon, was andere darüber denken, mies sind, weil sie z.B. bereits obdachlos sind.)

 

Und die Konzepte, Arbeit und Kapital im großen Maßstab anders zu organisieren (Sozialismus) sind krachend und unendlich leidvoll gescheitert.

bearbeitet von Shubashi
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vor 1 Stunde schrieb duesi:

Solange Deutschland im internationalen Vergleich eine Insel der Seeligen bleibt, hast du vermutlich Recht...ich glaube aber nicht, dass wir diese Rolle ewig beibehalten können, Migration hin oder her. Aber es ist nur konsequent für dich, da den Schießbefehl zu fordern.

Das mit dem Schießbefehl ist Polemik. Ich will einen effektiven Grenzschutz. Eben weil ich einen starken, großzügigen humanen Sozialstaat will. 

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vor 3 Minuten schrieb Xamanoth:

Das mit dem Schießbefehl ist Polemik. Ich will einen effektiven Grenzschutz. Eben weil ich einen starken, großzügigen humanen Sozialstaat will. 


Und was ist mit denen, die außen vor bleiben?
Eine wirkliche (für das Überleben der Menschheit notwendige!) Denkleistung wäre es, nicht bei dieser deiner Vorstellung zu bleiben, sondern über die Grenzen hinaus zu denken.

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vor 4 Minuten schrieb duesi:

Ich habe darauf keine so negative Sicht, wie die meisten anderen Menschen und auch kein Problem, solchen Leuten gelegentlich etwas zu geben. 

Ich habe vor allem etwas gegen die hierzulande verbreiteten Bettlerbanden aus Südosteuropa, die Morgens mit dem Mercedes die Bettler zu ihren Plätzen fahren und abends wieder einsammeln

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vor 2 Minuten schrieb Ennasus:


Und was ist mit denen, die außen vor bleiben?
Eine wirkliche (für das Überleben der Menschheit notwendige!) Denkleistung wäre es, nicht bei dieser deiner Vorstellung zu bleiben, sondern über die Grenzen hinaus zu denken.

Das sehe ich auch so; ich teile durchaus die Ansicht dass man es als moralische Obliegenheit gibt, Wohlstand zur Caritas zu verwenden. Ich habe keine Ahnung wie; aber momentan sehe ich - bzw Freunde von mir in Ordnungs- und Ausländerbehörden gutgemeintes Chaos. 

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vor 2 Minuten schrieb rince:

Ich habe vor allem etwas gegen die hierzulande verbreiteten Bettlerbanden aus Südosteuropa, die Morgens mit dem Mercedes die Bettler zu ihren Plätzen fahren und abends wieder einsammeln

Weshalb ich - auch im Zuge der im Prinzip vorhandenen Grundversorgung zu der jeder Zugang haben kann - Straßenbettlern auch nichts gebe. Das mag unchristlich erscheinen, aber die Zeitel in denen Bettelbriefe ausgestellt wurden und die Bettelei damit anerkannt war, sind nunmal vorbei.

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vor 6 Minuten schrieb Ennasus:

Das kann natürlich kein Weg sein, der gewaltsam erzwungen wird. Aber ich bin auch absolut nicht (wie Duesi) gewillt, aus Angst vor dem Zorn der Kapitalbesitzer aufzuhören, zu resignieren darüber nachzudenken, wie eine Entwicklung in Richtung einer lebenswerten Welt für alle vor sich gehen könnte.

Auch wenn meine Darlegung wie Resignation aussieht, ist es das nicht. Ich glaube nicht, dass dieser Weg allein politisch beschritten werden kann. Ich glaube, dass allein das Evangelium dazu beitragen kann, dass Kapitalbesitzer motiviert werden, FREIWILLIG ihre Güter mit anderen zu teilen. Wie z.B. Bill Gates (der kein Christ ist, aber an ein göttliches Wesen glaubt) einen großen Teil seines Vermögens für medizinische Hilfe in Afrika ausgibt. Natürlich darf und soll man auch weiter über politische Lösungen nachdenken. Aber man sollte da realistisch sein und die Problemfelder ernst nehmen.

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vor 2 Minuten schrieb Xamanoth:

Das sehe ich auch so; ich teile durchaus die Ansicht dass man es als moralische Obliegenheit gibt, Wohlstand zur Caritas zu verwenden. Ich habe keine Ahnung wie; aber momentan sehe ich - bzw Freunde von mir in Ordnungs- und Ausländerbehörden gutgemeintes Chaos. 

Das Problem ist, daß das Risiko besteht eine rein privat-organisierte Caritas, unter Umständen nicht alle Hilfsbedürftigen erreicht. Von daher erscheint eine staatliche Koordination schon sinnvoll. Ob der Staat die Caritas deswegen gleich selbst übernehmen muss, ist dabei noch eine andere Frage.

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vor 12 Stunden schrieb duesi:

Aber der biblische Spruch "wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen" hat durchaus seine Berechtigung. Den Gedanken, dass die Gesellschaft hier auch eine erzieherische Aufgabe hat, hören die Liberalen unter uns sicher nicht gerne.

 

Gerade die Liberalen können diesen Gedanken nachvollziehen, da die Liberalen die persönliche Verantwortung für das eigene Leben und die Freiheit des Individuums in den Vordergrund stellen. Du meinst wahrscheinlich diejenigen des polit. Spektums, die gerne verteilen, was ihnen nicht gehört.

Aber da gibt es kein Schwarz-weiß. Man darf auch unterscheiden zwischen existentiellen Nöten und eben dem Unwillen, für sich Verantwortung zu übernehmen, was das Verlassen der Komfortzone bedeutet. In meinen Augen muß man diesen Unterschied auch machen.

Gleichzeitig gibt es genug Menschen hierzulande, die ständig außerhalb der Komfortzone sind, die sich - insbesondere Alleinerziehende - den Hintern aufreißen, um bspw. ihren Kindern etwas Besseres zu bieten, und es bleibt ihnen kaum etwas übrig, weil ihnen als Aufstocker fast alles weggenommen wird. Oder es gibt Menschen mit EU-Rente, die zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben  ist.

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vor 4 Minuten schrieb duesi:

Auch wenn meine Darlegung wie Resignation aussieht, ist es das nicht. Ich glaube nicht, dass dieser Weg allein politisch beschritten werden kann. Ich glaube, dass allein das Evangelium dazu beitragen kann, dass Kapitalbesitzer motiviert werden, FREIWILLIG ihre Güter mit anderen zu teilen. Wie z.B. Bill Gates (der kein Christ ist, aber an ein göttliches Wesen glaubt) einen großen Teil seines Vermögens für medizinische Hilfe in Afrika ausgibt. Natürlich darf und soll man auch weiter über politische Lösungen nachdenken. Aber man sollte da realistisch sein und die Problemfelder ernst nehmen.

„Das Evangelium“ vermag aber nur noch eine Minderheit zu motivieren (obgleich die kynischen Elemente des Evangeliums (Vögel die nicht ernten und für die gesorgt wird)  zu der sympathischen Seite des Evangeliums gehören.

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vor 9 Minuten schrieb duesi:

Also, "Erziehen" bedeutet meines Erachtens nicht, jemanden dorthin zu "ziehen", wo man ihn haben möchte. Gerade bei Kindern bedeutet es, ihnen die Fähigkeit beizubringen, sich später einmal in der Erwachsenengesellschaft zurechtfinden zu können. Sie also dabei zu disziplinieren, wenn sie destruktive Verhaltensweisen an den Tag legen und sie zu ermutigen, wenn sie positive Verhaltensweisen an den Tag legen. Ich habe noch keine Kinder.


Ich h a b e Kinder. Vier. Inzwischen erwachsen. Glaube mir, das ist kein gutes Konzept, wenn man will, dass sie mündige, beziehungsfähige, glückliche Menschen werden, die bereit sind, Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen. 

 

Zitat

Jetzt wird es ungemütlich. Was ist denn Erziehung anderes, als jemanden dabei zu unterstützen, dass er sein Potential entfalten kann? Ein Mensch kann sein Potential vergraben oder sich selbst zerstören, wenn er keine Anleitung bekommt, wie er sein Potential entdecken und entfalten kann. Nach deiner Aussage ist unsere Gesellschaft höchst gefährlich. Denn: Sie zwingt junge Menschen dazu, in die Schule zu gehen. Sie bestraft Menschen, die sich gegen die Rechtsordnung verhalten. Sie zwingt Straftäter dazu, an ihrer Resozialisierung zu arbeiten. Sie versorgt Menschen nur, wenn sie sich um eine Arbeit bemühen. Willst du das alles abschaffen? Eine anarchistische Gesellschaft ohne Normen, ist das dein Ideal? Und es gibt durchaus Bibelstellen, in denen Gott als Erzieher erscheint. Wie wichtig sie für uns sein müssen, darüber lässt sich natürlich diskutieren.


Nein, keine anarchistische Gesellschaft, in der jeder tut, wozu er gerade Lust hat.
Sondern eine Gesellschaft freier, selbstverantwortlicher Menschen. Menschen sind von Grund aus auf Beziehung hin angelegt. Unser Belohnungssytem springt an, wenn uns jemand "erkennt", wertschätzend und voll Vertrauen und offen begegnet und uns in unserer Kostbarkeit sieht. Wo Kinder das erleben und wo ihnen zugetraut wird, dass sie selbst spüren, was richtig für sie ist und dass sie Verantwortung für ihr Tun übernehmen, da lernen sie auch, dass der andere genau dieselben Bedürfnisse hat und dass nichts gut ist, was dem anderen weh tut.
Schule ist idealerweise ein Ort, der dem natürlichen Interesse und Lernbedürfnis der Kinder entgegen kommt - Lernen nur als Pflicht und aus Angst vor Strafe ist ungemein mühsam, funktioniert oft gar nicht und führt dann genau dazu, dass man sich auch als Erwachsener nicht traut, seinen Interessen und Begabungen zu folgen. 
Straftäter zu resozialisieren funktioniert nur, wenn sie auch selbst wieder konstruktiver Teil der Gesellschaft sein wollen. Oder, wenn es jemandem, der bereit ist, wirklich mit ihnen in Beziehung zu gehen, gelingt, in ihnen dieses Bedürfnis zu wecken, etwas anzustupsen, was grundsätzlich als Bedürfnis schon da ist. Das Gefühl "erzogen" werden zu sollen, provoziert dagegen in den allermeisten Fällen nur Widerstand.
Zum Thema Arbeit hab ich schon was gesagt.
 

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vor 4 Minuten schrieb duesi:

Wie z.B. Bill Gates (der kein Christ ist, aber an ein göttliches Wesen glaubt) einen großen Teil seines Vermögens für medizinische Hilfe in Afrika ausgibt.

Die Gates-Stiftung ist ein schönes Beispiel dafür, daß private Caritas ihre Schattenseiten hat.

 

So betreiben die Gates' gigantische Kampagnen um Afrikas Männer zur Zirkumzision zu zwingen. Angeblich um das HIV-Risiko zu senken (was völliger Schwachsinn ist).

 

Das geht mittlerweile soweit, daß NGOs Neugeborenen die Impfungen verweigern, wenn die Mütter der Zirkumzision nicht zustimmen.

 

Sorry, aber von Bill und Melinda halte ich rein gar nichts. (nicht nur wegen der Stiftung sondern auch wg. Apple).

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vor 12 Minuten schrieb Xamanoth:

Das sehe ich auch so; ich teile durchaus die Ansicht dass man es als moralische Obliegenheit gibt, Wohlstand zur Caritas zu verwenden. Ich habe keine Ahnung wie; aber momentan sehe ich - bzw Freunde von mir in Ordnungs- und Ausländerbehörden gutgemeintes Chaos. 


:) Das sehe ich auch, aber das Chaos entsteht auch aus den so widersprüchlichen Bedürfnissen und Vorstellungen dieser Gesellschaft.
Es kann m.E. nicht bedeuten, dass man dann einfach alle Lücken dicht macht, sondern es wäre eine Herausforderung, nach funktionierenden Lösungen zu suchen bzw. sie Schritt für Schritt zu erarbeiten und zu entwickeln.

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vor 26 Minuten schrieb duesi:

Deswegen habe ich auch das Wort will fett unterstrichen. Es geht mir nicht darum, Menschen zu bestrafen, die keine Arbeit finden oder sich aus anderen Gründen nicht selbst versorgen können. Deswegen ist es nötig, die Leistungsvergabe an Bedingungen zu knüpfen. Um den Menschen zu motivieren, danach zu streben, sich selbst versorgen zu können.


Sorry, da widersprichst du dir selbst.

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vor 2 Minuten schrieb Ennasus:


:) Das sehe ich auch, aber das Chaos entsteht auch aus den so widersprüchlichen Bedürfnissen und Vorstellungen dieser Gesellschaft.
Es kann m.E. nicht bedeuten, dass man dann einfach alle Lücken dicht macht, sondern es wäre eine Herausforderung, nach funktionierenden Lösungen zu suchen bzw. sie Schritt für Schritt zu erarbeiten und zu entwickeln.

Zwischen total dicht machen und total öffnen gibt es auch Zwischenstufen . Aber das Thema ist auf widerlichste kontaminiert ; egal welche Position man einnimmt, die „Gegenseite“ wittert direkt Übles und geht daher zum vorweggenommenen Angriff über. Ich nehme mich da selbst nicht aus. Aber das macht eine Suche nach Lösungen schwierig.

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