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Bedingungsloses Grundeinkommen


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Geschrieben

Natürlich sind wir ein Einwanderungsland. Sozialstaat geht trotzdem, es ist halt die Frage,wie.

Und beim Thema bleiben ist hilfreich.

Geschrieben
  Am 9.2.2019 um 19:28 schrieb mn1217:

Natürlich sind wir ein Einwanderungsland. Sozialstaat geht trotzdem, es ist halt die Frage,wie.

Und beim Thema bleiben ist hilfreich.

Expand  

Mit der dogmatischen Feststellung, daß Sozialstaat "trotzdem geht", klinkst du dich aus dem rationalen Diskurs aus. 

Geschrieben
  Am 9.2.2019 um 19:28 schrieb mn1217:

Natürlich sind wir ein Einwanderungsland. Sozialstaat geht trotzdem, es ist halt die Frage,wie.

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Eher ist die Frage, was Du noch "Sozialstaat" nennen willst.

Geschrieben
  Am 9.2.2019 um 19:28 schrieb mn1217:

Natürlich sind wir ein Einwanderungsland. Sozialstaat geht trotzdem, es ist halt die Frage,wie.

Und beim Thema bleiben ist hilfreich.

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Manchmal komm ich mir vor, als rede ich mit einer Wand.

Natürlich geht Sozialstaat, aber in einem Einwanderungsland ist es kontraproduktiv, soziale Wohltaten davon abhängig zu machen, dass man kein Einwanderer ist, sonder schon seit seiner Jugend hier ist, wenn man gleichzeitig verlangt, dass jeder Einwanderer diese Wohltaten mitfinanzieren soll.

 

Werner

Geschrieben

Was ich bisher dazu gelesen habe: einerseits ist das Experiment zu früh beendet worden, um solide Daten erheben zu können. Andererseit sollen die bisherigen Zahlen zeigen, dass es keinen wesentlichen Unterschied bei beiden Gruppen gab bezüglich Arbeit/Arbeitssuche/Arbeitslosigkeit.

Geschrieben
  Am 9.2.2019 um 19:35 schrieb kam:

Mit der dogmatischen Feststellung, daß Sozialstaat "trotzdem geht", klinkst du dich aus dem rationalen Diskurs aus. 

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Na,wenn du das sagst.

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 09:07 schrieb mn1217:

Na,wenn du das sagst.

Expand  

Ich sag das auch. 

Das Einwanderungsland und Sozialstaat dt. Prägung nicht zusammengehen, ist ziemlicher Konsens; wenn man das Gegenteil behauptet, sollte man das begründen können. 

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 08:36 schrieb rince:

Was ich bisher dazu gelesen habe: einerseits ist das Experiment zu früh beendet worden, um solide Daten erheben zu können. Andererseit sollen die bisherigen Zahlen zeigen, dass es keinen wesentlichen Unterschied bei beiden Gruppen gab bezüglich Arbeit/Arbeitssuche/Arbeitslosigkeit.

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Mit anderen Worten: Die ganze Gängelung der Arbeitslosen könnte man sich im wesentlichen sparen.

Geschrieben

Da die beiden wichtigsten Menschen hier ja geurteilt haben...

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 09:56 schrieb Xamanoth:

Das Einwanderungsland und Sozialstaat dt. Prägung nicht zusammengehen, ist ziemlicher Konsens; wenn man das Gegenteil behauptet, sollte man das begründen können. 

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Ihr habt zwar Recht, nur: Irgendwie sind die "Einwanderer" derzeit die einzigen, die bei uns so was wie ein bedingungsloses Grundeinkommen beziehen. Arbeiten dürfen sie nicht, verhungern sollen sie nicht, also werden sie alimentiert.

 

Echte Einwanderer würden wir uns aussuchen. Schauen, was sie (z.B. an Fähigkeiten) "mitbringen". Da wäre das Problem dann beherrschbar (die, die offensichtlich 'nur' in unser Sozialsystem einwandern wollen, die blieben draußen). 

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 10:21 schrieb mn1217:

Da die beiden wichtigsten Menschen hier ja geurteilt haben...

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Liebe Mn1217, 

versuche dann doch bitte zu erläutern, wie das zusammengehen soll. Es haben nicht nur kam und ich geurteilt, sondern noch andere User. Du greifst hier nicht nur einen gesamtgesellschaftlichen, sondern auch den Threadkonsens an; ohne Argumentation ziemlich steil.

Geschrieben

Der katholische Sozialethiker und Theologe Dr. Markus Schlagnitweit hat in einem 2013 veröffentlichten Aufsatz das bedingungslose Grundeinkommen als ein Kernthema christlicher Sozialethik bezeichnet.

 

Er wendet sich gegen das von katholischer Seite vorgebrachte Argument, das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens habe ein unrealistisches Menschenbild als Basis und nehme die „biblisch begründete, sündhafte Gebrochenheit des Menschen nicht ausreichend ernst“. Wer theologisch so argumentiert, will im Grunde sagen, der Mensch sei in seiner Sündhaftigkeit nicht reif für ein Leben ohne den Druck des biblischen „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“. (Genesis 3.19).

 

Schlagnitweit setzt gegen diese Argumentation die Verheißung Gottes, vor allem die Zusagen der Bergpredigt: „Die bedingungslose Zusage der Liebe Gottes [gehört] zum Kernbestand der biblischen, insbesondere der jesuanischen Verkündigung“. Habe Gott – so seine Gegenfrage – dann nicht auch ein unrealistisches „Menschenbild“, wenn er allen Menschen das Geschenk seiner Liebe ohne jede Bedingung, ohne Gegenleistung und ohne Zwang zumutet?  

 

Alfons

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 10:42 schrieb Alfons:

Schlagnitweit setzt gegen diese Argumentation die Verheißung Gottes, vor allem die Zusagen der Bergpredigt: „Die bedingungslose Zusage der Liebe Gottes [gehört] zum Kernbestand der biblischen, insbesondere der jesuanischen Verkündigung“. Habe Gott – so seine Gegenfrage – dann nicht auch ein unrealistisches „Menschenbild“, wenn er allen Menschen das Geschenk seiner Liebe ohne jede Bedingung, ohne Gegenleistung und ohne Zwang zumutet?  

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Nun, dieses „Menschenbild“ bezieht sich aber auf‘s „Jenseits“, und ob und wie das „funktioniert“, weiß eh keiner. Sozialpolitik soll aber nachprüfbar im Diesseits funktionieren, und wird auch nicht von Göttern gemacht.

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 10:54 schrieb Marcellinus:

 

Nun, dieses „Menschenbild“ bezieht sich aber auf‘s „Jenseits“, und ob und wie das „funktioniert“, weiß eh keiner. Sozialpolitik soll aber nachprüfbar im Diesseits funktionieren, und wird auch nicht von Göttern gemacht.

Expand  

Man muss aber bedenken, welchen Ursprung dieses Jesuanische Gedankengut hat. Platon hielt es eines Weisen auch für unwürdig, zu arbeiten. Und die Kyniker lehnten Lohnarbeit ebenfalls ab und zogen es vor, sich ein paar Linsen zu erbetteln. 

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 10:42 schrieb Alfons:

Der katholische Sozialethiker und Theologe Dr. Markus Schlagnitweit hat in einem 2013 veröffentlichten Aufsatz das bedingungslose Grundeinkommen als ein Kernthema christlicher Sozialethik bezeichnet.

 

Er wendet sich gegen das von katholischer Seite vorgebrachte Argument, das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens habe ein unrealistisches Menschenbild als Basis und nehme die „biblisch begründete, sündhafte Gebrochenheit des Menschen nicht ausreichend ernst“. Wer theologisch so argumentiert, will im Grunde sagen, der Mensch sei in seiner Sündhaftigkeit nicht reif für ein Leben ohne den Druck des biblischen „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“. (Genesis 3.19).

 

Schlagnitweit setzt gegen diese Argumentation die Verheißung Gottes, vor allem die Zusagen der Bergpredigt: „Die bedingungslose Zusage der Liebe Gottes [gehört] zum Kernbestand der biblischen, insbesondere der jesuanischen Verkündigung“. Habe Gott – so seine Gegenfrage – dann nicht auch ein unrealistisches „Menschenbild“, wenn er allen Menschen das Geschenk seiner Liebe ohne jede Bedingung, ohne Gegenleistung und ohne Zwang zumutet?  

 

Alfons

Expand  

Nun, wenn Gott das BGE finanziert, bin ich nicht dagegen.

“Sie säen nicht, sie ernten nicht, und der himmlische Vater ernährt sie doch“

Bei uns sollen die Steuerzahler den himmlischen Vater spielen.

 

Werner

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 10:54 schrieb Marcellinus:

Nun, dieses „Menschenbild“ bezieht sich aber auf‘s „Jenseits“ [...]

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Äh - nein. Soweit ich Christentum verstehe, gilt die Zusage der Liebe Gottes universal und ohne zeitliche Einschränkung.

 

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 11:02 schrieb Alfons:

 

Äh - nein. Soweit ich Christentum verstehe, gilt die Zusage der Liebe Gottes universal und ohne zeitliche Einschränkung.

 

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Merkt man aber leider nix von.

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 10.2.2019 um 10:59 schrieb Xamanoth:

Man muss aber bedenken, welchen Ursprung dieses Jesuanische Gedankengut hat. Platon hielt es eines Weisen auch für unwürdig, zu arbeiten. Und die Kyniker lehnten Lohnarbeit ebenfalls ab und zogen es vor, sich ein paar Linsen zu erbetteln. 

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Ich werde sowieso das Gefühl nicht los, daß es sich beim BGE um eine Glaubenssache handelt.

bearbeitet von Marcellinus
Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 11:01 schrieb Werner001:

Nun, wenn Gott das BGE finanziert, bin ich nicht dagegen.

Expand  

 

Auch die Caritas wird nicht von Gott himself finanziert.
Um jetzt mal christlich zu sprechen: Gott gab den Menschen sein Wort. Nicht sein Geld.
 

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 11:16 schrieb Alfons:

 

Auch die Caritas wird nicht von Gott himself finanziert.
Um jetzt mal christlich zu sprechen: Gott gab den Menschen sein Wort. Nicht sein Geld.
 

Expand  

 

 Nicht ohne Grund heißt es aber: Put your money where your mouth is. ;)

Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 11:16 schrieb Alfons:

 

Auch die Caritas wird nicht von Gott himself finanziert.
Um jetzt mal christlich zu sprechen: Gott gab den Menschen sein Wort. Nicht sein Geld.
 

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Solange die Menschen freiwillig zahlen, ist alles gut. Die Caritas muss ich auch nicht zwangsweise finanzieren (dass sie auch Zuschüsse aus Steuermitteln erhält, geschenkt. Das bekommen die Bedürftigen ja auch, damit kann ich gut leben)

 

Werner

Geschrieben (bearbeitet)

Einkommen ohne Arbeit kann es meiner Ansicht nach in großem Umfange nur geben, wenn es auch Einnahmen ohne Arbeit in großem Umfange gibt. 

 

Der gegenwärtige Trend ist allerdings gerade ein anderer, nämlich daß die größten Einnahmen bei großen internationalen Konzernen anfallen, die gleichzeitig kaum Steuern zahlen, während die öffentlichen Haushalte von denen gefüllt werden, die dem Fiskus nicht ausweichen können, kleinen und mittleren Einkommen allso.

 

Unter diesen Bedingungen ist ein BGE, wenn überhaupt, dann kaum über Sozialhilfeniveau zu finanzieren. Schon heute ist es das Problem, daß gerade Tätigkeiten im unteren Lohnbereich nach Abzug aller Kosten kaum mehr bringen als staatlich finanziertes Nichtstun. Woher dann das Geld für beides kommen soll, für eine Erhöhung der Niedriglöhne und das BGE, ist mir ein Rätsel. Ich habe den Eindruck, da ist wenig Sachverstand und viel Wunschdenken unterwegs.

bearbeitet von Marcellinus
Geschrieben
  Am 10.2.2019 um 10:59 schrieb Xamanoth:

Man muss aber bedenken, welchen Ursprung dieses Jesuanische Gedankengut hat. Platon hielt es eines Weisen auch für unwürdig, zu arbeiten. Und die Kyniker lehnten Lohnarbeit ebenfalls ab und zogen es vor, sich ein paar Linsen zu erbetteln. 

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Freiwillige Bedürfnislosigkeit und Askese mag verdienstlich sein. Das ist aber ein anderes Thema. 

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