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Katholiken fordern Neuanfang von der Kirche


Jan_Duever

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Aber das gilt ja nicht nur für religiöse Milieus. Das Milieu, in dem ich aufgewachsen bin, obwohl nichtreligiös, gibt es auch nicht mehr. Im meinem Falle war es das einer kleinstädtischen Kaufmannsfamilie, wies es sie damals viele gab, die Überreste der sogenannten "guten Gesellschaft" der Vorkriegszeit, Berufsbürgertum auf der einen, klassenbewußte Arbeiterschaft auf der anderen. Die Kleinstadt gibt es heute noch, diese Familien nicht mehr, und die streng abgegrenzten Klassen sind verschwunden, und mit ihnen die Verhaltensweisen, die sie prägten.

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Am 12.4.2019 um 21:36 schrieb Marcellinus:

 

Nur eine kurze Frage: Wo siehst du diese „christlichen Werte“, als das Christentum die Macht besessen hätte, sie durchzusetzen? Ich sehe nur eine Orgie der Gewalt, um all die anderen Religionen und Glaubensvorstellungen auszuradieren. Erspare mir bitte, sie alle aufzuzählen. Was dann als „christliches Abendland“ entstanden ist, war eine krasse Standesgesellschaft, von der damals noch einzigen Kirche straff verteidigt. Von Werten, gar von Menschenrechten keine Rede.

 

Nun zum frühen Christentum. Ja, das wäre sicherlich schön gewesen, wenn sie versucht hätte, mit guten Werken Anhänger zu finden. Haben sie nur leider nicht. Vielmehr haben sie mit einer Schreckensvision geworben: Die „heidnische“ Welt voller Teufel und Dämonen, in der nur der errettet werden würde, der sich von all dem fernhielt. Keine Gemeinschaft mit Heiden, keine Teilnahme an ihren Festen, den all das würde die eigene Seele dem Teufel ausliefern. Du kannst diese christliche Schreckenswelt heute noch in viele Kirchen an den Wänden sehen.

 

Als sie dann die Macht hatten, haben sie sich daran gemacht, diese Welt der heidnischen Teufel mit Stumpf und Stiel auszurotten. Sie waren sehr erfolgreich darin, gerade weil ihnen die Werte, die du christlich nennst, zuförderst Nächstenliebe, überhaupt nichts bedeutete. Es blieb buchstäblich kein Stein auf dem anderen. Das Ergebnis war das „christliche Abendland“. Die Menschenrechte kamen erst, als die Priesterherrschaft zuende ging, mit der Aufklärung.

Das Ruhrgebiets-Arbeitermilleu meines Großvaters (Bergmann) und Vaters (Stahlwerker) gibt es auch nicht mehr; sprich: Mit Religion hat das alles eher sekundär zu tun. Das einze Millieu das sich relativ stabil gehalten hat, scheint der Adel zu sein (ich war mal beim Ball eines Bonner Adels-Studentencorps. Wunderbar anachronistisch).

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vor 5 Minuten schrieb Xamanoth:

Das Ruhrgebiets-Arbeitermilleu meines Großvaters (Bergmann) und Vaters (Stahlwerker) gibt es auch nicht mehr; sprich: Mit Religion hat das alles eher sekundär zu tun. Das einze Millieu das sich relativ stabil gehalten hat, scheint der Adel zu sein (ich war mal beim Ball eines Bonner Adels-Studentencorps. Wunderbar anachronistisch).

 

Die leben ja auch in ihrem eigenen Museum. Die sind eine belebtes Museum.

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vor 7 Minuten schrieb Xamanoth:

Das Ruhrgebiets-Arbeitermilleu meines Großvaters (Bergmann) und Vaters (Stahlwerker) gibt es auch nicht mehr; sprich: Mit Religion hat das alles eher sekundär zu tun.

 

Mit Religion hat das alles nur in sofern zu tun, als Religionen eben auch Traditionen sind, und wir in einer Zeit leben, in der die Traditionsabbrüche in immer kürzeren Abständen kommen, einfach weil die Welt, die wir miteinander bilden, sich immer schneller verändert.

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vor 45 Minuten schrieb Flo77:

In meinem Nahumfeld - sprich im Milieu - ging (für mein Empfinden abrupt) die Bindung an die Gemeinde verloren, mit einem Mal wurde vermehrt gemischtkonfessionell geheiratet, bei uns zu Hause löste sich vieles der traditionellen Praxis schlicht auf (gut - dafür kenne ich ein paar Gründe, aber keine Entschuldigung), etc.

 

Man könnte auch sagen, das Milieu in dem ich aufgewachsen bin, ist letztlich verschwunden.

Verstehe 
Ich denke das war eine Generationsfrage man kann das auch bei nicht religiösen Milieus sehen  bei uns zu hause gab es ca bis 1990 eine starke Verwurzelung in den Vertriebenen Verbänden daß ist auch fas völlig verschwunden ich zahle aus sentimentalität Mitgliedsbeitrag und gehe wegen der traditionellen Kekse zur Weihnachtsfeier 
in religiöser Hinsicht bilden sich seit den 90ern eher kleinste religiöse Subkulturen
Religion im klassischen Sinne wird nicht mehr gebraucht  mein Lieblingsbeispiel ist Weihnachten das Fest ist immer noch extrem wichtig aber der religiöse Inhalt ist weg
fliegende Schlitten Rentiere Kobolde Elfen sind ja auch interessanter als Ochs Esel Engel und ein Erlöser  

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vor 22 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Die leben ja auch in ihrem eigenen Museum. Die sind eine belebtes Museum.

aber auch diese  Dinge haben heute weit weniger Bedeutung  es hat jetzt eher den Charakter von Briefmarken Sammler Vereinen

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vor 1 Minute schrieb Spadafora:

aber auch diese  Dinge haben heute weit weniger Bedeutung  es hat jetzt eher den Charakter von Briefmarken Sammler Vereinen

 

Teil des allgemeinen Unterhaltungsbetriebs.

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vor 26 Minuten schrieb Spadafora:

Verstehe 
Ich denke das war eine Generationsfrage man kann das auch bei nicht religiösen Milieus sehen  bei uns zu hause gab es ca bis 1990 eine starke Verwurzelung in den Vertriebenen Verbänden daß ist auch fas völlig verschwunden ich zahle aus sentimentalität Mitgliedsbeitrag und gehe wegen der traditionellen Kekse zur Weihnachtsfeier 
in religiöser Hinsicht bilden sich seit den 90ern eher kleinste religiöse Subkulturen
Religion im klassischen Sinne wird nicht mehr gebraucht  mein Lieblingsbeispiel ist Weihnachten das Fest ist immer noch extrem wichtig aber der religiöse Inhalt ist weg
fliegende Schlitten Rentiere Kobolde Elfen sind ja auch interessanter als Ochs Esel Engel und ein Erlöser  

Weshalb ich auch schon mit dem Gedanken gespielt habe mich aus der allgemeinen Säkular-Mittwinterfeier zu verabschieden.

 

Was mich heute nicht daran gehindert hat den Palmbusch an den Türstock zu hängen - wie jedes Jahr.

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vor 5 Minuten schrieb Flo77:

Weshalb ich auch schon mit dem Gedanken gespielt habe mich aus der allgemeinen Säkular-Mittwinterfeier zu verabschieden.

 

Niemand ist gezwungen, da mitzumachen, auch wenn ich zugebe, daß es schwer ist, dem zu entgehen. ;)

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vor 15 Minuten schrieb Alfons:

Ich habe mich oft gefragt, warum Ratzinger als großer Theologe bezeichnet wird. Mir erschien, bei allem, was ich von ihm gelesen habe, seine Theologie nicht ergebnisoffen, sondern als Zweck, vorher bestehende Überzeugungen argumentativ zu unterfüttern.

 

Ist das nicht die Aufgabe von Theologie? Oder anders gefragt: wo ist Theologie „ergebnisoffen“?

 

 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 1 Stunde schrieb Alfons:

Warum mir Ratzingers Ansatz für einen Neuanfang in der Kirche nicht gefällt

 

Mit seinem Aufsatz „Die Kirche und der Skandal des sexuellen Missbrauchs“ möchte Joseph Ratzinger zu einem „neuen Aufbruch“ beitragen. Ein Aufbruch, so muss ich nach der Lektüre seines Textes vermuten, der zurück in die Vergangenheit führen soll, in eine Zeit vor Minirock und Aufklärungsunterricht: Vorwärts, Kameraden, wir müssen zurück.

 

Ratzinger führt als Grund für den Missbrauchsskandal nicht etwa die Strukturen der Kirche an, in der Jahrzehnte lang dieser Missbrauch „geleugnet, weggeschaut und vertuscht wurde“ (so wörtlich Kardinal Reinhard Marx im Herbst 2018). Und er benennt auch nicht die von einer verklemmten Sexualmoral geprägte unreife Sexualität von Priestern, die zu Tätern wurden. Nein: die sexuelle Aufklärung und eine daraus folgende „Normlosigkeit“ seien schuld.

 

Aus zwei Gründen missfällt mir der Aufsatz des früheren Papstes (den ich aus anderen Gründen durchaus schätze). Der eine ist diese „Haltet-den-Dieb“-Einstellung, mit der die Schuld weg von der Kirche und hin zu einer angeblich verdorbenen und gottlosen Gesellschaft geschoben werden soll.

 

Der zweite Grund ist die Schwarz-Weiß-Theologie, mit der Ratzinger versucht, seine Deutung theologisch zu begründen, und in der er nicht einmal davor zurück schreckt, ein Bibelwort zu verfälschen.

 

Die böse Aufklärung

 

Im ersten Teil seines Aufsatzes erinnert Ratzinger daran, dass 1967 auf Veranlassung der damaligen Gesundheitsministerin Käte Strobel der Aufklärungsfilm „Helga – Vom Werden des menschlichen Lebens“ gedreht wurde – ein Film, in dem zwar kein Sex, aber immerhin eine Geburt gezeigt wurde. Weil bei diesem Anblick öfters Männer in Ohnmacht fielen, mussten bei Vorführungen dieses Streifens Rotkreuz-Helfer anwesend sein. Fünf Millionen Menschen rannten in die Kinos, um zu sehen, wie der weibliche Eisprung funktioniert – selbst in Regensburg, wie Ratzinger berichtet. In der Folge dieses Filmes kam es dazu, dass Männer (sogar ich) öfter bei der Geburt ihrer Kinder dabei waren, was vorher geradezu undenkbar war. Ratzinger schreibt, dass in diesem Film „alles, was bisher nicht öffentlich gezeigt werden durfte, einschließlich des Geschlechtsverkehrs, nun vorgeführt wurde“. Da erinnert er sich falsch.

 

Was folgte, war die „Sexwelle“. Ab 1969 gab es Sexualkunde-Unterricht an Schulen, eine sehr peinliche Angelegenheit für Lehrer wie für Schüler. Ab 1970 gab es Antibabypillen, wenn man einen Arzt kannte, der sie verschrieb. 1973 fiel der Kuppelei-Paragraph. Bis dahin machten sich Eltern strafbar (Zuchthaus bis zu 5 Jahren), die ihren Kindern den Kontakt mit einem möglichen Sexualpartner im elterlichen Haus erlaubten. Schließlich kam es dazu, dass erwachsene Männer und Frauen unverheiratet zusammenleben, ohne gesellschaftlich geächtet zu werden. Sogar Homosexuelle!

 

Man muss das alles nicht gut finden. Nach Ratzingers Ansicht hätte man ja schon diesen Helga-Film, die Wurzel allen Übels, nicht drehen dürfen. Aber den freieren und aufgeklärten Umgang mit Sexualität in ursächlichen Zusammenhang mit der Vergewaltigung von Kindern durch Priester zu bringen, raubt mir den Atem.

 

Es ist natürlich auch einfach nicht wahr, dass erst in der Folge dieses freieren Umgangs mit Sexualität die Zahl der Übergriffe auf Kinder zugenommen hat, wie Ratzinger behauptet. Wobei er übrigens Pädophilie und sexuellen Missbrauch von Kindern synonym verwendet. Darauf hat ja Chryso bereits hingewiesen. Nicht jeder, der pädophil veranlagt ist, wird zum Täter. Sexueller Missbrauch hat immer mit Macht zu tun und zweitens meistens mit gestörter, unreifer Sexualität. Aber nicht mit Aufklärung.

 

Ein Priester wird nicht zum Kinderschänder, weil er als Seminarist im Priesterseminar, wie Ratzinger es beschreibt, „mit verheirateten Pastoralreferenten, zum Teil mit Frau und Kind“ gemeinsam am Mittagstisch gesessen hat.

 

Das Gute und das Böse

 

Bei seinem Versuch, im dritten Teil seines Aufsatzes, die Welt in Gut und Böse aufzuteilen, bildet Joseph Ratzinger eine Kausalkette, deren Schlussfolgerung nur heißen kann: Wer glaubt, ist gut, wer nicht glaubt, ist ein Einfallstor des Bösen. Denn erstens will Gott, dass wir uns auf seine Liebe einlassen. Zweitens: „Die Macht des Bösen entsteht durch unsere Verweigerung der Liebe zu Gott.“ Wer an Gott glaubt, der hat drittens die Gewissheit, dass Gott existiert. Zweifel wären da schlecht, denn eine Welt ohne Gott ist eine Welt ohne Sinn. Wer aber keinen Sinn sieht, hat keinen Maßstab für Gut und Böse. Die „Pädophilie“ konnte laut Ratzinger nur ein solches Ausmaß erreichen, weil die Menschen in der westlichen Welt Gott nicht mehr als Maßstab sehen. „Dass sich dies auch in der Kirche und unter Priestern ausbreiten konnte, muss uns in besonderem Maß erschüttern.“

 

Dieses Schwarz-Weiß-Bild von Gut und Böse nutzt Joseph Ratzinger nun zu der Frage, wo denn da die Kirche stehe? Ganz klar: Die Kirche ist das Gute. Die Kirche – darauf steuert Ratzingers Argumentation hin – ist „das Werkzeug, durch das Gott uns rettet“. Zwar gebe es innerhalb der Kirche auch „schlechte Fische und Unkraut“, aber dieses Unkraut habe ein Feind hinein gesät, also der Teufel.

 

Wer diese Gleichnisse bei Matthäus kennt, der weiß, dass es am Ende Gott und seine Engel sein werden, die das Unkraut ausreißen und die schlechten Fische aussortieren. Am Ende aller Zeiten. Und so argumentiert auch Ratzinger. Den Menschen stehe es nicht zu, die Kirche zu verbessern, denn „die Idee einer von uns selbst besser gemachten Kirche ist in Wirklichkeit ein Vorschlag des Teufels, mit dem er uns vom lebendigen Gott abbringen will“.

 

Ich habe mich oft gefragt, warum Ratzinger als großer Theologe bezeichnet wird. Mir erschien, bei allem, was ich von ihm gelesen habe, seine Theologie nicht ergebnisoffen, sondern als Zweck, vorher bestehende Überzeugungen argumentativ zu unterfüttern.

 

Das ist auch hier der Fall. Joseph Ratzinger schreibt in seinem Aufsatz: „Jesus selber hat die Kirche mit einem Fischernetz verglichen, in dem gute und böse Fische sind, die am Ende von Gott selbst geschieden werden müssen.“ Wer die Stelle nachschlägt, Matthäus 13 Vers 47, wird finden: „Wiederum gleicht das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen ist und Fische aller Art fängt.“ In der Bibel steht nicht „die Kirche“, wie der Theologe Ratzinger schreibt, sondern „das Himmelreich“.

 

Nun mag es natürlich sein, dass für den emeritierten Papst Kirche und Himmelreich gleichbedeutend sind. Für tausende Menschen, die als Kinder von Repräsentanten dieser Kirche, von Priestern und Nonnen sexuell missbraucht wurden, und von denen ich einige kenne, hat sich die Kirche allerdings nicht als Himmelreich erwiesen, sondern als die Hölle.

 

Alfons

Ratzinger gilt deshalb als großer Theologe weil er der letzte Theologe klassischer Art ist hätte er 50 Jahre vorher gelebt wäre er nicht groß aufgefallen

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Die Sache ist eigentlich offensichtlich: Ratzinger gilt als "Mozart der Theologie" und Steckenpferd der "Konservativen", weil er im Vergleich zu dem, was sonst heute und auch vor 40 Jahren auf deutschen Lehrstühlen saß, das kleinere Übel ist. Abgesehen von dem - in meinem Augen bisweilen unnötig verschnörkelten - Deutsch Ratzingers kann man grosso modo die Lehre der Kirche ohne größere Schnitzer bei ihm wiederfinden. Das ist keine Selbstverständlichkeit!

 

In Summe: Ratzinger kann, vielleicht zu Unrecht, leuchten, weil der Rest so trist und dunkel ist. Also alles eine Frage der Relation: Von der Oberfläche der Sonne aus besehen ist auch die Sahara eiskalt.

 

Für sonderlich klassisch befinde ich Ratzingers Stil indes nicht. Die neuscholastische Methode hat er ja sobald als möglich abgelegt. Was man positiv, gerade in seinem Pontifikat, anmerken sollte, ist der Fokus auf die Kirchenväter. Aber nur weil jemand gerne Ambrosius oder Augustinus zitiert macht ihn das noch lange nicht zu einem "traditionellen" Theologen. Wer Ratzinger einem "konservativ-traditionalistischen" Flügel zuordnet irrt meines Erachtens gewaltig. Vieles, was Ratzingers Denken prägt, hat am Ende mit Theologie recht wenig zu tun. Eher mit der Lebenswelt seiner Jugend, dem Brauchtumskatholizismus und der überkommenen Gesellschaftsordnung im Bayern  der 1. H. d. 20. Jhds.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 8 Stunden schrieb Moriz:

Das geht mir nun doch zu weit!

Wenn es begründet werden kann?

Wie ich meine, bietet gerade die kath. Kirche für Menschen, die andere Menschen sexuell ausbeuten, günstige Bedingungen:

1. Der Priester genießt Vertrauen.

2. Der Priester muss keinen Ehepartner berücksichtigen.

3. Der Priester hat Autorität - er vermittelt Gott.

4. Sein Arbeitgeber schützt ihn vor Strafverfolgung wie kein zweiter.

5. Es werden ihm potentielle Opfer bereitwillig zugeführt.

 

Mit aus diesen Gründen ist der Arbeitsplatz als Priester für solche Täter attraktiv.

Es werden sich deshalb auch in Zukunft vermehrt solche Täter in der Kirche tummeln. Um das zu wissen, muss man also kein Prophet sein, sondern nur die Fakten erwägen.

Und was ist die Kirche? Die Kirche setzt sich aus ihren Gliedern zusammen und deshalb ist auch jedes dieser Glieder verantwortlich.

Der sexuelle Missbrauch wird immer Teil der Kirche sein, weil das systematische Gründe hat.

Das Gemeindeglied empfängt auch ohne Gewissen von einem pädophilen Priester den Leib des Herrn.

Jeden Tag wird irgendwo auf dieser Welt ein pädophiler Priester die Liebe Jesu seiner Gemeinde vermitteln.

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Ratzingers Aufsatz ist sicher kritikwürdig und er mag auch nicht der größte Theologe sein.

 

Dennoch werde ich Ratzinger für immer dankbar sein. Denn es waren Auszüge aus seinen Schriften, die mir geholfen haben, meine antikatholischen Ressentiments zu hinterfragen und zu überwinden und Katholiken erstmalig als echte Christen zu betrachten und ernst zu nehmen.

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Mozart war auch Freimaurer und hatte, wie dem überlieferten Briefwechsel mit seiner Schwester zu entnehmen ist, eine Vorliebe für Fäkalwitze und anzüglische Zoten. Insofern entscheide jeder, vor allem wenn er Papst ist, was er aus diesem Kompliment macht.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

[...] wie dem überlieferten Briefwechsel mit seiner Schwester zu entnehmen ist, [...]


Mit seiner Cousine, dem "Bäsle". Maria Anna Thekla Mozart.
Ganz reizende koprophile Briefe, sie stehen bei mir im Regal.
 

bearbeitet von Alfons
Tippfehler
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Ich meine auch an seine Schwester. Das Nannerl. 

 

Nun ja, es sei jedem freigestellt, ob und wie er die Hintergründe eines Künstlers bewerten will. Ich sag nur: Bleibets gsund, reckt den A**** zum Mund.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 15 Minuten schrieb Studiosus:

Ich meine auch an seine Schwester. Das Nannerl.

 

Nicht dass ich wüsste. Aber erzähl mal. Ich lerne immer gern dazu.
 

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vor 1 Minute schrieb Alfons:

 

Nicht dass ich wüsste. Aber erzähl mal. Ich lerne immer gern dazu.
 

 

Korrespondenz vom 7. Juli 1770. Brief an die Schwester. 

 

Aber das tut hier nichts zur Sache, da OT.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 9 Stunden schrieb Flo77:

Weshalb ich auch schon mit dem Gedanken gespielt habe mich aus der allgemeinen Säkular-Mittwinterfeier zu verabschieden.

 

Das mache ich schon länger und gehe am 25.

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vor 8 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Ist das nicht die Aufgabe von Theologie? Oder anders gefragt: wo ist Theologie „ergebnisoffen“?

 

 

 

Eine berechtigte Frage.

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vor 4 Stunden schrieb Jocke:

Wenn es begründet werden kann?

Wie ich meine, bietet gerade die kath. Kirche für Menschen, die andere Menschen sexuell ausbeuten, günstige Bedingungen:

1. Der Priester genießt Vertrauen.

2. Der Priester muss keinen Ehepartner berücksichtigen.

3. Der Priester hat Autorität - er vermittelt Gott.

4. Sein Arbeitgeber schützt ihn vor Strafverfolgung wie kein zweiter.

5. Es werden ihm potentielle Opfer bereitwillig zugeführt.

 

Mit aus diesen Gründen ist der Arbeitsplatz als Priester für solche Täter attraktiv.

Es werden sich deshalb auch in Zukunft vermehrt solche Täter in der Kirche tummeln. Um das zu wissen, muss man also kein Prophet sein, sondern nur die Fakten erwägen.

Und was ist die Kirche? Die Kirche setzt sich aus ihren Gliedern zusammen und deshalb ist auch jedes dieser Glieder verantwortlich.

Der sexuelle Missbrauch wird immer Teil der Kirche sein, weil das systematische Gründe hat.

Das Gemeindeglied empfängt auch ohne Gewissen von einem pädophilen Priester den Leib des Herrn.

Jeden Tag wird irgendwo auf dieser Welt ein pädophiler Priester die Liebe Jesu seiner Gemeinde vermitteln.

Nur ganz kurz, ich bin müde:

 

Wer sich zu sehr zu Kindern hingezogen fühlt wird, je nach Fähigkeiten, eher Klavierlehrer oder Fußballtrainer. Beides geht ohne all zu lange Ausbildung (wenn man denn schon in seiner Kindheit und Jugend Klavierspielen gelernt hat). Vielleicht auch Erzieher. Lehrer eher nicht, da ist der Weg zu lang, und Priester schon mal garnicht. Das dauert ewig und eine Frau (gerne ledig mit Kind) bekommt man auch nicht.

 

Wer weiß, daß er pädophil veranlagt ist, der sucht sich vielleicht einen Therapeuten und wird ansonsten schauen, daß er - auch beruflich - möglichst wenig mit Kindern zu tun hat. So attraktiv ist Knast nur auch nicht - und für Päderasten schon mal garnicht.

 

Chrysologus hat hier mehrfach dargestellt, daß der Missbrauch in der Kirche eher nicht durch klassische Pädophile geschehen ist.

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