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Klima-, Umwelt- und Naturschutz


Shubashi

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Ideal wäre die Stromerzeugung auf genossenschaftlicher Basis aller Haushalte im Versorgungsgebiet und Abgabe von Strom und Fernwärme zum Selbstkostenpreis.

 

Leider sind unsere Strukturen viel zu komplex um den realen Selbstkostenpreis festzustellen und staatliche "Unternehmen" wären auch wieder nur Pöstchen und Pfründe, die an "verdiente" Parteigenösschen verschachert würden...

So ein Rudel Beamte möchte ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen im Kontrollraum eines KKW.

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vor 2 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

 

Je mehr der Ausbau der Erneuerbaren Energie voranschreitet, desto zentralisierter und komplexer werden die Strukturen. Strom wird nicht mehr (bzw. immer weniger) dezentralisiert gewonnen und verbraucht, sondern fällt vor allem dort an, wo die Ausbeute durch Wind und Sonne besonders hoch ist; dieser Strom wird dann via Stromautobahnen über weite Strecken dorthin transportiert, wo weniger Strom produziert werden kann. 

Sicher?

Früher gab es doch eine überschaubare Anzahl Kraftwerke, sei es Kohle oder Atom.

 

Zukünftig sollen doch alle Häuser mit Solar-Anlagen und alle freien Flächen mit Windrädern zugepflastert werden.

 

Das klingt mir nicht gerade nach Zentralisierung...

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vor einer Stunde schrieb rince:

Sicher?

Früher gab es doch eine überschaubare Anzahl Kraftwerke, sei es Kohle oder Atom.

 

Zukünftig sollen doch alle Häuser mit Solar-Anlagen und alle freien Flächen mit Windrädern zugepflastert werden.

 

Das klingt mir nicht gerade nach Zentralisierung...

Doch, denke ich auch, weil der private Bereich (überspitzt gesagt) zu "vernachlässigen" ist, den Großteil braucht die Industrie und das Gewerbe.

 

In 2020 verbrauchten Industrie + Gewerbe/Handel/Dienstleistungen fast 3x so viel Strom wie die privaten Haushalte (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/236757/umfrage/stromverbrauch-nach-sektoren-in-deutschland/).

Und da geht es jetzt nur um Strom. Nicht um Energie.

 

Da kann man sich auf das Privathaus PV klatschen, wie man will.

bearbeitet von bw83
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vor 22 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Pardonne-moi, aber das stimmt so nicht. Es gibt mehrere Gründe warum der Ölpreis schon vor dem Krieg stark gestiegen ist. Ein bemerkenswerter Grund ist, dass seit einigen Jahren auf Grund des Drucks der auf Banken und Ölgesellschaften ausgeübt wird aus diesem "schmutzigen Geschäft" auszusteigen, die Investitionen in diesen Bereich stark rückläufig waren. Entsprechend ging auch die Erschließung neuer Fördergebiete etc. zurück.

Dazu ein Artikel im Handelsblatt: Big Oil unter Druck: Die Ölkonzerne müssen sich neu erfinden - "Schlechter könnten die Nachrichten für die globalen Ölkonzerne kaum sein: Seit Tagen erhöhen aktivistische Investoren den Druck auf den US-Konzern Exxon Mobil; die fossiltreue Internationale Energieagentur fordert einen Investitionsstopp für neue Öl- und Gasprojekte; und ein Gericht in Den Haag verpflichtet den Ölgiganten Shell in einem wegweisenden Urteil zu mehr Engagement für das Klima. Noch nie standen die Ölmultis so sehr unter Druck...."

 

Aktuell spielt natürlich der Krieg eine große Rolle. Auf Bloomberg kam die Meldung, dass zur Zeit ca. 70% des geförderten russischen Öl quasi eingefroren ist: zum einen ist es vielen Käufer zu unsicher jetzt noch Geschäfte mit Russland zu machen, zum anderen nehmen etliche Reedereien mit Tankerflotten kein Charter aus Russland an; die Versicherungssummen für solche Ladungen - falls sie überhaupt noch versichert werden können - sind exorbitant gestiegen, im Schwarzen Meer ist es den Reedereien zu gefährlich. Auch dazu ein Artikel im Handelsblatt: Russisches Öl findet keinen Abnehmer – Westliche Sanktionen zeigen Wirkung

 

Russland war bis vor dem Krieg nach Saudi-Arabien immerhin das zweitwichtigste Exportland bei Erdöl. Wenn ein Gut sich verknappt, steigen eben die Preise. Und was wir bis jetzt erleben, könnte vielleicht sogar nur ein Vorspiel sein zu dem, was noch kommt. Laut der IEA (International Energy Agency) könnte der globale Ölmarkt durch den Krieg Erdöl aus Russland im Umfang von 3 Millionen Barrel pro Tag verlieren. Und das  hat Folgen:  " ... sanctions on banks and buyers’ reluctance to purchase Russian oil could result in the biggest oil supply crisis in decades, the International Energy Agency (IEA) said in its Oil Market Report for this month." 

 

Im dem Fall könnte der Preis noch sehr viel höher steigen, einige Experten halten mittlerweile sogar auf Grund der kriegsbedingten Verknappung im Laufe des heurigen Jahres Preisspitzen von 200 Dollar pro Barrel möglich. 

 

Nur sinkt ja bei steigenden Preisen glücklicherweise die Nachfrage, und damit dann auch wieder der Ölpreis. 2008 hatten wir einen Ölpreis der noch deutlich höher war als jetzt, und ein paar Monate später gab es das Öl umsonst. Da war der Preis so stark gesunken, dass sich einige Händler die Lagergebühren nicht mehr leisten konnten. Wenn wir jetzt in eine Weltwirtschaftskrise schlittern, fallen wir schneller als gedacht wieder ins andere Extrem. Zumal bei den aktuellen Preisen jetzt ja sogar wieder die bisher unprofitablen Quellen aufgemacht werden. 

 

Ein Problem haben wir natürlich exklusiv in Europa. Die Amis haben die Zinswende jetzt eingeleitet. Wenn die EZB nicht doch gelegentlich nachzieht, dann wird möglicherweise der fallende Euro den Ölpreis für uns noch einmal anheizen. 

 

Übrigens meinte ich den Begriff Zockerei gar nicht despektierlich. Dass sich zahlreiche Marktteilnehmer über Optionen abhedgen, ist ja völlig nachvollziehbar. Aber das lockt eben leider auch viele Gestalten an, die gerne zusätzliche Luft in die Blase pusten.

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vor 17 Stunden schrieb rince:

Belgien hat von Deutschland gelernt und verschiebt den Ausstieg aus der Atomkraft erst einmal um ein Jahrzehnt:

 

https://www.n-tv.de/23207839

Wie ich schon sagte: Die deutsche Energiewende erfüllt die wichtige Funktion des abschreckenden Beispiels. Jeder kann uns zusehen und weiß dann, was er auf keinen Fall machen sollte.

bearbeitet von Aristippos
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Niemand auf der Welt verspürt das Bedürfnis, Deutschland nachzueifern.

Wenn die Welt nur wenigstens teilweise das nachahmen würde, was gut und einfach zu haben ist, könnte die Welt viel besser aussehen.

Aber nicht einmal das passiert.

Und dann zu glauben, die Welt würde uns in teuren und unangenehmen Dingen nacheifern, ist schlicht vollkommen absurd

 

Werner

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Naja, in gewisser Weise setzt sich ein deutsches Grundbedürfnis allmählich in der gesamten EU durch. Früher hieß es, am deutschen Wesen würde die Welt genesen. Heute ist es die EU, die die Welt mit ihren Werten kurieren will. Sogar die Franzosen, deren Sinn für Realitäten in früheren Jahren sehr ausgeprägt war, haben sich diesem frommen Chor angeschlossen. Das wird natürlich scheitern, so wie es in dem 20jährigen Feldversuch in Afghanistan scheiterte. Das wird aber die EU nicht daran hindern es trotzdem zu versuchen, koste es die eigenen Bürger was es wolle. 

 

Jetzt will die EU in wenigen Jahren die Energierevolution verwirklichen, die Erneuerbare Energie, ach nein, das heißt ja jetzt nach Christian Lindner Freiheitsenergie, soll um jeden Preis in möglichst kurzer Zeit durchgedrückt werden. Auch hier wieder darf es kosten, was immer es kostet, die Bürger werden es zahlen ... sie haben ja auch keine andere Wahl. Die Schätzungen zu den Kosten schwanken beträchtlich. Mein persönlicher Verdacht, auf Grund der Erfahrungen, die bei anderen Großprojekten anfielen (die Energiewende, weg von der fossilen Energie hin zur Freiheitsenergie - ist allerdings ein Projekt, neben dem alles andere zwergenhaft erscheint), gehe ich mit ziemlicher Sicherheit davon aus, dass die Kosten ungleich höher ausfallen werden als selbst die pessimistischste Schätzung in die Waagschale wirft. 

 

Alleine schon deshalb, weil auf Grund der hohen Rohstoffpreise (Kupfer, Aluminium, Zink etc.) ihr materieller Ausbau so teuer wird wie überhaupt noch nie. Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich das Ende dieses Großgroßgroß-Projekts nicht mehr erleben werden. Ich werde also nur mehr von jenseits des Grabs der Welt zurufen können: ich habe es ja gesagt. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 3 Stunden schrieb Werner001:

Niemand auf der Welt verspürt das Bedürfnis, Deutschland nachzueifern.

Wenn die Welt nur wenigstens teilweise das nachahmen würde, was gut und einfach zu haben ist, könnte die Welt viel besser aussehen.

Aber nicht einmal das passiert.

Und dann zu glauben, die Welt würde uns in teuren und unangenehmen Dingen nacheifern, ist schlicht vollkommen absurd

 

Werner

Über diesen Beitrag würde man in Norwegen herzlich lachen. 

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vor 5 Stunden schrieb Thofrock:

Über diesen Beitrag würde man in Norwegen herzlich lachen. 

Du glaubst Norwegen würde uns nacheifern? Warum bzw in welchen Dingen? 

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vor 15 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Du glaubst Norwegen würde uns nacheifern? Warum bzw in welchen Dingen? 

Nein, natürlich nicht. Die sind viel früher raus. Die Vorreiterrolle, die Deutschland hier zugebilligt wird, ist ja Quatsch. Auch wir sind viel zu spät dran.

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vor 8 Stunden schrieb Thofrock:

Nein, natürlich nicht. Die sind viel früher raus. Die Vorreiterrolle, die Deutschland hier zugebilligt wird, ist ja Quatsch. Auch wir sind viel zu spät dran.

zu spät womit? zu spät wofür?

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vor 10 Stunden schrieb Thofrock:

Die sind viel früher raus.

Ich würde eher sagen, die - Norwegen - sind nie groß rein. Es dürfte wohl kein anderes Land in Europa geben bei dem so viel Energie durch Wasserkraft erzeugt werden kann. Der norwegische Energiemix besteht zu 92% aus Wasserkraft (rd. 83% Speicherwasserkraftwerke u. 9% Laufwasserkraftwerke), rd. 7% Windkraftwerke, ein halbes Prozent Erdgas, der Rest (rd. 0,4%) verteilt sich andere Energieträger. Alleine schon aus den unterschiedlichen naturräumlichen Gegebenheiten konnte Deutschland nie ein Vorbild für Norwegen sein aber auch umgekehrt kann Norwegen keines für uns sein. 

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Am 18.3.2022 um 12:00 schrieb Werner001:

Müssten dann nicht auch Windräder gegen Flauten und Solarfelder gegen Wolken oder Saharastaub und den dadurch bedingten Stromausfall versichert werden?

Das können die Betreiber halten wie sie wollen, das bleibt ihr eigenes Ausfall-Risiko.

Eine angemessene Haftpflicht-Versicherung, mit der Schäden Anderer abgedeckt werden können dürfte auch für sie verpflichtend sein.

Ist wie beim Auto: Hapftpflicht ist Pflicht, Kasko ist freiwillig.

 

Am 18.3.2022 um 13:07 schrieb Werner001:

Und warum sollte ein Haftpflicht für Kernkraftwerke auf den Strompreis umgelegt werden und das hier [*] nicht?

* [es ging um die Erstattung entgangener Gewinne wegen Nichtabnahme von Überproduktion aus Wind]

 

Die wird über den Strompreis umgelegt, nennt sich EEG-Abgabe. Die zahlen die Stromverbraucher, nicht die Steuerzahler.

Die Investoren von Windkraftanlagen können ja nichts dafür, daß der Staat mit der Genehmigung des Stromtrassenausbaus hinterherhinkt. Die können sich halt nur überlegen, ob sie in Windkraftanlagen investieren wollen, auch wenn sie in Spitzenzeiten nichts verkaufen können, oder nicht. Die Alterative wäre allenfalls, teilweise nur kleinere Windkraftanlagen zu genehmigen, die bei Starkwind sowieso abgeschaltet werden müssen.

 

Am 18.3.2022 um 13:07 schrieb Werner001:

Bei der gesamten Diskussion werden doch ständig Äpfel mit Birnen verglichen, scheint mir.

Ja, das machst du besonders gerne.

Aber ein bisschen Sorgfalt wäre auch die zuzumuten. Steuern, die von allen getragen werden, sind was anderes als Abgaben, die von spezifischen Gruppen getragen werden - und im Gegensatz zu Steuern zweckgebunden sind.

 

Am 18.3.2022 um 17:21 schrieb Mistah Kurtz:

Inwiefern ist das anders als das Bezahlen des Phantom-Stroms durch die Bürger. Die Gewinne fließen den Betreibern der Windkraftanlagen zu, die Abgeltungen für nicht produzierten Strom - der zur Vermeidung der Risiken für das Stromnetz nicht abgenommen werden kann - werden sozialisiert. 

Sie werden nicht sozialisiert sondern auf die Stromabnehmer umgelegt. Vor dreissig Jahren hätte das jeder Stromversorger selbst so gemacht, als ihm noch nicht seine Transportnetze genommen worden sind. Insofern ist das eine Folge der Liberalisierung des Strommarktes: Die Trennung von Produktion und Transport hat diverse Vorteile, aber auch Nachteile. Hier wird ein Ausgleich versucht.

(Und: Ja, man kann und muß darüber diskutieren, in wie weit das sinnvoll ist, was funktioniert und was besser laufen könnte. Aber nicht auf diesem Niveau wo Äpfel nicht von Birnen unterschieden werden.)

 

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Am 18.3.2022 um 20:22 schrieb rince:

Früher gab es doch eine überschaubare Anzahl Kraftwerke, sei es Kohle oder Atom.

Früher gab es ein Gesetz, daß die Stromkartelle verpflichtete, jeden Interessenten ans öffentliche Netz anszuschließen, der nicht selbst Strom produzierte. Das sollte die Elektrifizierung der Gesellschaft vorantreiben. Kleinanbieter waren da nicht vorgesehen. (Und jeder Müller musste sich überlegen, ob er einen Generator zum Eigenbedarf betreibt oder doch lieber auf die sichere öffentliche Stromversorgung setzte - beides war nicht vorgesehen.) Das hat sich inzwischen geändert.

Die Standorte der Kraftwerke wurde auch durch die Nähe zu den Abnehmern bestimmt: Die vielen (z.T. ehemaligen) Steinkohlenkraftwerke im Ruhrgebiet sind nur zum Teil dem dortigen Kohlen-Produktionsstandorten geschuldet, hauptsächlich liegt es an der dort hohen Verbraucherdichte. Die Braunkkohlenkraftwerke dagegen wurden in der Nähe der Braunkohlengruben gebaut, weil der Transport des Stroms auch über weitere Strecken günstiger ist als der Transport der Braunkohle. Kernkraftwerke benötigen eine sichere Kühlwasserversorgung und werden daher gerne an größeren Flüssen gebaut. Wasserkraftwerke sind sowieso an entsprechende Orte gebunden.

Viele (größere) Stadtwerke betreiben noch eigene Kraftwerke, also nahe am Kunden, was den Transportaufwand beschränkt.

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vor 40 Minuten schrieb Moriz:

Sie werden nicht sozialisiert sondern auf die Stromabnehmer umgelegt.

Die Stromabnehmer sind wir, die Bürger und die Betriebe dieses Landes. Uns werden Kosten aufgebrummt für ein Produkt, das wir nicht bestellt und nicht erhalten haben. Der Staat gibt den Windmüllern Geld für dieses Produkt, den Phantom-Strom, und der Staat holt sich dieses Geld wieder zurück, nicht von den Windbauern, sondern von uns, denn eigenes Geld hat der Staat nicht, nur das, was er sich über Steuern und Abgaben bei uns abholt. 

 

Ich wüsste nicht, was das anderes sein soll als eine Sozialisierung der Kosten, sprich: ihre Abwälzung auf die Allgemeinheit, die sich dagegen nicht wehren kann. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor einer Stunde schrieb Moriz:

Früher gab es ein Gesetz, daß die Stromkartelle verpflichtete, jeden Interessenten ans öffentliche Netz anszuschließen, der nicht selbst Strom produzierte. Das sollte die Elektrifizierung der Gesellschaft vorantreiben. Kleinanbieter waren da nicht vorgesehen. (Und jeder Müller musste sich überlegen, ob er einen Generator zum Eigenbedarf betreibt oder doch lieber auf die sichere öffentliche Stromversorgung setzte - beides war nicht vorgesehen.)

 

Genau das ist meinem Großvater passiert, der mit seiner Mühle nebenher Strom erzeugen wollte. Unerwünschte Konkurrenz!

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vor 2 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Ich wüsste nicht, was das anderes sein soll als eine Sozialisierung der Kosten, sprich: ihre Abwälzung auf die Allgemeinheit, die sich dagegen nicht wehren kann. 

Glaubst du wirklich, wir müssten für ungenutzten Windstrom nichts zahlen, wenn die Netze noch den Produzenten gehören würden?

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Eine interessante kleine Rechnung die ich auf Twitter sah:

 

2020 produzierten die 6 deutschen Kernkraftwerke rd. 64 TWh, 2019 waren es rd. 60 TWh. Gehen wir der Einfachheit halber von 60 Terrawattstunden aus. Um diese von den Kernkraftwerken gelieferte Energiemenge durch thermal aus Gas gewonnen Strom zu ersetzen, benötigt man 100 TWh Erdgas. 

 

100TWh Erdgas entsprechen 17.900.000m3 LNG (verflüssigtes Erdgas). Bekanntlich war Robert Habeck gerade beim Emir von Katar um einen Deal auszuhandeln. Katar soll Deutschland künftig im Rahmen einer sogenannten Energiepartnerschaft mit LNG versorgen. Verflüssigtes Erdgas wird mit LNG-Tankern transportiert. Die größten Tanker, die den Hafen von Ras Laffan in Katar gerade noch anlaufen können (dort befinden sich die Anlagen zur Verflüssigung von Erdgas), die sogenannten Q-Max-Tanker (Q für Quatar) sind 345 m lang, 53,8 m breit und können 266.000 m³ verflüssigtes Erdgas transportieren. Sie sind die weltweit größten LNG-Tanker. Es bräuchte insgesamt 67 solcher Supertanker um die Menge von rd. 100 TWh Erdgas nach Deutschland zu liefern. Damit wäre allerdings erst der Ausfall der Energie von den Atomkraftwerken abgegolten.

 

Um das noch aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten: diese 61 Supertanker lieferten rd. 20% von dem, was die Pipeline Nord Stream 1 pro Jahr liefert. Insofern ist es schon bemerkenswert, dass Habeck & Co. meinen, eine Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke würde Deutschland nicht viel bringen. Auch finanziell scheint die deutsche Rechnung ein wenig schief zu sein, wenn man bedenkt, wie stark die Gaspreise für LNG bereits jetzt gestiegen sind und wie stark sie voraussichtlich noch in den nächsten Jahren steigen werden. Schließlich ist Deutschland ja nicht das einzige Land ist, das wegen Gaslieferungen in Katar war. Österreich war beispielsweise schon rd. 2 Wochen vorher beim Emir und flüstere diesem seine Wünsche ins geneigte Ohr. Und andere Nationen waren schon bei ihm oder werden ihm - und den anderen Emirate am Golf - noch einen Besuch abstatten. Dazu kommen noch die Kosten für das CO2 im EU-Emissionshandel. Das beläuft sich bei der genannten Menge und den derzeitigen Preisen im Emissionshandel auf jährlich rd. 1,9 Milliarden Euro. 

 

Hier der Link zu dem Tweet: GERMAN MINISTERS PUSH QATARI GAS WHILE LYING ABOUT ENERGY

 

Ich habe übrigens schon vor 2 Wochen auf die Pläne der EU bzw. Deutschlands reagiert und in ein norwegisches Unternehmen - Flex LNG - investiert, dass eine Flotte von LNG Tankern betreibt bzw. verchartert. Wenn ich schon nichts an den Irrungen und Wirrungen der Energiewende in Deutschland ändern kann, dann versuche ich doch zumindest den Schaden daraus für mich persönlich zu minimieren. 

 

 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 22 Minuten schrieb Moriz:

Glaubst du wirklich, wir müssten für ungenutzten Windstrom nichts zahlen, wenn die Netze noch den Produzenten gehören würden?

 

Das spielt doch keine Rolle, wem die Netze gehören. Fakt ist, dass die Windmüller ihre Gewinne einbehalten, sich dafür aber ihre Probleme, dass sie mitunter keinen Strom einspeisen können, weil sonst die Netze kollabieren könnten, vom Staat abgelten lassen. Und der wiederum hält sich letztlich via Steuern und Abgaben beim Bürger bzw Steuerzahler schadlos. Die sind die letzten in der Kette und können den Schaden nicht mehr an andere weiter reichen, sondern müssen dafür gerade stehen. Wenn das keine Sozialisierung von Verlusten ist, dann weiß ich nicht, was die Sozialisierung von Verlusten sonst sein soll. 

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vor 42 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Eine interessante kleine Rechnung die ich auf Twitter sah:

 

2020 produzierten die 6 deutschen Kernkraftwerke rd. 64 TWh, 2019 waren es rd. 60 TWh. Gehen wir der Einfachheit halber von 60 Terrawattstunden aus. Um diese von den Kernkraftwerken gelieferte Energiemenge durch thermal aus Gas gewonnen Strom zu ersetzen, benötigt man 100 TWh Erdgas. 

 

100TWh Erdgas entsprechen 17.900.000m3 LNG (verflüssigtes Erdgas). Bekanntlich war Robert Habeck gerade beim Emir von Katar um einen Deal auszuhandeln. Katar soll Deutschland künftig im Rahmen einer sogenannten Energiepartnerschaft mit LNG versorgen. Verflüssigtes Erdgas wird mit LNG-Tankern transportiert. Die größten Tanker, die den Hafen von Ras Laffan in Katar gerade noch anlaufen können (dort befinden sich die Anlagen zur Verflüssigung von Erdgas), die sogenannten Q-Max-Tanker (Q für Quatar) sind 345 m lang, 53,8 m breit und können 266.000 m³ verflüssigtes Erdgas transportieren. Sie sind die weltweit größten LNG-Tanker. Es bräuchte insgesamt 67 solcher Supertanker um die Menge von rd. 100 TWh Erdgas nach Deutschland zu liefern. Damit wäre allerdings erst der Ausfall der Energie von den Atomkraftwerken abgegolten.

 

Um das noch aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten: diese 61 Supertanker lieferten rd. 20% von dem, was die Pipeline Nord Stream 1 pro Jahr liefert. Insofern ist es schon bemerkenswert, dass Habeck & Co. meinen, eine Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke würde Deutschland nicht viel bringen. Auch finanziell scheint die deutsche Rechnung ein wenig schief zu sein, wenn man bedenkt, wie stark die Gaspreise für LNG bereits jetzt gestiegen sind und wie stark sie voraussichtlich noch in den nächsten Jahren steigen werden. Schließlich ist Deutschland ja nicht das einzige Land ist, dass wegen Gaslieferungen in Katar war. Österreich war beispielsweise schon rd. 2 Wochen vorher beim Emir und flüstere diesem seine Wünsche ins geneigte Ohr. Und andere Nationen waren schon bei ihm und werden ihm - und den anderen Emirate am Golf - Besuche abstatten. Dazu kommen noch die Kosten für das CO2 im EU-Emissionshandel. Das beläuft sich bei der genannten Menge und den derzeitigen Preisen im Emissionshandel auf jährlich rd. 1,9 Milliarden Euro. 

 

Hier der Link zu dem Tweet: GERMAN MINISTERS PUSH QATARI GAS WHILE LYING ABOUT ENERGY

 

Ich habe übrigens schon vor 2 Wochen auf die Pläne der EU bzw. Deutschlands reagiert und in ein norwegisches Unternehmen - Flex LNG - investiert, dass eine Flotte von LNG Tankern betreibt bzw. verchartert. Wenn ich schon nichts an den Irrungen und Wirrungen der Energiewende in Deutschland ändern kann, dann versuche ich doch zumindest den Schaden daraus für mich persönlich zu minimieren. 

 

 

Diese Unkenntnis bzgl. Zahlen und Verhältnissen ist in der Energiedebatte nichts Neues.

 

Es ist ja auch kaum jemand bewusst, wie D aussehen würde, wenn wirklich so viel Windräder installiert wären, wie Habeck und Co. das wollten. 

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vor 3 Minuten schrieb bw83:

Es ist ja auch kaum jemand bewusst, wie D aussehen würde, wenn wirklich so viel Windräder installiert wären, wie Habeck und Co. das wollten. 

Solange die nicht in meiner Sichtweite und in Sichtweite von einigen mir lieben Aussichten installiert werden, ist mir das auch völlig egal

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

Es bräuchte insgesamt 67 solcher Supertanker um die Menge von rd. 100 TWh Erdgas nach Deutschland zu liefern.

Nein. Es bräuchte 67 Passagen solcher Supertanker. Da die die Strecke in weniger als einem Jahr schaffen kommt man mit weniger Tankern aus.

Das elf Lieferungen eines solchen Tankers ausreichen, um ein Kernkraftwerk zu ersetzen, finde ich erstaunlich.

(Wobei ich fürchte, daß dir ein Rechenfehler unterlaufen ist. Um 60TWh Strom zu erzeugen werden bei 40% Wirkungsgrad, wie sie moderne Gaskraftwerke haben, 150 TWh Primärenergie benötigt. 100 TWh sind die "Abwärme", die in geeigneten allerdings auch genutzt werden können, z.B. als Fernwärme. Und man bräuchte etwa 100 Passagen.)

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Womit werden diese Tanker eigentlich betrieben? :ninja:

 

Und wie sieht Versichsicherungstechnisch bei einer Havarie aus, bei der ganze Ökosysteme zu Schaden kommen? 

bearbeitet von rince
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