Klima-, Umwelt- und Naturschutz

[bw83]

vor 3 Stunden schrieb mn1217:

ÖPNV muss auf dem Land ausgebaut werden.

 

 

Rentiert sich finanziell überhaupt nicht, der Bedarf ist einfach nicht hoch genug, es gibt außerdem nicht mal ansatzweise genug Fahrer.

[bw83]

vor 2 Stunden schrieb UHU:

Ein Anfang wäre es, wenn beim Rufbus (= großer Linienbus, der nur auf vorheriger Bestellung fährt) ein der angemeldeten Personenanzahl entsprechendes Fahrzeug fährt.

Bei uns gibt's Rufbusse seit Jahren. Es wird auch immer wieder versucht, das Thema anzuschieben. Es wird viel Werbung gemacht.

Resultat: Aus leeren Rufbussen wurden leere Ruf-Neunsitzer und diesen wurden leere Taxis.

 

Ein Rufbus in Form eines "großen Linienbusses" ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.

 

Auch ein Rufbus hat die Eigenschaft, dass a) die Route vorgegeben ist und b) auch die Reisezeiten. Und man muss sich vorher anmelden. Kann also spontan mal gar nix machen.

 

Die höchste Nachfrage hatten die Rufbusse bei uns zwischen 2014 und 2017, als so viele Flüchtlinge kamen, dass man die in die hinterletzten Löcher auf dem Land unterbrachte. Da gab es keine ÖPNV-Anschlüsse mehr, deswegen hat man da die Rufbusse hingeschickt. Seit die Flüchtlinge weggezogen sind, fährt da auch kein Rufbussmehr.

[rince]

vor 3 Minuten schrieb bw83:

Rentiert sich finanziell überhaupt nicht, der Bedarf ist einfach nicht hoch genug, es gibt außerdem nicht mal ansatzweise genug Fahrer.

Du weißt doch: Personal kann man immer finden, wenn man nur will, und am Geld darf bekanntlich mal gar nichts scheitern, da muss halt zur Not mehr gedruckt werden.

[bw83]

vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Ja und nein. Das waren inhabergeführte Geschäfte, und der Inhaber selbst entschied, wann er den Laden öffnete. Eine Mittagspause gehörte einfach dazu.

In unserer Innenstadt hat sich die Zahl der Restaurants/Wirtshäuser, die mittags geöffnet haben, von 6 auf 2 reduziert, die 2, die noch geöffnet haben, sind eine Pizzeria und ein Asia-Imbiss. 

"Deutsche" Imbissstände gab es früher in der Innenstadt deren 3, mittlerweile nur noch 1 mit massiv reduzierten Öffnungszeiten.

 

Ich bin mir sehr sicher, dass ein Grund für die Schließungen ist, dass es fast nirgends mehr feste oder geregelte Mittagspausen gibt. Wir sind da teilweise früher nach der Schule bzw. in der Mittagspause auch in die Stadt und haben uns eine Tüte Pommes oder ein Paar Bratwürste geholt, da standen immer Schlangen.

 

Den Rest erledigen dann die Discounter mit ihren warmen Theken.

[Marcellinus]

vor 6 Minuten schrieb bw83:

vor 4 Stunden schrieb mn1217:

ÖPNV muss auf dem Land ausgebaut werden.

Rentiert sich finanziell überhaupt nicht, der Bedarf ist einfach nicht hoch genug, es gibt außerdem nicht mal ansatzweise genug Fahrer.

 

Was aber, wenn es gar nicht um dem Bedarf geht? Was, wenn es nur darum geht, das Auto so weit als möglich zu verdrängen? Was, wenn alles andere nur Vorwand ist?

[bw83]

vor 2 Stunden schrieb Moriz:

Jein. Der große Linienbus ist da und wird auch für den Schülervekrehr gebraucht. Ob ein zusätzlicher kleinerer Bus dann wirklich recourcenschonender ist? Wäre das so, würde sich das vermutlich auch finanziell lohnen und gemacht werden - auch Fuhrleute können rechnen müssen heutzutage rechnen können.

Ich lebe ja in einer auch touristisch orientierten Region fern der Metropolen. Bei uns ist in den Ferien und an den Wochenenden immer was los, Einzugskreis bis zu 100km einfach für Wanderer, Biker oder im Winter, sofern Schnee liegt, Skifahrer oder Langläufer.

Bereits vor einiger Zeit wurden "Fahrradbusse" installiert, da die Zahl der Biker immer mehr zunimmt und die sich Parkplatzsituation an den Wanderparkplätzen extrem zugespitzt hat. Idee: Von allen (Bus-)Bahnhöfen der Region kann man mit diesen speziellen Fahrradbussen mehrmals pro Tag zu den wichtigsten Wander- bzw. Fahrradrouten fahren.

 

Resultat: Ein leerer Fahrradbus jagt den nächsten. Die Leute haben schlichtweg keine Lust darauf.

[Marcellinus]

vor 2 Minuten schrieb bw83:

In unserer Innenstadt hat sich die Zahl der Restaurants/Wirtshäuser, die mittags geöffnet haben, von 6 auf 2 reduziert, die 2, die noch geöffnet haben, sind eine Pizzeria und ein Asia-Imbiss. 

 

Früher, will heißen bis in die 80er Jahre, war es auch noch selbstverständlich, in Gaststätten im Abo zu essen. So trafen wir Schüler, wenn wir nach der Schule noch eben in der Kneipe auf ein Bier vorbeigingen, unsere Lehrer beim Essen wieder. 

[bw83]

vor 13 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Was aber, wenn es gar nicht um dem Bedarf geht? Was, wenn es nur darum geht, das Auto so weit als möglich zu verdrängen? Was, wenn alles andere nur Vorwand ist?

Der Rufbus (-neunsitzer, -taxi) verdrängt ja nix. Der fährt ja nicht mal und wenn dann leer.

[Marcellinus]

vor 3 Minuten schrieb bw83:

Der Rufbus (-neunsitzer, -taxi) verdrängt ja nix. Der fährt ja nicht mal und wenn dann leer.

 

Ja, aber gedacht war das wohl anders, oder? (Wenn man dabei überhaupt gedacht hat!)

[bw83]

vor 29 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ja, aber gedacht war das wohl anders, oder? (Wenn man dabei überhaupt gedacht hat!)

Die Idee war, denen Mobilität zu ermöglichen, die kein Auto haben oder (körperlich) nur eingeschränkt mobil sind. Und dies eben auch zu Tageszeiten, an denen "früher" die Züge und Busse fuhren.

 

Es hat aber mittlerweile eben fast jeder ein Auto, nicht selten gerade die, die körperlich nicht mehr gut beinander sind. Und die, dir körperlich nicht gut beinander sind, müssten ja eh erst zur Haltestelle (2x hin und zurück, man steigt ja auch am Zielort nicht direkt da aus, wo man hin will) laufen. Und andere, die nicht mobil sind, lassen sich von Familie oder Bekannten fahren. Onkel und Tante meiner Holden sind beide ältere Semester und haben mittlerweile kein Auto mehr. Die letzten 25 Jahre ist nur er gefahren. Jetzt kann er gesundheitlich nicht mehr und sie traut sich nicht mehr. Die haben seit 30 Jahren eine Bushaltestelle ungelogen direkt vor der Haustür. Die sind aber noch kein einziges Mal mit dem Bus gefahren. Früher hatten sie ja das Auto und jetzt kann er nicht mehr laufen. Jetzt lassen sie sich immer von der Verwandtschaft kutschieren.

 

Im Grunde finde ich die Idee der Rufbusse schon ok bzw. verstehe, wo das herkommt. Die Züge und Busse wurden eben immer leerer und auf den reduzierten Bedarf wurde eben reagiert. Aber die Rufbusse sind eben noch immer eine Einschränkung ggü. individ. Mobilität und ohne die geht es auf dem Land nicht.

bearbeitet 15. August 2023 von bw83

[UHU]

vor 1 Stunde schrieb bw83:

Ein Rufbus in Form eines "großen Linienbusses" ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Eben.

vor 1 Stunde schrieb bw83:

Auch ein Rufbus hat die Eigenschaft, dass a) die Route vorgegeben ist und b) auch die Reisezeiten. Und man muss sich vorher anmelden. Kann also spontan mal gar nix machen.

Letzteres ist dann der Todesstoß für diese Fahrt der Linie XYZ.

 

In meinem beschriebenen Fall wurde immer mehr gestrichen: Erst um 18:15 Uhr, dann um 16:45, dann 16:25 zum Rufbus - also Ende in Sicht. Der letzte reguläre Bus dieser Linie fährt um 15:00 Uhr. Und zwar von einem Bahnhof mit stündlicher Anbindung nach uhu-town.

[UHU]

vor 1 Stunde schrieb bw83:

In unserer Innenstadt hat sich die Zahl der Restaurants/Wirtshäuser, die mittags geöffnet haben, von 6 auf 2 reduziert, die 2, die noch geöffnet haben, sind eine Pizzeria und ein Asia-Imbiss. 

"Deutsche" Imbissstände gab es früher in der Innenstadt deren 3, mittlerweile nur noch 1 mit massiv reduzierten Öffnungszeiten.

 

Ich bin mir sehr sicher, dass ein Grund für die Schließungen ist, dass es fast nirgends mehr feste oder geregelte Mittagspausen gibt. Wir sind da teilweise früher nach der Schule bzw. in der Mittagspause auch in die Stadt und haben uns eine Tüte Pommes oder ein Paar Bratwürste geholt, da standen immer Schlangen.

 

Den Rest erledigen dann die Discounter mit ihren warmen Theken.

Echt?

[Die Angelika]

vor 1 Stunde schrieb bw83:

Ich lebe ja in einer auch touristisch orientierten Region fern der Metropolen. Bei uns ist in den Ferien und an den Wochenenden immer was los, Einzugskreis bis zu 100km einfach für Wanderer, Biker oder im Winter, sofern Schnee liegt, Skifahrer oder Langläufer.

Bereits vor einiger Zeit wurden "Fahrradbusse" installiert, da die Zahl der Biker immer mehr zunimmt und die sich Parkplatzsituation an den Wanderparkplätzen extrem zugespitzt hat. Idee: Von allen (Bus-)Bahnhöfen der Region kann man mit diesen speziellen Fahrradbussen mehrmals pro Tag zu den wichtigsten Wander- bzw. Fahrradrouten fahren.

 

Resultat: Ein leerer Fahrradbus jagt den nächsten. Die Leute haben schlichtweg keine Lust darauf.

 

Sind das die Wanderbusse? Letzthin davon im BR3 gehört, dass die angeblich ordentlich angenommen würden.

Allerdings kann ich Fahrradfahrr verstehen. Denn mit den Zügen und Fahrradmitnahme ist das ja immer so ne Art Russisch Roulette

[Shubashi]

Die interessante Phase des Personenverkehrs wird eintreten, wenn eben die Individualmobilität immer unbezahlbarer wird, dank bewusster Verteuerung der Spritpreise. Für viele Pendler wird dann die Fahrt zum Arbeitsplatz tendenziell immer schwerer zu leisten sein, da es kaum echte Alternativen, der ÖPNV wird dann seinen eigentlichen Preis präsentieren, nämlich Lebenszeit. Für Firmen dürfte Personal dann noch schwerer zu bekommen sein.

[rince]

vor 1 Minute schrieb Shubashi:

Die interessante Phase des Personenverkehrs wird eintreten, wenn eben die Individualmobilität immer unbezahlbarer wird, dank bewusster Verteuerung der Spritpreise. Für viele Pendler wird dann die Fahrt zum Arbeitsplatz tendenziell immer schwerer zu leisten sein, da es kaum echte Alternativen, der ÖPNV wird dann seinen eigentlichen Preis präsentieren, nämlich Lebenszeit. Für Firmen dürfte Personal dann noch schwerer zu bekommen sein.

Nun, dann werden die entsprechenden Wahlen recht interessant werden. Denn die Verteuerung der Spritpreise ist ja nicht Gottgewollt und in Stein gemeisselt, sondern von der Politik so beschlossen. 

[Die Angelika]

Gerade eben schrieb Shubashi:

Die interessante Phase des Personenverkehrs wird eintreten, wenn eben die Individualmobilität immer unbezahlbarer wird, dank bewusster Verteuerung der Spritpreise. Für viele Pendler wird dann die Fahrt zum Arbeitsplatz tendenziell immer schwerer zu leisten sein, da es kaum echte Alternativen, der ÖPNV wird dann seinen eigentlichen Preis präsentieren, nämlich Lebenszeit. Für Firmen dürfte Personal dann noch schwerer zu bekommen sein.

 

Daran scheint keiner der werten Städter zu denken.

Der eigentliche Preis, die Lebenszeit, oder aber man rechnet dann aus, ob es sich überhaupt noch lohnt, zur Arbeit zu fahren, wenn man für Auto und Sprit so viel bezahlen muss. Tja und das tolle denglische Reden von der Life-work-Balance hat sich dann wohl endgültig ausbalanciert. 

[mn1217]

vor 2 Stunden schrieb bw83:

Rentiert sich finanziell überhaupt nicht, der Bedarf ist einfach nicht hoch genug, es gibt außerdem nicht mal ansatzweise genug Fahrer.

Kommt ja drauf an,was wie gemacht wird.

Muss ja nicht gleich Grossstadtniveau sein.

[mn1217]

vor 36 Minuten schrieb Shubashi:

 

 

...der ÖPNV wird dann seinen eigentlichen Preis präsentieren, nämlich Lebenszeit. Für Firmen dürfte Personal dann noch schwerer zu bekommen sein.

Oder sie setzen sich für schnellere Busverbindungen ein respektive stellen selbst Busse.

[mn1217]

vor 2 Stunden schrieb rince:

Du weißt doch: Personal kann man immer finden, wenn man nur will, und am Geld...

Auto ist letztlich teurer,denn der Preis des CO 2 Ausstoßes und seiner Folgen muss ehrlicherweise mitgerechnet werden. 

bearbeitet 15. August 2023 von mn1217

[Soulman]

vor 8 Minuten schrieb mn1217:

Auto ist letztlich teurer,denn der Preis des CO 2 Ausstoßen und seiner Folgen muss ehrlicherweise mitgerechnet werden. 

Bitte in Yuan vorrechnen. 

[bw83]

vor 31 Minuten schrieb mn1217:

Kommt ja drauf an,was wie gemacht wird.

Muss ja nicht gleich Grossstadtniveau sein.

Dann kann man es eh lassen.  Denn es ist aktuell schon nicht auf Großstadtniveau.

[bw83]

vor 30 Minuten schrieb mn1217:

Oder sie setzen sich für schnellere Busverbindungen ein respektive stellen selbst Busse.

Genau. Und der, der am weitesten wegwohnt, hat dann wie anno 1960 das Vergnügen, jeden Halt bis zur Firma mitmachen zu dürfen und hat dann statt einfach 15 Minuten eben einfach 60 Minuten Fahrzeit. 

 

Volle Fahrt voraus in die Vergangenheit oder wie?

[bw83]

vor 30 Minuten schrieb mn1217:

Auto ist letztlich teurer,denn der Preis des CO 2 Ausstoßes und seiner Folgen muss ehrlicherweise mitgerechnet werden. 

Die Menschen haben Lebenszeit, die in den bekannten Einheiten gerechnet wird. CO2 gehört nicht dazu.

 

 

[Werner001]

vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Daran scheint keiner der werten Städter zu denken.

Der eigentliche Preis, die Lebenszeit, oder aber man rechnet dann aus, ob es sich überhaupt noch lohnt, zur Arbeit zu fahren, wenn man für Auto und Sprit so viel bezahlen muss. Tja und das tolle denglische Reden von der Life-work-Balance hat sich dann wohl endgültig ausbalanciert. 

Dann wird halt das Bürgergeld wieder ein Stück interessanter. Und für die ausfallenden AN importieren wir halt welche

 

Werner

[bw83]

vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Die interessante Phase des Personenverkehrs wird eintreten, wenn eben die Individualmobilität immer unbezahlbarer wird, dank bewusster Verteuerung der Spritpreise. Für viele Pendler wird dann die Fahrt zum Arbeitsplatz tendenziell immer schwerer zu leisten sein, da es kaum echte Alternativen, der ÖPNV wird dann seinen eigentlichen Preis präsentieren, nämlich Lebenszeit. Für Firmen dürfte Personal dann noch schwerer zu bekommen sein.

Das wird nicht geschehen, da bin ich mir relativ sicher. 

Erstens überlebt das keine Regierung, wenn da nicht zumindest Ausgleichsmechanismen eingeführt werden.

Zweitens sind ganze Branchen auf Pendler von außerhalb der Städte angewiesen, auch systemrelevante Bereiche. In der Stadt können faktisch nicht alle dort arbeitenden Personen wohnen und wenn sich das Pendeln nicht mehr lohnt, dann suchen sich die Leute andere Berufe oder Arbeitsstellen. Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels ist das ein Leichtes.

Drittens werden dann Firmen und Arbeitgeber auf die Barrikaden gehen. Da kommt auch keine Regierung gegen an.

Viertens müsste der CO2-Preis in einer absolut unvorstellbaren Höhe steigen, damit das wirklich im Geldbeutel reinpfeffert. Die Erhöhung von 30 Euro auf 45 Euro pro Tonne CO2 macht beim Liter Sprit 3 bis 4 Cent aus. Das ist so gut wie nix. Selbst wenn wir mal bei 15 bis 20 Cent pro Liter angekommen sind, und das wird noch dauern, werden die Leute nicht weniger Auto fahren. Ob ich für die Tankfüllung 72 Euro oder 80 Euro zahle, beeinflusst mein Fahrverhalten nicht. Und ich bin mir sicher, dass es meinen Mitmenschen kaum anders gehen dürfte.

Usw. usf.