Klima-, Umwelt- und Naturschutz

[rince]

vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

Ich würde das nicht als Bösartigkeit bezeichnen, ihre Kapitalismuskritkik bezgl. dessen Ressourcenintensität ist ja nicht ganz falsch.

Das Problem ist eher, ob irgendjemand Lust hat, in einer „ökodemokratischen Gesellschaft“ zu leben - möglicherweise ist die so ökologisch und demokratisch wie der volksdemokratische Sozialismus.

Von daher ist der Glaube an die „weltrettende“ Bevormundungsgesellschaft nur ein weiterer Irrweg, bei dem eine selbsternannte Elite (mit den üblichen Privilegien) erstmal jede Menge Ressourcen für Unterdrückungsmaßnahmen verbraucht.

Vor allem würden grosse Teile der übrigen Welt lachen und weiter eine ganz andere Wirtschaftsform verfolgen, nämlich eine, die auf Wachstum ausgerichtet ist.

[Aristippos]

vor 14 Minuten schrieb rince:

Vor allem würden grosse Teile der übrigen Welt lachen und weiter eine ganz andere Wirtschaftsform verfolgen, nämlich eine, die auf Wachstum ausgerichtet ist.

Woraus natürlich folgt, dass der Klimawandel trotz staatlichem Verarmungsprogramm eintreten wird. Man schießt sich selbst ins Knie, und es bringt noch nicht mal was.

[Marcellinus]

vor 49 Minuten schrieb Aristippos:

Man schießt sich selbst ins Knie, und es bringt noch nicht mal was.

 

Es bringt das gute Gefühl, daß man das Richtige getan hat!

[Bleze]

vor 23 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Es bringt das gute Gefühl, daß man das Richtige getan hat!

 

Das scheint dieser Tage sowieso wichtiger zu sein als die Realität. 

[Marcellinus]

vor 33 Minuten schrieb Bleze:

vor 57 Minuten schrieb Marcellinus:

Es bringt das gute Gefühl, daß man das Richtige getan hat!

 

Das scheint dieser Tage sowieso wichtiger zu sein als die Realität. 

 

Gesinnungsethik!

[Moriz]

vor 9 Stunden schrieb Shubashi:

Die Kernkraft ist in Deutschland auf absehbare Zeit durch, und der einzige Weg, das zu ändern wären bahnbrechende technologische Durchbrüche anderswo. 

Da gibt es zwar viele Ideen aber noch nichts handfestes.

Derzeit explodieren in Europa bei den klassischen Kernkraftwerken sowohl die Kosten als auch die Dauer eines Neubaus (Frankreich, GB). Der Strom aus diesen Anlagen wird alles andere als günstig werden.

Dazu kommt ein anderes Problem: Die existierenden Kernkraftwerke werden immer älter und müssen irgendwann ersetzt werden. Wenn Frankreich da nicht bald so richtig Gas gibt, dann werden die ihre Uraltmeiler nicht nur die geplanten 40 Jahre, sondern 60-80 Jahre laufen lassen müssen. Oder massiv den europäischen Markt leerkaufen (gerade im Winter; Franzosen heizen häufig elektrisch). Stromknappheit liegt in Zukunft nicht an fehlenden deutschen Kernkraftwerken.

 

[Soulman]

vor 15 Stunden schrieb Moriz:

Der Strom aus diesen Anlagen wird alles andere als günstig werden.

Finnland hat mit seinem neuen KKW viel Freude an niedrigen Strompreisen. In dem Endlager gleich daneben lagert der Brennstoff für die nächste Generation an Brutreaktoren. Die Offshore Windparks haben eine deutlich kürzere Standzeit und werden gerade von den Briten wieder abgesagt. Siemens Gamesa geht pleite, weil der Verschleiß von Windmühlen ein wenig unterschätzt wurde. Das Konzept der permanenten Wartung und Austausch einer zentralen Energiequelle scheint doch besser zu sein.

[Shubashi]

18 minutes ago, Soulman said:

Finnland hat mit seinem neuen KKW viel Freude an niedrigen Strompreisen. In dem Endlager gleich daneben lagert der Brennstoff für die nächste Generation an Brutreaktoren. Die Offshore Windparks haben eine deutlich kürzere Standzeit und werden gerade von den Briten wieder abgesagt. Siemens Gamesa geht pleite, weil der Verschleiß von Windmühlen ein wenig unterschätzt wurde. Das Konzept der permanenten Wartung und Austausch einer zentralen Energiequelle scheint doch besser zu sein.

Hast Du zu Finnland eine Quelle?

Zu Frankreich ist mir erst jetzt ein interessanter Artikel aufgefallen; danach betraf der Leistungsabfall von KKWs aufgrund mangelnder Kühlmöglichkeit gerade mal 5 Anlagen - das ist auch mir hierzulande in den Berichten zum allgemeinen Wartungsbedarf untergegangen.

 

Nichtsdestoweniger denke ich, dass ohne neue technologische Ansätze die Bauzeiten, der Uranbedarf und der Kapitaleinsatz für eine echte Renaissance der Kernkraft zu hoch bleibt.

 

[rince]

vor 3 Minuten schrieb Shubashi:

Hast Du zu Finnland eine Quelle?

Zu Frankreich ist mir erst jetzt ein interessanter Artikel aufgefallen; danach betraf der Leistungsabfall von KKWs aufgrund mangelnder Kühlmöglichkeit gerade mal 5 Anlagen - das ist auch mir hierzulande in den Berichten zum allgemeinen Wartungsbedarf untergegangen.

 

Nichtsdestoweniger denke ich, dass ohne neue technologische Ansätze die Bauzeiten, der Uranbedarf und der Kapitaleinsatz für eine echte Renaissance der Kernkraft zu hoch bleibt.

 

Es kommt halt immer auf die (Nicht)-Alternativen an.

[Thofrock]

vor 3 Stunden schrieb Soulman:

Finnland hat mit seinem neuen KKW viel Freude an niedrigen Strompreisen. In dem Endlager gleich daneben lagert der Brennstoff für die nächste Generation an Brutreaktoren. 

Hast du schon mal davon gehört, dass Angebot und Nachfrage den Preis regeln? Die brauchen das Ding da überhaupt nicht. Die haben sich damit derartig überversorgt, dass alle Stromproduzenten drosseln müssen. Und das eine deutliche Drosselung der möglichen Produktion nicht besonders wirtschaftlich ist, das weißt du doch sicher.

 

Übrigens, wenn Finnland hier künftig als beispielhaft gelten darf, dann sei noch kurz erwähnt, dass die bis 2035 Klimaneutralität planen.

bearbeitet 27. September 2023 von Thofrock

[Aristippos]

vor 13 Minuten schrieb Thofrock:

Übrigens, wenn Finnland hier künftig als beispielhaft gelten darf, dann sei noch kurz erwähnt, dass die bis 2035 Klimaneutralität planen.

Ja klar. Mit Atomkraft geht das ja auch.

[Thofrock]

vor einer Stunde schrieb Aristippos:

Ja klar. Mit Atomkraft geht das ja auch.

Das geht auch ohne. Der Anteil am finnischen Strombedarf macht ja gerade mal ein Drittel aus. Und dieses Drittel könnten die problemlos auch noch substituieren.

[Bleze]

vor einer Stunde schrieb Aristippos:

Ja klar. Mit Atomkraft geht das ja auch.

 

Und in einem Land mit 5,5Mio Einwohnern auch viel einfacher zu erreichen. Muss man fairerweise ja auch sagen. 

[Thofrock]

vor 59 Minuten schrieb Bleze:

 

Und in einem Land mit 5,5Mio Einwohnern auch viel einfacher zu erreichen. Muss man fairerweise ja auch sagen. 

Aber in Finnland spielt jeder zweite in einer Black Metal Band. Eine Menge Strom brauchen die da schon.

[Aristippos]

vor einer Stunde schrieb Thofrock:

Das geht auch ohne. Der Anteil am finnischen Strombedarf macht ja gerade mal ein Drittel aus. Und dieses Drittel könnten die problemlos auch noch substituieren.

Leider nein. Atomkraft sind jetzt ein Drittel, mit den neuen Kraftwerken soll das auf über die Hälfte steigen. 20% soll Holz bringen. Außerdem sind auch in Zukunft fossile Energieträger eingeplant, deren Ausstoß soll lediglich durch Aufforstung als CO2-Senke kompensiert werden. Ist natürlich toll, wenn das Land aus Wald besteht, in dem keiner wohnt.

[Thofrock]

vor 1 Stunde schrieb Aristippos:

Leider nein. Atomkraft sind jetzt ein Drittel, mit den neuen Kraftwerken soll das auf über die Hälfte steigen. 20% soll Holz bringen. 

Aber du siehst doch, dass das nicht klappt. Die müssen ihr dusseliges Kraftwerk ja jetzt schon runterfahren weil sie den Strom nicht brauchen. Zudem produziert es viel zu teuer weil es wundersamerweise, Überraschung, die höchsten Fixkosten aller Erzeuger hat. 

 

Das Beste wäre, die stecken ihren überschüssigen Strom in Flaschen und schicken ihn nach Frankreich, wo eine ganze Armee von Atomkraftwerken nicht ausreicht das Land zu versorgen.

bearbeitet 27. September 2023 von Thofrock

[Moriz]

vor 3 Stunden schrieb Bleze:

Und in einem Land mit 5,5Mio Einwohnern auch viel einfacher zu erreichen. Muss man fairerweise ja auch sagen. 

Andererseits liegt Finnland verdammt weit im Norden, ist entsprechend kalt und hat einen nicht zu unterschätzenden Bedarf an Heizenergie.

[Moriz]

vor 23 Stunden schrieb Moriz:

Dazu kommt ein anderes Problem: Die existierenden Kernkraftwerke werden immer älter und müssen irgendwann ersetzt werden. Wenn Frankreich da nicht bald so richtig Gas gibt, dann werden die ihre Uraltmeiler nicht nur die geplanten 40 Jahre, sondern 60-80 Jahre laufen lassen müssen. Oder massiv den europäischen Markt leerkaufen (gerade im Winter; Franzosen heizen häufig elektrisch). Stromknappheit liegt in Zukunft nicht an fehlenden deutschen Kernkraftwerken.

Nachtrag: Oder Frankreich lässt sich was anderes einfallen. Die haben z.B. noch viel Potential an regenerativen Energien.

Zur Historie: Nachdem Frankreich erfolgreich seine Atombomben gebaut hatte, hatten sie tausende unterbeschäftigter Atomwissenschaftler. Denen mussten sie eine Perspektive bieten - die Gefahr war einfach zu groß, daß der ein- oder andere sein Wissen über den Atombombenbau im Ausland zu nutzen weiß. Genau deswegen hat Frankreich dann massiv in die Kernkraft inverstiert. Inzwischen sind diese Leute in Rente, dieser Grund entfällt also schon mal. Vielleicht geht es in F ja in fernerer Zukunft auch ohne Kernkraftwerke?

[Bleze]

vor 22 Minuten schrieb Moriz:

Andererseits liegt Finnland verdammt weit im Norden, ist entsprechend kalt und hat einen nicht zu unterschätzenden Bedarf an Heizenergie.

 

Das ist so... 

[Flo77]

Und Jahrhunderte Erfahrung im Bau klimaangepasster Wohnungen...

[Soulman]

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/international-business/warum-finnland-seinen-strom-inzwischen-fast-verschenkt/
 

Im Frühjahr gab es eine Sondersituation verursacht durch ein Naturphänomen. Die Wasserkraftwerke konnten nicht geregelt werden, weil sonst die Schmelzwassermassen zu ungewollten Überschwemmungen geführt hätten. Es kam zu einer ungeplanten Überproduktion von Strom und in einem funktionierenden Markt sinkt dadurch der Preis. Die sog. „Erneuerbaren“ sind eben nicht vernünftig steuerbar. Eine Wind- oder Sonnenflaute lässt sich nicht hochregeln und eine Schmelzwasserflut in diesem Fall nicht runterregeln. 
 

Was jedoch in einem Industrieland sichergestellt sein muss, ist eine verlässliche kontinuierliche Versorgung. Deutschland muss dafür Braunkohle und Gas verbrennen und die Finnen haben sich für Kernkraft entschieden. Beide Länder mussten auf das billige Gas aus Russland verzichten. Deutschland musste sich jedoch zu Phantasiepreisen am Spotmarkt mit Gas eindecken. Das kann jederzeit wieder passieren. In Finnland interessiert der Gaspreis niemanden mehr.

 

Interessant ist darüberhinaus auch noch, wo das Geld bleibt. Bei den Finnen sind es überwiegend die Personalkosten und Wartungskosten für den Betrieb der KKW und bei uns machen den Gewinn die Lieferanten der fossilen Brennstoffe aus dem Ausland. Bis auf die Braunkohle natürlich.

bearbeitet 27. September 2023 von Soulman

[Aristippos]

vor 3 Stunden schrieb Thofrock:

 Zudem produziert es viel zu teuer weil es wundersamerweise, Überraschung, die höchsten Fixkosten aller Erzeuger hat. 

Was kommst du jetzt wieder mit dem Preis? Klimaneutralität ist scheißteuer, ich bin der letzte, der das bestreitet. Natürlich ist Steinkohle billiger.

 

Man muss sich halt entscheiden, ob man billigen Strom haben oder klimaneutral sein will. Mit Atomkraft kann man wenigstens klimaneutral werden, wenn auch zu hohen Kosten. Mit den Erneuerbaren wird das nie klappen, weil es einfach keine Berechenbarkeit gibt. Die sind nur teuer und sonst nichts.

bearbeitet 27. September 2023 von Aristippos

[Soulman]

Für mich krankt die Diskussion sehr oft an gewollten „Missverständnissen“. In der Ökonomie sollte man nicht mit der Dummheit anderer rechnen, oder Fehler damit entschuldigen. Das kann ganz schnell nach hinten losgehen. Ich zähle mal nicht abschließend auf:

 

1. installierte Leistung lässt sich nicht zwischen unterschiedlichen Stromerzeugungsarten vergleichen. Eine Solaranlage im Keller ist zwar installiert, bringt aber keinen Ertrag.
2. Nettoimporteur oder Nettoexporteur ist uninteressant, wenn man nicht die Einheit Geld wählt. Wenn ich draufzahle um eine Überproduktion zu verklappen, um dann zu horrenden Preisen zu kaufen, wenn Strom knapp ist, dann ist die Einheit MWh für diese Aussage Unsinn.
3. Auch Subventionen werden gerne in absoluten Zahlen vorgestellt. Dabei macht es nur Sinn, die Summen durch die Gesamtproduktion der Produktionsform zu teilen um zu sinnvollen Aussagen zu kommen.
4. Die Kostenstruktur wohin welche Gelder fließen ist entscheidend, um eine volkswirtschaftliche Beurteilung zu fällen. Es macht z.B. keinen Sinn energieintensive Produktionen in das Ausland zu verlagern, um mit einer besseren „eigenen“ CO2 Bilanz zu protzen.
5. eAutos sind keine CO2 freie Fortbewegung. Im Gegenteil.
6. Jeder Liter Rohöl, den wir nicht kaufen, kauft jemand anderes für einen günstigeren Preis.

bearbeitet 27. September 2023 von Soulman

[rince]

vor 20 Minuten schrieb Aristippos:

Was kommst du jetzt wieder mit dem Preis?

Zumal ja die ganze benötigte Wasserstoff-Energie, auf denen die Hoffnungen beruhen (die aber noch nicht mal ansatzweise vorhanden ist) nicht gerade ein Schnäppchen sein wird. Und es geht nebenbei noch nicht unwesentlich viel Energie verloren. 

 

[Moriz]

vor 1 Stunde schrieb Soulman:

Die Wasserkraftwerke konnten nicht geregelt werden, weil sonst die Schmelzwassermassen zu ungewollten Überschwemmungen geführt hätten.

Was soll der Schwachsinn? Jedes Wasserkraftwerk hat einen Überlauf, um z.B. für Wartungsarbeiten abgestellt werden zu können. Oder sollten gerade die Finnen zu dumm gewesen sein, vernünftige Kraftwerke zu bauen?

 

vor 1 Stunde schrieb Soulman:

In Finnland interessiert der Gaspreis niemanden mehr.

Heizt da keiner mehr mit Gas?

 

bearbeitet 27. September 2023 von Moriz