Dies ist ein beliebter Beitrag. nannyogg57 Geschrieben 26. April 2019 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 26. April 2019 (bearbeitet) Gräberkult war nie so ein Ding in meiner Familie. Die prunkvolle Gestaltung des Grabes meiner Eltern oder ein pflichtgemäßer Besuch wurde nie erwartet. Das Gedächtnis der Verstorbenen ist integraler Bestandteil jeder Eucharistiefeier und in dieser bin ich ihnen näher als beim Besuch ihres Grabes. Aber nun habe ich mir vor einem halben Jahr ein Grab "gekauft". Es steht auf dem örtlichen Kirchfriedhof in der dörflichen Gemeinde, in der ich lebe, und die Chance, auf einem echten Kirchfriedhof begraben zu werden, habe ich genutzt. Was mir nicht klar war: In meiner Obhut befindet sich jetzt ein Grabstein mit den Namen einiger Leute, welche schon an diesem Ort bestattet wurden, sowie eine ziemlich kaputte Grabumrandung und diverse Gewächse auf demselbigen Grab, zB ein ziemlich aggressiver Wacholder mit Hang zur Weltherrschaft. Mit diesem Grab bin ich Teil des großen Hickhacks auf selbigem Friedhof geworden und Teil einer Gesellschaft, die im Rhythmus des Jahres ihr Grab/ihre Gräber pimpt. Allerheiligen war klar: Ich habe den Wacholder brutal reduziert - er war schon auf dem Weg zum Nachbargrab - und Erika gesetzt. Beim örtlichen Baumarkt ließ ich mich von einer Frau beraten, die ebenfalls in Sachen Gräber unterwegs war. Im Gespräch wurde eines klar: Es ist nicht die Liebe zu den Verstorbenen, die die Grabpflege motiviert, es ist einfach die Tatsache, dass man nicht blöd angeschaut werden will. Und ich war jetzt mittendrin in diesem Hamsterrad. Über den Winter war die Sache entspannt, aber nun habe ich gelernt: Spätestens zu Ostern muss das Grab erneut aufpoliert werden. Also habe ich, dieses Jahr verspätet, nach Ostern den Weg zum Fachmarkt angetreten, und dort eine schöne Auswahl von Bodendeckern erstanden. Am Friedhof war ich gerade dabei, die Grabumrandung irgendwie auf Vordermann zu bringen, als ich von einem alten Mann angesprochen wurde. Ob ich eine Gärtnerin sei. Das ist, mit Verlaub, zutiefst biblisch. Kein Gärtner auf einem Friedhof zu sein, aber dafür gehalten zu werden - höchste Ehre. Er war wohl etwas verwirrt. Er kannte die Leute im Grab (anständige Leute, aber halt nicht gerade Millionäre - das ist sehr erfreulich, immerhin werden mein Mann und ich mit ihnen nach dem Tod eine WG bilden, man will weder mit Gesindel noch mit Snobs zusammen die Ewigkeit verbringen) und konnte die Verbindung nicht herstellen. Insgesamt war das Gespräch dann so, dass er Anstoß daran nahm, dass plötzlich so viele Grabstellen von "Fremden" übernommen würden. Das ist tatsächlich ein Bisschen seltsam: Im ersten Moment wollten wir auch den Grabstein entfernen lassen und ein hochtheologisch bedeutsames Teil installieren, das natürlich komplett uns gewidmet gewesen wäre, aber wir werden dieses Nachkriegsteil belassen, das da steht. Es ist noch Platz für zwei Namen und man weiß ja nie, ob dieser neue Grabstein nicht irgendwo in der dritten Welt mit Kinderarbeit hergestellt wurde. Da kommen meine Eltern durch: Es ist egal, was nach meinem Tod mit dem Ort passiert, wo ich beerdigt wurde. Ich mag das Zeichen, in der Nähe einer Kirche zu liegen, der Rest ist mit wurscht. Er konnte mir im letzten Punkt nicht ganz folgen, fand aber die Idee, den Grabstein zu belassen, höchst ehrenwert. Aber die feindliche Übernahme geschieht auch innerhalb der Ortsansässigen, so seine weiteren Ausführungen. Das fand ich interessant. Ein Grab wird übernommen und man lässt den alten Grabstein entfernen und ein neues Teil kommt her, monströs, glänzend, ohne Namen, erst mal. Bei alledem, ich kannte ihn nicht und er mich nicht. Das ist ungewöhnlich, denn ich bin bekannt wie ein bunter Hund. Denn in der Kirche selbst war er schon lange nicht mehr, wie er auf meine Nachfrage sagte. Dann schwadronierte er noch etwas davon, dass früher die Menschen stolz waren, wenn einer aus der Familie Priester wurde, aber die jungen Leute von heutzutage wären da ja gar nicht mehr dazu bereit (dies in Assoziation dazu, dass ich ihm sagte, dass ich die Religionslehrerin am Ort sei, was ihm in Erinnerung rief, dass sein Religionslehrer ein Pfarrer gewesen sei). Dass seit 30 Jahren bei uns auch Pastoralreferent*innen zugänge sind, das hatte er so nicht ganz mitbekommen. Er ließ mich nachdenklich zurück. Der Friedhof ist kein Friedhof, sondern ein Kampfort. Dass ich das Grab kaufen durfte - ich hatte mich vor sieben Jahren auf die Liste setzen lassen, aber ich bin mir sicher, dass der Pfarrer mein Anliegen bewusst unterstützte - hat Gerede im Dorf in Gang gesetzt. Es gibt im Dorf auch einen Gemeindefriedhof, übrigens, aber nach den Regeln des Dorfes ist halt der Kirchfriedhof der Platz für die Einheimischen und der Gemeindefriedhof für die Zuagroasten. In 100 Jahren würde ich nicht den Stallgeruch annehmen. Vielleicht aber in 1000 Jahren? Irgendwann werde ich in diesem Dorf meinen endgültigen Wohnsitz haben. Gelegentlich aber sehe ich auf dem Friedhof Leute aus meiner Preisklasse und in meinem Alter, mit denen ich in der Gemeinde Dinge in Bewegung setze. Eines Tages werden auch sie Teil der Friedhofs-WG im Kirchfriedhof meines Dorfes sein. In meiner Gemeinde wird jedes Verstorbenen 20 Jahre lang namentlich gedacht. Man muss keine Messe dafür kaufen, man wird in das Verzeichnis der Verstorbenen aufgenommen und in der Woche des Todestages wird bei den Fürbitten eben 20 Jahre lang der Name verlesen. Das ist schon irgendwie ... schön. Den Wacholder habe ich übrigens entgültig entfernt. Bodendeckerrosen, Zwergmispeln und ähnliches Zeug. Rosen müssen sein, ich liebe sie. Ansonsten werde ich das Spiel mitspielen in der Spannung dessen, was ich von meinen Eltern ererbt habe, und dessen, was die gesellschaftliche Konvention von mir erfordert. Und ich werde rausbekommen, was mit den Leuten so alles los war, die in dem Grab beerdigt sind, das ich jetzt habe. PS:Grab Nummer 42, übrigens. Aber das ist ein Insiderwitz. PPS: Ich bin froh, dass ich das Grab legal habe. Mein agnostischer Sohn, mein Erstgeborener, hatte mir schon davor versprochen, mich notfalls illegal in einer Nacht-und-Nebel-Aktion dort zu verbuddeln. bearbeitet 26. April 2019 von nannyogg57 3 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 26. April 2019 Melden Share Geschrieben 26. April 2019 Der Stein unter dem mein Großvater begraben liegt stammt der Überlieferung nach vom Grab seiner Urgroßeltern. Wir werden es nicht mehr nachweisen können, da die Marmorplatten mit den Namen zur Beerdigung meines Großvaters umgedreht und neu beschriftet wurden und sich vermutlich nicht mehr heil herauslösen lassen werden. Der alte Friedhof an der Kirche (auf dem Vorfahren von mir aus mindestens 12 Generationen begraben wurden) wurde seit den 60ern nicht mehr neu belegt und so wurde Anfang der 80er der Stein versetzt und das alte Grab eingeebnet. Die Übernahme fremder Gräber samt Grabsteinen kenne ich bisher nur von historischen Friedhöfen wie Melaten in Köln oder St. Johannis in Nürnberg. Im Berchtesgadener Land habe ich allerdings schon Friedhöfe gesehen, die von Arkadengängen umgeben sind in denen die Familiengrüfte der "besseren" Familien angelegt sind. Ich gehe davon aus, daß man als Zugezogener da auch nicht so einfach reinkommt (oder ob diese Grüfte quasi zu bestimmten Häusern bzw. Höfen gehören und der Hofbesitzer natürlich dort beigesetzt werden kann?). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 27. April 2019 Melden Share Geschrieben 27. April 2019 (bearbeitet) Seit fast 20 Jahren haben wir ein Grab. Es ist im gemeindlichen Teil des Friedhofs. Um die Kirche herum, sie steht auf einem Hügel, ist der kirchliche Teil, der gemeindliche Teil ist auf dem unteren Teil, durch eine Stützmauer getrennt. Wir hätten damals beim Tod meiner Tochter auch oben im kirchlichen Bereich noch ein Grab bekommen. Doch das wollte ich nicht. Unmittelbar daneben ist das Grab dreier Kinder, meine Kleine wäre das 4. Kind in der Reihe gewesen. Ich habe die Geschichte damals unmittelbar mitbekommen, kenne die Familie des Vaters noch aus meinen Jugendtagen. Ich hätte es nicht ertragen, das wäre einfach für mich zuviel gewesen. Dass zwei der Kinder auch noch Zwillingsmädchen sind, machte es noch viel schlimmer. (Auch meine Kleine war ein Zwillingskind). Auch wenn ich jetzt nicht so der Typ bin, der in Grabpflege aufgeht (das ist eher das Gebiet meines Mannes), gemeinsam haben wir damals den Grabstein rausgesucht, wissend, dass das auch mal unserer sein wird. Und ziemlich schnell war uns klar, Stein wollen wir nicht. Wir haben uns für Schmiedeeisen entschieden und einen Termin mit dem Schmiedemeister im Nachbarort vereinbart. Der hat mit uns dann eine 'Friedhofstour' gemacht, sich einen ganzen Nachmittag zeitgenommen und mit uns gemeinsam das Grabkreuz entwickelt, das wir dann in Auftrag gegeben haben. Dabei hat er uns seine Ideen mitgegeben, uns gesagt, was er unter keinen Umständen macht und warum, er hatte seine ganz eigene Theologie, die ganz lieb und ursprünglich war. Es war ein unvergessener Tag, Trauerbegleitung vom Feinsten. Der Rest der Grabanlage, die Bepflanzung ergab sich dann ganz natürlich natürlich. Erst danach habe ich 'Grün kaputt' gelesen und festgestellt, ich werde eine letzte Ruhestätte finden. Keine letzte Deponie. bearbeitet 27. April 2019 von Higgs Boson 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 27. April 2019 Autor Melden Share Geschrieben 27. April 2019 Also: Es gibt wohl verschiedene Systeme, aber auf dem von mir besagten Kirchfriedhof "bucht" man die Grabstelle für 20 Jahre. Dann zahlt man wieder für die nächsten 20 Jahre usw. oder die Grabstelle geht an jemand anderen über. Dass wir auf diese Weise auch "Eigentümer" eines Grabsteines würden, das war uns nicht bewusst. Das Grab war vernachlässigt und der Grabstein ist ein ziemlich seltsames graues Teil, ein Nachkriegsmodell, und strahlt den Charme von Beton mit Schäden von saurem Regen aus. Was sich aber ansonsten auf dem besagten Kirchfriedhof so zeigt, das ist von schrecklich-schauriger Art: Marmorblöcke zwischen grau und schwarz, auf Hochglanz poliert, gelegentlich der Versuch, mit einem Bronzekreuz oder einem Bronzeengel einen Hauch von Kultur zu verbreiten, sehr oft gravierte Bilder von Jesus, die einfach nur scheußlich sind ... davor derzeit ein Flor von Stiefmütterchen in allen Farben des Regenbogens, akkurat gepflanzt. Für eine heimliche Anarchistin wie mich, die nur ihrem theologischen Traum von einem Grab bei der Kirche, wie es schon die Alten hatten, folgt, ein Alptraum. Mein agnostischer Sohn war letztes Jahr in Irland und beobachtete dort die Friedhofskultur um die Kirchen herum: Da herrscht wohl komplette Anarchie, die Gräber sind irgendwie angelegt, das geht drunter und drüber und niemand macht sich Gedanken um Graberde, Stiefmütterchen oder um Grabumrandungen. Ich bin, auf gut Deutsch, mit meiner eigenen Geschichte mitten in einen Vorzeigefriedhof geraten, in dem es einen klaren Wettkampf darum gibt, wer die meisten Gräber in bester Lage mit teuerstem Grabstein best gepflegt vorzuweisen hat. Ich werde die Gefühle meiner Mitmenschen nicht verletzen, indem ich das Grab weiter vergammeln lasse, aber ich werde wohl einen Weg finden müssen, mein Anliegen zu verfolgen: Es geht nicht ums Wie, es geht ums Wo. Es geht um Gemeinschaft, nicht um Konkurrenz. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 28. April 2019 Melden Share Geschrieben 28. April 2019 vor 9 Stunden schrieb nannyogg57: Mein agnostischer Sohn war letztes Jahr in Irland und beobachtete dort die Friedhofskultur um die Kirchen herum: Da herrscht wohl komplette Anarchie, die Gräber sind irgendwie angelegt, das geht drunter und drüber und niemand macht sich Gedanken um Graberde, Stiefmütterchen oder um Grabumrandungen. Oh ja. 😃 "Die einzige Vorschrift in Irland lautet: Grabsteine und Gedenkstätten unterliegen in der Regel einer maximalen Höhe von sieben Metern." Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rotgold Geschrieben 12. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 12. Oktober 2019 Es geht auf Allerheiligen zu. Bei uns sehen die Friedhöfe dann aus wie ein Meer von Blumen und Lichtern. Und ich finde das sehr schön so, schon seit Kindertagen. Natürlich "nützt" der Grabschmuck dem Toten nichts mehr, wie ja oft und gerne gesagt wird. Aber er "nützt" den Lebenden. Ich bin also dafür, Gräber mit Blumen zu schmücken. Und wie seht ihr das? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rotgold Geschrieben 12. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 12. Oktober 2019 Am 27.4.2019 um 23:20 schrieb nannyogg57: Ich bin, auf gut Deutsch, mit meiner eigenen Geschichte mitten in einen Vorzeigefriedhof geraten, in dem es einen klaren Wettkampf darum gibt, wer die meisten Gräber in bester Lage mit teuerstem Grabstein best gepflegt vorzuweisen hat. Wettkampf? Ich sehe das Schmücken von Gräbern nicht als "Wettkampf" an. Und ich mokiere mich nicht über das Schmücken von Gräbern mit Blumen. Für mich ist das ein Zeichen von Menschlichkeit im guten Sinne. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
duesi Geschrieben 12. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 12. Oktober 2019 War heute mit meiner Mutter bei den Gräbern von zwei meiner Großeltern. Die Gräber sind schlicht gehalten. Es gibt eine einfache Grabplatte. Keinen Blumenschmuck. Da die dritte Generation in alle Himmelsrichtungen verstreut lebt, ist es schwer, regelmäßige Grabpflege zu organisieren. Sie selbst meint, dass es ihr nichts ausmachen würde, einmal in einem Wiesengrab beerdigt zu werden. Aber es sollte auf jeden Fall Erdbestattung sein. Vor 15 Jahren noch undenkbar, sind Wiesengräber immer häufiger anzutreffen. Die Tradition, ein Grab für 20 Jahre zu mieten, ist übrigens typisch deutsch. Sowohl in Polen als auch in Kanada (weitere Traditionen kenne ich nicht) werden die Angehörigen für alle Ewigkeit zu Eigentümern der Grabstelle. Gräber werden dort nicht wie in Deutschland nach 20 Jahren eingeebnet. Das ist auch der Grund, warum Juden nicht auf deutschen Standard-Friedhöfen beerdigt werden können und alte jüdische Friedhöfe bis heute erhalten werden. Weil das Einebnen von Grâbern und das Ausbuddeln und Verbrennen der Knochen jüdischem Glauben fundamental widerspricht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rotgold Geschrieben 12. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 12. Oktober 2019 Auf dem Grab meiner Eltern steht ein schönes keltisches Kreuz, kunstvoll aus Stein gemeißelt. Es war meine Idee, die ich aus Irland und Schottland mitgebracht hatte. Es war damals eine gute Zusammenarbeit zwischen mir und dem Steinmetz. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 14. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 14. Oktober 2019 Ein armenischer Chatschkar würde mir gefallen... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 22. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 22. Oktober 2019 On 10/12/2019 at 11:20 AM, duesi said: Die Tradition, ein Grab für 20 Jahre zu mieten, ist übrigens typisch deutsch. Sowohl in Polen als auch in Kanada (...) werden die Angehörigen für alle Ewigkeit zu Eigentümern der Grabstelle. Die haben halt auch Platz ohne Ende. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 Russische Friedhöfe gefallen mir: Da gibt es Grabstellen, zu denen eine Bank gehört. Wenn man einen Friedhofsbesuch macht, kann man gleich ein wenig picknicken und dem Toten einen Wodka auf das Grab stellen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 vor 3 Stunden schrieb Lothar1962: ... und dem Toten einen Wodka auf das Grab stellen. Oder ihm den Wodka zumindest anbieten, und wenn er ihn nicht will, selbst trinken. Man hat ja seinen guten Willen gezeigt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 Am 14.10.2019 um 07:41 schrieb Lothar1962: Ein armenischer Chatschkar würde mir gefallen... Als wir das Grabkreuz für meine Tochter aussuchten, machten wir einen Termin beim lokalen Kunstschmied aus. Der führte uns einen ganzen Nachmittag lang durch die Friedhöfe seiner Stadt und zeigte uns Grabkreuz um Grabkreuz. Erklärte uns seine ganz persönliche Grabkreuztheologie, was er macht, was er unter keinen Umständen macht. Und dann haben wir gemeinsam das Grabkreuz für meine Tochter entwickelt. Ein Kreuz als Lebensbaum, der Rosen trägt (ihr Taufname war Elisabeth), Jesus als der Auferstandene am Kreuz, umfasst vom Lichtkreis, nicht alleine, sondern begleitet von Maria und Johannes. Das wird auch mein Grabkreuz sein. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 2 hours ago, Marcellinus said: Oder ihm den Wodka zumindest anbieten, und wenn er ihn nicht will, selbst trinken. Man hat ja seinen guten Willen gezeigt. Wie der Pfarrer, der einen Ferrari fuhr. Als ihn der Bischof fragte, wie er sich das leisten könne, sagte er: "Ich spreche nach der Messe immer ein Gebet: 'Herr, nimm dir das Deine und gib mir das Meine!' Dann werfe ich die Kollekte in die Luft, und was wieder herunterfällt, hat der Herr mir zugedacht." Werner 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ultramontanist Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 Am 27.4.2019 um 23:20 schrieb nannyogg57: Was sich aber ansonsten auf dem besagten Kirchfriedhof so zeigt, das ist von schrecklich-schauriger Art: Marmorblöcke zwischen grau und schwarz, auf Hochglanz poliert, gelegentlich der Versuch, mit einem Bronzekreuz oder einem Bronzeengel einen Hauch von Kultur zu verbreiten, sehr oft gravierte Bilder von Jesus, die einfach nur scheußlich sind ... davor derzeit ein Flor von Stiefmütterchen in allen Farben des Regenbogens, akkurat gepflanzt. Ja, es gibt nix hässlicheres unter der Sonne als einen christlichen Friedhof in Deutschland mit polierten Steinen und einer Bepflanzung, die schöner wäre, bestünde sie denn aus ehrlichem Plastik Da sind die jüdischen doch viel schöner, würdiger alter Sandstein und alte Bäume.... Bis ich den ersten noch in Betrieb befindlichen fand(kann man noch lebendigen sagen?). Genauso schlimm wie die zeitgenössischen Christengräber. Es liegt wohl nicht an der Religion. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 Sandstein finde ich schon übel. Der hält ja keine 100 Jahre. Mir persönlich wäre ein keltisches Kreuz aus Granit oder Aachener Blaustein schon sehr recht. Noch lieber hätte ich allerdings den Liegeplatz neben meinem Großvater unter unserem ca. 150 Jahre alten Granitstein mit Marmortafeln. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ultramontanist Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 vor 18 Minuten schrieb Flo77: Sandstein finde ich schon übel. Der hält ja keine 100 Jahre. ist doch gut, vielleicht waren die neuen Sandsteine vor 100 ja auch potthässlich in unserer Gegend gab es früher halt keine anderen Steine, vielleicht waren sie damals am billigsten Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 vor 51 Minuten schrieb ultramontanist: Ja, es gibt nix hässlicheres unter der Sonne als einen christlichen Friedhof in Deutschland mit polierten Steinen und einer Bepflanzung, die schöner wäre, bestünde sie denn aus ehrlichem Plastik Im Buch "Grün kaputt" war dazu ein Bild: Letzte Ruhestätte oder letzte Deponie? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Flo77: Sandstein finde ich schon übel. Der hält ja keine 100 Jahre. Na und? 99,9 Jahre Lebensdauer - drei Generationen - ist jetzt in Punkto Nachhaltigkeit kein schlechter Wert bearbeitet 23. Oktober 2019 von Frank Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ultramontanist Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 vor 22 Minuten schrieb Higgs Boson: Im Buch "Grün kaputt" war dazu ein Bild: Letzte Ruhestätte oder letzte Deponie? ja, dabei machen die Leute das freiwillig, niemand zwingt sie ein Grab hässlich zu gestalten. das verlangt keine Friedhofsordnung. Die Friedhofsgärtner bieten zwar alle langweiliges Einerlei. Aber es gibt ja auch andere Gärtner und gärtnernde Angehörige. So langsam kommen ja auch Nonkonformisten 68er und Hippies ist rechte Alter, vielleicht bringen die oder deren Angehörige etwas Leben in unsere Friedhöfe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 23. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 vor 4 Stunden schrieb Flo77: Sandstein finde ich schon übel. Der hält ja keine 100 Jahre. Es kommt drauf an, welchen man nimmt. Bei Ibbenbürener gibt es keine Probleme. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 23. Oktober 2019 Autor Melden Share Geschrieben 23. Oktober 2019 (bearbeitet) Kann man hier einen Tipp bekommen, was ich an Allerheiligen machen kann außer dämlichen Stiefmütterchen, Erika oder einem hässlichen Gesteck? Machen werde ich was (da sein werde ich nicht, weil ich an Allerheiligen in die Kirche und nicht aufs Grab gehe), es geht um die Optik. Letzte Woche das Grab unserer Eltern mit meiner Schwester und zwei Söhnen mal wieder auf Vordermann gebracht: Die Natursteine als Grabumrandung hatten sich verselbstständigt und die immergrüne Grabbepflanzung versuchte, die Weltherrschaft zu erringen. Wir haben die dicken und fetten Regenwürmer, die sich selig auch auch an den Gebeinen meiner Vorfahren labten, wieder aufs Grab geschmissen, die Steine außen rum wieder neu gesetzt und erstaunt festgestellt, dass die Oma für ihre Enkel Nimm-Zwei-Bonbons hinterlassen hatte (Meine Schwester war wie verabredet vorher schon am Grab gewesen). Nebenbei erfuhren die Söhne, was es mit den anderen Namen auf dem Marterl auf sich hat. Danach gab es Brotzeit bei meiner Schwester. Der jüngste Sohn, 16, fand die Aktion "schön", das dürfte das größte Lob gewesen sein. Ich komme nicht oft ans Grab meiner Eltern, ich wohne weit entfernt und schätze den Ort nicht. Eine Gemeinde im Münchner Speckgürtel, wir zogen dorthin um "auf dem Land zu leben", eine unglückliche Wahl meiner Eltern, seinerzeit, Heimat wurde mir der Ort nie. Meine Schwester hatte zwei Begonien zusätzlich auf das Grab gepflanzt, was mich schwer irritierte. Seit jeher waren die Gräber in unserer Familie schlicht: Immergrünes Zeug, Kerzen und Weihwasser. Keine krasse Umrandung, kein Grabstein wie aus dem Horrorfilm (Aber da meine Schwester in der Nähe wohnt und ein Auge auf das Grab hat, sollte ich ihr dankbar sein und nicht motzen). Ich habe auf meinem Grab Rosen, Lavendel und versuche, immergrünes Zeug hochzuziehen. Und jetzt brauche ich was für Allerheiligen und den Winter. bearbeitet 23. Oktober 2019 von nannyogg57 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 24. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 24. Oktober 2019 vor 11 Stunden schrieb nannyogg57: Ich habe auf meinem Grab Rosen, Lavendel und versuche, immergrünes Zeug hochzuziehen. Das ist irgendwie missverständlich formuliert? 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 24. Oktober 2019 Melden Share Geschrieben 24. Oktober 2019 34 minutes ago, rince said: Das ist irgendwie missverständlich formuliert? ja, das müsste wahrscheinlich "hochschieben" heißen. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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