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Maria 2.0 - Kirchenstreik der Frauen und wie damit umgehen


nannyogg57

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Gestern hat mich meine Freundin, die Pastoralreferentin, darauf angesprochen. Unser KDFB vor Ort, keineswegs ein Häkelverein, sondern der aktivste und politisch engagierteste Verband vor Ort, steht der Sache positiv gegenüber.

 

Wir haben nur ein Problem: Es würde beide Erstkommunionen treffen. Wir bringen es nicht übers Herz, konkret vor Ort unsere pastorale Arbeit zu schädigen. Würden wir unsere Arbeit einstellen, so wäre der Schaden größer als der Nutzen. Ausbaden müsste es unser Pfarrer und der ist so ungefähr der Letzte, der was gegen das Diakonat der Frau hat oder Missbrauchsvertuschungen für eine gute Sache hält.

 

Und unser KDFB ist ja auch nicht so fürs Streiken. Also, was tun?

 

Deshalb wird es in den nächsten Wochen ziemlich viel Frauen mit weißen Schals in unserer Kirche geben. Die könnten wir auch länger tragen, im Gottesdienst. Und so an das Anliegen erinnern. Der KDFB fängt mit der Aktion schon morgen an. Eine andere Freundin hat schon 30 Schals genäht, aber ich vermute, das wird nicht reichen ...

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vor 37 Minuten schrieb nannyogg57:

Ausbaden müsste es unser Pfarrer

Also, ein boshafter Kommentar dazu wäre: etwas für eine gute Sache halten, kostet nichts außer gelegentlich ein paar salbungsvollen Worten. Sich dafür aktiv einzusetzen, beginnt vermutlich erst, wenn euer Pfarrer (schmerzhafte) Signale erhält, dass "etwas für eine gute Sache halten" einfach nicht mehr ausreicht, um die Frauen schön brav zu halten. Und was wäre dafür geeigneter, als ein Haufen wütender EKo-Eltern und viele enttäuschte Kinder?!

(Hast Du schon den Film "Die göttliche Ordnung" gesehen?)

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Unser Pfarrer ist 67 Jahre alt. Die Aktion wird nicht einschlagen, es wird keine enttäuschten Kinder geben, die einfach im falschen Jahr Erstkommunion haben, die Aktion muss in die Breite gehen. Sie muss Folgen haben, nicht nur Schlagzeilen.

 

 

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Ich fürchte, es braucht zuerst Schlagzeilen, bevor es Folgen gibt. (Das sagt mir zumindest das Reaktionsschema unserer Kirche im Blick auf zB Missbrauch.)

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Ja, hast Recht. Aber die Leidtragenden sind Leute, die sich auf diesen Tag seit Monaten vorbereiten. Und das Fatale ist: Ohne uns Frauen - wir haben die Erstkommunion der Kinder vorbereitet und auch die Musik leitet eine Frau - bricht Alles zusammen.

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Es geht nur um eine Woche, da passiert den Erstkommunionskindern schon nix.  verschiebt den Streik. Und es geht wohl um ein Zeichen: 'was ist diese Kirche ohne Frauen'

 

Was soll das Zeichen: 'was ist die Kirche, wenn die Frauen weissen Schals umhaben' aussagen?

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 10 Minuten schrieb nannyogg57:

Und das Fatale ist: Ohne uns Frauen ...  bricht Alles zusammen.

Das ist ja gerade der Witz der Sache.

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Wenn es nur um einen normalen Sonntagsgottesdienst gänge ... 

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Vielleicht. Eine Woche, vom 11.-18. Mai, so die Idee der Organisatorinnen.
Problem: die kernkirchlich Engagierten sind so sozialisiert, dass sie immer ihr Publikum ("die Kinder/Senioren/Gottesdienstbesucher können da doch nichts für und denen würden wir ja schaden") im Blick haben und es deshalb vermutlich nicht übers Herz bringen - und den lose Verbundenen dürfte es egal sein.

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vor einer Stunde schrieb gouvernante:

Problem: die kernkirchlich Engagierten sind so sozialisiert, dass sie immer ihr Publikum ("die Kinder/Senioren/Gottesdienstbesucher können da doch nichts für und denen würden wir ja schaden") im Blick haben und es deshalb vermutlich nicht übers Herz bringen - und den lose Verbundenen dürfte es egal sein.

Das erinnert mich an die Debatten mit meinen Kollegen (sowohl im engen Sinne - bei mir am Haus - oder im weiteren Sinn). "Wenn wir streiken, wer soll dann 'Omma Hilde' versorgen. Die kann doch nichts dafür." Oder: "Das müssen dann die Kollegen ausbaden, die dann die Stellung halten".
Nun wird "Omma Hilde" keinen Tag früher sterben wenn sie streik-bedingt mal nen Tag nicht gewaschen wird oder (bezogen auf die Kollegen in der ambulanten Pflege) wenn sie ne Stunde länger in ihren Exkrementen liegt. So unschön beides ist. So bin ich zunehmend der Auffassung - die immer mehr Kollegen teilen - das wir solche "Kollateralschäden" in Kauf nehmen müssen. Denn: Je stärker der Pflegenotstand wird umso eher stehen wirklich Menschenleben auf dem Spiel. Das einzige Argument was derzeit gegen einen Streik von Pflegekräften spricht ist das mit einem gewerkschaftlichen Organisationsgrad von bundesweit 8% sich nicht wirklich Eindruck schinden lässt.

Wenn ich das auf den "Frauenstreik" übertrage: Wenn ein oder zwei Jahrgängen die Erstkommunion versaut werden oder wenn ein Pfarrer der von seiner Einstellung (und eventuell sogar von seinem Engagement) her nun wirklich eher Teil der Lösung ist die Wut der enttäuschten Eltern abbekommt sind dann natürlich nicht gewollte "Kollateralschäden". Sind die so geringfügig das man die in Kauf nehmen kann? Würde nicht streiken grösseren Schaden anrichten? Macht ein sich auf Deutschland beschränkender Frauenstreik wirklich Eindruck auf die Entscheidungsträger, so dass sich was bewegt? Ich kann das nicht beurteilen. Aber wenn man die realistische Chance sieht, das sich durch einen Streik was zum positiven verändert, dann muss man ihn wagen.

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vor 27 Minuten schrieb Frank:

Das einzige Argument was derzeit gegen einen Streik von Pflegekräften spricht ist das mit einem gewerkschaftlichen Organisationsgrad von bundesweit 8% sich nicht wirklich Eindruck schinden lässt.

Nun, der Schülerstreik schindet doch auch bundesweit Eindruck, obwohl sich weniger als 1% aller Schüler daran beteiligen, wenn die Zahlen zu den Demonstrationsteilnehmern halbwegs korrekt sind (Zehntausende bei ca. 8.4 Millionen Schülern von allgemeinbildenden Schulen).

bearbeitet von rince
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Aber welche mediale Aufmerksamkeit von Helferinnen in der rKK bekommen würde, das wäre schon recht interessant zu beobachten... 

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vor 1 Stunde schrieb Frank:

Das erinnert mich an die Debatten mit meinen Kollegen (sowohl im engen Sinne - bei mir am Haus - oder im weiteren Sinn). "Wenn wir streiken, wer soll dann 'Omma Hilde' versorgen. Die kann doch nichts dafür." Oder: "Das müssen dann die Kollegen ausbaden, die dann die Stellung halten".
Nun wird "Omma Hilde" keinen Tag früher sterben wenn sie streik-bedingt mal nen Tag nicht gewaschen wird oder (bezogen auf die Kollegen in der ambulanten Pflege) wenn sie ne Stunde länger in ihren Exkrementen liegt. So unschön beides ist. So bin ich zunehmend der Auffassung - die immer mehr Kollegen teilen - das wir solche "Kollateralschäden" in Kauf nehmen müssen. Denn: Je stärker der Pflegenotstand wird umso eher stehen wirklich Menschenleben auf dem Spiel. Das einzige Argument was derzeit gegen einen Streik von Pflegekräften spricht ist das mit einem gewerkschaftlichen Organisationsgrad von bundesweit 8% sich nicht wirklich Eindruck schinden lässt.

Wenn ich das auf den "Frauenstreik" übertrage: Wenn ein oder zwei Jahrgängen die Erstkommunion versaut werden oder wenn ein Pfarrer der von seiner Einstellung (und eventuell sogar von seinem Engagement) her nun wirklich eher Teil der Lösung ist die Wut der enttäuschten Eltern abbekommt sind dann natürlich nicht gewollte "Kollateralschäden". Sind die so geringfügig das man die in Kauf nehmen kann? Würde nicht streiken grösseren Schaden anrichten? Macht ein sich auf Deutschland beschränkender Frauenstreik wirklich Eindruck auf die Entscheidungsträger, so dass sich was bewegt? Ich kann das nicht beurteilen. Aber wenn man die realistische Chance sieht, das sich durch einen Streik was zum positiven verändert, dann muss man ihn wagen.

Ich dachte bereits beim Bahnstreik dass ein Streikverbot in Bereichen der Daseinsvorsorge angebracht ist, und ich bin der Ansicht, dass dies durchaus Verfassungskomform gestalten ließe. Das schließt deine Tätigkeit ein.

 

threatgegenständlich ist ein ehrenamtlerstreik, eine ganz andere Baustelle.

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Hmm, ich weiß nicht.

Viele hätten gerne, dass Frauen nichts machen. 

Ich denke, denen täte man mit dem Streik einen Gefallen.

Und wenn Frauen streiken,finden immer noch Messen statt,also das eigentlich Entscheidende. Alles andere sind ja eher " Hilfsarbeiten".

Ist blöd,wenn es keine Woche oder zwei nicht da ist, aber nicht entscheidend.

 

Gott hat Menschen als Mann und Frau ( und alles dazwischen) erschaffen,glaube ich als Christin. Jesus hat ziemlich offensichtlich Männer und Frauen zur Verkuendigung beauftragt.

Und dass das ignoriert wird,ändert kein Streik.

Und nein, ich habe keine andere Idee.

 

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Mir fallen da die Langzeitfolgen ein, wenn Frauen nicht streiken und alles so hinnehmen wie bisher.

Ich hätte als Mutter Bedenken, was für ein Bild von Frauen ich meinen Kindern bieten würde, wenn ich die Ungleichbehandlung einfach so hinnehmen würde. Die meisten Mütter sagen nichts, aber die, die sich wirklich daran stören, dass sie nur für niedere Dienste in der Kirche herhalten dürfen - ja, ich habe auch lange Kirchen geputzt, Altäre mit Blumen geschmückt und für Pfarreifeste Kuchen gebacken - die gehen einfach, ohne etwas zu sagen. Und sie nehmen ihre Kinder mit.

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vor 1 Stunde schrieb mn1217:

Gott hat Menschen als Mann und Frau ( und alles dazwischen) erschaffen,glaube ich als Christin. Jesus hat ziemlich offensichtlich Männer und Frauen zur Verkuendigung beauftragt.

Und dass das ignoriert wird,ändert kein Streik.

Und nein, ich habe keine andere Idee.

Möglicherweise hast du recht, aber: Kein Protest ist auch keine Lösung, dass ist das Problem

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In jedem Großkonzern trifft man mit solchen Aktionen nur die (oft wohlgesinnten) direkten Vorgesetzten, während es der Konzernspitze sonstwo vorbei geht.

Das ist in der Kirche nicht anders.

Was kümmert es einen Papst oder Kardinal, wenn die Erstkommunion in Sankt Hintertupfingen in die Hosen geht?

Da würde ein massenhafter Austritt aus der Kirchensteuer eventuell mehr Aufmerksamkeit erregen, andererseits gibt es die ja in den meisten Weltgegenden gar nicht, insofern... 

Beim alten Motto „Love it, change it or leave it“ bleibt dann für die die brave Katholikin letztlich nur das „Love it“ als einzige Möglichkeit 

 

Werner

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Ich habe jemanden auf FB,die das sicher tagtäglich wohlwollend begleiten wird.

Bringen wird das genau gar nix. Eventuell ein paar wohlwollende Sätze,mediales Haare streicheln oder so.

 

Wo die Verbindung zu Maria ist,sehe ich auch nicht.

So richtig Magnificat ist es nun ja nicht.

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vor 57 Minuten schrieb mn1217:

Ich habe jemanden auf FB,die das sicher tagtäglich wohlwollend begleiten wird.

Bringen wird das genau gar nix. Eventuell ein paar wohlwollende Sätze,mediales Haare streicheln oder so.

 

Wo die Verbindung zu Maria ist,sehe ich auch nicht.

So richtig Magnificat ist es nun ja nicht.

Aber was ist dann eine sinnvolle Alternative? Nochmal: Kein Protest ist auch keine Lösung.

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vor 16 Minuten schrieb Frank:

Aber was ist dann eine sinnvolle Alternative? Nochmal: Kein Protest ist auch keine Lösung.

 

Dicke Bretter bohren dauert lange. Aber steter Tropfen höhlt den Stein. Immerhin gibt es schon Messdienerinnen...

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