Magdalene Geschrieben 11. Mai 2019 Melden Share Geschrieben 11. Mai 2019 Nach der Beichte bekommt man eine Buße aufgetragen - klar. Zu Schulzeiten war das "drei Vaterunser" oder sowas. Der vorhergehende Pfarrer trug mir meistens auf "lies und bete im Gotteslob die Nr. ...". Irgendwie nichts spektakuläres. Und jetzt habe ich einen neuen Beichtvater, so dass die Buße viel Freude macht und eine echte Bereicherung darstellt. "Kümmern Sie sich um XY, eine einsame Person." Yep. Daraus ist ein regelmäßiges, wöchentliches Treffen geworden; immer eine bis eineinhalb Stunden. Es macht total Spaß! Und dann: "Es ist Mai, stellen Sie der Gottesmutter einen besonders schönen Blumenstrauß hin." Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, eine Art Maialtar in der Wohnung zu haben - aber jetzt, wo neben der Maria nicht nur die obligatorische Kerze, sondern auch die Blumen stehen, ist es richtig schön und macht mir so viel Freude! Aber darf das denn sein? Die Buße ist doch eher eine Art Strafe für die begangenen Sünden? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 11. Mai 2019 Melden Share Geschrieben 11. Mai 2019 vor 24 Minuten schrieb Magdalene: Die Buße ist doch eher eine Art Strafe für die begangenen Sünden? Hab ich persönlich nie so verstanden. Eher als impuls "wieder in die Spur" zu kommen, sein (spirituelles) Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 12. Mai 2019 Melden Share Geschrieben 12. Mai 2019 Buße ist im Kern Wiedergutmachung und Teil der Versöhnung. Und Versöhnung ist eine Sache, die Freude macht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 12. Mai 2019 Melden Share Geschrieben 12. Mai 2019 vor 9 Stunden schrieb Magdalene: Aber darf das denn sein? Die Buße ist doch eher eine Art Strafe für die begangenen Sünden? Nein. Die Buße soll (im besten Falle) Dir helfen, Deine Umkehr gelingen zu lassen, Dich zu stärken, den Dir geschenkten Neuanfang auch wirklich zu leben. Natürlich darf die Buße Dich auch herausfordern, wenn es zB darum geht, einen Menschen, den Du nicht ausstehen kannst, näher kennenzulernen o.ä. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Magdalene Geschrieben 12. Mai 2019 Autor Melden Share Geschrieben 12. Mai 2019 ganz neue Perspektive - Danke! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 12. Mai 2019 Melden Share Geschrieben 12. Mai 2019 vor 15 Stunden schrieb Magdalene: Nach der Beichte bekommt man eine Buße aufgetragen - klar. Buße hat im katholischen Kontext eine Bedeutungsänderung erfahren, der so wie er heute erlebt wird nichts mit dem biblischen Begriff zu tun hat. Buße im biblischen Zusammenhang heißt einfach umdenken, sich besinnen. "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe" heißt also: "Denkt um, denn das Himmelreich ist nahe" Nur so. Also das was an Beichte hängt hat also so nix mit der Forderung nach Buße aus der Bibel zu tun und ich schließe mich da gerne der Sichtweise von Nanny an, die es als Schritt auf dem Weg zur Versöhnung sieht. Wobei die Psychologen die mit Vergebungsprozessen arbeiten einheitlich berichten, dass das echte Schuldeingeständnis des Schuldner an den Schuldiger häufig bereits als ausreichende Wiedergutmachung erlebt wird. Was wiederum mit dem biblischen Bußbegriff übereinstimmt: Schuldeingeständnis ist im Wesentlichen Umdenken und Umkehr. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 12. Mai 2019 Melden Share Geschrieben 12. Mai 2019 vor 7 Stunden schrieb Higgs Boson: Buße hat im katholischen Kontext eine Bedeutungsänderung erfahren, der so wie er heute erlebt wird nichts mit dem biblischen Begriff zu tun hat. Buße im biblischen Zusammenhang heißt einfach umdenken, sich besinnen. Es heißt viel mehr als Umdenken auch "Umhandeln". Büßer zeichnen sich nicht bloß durch ein neues Denken aus, sonder auch ein erneuertes Handeln. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 12. Mai 2019 Melden Share Geschrieben 12. Mai 2019 (bearbeitet) Ein leider mittlerweile in Kirche und (Moral-)Theologie häufig vergessener Punkt. Alle, gerade die - wie drücke ich es aus? - kreativen Bearbeiter der Lehre der Kirche, schwärmen immer von der Perikope im Johannesevangelium, in der Christus die Ehebrecherin vor der Strafe des alten Gesetzes bewahrt. "Auch ich verurteile dich nicht" - klingt ja wunderbar. Christus ganz tolerant und political correct der Sexarbeiterin gegenüber. Und meistens endet es dann da. Der nächste, wesentliche Satz fehlt: "Geh hin und sündige fortan nicht mehr!" Metanoia, Umkehr ohne (zumindest versuchte) Änderung des Handelns ist unfruchtbar. So gehört denn im Rahmen des Bußsakramentes neben der Reue und dem Bekenntnis der Vorsatz der Besserung notwendig dazu. Scheitern darf man, das ist menschlich. Aber zumindest der sprichwörtliche gute Wille sollte da sein. Das führt natürlich in gewissen Fällen zu komplexen Situationen, gerade wenn die Sünde fortdauernd ist und ein echter Vorsatz nicht vorhanden ist. Oder ums mit Goethes Faust II zu sagen: Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen. Saluti cordiali, Studiosus. bearbeitet 12. Mai 2019 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Magdalene Geschrieben 26. Juni 2019 Autor Melden Share Geschrieben 26. Juni 2019 Danke für Eure Gedanken. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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