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Der Brief des Papstes an die Kirche in Deutschland


rorro

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Liest man bspw. die Dokumente der Würzburger Synode, so bestätigt sich dieser Eindruck. Unabhängig von der inhaltlichen Ausrichtung erscheint es sehr selbstbezogen.

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Am 29.6.2019 um 19:49 schrieb gouvernante:

Im Zug gelesen. Alles sehr vage. Ich gehe mal davon aus, dass sich die Fraktionen über die Auslegung in die Haare bekommen werden. Aber nach dem Autor soll der jetzt anstehende Prozess ja sowieso Jahre brauchen (Nr. 3, letzter Absatz - da hat der Papst sich in ein Congar-Zitat hineingerettet).

Es ist immer das selbe Päpste geben Salbungsvolles von sich, der eine mehr der andere weniger jeder sieht darin was ihm grade recht kommt und das wars

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Am 29.6.2019 um 21:10 schrieb rorro:

Er appelliert in meinen Augen an eine Umkehr des Herzens, an das Armsein im Geiste, das den Glauben an die Selbstgenügsamkeit und Autonomie verlässt. Das kann gar nicht konkreter sein.

also from nickend zur Kenntnis nehmen in Regensburg ein bissl gegen die Beschlüsse der DBK wettern und weiter gehts
den Salbungsvolle Ermahnungen bringen null Benedikt XVI war ein Meister darin 

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Am 30.6.2019 um 20:17 schrieb rorro:

Ich finde es erstaunlich, wie dieser Brief des ersten Hirten der Kirche an die Ortskirchen in Deutschland rezipiert wird. Nicht nur hier im Forum.

Bis auf ein paar Floskeln größtenteils Schweigen.

Manche, wenn auch glücklicherweise nur wenige dt. Bistümer haben überhaupt keine Wortmeldung des Bischofs (bspw. Essen und Magdeburg) und bringen bloß die Stellungnahme des ZdK und der DBK. 

 

Wie oft schreibt ein Papst explizit an deutsche Katholiken einen Brief? Wenn das keine noch so kleine Reaktion des Ortsordinarius wert ist, was sagt das über dessen Verhalten aus? 

das reicht ja auch völlig den solche frommen Episteln haben ja als solches keine Rechtswirksamkeit

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Am 1.7.2019 um 11:49 schrieb Mat:

Ich finde das Schreiben gar nicht so schlecht, wie es in manchen Kommentaren gemacht wird. Gut, der Papst gibt keine Anweisungen, aber wenn er es täte,  würde es seiner dialogischen Haltung widersprechen. Wir sind da in unseren Erwartungen ja oft widersprüchlich: einerseits wollen wir keinen autoritären Papst, andererseits soll er aber bitte den Anderen sagen, wo es lang zu gehen hat. Ich finde es wohltuend, dass der Papst so etwas hier vermieden hat.

 

Ich würde die wesentlichen Punkte so verstehen

1. Ein synodaler Weg ist richtig, wenn er alle mit hineinnimmt und einen offenen Dialog zulässt.

2. Ein synodaler Weg darf sich weder auf eine Strukturdiskussion noch eine Wiederherstellung alter Verhältnisse verengen.

3. Ein synodaler Weg soll nichts verschütten oder übertünchen

4. Ein synodaler Weg soll einen echten Konsens, eine echte Einmütigkeit zum Ziel haben. Alle sitzen im selben Boot.

5. Ein synodaler Weg ist an die Weltkirche und den göttlichen Auftrag an die Kirche zurückgebunden

6. Ein synodaler Weg soll sich daran orientieren, alsKirche missionarischer zu handeln, anstatt sich reaktiv auf Demographie iund andere Entwickulungen zu beziehen

 

M.E. ermutigt der Papst hier zu einem synodalen Weg, kritisiert aber gleichzeitig beide Lager. Gegenüber den "Progressiven" betont er, dass die Diskussion von Strukturen zu kurz gegriffen sind und gegenüber den "Konservativen" macht er deutlich, dass der Ausweg aus dem Dilemma nicht lauten kann, dem Dialog auszuweichen (undt stattdessen lieber die Autoritäten in Rom zu bemühen: das sagt der Papst zwar nicht ausdrücklich, aber der Stil des Briefes kann darauf schließen lassen)

dein
"Ich würde es so verstehen" zeigt daß der Brief völlig wertlos  da der Brief einer Interpretation bedarf und die nimmt jeder in seinem Sinne vor

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vor 21 Stunden schrieb rorro:

 

Oder: macht was ich will oder ich mach damit was ich will.

 

Und ach ja: fühlt Euch gut dabei und nehmt alle mit auf meinen Weg.

 

(Ich muß gestehen, daß ich froh über die Rückbindung an die Weltkirche bin)

Also der Papst sagt, kommt freiwillig zum Ergebnis, das ich will, oder ich kassiere alles ein, allerdings verrate ich euch jetzt noch nicht, was das ist (wahrscheinlich, weil er selber nicht weiss, was er denn nun wollen können würde), da müsst ihr leider raten.

 

Eklatanter Mangel an Führungsstärke würde ich meinen. Mit so einem Chef kann man doch nicht verfünftig zusammenarbeiten. Dem würde ich die Brocken vor die Füsse schmeissen und sagen, dass er seinen Scheiss dann alleine machen kann.

bearbeitet von rince
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Worum geht es bei der ganzen Geschichte eigentlich? Gibt es irgendein konkretes Ziel, oder geht es nur um die generelle Art und Weise, wie gewurschtelt werden soll, wenn man wurschtelt?

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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On 7/3/2019 at 2:17 PM, Werner001 said:

Worum geht es bei der ganzen Geschichte eigentlich? Gibt es irgendein konkretes Ziel, oder geht es nur um die generelle Art und Weise, wie gewurschtelt werden soll, wenn man wurschtelt?

 

Werner

Na, das lässt sich anscheinend auch nicht so genau sagen. Der Brief hat ja echt Potential für eine Kanonisierung.

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb Spadafora:

Kardinal Marx stellt klar  der synodale Weg kommt der Brief des Papstes spielt keine Rolle
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1782933/kardinal-marx-weist-vorbehalte-gegen-synodalen-weg-zurueck

 

Ich bin kein Teil eines Marx-Fanklubs, aber der letzte Satz im verlinkten Artikel stimmt zweifelsohne. Das Geschwätz, wie wichtig die Kirche für die gesellschaftliche Stabilität sei (oder alternativ wird die Kirche auch gerne eine wichtige Gruppe bspw. neben den Gewerkschaften genannt), nervt mich schon seit Jahren.

bearbeitet von rorro
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Marx scheint den Brief ähnlich zu verstehen, wie von mir oben dargestellt. 

 

Ich halte das für ein gutes Vorgehen. Leider hat sich in den letzen zwanzig Jahren in der deutschen katholischen Kirche eingebürgert, sich in Rom zu beschweren, wenn einem die überwältigende Mehrheit gegen den Strich geht (siehe etwa Schwangerschaftsberatung). Und oft haben diese Leute auch Recht bekommen. Insofern ist es nicht überraschend, wenn schon, bevor überhaupt irgendetwas geschehen ist, die ersten schon wieder anfangen, den ganzen Prozess mit einer implíziten Drohung in Frage zu stellen (siehe die Äußerung des Regensburger Generalvikar, dass der synodale Proess gem. des Papstbriefes so gar nicht stattfinden könne).

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Am 5.7.2019 um 13:10 schrieb rorro:

 

Ich bin kein Teil eines Marx-Fanklubs, aber der letzte Satz im verlinkten Artikel stimmt zweifelsohne.

 

Der letzte Satz des verlinkten Artikels lautet "Marx hielt Söder entgegen, manchmal müssten Christen auch Unruhe stiften. Jesus sei nicht hingerichtet worden, weil er ein gesellschaftlicher Stabilitätsanker gewesen sei."
Da im Satz davor über einen Auftritt Söders berichtet wird - hat Söder das zu Marx gesagt oder hat Marx das zu Söder gesagt?

 

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vor 16 Minuten schrieb Alfons:

 

Der letzte Satz des verlinkten Artikels lautet "Marx hielt Söder entgegen, manchmal müssten Christen auch Unruhe stiften. Jesus sei nicht hingerichtet worden, weil er ein gesellschaftlicher Stabilitätsanker gewesen sei."
Da im Satz davor über einen Auftritt Söders berichtet wird - hat Söder das zu Marx gesagt oder hat Marx das zu Söder gesagt?

 


Söder hat die Kirchen wohl dafür gelobt, dass sie ein Stabilitätsfaktor seien. Daraufhin Marx zu Söder:  Stabilität und Unruhe, "beides ist wichtig, Herr Ministerpräsident", sagte der Erzbischof. Jesus Christus sei ja auch nicht hingerichtet worden, weil er die herrschenden Verhältnisse stabilisiert habe.

 

bearbeitet von Julius
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Am 7.7.2019 um 13:00 schrieb Mat:

Marx scheint den Brief ähnlich zu verstehen, wie von mir oben dargestellt. 

 

Ich halte das für ein gutes Vorgehen. Leider hat sich in den letzen zwanzig Jahren in der deutschen katholischen Kirche eingebürgert, sich in Rom zu beschweren, wenn einem die überwältigende Mehrheit gegen den Strich geht (siehe etwa Schwangerschaftsberatung). Und oft haben diese Leute auch Recht bekommen. Insofern ist es nicht überraschend, wenn schon, bevor überhaupt irgendetwas geschehen ist, die ersten schon wieder anfangen, den ganzen Prozess mit einer implíziten Drohung in Frage zu stellen (siehe die Äußerung des Regensburger Generalvikar, dass der synodale Proess gem. des Papstbriefes so gar nicht stattfinden könne).

 

Sich in Rom zur Klärung zu beschweren, sollte Bischöfen ja erlaubt sein. Die Lehre der Kirche wird ja nicht intranational verhandelt. Was den synodalen Weg angeht: auch hier wird wie eigentlich immer bislang der Elefant eine Maus gebären. Mich juckt das alles nicht. Sollen 'se mal machen. Wird den Niedergang der Kirche hierzulande nicht aufhalten.

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