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Politik für Alle


mn1217

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vor 35 Minuten schrieb mn1217:

Naja,irgendwann Mal waren Menschen nur in Afrika ansässig. Wenn das so gesehen wird...

 

Da wir alle aus dem Meer kommen, können wir die Menschen auch im Mittelmeer ertrinken lassen... wenn das so gesehen wird...

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vor 1 Minute schrieb Shubashi:

 

Nach diesem Kriterium gibt es doch sowieso kaum noch Deutsche - ich wäre danach Pole. Wieviele Generationen reinerbige Zauberer müsste ich vorweisen, um in Deinem Universum kein "Schlammblüter" mehr zu sein?

Diese Argumentation habe ich erwartet.

 

Aber "Pole" ist ein gutes Stichwort.

 

Mein Schwager trägt einen polnischen Nachnamen - die Familie galt bis zur Übersiedlung nach Deutschland allerdings als Deutsch.

In der Ahnenliste meiner Frau tauchen niederländische Nachnamen auf. Was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man bedenkt, daß der niederländische Sprach- und Kulturraum einmal bis weit nach Osten hinter Oldenburg und Bielefeld und bis südlich von Düsseldorf reichte.

Ein Urahne meiner Frau stammt aus dem Burgenland - die Namen sind teilweise eher kroatisch oder ungarisch. Dennoch galt die Familie als deutsch, weil sie deutsch sprachen.

 

Was ich damit sagen will: Volkszugehörigkeit richtet sich nicht nach der Staatsangehörigkeit sondern nach der Sprache und der Kulturzugehörigkeit. Deshalb kann für mich auch kein Moslem Deutscher sein (das gilt übrigens auch für Konvertiten, die damit nach meinem Empfinden ihre Volkszugehörigkeit aufgegeben haben).

 

Was das Blut angeht halte ich wohlwollend schon einen einzigen Vorfahren, der um 1945 Deutscher war für ausreichend um als Deutscher zu gelten - SOFERN Deutsch die Muttersprache ist (d.h. die Sprache in der er träumt) und er im deutschen Kulturgefüge lebt. Wobei das schon alle Hühneraugen-zugedrückt ist. Ich halte wenig von der "Reinblütigkeit" wie sie die Nazis und die Todesser propagierten. Beide Konzepte sind schlicht unausgegoren und unflexibel. Die Abstammung ist nur die eine Seite der Medaille - die andere Seite ist die Frage nach der Lebensart und der kulturellen Identität. Und nicht zuletzt der Selbstwahrnehmung.

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vor 26 Minuten schrieb Frank:

Der Frage möchte ich mioch doch gerne mal anschliessen.

Mein Großvater väterlicherseits kam nach als vertriebener, nach dem zweiten Weltkrieg aus Rumänien. Bin ich nun deutscher oder Rumäne?

War Deine Großmutter Deutsche? Hat sich Dein Großvater als Deutscher bezeichnet oder als Rumäne? Sprichst Du Rumänisch? Denkst Du Rumänisch? Identifizierst Du dich als Rumäne?

 

Ich schätze Ja./Deutscher./Nein./Nein./Nein. Wie willst Du da etwas anderes sein als Deutscher?

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vor 50 Minuten schrieb mn1217:

Nur in einer Gruppe zu heiraten führt meistens zu eher unschoenen Folgen( Hat nen Wasserkopf,steht ihm aber gut...). Und auch,wenn bei Denkweisen nichts Neues dazukommt,ist das nicht gut. Geistige Inzucht sozusagen.

 

Was heißt denn " deutscher Elternteil"? In den 50 und 60 er Jahren kamen viele Griechen und Italiener,die jetzt vermutlich Grosseltern sind. Deren Enkel sind genauso in D geboren und aufgewachsen wie du und ich. Bin ich rein deutsch? Mir ist das völlig egal, aber meine Grosseltern väterlicherseits sind in der Bukowina aufgewachsen. Oma sprach 7 Sprachen,einige meiner älteren Onkelsprachen\ können rumänisch.

 

Jetzt Mal abgesehen davon, dass andere Bevölkerung gegrillten ja nix dafür können, wenn" rein Deutsche" sich nicht genauso zahlreich vermehren. Wobei ich denke,dass die Geburtenrate der nicht- Deutschen sich an die der Deutschen angleicht,mit der Zeit. Das hat nämlich auch viel mit Lebensumständen zu tun.

 

Aber ich sehe das Problem nicht. Die Bevölkerungszusammensetzung ändert sich. Tut sie ja so und so. Na und?

Das Problem mit der Inzucht scheint das Judentum z.B. nicht zu haben. Ich weiß, worauf Du hinaus willst, aber es hängt anscheinend sehr von der Größe der Gruppe ab, ob es zu "unschönen Folgen" kommt oder nicht.

 

Meine hoffentlich-irgendwann Schwiegertochter ist Halbitalienerin, das macht meine hoffentlich-irgendwann Enkel aber nicht zwangsläufig zu Italienern.

 

Was "gegrillte Bevölkerung" sein soll erschließt sich mir allerdings nicht. Die Mär von der Angleichung der Geburtenraten wird zwar gerne kolportiert aber von Erdogan ordentlich torpediert.

 

Wenn Du kein Problem darin siehst, wenn die kulturtragende Gruppe in diesem Staat marginalisiert wird und es nicht tragisch findest daß damit der Fortbestand der Kulturnation gefährdet wird, bedaure ich lediglich, daß Du keine 150 Jahre alt werden wirst um das Ergebnis dieser Blauäugigkeit live zu erleben.

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vor 3 Stunden schrieb Frank:

Definiere doch mal bitte "Nicht-Deutscher Elternteil"

neger? dänin? elsässer? südfranzose? roma,? siebenbürgerin? vatikaner?

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

... Wenn Du kein Problem darin siehst, wenn die kulturtragende Gruppe in diesem Staat marginalisiert wird und es nicht tragisch findest daß damit der Fortbestand der Kulturnation gefährdet wird, bedaure ich lediglich, daß Du keine 150 Jahre alt werden wirst um das Ergebnis dieser Blauäugigkeit live zu erleben.

"Ideologisch vertreten die Identitären einen Ethnopluralismus. Er geht von einer biologisch begründeten Einheitlichkeit einer Volks- und Abstammungsgemeinschaft aus und strebt die kulturelle „Reinhaltung“ der Gesellschaft von äußeren Einflüssen an, die als „fremd“ oder gar „feindlich“ definiert werden. Daher fordert die IB „ethnopluralistische Vielfalt“ statt „kulturellen Einheitsbreis“. Jedes „Volk“ – gemeint in einer völkischen Bedeutung als ethnisches Kollektiv – habe eine separate gemeinschaftliche Kultur und einen je „eigenen Charakter“, die gegen Bedrohungen und Vermischungen zu schützen seien."

 

daran gemessen: identitäres gewäsch. genauer nachlesbar bei https://de.wikipedia.org/wiki/Identitäre_Bewegundie identitären stehen unter beobachtung des verfassungsschutzes

 

eine persönliche anmerkung: mit dir möchte ich keine kultur tragen. da ist mir lieber mit meinem 8-jährigen kurdenmädchen über allah zu reflektieren.

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

War Deine Großmutter Deutsche? Hat sich Dein Großvater als Deutscher bezeichnet oder als Rumäne? Sprichst Du Rumänisch? Denkst Du Rumänisch? Identifizierst Du dich als Rumäne?

 

Ich schätze Ja./Deutscher./Nein./Nein./Nein. Wie willst Du da etwas anderes sein als Deutscher?

mein vater war preuße. bin ich preuße? meine mutter sprach plattdeutsch. bin in ich boddenpisser? meine evangelische erziehung hat mich weit weg gebracht vom .süddeutschen katholizismus. meine christliche erziehung und mein kommunistisches studium haben mir solidarität nahe gebracht. bei christens heißt es "liebe deinen nächsten". meine erlebten und erlittenen ausgrenzungen haben mir ein ekelgefühl für  rassismus=ausgrenzung, abgrenzung nahe gebracht. und nun zum ärger vieler: ich bin ein kind gottes, meine syrisch/kurdischen nachbarn sind es auch. ich versuche eins: dass die jungen mädchen mit stolz ihr kopftuch tragen, so wie ich mit selbstverständlichkeit bier und wein und sekt trinke und schweinefilet esse.

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

... Was das Blut angeht halte ich wohlwollend schon einen einzigen Vorfahren, der um 1945 Deutscher war für ausreichend um als Deutscher zu gelten - ...

faschistische sprache und denkweise

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Diese Argumentation habe ich erwartet.

 

Aber "Pole" ist ein gutes Stichwort.

 

Mein Schwager trägt einen polnischen Nachnamen - die Familie galt bis zur Übersiedlung nach Deutschland allerdings als Deutsch.

In der Ahnenliste meiner Frau tauchen niederländische Nachnamen auf. Was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man bedenkt, daß der niederländische Sprach- und Kulturraum einmal bis weit nach Osten hinter Oldenburg und Bielefeld und bis südlich von Düsseldorf reichte.

Ein Urahne meiner Frau stammt aus dem Burgenland - die Namen sind teilweise eher kroatisch oder ungarisch. Dennoch galt die Familie als deutsch, weil sie deutsch sprachen.

 

Was ich damit sagen will: Volkszugehörigkeit richtet sich nicht nach der Staatsangehörigkeit sondern nach der Sprache und der Kulturzugehörigkeit. Deshalb kann für mich auch kein Moslem Deutscher sein (das gilt übrigens auch für Konvertiten, die damit nach meinem Empfinden ihre Volkszugehörigkeit aufgegeben haben).

 

Was das Blut angeht halte ich wohlwollend schon einen einzigen Vorfahren, der um 1945 Deutscher war für ausreichend um als Deutscher zu gelten - SOFERN Deutsch die Muttersprache ist (d.h. die Sprache in der er träumt) und er im deutschen Kulturgefüge lebt. Wobei das schon alle Hühneraugen-zugedrückt ist. Ich halte wenig von der "Reinblütigkeit" wie sie die Nazis und die Todesser propagierten. Beide Konzepte sind schlicht unausgegoren und unflexibel. Die Abstammung ist nur die eine Seite der Medaille - die andere Seite ist die Frage nach der Lebensart und der kulturellen Identität. Und nicht zuletzt der Selbstwahrnehmung.

als faschistische sprache "Was das Blut angeht halte ich wohlwollend schon einen einzigen Vorfahren, der um 1945 Deutscher war für ausreichend um als Deutscher zu gelten" gemeldet.

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Was ich damit sagen will: Volkszugehörigkeit richtet sich nicht nach der Staatsangehörigkeit sondern nach der Sprache und der Kulturzugehörigkeit. Deshalb kann für mich auch kein Moslem Deutscher sein (das gilt übrigens auch für Konvertiten, die damit nach meinem Empfinden ihre Volkszugehörigkeit aufgegeben haben).

Wenn du mal ein Jahr in meinem Beruf arbeitest, dann relativierst du die Bedeutung der Sprache als Kriterium der Volkszugehörigkeit sehr schnell.

Ich erlebe immer wieder Menschen, die bei Heimeinzug fliessend deutsch sprechen, vermutlich sogar auf deutsch träumem, jedoch im Zuge dementieller Veränderung die deutsche Sprache verlieren und in die Sprache ihrer Kindheit wieder annehmen. Ich hatte unlängst ein solches Erlebnis. Die Dame war unruhig und schrie in einer mir unverständlichen Sprache. Als ich ihr das sagte frug sie mich erstaunt, in einem fliessendem Deutsch: "Warum verstehst du mich nicht wo doch ich dich verstehe. Im Gespräch stellte sich heraus das sie jugoslawiacher Herkunft ist. Aber ihre Not konnte sie mir dennoch nicht mitteilen.  Das klärte sich dann auf als ich einen Muttersprachler rein schickte (der hohe Anteil an Zuwanderer, bei uns im Haus hat auch fachliche Vorteile). Die Frau hatte Hunger.

Wenn sie deutsch spricht, spricht sie es, trotz aller Veränderungen, so fliessend das ihr vor Jahren sicher keiner abgesprochen hätte deutsch zu sein. Mit der Dame hab ich nur im Nachtdienst zu tun, ich kenne die blogesfischen Hintergründe zu wenig als das ich das endgültig beurteilen möchte. Aber ich traue ihr zu das sie sich bis zur Assimilierung integriert hat. Und da zeigt sich, meiner Ansicht nach, die Untauglichkeit der Sprache als Kriterium der Volkszugehörigkeit. Es taugt nicht über die Lebensspanne eines Menschen. Wenn es ein Konzept der "Volkszugehörigkeit" braucht, welches über das Staatsangehörigkeitsrecht hinausgeht braucht (eine Notwendigkeit die ich ja schon in Frage stelle), dann muss es auf Kriterien aufbauen die möglichst von der Wiege bis zur Bahre greifen. In einer älter werdenden Gesellschaft, in der Demenz eher die Regel ist, heisst das Kriterien zu finden die auch noch dann gelten wenn der Mensch altersbedingt Gaga wird. Volkszugehörigkeit als Sprachengemeinschaft ist wie dargestellt dafür untauglich. Das heisst nicht - um Missverständnisse vorzubeugen - das ich den Druck von Zuzüglern nehmen möchte deutsch zu lernen. Deutsch ist nunmal die Verkehrssprache die man schon allein aus Eigeninteresse (wie soll man sonst seine Rechte in Anspruch nehmen?) lernen sollte, wenn man hier leben möchte.

Ein weiterer Aspekt, der das Kriterium der Sprachengemeinschaft in Frage stellt: Welche Sprache solls denn bitte sein? Die Hochsprache? In der denkt und träumt doch kaum einer, um deine Definition zu bemühen. Das werden die meisten im Dialekt machen. Nur wenn sich ein Flensburger und ein Oberammergauer  treffen, werden sie sich nicht verstehen wenn sie beide Dialekt sprechen. Ähnlich wird es einem Kölner und einem Chmenitzer gehen.

Und wenn du Volk als Kulturgemeinschaft definierst musst du mir erklären was denn die vier kulturell verbindet. Da wird es nicht viel geben.

 

Wenn es ein Konzept für eine "Deutsche Volkszugehörigkeit" braucht, eine Art verbindende Klammer, dann ist es eher das Kriterium der Rechtsgemeinschaft wie sie im Grundgesetz festgelegt ist.

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vor 4 Stunden schrieb Flo77:

Was das Blut angeht halte ich wohlwollend schon einen einzigen Vorfahren, der um 1945 Deutscher war für ausreichend um als Deutscher zu gelten - SOFERN Deutsch die Muttersprache ist (d.h. die Sprache in der er träumt) und er im deutschen Kulturgefüge lebt. Wobei das schon alle Hühneraugen-zugedrückt ist. Ich halte wenig von der "Reinblütigkeit" wie sie die Nazis und die Todesser propagierten. Beide Konzepte sind schlicht unausgegoren und unflexibel. Die Abstammung ist nur die eine Seite der Medaille - die andere Seite ist die Frage nach der Lebensart und der kulturellen Identität. Und nicht zuletzt der Selbstwahrnehmung. 

Vielleicht übersehen ich da was, aber meines Erachtens widersprichst du dir da selbst. Zu etwarten das wenigstens ein Vorfahre vor 1945 deutscher war damit jemand als Deutscher durchgehen kann ist genau die Blut-Und-Boden-Ideologie "der "Reinblütigkeit" wie sie die Nazis und die Todesser propagierten", und zwar in Reinform, die du selbst ablehnst.

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Am 11.7.2019 um 17:51 schrieb helmut:
Am 11.7.2019 um 12:50 schrieb Frank:

...So schlug Jens Spahn unlängst als gesetzlichen Pflege-Mindestlohn 14€/h vor. Darüber könnte man doch mal diskutieren. ...

gerne. der arbeitsmarkt ist ein markt. ein rares angebot steigert die preise. also muß der lohn steigen bis das angebot ausreichend ist. wer zahlt den preis für eine leistung? der leistungsempfänger und/oder sein sozialer stellvertreter, die versicherung, die gemeinschaft. 

Nun ja. Wenn ich mir vor Augen halte das sich die Flughafensicherheit vor kurzem 19€/h erkämpft hat, dann sind 14€/h für Pflegefachkräfte definitiv zu wenig. Das Ausbildungsniveau der Flughafensecurity entspricht unserer ungelernten Pflegehelfer. Für 19€/hielte ich ich für ein angemessenes Niveau. Dann wären wir bei 20 oder 21 für gelernte Helfer und etwa bei 25 für Fachkräfte.

Nun: Angemessene Löhne werden in unserem System eben nicht vom Gesetzgeber sondern von den Tarifpartner festgelegt. Und da schaden wir Pflegende uns systematisch selbst in dem wir es nicht hinbekommen uns zu organisieren. Verdi selber hält sich da bedeckt aber laut Arbeitgeberverband-Pflege haben wir einen Organisationsgrad von 5%. Brüderle (ja, der Brüderle) ist im Vorstand des bpa, dem anderen grossen Arbeitgeber-Verband spricht von 8%. Damit lassen sich keine angemessene Forderungen stellen. Erklärt man das meinen Kollegen stellen sie sich taub, schimpfen aber auf Jens Spahn, die 14€ seien eine Frechheit. Das kann man sehen wie man will. Dort wo Tarife gelten verdient man so um die 16€. In vielen Tarifungebundenen kann es sein das eine Fachkraft mit 12€ nach Hause geht.

Da sind wir bei dem Punkt der mich rasend macht: Da gerieren sich meine Kollegen wie kleine Kinder und betteln an Mama Politik hin, sie möge es doch in unserem Interesse regeln und beschweren sich das Mama zu wenig Taschengeld gibt. Anstatt das wir uns als das präsentieren was wir als größte Berufsgruppe sein könnten: Ein selbstbewusster, erwachsener Berufsstand der seinen Wert kennt und seinen Wert einfordert. Das Bild was wir gerade abgeben ist so erbärmlich.

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vor 4 Stunden schrieb Frank:

Vielleicht übersehen ich da was, aber meines Erachtens widersprichst du dir da selbst. Zu etwarten das wenigstens ein Vorfahre vor 1945 deutscher war damit jemand als Deutscher durchgehen kann ist genau die Blut-Und-Boden-Ideologie "der "Reinblütigkeit" wie sie die Nazis und die Todesser propagierten", und zwar in Reinform, die du selbst ablehnst.

 

Ich muss gestehen, dass ich die Verbindung von Sprache und "Blut" überhaupt nicht begreife - der Historiker spricht hier im allgemeinen von "imaginierten Gemeinschaften", die eigentlich fast nach Belieben erfunden werden, wenn die Zeitläufte Veränderungen und Unsicherheit in eine Gesellschaft hineintragen.

 

Es geht also fast iimmer nur um "Behauptetes" und subjektiv "Gefühltes" - ein schönes Beispiel ist Dein "Tartan" Avatar, der eben erst zu einem typisch "schottischen" Symbol wurde, als Schottland bzw. spez. die "Highlands" überhaupt keine Rollefür die Entwicklung des britischen Inselreiches spielten. Noch unten den besiegten Jacobiten dominierten einfarbige Stoffe, Ende des 18 .Jh bis Beginn 19. Jh. Schwörten die meisten Schotten Stein und Bein, ihre jeweiligen "Familien" hätten schon "ewig" solche Muster getragen.

Und so wie das "Tartan" eigentlich ein flandrisches Tuch aus dem 16. Jh. ist, das erst bei den "Lowländern" populär wurde, ist "deutsch" eine imaginierte Gemeinschaft, die vor dem 19. Jh. keine wichtige Rolle spielte, außer eben eine Volkssprache in zig Dialekten zu sein, deren literaische Anfänge kaum 50 Jahre zurücklagen und aus dem durch Kriege und Politik "Deutsche" entstanden.

(So wie ich ohne Niederlage der Nazis womöglich immmer noch als geduldeter "Dreckspole" herumlaufen würde - der heutzutage kein Wort polnisch kann und nur den Katholizismus als Familen"tartan" herumträgt.)

bearbeitet von Shubashi
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vor 24 Minuten schrieb Shubashi:

Und so wie das "Tartan" eigentlich ein flandrisches Tuch aus dem 16. Jh. ist, das erst bei den "Lowländern" populär wurde, ist "deutsch" eine imaginierte Gemeinschaft, die vor dem 19. Jh. keine wichtige Rolle spielte, außer eben eine Volkssprache in zig Dialekten zu sein, deren literaische Anfänge kaum 50 Jahre zurücklagen und aus dem durch Kriege und Politik "Deutsche" entstanden.

Das ist ja das was ich in meiner ersten Antwort auf Flo meinte. Wenn man "Volk" als Kultur- und Sprachgemeinschaft verstehen will, dann müssen wir, erlaubt mir die Vereinfachung, von mindestens 16 Völkern auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland ausgehen. Denn weder kulturell noch sprachlich haben die Schleswig-holsteiner mit den NRWlern oder den Bayern viel gemein. Und wenn man in die einzelnen Bundeländern mit der Lupe hinschaut wird es noch vielfältiger.

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Wenn ich mein letzten Post in ein Satz zusammenfassen müsste wäre das: Deutsch sein ist gelebte Vielfalt in einem gemeinsamen Rechtsrahmen.

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vor 1 Stunde schrieb Frank:

Wenn ich mein letzten Post in ein Satz zusammenfassen müsste wäre das: Deutsch sein ist gelebte Vielfalt in einem gemeinsamen Rechtsrahmen.

Mit anderen Worten: es gibt kein deutsches Volk, keine deutsche Kultur und irgendwie sind alle deutsch, die sich nicht in abgrenzender Weise selbst anders bezeichnen?

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vor 17 Minuten schrieb Flo77:

Mit anderen Worten: es gibt kein deutsches Volk, keine deutsche Kultur und irgendwie sind alle deutsch, die sich nicht in abgrenzender Weise selbst anders bezeichnen?

 

Sicher gibt es sowas, nur ist das absolut nichts statisches, sondern verändert sich ständig. Bei der Sprache z.B. können wir es doch ständig beobachten, bei der Gesellschaft ebenfalls.

Dieser Wandel wird manchmal durch große Katastrophen (Kriege, Seuchen, ethnische Konflikte z.B.) zeitweilig eingefroren, aber sobald die Zeiten besser werden, gedeiht Handel und Wandel und kaum jemand hat mehr Muße, darüber nachzudenken, ob nicht alle Blauäugigen oder Langnasen eigentlich des Teufels sind.

bearbeitet von Shubashi
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vor 5 Minuten schrieb Flo77:

Mit anderen Worten: es gibt kein deutsches Volk, keine deutsche Kultur und irgendwie sind alle deutsch, die sich nicht in abgrenzender Weise selbst anders bezeichnen?

 

Deutsch ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat.

 

Über deine Vorstellungen von "deutschem Blut" solltest du noch einmal nachdenken. Es gibt weder deutsches noch jüdisches Blut, auch wenn einige Träger deutscher Kultur sich das im Dritten Reich so vorstellten. In der Konsequenz, fürchte ich, führt ein solches Denken zur Wiedereinführung des Ariernachweises.

 

 

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vor 25 Minuten schrieb Alfons:

 

Deutsch ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat.

Sorry, aber das ist ein lächerliches Hilfskonstrukt um der Bundesrepublik eine Existenzberechtigung als eigener Staat zu liefern.

 

Was auch noch ein Zirkelschluss ist.

 

Kein anderes Volk der Welt definiert sich über einen Verwaltungsakt.

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Sorry, aber das ist ein lächerliches Hilfskonstrukt um der Bundesrepublik eine Existenzberechtigung als eigener Staat zu liefern.

 

Was auch noch ein Zirkelschluss ist.

 

Kein anderes Volk der Welt definiert sich über einen Verwaltungsakt.

 

Was ist mit typischen Einwandererstaaten wie Kanada, USA oder Australien?

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vor 1 Minute schrieb Shubashi:

 

Was ist mit typischen Einwandererstaaten wie Kanada, USA oder Australien?

Bezeichnen die sich als Volk oder als Nation?

 

Zumal in den USA (für Australien kann ich es nicht sagen) die Abstammung für das Selbstverständnis vieler durchaus eine Rolle spielt.

 

Ich schrieb übrigens schon weiter oben, daß Volks- und Stammeszugehörigkeit nicht an Staatsgrenzen festgemacht werden können. Die Siebenbürger Sachsen waren Deutsche obwohl sie in Rumänien lebten und ebenso die Wolgadeutschen in Russland. Die Tibeter in China werden auch keine Chinesen, nur weil sie einen chinesischen Pass haben.

 

Es gibt es ja auch Russlanddeutsche aber keine Turkdeutschen sondern Deutschtürken. Vorne steht im Deutschen immer nur der Begleitbegriff - das Wichtige kommt am Schluss.

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Nebenbei: Wenn man die Existenz des Volkes als Sprach- und Kulturgemeinschaft in Frage stellt oder negiert bleiben nur noch Abstammungsgemeinschaft oder Verwaltungsakt.

 

Blut ist allerdings dicker als Wasser.

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vor 12 Minuten schrieb Flo77:

Nebenbei: Wenn man die Existenz des Volkes als Sprach- und Kulturgemeinschaft in Frage stellt oder negiert bleiben nur noch Abstammungsgemeinschaft oder Verwaltungsakt.

 

Blut ist allerdings dicker als Wasser.

blut im zusammenhang mit abstammung und volk ist ein faschistischer rasseausdruck.

 

deutsche kultur https://de.wikipedia.org/wiki/Kultur_Deutschlands ist eine kultur der wenigen.

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Bezeichnen die sich als Volk oder als Nation?

 

Zumal in den USA (für Australien kann ich es nicht sagen) die Abstammung für das Selbstverständnis vieler durchaus eine Rolle spielt.

 

Ich schrieb übrigens schon weiter oben, daß Volks- und Stammeszugehörigkeit nicht an Staatsgrenzen festgemacht werden können. Die Siebenbürger Sachsen waren Deutsche obwohl sie in Rumänien lebten und ebenso die Wolgadeutschen in Russland. Die Tibeter in China werden auch keine Chinesen, nur weil sie einen chinesischen Pass haben.

 

Es gibt es ja auch Russlanddeutsche aber keine Turkdeutschen sondern Deutschtürken. Vorne steht im Deutschen immer nur der Begleitbegriff - das Wichtige kommt am Schluss.

 

Sagt Dir der "Pledge of Allegiance" was, aus dem späten 19. Jh., mehrfach aktualisiert? Schon immer ein Treueschwur zur US Nation.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pledge_of_Allegiance

 

Was Du ansonsten beschreibst, habe ich ja auch zugestanden: es gibt immer wieder historische Artefakte, bei der Gruppen durch die Verhältnisse isoliert oder abgeteilt werden, und dann eine "reine" kulturelle Untergruppe bildet, was aber häufig nicht freiwillig, sondern durch äußeren Druck passiert. Sobald der Gruppe gleiche Rechte zustehen, setzt häufig ein Assimilationsprozess ein, solange nicht sehr starke (kulturelle) Kräfte dagegen wirken. Eine biologische Basis gibt es so gut wie nie.

Selbst die von Dir genannten Juden sind eben eine kulturell-religiöse Gruppe, die sich aus den verschiedensten Völkern herleiten, mit denen sie sich im Laufe der Jahrtausendste auf's feinste vermischten.

 

bearbeitet von Shubashi
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Long John Silver
vor 40 Minuten schrieb Flo77:

Bezeichnen die sich als Volk oder als Nation?

 

Zumal in den USA (für Australien kann ich es nicht sagen) die Abstammung für das Selbstverständnis vieler durchaus eine Rolle spielt.

 

Ich schrieb übrigens schon weiter oben, daß Volks- und Stammeszugehörigkeit nicht an Staatsgrenzen festgemacht werden können. Die Siebenbürger Sachsen waren Deutsche obwohl sie in Rumänien lebten und ebenso die Wolgadeutschen in Russland. Die Tibeter in China werden auch keine Chinesen, nur weil sie einen chinesischen Pass haben.

 

Es gibt es ja auch Russlanddeutsche aber keine Turkdeutschen sondern Deutschtürken. Vorne steht im Deutschen immer nur der Begleitbegriff - das Wichtige kommt am Schluss.

 

Ich darf mich kurz einmischen: Natuerlich spielt die Abstammung und das damit vorhandene Selbstverstaendnis auch bei uns eine Rolle, es waere falsch, zu sagen, das gaebe es gar nicht. Gerade bei den Native Americans (ich schrieb frueher einmal ueber die Blutsverwandschaft) waere es nahezu toedlich fuer die Existenz, wuerde man das negieren oder aus der Welt schaffen wollen (Versuche gab es genug). 

 

Dennoch ist das Verhaeltnis darueber zu dem, was fuer einem selbst Amerika ausmacht und bedeutet, damit fuer die meisten derartig verwoben, dass es nicht auszudroeseln ist. Die Verfassung, der amerikanische Staat, ist etwas, was fuer deutsche meistens nur schwer zu begreifen ist,weil sie den Patriotismus nicht begreifen, der darin steckt (weil sie alles verteufeln, was mit  Patriotismus zu tun, davor haben sie Angst).

 

Also, ich bin native american und ich bin Amerikaner in ganz normalen Sinn wie mein 100ziger weissbluetiger oder farbiger oder koreanischer Nachbar auch. Die Leute in unseren Armeen haben alle moeglichen Ethnien, aber sie verteidigen ein Land und stehen dazu. Einen Bruch, mich aufspalten zu muessen in zwei Teile gab es fuer mich nie. Mein Vater hat in dieser Armee gedient, native americans waren im 2. Weltkrieg dabei, auch Farbige, viele meldeten sich freiwillig. 

 

Deshalb betone ich, dass es in einem Staat, der durch einen "Verwaltunsakt" in diesem Fall die gemeinsame Verfassung, eine Grundlage von gemeinsamen Zielen und Denken schafft, die Frage nicht geben muss, welche Ethnie wie zu diesem Staat steht, denn man steht eben dazu, weil es das eigene Land ist. 

 

Eine Nivellierung von Ethnien zu einem Nichts lehne ich voellig ab. Ich lebe in einer Gegend mit Angehoerigen einer anderen Ethnie zusammen, ich halte Farbige nicht fuer Weisse und noch weniger fuer Indianer, ich halte nichts von einem Kladderatsch, alles wegzudiskutieren zu wollen, was an Unterschiedn besteht. Solange sie  wie ich am Unabhaengigkeitstag die Flagge im Vorgarten flattern lassen, fuehle ich mich zuhause und sehe, wir ziehen an einem Strang.  Der Rest ist dann ein ganz anderes Thema. 


Das amerikanische Selbstbewusstsein gibt gerade Deutschen oft viele Rätsel auf. 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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