Politik für Alle

[MartinO]

vor einer Stunde schrieb Moriz:

Das ist das Probelm mit dem de facto Zwei-Parteien-System in den USA. Wenn da eine Partie in den Extremismus abgleitet, dann wird es gefährlich.

Unser gegenwärtiges sechs-Parteien-System ist in dieser Hinsicht widerstandsfähiger, auch wenn es andere Probleme mit sich bringt. Aber ein Abgleiten der CDU nach rechts oder eine Wiederholung der Aktion vom April 1946 könnte da entscheidende Änderungen bringen.

Ein Abgleiten der CDU nach rechts hätte vielleicht zur Folge, dass sie Stimmen von der AfD zurückholen könnte. Gleichzeitig würde es aber dazu führen, dass sie keinen Koalitionspartner mehr fände.

Die "Aktion vom April 1946" ist sowieso nur begrenzt übertragbar, weil sie auf einem Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht und nicht auf der Überzeugung des Vorstands der SPD und / oder der Mehrheit ihrer Mitglieder beruhte.
Allerdings sind "rechts" und "links" nur relative Bezeichnungen: Die Leute in Michigan oder Pennsylvania, die Trump gewählt haben, weil sie sich von ihm Änderungen versprachen, hätten womöglich Sanders gewählt, wenn dieser für die Demokraten angetreten wäre - während sie bei Obama gegen McCain oder Bush gegen Kerry zu Hause blieben.

bearbeitet 7. Januar 2023 von MartinO

[Domingo]

vor 2 Stunden schrieb MartinO:

Die Leute in Michigan oder Pennsylvania, die Trump gewählt haben, weil sie sich von ihm Änderungen versprachen, hätten womöglich Sanders gewählt, wenn dieser für die Demokraten angetreten wäre.

 

Die Meisten dieser Wähler waren mMn nicht "gehirngewaschen" und von dem Scharlatan verblendet o.ä., sondern wurden vom Gedanken getragen, mit Trump oder Sanders gebe es zumindest eine noch so geringe Chance, dass sich etwas ändern könnte, während bei einem (generisches Maskulinum, sue me ) Clinton die Chance gleich null gewesen wäre. So hätte man schlimmstenfalls wieder dasselbe im Beige erlebt.

[rince]

vor 4 Stunden schrieb Shubashi:

 

Da hast Du leider recht, aber ich hoffe noch auf ein paar unterschiedliche Parameter:

-Unser politisches System hat sich aktuell erstaunlicherweise mit seinem Verhältniswahlrecht als extremismusaverser gezeigt als das US-amerikanische. Dass quasi die Hälfte des US-Systems einem gefährlichen Scharlatan hörig wird, ist eine ziemlich neue Entwicklung.

-Die Bereitschaft, sich von der politischen und gesellschaftlichen Realität in obskuren Internetblasen abzuschotten, ist hier doch noch geringer.

-Das Gewicht professionell arbeitender nationaler Leitmedien ist hierzulande im Vergleich höher. Kaum eine Zeitung sprach sich in den USA für einen Präsidenten Trump aus - gewählt wurde er doch.

-Ein Einfluss verantwortungsloser religiöser Extremisten auf die Politik ist hierzulande gering.

- "Unser" politisches System hat zZ 4 verschiedene Parteien, deren Politik sich gefühlt maximal in winzigen Nuancen unterscheidet. Wer wirkliche Alternativen zur aktuellen Politik wählen möchte, gerät sofort in den Verdacht, Kommunist oder Nazi zu sein.

- Von der Realität lassen sich unsere Damen und Herren doch auch nur einholen, wenn ihre Wolkenkuckucksheime zerplatzen, z.B. weil es in der Ukraine knallt. Sonst leben die Politik-treibenden Herrschaften doch auch gefühlt zwei, wenn nicht gar drei Parallelwelten weiter.

- Die "professionelle" Arbeit der Medien hat man während der Corona-Pandemie beobachten können, wo sie nach Kräften Halbwahrheiten und Panik-Botschaften der Politik verbreitet haben, kritische Stimmen mundtot gemacht wurden und gegen Menschen gehetzt wurde, die nicht auf Kurs waren.

- Dafür hast du massiven Einfluss von verantwortungslosen Extremisten der neuen Klima- und Gender-Religionen auf die Politik.

bearbeitet 7. Januar 2023 von rince

[Moriz]

vor 42 Minuten schrieb Domingo:

(generisches Maskulinum, sue me )

[hier tatsächlich falsch]

[MartinO]

vor einer Stunde schrieb Domingo:

 

Die Meisten dieser Wähler waren mMn nicht "gehirngewaschen" und von dem Scharlatan verblendet o.ä., sondern wurden vom Gedanken getragen, mit Trump oder Sanders gebe es zumindest eine noch so geringe Chance, dass sich etwas ändern könnte, während bei einem (generisches Maskulinum, sue me ) Clinton die Chance gleich null gewesen wäre. So hätte man schlimmstenfalls wieder dasselbe im Beige erlebt.

Von "gehirngewaschen" spreche ich nicht.

[Flo77]

vor 34 Minuten schrieb rince:

Die "professionelle" Arbeit der Medien hat man während der Corona-Pandemie beobachten können, wo sie nach Kräften Halbwahrheiten und Panik-Botschaften der Politik verbreitet haben, kritische Stimmen mundtot gemacht wurden und gegen Menschen gehetzt wurde, die nicht auf Kurs waren.

Nun, 2012, 2015 und 2016 hat besagte "professionelle" Presse ja schon fleißig geübt.

[MartinO]

vor 6 Minuten schrieb Flo77:

Nun, 2012, 2015 und 2016 hat besagte "professionelle" Presse ja schon fleißig geübt.

2012?

[Moriz]

vor 5 Minuten schrieb MartinO:

2012?

Du kennst doch Flos Lieblingsthema!

[Flo77]

Ach ist schon ok.

 

Ich schließ' einfach die Haustüre ab und warte mal wie lange es dauert, bis es jemandem auffällt.

[Domingo]

vor 53 Minuten schrieb Moriz:

[hier tatsächlich falsch]

???

[Moriz]

vor einer Stunde schrieb Moriz:

vor 1 Stunde schrieb Domingo:

(generisches Maskulinum, sue me )

[hier tatsächlich falsch]

Ich erinnere mich an eine "Wissenschafts-"Sendung im Radio, bei der es um das Gendern ging. Erschreckenderweise wurde in den genannten Beispielen das generische Maskulinum an Stellen eingesetzt, an denen es einfach falsch gewesen ist - kein Wunder, daß der Inhalt der Sätze dann nicht mehr verstanden wird. Womit aber die Nowendigkeit des Genderns begründet wurde.

Seitdem reagiere ich allergisch auf die Verwendung generischer Formen an Stellen, an denen sie nichts zu suchen haben.

[Aber ich verstehe, was Du ausdrücken wolltest.]

bearbeitet 7. Januar 2023 von Moriz

[Domingo]

vor 6 Minuten schrieb Moriz:

Ich erinnere mich an eine "Wissenschafts-"Sendung im Radio, bei der es um das Gendern ging. Erschreckenderweise wurde in den genannten Beispielen das generische Maskulinum an Stellen eingesetzt, an denen es einfach falsch gewesen ist - kein Wunder, daß der Inhalt der Sätze dann nicht mehr verstanden wird. Womit aber die Nowendigkeit des Genderns begründet wurde.

Seitdem reagiere ich allergisch

 

Nachvollziehbar.

 

vor 6 Minuten schrieb Moriz:

 

auf die Verwendung generischer Formen an Stellen, an denen sie nichts zu suchen haben.

[Aber ich verstehe, was Du ausdrücken wolltest.]

 

Gibt es da nicht einen klitzekleinen Widerspruch? Wenn Du verstehst, was ich ausdrücken wollte, dann hatte das generische Maskulinum an dieser Stelle sehr wohl etwas zu suchen. Hillary ist "ein" Clinton, ein Mitglied des Clinton-Clans. Sie mag der konkrete Kandidat/die konkrete Kandidatin (*) gegen Trump gewesen sein, doch die Trump-Wähler und die Sanders-Fans oder hypothetischen Wähler hätten wohl dieselben ablehnenden Gefühle gegenüber jedem anderen Kandidaten gehegt, der den Nachnamen "Clinton" getragen hätte.

 

 

(*) Prädikatsnomen, also kann man zum Femininum movieren oder auch nicht. Es geht sowohl "Meine Schwester is Kunde bei Aldi" als auch "Sie ist Kundin".

[Moriz]

vor 29 Minuten schrieb Domingo:

(*) Prädikatsnomen, also kann man zum Femininum movieren oder auch nicht. Es geht sowohl "Meine Schwester is Kunde bei Aldi" als auch "Sie ist Kundin".

Deine Schwester ist Kundin, eine der vielen Kunden von Aldi.

Da, wo das Geschlecht bekannt ist, sind Generika falsch.

[rince]

vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Da, wo das Geschlecht bekannt ist, sind Generika falsch.

Gibt's da was von Ratiopharm?

[Domingo]

vor 4 Stunden schrieb Moriz:

Da, wo das Geschlecht bekannt ist, sind Generika falsch.

 Sorry, nein.

[Domingo]

vor 6 Stunden schrieb MartinO:

Von "gehirngewaschen" spreche ich nicht.

Habe ich auch nicht gemeint, obwohl der Beitrag eine Antwort auf dich darstellte.

 

Wenn @Shubashi schrieb, die Hälfte der amerikanischen pol. Institutionen wären Trump hörig, las ich es zu schnell und verstand ich es so, dass die Hälfte der Amerikanischen Wähler Trumps anheimgefallen seien. Anscheinend meinte er aber, die Republikaner seien ihm hörig. (Das ist zwar auch zweifelhaft, aber eine ganz andere Aussage.

bearbeitet 7. Januar 2023 von Domingo

[Domingo]

vor 36 Minuten schrieb Domingo:

 Sorry, nein.

 

Ich habe versucht, per Suchmaschine eine Darstellung der Regel zu finden, aber dabei finde ich nur politisch-ideologischen Scheiß und keine normale Grammatikregeldarstellung. Also werde ich wohl den Papierduden konsultieren müssen, sobald ich kann - was nicht sehr bald sein dürfte.

 

Jedenfalls habe ich des öfteren Frauen mit deutscher Muttersprache (darunter auch sehr gebildete) nicht nur "Ich bin Kunde" sagen hören, sondern auch zB "Ich bin kein Weinkenner". Mit welcher Autorität kann jemand sagen, sie redeten nun falsch (d.h. sie könnten kein gutes Deutsch)?

[Shubashi]

14 hours ago, rince said:

- "Unser" politisches System hat zZ 4 verschiedene Parteien, deren Politik sich gefühlt maximal in winzigen Nuancen unterscheidet. Wer wirkliche Alternativen zur aktuellen Politik wählen möchte, gerät sofort in den Verdacht, Kommunist oder Nazi zu sein.

- Von der Realität lassen sich unsere Damen und Herren doch auch nur einholen, wenn ihre Wolkenkuckucksheime zerplatzen, z.B. weil es in der Ukraine knallt. Sonst leben die Politik-treibenden Herrschaften doch auch gefühlt zwei, wenn nicht gar drei Parallelwelten weiter.

- Die "professionelle" Arbeit der Medien hat man während der Corona-Pandemie beobachten können, wo sie nach Kräften Halbwahrheiten und Panik-Botschaften der Politik verbreitet haben, kritische Stimmen mundtot gemacht wurden und gegen Menschen gehetzt wurde, die nicht auf Kurs waren.

- Dafür hast du massiven Einfluss von verantwortungslosen Extremisten der neuen Klima- und Gender-Religionen auf die Politik.

 

Hmmm, erstmal darfst Du die Alternativen gegen das demokratische System doch wählen, wenn Du möchtest - es sind immer freie und geheime Wahlen.

Ich verstehe dann allerdings nicht, warum diese Alternativen nicht weiterhin als das bezeichnet werden sollten, was sie sind: eben eher para- oder gar undemokratische Alternativen.

 

Auch den „Panikbotschaften“ und „Halbwahrheiten“ der Medien durfte jederzeit widersprochen werden - es erforderte zwar teilweise Courage, wie z.B. die konzertierte Aktion so einiger Schauspieler, aber die versuchte „Cancel culture“ dagegen ist dann ja auch überwiegend zurückgewiesen worden. Und gegen Menschen gehetzt wird im wenig selbstregulierten Rahmen alternativer Medien wesentlich krasser und folgenreicher.

(Schau Dir mal die Alternative „Drachenlord“ an, die es allenfalls am Rande in traditionelle Medien schaffte.)

 

Dass bei uns einiges schiefläuft, sei ja gar nicht bestritten - die Probleme eines großen Krieges in Europa, die davon ausgelöste Energiekrise und neuen Migrationswellen als auch der globale Klimawandel sind aber auch erheblich. Und deshalb ist das Erwachen auch nicht auf die 4 dominierenden politischen Parteien beschränkt, sondern rüttelt gerade alle durch.

Interessant finde ich eben, dass sich mit der Ukraine eine der Gefahren realisiert hat, die eben sehr bewusst in der breiten Mehrheit (auch von mir) falsch eingeschätzt wurde - gerade weil eine entschlossenere Sicherheitspolitik oder eine Politik klarer Einflußsphären von der Mehrheit abgelehnt wurde - die vier Parteien spiegelten doch diesen Kurs sehr klar, und die beiden extremistischen Alternativen stünden auch jetzt nur für eine weitgehende Kapitulation vor Russland.

(Auf Klimawandel- oder Genderextremisten gehe ich jetzt mal nicht ein, denn das ist wirklich vor allem viel Rauch bei wenig Feuer.)

 

Kurz: vielleicht zerplatzen in der „politischen Mitte“ mal ein paar „Wolkenkucksheime“ - aber die Extremisten lassen eben gerne mal andere Dinge zerplatzen, weswegen ich keinen Grund sehe, denen unnötig Boden zu überlassen. Dann langweile ich mich lieber ein bisschen und lese ein wenig Panikmache und trage Maske dazu.

 

 

[rince]

Während man in Berlin die kriminellen Silvester-Chaoten laufen lässt, geht es in weniger kaputten Teilen der Republik auch anders: 9 Monate Haft ohne Bewährung in Heilbronn

 

https://www.n-tv.de/23829386

bearbeitet 8. Januar 2023 von rince

[Moriz]

vor 9 Minuten schrieb rince:

Während man in Berlin die kriminellen Silvester-Chaoten laufen lässt, geht es in weniger kaputten Teilen der Republik auch anders: 9 Monate Haft ohne Bewährung in Heilbronn

 

https://www.n-tv.de/23829386

 

Sachverhalt klar, Täter bekannt, war nur auf Bewährung draußen - und dazu ein beschleunigtes Verfahren.

 

Da muß nur unklar bleiben, wer von zwei Leuten nun den Feuerwerkskörper geworfen hat, schon ist die Sache geplatzt.

 

So sinnvoll es ist, gerade im Jugendrecht die Strafe möglichst zeitnah folgen zu lassen, so wichtig ist doch auch ein rechtssaatliches Vorgehen.

Dazu kommt: Gerade bei Jugendlichen läuft noch einiges an sozialer Entwicklung. Eine Besserungsmaßnahme, die für einen sechzehnjährigen Täter sinnvoll ist, kann ein Jahr später schon überholt sein, weil der Täter auch so reifer geworden ist.

[UHU]

vor 10 Stunden schrieb Domingo:

Jedenfalls habe ich des öfteren Frauen mit deutscher Muttersprache (darunter auch sehr gebildete) nicht nur "Ich bin Kunde" sagen hören, sondern auch zB "Ich bin kein Weinkenner". Mit welcher Autorität kann jemand sagen, sie redeten nun falsch (d.h. sie könnten kein gutes Deutsch)?

Davon kenne ich auch einige.

[Moriz]

vor 10 Stunden schrieb Domingo:

Jedenfalls habe ich des öfteren Frauen mit deutscher Muttersprache (darunter auch sehr gebildete) nicht nur "Ich bin Kunde" sagen hören, sondern auch zB "Ich bin kein Weinkenner". Mit welcher Autorität kann jemand sagen, sie redeten nun falsch (d.h. sie könnten kein gutes Deutsch)?

 

Du hast recht!

Auch da, wo das Geschlecht unwichtig ist, werden generische Formen verwendet.

Und genau da ist auch Gendern unsinnig.

[Werner001]

vor 4 Stunden schrieb Shubashi:

Kurz: vielleicht zerplatzen in der „politischen Mitte“ mal ein paar „Wolkenkucksheime“

Wenn es nur Wolkenkuckucksheime wären, wäre das nicht so schlimm. Da platzen aber viel größere Kaliber. Die extremen „Alternativen“ sind nicht die Krankheit, sondern nur die Symptome.

 

Werner

[Shubashi]

2 hours ago, Werner001 said:

Wenn es nur Wolkenkuckucksheime wären, wäre das nicht so schlimm. Da platzen aber viel größere Kaliber. Die extremen „Alternativen“ sind nicht die Krankheit, sondern nur die Symptome.

 

Werner

 

Wie gesagt, die Alternativen sind legal, wer etwas gegen sie hat, hat gar keine anderen Mittel, als sich politisch mit ihnen auseinanderzusetzen.

Und das wir größere Probleme haben als die bloß gefühlten, ist mir auch klar.

Nur sehe ich eben keine Besserung dadurch, wenn z.B. eine Seite des politischen Establishments komplett ausflippt, keine Wahlergebnisse mehr akzeptieren will und irgendwelche radikalen Minderheiten, die keine zehn Prozent der Bevölkerung repräsentieren,  bewusst die parlamentarische Arbeit sabotieren.

Ich würde schon sagen, dass es z.B. mehr Elemente direkter Demokratie (nach Schweizer Modell z.B.) geben sollte, weil so die Legimation der Gesetzgebung unterfüttert werden könnte.

Nur müsste ich mir dann die Mühe machen, in irgendeiner Weise für mein Anliegen politisch aktiv zu werden.

 

bearbeitet 8. Januar 2023 von Shubashi

[rince]

Ja, das schweizer Modell gefällt mir immer besser. Seit Dezember habe ich übrigens die permanente Niederlassungsbewilligung (C-Bewilligung).