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Politik für Alle


mn1217

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vor 38 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Die Logik ist auch bestechend. Weil ihr Opa so ein Buch hatte, muss das jeder Opa gehabt haben.

Es wurde den Leuten zu allen möglichen Gelegenheiten überreicht, zur Hochzeit, Jubiläum, 70. Geburtstag, das dürfte es in vielen Haushalten gegeben haben. Gelesen hat es kaum einer

 

Werner

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Das Problem ist, und das macht auch die Aiwanger-Affäre so ärgerlich, dass Konservativismus in 99% der Fälle nichts mit Nationalsozialismus oder Antisemitismus zu tun hat.

 

Man kann ein erzkonservativer Knochen sein, ohne sich den Nazis ideologisch verbunden zu fühlen. Oft ist man als Konservativer sogar von ihnen angewidert. Und katholische Konservative sollten mit der NS-Zeit sowieso keine positiven Konnotationen verbinden, die Kirche wurde ja selbst verfolgt und die Päpste, hier vor allem Pius XI., waren in der Ablehnung dieser politischen Irrlehre ganz klar. 

 

Umso ärgerlicher ist es, wenn man einer konservativen öffentlichen Figur, sei es berechtigt oder unberechtigt, braunen Müll nachwerfen kann. 

 

Und wenn in der öffentlichen Debatte konservative Positionen sofort in die rechte Ecke gestellt werden, dann stimmt sowieso grundlegend schon etwas nicht mehr. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Jo, nur gab es seither ne ganze Menge Deutscher, die Flüchtlinge oder Vertriebene wurden. Meine Mutter ist Flüchtling, mein Vater Vertriebener

Die hatten anderes im Gepäck als Bücher

Das ist mir klar.
Bei jemandem wie Aiwanger würde es mich nicht wundern, wenn das Buch irgendwo liegen geblieben wäre.
"Mein Kampf" stand übrigens bei meinen Großeltern väterlicherseits im Haus, die beide keine Nazis waren. Bei meinen Großeltern mütterlicherseits - der Großvater war noch lange nach dem Krieg ein strammer Nazi - war es nicht mehr da.

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"Die Akte Aiwanger" - demnächst auf Ihrem BR: Mit Heino Ferch als Hubert und Helmut Aiwanger, Hape Kerkeling als Markus Söder und Veronika Ferres als Schreibmaschine. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 19 Minuten schrieb Werner001:

Es wurde den Leuten zu allen möglichen Gelegenheiten überreicht, zur Hochzeit, Jubiläum, 70. Geburtstag, das dürfte es in vielen Haushalten gegeben haben. Gelesen hat es kaum einer

Dieses Buch dürfte zu den am meisten nichtgelesenen Büchern der Welt gehören. Gleich nach Telefonbüchern und noch vor Kommunionbibeln.

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:
vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Ned der Fußballspieler, der damalige Ju-Vorsitzende und spätere Bundesentwicklungsministet 😂

 

Hahaaaahaa, verdammt, ich wusste es! Ich hab nur Gerd Müller gelesen und dachte: Die wird schon den Fußballer meinen 🤭🤭🤭 Da muss ich lachen. 

 

Hättest ja einfach mal bei Wikipedia reinschauen können...

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vor 3 Minuten schrieb Moriz:

 

Hättest ja einfach mal bei Wikipedia reinschauen können...

 

Muss ich nicht. Ich kann im Gegensatz zu anderen gerne mal über mich selbst lachen, wenn mir wie hier ein Fauxpas unterläuft. Da bin ich ganz souverän. 

 

Und die Verwechslung wurde ja umgehend aufgelöst. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 27 Minuten schrieb Werner001:

Es wurde den Leuten zu allen möglichen Gelegenheiten überreicht, zur Hochzeit, Jubiläum, 70. Geburtstag, das dürfte es in vielen Haushalten gegeben haben. Gelesen hat es kaum einer

 

Werner

 

Und?

Es wird hier von großväterlichen ( warum eigentlich nicht großmütterlichen) Regalen gemutmaßt, in denen selbstverständlich "Mein Kampf" für pubertierende Enkel greifbar sei.

Wie viele dieser Großeltern sollen das eigentlich sein? Eine nicht unbeträchtliche Anzahl wurde vertrieben. Die haben mir an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht dieses Werk mitgenommen. Die, die fliehen mussten, sicher auch nicht, und zwar wohl auch dann nicht, wenn sie Hitler gewählt hatten. Wie gesagt, meine Großeltern mütterlicherseits flohen, als meine heute 87jährige Mutter 9 Jahre war, meine Großmutter väterlicherseits wurde vertrieben, als mein Vater 10 war. 

 

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vor 36 Minuten schrieb MartinO:

Das ist mir klar.
Bei jemandem wie Aiwanger würde es mich nicht wundern, wenn das Buch irgendwo liegen geblieben wäre.
"Mein Kampf" stand übrigens bei meinen Großeltern väterlicherseits im Haus, die beide keine Nazis waren. Bei meinen Großeltern mütterlicherseits - der Großvater war noch lange nach dem Krieg ein strammer Nazi - war es nicht mehr da.

 

Mein Großvater mütterlicherseits hatte Hitler gewählt und es bitter bereut. Er hatte ihn gewählt, weil er sehr lange arbeitslos war und sich Arbeit versprach. 

Meine Großmutter väterlicherseits hatte genug zu kämpfen mit ihrem Mann, der wohl mehr krank als irgendwie sonst präsent war. Die scheint mir völlig unpolitisch gewesen zu sein.

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Mal weg von Bayern - in Sachsen hätte die Regierung (CDU/SPD/Grüne) nach der jüngsten INSA-Umfrage keine Mehrheit mehr, die AfD wäre dort stärkste Partei. 

Wäre meine größere Sorge, als zu versuchen, immer größeren Teilen des demokratischen Parteienspektrums anzudichten, dass sie eigentlich auch alles Nazis seien.

Die Ampel-Bundesregierung hat dazu gerade noch Zufriedenheitsquoten von 19%.

bearbeitet von Shubashi
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vor 9 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Mein Großvater mütterlicherseits hatte Hitler gewählt und es bitter bereut. Er hatte ihn gewählt, weil er sehr lange arbeitslos war und sich Arbeit versprach. 

Meine Großmutter väterlicherseits hatte genug zu kämpfen mit ihrem Mann, der wohl mehr krank als irgendwie sonst präsent war. Die scheint mir völlig unpolitisch gewesen zu sein.

Meine Großeltern waren zu Lebzeiten des Österreichers nicht mal wahlberechtigt (zwei wären es theoretisch zum Ende hin gewesen aber nach '43 wurde ja erst wieder '48 gewählt...

bearbeitet von Flo77
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Natürlich sind Prognosen/Umfragen keine Wahlergebnisse und was am Ende wirklich gewählt wird, steht auf einem anderen Blatt. Aber das sind schon starke Zahlen, die @Shubashi da verlinkt. 

 

Die bisher regierenden Parteien oder das sog. demokratische Parteienspektrum (die AfD wird da ja immer ausgenommen; ich frage mich warum? Wie kam die Partei in den Bundestag, wenn nicht durch demokratische Wahlen? Konklave?) sollten sich wirklich überlegen, ob sie ihren politischen Kurs gegen weite Teile des Volkes weiterführen wollen. 

 

Deutschland hängt bei vielen Entwicklungen, die alternativlos sind, ja immer recht lange hinterher. In anderen europäischen Ländern mussten die etablierten Parteien auch ihre Politik anpassen, um im Sattel zu bleiben. Das wird in Deutschland über kurz oder lang auch nicht anders sein. Die Frage bleibt nur, wie schlimm und drückend die Krise erst werden muss. 

 

Ich kann für mich nur sagen, dass ich mit den etablierten Parteien in der Regierung, sofern sie wieder zur Besinnung kommen, glücklicher wäre als mit der doch etwas chaotischen AfD. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Die Frage bleibt nur, wie schlimm und drückend die Krise erst werden muss. 

Kann es wirklich noch sehr viel schlimmer werden?

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vor 36 Minuten schrieb Studiosus:

 

Muss ich nicht. Ich kann im Gegensatz zu anderen gerne mal über mich selbst lachen, wenn mir wie hier ein Fauxpas unterläuft. Da bin ich ganz souverän. 

 

Und die Verwechslung wurde ja umgehend aufgelöst. 

 

Nu ja der Politiker Gerd Müller hat sich ja bedauerlicherweise aus der Politik zurückgezogen.

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vor 2 Minuten schrieb Flo77:

Kann es wirklich noch sehr viel schlimmer werden?

 

Oh, ich könnte mir da tatsächlich noch weitere Eskalationsstufen vorstellen. Hoffen wir, dass es so weit nicht kommt. 

 

Ich will das immer lauter werdende Stöhnen des Volkes nicht klein reden, aber noch geht es "uns" verhältnismäßig gut. Verhältnismäßig deshalb, weil es natürlich immer darauf ankommt, mit wem man sich vergleicht. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 16 Minuten schrieb Die Angelika:

Es wird hier von großväterlichen ( warum eigentlich nicht großmütterlichen) Regalen gemutmaßt, in denen selbstverständlich "Mein Kampf" für pubertierende Enkel greifbar sei.

Wie viele dieser Großeltern sollen das eigentlich sein? Eine nicht unbeträchtliche Anzahl wurde vertrieben. Die haben mir an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht dieses Werk mitgenommen. Die, die fliehen mussten, sicher auch nicht, und zwar wohl auch dann nicht, wenn sie Hitler gewählt hatten. Wie gesagt, meine Großeltern mütterlicherseits flohen, als meine heute 87jährige Mutter 9 Jahre war, meine Großmutter väterlicherseits wurde vertrieben, als mein Vater 10 war.

Ich hab was von 10 Millionen Ostvertriebenen im Kopf, die in die BRD aufgenommen worden sind. Zu dann 60 Millionen Einwohnern.

Es dürfte auch ein paar Millionen gegeben haben, die ausgebombt worden sind und mit Sicherheit wichtigeres in den Bunker mitgenommen haben als ausgerechnet dieses damals weitverbreitete Buch. Aber es düfte mehr als genug gegeben haben, die es 1945 noch hatten.

Das, wie @MartinO von seinen Großeltern berichtet, die Nazis das Werk schnell entsorgt hatten während die Unpolitischen es im Bücherregal vergessen hatten, das wundert mich nicht.

Mit anderen Worten: Etliche Exemplare dürften das Ende der Nazizeit überlebt haben.

Aber bis Ende der 80er Jahre? Meine Großväter waren da schon gestorben und meine Großmütter wohnten inzwischen bei ihren Kindern in kleinen Einliegerwohnungen. Spätestens bei diesen Umzügen, bei denen sie sich von vielen Dingen trennen mussten, dürften diese Werke entsorgt worden sein falls es sie jemals in ihren Haushalten gegeben haben sollte.

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vor 13 Minuten schrieb Shubashi:

Mal weg von Bayern - in Sachsen hätte die Regierung (CDU/SPD/Grüne) nach der jüngsten INSA-Umfrage keine Mehrheit mehr, die AfD wäre dort stärkste Partei. 

Wäre meine größere Sorge, als zu versuchen, immer größeren Teilen des demokratischen Parteienspektrums anzudichten, dass sie eigentlich auch alles Nazis seien.

Die Ampel-Bundesregierung hat dazu gerade noch Zufriedenheitsquoten von 19%.

 

In Bayern zeigt sich halt Grad schlaglichtartig.  woran es in der aktuellen Bundespolitik krankt.

 

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4 minutes ago, Studiosus said:

In anderen europäischen Ländern mussten die etablierten Parteien auch ihre Politik anpassen, um im Sattel zu bleiben. Das wird in Deutschland über kurz oder lang auch nicht anders sein.

 

Was ja auch der normale Gang der Demokratie ist. 

Kann man gänzlich unaufgeregt sehen.

 

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vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

In anderen europäischen Ländern mussten die etablierten Parteien auch ihre Politik anpassen, um im Sattel zu bleiben.

Oder sie sind in der Versenkung verschwunden.

Hat Italien nicht seit etlichen Jahren einen ganz anderen Strauß an Parteien als früher?

Und ich meine, in Frankreich hätte sich in der Parteienlandschaft auch einiges getan.

 

bearbeitet von Moriz
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Ich will da keine Stereotypen bedienen, aber Deutschland oder "der Deutsche" kommt mir einfach unendlich träge vor. Ein bisschen wie ein Crashtest-Dummy, der auch erst mit einer gewissen Latenz mit dem Kopf voraus durch die Windschutzscheibe fliegt, nachdem das Vehikel schon frontal gegen ein Hindernis geprallt ist.

 

Deutsche verschlafen meist den Kairos und müssen dann mühsam versuchen, das in den Brunnen gefallene Kind, das schon langsam in die Pubertät kommt, wieder rauszuholen. 

bearbeitet von Studiosus
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2 minutes ago, Studiosus said:

Und katholische Konservative sollten mit dee NS-Zeit sowieso keine positiven Konnotationen verbinden, die Kirche wurde ja selbst verfolgt und die Päpste, hier vor allem Pius XI., waren in der Anlehnung dieser politischen Irrlehre ganz klar. 

Der Pius XI, der das Konkordat mit den Nazis unterschrieben hat? Dein Tippfehler "Anlehnung" triff die Wahrheit besser, als das was Du sagen wolltest. Aber immerhin war Pius XI etwas besser als Pius XII.

 

2 minutes ago, Studiosus said:

Umso ärgerlicher ist es, wenn man einer konservativen öffentlichen Figur, sei es berechtigt oder unberechtigt, braunen Müll nachwerfen kann. 

Wenn das Nachwerfen berechtigt ist, ist es dann immer noch Müll?

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vor 4 Minuten schrieb Sucuarana:

Der Pius XI, der das Konkordat mit den Nazis unterschrieben hat?

 

Ja, aber es wäre unrichtig, zu sagen aus besonderer Sympathie zum Nationalsozialismus. Für die Kirche galt, wie für alle anderen auch, das Programm Überleben. Und da gab das Reichskonkordat einige fragile Garantien. 

 

Die Kirche muss zu einem gewissen Maß über den Parteien stehen. Das mag ernüchternd klingen, ist aber eine Notwendigkeit, um ihre Sendung zu gewährleisten. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 12 Minuten schrieb Moriz:

Ich hab was von 10 Millionen Ostvertriebenen im Kopf, die in die BRD aufgenommen worden sind. Zu dann 60 Millionen Einwohnern.

Es dürfte auch ein paar Millionen gegeben haben, die ausgebombt worden sind und mit Sicherheit wichtigeres in den Bunker mitgenommen haben als ausgerechnet dieses damals weitverbreitete Buch. Aber es düfte mehr als genug gegeben haben, die es 1945 noch hatten.

Das, wie @MartinO von seinen Großeltern berichtet, die Nazis das Werk schnell entsorgt hatten während die Unpolitischen es im Bücherregal vergessen hatten, das wundert mich nicht.

Mit anderen Worten: Etliche Exemplare dürften das Ende der Nazizeit überlebt haben.

Aber bis Ende der 80er Jahre? Meine Großväter waren da schon gestorben und meine Großmütter wohnten inzwischen bei ihren Kindern in kleinen Einliegerwohnungen. Spätestens bei diesen Umzügen, bei denen sie sich von vielen Dingen trennen mussten, dürften diese Werke entsorgt worden sein falls es sie jemals in ihren Haushalten gegeben haben sollte.

 

Daraus ist zu schließen, dass das berüchtigte Buch eher in einem politisch nicht klar nationalsozialistischen Umfeld greifbar gewesen sein dürfte. 

Wie ordnet man dann ein, wenn ein Jugendlicher in seinem Elternhaus dieses Buch findet und es liest? Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal, wieso es nicht gelesen werden sollte.

2016 wurde eine kritische Ausgabe davon herausgegeben. Sie sollte Lektüre in der Oberstufe in Bayerns Schulen gelesen werden. Allerdings gab es umgehend eine Diskussion, in welcher Art das geschehen sollte. Der damalige KuMi sprach sich z.B. gegen die komplette Lektüre aus. Was ist da los, dass das ernsthaft diskutiert werden muss? Glaubt keiner, dass das Lehrkräfte selbstventscheiden könnten, ob das in ihrer Klasse gut geht oder nicht?

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