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Politik für Alle


mn1217

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vor 5 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Das muss man Frauen nicht einreden. Das ist so. Denn als Mutter und Erzieherin der Kinder (die übrigens auch einen Vater haben) machst du dich wirtschaftlich brutal abhängig von deinem Ehegatten. Das merkst du spätestens mit der Scheidung. 

Wer die Erziehungsarbeit zum größeren Teil übernimmt, hat wirtschaftliche Nachteile, und zwar trotz dessogenannten Versorgungsausgleichs im Scheidungsrecht.

Bei einer hohen Scheidungsrate dürfte verständlich sein, dass Frauen immer weniger einsehen, wegen der Kinder beruflich zurückstecken zu sollen, während der Mann das nicht tut.

 

Das kann ich nachvollziehen. Aber wenn es bei dieser Situation - des wechselseitigen Misstrauens der Geschlechter und dem Schneiden von nicht-berufstätigen Frauen durch andere Frauen - bleibt, dann werden wir der demographischen Herausforderungen in unserem Land nicht Herr. Das ist jetzt schon schwierig. Wir brauchen einen gesellschafts- und familienpolitischen Paradigmenwechsel im Land, wenn wir nicht alle dann zwangsläufig fehlenden Menschen mit Zuwanderern ersetzen wollen. 

 

Da muss man irgendwann entscheiden, was einem dann wichtiger ist, individuell und gesamtgesellschaftlich. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

 

Und welche Art von Speisen bietet der an? Pizza? Teilchen? Wenn das Cem Özdemir hört! 

Nein, da wird auch gekocht, der musste sich dann einen Koch bzw. Köchin suchen.

Das war das nächste Drama, denn die Köchin, die zuerst eingestellt wurde, kündigte in der Probezeit.

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vor 4 Minuten schrieb Die Angelika:
vor 22 Minuten schrieb Studiosus:

Jahrzehntelang hat man Frauen eingeredet, dass es eine Art Mangelexistenz darstellt, wenn Frau sich nicht beruflich verwirklicht, sondern als Mutter und Erzieherin ihrer Kinder, zumindest zeitweise, daheim bleibt. 

 

Das muss man Frauen nicht einreden. Das ist so. Denn als Mutter und Erzieherin der Kinder (die übrigens auch einen Vater haben) machst du dich wirtschaftlich brutal abhängig von deinem Ehegatten. Das merkst du spätestens mit der Scheidung. 

Wer die Erziehungsarbeit zum größeren Teil übernimmt, hat wirtschaftliche Nachteile, und zwar trotz dessogenannten Versorgungsausgleichs im Scheidungsrecht.

Bei einer hohen Scheidungsrate dürfte verständlich sein, dass Frauen immer weniger einsehen, wegen der Kinder beruflich zurückstecken zu sollen, während der Mann das nicht tut.

 

Richtig! Die letzte Lektion dieser Art haben die Frauen während der Corona-Zeit bekommen. Mit entsprechenden Folgen für die Geburtenrate. Was nur meine Meinung bestätigt: die bürgerliche Kleinfamilie ist ein dysfunktionales Auslaufmodell. 

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vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Das muss man Frauen nicht einreden. Das ist so. Denn als Mutter und Erzieherin der Kinder (die übrigens auch einen Vater haben) machst du dich wirtschaftlich brutal abhängig von deinem Ehegatten. Das merkst du spätestens mit der Scheidung. 

Wer die Erziehungsarbeit zum größeren Teil übernimmt, hat wirtschaftliche Nachteile, und zwar trotz dessogenannten Versorgungsausgleichs im Scheidungsrecht.

Bei einer hohen Scheidungsrate dürfte verständlich sein, dass Frauen immer weniger einsehen, wegen der Kinder beruflich zurückstecken zu sollen, während der Mann das nicht tut.

Vllt. schafft der vermehrte Drang bei Frauen, selbst arbeiten zu wollen, erst die Gegebenheiten, dass man sich mit dem Thema Scheidung intensiver befasst.

bearbeitet von bw83
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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

 

Richtig! Die letzte Lektion dieser Art haben die Frauen während der Corona-Zeit bekommen. Mit entsprechenden Folgen für die Geburtenrate. Was nur meine Meinung bestätigt: die bürgerliche Kleinfamilie ist ein dysfunktionales Auslaufmodell. 

Aha. Was soll denn dann das neue Erfolgsmodell sein? 

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Dass Ehen scheitern und zerrüttet sind, ist an sich keine neue Entwicklung. Das gab es auch früher, allerdings hat, da stimme ich Angelika zu, die Abhängigkeit der Frauen oft keine Trennung erlaubt. 

 

Man müsste einen guten Mittelweg finden, was alles andere als leicht ist. 

 

Übrigens habe ich nicht vorgeschlagen, dass Frauen keine Ausbildung machen oder eigenverantwortlich arbeiten sollen. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 16 Minuten schrieb bw83:

Was soll denn dann das neue Erfolgsmodell sein? 

 

Es gibt keins, bzw. vor der Therapie sollte die Diagnose stehen.

 

Die bürgerlichen Kleinfamilie hat sich überlebt. Aber nicht aufgrund der Emanzipation der Frauen, wie man denken könnte, sondern weil es ursprünglich nicht als Firma mit nur zwei erwachsenen Angestellten und einigen unmündigen Kindern gedacht war, sondern ursprünglich bestand es bis in meine Kindheit hinein aus zwei Chefs und einigem, sehr viel geringer besoldetem Hauspersonal. 

 

Betrachtet eine Familie einfach als Firma, dann wird vieles klarer. Wie jede Firma hat sie interne und externe Tätigkeiten. Beide müssen gemacht werden, aber nur für die externen bekommt die Firma Geld, aus dem sie dann alle anfallenden Kosten begleichen muß. Interne Tätigkeiten sind Kochen, Putzen, Waschen und Kinderbetreuung, externe alles das, wofür ihre Mitglieder bezahlt werden, Geld wohlgemerkt, das Einnahmen der Firma sind, nicht des einzelnen Firmenmitglieds. Kosten sind alles, was die Firma für ihren Betrieb braucht, Miete, Nebenkosten, Instandhaltung, Steuern. Wenn die Firma eine Kantine betreibt, gehören auch Nahrungsmittel dazu. Was nach Abzug einer gewissen Rücklage übrigbleibt, kann als Gehalt an die Firmenmitglieder ausgezahlt werden. So zu argumentieren, der eine (der mit den internen Tätigkeiten) sei beim anderen (dem mit den externen) angestellt, stimmt nur dann, wenn letzterer unbestritten der Chef ist, der andere "nur" Angestellter, und in diesem Falle käme es für den Chef vermutlich billiger, sich eine Haushaltshilfe zu nehmen. Den Fall können wir hier also ausschließen.

 

Wenn die erwachsenen Firmenmitglieder alle extern arbeiten gehen, müssen die internen Arbeiten irgendwie anders erledigt werden, sei es durch weitere Angestellte der Firma, oder durch die vorhandenen in der Freizeit, was Abstimmungsprobleme hervorruft, und im Falle von Kinderbetreuung (und nur einen solchen Fall müssen wir diskutieren, wie DINKs ihren Alltag organisieren ist nicht von allgemeinem Interesse) oft unmöglich ist. Wenn ein Firmenmitglied sich dagegen auf interne Arbeiten beschränkt (Stichwort: bürgerliche Kleinfamilie), ist das organisatorisch einfacher, allerdings mit anderen Schwierigkeiten verbunden. Das beginnt schon damit, daß alle externen Arbeiten, also die, die allein Geld in die Firmenkasse bringen, von einem allein gestemmt werden müssen, während die internen Arbeiten in der Regel den jeweils anderen nicht auslasten. Meistens scheitert das schon daran, daß das Gehalt von einem für die ganze Firma nicht reicht. 

 

Wir haben hier also eine Firmenkonstruktion, die einfach nicht marktgerecht funktionieren kann. Sie hat zu hohe interne Kosten, die im Zweifel durch Konsumverzicht von einem oder beiden der erwachsenen Firmenmitglieder aufgefangen werden müssen, oder sie hält zwar die internen Kosten dadurch gering, daß beide extern arbeiten, dafür bleiben dann notwendige interne Arbeiten liegen, was sich spätestens bei der Kinderbetreuung rächt. Als Geschäftsmodell hat die bürgerliche Kleinfamilie, mit den damit verbundenen Arbeitsplatzbeschreibungen, einfach ausgedient. 

 

Sie funktioniert nur noch, wenn man die internen Arbeiten aufstockt, zB durch viele Kinder, die dann über Kindergeld zusätzliche externe Einnahmen generieren, was sich aber nur rechnet, wenn man für die Kinder weniger Kosten ansetzt, als gesamtgesellschaftlich dafür vorgesehen. Das ist das Geschäftsmodell vieler (wenn nicht aller Migrantenfamilien). Alternativ muß man alle internen Tätigkeiten outsourcen, und die Kinderbetreuung an den Staat delegieren. Die DDR ist diesen Weg gegangen, einige skandinavische Länder gehen ihn, wenn auch nicht ganz so konsequent, auch. Allerdings ist das ein Verfahren mit Mängeln. Zum einen ist die staatliche Kinderbetreuung nach allen Erfahrungen nicht in der Lage, die psycho-soziale Entwicklung der Kinder ausreichend zu gewährleisten. Es kommt zu allerlei Verhaltensauffälligkeiten, bei den Kindern wie beim Personal, und zum anderen ist dieses Verfahren ziemlich kostenintensiv, sodaß es die Steuerlast der Bevölkerung so in die Höhe treibt, daß die Familienfirmen weitgehend ihre ökonomische Selbständigkeit verlieren (ihre Funktion haben sie ja schon vorher verloren), und ihre Mitglieder gewissermaßen zu Angestellten des Staates werden. Nur konsequent die Forderung, der Staat solle auch deren Einkommen garantieren. 

 

Bleibt noch die "Lösung", die im Moment immer mehr Anhänger findet: Man verzichtet auf Kinder und lebt in Ein-Personen-"Firmen". Da sind Chef und Angestellter identisch, man muß sich nur noch mit sich selbst abstimmen, und für soziale Bedürfnisse gibt es ja das Netz. 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 25 Minuten schrieb UHU:

Bei uns hatten schon sehr früh die Jungs und die Mädels getrennt dann aber mit der Parallelklasse zusammen Sport.

Ich behaupte mal, ohne irgendwelche Beweise zu haben, schon ab Klasse 1.

 

Ist das nicht überall so ab irgendeiner Klassenstufe??? Dachte ich zumindest ...

Ich hatte dieses Glück jedenfalls nicht.

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vor 8 Minuten schrieb Marcellinus:

Bleibt noch die "Lösung", die im Moment immer mehr Anhänger findet: Man verzichtet auf Kinder und lebt in Ein-Personen-"Firmen". Da sind Chef und Angestellter identisch, man muß sich nur noch mit sich selbst abstimmen, und für soziale Bedürfnisse gibt es ja das Netz. 

Dazu hatte ich ja schonmal was geschrieben.

 

Ich habe den Eindruck Feminismus und Schulsystem haben hier zusätzlich verbrannte Erde hinterlassen (und die Buchstabensalatfister tragen jetzt auch nicht zur Entspannung bei).

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Ich hatte dieses Glück jedenfalls nicht.

Bei uns wars in der Grundschule gemischt. Auf dem Gymnasium dann ab der 5. Klasse getrennt und dafür dann zusammen mit den Jungen aus der Parallelklasse.

Ich kenne das auch tatsächlich von niemandem anders. 

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vor 2 Minuten schrieb bw83:

Bei uns wars in der Grundschule gemischt. Auf dem Gymnasium dann ab der 5. Klasse getrennt und dafür dann zusammen mit den Jungen aus der Parallelklasse.

Ich kenne das auch tatsächlich von niemandem anders. 

Ich war in NRW auf der Schule...

 

(Berufsschule Bayern war auch Sport Koed.)

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vor 6 Minuten schrieb Flo77:

Ich habe den Eindruck Feminismus und Schulsystem haben hier zusätzlich verbrannte Erde hinterlassen (und die Buchstabensalatfister tragen jetzt auch nicht zur Entspannung bei).

 

So ist es auch. Nur wirst Du mit solchen Zwischentönen in Deutschland, wie es ist, niemals Gehör finden.

 

Noch haben sich, politisch gesprochen, keine Fleischer gefunden, die bereit wären bestimme heilige Kühe zu schlachten. Anders wird es aber nicht gehen. Und da wird man, ob man will oder nicht, auch über gewisse Formen des Feminismus sprechen müssen. 

 

Die andere Alternative ist es, den Gang der Dinge als unabwendar zu akzeptieren und in der Migration das Heil zu suchen. Das wäre für mich persönlich die letzte Maßnahme, die man in Betracht ziehen sollte. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Ich habe den Eindruck Feminismus und Schulsystem haben hier zusätzlich verbrannte Erde hinterlassen

 

Das trifft nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist die Reduktion der „Reproduktionseinheiten“ (aka „Familie) auf zwei Personen plus Kinder (über „Alleinerziehende“ wollen wir hier lieber schweigen).

 

Es ist kein Versagen der Beteiligten, sondern es funktioniert einfach nicht, weder bei der Betreuung der Kinder noch der der Alten noch der gesellschaftlich notwendigen Arbeit. 

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vor 39 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Das trifft nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist die Reduktion der „Reproduktionseinheiten“ (aka „Familie) auf zwei Personen plus Kinder (über „Alleinerziehende“ wollen wir hier lieber schweigen).

 

Es ist kein Versagen der Beteiligten, sondern es funktioniert einfach nicht, weder bei der Betreuung der Kinder noch der der Alten noch der gesellschaftlich notwendigen Arbeit. 

Aber das mit der "Reduktion der Reproduktionseinheiten" fiel doch nicht vom Himmel. Das kommt doch gerade aus bestimmten politischen Stoßrichtungen und bspw. auch durch den Feminismus.

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Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass diese Debatten, auch wenn sie die Politik heute noch scheut, auf lange Sicht geführt werden. Auch im Westen und auch in Deutschland.

 

Denn es ist evident, dass Wachstum, Produktivität, Prosperität, gesellschaftliche Aggregatszustände und politische Systeme eine sozusagen natürliche Obergrenze haben, eine gläserne Decke über die sie nicht hinaus kommen, ohne sich zu verändern. Und das zeichnet sich langsam sichtbar ab. Im Westen früher als in den aufstrebenden Nationen des Ostens und Südens. Deutschlands Stern ist momentan ja schon dabei, großteils selbstverschuldet, zu sinken. Andere gehen jetzt erst auf. 

 

Ohne grundlegende Veränderungen politischer, sozialer und wirtschaftlicher Natur wird das nicht abgehen. Und dass die Geschichte sozusagen bis ans Ende der Zeit nach dem linken Paradigma weiter verläuft, wage ich zu bezweifeln. Linke Ideen sind nur für Zeiten großen Wohlstands attraktiv, wenn man keine wirklichen, existenzbedrohenden Probleme hat. Da kann man sich solche Experimente leisten. 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb bw83:

Bei uns wars in der Grundschule gemischt. Auf dem Gymnasium dann ab der 5. Klasse getrennt und dafür dann zusammen mit den Jungen aus der Parallelklasse.

Ich kenne das auch tatsächlich von niemandem anders. 

War in Bayern zumindest lange Zeit so vorgeschrieben (Ausgenommen: Sportarten ohne Körperkontakt)

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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Schach und Tontaubenschießen. 

Leichtathletik, Geräteturnen, Volleyball (wurde zumindest an meiner ehemaligen Schule so interpretiert).

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Ich kann an getrenntem Unterricht, wo er sinnvoll ist, persönlich nichts Negatives finden. Knaben und Mädchen haben unterschiedliche Entwicklungsniveaus, persönliche Reife und individuellen Förderungsbedarf auf unterschiedlichen Ebenen. Heute ist man leider schnell bei der Hand, bildungspolitisch alles über einen Kamm zu scheren. Alles im Namen der Egalität. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 36 Minuten schrieb bw83:

Aber das mit der "Reduktion der Reproduktionseinheiten" fiel doch nicht vom Himmel. Das kommt doch gerade aus bestimmten politischen Stoßrichtungen und bspw. auch durch den Feminismus.

 

Ich denke, das ist nur eine Begleiterscheinung. Der wesentliche Punkt scheint mir die fortschreitende Arbeitsteilung. Vater und Mutter gehen arbeiten, der Rest muß irgendwie erledigt werden. In den Arbeiterfamilien gab es das schon länger, spätestens seit der Industrialisierung, ohne daß das mit "Feminismus" etwas zu tun hatte. 

 

Wir haben mit der bürgerlichen Kleinfamilie Tätigkeiten wie das Aufziehen der Kinder und die Pflege der Kranken und Alten, die Jahrhunderttausende lang Aufgabe der (damals allerdings größeren Familie waren) outgesourced. Das ging so lange gut, wie es genügend Hauspersonal zu billigen Preisen gab.

 

In den letzten Jahrzehnten haben sich deren Kosten aber vervielfacht, wie sich gleichzeitig die Zeiten der Kindererziehung und der Altenpflege extrem verlängert haben. Immer länger werden unsere Kinder in Kitas und Schulen betreut, unsere Kranken und Alten in Krankenhäusern und Pflegeheimen.

 

Die dabei entstehenden Kosten steigen immer weiter, einmal durch die längere Verweildauer in diesen Einrichtungen, zum anderen durch die immer höheren Personalkosten. Dieses Geld muß irgendwie aufgebracht werden, sei es durch höhere Beiträge, sei es umverteilt über Steuern. Am Ende zahlen wir alle es.

 

Das hat nur einen Haken. Da die Personalkosten für diese sozialen Dienstleistungen immer mehr steigen, die Einkommen vieler aber nicht, steigt die Zahl derjenigen, die selbst weniger verdienen als die, die ihre sozialen Aufgaben übernehmen. Oft wird das verschleiert durch Versicherungen oder Steuern und Abgaben, aber das strukturelle Problem bleibt. Spätestens wenn Opa Wilhelms Aufenthalt im Pflegeheim mehr kostet als er in seinem ganzen Leben verdient hat, sollte klar werden, daß dieses System auf Dauer nicht funktioniert.

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Am Ende hängt es, wie alles, am Geld. 

 

Es ist eine politische Entscheidung, wofür der Staat unser Geld ausgibt. Und auf diesen Entscheidungsprozess kann der Bürger durch sein Wahlverhalten Einfluss nehmen. 

 

Wenn ein Bürger der Meinung ist, das Geld sei z. B. besser in die Unterstützung von Familien (einheimischen Familien, und nicht nur Kindergeld, sondern großzügige Steuerbefreiungen für Familien ab einer bestimmtem Kinderzahl, Schaffung von günstigem Wohnraum für Familien mit Kindern etc.) als in andere Bereiche investiert, dann muss er durch sein Wahlverhalten darauf hinwirken, dass die Politik das umsetzt. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 46 Minuten schrieb bw83:

Aber das mit der "Reduktion der Reproduktionseinheiten" fiel doch nicht vom Himmel. Das kommt doch gerade aus bestimmten politischen Stoßrichtungen und bspw. auch durch den Feminismus.

 Ich dachte, das käme aus einem bestimmten Produktionsmodus bzw, ökonömischen Modell, und die besagten politischen Stoßrichtungen liefern im Grunde lediglich eine nachträgliche Rationalisierung des Bestehenden. 

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vor 15 Minuten schrieb Domingo:
vor einer Stunde schrieb bw83:

Aber das mit der "Reduktion der Reproduktionseinheiten" fiel doch nicht vom Himmel. Das kommt doch gerade aus bestimmten politischen Stoßrichtungen und bspw. auch durch den Feminismus.

 Ich dachte, das käme aus einem bestimmten Produktionsmodus bzw, ökonömischen Modell, und die besagten politischen Stoßrichtungen liefern im Grunde lediglich eine nachträgliche Rationalisierung des Bestehenden. 

 

Ich denke das trifft es. 

 

Die Ursache dahinter ist aus meiner Sicht die Entwicklung der Arbeitsteilung, die fast vollständig Kommerzialisierung und Professionalisierung aller Verhältnisse. Man könnte auch sagen: die Umwandlung aller interner, familiärer Arbeit in professionelle Arbeits- und Dienstleistungsverhältnisse. Somit werden aus Familienbeziehungen Arbeitsbeziehungen. Man kann das verstehen als ein Zuwachs an Freiheit und Unabhängigkeit. Dafür entstehen neue Abhängigkeiten von Dienstleistungen, und ein erheblicher finanzielle Aufwand.

 

Die Lösung dafür ist entweder die skandinavische, zB die des schwedischen „Volksheims“ mit astronomischen Steuern, die am Ende die Mehrheit nicht mehr zahlen konnte und wollte, oder die sozialistische wie in der DDR, wo durch eine staatliche Planung und Steuerung von Produktion, Dienstleistungen und Konsumtion eine gesamtgesellschaftliche Querfinanzierung stattfand, die allerdings ökonomisch wie politisch gescheitert ist.

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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

 

Das kann ich nachvollziehen. Aber wenn es bei dieser Situation - des wechselseitigen Misstrauens der Geschlechter und dem Schneiden von nicht-berufstätigen Frauen durch andere Frauen - bleibt, dann werden wir der demographischen Herausforderungen in unserem Land nicht Herr. Das ist jetzt schon schwierig. Wir brauchen einen gesellschafts- und familienpolitischen Paradigmenwechsel im Land, wenn wir nicht alle dann zwangsläufig fehlenden Menschen mit Zuwanderern ersetzen wollen. 

 

Da muss man irgendwann entscheiden, was einem dann wichtiger ist, individuell und gesamtgesellschaftlich. 

 

Wechselseitiges Misstrauen der Geschlechter in heterosexuellen Beziehungen beruht auf Erfahrungswerten. Ich halte das für gesund und kann meinen eigenen Kindern nur empfehlen, bei einer Ehe einen ordentlichen Ehevertrag zu vereinbaren, der in regelmäßigen Abständen den veränderten Verhältnissen angepasst wird.

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