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Politik für Alle


mn1217

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vor 16 Minuten schrieb Aristippos:

Das kommt auf die Eltern an. Mein Vater hätte zu meiner Schulzeit zu jedem Zeitpunkt ein beliebiges deutsches Abitur ablegen und bestehen können*. Der Zeitpunkt, an dem ich nicht mehr von ihm lernen konnte, begann im Grundstudium.

 

*Meine Mutter nicht. Die kann kein Französisch und kein Altgriechisch, und wäre vermutlich auch in Physik gescheitert.

es gibt lehrer, es gibt bücher, es gibt interesse. oder auch nicht.

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vor 2 Minuten schrieb Aristippos:

Eben. Wir hatten Glück. Und eine Ganztagsschule hätte dieses Glück insofern "abgemildert", als dass wir weniger von ihm hätten profitieren können.

 

Andere haben das Glück wohlhabender Eltern, die sich Nachhilfe leisten können. Auch das verhindert die Ganztagsschule sehr effektiv durch Blockieren der relevanten Zeitfenster.

die schulzeit war eine schöne zeit. interessanter unterricht. nachmittags und abends frei, viel ferien.

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vor 11 Minuten schrieb Aristippos:

Eben. Wir hatten Glück. Und eine Ganztagsschule hätte dieses Glück insofern "abgemildert", als dass wir weniger von ihm hätten profitieren können.

 

Andere haben das Glück wohlhabender Eltern, die sich Nachhilfe leisten können. Auch das verhindert die Ganztagsschule sehr effektiv durch Blockieren der relevanten Zeitfenster.

Ich war als Teenie ganz froh,die Eltern nal loszusein... Nachmittagsunterricht hatte ich ja auch dann und wann.

Die Ganztagsschule kann die Nachhilfe anbieten. Auch für nicht Begüterte,damit die auch profitieren können. Begütert heisst ja nicht begabt oder so.

Das momentane System zementiert nur den Vorteil, den die Begüterten ohnehin haben und den Faktor Glück,anstatt da etwas dagegenzusetzen und auch nicht privilegierten (deshalb ja nicht unbedingt weniger Begabten) einen Chance zu geben. Könnte ja fairer werden. Geht gar nicht,dass jemand mit dem falschen sozialen Hintergrund vielleicht Abitur macht und studiert. Wo kämen wir denn da hin,der hat ja keine begüterten Eltern  und/oder solche mit Bildungshintergrund.

bearbeitet von mn1217
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vor 7 Minuten schrieb mn1217:

Ich war als Teenie ganz froh,die Eltern nal loszusein... Nachmittagsunterricht hatte ich ja auch dann und wann.

Die Ganztagsschule kann die Nachhilfe anbieten. Auch für nicht Begüterte. Begütert heisst nicht begabt oder so.

Das momentane System zementiert nur den Vorteil, den die Begüterten ohnehin haben und den Faktor Glück,anstatt da etwas dagegrnzusetzen Könnte ja fairer werden. Geht gar nicht,dass jemand mit dem falschen sozialen Hintergrund vielleicht Abitur macht und studiert. Wo kämen wir denn da hin,der hat ja keine begüterten Eltern  und/oder solche mit Bildungshintergrund.

Das ist reine Theorie. Die Praxis ist, dass die Ganztagsschule nach unten nivelliert, genauso wie die Gesamtschule. Es lernen nicht die Schwachen mehr, es wird nur dafür gesorgt, dass die Starken genauso wenig lernen wie die Schwachen. 

bearbeitet von Aristippos
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vor 1 Stunde schrieb mn1217:

Vier ist eine ausreichende Note,deswegen heisst sie so.

Eine Vier in NRW ist keine ausreichende Note sondern eine getarnte Fünf.

 

Das Niveau an unseren Schulen ist derart erbärmlich, daß ein durchschnittlich begabtes Kind selbst an einem Gymnasium mit einem Schnitt von mindestens 2,3 durchkommen müsste. Und meine Kinder sind im Gesamtschulmodus.

Darüber hinaus sind meine Söhne nicht durchschnittlich, sondern stinkend faul und mit einem quasi nicht vorhandenen Ehrgeiz gesegnet weshalb sie meiner Meinung nach weit - um nicht zu sagen MEILENweit - hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Und da kocht bei mir einfach die Wut hoch.

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vor einer Stunde schrieb mn1217:

Dieses Jahr feiern Menschen ihr 25jähriges Abitur, von denen einige so einen Durchschnitt  hatten (ich war besser,aber auch nicht so gut wie möglich gewesen wäre). Sie leben noch und haben Berufe, teils Familien.

Ich hatte einen Abischnitt von 2,8 (mit einer 5- in meiner Matheabiklausur) - nach heutigem Niveau hätte ich allerdings vermutlich mit 1,8 abgeschlossen.

 

Die Noten von heute sind mit denen von vor 10 oder gar 20 oder 30 Jahren schlicht nicht mehr vergleichbar.

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vor 6 Minuten schrieb Flo77:

Eine Vier in NRW ist keine ausreichende Note sondern eine getarnte Fünf.

 

Das Niveau an unseren Schulen ist derart erbärmlich, daß ein durchschnittlich begabtes Kind selbst an einem Gymnasium mit einem Schnitt von mindestens 2,3 durchkommen müsste. Und meine Kinder sind im Gesamtschulmodus.

Darüber hinaus sind meine Söhne nicht durchschnittlich, sondern stinkend faul und mit einem quasi nicht vorhandenen Ehrgeiz gesegnet weshalb sie meiner Meinung nach weit - um nicht zu sagen MEILENweit - hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Und da kocht bei mir einfach die Wut hoch.

ich empfehle eine ganztagsschule.

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vor 14 Minuten schrieb Flo77:

Darüber hinaus sind meine Söhne nicht durchschnittlich, sondern stinkend faul und mit einem quasi nicht vorhandenen Ehrgeiz gesegnet weshalb sie meiner Meinung nach weit - um nicht zu sagen MEILENweit - hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Und da kocht bei mir einfach die Wut hoch.

Willkommen im Club *seuftz*

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Ich bin die große Schwester eines solchen Exemplares. Er ist so alt wie Flo und mittlerweile Arzt.

Er hat zu den grauen Haaren und Falten meiner Eltern aber sicher beigetragen. (bevor wer fragt,doch,wir Mädels auch, am wenigsten unsere kleine Schwester).

Meine Mutter würde Flo und rince also vermutlich zu Geduld raten.

 

Was "wenig lernen"ist, ist sicher Interpretationssache,aber eine wirklich gute Schule nivelliert  nicht nach unten.

Mir ist schon klar,dass es in der Realität  öfter vorkommt, aber das lässt sich ja ändern. Mit mehr Personal, besserer Ausstattung, mehr Wertschätzung , einheitlichen hohen Standards usw.

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vor 23 Minuten schrieb mn1217:

Mir ist schon klar,dass es in der Realität  öfter vorkommt, aber das lässt sich ja ändern. Mit mehr Personal, besserer Ausstattung, mehr Wertschätzung , einheitlichen hohen Standards usw.

 

Das finge mal mit der Wertschätzung von Lehrern an (gemeint sind gute Lehrer). Nur wissen die meisten Schulaufsichtsbeamten (schon dieses Wort!) nicht einmal, war ein guter Lehrer ist, geschweige, daß sie ihn zu schätzen wüßten. So gleicht das, was gegenwärtig noch diesen Beruf ergreift, eher einer Negativauslese.

 

Das trifft dann auf eine Generation von Schülern, aufgewachsen mit Unterschchtsfernsehen, Ego-Shootern und Smartphones, und Eltern, die die Schuld für das Scheitern ihrer Spröslinge an Maßstäben, die sie selbst nicht erfüllen würden, vor allem bei Schule und Lehrern suchen. Das Ergebnis läßt sich tagtäglich an unseren Schulen bewundern, und gibt zu den schönsten Befürchtungen Anlaß.

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Pädagogen, das sind Erzieher, ich würde nicht einmal GrundschullehrerInnen so bezeichnen. Man darf Didaktik und Pädagogik nicht verwechseln. Und das ist der nächste Punkt, der in Deutschland gegen die Ganztagsschule spricht: Vormittags in der Schule didaktisch bearbeitet zu werden, das genügt. Wenn die Kids dann in den Hort gehen, dann finden sie dort wenigstens PädagogInnen vor.

 

Ich habe vor einigen Wochen die Kinder malen lassen, wo sie sich zuhause fühlen. Die Familie, ihr Zimmer, ihr Haus oder Urlaub wurde gemalt. Keines malte die Schule und da waren Ganztageskinder dabei.

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Was "wenig lernen"ist, ist sicher Interpretationssache,aber eine wirklich gute Schule nivelliert  nicht nach unten.

Dann haben wir schlicht keine wirklich guten Schulen. Oder nicht da, wo sie für uns erreichbar wären.

 

Das Niveau geht seit Jahrzehnten bergab - das ist allerdings System-immanent, wenn man zuerst immer weniger Schüler hat und dann wieder mehr, die viele Basics einfach nicht mehr von zu Hause mitbringen. Ich sag nur "Bitte", "Danke", "Guten Morgen", Jogginhose, etc.

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Das liegt aber wiederum an uns Erwachsenen,die es den Kindern nicht beibringen. 

 

OT

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vor 24 Minuten schrieb nannyogg57:

Pädagogen, das sind Erzieher, ich würde nicht einmal GrundschullehrerInnen so bezeichnen. Man darf Didaktik und Pädagogik nicht verwechseln. Und das ist der nächste Punkt, der in Deutschland gegen die Ganztagsschule spricht: Vormittags in der Schule didaktisch bearbeitet zu werden, das genügt. Wenn die Kids dann in den Hort gehen, dann finden sie dort wenigstens PädagogInnen vor.

 

Ich habe vor einigen Wochen die Kinder malen lassen, wo sie sich zuhause fühlen. Die Familie, ihr Zimmer, ihr Haus oder Urlaub wurde gemalt. Keines malte die Schule und da waren Ganztageskinder dabei.

In Schulen gehören mMn Erzieher und Lehrer.

 

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vor 1 Minute schrieb mn1217:

In Schulen gehören mMn Erzieher und Lehrer.

 

Schulen können nicht erziehen, das ist nicht nur nicht ihr Job, dazu fehlen auch alle Möglichkeiten. Dazu müßten sie Ersatzfamilien sein. Das sind sie nicht, und das kann man eigentlich auch nicht wollen. 

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vor 3 Minuten schrieb mn1217:

Das liegt aber wiederum an uns Erwachsenen,die es den Kindern nicht beibringen. 

 

OT

Und wer hat die heutigen Erwachsenen erzogen? Die Schulen von vor 20, 30 Jahren und den Rest haben die 80er und 90er erledigt als man plötzlich alles durfte und nichts mehr musste.

 

Sozialstaat eben...

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vor 4 Minuten schrieb mn1217:

Das liegt aber wiederum an uns Erwachsenen,die es den Kindern nicht beibringen. 

 

Womit wir wieder bei den fehlenden Familien wären.

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Der Grüne mal wieder:

 

https://www.welt.de/politik/deutschland/article205302353/Winfried-Kretschmann-ueber-Rechtschreibung-Es-gibt-kluge-Geraete.html

 

Die Leute möglichst abhängig machen und bloß nicht selbst denken lassen.

 

Der Rat für Rechtschreibung sollte sich allerdings mal ganz fein aus dieser Debatte heraushalten. Ein Großteil der heutigen Misere resultiert nämlich aus dessen letzter Arbeit...

bearbeitet von Flo77
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vor 5 Stunden schrieb mn1217:

Der Lehrer hat das Fach und Pädagogik studiert,das trifft auf die Eltern nicht immer zu.

 

An weiterführenden Schulen hat kein Lehrer Pädagogik studiert. Meine Große hat Pädagogik studiert, aber sie ist keine Lehrerin. Sie wird ab 1.Februar in einer Einrichtung für traumatisierte Jugendliche arbeiten.

 

Sie hielt übrigens in ihrer Schulzeit eine 4 für eine ausreichende Note und wollte um kein Geld der Welt aufs Gymnasium oder gar auf den M-Zweig. (O-Ton: wenn ich auf den M-Zweig muss, wenn ich die Noten dafür habe, dann sorge ich dafür, dass ich sie nicht habe!). Sie machte nach dem Quali eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin, hatte dann 2 Jahre Selbst-und Berufsfindung, wo sie so ziemlich alles ausprobierte und entschied, was sie genau nicht machen wollte. Dann Kinderpflegeausbildung mit Praktikum in einem Pickler-Kindergarten, und damit war sie für alle Regelkindergärten dieser Welt verloren, weil sie da genau erkannte, was nicht geht. Nämlich das, was in Regelkindergärten gemacht wird. Damit war der Erzieher gestorben. Nach AuPairJahr in den USA landete sie in einer Maturaschule in Wien. Da war sie dann Klassenbeste. Auch im Studium, sie fand 4 nicht mehr ausreichend, sie brachte es auch hier unter die ersten ihres Jahrgangs.

 

Achja, und für die Stelle ist sie bestens qualifiziert. Die Führung des Haushalts in der Einrichtung erfordert eigentlich eine Hauswirtschafterin. Die man natürlich nicht bewilligt bekommt. Es sind nur Pädagogen vorgesehen. Aber meine Große bringt beides mit. Dass sie neben dem Studium auch noch eine Seelsorgeausbildung gemacht hat, macht sie perfekt.

 

Manchmal sind es die krummen Wege, die dann plötzlich ein Gesamtbild ergeben.

 

Ich war genau 1 Tag lang traurig, dass meine Tochter nicht aufs Gymnasium, sondern auf die Hauptschule gehen wird. Ich klagte meiner jüngeren Schwester mein Leid, aber die sagte: Sie geht auf eine Schule, nicht auf einen Abschluss. Wenn es ihre Schule ist, wenn sie die wird, die sie ist, dann ist es gut.

 

Und so war es: Sie hat ihre Schulen immer geliebt, sie hat ihre vielen Anlagen entwickelt. Sie ist sie selbst geworden.

 

Allerdings hätte sie in Deutschland allein diesen Weg nicht geschafft. Und wir als Eltern konnten den langen, auch finanziellen Atem aufbringen.

 

Möglich ist viel, aber es war in ihrem Fall nicht der Staat, nicht die Politik und schon garnicht irgendwelche Nachmittagsbetreuungen in der Schule, die ihr hier den Weg bereitet haben. Das war, neben ihrem eigenen Willen, die Familie.

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vor 3 Minuten schrieb Higgs Boson:

Allerdings hätte sie in Deutschland allein diesen Weg nicht geschafft. Und wir als Eltern konnten den langen, auch finanziellen Atem aufbringen.

 

Wie immer, mit dem entsprechendem Hintergrund ist alles wesentlich einfacher. Davon können viele andere nur träumen.

 

 

das ganz ohne Vorwurf einfach feststellend...…………...tribald

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vor 11 Minuten schrieb tribald:

Wie immer, mit dem entsprechendem Hintergrund ist alles wesentlich einfacher. Davon können viele andere nur träumen.

 

Ja. Und das kann auch die wohlmeinendste Ganztagesbetreuung nicht ausgleichen.

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vor 3 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Ja. Und das kann auch die wohlmeinendste Ganztagesbetreuung nicht ausgleichen.

Und da müsste der Staat nach meinem Verständnis die richtigen Rahmenbedingungen stellen, wobei einfach nur mehr Geld auch nicht alle Probleme löst.

 

Der bürgerliche Konsens ist ja auch de facto im Eimer, wobei ich durchaus verstehe warum es dazu kommen konnte. Ein "tugendhaftes" Leben ist tatsächlich mit einem gewissen Aufwand verbunden. Da sich dieser Aufwand aber immer weniger lohnt (finanziell und sozial), gehen natürlich immer mehr Mitbürger bequemere Wege. Wege übrigens, die uns von unseren Zuwanderern aller Couleur sanktionslos vorgelebt werden. Im schlechtesten Fall läuft es z.B. wie mit der in vielen internationalen Firmen geforderten Duz-Kultur bei der die Leute nach ein paar Wochen nicht mehr die Grenze zwischen Firma und Außenwelt hinkriegen. McFit hat mir als Kunden da eines der negativsten Ergebnisse geliefert...

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

 

Schulen können nicht erziehen, das ist nicht nur nicht ihr Job, dazu fehlen auch alle Möglichkeiten. Dazu müßten sie Ersatzfamilien sein. Das sind sie nicht, und das kann man eigentlich auch nicht wollen. 

Schulen leisten immer auch Erziehungsarbeit.

 

 

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