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Politik für Alle


mn1217

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vor 1 Minute schrieb Long John Silver:

 

Also, ich sehe mich als Lehrperson nicht als Paedagoge (was ich zum Glueck auch nicht bin) oder  als Ausputzer fuer das, was Eltern versaeumen. Ich bin fuer die Vermittlung von Wissen zustaendig und dem Befolgen der sozialen Regeln, wie sie die Schule vorschreibt. Ich bin weder Sozialpaedogoge noch Therapeut noch Kinderpsychologie. Das einzige, was ich tue und tun kann und will, ist unter Umstaenden Fachleute einzuschalten (Psychologoe, Jugendbehoerde, Sozialarbeiter, therapeutisches Personal bei Inklusion etc.). 

...

 

Ich denke, es ist noetig, dass Leute Grenzen ziehen, auch Lehrer und Schulen. Verantwortlich sind die Eltern, dafuer wie sie ihre Kinder erziehen und auf die anderen los lassen und welches Selbstvertrauen sie mit bringen. Die Schule ist ein eigenes Biotop, das sollte man nicht vermengen. Auch nicht mit ueberzogenen Anspruechen an das Personal dort.

 

 

 

 

 

 

Lehrer in Deutschland  haben zumindest im Referendariat auch Pädagogik.

Ganz ohne geht es wohl auch nicht.

Wenn Schulen zusätzlich Erzieher,Sozialarbeiter, Psychologen haben,ist das gut.

Schule kann nicht alles ausgleichen.  Aber sie sollte die bestehenden Ungleichheiten auch nicht verfestigen. 

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vor 19 Stunden schrieb Marcellinus:

Das eigentliche Übel ist, daß wir von Berufspolitikern regiert werden, die nie etwas anderes im Leben gemacht haben, als Parteiarbeit. Für die ist die Arbeit mit der Verabschiedung eines Gesetzes erledigt. Ob das durchführbar ist, interessiert sie nicht, weil die Folgen sie nicht betreffen (zumindest meinen sie das). Sie leben in ihrem Raumschiff, und die Wirklichkeit der anderen sind für sie nur bunte Bilder, die man durchs Fenster sieht. 

Aber wenn sie mal was Anderes gemacht haben,wird gejammert, sie hätten zuwenig politische Erfahrung...

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6 minutes ago, mn1217 said:

Die Chance bekommt eben nicht jeyer. In D ost Bildungserfolg sehr stark vom Elternhaus abhängig, mehr, als in anderen Industrieländern.

Und wie ändern wir das? Alle mit Beginn des Kindergartens in staatliche Erziehungsanstalten?

Außerdem halte ich es schlicht und einfach für Unsinn, wenn immer wieder behauptet wird, in Deutschland hinge der Bildungserfolg mehr als in anderen Industrieländern vom Elternhaus ab. Außerhalb Mitteleuropas ist es meist üblich, dass ein Studium ein Heidengeld kostet, hier ist es nicht nur kostenlos, es gibt bei Bedarf sogar noch staatliche Unterstützung. 

In den meisten anderen Industrieländern hätte ich niemals studieren können, meine Eltern hätten sich das nicht leisten können.

 

Werner

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vor 5 Minuten schrieb mn1217:

Aber wenn sie mal was Anderes gemacht haben,wird gejammert, sie hätten zuwenig politische Erfahrung...

 

Ja, aber meistens nur von den anderen Politikern. Meistens ist es die Reaktion darauf, daß Quereinsteiger unabhängiger und selbständiger sind, weniger zur Anpassung neigen, weil sie nicht vom jeweiligen Partei-Establishment abhängig sind.

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vor 14 Minuten schrieb mn1217:

Die Chance bekommt eben nicht jeyer. In D ost Bildungserfolg sehr stark vom Elternhaus abhängig, mehr, als in anderen Industrieländern.

Das Problem ist, dass du "Chance" mit "Erfolg" verwechselst. Wenn jeder die Chance hat, bedeutet das nicht, dass jeder erfolgreich sein wird. 

 

Außerdem führt die ständige Absenkung der Bildungsstandards, um den Benachteiligten vermeintlich auch eine "Chance" zu geben, zu genau dem Gegenteil: Vor 40 Jahren konnte sich noch ein Kind armer Arbeiter auszeichnen, wenn er ein gutes Abitur ablegte. Damit wurden ihm Türen geöffnet, denn er hatte bewiesen, dass er etwas kann. Heutzutage, wo manche Bundesländer jedem, der bei Drei nicht auf dem Baum ist, ein Abitur nachwerfen, hat er diese Chance nicht mehr. Ein gutes Abitur bedeutet nichts mehr, denn jeder hat ein gutes Abitur. Wenn man sich als Arbeitgeber die wirklich Kompetenten herausfischen will, muss man nach anderen Indikatoren gehen. Die soziale Herkunft und das familiäre Milieu sind hier für Arbeitgeber naheliegend. Oder man betreibt, wenn man ein größerer Arbeitgeber ist, gleich ein eigenes Assessment Center, weil man auf Schulabschlüsse nichts mehr gibt. Und wer hat da die Vorteile? Die, die sich die notwendigen Kompetenzen außerschulisch erworben haben. Also nicht das Kind armer Arbeiter, die dazu keine Mittel hatten. 

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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Und wie ändern wir das? Alle mit Beginn des Kindergartens in staatliche Erziehungsanstalten?

Außerdem halte ich es schlicht und einfach für Unsinn, wenn immer wieder behauptet wird, in Deutschland hinge der Bildungserfolg mehr als in anderen Industrieländern vom Elternhaus ab. Außerhalb Mitteleuropas ist es meist üblich, dass ein Studium ein Heidengeld kostet, hier ist es nicht nur kostenlos, es gibt bei Bedarf sogar noch staatliche Unterstützung. 

In den meisten anderen Industrieländern hätte ich niemals studieren können, meine Eltern hätten sich das nicht leisten können.

 

Werner

meine ausbildung, von grundschule bis studium, hat die arbeiterklasse bezahlt.

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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Ja, aber meistens nur von den anderen Politikern. Meistens ist es die Reaktion darauf, daß Quereinsteiger unabhängiger und selbständiger sind, weniger zur Anpassung neigen, weil sie nicht vom jeweiligen Partei-Establishment abhängig sind.

die politische kompetenz, nicht im handeln, keiner ist in einer position, aber im reden ist hier versammelt.

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Ich verwechsele gar nichts,aber kann Mann (ausser mir schreibt hier ja kaum noch eine Frau ausser ab und an nanny ogg und higgs) ja mal behaupten. 

 

Das mit der Abhängigkeit von der sozialen Herkunft  behaupte ja nicht nur ich,sondern in regelmäßigen Abständen Studien. Okay,da gilt natürlich "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast",aber wenn immer wieder das Gleiche rauskommt,ist vielleicht was dran. 

 

Was tun?

Meine Ideen wären  bundeseinheitliche Schulpolitik,gerne auf dem Niveau von Bayern. Das geht,man muss es nur wollen.

Sehr gute Ausstattung von Schulen mit Personal und Material. Ausser Lehrern sollten zusätzlich Pädagogen eingesetzt werden. In Klassen sollten immer mindestens 1 Lehrer und 1Pädagoge eingesetzt werden,eher mehr.

Längeres gemeinsames Lernen,mit 9/10 Jahren ist es zu früh für eine Auftrennung.

Intensiveres individuelle Förderung der Schüler. Verpflichtende Praktika in der Mittelstufe in möglichst vielen Bereichen.

Kostenlose Bildung haben wir ja weitgehend, Kiga ist in RLP auch frei,sollte bundesweit so sein.

Sprachtests für ALLE Kinder ca ein Jahr oder so (bin da keine Expertin) vor der Einschulung. Wo nötig,intensive,kindgerechte Sprachförderung.

Mehr Wertschätzung für Schulen und Lehrer.

 

 

 

 

bearbeitet von mn1217
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vor 30 Minuten schrieb mn1217:

Meine Ideen wären  bundeseinheitliche Schulpolitik,gerne auf dem Niveau von Bayern. Das geht,man muss es nur wollen.

Das will man aber nicht. Denn wenn man das macht, werden in Bremen oder Berlin erheblich weniger Schüler das Abitur bestehen. Und unter denen, die kein Abitur machen, werden Schüler mit einschlägigem, nicht zu benennendem Migrationshintergrund überrepräsentiert sein. Und dann werden alle jammern, wie schlimm das für die "Chancengleichheit" ist.

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Ist es auch,Migranten oder Bremer Schüler sind ja nicht per se dümmer.

 

 

Schul-und Bildungerfolg sollte im Idealfall davon abhängen,wieviel Grips ein Mensch hat und wie er diesen anwendet (Teil 2 ist vielleicht wichtigerund dafür  baucht es Nethoden. Auch in der Schule erwerbbar). Nicht von Elternhaus, Herkunft, Geschlecht und so weiter. 

 

Und diesem Ideal sollte so nahe wie irgend möglich gekommen werden.

Sonst wird doch auch Potential "verschwendet". 

bearbeitet von mn1217
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vor einer Stunde schrieb mn1217:

Meine Ideen wären  bundeseinheitliche Schulpolitik,gerne auf dem Niveau von Bayern. Das geht,man muss es nur wollen.

 

Gerade Bayerische Schüler sind so erfolgreich, weil dort ein geringerer Teil eines jeden Jahrgangs auf weiterführende Schulen geht, weil die Anforderungen recht hoch sind und die Methoden eher unfortschrittlich. Wie übrigens ähnlich auch in Sachsen. Und nein, bundeseinheitliche Schulpolitik geht in Deutschland gar nicht.

 

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Bildung kann unabhängig gemacht werden von einem reichen Elternhaus, aber nicht vom Elternhaus an sich, es sei denn, man nimmt den Eltern ihre Kinder weg. Das kann man zwar wollen, und es gibt auch welche, die das wollen, aber dann sollte man es auch sagen.

 

Wenn Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern, sei es, daß sie nicht wollen oder nicht können, kann das keine Schule der Welt ausgleichen. Was Schulen dagegen können, ist den Vorzug eines intakten, lievevollen und aufmerksamen Elternhauses zunichte machen. Nach unten zu nivellieren, alle gleichermaßen zu verdummen, die guten wie die schlechten Schüler, das können Schulen. 

 

Gute Schulen dagegen fördern alle Schüler gleichermaßen, auch auf die „Gefahr“ hin, daß die aus intakten Elternhäusern davon ebenso profitieren wie die anderen.

bearbeitet von Marcellinus
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vor 54 Minuten schrieb Marcellinus:

Bildung kann unabhängig gemacht werden von einem reichen Elternhaus, aber nicht vom Elternhaus an sich, es sei denn, man nimmt den Eltern ihre Kinder weg. Das kann man zwar wollen, und es gibt auch welche, die das wollen, aber dann sollte man es auch sagen.

 

Wenn Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern, sei es, daß sie nicht wollen oder nicht können, kann das keine Schule der Welt ausgleichen. Was Schulen dagegen können, ist den Vorzug eines intakten, lievevollen und aufmerksamen Elternhauses zunichte machen. Nach unten zu nivellieren, alle gleichermaßen zu verdummen, die guten wie die schlechten Schüler, das können Schulen. 

 

Gute Schulen dagegen fördern alle Schüler gleichermaßen, auch auf die „Gefahr“ hin, daß die aus intakten Elternhäusern davon ebenso profitieren wie die anderen.

zwischen eltern die sich nicht um ihre kinder kümmern und reichen "bildungs"bürger gibt es eine ganze bandbreite. jedes elternhaus das einen familiären zusammenhalt  sichert, ist ein intaktes elternhaus.

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2 hours ago, mn1217 said:

Das mit der Abhängigkeit von der sozialen Herkunft  behaupte ja nicht nur ich,sondern in regelmäßigen Abständen Studien. Okay,da gilt natürlich "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast",aber wenn immer wieder das Gleiche rauskommt,ist vielleicht was dran. 

Ich habe persönlich eine Vermutung, wo das herkommt, nachdem ich neulich gelesen habe, es dauere in D viel länger, oft mehrere Generationen, bis man sich von "ganz unten" nach "oben" gearbeitet hat, in Amerika ginge das schneller.

Konnte ich erst nicht glauben, bis ich nochmal nachlas: Es ging nicht um die Möglichkeit oder die Chancen, sondern darum, wie lange es bei denen, die es schaffen, gedauert hat.

Und dann, bei Kenntnis des deutschen wie des amerikanischen Systems meine Vermutung: Das deutsche, sehr soziale System, ermöglicht den Aufstieg zwar weitaus einfacher als das amerikanische, bietet andererseits aber, wenn man "unten" ist, wesentlich weichere Ruhekissen als das amerikanische. Anders ausgedrückt, das amerikanische System, gerade weil ist härter ist und weniger Chancen bietet, erfordert deutlich mehr Anstrengung als das deutsche Systems, das danach strebt, jeden aufzufangen.

Wer also nicht unten bleiben will (und das sind in Amerika im Zweifel mehr, weil es unten wesentlich unbequemer ist), der muss  sich stärker anstrengen und schafft daher, wenn er es schafft, den Aufstieg schneller.

Das deutsche System dagegen bietet schon wesentlich weniger Anreiz, den Aufstieg überhaupt zu versuchen, weil es "unten" doch verhältnismäßig (!) bequem ist. 

So dauert dann rein statistisch gesehen in D der Aufstieg länger als in USA, obwohl er, auch das wieder meine Meinung, in D wesentlich einfacher zu bewerkstelligen ist als in den USA.

Und genau die gleichen Ursachen mögen zu dem Eindruck führen, in Deutschland hinge der Aufstieg stärker vom Elternhaus  seien die Chancen stärker vom Elternhaus abhängig ab als anderswo.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Wenn du Migrationshintergrund hast, dann gibt es nicht selten wohlmeinende Lehrerinnen, die dem Kind nicht raten eine höhere Schule zu besuchen. Der will vielleicht auch gar nicht, in der Mittelschule sind seine Freunde. Dann klappt es doch. Die Eltern haben nicht den Stallgeruch. Elternsprechtage zeigen einem permanent, wie wenig man weiß im Gegensatz zu den anderen Eltern. Wenn das Kind dann schlechte Noten bringt, dann weiß jeder gleich, woran es liegt: Falsche Schule eben. Dass man mal wiederholen kann, dass es gar nicht so einfach ist durchzufallen, dass es am Ende leichter und nicht schwerer ist, dass man Fächer abwählen kann, das alles ist nicht so präsent. Auf der Realschule oder Mittelschule ist dann wieder die Welt in Ordnung. Man wird Elektriker, Koch ... Alles gute Berufe. Und die Welt ist wieder im Lot.

 

Die Akademikermutter rechnet die Noten durch, atmet einmal tief durch und lässt alles auf sich zukommen. Und dabei habe ich bis heute gerade einmal 100 Euro für Nachhilfe gezahlt. Einfach nur das System gekannt. In Bayern.

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

Wenn Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern, sei es, daß sie nicht wollen oder nicht können, kann das keine Schule der Welt ausgleichen. Was Schulen dagegen können, ist den Vorzug eines intakten, lievevollen und aufmerksamen Elternhauses zunichte machen. Nach unten zu nivellieren, alle gleichermaßen zu verdummen, die guten wie die schlechten Schüler, das können Schulen. 

Und das soll ein Naturgesetz sein?

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vor 56 Minuten schrieb Werner001:

Ich habe persönlich eine Vermutung, wo das herkommt, nachdem ich neulich gelesen habe, es dauere in D viel länger, oft mehrere Generationen, bis man sich von "ganz unten" nach "oben" gearbeitet hat, in Amerika ginge das schneller.

Konnte ich erst nicht glauben, bis ich nochmal nachlas: Es ging nicht um die Möglichkeit oder die Chancen, sondern darum, wie lange es bei denen, die es schaffen, gedauert hat.

Und dann, bei Kenntnis des deutschen wie des amerikanischen Systems meine Vermutung: Das deutsche, sehr soziale System, ermöglicht den Aufstieg zwar weitaus einfacher als das amerikanische, bietet andererseits aber, wenn man "unten" ist, wesentlich weichere Ruhekissen als das amerikanische. Anders ausgedrückt, das amerikanische System, gerade weil ist härter ist und weniger Chancen bietet, erfordert deutlich mehr Anstrengung als das deutsche Systems, das danach strebt, jeden aufzufangen.

Wer also nicht unten bleiben will (und das sind in Amerika im Zweifel mehr, weil es unten wesentlich unbequemer ist), der muss  sich stärker anstrengen und schafft daher, wenn er es schafft, den Aufstieg schneller.

Das deutsche System dagegen bietet schon wesentlich weniger Anreiz, den Aufstieg überhaupt zu versuchen, weil es "unten" doch verhältnismäßig (!) bequem ist. 

So dauert dann rein statistisch gesehen in D der Aufstieg länger als in USA, obwohl er, auch das wieder meine Meinung, in D wesentlich einfacher zu bewerkstelligen ist als in den USA.

Und genau die gleichen Ursachen mögen zu dem Eindruck führen, in Deutschland hinge der Aufstieg stärker vom Elternhaus ab als anderswo.

 

Werner

die fakten des aufstiegs bzw. nichtaufstiegs werden ähnlich gesehen. allerdings wird motivation differenzierter dargestellt. man spricht dort von wahrnehmung mangelnder gerechtigkeit und der dadurch nicht lohnenden mühe.

 

 

https://www.google.com/search?client=ubuntu&channel=fs&q=sozialer+aufstieg+usa&ie=utf-8&oe=utf-8

 

Wie die Ökonomen Roland Bénabou und Jean
Tirole (2006) darlegen, spielt dabei die Chance auf
persönlichen Aufstieg eine wichtige Rolle. Glauben
die Menschen – wie in Amerika – an eine gerechte
Welt, in der Leistung und harte Arbeit sozialen
Aufstieg nach sich ziehen, sind sie in der Regel
weniger geneigt, nicht so erfolgreiche Menschen
an ihrem Erfolg teilhaben zu lassen. Man ist seines
eigenen Glückes Schmied und wünscht sich so
wenig Umverteilung wie möglich. Ist diese Wahrneh-
mung bei vielen Menschen verbreitet, setzt sich ein
Arrangement mit geringerem Umverteilungsniveau in
der Gesellschaft durch. Daraus resultiert eine Spiral-
wirkung: Für den Einzelnen wird es umso wichtiger,
sich aus eigener Kraft Wohlstand zu verschaffen.
Dies wiederum beeinflusst die Wahrnehmung der
Aufstiegsmöglichkeiten: Die politische Unterstützung
für generöse staatliche Umverteilung nimmt ab.
Ganz anders dagegen in Deutschland: Hier zwei-
feln weniger erfolgreiche Menschen eher an der
Aufstiegsgerechtigkeit. Die Folge ist eine politische
Stimmung, die zur Herstellung von Gerechtigkeit
mehr Umverteilung favorisiert – das wiederum be-
einflusst die Chancen eines Aufstiegs aus eigener
Kraft negativ, da hinzuverdientes Einkommen in
höherem Maße sozialisiert wird.

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vor 49 Minuten schrieb nannyogg57:

Wenn du Migrationshintergrund hast, dann gibt es nicht selten wohlmeinende Lehrerinnen, die dem Kind nicht raten eine höhere Schule zu besuchen. Der will vielleicht auch gar nicht, in der Mittelschule sind seine Freunde. Dann klappt es doch. Die Eltern haben nicht den Stallgeruch. Elternsprechtage zeigen einem permanent, wie wenig man weiß im Gegensatz zu den anderen Eltern. Wenn das Kind dann schlechte Noten bringt, dann weiß jeder gleich, woran es liegt: Falsche Schule eben. Dass man mal wiederholen kann, dass es gar nicht so einfach ist durchzufallen, dass es am Ende leichter und nicht schwerer ist, dass man Fächer abwählen kann, das alles ist nicht so präsent. Auf der Realschule oder Mittelschule ist dann wieder die Welt in Ordnung. Man wird Elektriker, Koch ... Alles gute Berufe. Und die Welt ist wieder im Lot.

 

Die Akademikermutter rechnet die Noten durch, atmet einmal tief durch und lässt alles auf sich zukommen. Und dabei habe ich bis heute gerade einmal 100 Euro für Nachhilfe gezahlt. Einfach nur das System gekannt. In Bayern.

zu elterngesprächen geht bei mir immer ein autochthoner, soweit ein deutscher in österreich autochthon ist,  mit. es dürfen keine informationen verloren gehen. eine gegenseitiges differenziertes verstehen muß gewährleistet sein. das ergebnis ist erstklassig. je jünger desto besser.

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vor 24 Minuten schrieb Marcellinus:

 

 Nein, eine soziale Tatsache. 

für soziale urteile halte ich dich nicht zuständig. du möchtest vielleicht ein privileg rationalisieren und verteidigen.

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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Bildung kann unabhängig gemacht werden von einem reichen Elternhaus, aber nicht vom Elternhaus an sich, es sei denn, man nimmt den Eltern ihre Kinder weg. Das kann man zwar wollen, und es gibt auch welche, die das wollen, aber dann sollte man es auch sagen.

 

Wenn Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern, sei es, daß sie nicht wollen oder nicht können, kann das keine Schule der Welt ausgleichen. Was Schulen dagegen können, ist den Vorzug eines intakten, lievevollen und aufmerksamen Elternhauses zunichte machen. Nach unten zu nivellieren, alle gleichermaßen zu verdummen, die guten wie die schlechten Schüler, das können Schulen. 

 

Gute Schulen dagegen fördern alle Schüler gleichermaßen, auch auf die „Gefahr“ hin, daß die aus intakten Elternhäusern davon ebenso profitieren wie die anderen.

Ja,das sollen sie ja auch...ich bin nur nicht der Meinung,dass Schulen automatisch nach unten nivellieren.

Momentan werden ärmere Schüler aus den " falschen" Elternhäusern oft gar nicht oder nur wenig gefördert. Das ist nicht in Ordnung.

 

bearbeitet von mn1217
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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

 

Gerade Bayerische Schüler sind so erfolgreich, weil dort ein geringerer Teil eines jeden Jahrgangs auf weiterführende Schulen geht, weil die Anforderungen recht hoch sind und die Methoden eher unfortschrittlich. Wie übrigens ähnlich auch in Sachsen. Und nein, bundeseinheitliche Schulpolitik geht in Deutschland gar nicht.

 

Das ginge schon.

Ist nur irgendwie nicht gewollt.

Auch in Bayern und Sachsen bleiben Schüler nicht auf der Grundschule,auf "weiterführende" Schulen gehen die also auch. Auch eine Hauptschule führt weiter.

So abiverliebt wie viele hier muss nicht jeder sein.

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Mein bester Grundschulfreund hatte damals in etwa die gleichen Noten wie ich, hätte also ebenfalls auf das Gymnasium gekonnt. Seine Mutter sagte damals der meinen „ach, was soll er denn da, jahrelang die Schulbank drücken? Der geht auf die Volksschule (so hieß das damals) und geht dann zu seinem Vater in die Fabrik, da verdient er schon mit 16 gutes Geld“

Hatte der unterschiedliche Bildungserfolg mit dem Elternhaus zu tun? Natürlich!

Hatten wir wegen des Elternhauses ungleiche Chancen? Nein, wir hatten genau die gleichen Chancen 

 

Werner

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vor 3 Minuten schrieb Werner001:

Hatten wir wegen des Elternhauses ungleiche Chancen? Nein, wir hatten genau die gleichen Chancen

Versteh ich nicht. Warum hat man die gleichen Chancen, wenn einer aufs Gymnasium darf und der andere nicht?

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Weil der Freund theoretisch auf das Gymnasium hätte gehen können.

 

 

Allerdings heißer Bildungserfolg nicht Abitur.

Der genannte Freund kann ja durchaus auch Karriere gemacht haben und\ oder glücklich und zufrieden sein. Letzteres halte ich im Übrigen fuer wichtiger.

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