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Politik für Alle


mn1217

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vor 21 Minuten schrieb Long John Silver:

 

Ich denke, das ist das, weshalb sich Menschen ueber solche Dinge zu Recht aufregen. Sie lehnen es ab, zwangsweise "verbessert" zu werden, vor allem weil das immer mit einem moralischen Bewertung Hand in Hand geht. Moralisch gut ist, wer sich der Anpassung unterwirft, wer nicht, ist schlecht.

 

Nein, die Welt ist nicht besser geworden durch die letzten Jahrzehnte der  political correctness, im Gegenteil Alles, was als sinnvoll begann in Richtung bestimmter Bewusstmachung von Misstaenden ist laengst entglitten in eine regelrechte Idiotie, das urspruengliche Anliegen wurde laengst korrumpiert, indem man das Pendel zu weit nach der anderen Seite ausschlagen liess. Diese Art von bevormundeter Welt und Sprach- und Gedankenpolizei habe ich nie angestrebt, jedenfalls. Es sollte viel mehr Menschen geben, die sich dagegen wehren.

 

@Mm1217: Ich habe die nicht aus der US-Presse. Wie gesagt, ich habe gerade Besuch von Familie aus Deutschland, die davon erzaehlte.  Und die Frage war: wenn so viele Deutsche das offenbar gar nicht wollen, wieso wird der Unfug dann nicht zu den Akten gelegt als Schnapsidee? Und welche Auffassung von Politik waere das, wenn man es von oben diktieren wollte?

Ist vermutlich eine Frage der Wahrnehmung. An die Poltiik sind eben die herangetreten, die die Änderung wollten. und auf offene Ohren gestoßen.

Mir ist es zB ziemlich egal- Wenn man etwas gleichgültig gegenüber steht, geht man damit halt nicht an die Politik.

 Welche Haltung der Mehrheit entspricht, dürfte auf die Quelle ankommen, die man befragt. Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälschst hast.

 

Wenn ein Journalist oder Wissenschaftler oder eine Dame mit universitärem Hintergrund etwas sagt, heißt das lange nicht, dass ALLE es so sehen.

 

 

 

bearbeitet von mn1217
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vor 36 Minuten schrieb Long John Silver:

 

Irgendwie kommt mir das bekannt vor (bei uns sind solche "Argumente"  schon aelter). 

 

Es entsteht eine Kluft zwischen den elitaeren und abgehobenen Sprachmustern und Vorstellungen einer gewisen Schicht und dem Rest der Bevoelkerung. Im uebrigen ist eines der Gruende fue die Faszination, die Leute wie Trump auf die Bevoelkerung ausueben und die auch mit seiner Wahl zu tun haben, der Bruch der Tabusierung, die er vorlebt, in der Welt, die inzwischen voller Tabusierungen ist, die von einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht als DAS Lebensmodell konstruiert wurde und den anderen als das einzig moralisch richtige  praesentiert. 

 

Im entsprechenden Thread in der Arena wurde dieser spezielle Hintergrund auch thematisiert.  Leute, die sich nichts anders wehren koennen in einer Situation, die sie als konstante Bevormundung erleben  und in der sie meinen, kein Gehoer mehr zu finden,  weil eine kulturelle Elite alles erstickt, bleibt vielleicht auch gar keine andere Moeglichkeit, als ein Schuss vor den Bug. Nicht, dass die Elite daraus lernt bis jetzt - das scheint mir nicht so zu sein. 

 

Wie gesagt - meine deutsche Gewaehrsfrau kommt aus dem universitaeren Bereich, was dieses Thema jetzt hier betrifft. Das Gender-Sternchen ist nur die Spitze vom Eisberg. 

 

 

Ich sehe es auch für einen wesentlichen Grund für die immer unsinnigeren Polarisierungen in der Gesellschaft. Die vernünftige, gemäßigte Mehrheit der Gesellschaft sieht kaum irgendwelchen Nutzen in solchen Streitigkeiten, weshalb so einige Linguisten auch die "Anti-Gender-Polemik" als weit überzogen ansehen. Aus diesen Leuten dann allerdings sofort "Rechte" zu machen ist dann nur ein Glas Benzin ins Feuer, weil dann selbst der simple Akt des Sprechens jedwede/n anhand der Wortwahl in gut und böse kategorisiert. Aus einem Wörterbuch wird dann plötzlich eine gesellschaftliche Kampfschrift entweder der Emanzipation und des Fortschritts der reaktionären Unterdrückung.

Dabei haben wir eigentlich ein sehr behutsames System, bei der man eben keine Regelungen vorgibt, sondern nur beobachtet (durch die halbamtliche "Gesellschaft für Deutsche Sprache") und dann Veränderungen notiert.

Es ist erstaunlich, wie sehr das Alltagsleben dadurch in eine ständige Folge ideologisch aufgeladener Missverständnisse  und Konflikte verwandelt wird.

 

Es gibt aber z.Glück auch die stillen Beobachter und Vermittler, z.B. dieser Ethologe auf Klimawandelforschung in Ostfriesland. (Ein langer Text, bitte bei Gelehenheit mal geduldig und unvoreingenommen lesen)

https://www.zeit.de/kultur/2019-03/klimawandel-norddeutschland-klimapolitik-zukunft-ethnologie-veraenderung

 

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Long John Silver
vor 1 Stunde schrieb rince:

 

Kaum zu glauben, aber wundern tut es nicht wirklich mehr. 

 

Wovor haben manche Menschen so viel Angst, dass sie so reagieren muessen?

bearbeitet von Long John Silver
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Long John Silver
vor 37 Minuten schrieb Shubashi:

 

 

Es gibt aber z.Glück auch die stillen Beobachter und Vermittler, z.B. dieser Ethologe auf Klimawandelforschung in Ostfriesland. (Ein langer Text, bitte bei Gelehenheit mal geduldig und unvoreingenommen lesen)

https://www.zeit.de/kultur/2019-03/klimawandel-norddeutschland-klimapolitik-zukunft-ethnologie-veraenderung

 

 

Gefaellt mir gut, ja. 

 

(Ich war oefter ins Ost- und auch Nordfriesland, ich liebe diese ganze Gegend und die Leute dort oben.  Habe es deshalb doppelt gern gelesen). 

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vor 42 Minuten schrieb Long John Silver:

 

Kaum zu glauben, aber wundern tut es nicht wirklich mehr. 

 

Wovor haben manche Menschen so viel Angst, dass sie so reagieren muessen?

Ich unterstelle den Initiatoren nicht, dass sie Angst haben. Ich fürchte eher, sie sehen sich selber als Teil einer progressiven intellektuellen Elite, fühlen sich hip und trendy und vor allem, sie haben offensichtlich keine wirklich wichtigen Aufgaben im Betrieb (bzw. in der Verwaltung)

 

 vor ein paar Jahren war das hier noch ein lustiger Witz. Inzwischen dürfte derartiger Blödsinn in vielen Betrieben traurige Realität sein...

bearbeitet von rince
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vor 4 Stunden schrieb Long John Silver:

Aber so lange es Frauen gibt, die jeden Bloedsinn mitmachen und unterstuetzen, muss man leider sagen, dasss sie genauso wenig mit dem Hirn denken wie sie es manchen Maennern gern mal vorwerfen.


Ich gehöre auch zu denen.
Und tue das sehr bewusst und in der Überzeugung, dass es sinnvoll und wichtig ist, auch schriftlich sichtbar zu machen, dass die Welt aus verschiedenen Menschen besteht.
Ziel ist nicht, dass das irritieren soll, aber wenn es denn dazu führt, dasss jemand beim Lesen darüber stolpert und sich ärgert, dann stört es mich auch nicht. Dass das Gendern so viel Widerstand hervorruft, zeigt wohl, dass da noch viel hängt.

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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

 

Stefanowitsch sieht sich schon lange in einer Auseindersetzung mit dem "Verein für deutsche Sprache". Deshalb sieht er die Unterzeichner des "Aufrufs" in einem "neurechten" Kontext wie auch den ganzen Verein (explizit auch am Ende des Interviews.) Andere Quelle dazu hier:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/geschlechtergerechte-sprache-100.html

 

Ich nehme an, Du hast das Interview gehört: er sieht ja explizit nur zwei Motive, eine "gendergerechte Sprache" abzulehnen: man will sich in gewohnten Sprachmustern nicht stören lassen (was er nicht akzeptiert: man müsse sich "stören lassen", weil sonst "andere Geschlechterrollen nicht vorkämen") oder man streite eben auf dem "kulturellen Schlachtfeld" der Neurechten mit.

Wenn sowas keine moralisierend-bevormundende Vereinnahmung anderer ist, weiß ich es auch nicht.

 

 

 

Und umgekehrt ist es nicht moralisierend - bevormundend?
Wenn es jemandem wichtig ist, dass er auf die Rücksicht nimmt, die sprachlich unter die Räder kommen, und dafür mit absurden Vorwürfen konfrontiert wird, wie du sie weiter oben Frank machst? Da kann i c h nicht mehr mit. Was spricht dagegen, dass sich jemand dafür einsetzt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen?

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vor 15 Minuten schrieb Ennasus:


Ich gehöre auch zu denen.
Und tue das sehr bewusst und in der Überzeugung, dass es sinnvoll und wichtig ist, auch schriftlich sichtbar zu machen, dass die Welt aus verschiedenen Menschen besteht.
Ziel ist nicht, dass das irritieren soll, aber wenn es denn dazu führt, dasss jemand beim Lesen darüber stolpert und sich ärgert, dann stört es mich auch nicht. Dass das Gendern so viel Widerstand hervorruft, zeigt wohl, dass da noch viel hängt.

Es ist doch überhaupt kein Problem, wenn jemand gendergerechte Sprache verwendet; ich habe auch kein prinzipielles Problem damit, wenn eine Behörde derlei anordnet. Problematisch ist es, wenn man jeden der nicht so spricht als patriarchalischen Revangisten betrachtet.

 

Meine erste Chefin sprach von sich selbst als „Rechtsanwalt“, oder auch von „dem Richter“ wenn bekanntermaßen eine Frau zuständig war. Und das war eine der souveränsten, emanzipiertesten, stärksten Personen mit denen ich beruflich je zu tun hatte.

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Long John Silver
vor 29 Minuten schrieb Ennasus:


Ich gehöre auch zu denen.
Und tue das sehr bewusst und in der Überzeugung, dass es sinnvoll und wichtig ist, auch schriftlich sichtbar zu machen, dass die Welt aus verschiedenen Menschen besteht.
Ziel ist nicht, dass das irritieren soll, aber wenn es denn dazu führt, dasss jemand beim Lesen darüber stolpert und sich ärgert, dann stört es mich auch nicht. Dass das Gendern so viel Widerstand hervorruft, zeigt wohl, dass da noch viel hängt.

 

 

@Ennanus:

 

Das Gender-Sternchen aergert mich nicht und ich haenge auch nicht dabei beim Lesen, dass es mich irritiert. Ich finde es die Verhunzung einer sehr reichen schoenen Sprache, mit der man anders umgehen kann und sollte als auf diese oberflaechliche Weise. Deutsch bietet viel Moeglichkeiten, sich adaequat ausdruecken. 

 

 Zur PC generell: Und ich moechte nicht moralisch bevormundet werden von oben oder von der Seite oder ueberhaupt von irgendjemandem, egal in welchem Bereich. Dieses Anliegen kann nicht einfach verkehrt sein, das ist das normalste, das ein Mensch verlangen kann in einer freiheitlichen Gesellschaft, dass er nicht von oben indoktriniert wird oder von einer selbsternannten Gruppe, die sich fuer das NonplusUltra haelt, was Moral betrifft. Ich moechte nicht "zwangsgebessert" werden, und da bin ich nicht der einzige. Ueberlege doch mal, warum Menschen das so  unertraeglich finden, diese Bevormundung. Das hat Gruende, und diese liegen nicht darin, dass diese Menschen uneinsichtig sind oder von gestern oder wem auch immer gegenueber feindlich oder moralisch nicht so hochstehend wie diejenigen, die sie zwangsverbessern wollen. 

 

Es gibt genuegend andere Moeglichkeiten, die auf Dauer vernuenftiger sind, zu erklaeren, dass auf der Welt verschiedene Menschen leben als durch eine Sprachpolizei. Eine gewachsene Sprache, die sich ueber laengere Zeit bildet durch die Umstaende, waere tiefer verwurzelt als eine aufdoktrinierte Sprache, die nur tabuisiert und verbietet. 

 

 Wenn ich gewusst haette vor Jahrzehnten, wohin das ganze tendiert und sich ueberschlaegt, haette ich mich fuer manche Sachen nicht so engagiert. Ich habe nicht ahnen koennen, wohin das alles driftet. Meine Welt ist das nicht und wird es auch nicht werden und fuer solche Welt setze ich mich auch nicht ein. Fuer mich ist diese Welt, die solche Dinge hervorbringt, kein besserer Ort, sondern ein schlechterer, weil sie einen falschen Weg einschlaegt, die Probleme zu loesen.

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 13 Minuten schrieb Ennasus:

 

Und umgekehrt ist es nicht moralisierend - bevormundend?
Wenn es jemandem wichtig ist, dass er auf die Rücksicht nimmt, die sprachlich unter die Räder kommen, und dafür mit absurden Vorwürfen konfrontiert wird, wie du sie weiter oben Frank machst? Da kann i c h nicht mehr mit. Was spricht dagegen, dass sich jemand dafür einsetzt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen?

Eine Welt die diejenigen, die keine künstlichen Sprachreformen mitmachen aggressiv ausgrenzt ist kein besserer Ort.

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vor 3 Stunden schrieb Long John Silver:

 

Es entsteht eine Kluft zwischen den elitaeren und abgehobenen Sprachmustern und Vorstellungen einer gewisen Schicht und dem Rest der Bevoelkerung. Im uebrigen ist eines der Gruende fue die Faszination, die Leute wie Trump auf die Bevoelkerung ausueben und die auch mit seiner Wahl zu tun haben, der Bruch der Tabusierung, die er vorlebt, in der Welt, die inzwischen voller Tabusierungen ist, die von einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht als DAS Lebensmodell konstruiert wurde und den anderen als das einzig moralisch richtige  praesentiert. 


Auch dieser Vorwurf geht aus meiner Sicht völlig daneben.

Natürlich kann ich aus ganz viel Rücksicht auf die, die bestimmte Schritte nicht gehen wollen/können (was auch immer) jegliche eigene Entwicklung blockieren und solidarisch stagnieren und zuschauen, wie alles beim Alten bleibt. Das Dilemma besteht immer - auch in jeder Zweierbeziehung, wo einer der beiden Freude hat am Dazulernen oder wo er nicht stecken bleiben will in destruktiven Mustern, während der andere (sicher auch aus guten Gründen) lieber nichts verändert haben will. Und manchmal ist es vielleicht wirklich richtiger, sich selbst und seine Bedürfnisse zurückzunehmen zugunsten des anderen, der eben noch nicht kann - einfach um die Kluft nicht zu vergößern.
Aber dass man dann das Stagnieren bzw. sogar Zerstören von bereits Erreichtem auch noch verteidigt und denen, die sich wirklich um eine "bessere Welt" bemühen, ihr Bemühen vorwirft, da kann ich nicht mehr mit. 

(Es war übrigens schon mal so, dass die »zartbesaiteten Seelen, die weinerlichen Gemütsmenschen, die Träu­mer und Phantasten, (...) die Ge­wissensmenschen, (...) die Gerechtigkeitsmenschen, die Stadt- und Weltverbesserer, (...) als psychopathisch Belastete und erblich bedingte Minderwertige gesehen wurden. (J. L. A. Koch: Die psychopathischen Minderwertigkeiten.) Immerhin ist das "Gutmenschentum" heute noch keine psychiatrische Diagnose 😕.)

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vor 6 Minuten schrieb Xamanoth:

Eine Welt die diejenigen, die keine künstlichen Sprachreformen mitmachen aggressiv ausgrenzt ist kein besserer Ort.


Die Behauptung, dass "diejenigen, die keine künstlichen Sprachreformen mitmachen" aggressiv ausgegrenzt werden, hätte ich gern belegt.
Wo grenzt wer wen aggressiv aus?

Dass Schulen oder Universitätsinstitute Leitbilder haben und eigene Sprachstile und Sprachen entwickeln, ist wohl immer so.
Du hast - nehme ich an - in deinem Studium auch (vermutlich ohne allzu viel Widerstand) dir auch den Sprachgebrauch deiner Studienrichtung angeeignet. Und wurdest korrigiert, wenn deine Sprache nicht den Ansprüchen deiner Lehrenden entsprach. Oder nicht?

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vor 1 Minute schrieb Ennasus:


Die Behauptung, dass "diejenigen, die keine künstlichen Sprachreformen mitmachen" aggressiv ausgegrenzt werden, hätte ich gern belegt.
Wo grenzt wer wen aggressiv aus?

Dass Schulen oder Universitätsinstitute Leitbilder haben und eigene Sprachstile und Sprachen entwickeln, ist wohl immer so.
Du hast - nehme ich an - in deinem Studium auch (vermutlich ohne allzu viel Widerstand) dir auch den Sprachgebrauch deiner Studienrichtung angeeignet. Und wurdest korrigiert, wenn deine Sprache nicht den Ansprüchen deiner Lehrenden entsprach. Oder nicht?

Hast du dich schon mal in der Welt der Hochschulpolitik bewegt? Dort wird man ausgebuht, wenn man von Studenten statt von „Studierenden“ spricht. Du hast mal meine Frage wie du zu einer Ansicht gekommen bist mit „jahrelange Erfahrung“ beantwortet. Etwas anderes habe ich da nicht vorzuweisen. Und im Unterschied zu einer Fachsprache, die eine über Jahrzehnte bewährte Einheitsverständigung ermöglicht, fehlt es der Gendersprache sowohl an allgemeiner Anerkennung als allgemeiner Übung. 

 

Und an Ästhetik. Find ich.ich hoffe sehr dass der „Hauptmann“ bleibt.

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Long John Silver
vor 22 Minuten schrieb Ennasus:


Auch dieser Vorwurf geht aus meiner Sicht völlig daneben.

 

 

Das war kein Vorwurf. Das ist Tatsache (wie das in den USA verlaufen ist, wurde wie gesagt, damals durch Baumfaeller und mich naeher erklaert, was die Ueberelite um Clinton mit der Wahlschlappe von Hillary zu tun hatte).  Menschen lassen sich nicht auf Dauer bevormunden. Das muss jedem klar sein, der das versucht. Das geht nur in einer Diktatur. In einer Demokratie sucht sich das ganze, was tabusiert wird, ein Ventil. Und dieses Ventil ist nicht unbedingt dann das, was man sich wuenscht. Aber es ist eine Warnung, man sollte darauf hoeren.

 

Ich persoenlich habe unabhaengig davon, den Eindruck, dass die Gruppe, die so vehement eine political correctness vertritt, es nicht gut mit mir meint. Das ist mein persoenliches Empfinden, ich befuerchte, es geht gar nicht um meine Entwicklung, sondern darum, eine Entwicklung zu strangulieren. Ich bin niemand, der Verschwoerungstheorien anhaengt, aber dass ich mich manchmal fuehle wie unter einer dicken Glocke von Unfreiheit, Verboten und Anspruechen, kann keine Einbildung auf Dauer sein. Die Welt ist enger geworden geistig, und diese Entwicklung geht schon seit ein paar Jahren. 

 

Moeglich natuerlich , dass ich da empfindlicher reagiere wie andere oder dass ich mich eher eingekerkert fuehle geistig, wo andere kein Problem sehen. Ich meine es aber ernst, wenn ich sage,  in dieser aktuellen Entwicklung der Gesellschaft trete ich fuer das meiste nicht mehr ein, was mir frueher als notwendig erschien. Es gab einen Punkt, ab dem ich nichts mehr Positives an Entwicklung erkennen konnte, sondern das ganze ins Negative weg kippte. 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 1 Minute schrieb Long John Silver:

Menschen lassen sich nicht auf Dauer bevormunden.

Wer bevormundet denn hier irgendwen? Natürlich, wenn Unternehmen oder Institutionen Sprachregelungen herausgeben, dann sind die dort Arbeitenden dienstlich daran gebunden. Aber niemand ist nur Mitarbeiter. Jeder ist neben der Arbeit auch Privatmensch. Und als solcher kann doch jeder so reden und schreiben wie er oder sie es will. Diese Bevormundung gibt es schlicht nicht.

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vor 5 Minuten schrieb Xamanoth:

Hast du dich schon mal in der Welt der Hochschulpolitik bewegt? Dort wird man ausgebuht, wenn man von Studenten statt von „Studierenden“ spricht. Du hast mal meine Frage wie du zu einer Ansicht gekommen bist mit „jahrelange Erfahrung“ beantwortet. Etwas anderes habe ich da nicht vorzuweisen. Und im Unterschied zu einer Fachsprache, die eine über Jahrzehnte bewährte Einheitsverständigung ermöglicht, fehlt es der Gendersprache sowohl an allgemeiner Anerkennung als allgemeiner Übung. 

 

Und an Ästhetik. Find ich.ich hoffe sehr dass der „Hauptmann“ bleibt.


Anerkennung ist kein Kriterium.
Es war lange anerkannt, dass Frauen nicht studieren oder dass sie nicht politisch aktiv sein können/sollen. Es war sogar anerkannt und Mehrheitsmeinung, dass sie ihren Männern immer zur Verfügung stehen müssen und um Erlaubnis bitten müssen, wenn sie berufstätig sein wollen.
Es war lange anerkannt, dass Gewalt in der Erziehung notwendig ist. Es war lange anerkannt, dass man dem Pfarrer/Doktor/Bürgermeister nicht widerspricht.

Übung entsteht, indem man etwas tut.

Und du findest "Frau Landeshauptmann Klasnic" wirklich ästhetisch?
Für mich klingt das nur lächerlich.

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vor 11 Minuten schrieb Long John Silver:

 

Das war kein Vorwurf. Das ist Tatsache (wie das in den USA verlaufen ist, wurde wie gesagt, damals durch Baumfaeller und mich naeher erklaert, was die Ueberelite um Clinton mit der Wahlschlappe von Hillary zu tun hatte).  Menschen lassen sich nicht auf Dauer bevormunden. Das muss jedem klar sein, der das versucht. Das geht nur in einer Diktatur. In einer Demokratie sucht sich das ganze, was tabusiert wird, ein Ventil. Und dieses Ventil ist nicht unbedingt dann das, was man sich wuenscht. Aber es ist eine Warnung, man sollte darauf hoeren.

 

 

 

 


Dass im Bemühen um Veränderung auch über die Stränge geschlagen wird, ist überall so.
Die Konsequenz kann aber doch nicht sein, dass man in Zukunft alles beim Alten belässt. Das Zuviel beruhigt sich mit der Zeit sowieso von selbst. 

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vor 42 Minuten schrieb Ennasus:

... Was spricht dagegen, dass sich jemand dafür einsetzt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen?

Könntest du erläutern, inwiefern die Welt ein besserer Ort wird, wenn so gesprochen wird? Insbesondere im Hinblick auf das Verdoppeln (Bürgerinnen und Bürger) und diese Partizipialkonstruktionen (Studierende usw.).

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„Landeshauptmann“ klingt eh nach Räuber Hotzenplotz...

 

Werner

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Long John Silver
vor 6 Minuten schrieb Frank:

Wer bevormundet denn hier irgendwen? Natürlich, wenn Unternehmen oder Institutionen Sprachregelungen herausgeben, dann sind die dort Arbeitenden dienstlich daran gebunden. Aber niemand ist nur Mitarbeiter. Jeder ist neben der Arbeit auch Privatmensch. Und als solcher kann doch jeder so reden und schreiben wie er oder sie es will. Diese Bevormundung gibt es schlicht nicht.

 

Schau, Frank, wir sind da wohl beide anders gestrickt. Wenn du diese Enge und Bevormundung nicht empfindest, dann ist es ja gut. Ich will dir dann auch nicht einreden, du haettest das Gefuehl zu haben. Fuer dich ist die Welt dann halt anders.

 

 Fuer mich ist die Bevormundung existent und das hier gerade diskutierte nur ein Beispiel dafuer. Ich kann es dir weder erklaeren noch wirst du es nachempfinden koennen, was ich meine und fuehle. Aber es ist fuer mich so. Und fuer manche andere auch. Sonst wuerden wir uns ja nicht wehren wollen.

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Gerade eben schrieb Xamanoth:

Hauptfrau klingt albern.

Wenn ein Mann mit diesem Titel bekleidet ist sicherlich.
Aber was ist so unalbern an einer Frau Hauptmann?

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Gerade eben schrieb Xamanoth:

Hauptfrau klingt albern.


Mag sein. Für mich auch. Aber "Frau Hauptmann" klingt nach Identitätskrise.
Wenn es so ist, dann muss man eben andere Begriffe suchen - Studierende statt Frau und Herr Student ist ja z.B. auch möglich.
 

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vor 1 Minute schrieb Ennasus:


Dass im Bemühen um Veränderung auch über die Stränge geschlagen wird, ist überall so.
Die Konsequenz kann aber doch nicht sein, dass man in Zukunft alles beim Alten belässt. Das Zuviel beruhigt sich mit der Zeit sowieso von selbst. 

Sinnig wäre, sowohl über Ziel als auch Mittel der Veränderung offen zu diskutieren. Und die Geschichte zeigt, dass das Zuviel sich oft nicht beruhigt, sondern das auf ein Zuviel oft ein vielzuviel folgt.

 

 

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Ach herrjeh, Sprachumerziehung, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wie wäre es mal mit etwas weniger Pathos. Glaubt ihr diesen Schmarrn eigentlich wirklich?

 

Das beste Beispiel, dass es nicht funktioniert, ist doch das Problem des Rassismus gegen Neger in Amerika.

 

Ach nein, um den Rassismus zu bekämpfen, durfte man ja irgendwann nicht mehr Neger sagen. Sondern Schwarze. Damit würde der Rassismus verschwinden, und die Welt würde ein besserer Ort werden, ehrlich!!!

 

Ach herrjeh, alle sagten Schwarze, aber der Rassismus blieb *shocking*

 

Also wurde jetzt "Schwarzer" zum Tabu-Wort. Nun musste man Afro-Amerikaner sagen. Oder Colored. Vielleicht inzwischen Maximal-Pigmentierte?

 

Aber hat es de facto etwas genutzt? Hat die von Menschen wie euch vorangetriebene Sprachkorrektur auch nur ansatzweise etwas am eigentlichen Problem geändert? Nein. Nichts. Aber es ist natürlich viel einfacher, andere anzuklagen, die "falsche" Begriffe benutzen.

bearbeitet von rince
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