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Politik für Alle


mn1217

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vor 49 Minuten schrieb helmut:

faschistoid bezeichnet für mich das graben im schmutz der deutschen geschichte.

nun, keiner im Forum gräbt darin so wohlig wie du, um dann mit dem Schmutz wild um sich zu werfen...

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vor 28 Minuten schrieb MartinO:

Richtig. Genauso, wie es demokratisch ist, sie anzunehmen.

Bleibt genauso unbestimmt.

 

Faschistoid ist also z.B.: zu sagen, dass viele Araber Hitler positiv sehen; Abtreibung nicht für ein Grundrecht zu halten; an einer einheitlichen Staatsbürgerschaft festzuhalten; auf der Autobahn zu fahren; die Schulpflicht zu befürworten; nicht alle nach dem Zweiten Weltkrieg Vertriebenen für Nazis zu halten; eine Verschärfung der Ausländerpolitik abzulehnen; Parteienverbote zu fordern etc. pp. 

Wolltest du das sagen?

das ist alles benannt worden. soll ich die liste immer wiederholen? nachweisbar wird ja hier zum nichtlesen aufgerufen.  vielleicht liegt das daran? aber es sind unbequeme zitate aus alter zeit und heute. viele zeitungen machen sich auch die mühe damit.  werden sie deswegen gelobt? nein, im gegenteil.

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vor 7 Minuten schrieb rince:

nun, keiner im Forum gräbt darin so wohlig wie du, um dann mit dem Schmutz wild um sich zu werfen...

wohlig nicht, wohl aber zeigen. das macht ja den ärger aus.

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vor 1 Stunde schrieb helmut:

das ist dann der sinn der worte und sprachfetzen.

Bei dir hat das, wie ich beinahe körperlich spüre, dass du Werner auf den Geist gehst, was er ja auch sich zu schreiben traut.

Aber ob Werner dir hingegen auf den Geist geht und du in Kauf nimmst, dass er nicht mehr schreibt, weiss ich nicht.

Ich würde sagen: es gibt Spreu und Weizen. 

Das Wort trennt Spreu und Weizen.

Werner, du und ich: wir sind doch alle drei Weizen und nicht Spreu. Wenn man einen der drei zu Spreu erklärt müsste das ja gemeldet werden bei den neuen Forenregeln.

 

bearbeitet von Einsteinchen
.
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vor einer Stunde schrieb Einsteinchen:

Bei dir hat das, wie ich beinahe körperlich spüre, dass du Werner auf den Geist gehst, was er ja auch sich zu schreiben traut.

Aber ob Werner dir hingegen auf den Geist geht und du in Kauf nimmst, dass er nicht mehr schreibt, weiss ich nicht.

Ich würde sagen: es gibt Spreu und Weizen. 

Das Wort trennt Spreu und Weizen.

Werner, du und ich: wir sind doch alle drei Weizen und nicht Spreu. Wenn man einen der drei zu Spreu erklärt müsste das ja gemeldet werden bei den neuen Forenregeln.

 

aus meinem asperger-brevier:

  • Frei von Vorurteilen aufgrund des Geschlechts, des Alters oder der Kultur; Fähigkeit, andere so zu akzeptieren, wie sie sind
  • Drückt eigene Gedanken ungeachtet des sozialen Zusammenhangs aus oder hält an persönlichen Überzeugungen fest

mit eigenen worten: mir geht keiner auf den geist. wer schreibt, der schreibt und wird gelesen. wer nicht schreibt, schreibt nicht und kann nicht gelesen werden. wer liest, der liest. wer antwortet, antwortet. wer nicht liest, kann nicht antworten. wer versteht, der versteht. wer nicht versteht dem fehlt das verständnis. ob ich alle varianten der kommunikation fand, weiß ich nicht.

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Long John Silver
vor 1 Stunde schrieb Einsteinchen:

Bei dir hat das, wie ich beinahe körperlich spüre, dass du Werner auf den Geist gehst, was er ja auch sich zu schreiben traut.

Aber ob Werner dir hingegen auf den Geist geht und du in Kauf nimmst, dass er nicht mehr schreibt, weiss ich nicht.

Ich würde sagen: es gibt Spreu und Weizen. 

Das Wort trennt Spreu und Weizen.

Werner, du und ich: wir sind doch alle drei Weizen und nicht Spreu. Wenn man einen der drei zu Spreu erklärt müsste das ja gemeldet werden bei den neuen Forenregeln.

 

 

Liebes Einsteinchen, 

wir sind hier in einem oeffentlichen Forum und keiner Selbsterfahrungsgruppe oder dem Kreis "wir kuechenpsychologisieren andere User".   Das hat noch nie zu was gefuehrt, ausser dass voellig irrelevant Dinge zum Kernthema erklaert wurden und in Meta-Ebenen durch gekaut.

 

Ich kann mich nur Alfons anschliessen - zurueck zum Thema. Es wird doch nicht  so schwer sein, Dinge zu ignorieren, die einem auf den Geist gehen.

 

Was laeuft denn jetzt so in in Thueringen? 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 4 Stunden schrieb Shubashi:

 

Das verstehe ich natürlich - aber wenn Du nur einen kurzen Blick auf den Verfasser wirfst, siehst Du ja schon, dass sehr wahrscheinlich nichts substanzielles kommt und nimmst den Inhalt gar nicht zu Kenntnis. Oder es gibt ja auch noch die "Ignore"-Funktion. Ich bin auch ein Harmonie-Mensch, und da gilt: was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

Ich weiß, dass Du nicht der einzige bist, dem die sinnlose Sabbelwut auf den Senkel geht, aber sich da irritieren zu lassen gibt solchen Manien nur Aufwind.

Mein Rat: jetzt Darjeeling, heiß, und dann: keep calm and carry on!

 

Nicht jeder mit dem A nicht mehr spielen will,hat deswegen nicht nichts Substanziellen zusagen.

Wer beurteilt das überhaupt?

 

 Das Spielchen in Thüringen ist ganz interessant und die Reaktionen darauf auch...

bearbeitet von mn1217
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vor 3 Stunden schrieb MartinO:

Richtig. Genauso, wie es demokratisch ist, sie anzunehmen.

Bleibt genauso unbestimmt.

 

Faschistoid ist also z.B.: zu sagen, dass viele Araber Hitler positiv sehen; Abtreibung nicht für ein Grundrecht zu halten; an einer einheitlichen Staatsbürgerschaft festzuhalten; auf der Autobahn zu fahren; die Schulpflicht zu befürworten; nicht alle nach dem Zweiten Weltkrieg Vertriebenen für Nazis zu halten; eine Verschärfung der Ausländerpolitik abzulehnen; Parteienverbote zu fordern etc. pp. 

Wolltest du das sagen?

Abtreibung ist ein Grundrecht? Die ist doch sogar verboten und wird nur unter bestimmten Bedingungen nicht bestraft?

 

Sorry,das soll zu keiner neuen Diskussion führen.

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Um wieder zum Thema zu kommen:

Mit das Bemerkenswerteste an der Aktion in Thüringen ist die intensivierte Selbstdemontage der CDU - angeführt durch Frau AKK und Frau Merkel.

Ich denke, eine Kanzlerkandidatur von AKK ist nur noch als Kamikaze denkbar, und auch darüber hinaus ist die Luft aus der Union raus.

 

Nur gibt durch den Niedergang der SPD auch keine richtige Alternative;  GRR macht die SPD noch mehr zum unbedeutenden Juniorpartner - und die Bundeslinke?

Bekommt man BW auf Bundesebene, wenn man Grün wählt - und doch was wie die Berliner RRG-Verhältnisse? Dann eher Kemmerich for Kanzler.....

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vor 3 Minuten schrieb Shubashi:

Um wieder zum Thema zu kommen:

Mit das Bemerkenswerteste an der Aktion in Thüringen ist die intensivierte Selbstdemontage der CDU - angeführt durch Frau AKK und Frau Merkel.

....

das bemerkenswerte ist die beliebtheit frau merkels. ich freue mich und habe anteil.

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vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

Oder es gibt ja auch noch die "Ignore"-Funktion.

 

Mindestens die Hälfte aller Postings ignoriere ich noch nicht einmal. Die lasse ich als weißes Rauschen an mir vorüber ziehen. Man muss nicht gegen jede Windmühle in den Schlacht ziehen. 

 

Aber um auch inhaltlich die Kurve zu kriegen: mir fiel bei all der deutschen Aufgeregtheit der österreichische Nachbar ein. Vor kurzem wurde im Burgenland gewählt. Vor einigen Jahren ließ sich der damalige SPÖ-Häuptling der Burgenländer zwar nicht von den dortigen Rechten - der FPÖ -  zum Landeshauptmann wählen (entspricht dem Ministerpräsidenten in Deutschland), nein, er ging sogar einen Schritt weiter: um nicht gezwungen zu sein mit der ÖVP eine große Koalition zu bilden, ging er eine mit der FPÖ ein. Die Bundes-SPÖ bzw. Teilorganisationen der SPÖ schrien auf: Tabubruch! Eklat! Durchbrechung der Brandschutzmauer! Der Landeshauptmann der SPÖ Burgenland ließ das von sich abperlen, und konterte sinngemäß und selbstbewusst mit der Aussage, was die SPÖ Burgenland mache oder nicht mache, sei seine Sache und nicht jene des Bundes. Bei der Wahl im Jänner errang die SPÖ die absolute Mehrheit und brauchte die Koalition mit der FPÖ nicht fortzusetzen. Scheinbar belohnten die Burgenländer also den selbstbewussten Kurs der Landes-SPÖ und scherten sich keinen Deut um die moralischen, um nicht zu sagen: moralisierenden Einwände, die von der Bundesmutter-Partei auf die SPÖ Burgenland hernieder prasselten. Standhaft bei einem Kurs bleiben kann sich lohnen. Aber das verstehen weder CDU noch FDP, vielmehr treiben sie ihre jeweiligen Landesorganisationen in Thüringen vor sich her. Ich getraue mir zu sagen: die Wähler werden es ihnen nicht lohnen. Die schätzen Standhaftigkeit mehr. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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Meine Großmutter war kein Nazi. Sie wollte nicht, dass man einen Weltkrieg anfängt, Juden vergast, Behinderte tötet, das Kreuz durch ein Hitlerbild ersetzt oder gar Priester ins KZ sperrt. Trotzdem hat sie die NSDAP gewählt. Ich vermute mal, sie misstraute den Politikern der anderen Parteien. Was sie klar erkannte, war, dass diese Herrn keinen A**** in der Hose hatten.

 

Hatten sie auch nicht. Irgendwann knickten sie vor der NSDAP ein, die auch von meiner Großmutter gewählt wurde, weil sie einfach komplett überfordert mit der Demokratie war, weil sie den Schlappschwänzen nur einen Denkzettel verpassen wollte, damit die aufwachen, aber die haben halt die NSDAP an die Macht kommen lassen.

 

Eines musste man der NSDAP lassen: Schlappschwänze waren das nicht, die wussten, was sie wollten. Das war nicht das, was meine Großmutter wollte, wie gesagt. Leider hatte Großmutter in einem Recht: Tatsächlich waren die Leute in den anderen Parteien Schlappschwänze, bis auf diese Terroristen vom linken Rand, SPD und so, die Großmutter nie gewählt hätte, linke gottlose Socken.

 

Und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Großmutter bekam, was sie nicht wollte: Einen Weltkrieg, Völkermord, Euthanasie, KZs mit irgendwie den falschen Leuten drin und die Kreuze wurden abgehängt.

 

Die Krux an der Sache ist: Politiker halten ihre Versprechen nicht, sind korrupt und feig. Dann kommt ein Held von links oder rechts, der will mit der ganzen Geschichte aufräumen. Hüte dich, Großmutter, vielleicht macht er das wirklich! Willst du das?

 

Großmutter hat die falschen gewählt, die Geschichte beweist es. Aber die schlappen Politiker, die mit den Rechtspopulisten zusammengearbeitet und ihnen ermöglicht haben, ihre Ideen umzusetzen, die sind genauso schuld.

 

Die Moral von der Geschichte: Man sollte die Versprechen von links und rechts tatsächlich ernst nehmen. Will man das wirklich, dass das in unserem Land passiert? Denn sie meinen das wirklich bitter ernst. Das sind keine Wahlversprechen, das sind Drohungen. Eines aber kann man zusätzlich noch sagen: Was Korruption betrifft, da sind die Rechten lernfähig ohne Ende.

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Ich denke, die vermutlichen Neuwahlen werden das abschließende Urteil über die thüringer Vorgänge bringen - wir sollten uns aber auch nicht wundern, wenn das Gewicht der gemäßigten Parteien dort weiter sinkt.

 

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Nur werden dann die meisten die Ursache nicht in dem beispiellos peinlich-hysterischen Weltuntergangsgejammer der Bundespolitiker und deren Einmischung in die Landespolitik sehen...

bearbeitet von rince
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Die Lehre der letzten Woche ist doch: wenn ich die SED-Sympathisanten nicht an der Regierung haben will, sind CDU oder FDP keine Option...

bearbeitet von rince
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vor 12 Minuten schrieb rince:

Die Lehre der letzten Woche ist doch: wenn ich die SED-Sympathisanten nicht an der Regierung haben will, sind CDU oder FDP keine Option...

 

Das ist aber der gewöhnliche Gang der Geschichte: die Auseindersetzung mit dem NS-Staat wird auch intensiver, je weiter er zurückliegt - es ist eben einfacher geworden. Genauso wird die echte Auseinandersetzung mit der SED-Herrschaft leichter fallen, wenn die alten Sozialisten und ihre Parteien der Vergangenheit angehören. 

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vor 17 Stunden schrieb mn1217:

Abtreibung ist ein Grundrecht? Die ist doch sogar verboten und wird nur unter bestimmten Bedingungen nicht bestraft?

 

Sorry,das soll zu keiner neuen Diskussion führen.

Es geht mir nicht um die geltende Gesetzeslage, sondern ich habe die undifferenzierte Verwendung des Ausdrucks "faschistoid" kritisiert. Bitte lies genauer.

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vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

 

Das ist aber der gewöhnliche Gang der Geschichte: die Auseindersetzung mit dem NS-Staat wird auch intensiver, je weiter er zurückliegt - es ist eben einfacher geworden.

 

Der 1999 verstorbene christlich-konservative Journalist Johannes Gross hat dieses Phänomen mit einem Satz aufgespießt: „Je länger das Dritte Reich tot ist, umso stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen.“ Gross hat damit auf die „Antifa“ gezielt, die schon damals vor einem drohenden „Vierten Reich“ warnte. Dabei, wie es in einem Artikel in der Welt gleichfalls pointiert auf den Punkt gebracht wurde, die Tatsache ignorierend, dass sich die „Antifa“ nur dort entfalten kann, wo es keinen „Fa“, also keinen Faschismus, gibt. 

Was die SED und ihren Staat betrifft, da glaube ich nicht, dass es zu einer späteren öffentlichen Abrechnung kommen wird. Dazu wurde zu lange am Weißwaschen dieser Zeit und der handelnden Personen gearbeitet. Heute ist es kein sonderlich Problem damals IM gewesen zu sein, um dennoch in der Folge im wiedervereinigten Deutschland Karriere gemacht zu haben. Diese Leute werden ja sogar in den Bundestag gewählt. Und niemand wird für eine Aussage wie "es war nicht alles schlecht in der DDR" gescholten, im Gegenteil, ein ganzer Chor an Zustimmung wird erschallen. Und wer dennoch widerspricht, ist ein klarer Fall für die "Arbeit" der Antifa, denn ganz offensichtlich rechts. Heute muss man links sein, allenfalls ist die Mitte gerade noch zumutbar, aber alles darüber hinaus ist eine Zumutung und muss bekämpft werden, denn da steht scheinbar überall heimlich "Adolf" darauf. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 49 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Der 1999 verstorbene christlich-konservative Journalist Johannes Gross hat dieses Phänomen mit einem Satz aufgespießt: „Je länger das Dritte Reich tot ist, umso stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen.“ Gross hat damit auf die „Antifa“ gezielt, die schon damals vor einem drohenden „Vierten Reich“ warnte. Dabei, wie es in einem Artikel in der Welt gleichfalls pointiert auf den Punkt gebracht wurde, die Tatsache ignorierend, dass sich die „Antifa“ nur dort entfalten kann, wo es keinen „Fa“, also keinen Faschismus, gibt. 

Was die SED und ihren Staat betrifft, da glaube ich nicht, dass es zu einer späteren öffentlichen Abrechnung kommen wird. Dazu wurde zu lange am Weißwaschen dieser Zeit und der handelnden Personen gearbeitet. Heute ist es kein sonderlich Problem damals IM gewesen zu sein, um dennoch in der Folge im wiedervereinigten Deutschland Karriere gemacht zu haben. Diese Leute werden ja sogar in den Bundestag gewählt. Und niemand wird für eine Aussage wie "es war nicht alles schlecht in der DDR" gescholten, im Gegenteil, ein ganzer Chor an Zustimmung wird erschallen. Und wer dennoch widerspricht, ist ein klarer Fall für die "Arbeit" der Antifa, denn ganz offensichtlich rechts. Heute muss man links sein, allenfalls ist die Mitte gerade noch zumutbar, aber alles darüber hinaus ist eine Zumutung und muss bekämpft werden, denn da steht scheinbar überall "Adolf" darauf. 

 

Nun ja, ehemalige NS-Funktionäre haben auch das Schlcksal der frühen Bundesrepublik mitbestimmt - da hatten es SED-Anhänger tlw. schwerer, weil ja viele Positionen im Osten mit zweit- und drittrangigem Westpersonal besetzt werden konnte. Der heutige Antifaschismus lebt ja auch von schönen Fiktion, wir wären alles Bessermenschen, die das alles gaaaanz anders gemacht hätten.

Wie wenig das zur Realität passt, kann man gerade an den Düsseldorfer Plänen zur NS-bezogenen Revision der Straßennamen sehen: es geht v.a. darum Kriterien so auszulegen, dass es unseren gegenwärtigen Wertekanon schmückt.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/strassennamen-in-duesseldorf-muss-weg-darf-bleiben-16622909.html?premium

D.h. wenn zwei das gleiche taten, bleibt der heute noch geschätzte Künstler dem Stadtbild erhalten, der eher unbedeutende Schreiberling wird moralisierend als großer Schuft entlarvt, damit die heutige Generation so ihren "Mut" beweisen kann.

Wenn ein Bodo Ramelow zur irrelevanten Figur der Geschichte geworden sein wird, kann man mit ihr selbstverständlich auch belegen, wie damals SPD und Grüne aus purer Machtgier zu Trittbrettfahrern der Stalinismuserben wurden.

Nichts ist so flexibel wie moralische Maßstäbe, wenn sie kostengünstig verschoben werden können. 

Wir haben die höchsten Maßstäbe für die Verbrechen der Vergangenheit, wir setzen sogar hochtrabende Bundestagsdebatten dazu an.

Die Völkermörder der Gegenwart können direkt unter unseren Augen sitzen, und wir finden maximal ein paar gute Ausreden, warum wir mit denen nichts zu tun hätten.

Ergo: Geschichte ist gut für Museen und Gedenkstätten, als ideologischer Knüppel, um dem Gegner eine zu verpassen - aber lernen tun wir daraus nur, was niemanden in der Gegenwart bei wichtigen Dingen stört.

 

Edit: 

Jetzt habe ich mich wieder vom Thema ablenken lassen.

Eigentlich wollte ich mich über das Dilemma der bürgerlichen Parteien in der Erfurter Krise äußern:

Zitat

...

Das Bedrückendste der vergangenen Tage ist, dass die Parteien der gesellschaftlichen Mitte wieder und wieder am Rechtspopulismus scheitern. Obwohl die AfD immer weiter nach rechts gewandert ist, schafft sie es spielend, das bürgerliche Lager in Selbstzweifel und Selbstzerfleischung zu treiben. Große taktische Finesse steckt da oft gar nicht dahinter, auch in Thüringen haben sich CDU und FDP die Grube selbst gegraben. Und am Ende wird Ramelow, den sie so clever austricksen wollten, wahrscheinlich doch triumphieren.

 

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/krise-in-erfurt-in-der-thueringer-grube-16624170.html

 

Das Problem daran könnte werden: wo gehen die Wähler hin, die bei CDU und FDP kein Angebot mehr finden? Mit Glück werden sie Nichtwähler, mit Pech stärken sie die Radikalen.

bearbeitet von Shubashi
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vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

 

Das ist aber der gewöhnliche Gang der Geschichte: die Auseindersetzung mit dem NS-Staat wird auch intensiver, je weiter er zurückliegt - es ist eben einfacher geworden. Genauso wird die echte Auseinandersetzung mit der SED-Herrschaft leichter fallen, wenn die alten Sozialisten und ihre Parteien der Vergangenheit angehören. 

Die Gleichsetzung ist echt daneben.

Nicht nur ist Herr Ramelow des Extremismus völlig unverdaechtig,er ist glaube ich sogar Wessi.

Also nix "SED".

Ihr betreibt hier whataboutism.

Die Linken sind viel schlimmer...

Klar, und der Mord an Lücke und das Attentat in Halle waren Taten der RAF...

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Entschuldigung, die Linke als Nachfolgepartei der SED beharrt bis heute darauf, dass die DDR-Diktatur kein Unrechtsstaat war.

Keiner sagt, die Linken wären viel schlimmer. Das ist eine bewusste Lüge deinerseits.

Aber ich habe genug Kommentare in den asozialen Medien bezüglich des FDP- Typens gelesen, nachdem sich bitte niemand mehr aus dem linken Lager über den nächsten Übergriff an einem Politiker wundern oder aufregen sollte. Denn die Brandstifter sind gleichmäßig verteilt.

 

Was in meinen Augen wirklich schlimm war, war die Suggestion, dass letzte Woche mit Müh und Not die nächste Machtergreifung verhindert worden ist, die offensichtlich die unausweichliche Konsequenz aus einer Schwarz-Gelben Minderheitsregierung in Thüringen gewesen wäre.

bearbeitet von rince
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vor 56 Minuten schrieb mn1217:

Die Gleichsetzung ist echt daneben.

Nicht nur ist Herr Ramelow des Extremismus völlig unverdaechtig,er ist glaube ich sogar Wessi.

Also nix "SED".

Ihr betreibt hier whataboutism.

Die Linken sind viel schlimmer...

Klar, und der Mord an Lücke und das Attentat in Halle waren Taten der RAF...

 

Es geht darum, in welcher historischen Tradition jemand steht - in Düsseldorf zieren eben auch heute noch die Namen wichtiger NS-Kulturfunktionäre die Namen von Straßenschildern.

Dass die "Linke" eine Nachfolgepartei der ehemals stalinistischen SED ist, dürfte völlig außer Zweifel stehen, nur finden wir das heute nicht mehr schlimm, weil die Linke eine andere Politik macht.

Die SED hat übrigens auch die RAF unterstützt.

 

Die AfD wiederum ist eine völlig neue Partei, die weder irgendeinen Terroristen unterstützt hat noch sich von irgendwelchen NS-Organisationen ableitet - historisch ist sie also tatsächlich völlig unbelastet.

 

Mein Argument ist also folgendes: was irgendeine Gruppe in der Vergangenheit mal getan hat, ist eigentlich nicht besonders wichtig - wichtig ist, welche heutigen Politiken und Interessen wir damit verbinden. Wir entscheiden also sehr stark nach politischer Opportunität, wie die Geschichte zu bewerten ist, wollen uns das aber selten eingestehen.

Zukünftige Generationen werden das vermutlich ebenso handhaben, und deshalb hängt es vor allem von zukünftigen politischen Haltungen ab, ob Herr Ramelow als großartiger Landesvater Thüringens gesehen wird, oder aber politischer Abstauber, der vom unverdauten Erbe einer stalinistischen Partei profitieren konnte.

bearbeitet von Shubashi
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