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Politik für Alle


mn1217

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Sag nichts gegen den Diesel. CO²-technisch ist das sauberer als jeder Benziner.

 

Mit den Bayern werden wir leben müssen. Selbst, wenn sie nicht von Berlin aus mitregiert werden würden, kann ich mir nicht vorstellen, daß sie nicht in der EU verblieben.

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8 hours ago, Ennasus said:


Auch da triffst du eine Vorentscheidung, die mit einer bestimmten Haltung zu tun hat und die mögliche Informationen auswählt. In dem Fall hast du dich entschieden, dass die Nationalität keine Rolle spielt oder spielen darf. Für andere könnte so etwas der Beweis für eine tendenziöse Berichterstattung sein.
Auch Werners Vorschlag ist nicht neutral. Zu "Großfamilien" und "Messerstiche" gehören selbstverständlich auch bestimmte Assoziationen, die bewirken, dass die information je nach eigener Weltanschauung aufgenommen und einsortiert wird. (z.B. "Typisch! Wir sollten diese Leute endlich aus dem Land schicken." oder "Typisch, schon wieder wird Stimmung gegen die Roma gemacht!")
Letzteres lässt sich, glaube ich, in so kurzen Sätzen nicht vermeiden. Wir ticken nun mal so, dass wir neue Informationen immer so in das in unserem Gehirn bereits Vorhandene integrieren, dass sie für uns (mit unserer Prägung, mit unserer Weltsicht), Sinn ergeben.

Die Stadt mit den meisten Morden in den USA war in den letzten Jahren Baltimore.

Das ist die ganz neutrale Information.

Aber, die ganz überwiegende Anzahl dieser Morde ereignete sich in wenigen bestimmten Stadtvierteln, Täter und Opfer waren meist afroamerikanische Bandenmitglieder.

Letztere Information ist natürlich geeignet, Vorurteile zu schüren, aber ist sie wirklich irrelevant? 
Ähnlich ist es bei meinem Duisburg-Beispiel. Das Risiko für dich oder mich, in dieser Stadt abgemurkst zu werden, ist nicht größer als anderswo, aber es gibt in dieser Stadt einige wenige Viertel mit bestimmter Klientel, die man besser meiden sollte.

Vorurteile hin oder her. Wer nicht in der Lage ist, da zu differenzieren, der wird auch durch entsprechend zurückhaltende Berichterstattung seine Vorurteile nicht ablegen. Aber für alle anderen ist es eine wichtige Information.

 

Werner

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vor 2 Minuten schrieb Werner001:

Vorurteile hin oder her. Wer nicht in der Lage ist, da zu differenzieren, der wird auch durch entsprechend zurückhaltende Berichterstattung seine Vorurteile nicht ablegen. Aber für alle anderen ist es eine wichtige Information. 

Ich bin mir auch nicht sicher ob es Aufgabe von Journalisten ist - quasi in pädagogischem Eifer - Vorurteile abzubauen. Das würde der Mainstream der Journalisten vermutlich auch ablehnen. Allerdings ist es in der Verantwortung von Journalisten die Realität so abzubilden das Vorurteile nicht noch weiter geschürt werden. Und ich denke da ist ein Unterschied.

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2 minutes ago, Frank said:

Ich bin mir auch nicht sicher ob es Aufgabe von Journalisten ist - quasi in pädagogischem Eifer - Vorurteile abzubauen. Das würde der Mainstream der Journalisten vermutlich auch ablehnen. Allerdings ist es in der Verantwortung von Journalisten die Realität so abzubilden das Vorurteile nicht noch weiter geschürt werden. Und ich denke da ist ein Unterschied.

Es ist halt die Frage, was man unter “schüren” versteht. Für den einen ist das schon der Hinweis auf den Duisburger Stadtteil Marxloh, für den anderen ist selbst die Erwähnung der beiden sich streitenden Großfamilien nur der Hinweis, dass er, der keiner solchen angehört, keine Sorge haben muss, wahllos abgestochen zu werden.

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb Frank:

Allerdings ist es in der Verantwortung von Journalisten die Realität so abzubilden das Vorurteile nicht noch weiter geschürt werden. Und ich denke da ist ein Unterschied.

Je mehr ein Vorurteil durch die Realität "geschürt" werden kann, desto weniger ist es ein Vorurteil. Denn offensichtlich entspricht die Realität ja dann diesem "Vorurteil".

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vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

In einer solchen Atmosphäre, in der systematisch versucht wird, dem Publikum das eigene Denken erst abzunehmen, und dann abzugewöhnen, und die Medien ihren Kredit verspielen, blühen Verschwörungstheorien, und die sozialen Medien tragen ihren Teil dazu bei. Aber sie sind nicht die Ursache des Übels. Sie machen es nur sichtbar. 

Niemand versucht dem Publikum das Denken abzunehmen, es ist doch das Publikum, das sich ein trauriges Gesicht des Moderators wünscht, wenn ein Flugzeug abstürzt oder wenn Trump zum Präsidenten gewählt wird. Die Alternative in Form eines emotionslosen, wertfreien Vortrags der Fakten wird halt einfach nicht nachgefragt, auch wenn die Öffentlichen das zumindest noch ein wenig in Tagesschau und Co. versuchen. Bei den Privaten hat es das meiner Erinnerung nach überhaupt nie gegeben. Die sozialen Medien machen nicht die üble Steuerung des Publikums durch irgendjemandem sichtbar, sie machen sichtbar, was die Menschen wollen: Emotionen statt Fakten.

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vor 7 Stunden schrieb Stormy:

Niemand versucht dem Publikum das Denken abzunehmen, es ist doch das Publikum, das sich ein trauriges Gesicht des Moderators wünscht, wenn ein Flugzeug abstürzt oder wenn Trump zum Präsidenten gewählt wird. Die Alternative in Form eines emotionslosen, wertfreien Vortrags der Fakten wird halt einfach nicht nachgefragt, auch wenn die Öffentlichen das zumindest noch ein wenig in Tagesschau und Co. versuchen. Bei den Privaten hat es das meiner Erinnerung nach überhaupt nie gegeben. Die sozialen Medien machen nicht die üble Steuerung des Publikums durch irgendjemandem sichtbar, sie machen sichtbar, was die Menschen wollen: Emotionen statt Fakten.

 

Das beschreibst Du zwar richtig, heißt aber in meinen Augen auch, dass es da einen journalistischen Paradigmenwechsel gegeben hat: Emotion statt Fakten ist eigentlich früher nicht der Maßstab des Journalismus gewesen, sondern der von Reklame. Der private Fernsehjournalismus hat da sicher die erste große Bresche gerissen, im Zeitalter sozialer Medien ist es zum Prinzip verfestigt: selbst vormals seriöse Medien wollen/können nicht mehr auf "clickbaiting" verzichten.

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vor 13 Stunden schrieb Marcellinus:

....In einer solchen Atmosphäre, in der systematisch versucht wird, dem Publikum das eigene Denken erst abzunehmen, und dann abzugewöhnen, und die Medien ihren Kredit verspielen, blühen Verschwörungstheorien, und die sozialen Medien tragen ihren Teil dazu bei. Aber sie sind nicht die Ursache des Übels. Sie machen es nur sichtbar. 

 

Was wir bräuchten, wäre wieder eine echte Konkurrenz von politischen Ideen, und eine Öffentlichkeit, der man und die sich selbst wieder zutraute, sich auf der Basis eines realisischeren Bildes dieser Welt ein eigenes Urteil zu bilden. Nicht daß ich erwarte, daß es passiert. 

 

in diesem soziale medium lese ich verschwörungstheorien, ähnlich wie umvolkung, bevölkerungsaustausch, islamisierung.

 

jetzt ruft einer "haltet den dieb".  eine echte konkurrenz gibt es u.a. zwischen christlichen werten, afd-ideen, linken illusionen, sozialen zielen, wirtschaftsliberalen

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Long John Silver
vor 15 Stunden schrieb Frank:

Ich bin mir auch nicht sicher ob es Aufgabe von Journalisten ist - quasi in pädagogischem Eifer - Vorurteile abzubauen. Das würde der Mainstream der Journalisten vermutlich auch ablehnen. Allerdings ist es in der Verantwortung von Journalisten die Realität so abzubilden das Vorurteile nicht noch weiter geschürt werden. Und ich denke da ist ein Unterschied.

 

Das ist falsch. Es gibt nur eine  Realitaet und wenn man diese nicht richtig "abbildet" ist es kein guter Journalismus, sondern Meinungsmache, wahlweise auch Kriecherei und vorauseilender Gehorsam.

 

Journalisten haben keine Erziehungsfunktion und sie sind auch nicht verantwortlich dafuer, ueber welche Menschen und Ereignisse sie berichten. Wenn es einen bewaffnete Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Grossfamilien gibt, dann ist das Realitaet, wenn die Leute,  von denen berichtet wird, diese oder jene Staatsangehoerigkeit haben, dann ist das Realitaet, wenn dieses oder jenes Haus einstuerzt, dann ist es dieses oder jenes Haus und kein anderes. 

 

Die Verantwortung der Journalisten liegt darin, die Realitaet so nahe und getreu wie moeglich zu beschreiben und dazu gehoeren ALLE Informationen, die sie bekommen koennen ueber ein Ereignis. Da darf es keine Selektion geben, nur um jemand in den Hintern zu kriechen oder  weil "Vorurteile geschuert" werden koennten. Die Realitaet sieht momentan anders aus,

 

Vorurteile werden nicht geschuert durch der Realitaet entsprechende  Berichte, sondern durch Kommentare, Meinungen und diese Art von Reportagen, wie sie letzlich zu Recht am Pranger standen, wo es keine Grenze mehr zwischen Berichterstattung, Essay und persoenlicher literarischer Freiheit gibt, sondern nur noch einen Wust von Eindruecken, Assoziationen und Unwahrheiten.

 

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vor 8 Minuten schrieb Long John Silver:

Es gibt nur eine  Realitaet

Realität ist auch nur eine Illusion die man sich macht, wenn man noch nichts getrunken hat.

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vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Realität ist auch nur eine Illusion die man sich macht, wenn man noch nichts getrunken hat.

Das habe ich fast wörtlich auf einer Bonner Studententoilette gelesen.

 

"Realität ist nur eine Illusion, die bei Mangel an Drogen auftritt" 

 

Du warst aber nicht der Autor dieser Schmiererei? :)

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vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

AfD Flügell als rechtextrem eingestuft klick

 

Ich erwarte da künftig eine Menge Dreck zu finden - v.a. die Verbindung zu anderen Rechtsextremisten und deren Organisationen. Als weiteres hoffe ich, dass sich Beamte und staatliche Funktionsträger künftig mehr von diesem Laden abgeschreckt fühlen. Und als drittes können sich jetzt demokratische Nationalkonservative oder EU-Kritiker vervortun, und die Höcke'schen Rechtsextremisten in ihre Schranken weisen - oder sie müssen eben beantworten, warum sie sich mit solchem Pack zusammentun.

 

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vor 32 Minuten schrieb duesi:

Das habe ich fast wörtlich auf einer Bonner Studententoilette gelesen.

 

"Realität ist nur eine Illusion, die bei Mangel an Drogen auftritt" 

 

Du warst aber nicht der Autor dieser Schmiererei? :)

Ich kenne das Zitat nur von Cora von Ablass-Krause alias Gerburg Jahnke.

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Abschreckendstes Beispiel ist offensichtlich Schweden. Die dortige Einwanderungs- und Integrationspolitik der letzten Jahre, die hier ja gerne als vorbildlich verkauft worden ist, ist ja offensichtlich krachend gescheitert. Die Gewaltexzesse in einigen Vierteln sind kaum in den Griff zu bekommen. Aber die Medien berichten politisch korrekt nicht, wer dahinter steckt, obwohl es bekannt ist... es könnten ja Vorurteile geschürt werden. 

 

So kann man das eigentlich Problem (nämlich dass Integration nicht einfach so von alleine passiert) schön ignorieren.

bearbeitet von rince
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vor 57 Minuten schrieb Long John Silver:

...Es gibt nur eine  Realitaet und wenn man diese nicht richtig "abbildet" ist es kein guter Journalismus, sondern Meinungsmache, wahlweise auch Kriecherei und vorauseilender Gehorsam.....

 

falscher geht schon nicht mehr. jeder hat seine wahrnehmung. wenn er ein bißchen selbstkritisch ist, nennt er dieses auch wahrnehmung. ist er unkritisch, nennt er es realität, wirklichkeit.

sind zwei selbstkritisch, versuchen sie ihre wahrnehmungen abzugleichen und dann anzugleichen um ihre "realität" realer zu machen. da ich mit einem journalisten nicht in die diskussion komme, bleibt nur kritische sicht mit hilfe anderer journalisten. auch bildung und wissen soll helfen. aber wer miesepetrig ist, dem ist nicht zu helfen.

auch die frage, ob es die meinung des journalisten ist, bleibt unbeantwortet. er hat einen oder mehrere  herrn.

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vor 19 Minuten schrieb rince:

Abschreckendstes Beispiel ist offensichtlich Schweden. Die dortige Einwanderungs- und Integrationspolitik der letzten Jahre, die hier ja gerne als vorbildlich verkauft worden ist, ist ja offensichtlich krachend gescheitert. Die Gewaltexzesse in einigen Vierteln sind kaum in den Griff zu bekommen. Aber die Medien berichten politisch korrekt nicht, wer dahinter steckt, obwohl es bekannt ist... es könnten ja Vorurteile geschürt werden. 

 

So kann man das eigentlich Problem (nämlich dass Integration nicht einfach so von alleine passiert) schön ignorieren.

"

Bloggerin Mira Aksoy erwartet, dass sich die Situation künftig sogar noch zuspitzen wird:

 

Da sie in derselben Gegend aufwachsen, teilen sie die gleichen Einstellungen. Es ist leicht für sie, sich untereinander zu vernetzen. Ihnen ist nicht danach, Teil von Schweden zu werden, und sie bleiben in ihren abgeschotteten Gemeinschaften und beginnen damit, Straftaten zu begehen.“

 

hier gab es ja den intelligenten vorschlag durch namensvergabe deutscher namen die integration zu verbessern. zwei foranten aus dem kreis der "fremdenfreunde" sprachen von alltagsrassismus.

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vor 16 Stunden schrieb Frank:

Ich bin mir auch nicht sicher ob es Aufgabe von Journalisten ist - quasi in pädagogischem Eifer - Vorurteile abzubauen. Das würde der Mainstream der Journalisten vermutlich auch ablehnen. Allerdings ist es in der Verantwortung von Journalisten die Realität so abzubilden das Vorurteile nicht noch weiter geschürt werden. Und ich denke da ist ein Unterschied.

 

Vorurteile haben die Menschen immer, wie soll ein Journalist da realistischerweise wissen, welche er bedient?

Sollte er z.B. über die USA unter Präsident Trump anders berichten als unter Präsident Obama, weil Umfragen ergeben haben, dass unter ersterem antiamerikanische Vorbehalte zunehmen?

Ich denken, der Haken liegt woanders, und zwar was Stormy angesprochen hat: die Emotionalisierung der Berichterstattung. Nicht auf die Gefühle des Lesers spekulieren, sondern möglichst nüchtern die Fakten schildern.

Natürlich hängt das auch wieder von der journalistischen Textsorte ab - generell ist aber bei allen Medien eine Boulevardisierung festzustellen, sowohl was Themenauswahl, Sprache und Themendarstellung angeht. Photoauswahl und Wortwahl sind inzwischen deutlich mehr darauf ausgerichtet, Sympathie oder Antipathie beim Leser zu wecken, er wird viel häufiger genötigt, auch emotional Stellung zu beziehen.

Und es wird eben auch im Meinungsteil wesentlich emotionaler appelliert, was die "richtige" Stellungnahme ist.

 

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vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

 

Das beschreibst Du zwar richtig, heißt aber in meinen Augen auch, dass es da einen journalistischen Paradigmenwechsel gegeben hat: Emotion statt Fakten ist eigentlich früher nicht der Maßstab des Journalismus gewesen, sondern der von Reklame. Der private Fernsehjournalismus hat da sicher die erste große Bresche gerissen, im Zeitalter sozialer Medien ist es zum Prinzip verfestigt: selbst vormals seriöse Medien wollen/können nicht mehr auf "clickbaiting" verzichten.


Das halte ich erstens für einen sehr verklärten Blick auf die Vergangenheit - ich glaube, das hat es noch nie gegeben, dass Journalisten nicht auch das Bedürfnis nach Emotionen bedient haben (Ich erinnere mich an viele Zeitungsartikel unseres lokalen Blattes, die ganz klar und mit höchst emotionalen Appellen die politische Linie dieser Zeitung transportiert und unterstützt haben haben, schon seit ich Kind war.).
Und das hat mit meinem zweiten Punkt zu tun: Natürlich haben auch Journalisten Anliegen und Gefühle und natürlich denken auch Journalisten. Aber selbst wenn es gefühlslose Computer wären, müssten sie ein Programm implementiert haben, das Informationen nach bestimmten Kriterien auswählt, das eine bestimmte Wortwahl vorgibt, das Bilder auswählt... all das.
Es gibt - sobald man auswählt (und das muss man) - keine neutralen Fakten.
Journalisten vorzuwerfen, dass sie denken, dass sie fühlen, dass ihre Werte in ihre Berichterstattung einfließen, halte ich für absurd. Was ihr hier fordert, ist aus meiner Sicht nicht nur unmöglich, sondern es entmündigt die Leser erst recht: Es ist, als ob ihr den Lesern nicht zutraut, dass sie auch das einordnen können und dass sie es schaffen, auch ihr Wissen um den weltanschaulichen Hintergrund eines Journalisten in eine Beurteilung einer Information mit einfließen zu lassen.

Mir kommt vor, dieses Gejammer um den angeblichen Paradigmenwechsel im Journalismus hat zumindest im Forum ab dem Moment angefangen, ab dem klar wurde, dass viele Journalisten eine andere Verantwortung Europas im Umgang mit Asylwerbern wahrnehmen als es viele Forenmitglieder tun. Ich kann ich mich nicht an so etwas erinnern zu einer Zeit, in der es noch Mainstream war, darauf zu achten, dass bestimmte Werte in jedem Fall ernst zu nehmen sind und Vorrang haben.

bearbeitet von Ennasus
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vor 2 Minuten schrieb Ennasus:

Ich kann ich mich nicht an so etwas erinnern zu einer Zeit, in der es noch Mainstream war, darauf zu achten, dass bestimmte Werte in jedem Fall ernst zu nehmen sind und Vorrang haben.

Du meinst jetzt aber nicht die verlogenen 70er/80er als aus "Humanität" Milliarden in die Entwicklungsländer geschickt wurden?

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5 minutes ago, Ennasus said:

Mir kommt vor, dieses Gejammer um den angeblichen Paradigmenwechsel im Journalismus hat zumindest im Forum ab dem Moment angefangen, ab dem klar wurde, dass viele Journalisten eine andere Verantwortung Europas im Umgang mit Asylwerbern wahrnehmen als es viele Forenmitglieder tun. Ich kann ich mich nicht an so etwas erinnern zu einer Zeit, in der es noch Mainstream war, darauf zu achten, dass bestimmte Werte in jedem Fall ernst zu nehmen sind und Vorrang haben.

Es hat angefangen, als das ganze eine stark moralistische Komponente bekam.

Natürlich waren Medien früher auch parteiisch. Der Spiegel war schon immer links und die FAZ schon immer konservativ, WDR und NDR waren schon immer links und SPD-freundlich, der BR eher CSU-freundlich usw.

Was sich in de letzten Jahren aber tatsächlich gewandelt hat, ist das missionarische Sendungsbewusstsein vieler Journalisten.

Es geht nicht mehr um den Wettbewerb der politischen Ansichten, bei denen "ich" natürlich "meine" Seite unterstütze, es geht um den Kampf des "Guten" gegen das "Böse". Früher hat ein linker Journalist es nicht als seine Mission angesehen, die Leute zu erziehen oder zum rechten Glauben zu bekehren, es ging um Überzeugen im politischen Wettbewerb.

Das ist eine sehr eindeutige Entwicklung der letzten Jahre, und, ja, die Migrationskrise 2015/16 hat das zum Höhepunkt getrieben, als eine Zeitlang nicht einmal einfaches kritisches Nachfragen möglich war, weil es als, mir fällt kein besseres Wort in einem katholischen Forum ein, als Ketzerei galt.

 

Werner

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Du meinst jetzt aber nicht die verlogenen 70er/80er als aus "Humanität" Milliarden in die Entwicklungsländer geschickt wurden?


Anders als du habe ich das nicht als verlogen empfunden. Dass inzwischen vieles anderes gesehen und verstanden wird, ist so. Zum Glück lernen wir dazu.
Was ich aber bis vor einigen Jahren schon empfunden habe, war, dass es in einem großen Teil der Bevölkerung eine Übereinkunft gegeben hat, dass "menschlich" und empathisch zu sein, ein in unserer Gesellschaft nicht ernsthaft hinterfragbarer Wert ist. Das hat sich verändert.

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vor 3 Minuten schrieb Ennasus:


Das halte ich erstens für einen sehr verklärten Blick auf die Vergangenheit - ich glaube, das hat es noch nie gegeben, dass Journalisten nicht auch das Bedürfnis nach Emotionen bedient haben (Ich erinnere mich an viele Zeitungsartikel unseres lokalen Blattes, die ganz klar die politische Linie dieser Zeitung transportiert und unterstützt haben haben, schon seit ich Kind war.).
Das das hat mit meinem zweiten Punkt zu tun: Natürlich haben auch Journalisten Anliegen und Gefühle und natürlich denken auch Journalisten. Selbst wenn es gefühlslose Computer wären, müssten sie ein Programm implementiert haben, das Informationen nach bestimmten Kriterien auswählt, das eine bestimmte Wortwahl vorgibt, das Bilder auswählt... all das.
Es gibt - sobald man auswählt (und das muss man) - keine neutralen Fakten.
Journalisten vorzuwerfen, dass sie denken, dass sie fühlen, dass ihre Werte in ihre Berichterstattung einfließen, halte ich für absurd. Was ihr hier fordert, ist aus meiner Sicht nicht nur unmöglich, sondern es entmündigt die Leser erst recht: Es ist, als ob ihr den Lesern nicht zutraut, dass sie auch das einordnen können und dass sie es schaffen, auch ihr Wissen um den weltanschaulichen Hintergrund eines Journalisten in eine Beurteilung einer Information mit einfließen zu lassen.

Mir kommt vor, dieses Gejammer um den angeblichen Paradigmenwechsel im Journalismus hat zumindest im Forum ab dem Moment angefangen, ab dem klar wurde, dass viele Journalisten eine andere Verantwortung Europas im Umgang mit Asylwerbern wahrnehmen als es viele Forenmitglieder tun. Ich kann ich mich nicht an so etwas erinnern zu einer Zeit, in der es noch Mainstream war, darauf zu achten, dass bestimmte Werte in jedem Fall ernst zu nehmen sind und Vorrang haben.

 

Es ist zwar richtig, dass es dass schon immer gab, normalerweise aber nur als Teil des Boulevard- oder Tabloidjournalismus.

Als Ende der 80er in Japan lebte, hatte ich mich noch über die unglaubliche Hohlheit des privaten Rundfunks gewundert - nur um kurze Zeit später das gleiche in Deutschland zu erleben.

Seitdem sind das www und die sozialen Medien dazugekommen und setzen den gesamten professionellen Journalismus unter einen enormen Existenzdruck. Einschaltquote, Auflagezahlen und Clicks sind heute viel wirksamere Druckmittel als es früher die schlechte oder gute Laune eines Verlegers je sein konnte.

Dass diese Themen erst seit den Migrationskrisen relevant werden, täuscht einfach, weil eben die technische Entwicklung immer rasanter wird, in den letzten 15 Jahren ist ein Messageboard von state-of-the-art zu einer altmodschen Kommunikationsform von konservativen Hinterwäldlern geworden.

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vor 8 Minuten schrieb Flo77:

Du meinst jetzt aber nicht die verlogenen 70er/80er als aus "Humanität" Milliarden in die Entwicklungsländer geschickt wurden?

du machst genau das, was manche journalisten machen. du suchst einen abschnitt und zitierst und kommentierst  einen sinnentstellenden ausschnitt. siehst du das als intellektuell redlich?

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