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Politik für Alle


mn1217

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Gerade eben schrieb mn1217:

Konsens bildet sich doch vermutlich in der Mitte ubd galt in gleichdenkenden Gruppen untereinander,egal ob rechts oder links oder sonstwas.

VERMUTLICH?

 

Der gesellschaftliche bzw. bürgerliche Konsens ist die ungeschriebene Verfassung der Gesellschaft, die Idee wie man miteinander leben will, welche Werte die politische und gesellschaftliche Agenda bestimmen sollen, die do & don'ts, etc. Dieser Konsens muss von allen Teilen der Gesellschaft geteilt werden, sonst funktioniert er schlicht nicht mehr.

 

Wir haben im Moment das - in meinen Augen kritisch zu betrachtende - Experiment einer Gesellschaft ohne allgemeinen Konsens dafür mit vielen Kleingruppen die ihr eigenes Süppchen kochen und ihre eigenen Konsense pflegen. Halt das Ergebnis einer jahrzehntelangen Ignoranzkultur und einer Kultur des Abstand haltens in der das Einfordern sozialer Standards immer mehr zur Aufgabe staatlicher Stellen gemacht wurde und denen, die es tatsächlich betrifft aus den Händen genommen wurde.

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vor 42 Minuten schrieb Moriz:

 

Nazis wählt man nicht. Punkt.

 

Aber auch Nazis und Reichsbürger haben das Recht, zu demonstrieren wofür und wogegen sie wollen. Auch gegen Corona(-Maßnahmen).

 

Ich habe leider noch keine brauchbaren Vorschläge gehört, wie man sich gegen die Okkupation einer Demonstration durch Störer aller Art und Couleur vernünftig wehren kann. Und auch nicht, wie man die 'anständigen' Medien dazu bekommt, sachlich zu bleiben. (Wie viele haben in Berlin demonstriert? Wie viele standen dann auf den Treppen des Reichstagsgebäudes?)

 

Wir dürfen uns das Demonstrationsrecht jedenfalls nicht von Nazis und Konsorten nehmen lassen!

indem ich diese demo verlasse, mich sichtbar abgrenze, es kommt ja nicht unverhofft. die naziwahl in thüringen kam ja auch nicht urplötzlich und unerwartet.

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vor 41 Minuten schrieb mn1217:

Konsens ist laut wikipedia eine Übereinstimmung von Meinungen. Ob das bei extrem Rechten und Grünen zutrifft?

 

Oh, es gibt in gewissen Bereichen einen Konsens zw. extrem Rechten und Grünen. Z.B. was ihre Meinungen zu Ernährung und privaten Waffenbesitz angeht.

 

Was die spannende Frage aufwirft, ob man sich mit Nazis gemein macht, wenn man ein oder zwei Meinungen mit denen teilt? Und dann noch, ob das genauso gemein, gemeiner oder weniger gemein ist, als mit denen zusammen gesehen zu werden.

bearbeitet von GermanHeretic
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vor 33 Minuten schrieb Flo77:

.....Wir haben im Moment das - in meinen Augen kritisch zu betrachtende - Experiment einer Gesellschaft ohne allgemeinen Konsens ....

die soziale spaltung der gesellschaft ist und war immer vorhanden. manchmal wird sie etwas zugedeckt. aus der sozialen spaltung entsteht die kulturelle und bildungsspaltung. diese reproduziert die soziale spaltung.

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vor 47 Minuten schrieb Flo77:

VERMUTLICH?

 

Der gesellschaftliche bzw. bürgerliche Konsens ist die ungeschriebene Verfassung der Gesellschaft, die Idee wie man miteinander leben will, welche Werte die politische und gesellschaftliche Agenda bestimmen sollen, die do & don'ts, etc. Dieser Konsens muss von allen Teilen der Gesellschaft geteilt werden, sonst funktioniert er schlicht nicht mehr.

 

Wir haben im Moment das - in meinen Augen kritisch zu betrachtende - Experiment einer Gesellschaft ohne allgemeinen Konsens dafür mit vielen Kleingruppen die ihr eigenes Süppchen kochen und ihre eigenen Konsense pflegen. Halt das Ergebnis einer jahrzehntelangen Ignoranzkultur und einer Kultur des Abstand haltens in der das Einfordern sozialer Standards immer mehr zur Aufgabe staatlicher Stellen gemacht wurde und denen, die es tatsächlich betrifft aus den Händen genommen wurde.

 

Ganz so dramatisch sehe ich das ja nicht.

Dass alle das Gleiche denken ist auch nicht möglich  und auch nicht erstrebenswert  

Aber den geneinsamen Nenner gibt es schon.

 

Und natürlich muss Konsens diskutiert werden. Konsensbildung ist ein Prozess,der Konsens fällt nicht vom Himmel. Um Übereinstimmungen zu finden, muss man miteinander reden und auch Differenzen aushalten. 

 

bearbeitet von mn1217
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Am 4.9.2020 um 20:01 schrieb Frank:

Bei der Rasissmusdebatte geht es auch darum das "Rasse" bei der Besetzung keine Rolle spielen darf. Das alleine wäre aber zu kurz gedacht.Das Ziel muss sein das die Führungsriege einer Gesellschaft ihre Zusammensetzung wiederspiegeln sollte.

Das ist das Konzept im Libanon. Jede Religion und Ethnie kriegt ihre eigenen Quoten in allen staatlichen Organisationen. 

 

Läuft nicht so gut, wie man hört.

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vor 52 Minuten schrieb Aristippos:

Das ist das Konzept im Libanon. Jede Religion und Ethnie kriegt ihre eigenen Quoten in allen staatlichen Organisationen. 

 

Läuft nicht so gut, wie man hört.

Wieso, läuft doch bombig... :ninja: 

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Am 4.9.2020 um 20:01 schrieb Frank:

Das Ziel muss sein das die Führungsriege einer Gesellschaft ihre Zusammensetzung wiederspiegeln sollte.

 

Dieser Spruch zeigt deutlich, daß viele in diesem Lande nicht wissen, was Recht und Demokratie bedeutet. Gleichberechtigung ist nicht statistische Gleichverteilung von irgendwas oder allem.
Zur Durchsetzung dieses Ziels sollen ja die zutiefst verfassungswidrigen Qutoen dienen, aber wen interessiert schon die Verfassung. Das Ergebnis sind dann keine freien Wahlen mehr, weil der Wille des Wählers sich irgendwelchen Statistiken zu beugen hat.
Apropos, der Bevölkerungsanteil an Leuten mit extrem rechter Gesinnung - sollte der auch in der Führungsriege abgebildet werden? Und wenn nein, warum nicht. (Dabei bitte innerhalb der Quotenlogik argumentieren.)

bearbeitet von GermanHeretic
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Nun, auf die vielen Unsinnigkeiten der geforderten Quoten-Politik hingewiesen, kam bisher ja nur beredtes Schweigen von ihrem Verfechter. Das sagt für mich schon alles. 

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vor 8 Minuten schrieb rince:

Nun, auf die vielen Unsinnigkeiten der geforderten Quoten-Politik hingewiesen, kam bisher ja nur beredtes Schweigen von ihrem Verfechter. Das sagt für mich schon alles. 

Weil in dieser Diskussion niemand Quoten verlangt hat. Du kannst ja gerne Strohmänner verdreschen, wenn du zu viel Aggressionen hast, aber mir ist die Lebenszeit zu schade mich mit Dingen zu beschäftigen die niemand fordert

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7 minutes ago, rince said:

Ne is klar, die Grünen haben noch nie irgendwo Quoten gefordert. Ich Dummerchen ich.  :lol: :lol: :lol: 

 

Naja, von einer grünen Forderung nach einer Migrantenquote ist mir tatsächlich nichts bekannt.

Und wenn ich mal ein wenig nach dem Thema google, dann keimt bei mir der Verdacht auf, dass dass die Idee oft aus einer in Deutschland großen Migrantengruppe kommt, die, wie soll ich  es ausdrücken, bisweilen dazu neigt, zu übersehen, dass es nicht nur türkische Migranten in Deutschland gibt.

 

Wie ich schon sagte, ist "Migrant" keine Eigenschaft, durch die sich ein Individuum vom anderen unterscheidet. Ob sich etwa türkischstämmige Migranten besser vertreten fühlen würden, wenn mehr griechischstämmige Migranten im Bundestag säßen, wage ich zu bezweifeln. Wären aber ja beides "Migranten" und die Quote könnte damit erfüllt werden.

 

Werner

 

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vor 25 Minuten schrieb rince:

Ich Dummerchen ich.

Dem will ich nicht widersprechen

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Aber er hat ja auf die Genderdebatte und die Machtfülle bei weißen, alten Männern hingewiesen. Um die Macht von Männern zu brechen, fordern die Grünen ja unanzweifelbar Quoten.

Wenn sie sich nun auf eine neue Gruppe (z.B. Menschen mit Migrationshintergrund) einschiessen, wird das nur eine Frage der Zeit, bis auch hier die Forderung nach Quoten kommt, sollten die Parteien und die Wähler das nicht freiwillig hinbekommen. So lautet ja die aktuelle Drohkulisse in der Politik, richtig?

 

Apropos Gender-Schwachsinn... bei der Berlinale wurde beschlossen, ganz Gender-gerecht keine Preise mehr getrennt nach Geschlechtern mehr zu vergeben (schließlich sind Geschlechter ja nur Konstrukte). Was sind darauf hin die Weiber und Feministen FeministInnen zickig geworden :lol: 

bearbeitet von rince
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vor 47 Minuten schrieb Werner001:
vor einer Stunde schrieb rince:

Ne is klar, die Grünen haben noch nie irgendwo Quoten gefordert. Ich Dummerchen ich.  :lol: :lol: :lol: 

 

Naja, von einer grünen Forderung nach einer Migrantenquote ist mir tatsächlich nichts bekannt.

Und wenn ich mal ein wenig nach dem Thema google, dann keimt bei mir der Verdacht auf, dass dass die Idee oft aus einer in Deutschland großen Migrantengruppe kommt, die, wie soll ich  es ausdrücken, bisweilen dazu neigt, zu übersehen, dass es nicht nur türkische Migranten in Deutschland gibt.

 

Wie ich schon sagte, ist "Migrant" keine Eigenschaft, durch die sich ein Individuum vom anderen unterscheidet. Ob sich etwa türkischstämmige Migranten besser vertreten fühlen würden, wenn mehr griechischstämmige Migranten im Bundestag säßen, wage ich zu bezweifeln. Wären aber ja beides "Migranten" und die Quote könnte damit erfüllt werden.

Nun ja, griechischstämmige, türkischstämmige oder vietnamstämmige Migranten dürften so ziemlich ähnliche Erfahrungen machen, wenn es um Alltagsrassismus geht. Angefangen von irgendwelchen verhören (Ja, wo stammst du denn nun wirklich her? Seit wann bist du hier? Wo hast du so gut deutsch gelernt?) bis hin zu Schwierigkeiten auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt, die aus dem "fremden" Namen resultieren oder echter Bedrohung und Gewalterfahrung. Das Gefühl sich nicht wirklich repräsentiert zu fühlen, wenn im Gesetzgeber, Richter, Sachbearbeiter oder Polizist nicht oder nur kaum durch Menschen mit ähnlichen Erfahrungen besetzt werden kann ich schon nachvollziehen.

Bei nicht wenigen Migranten herrscht die erkenntnis: Die Party darf ich bezahlen, auf ihr tanzen darf ich nicht.

Die Frage ist halt wie löst man das?

Die Quote ist hier sicher kein geeignetes Mittel.Es sei denn man geht so kleinteilig in die unterschiedlichen Herkunftsländer das eine "Migranten-Quote" nicht umsetzbar wäre. Es hat Gründe warum das niemand fordert.

 

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vor 8 Minuten schrieb Frank:

.....

Die Frage ist halt wie löst man das?

.....

rechts klein halten und 2-3 generationen warten. die vormaligen polen und anderen ostarbeiter sind alle integriert, bis auf ihre namen ...ski, ...itsch u.ä. die namensschreibweise ist schon deutschiger.

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vor 4 Stunden schrieb Aristippos:

Das ist das Konzept im Libanon. Jede Religion und Ethnie kriegt ihre eigenen Quoten in allen staatlichen Organisationen. 

 

Läuft nicht so gut, wie man hört.

Die Frage ist, ob es anders besser liefe.

Saubere räumliche Trennung nach Religion und / oder Ethnie ist z.B. im ehem. Jugoslawien auch nicht so toll gelaufen, wenn ich mich nicht irre.

 

Sicher, Quotenregelung ist keine Garantie, dass ein Staatswesen funktioniert, aber mitunter das kleinste Übel. Nordirland scheint mir heute besser zu laufen als vor dem Karfreitagsabkommen.

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vor 49 Minuten schrieb Frank:

Nun ja, griechischstämmige, türkischstämmige oder vietnamstämmige Migranten dürften so ziemlich ähnliche Erfahrungen machen, wenn es um Alltagsrassismus geht. Angefangen von irgendwelchen verhören (Ja, wo stammst du denn nun wirklich her? Seit wann bist du hier? Wo hast du so gut deutsch gelernt?) bis hin zu Schwierigkeiten auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt, die aus dem "fremden" Namen resultieren oder echter Bedrohung und Gewalterfahrung. Das Gefühl sich nicht wirklich repräsentiert zu fühlen, wenn im Gesetzgeber, Richter, Sachbearbeiter oder Polizist nicht oder nur kaum durch Menschen mit ähnlichen Erfahrungen besetzt werden kann ich schon nachvollziehen.

Bei nicht wenigen Migranten herrscht die erkenntnis: Die Party darf ich bezahlen, auf ihr tanzen darf ich nicht.

Die Frage ist halt wie löst man das?

Die Quote ist hier sicher kein geeignetes Mittel.Es sei denn man geht so kleinteilig in die unterschiedlichen Herkunftsländer das eine "Migranten-Quote" nicht umsetzbar wäre. Es hat Gründe warum das niemand fordert.

 

Zum einen ist die Frage "wo kommst Du her?" kein Alltagsrassismus. Zumindest ich, frage das im Prinzip jeden. Auch große, blonde, bläuigige Mitmenschen.

 

Zum anderen haben sich die OB-Kandidaten meiner Kommune besonders der Problematik angenommen, daß meine Mitbürger mit Migrationshintergrund sich weniger stark mit der Kommune identifizieren und auch ein deutlich geringeres Interesse an der Kommunalpolitik haben. Gut, den beiden Herren geht es vorallem um den Stimmenfang und nicht um die Integration, aber das bzw. die fehlende Assimilation ist ja das grundlegende Problem.

 

Was das bezahlen angeht, räuspere ich mich mal nur diskret.

 

Man kann politisches Interesse nicht erzwingen. Entweder die persönliche Assimilation und Identifikation mit dem Gastgeberland ist so stark, daß man von selbst drauf kommt oder eben nicht.

 

Und sorry, aber wenn jemand nicht will, dann will er eben nicht.

 

Aber keine Sorge, die Lobbyverbände einer bestimmten Migrantengruppe tauchen mit schlafwandlerischer Sicherheit schon immer dann auf, wenn sie ihre Parallelgesellschaft gefährdet sehen. Das hat zwar weder was mit politischem Interesse an Deutschland noch mit Identifikation mit dem Gastgeberland bzw. der "neuen Heimat" zu tun, aber die finden schon Mittel und Wege ihre Interessen zu vertreten. Im Zweifelsfalls wird "Rassimus!" geblökt und dann spuren Gesetzgeber und Verwaltung schon.

 

Denn eines ist auch klar: Von den Mitbürgern mit Migrationshintergrund sind genau drei Gruppen problematisch. Der arabisch/türkische Herkunftsraum, der süd-ost-europäische Herkunftsraum (Bulgarien, Rumänien, die-von-denen-man-nicht-weiß-wie-man-sie-jetzt-noch-nennen-darf, Albanien) und der schwarzafrikanische Herkunftsraum. Daneben gibt es größere "abgehängte" Gruppen bei denen Zuwanderern russischer Herkunft. Alle anderen - egal ob aus Ostasien, Lateinamerika, Nord-West-Süd-Europa, China, Japan, etc. ja selbst aus Indien - fallen bei aller "Fremdartigkeit" schlicht nicht negativ auf. Nun ist davon ohnehin nur ein Teil wahlberechtigt, aber ich sehe da eher ein etho-kulturelles (ja, das "n" fehlt bewusst) Problem als eine politisch lösbare Aufgabe. 

 

Außer man nimmt die Demontage des Islam als Parallelmilieu-verursachendes Konzept bzw. den Kampf gegen transalpine Clanstrukturen tatsächlich mal ernst. Aber dafür müsste man ja den Leuten etwas anbieten, was das Vakuum füllt...

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Noch vor 10 Jahren hätte ich gesagt, daß wäre in Deutschland unmöglich (aber da hätte ich eine vom Verfassungssschutz beobachtete Verfassungsrichterin an einem Landesverfassungsgericht auch noch ausgeschlossen):

 

 

https://www.welt.de/politik/deutschland/article215227820/Janine-Wissler-Eine-Trotzkistin-will-an-die-Linke-Spitze.html

bearbeitet von Flo77
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Die Tussi, die keinen Respekt für Blumen hat... Nun ja,muss die Linke ja selbst wissen.

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vor 8 Minuten schrieb Flo77:
vor einer Stunde schrieb Frank:

Nun ja, griechischstämmige, türkischstämmige oder vietnamstämmige Migranten dürften so ziemlich ähnliche Erfahrungen machen, wenn es um Alltagsrassismus geht. Angefangen von irgendwelchen verhören (Ja, wo stammst du denn nun wirklich her? Seit wann bist du hier? Wo hast du so gut deutsch gelernt?) bis hin zu Schwierigkeiten auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt, die aus dem "fremden" Namen resultieren oder echter Bedrohung und Gewalterfahrung. Das Gefühl sich nicht wirklich repräsentiert zu fühlen, wenn im Gesetzgeber, Richter, Sachbearbeiter oder Polizist nicht oder nur kaum durch Menschen mit ähnlichen Erfahrungen besetzt werden kann ich schon nachvollziehen.

Bei nicht wenigen Migranten herrscht die erkenntnis: Die Party darf ich bezahlen, auf ihr tanzen darf ich nicht.

Die Frage ist halt wie löst man das?

Die Quote ist hier sicher kein geeignetes Mittel.Es sei denn man geht so kleinteilig in die unterschiedlichen Herkunftsländer das eine "Migranten-Quote" nicht umsetzbar wäre. Es hat Gründe warum das niemand fordert.

 

Zum einen ist die Frage "wo kommst Du her?" kein Alltagsrassismus. Zumindest ich, frage das im Prinzip jeden. Auch große, blonde, bläuigige Mitmenschen.

 

Zum anderen haben sich die OB-Kandidaten meiner Kommune besonders der Problematik angenommen, daß meine Mitbürger mit Migrationshintergrund sich weniger stark mit der Kommune identifizieren und auch ein deutlich geringeres Interesse an der Kommunalpolitik haben. Gut, den beiden Herren geht es vorallem um den Stimmenfang und nicht um die Integration, aber das bzw. die fehlende Assimilation ist ja das grundlegende Problem.

 

Was das bezahlen angeht, räuspere ich mich mal nur diskret.

 

Man kann politisches Interesse nicht erzwingen. Entweder die persönliche Assimilation und Identifikation mit dem Gastgeberland ist so stark, daß man von selbst drauf kommt oder eben nicht.

 

Und sorry, aber wenn jemand nicht will, dann will er eben nicht.

Die Frage "Wo kommst du denn her" ist allein noch kein Rassismus. Da stimme ich dir zu. Natürlich hab ich ein Recht diese Frage zu stellen. Nur hab ich nicht das Recht auch die Antwort zu bekommen die ich erwarte. Rassistisch wird die Frage nach der Herkunft dann wenn so lange nachgebohrt wird bis dann die Anatolische Ur Ur Grossmutter genannt wird. Weil jemand mit Turkophonen Namen oder Dunkler Hautfarbe kann ja kein Deutscher sein. Auch wenn seine Eltern schon den deutschen Pass hatten und der befragte selber Wehrdienst geleistet hat.

 

Ja, wie jeder andere auch, haben auch Migranten eine Holschuld, wenn es um Beteiligung an Entscheidungen geht. Du wirst überascht sein, darin stimme ich mit dir überein. Die Frage -  und ich fürchte da wars auch schon wieder vorbei mit "d'Accord" - wo ist das Angebot das "geholt" werden kann? Die CSU in Markt Wallerstein im Landkreis Donau-Ries hatte für Sena Sahin jedenfalls kein Angebot zu machen, was dann wiederum auch ein deutliches Signal an Migranten ist. Ich fürchte die haben verstanden.

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4 minutes ago, Frank said:

Weil jemand mit Turkophonen Namen oder Dunkler Hautfarbe kann ja kein Deutscher sein.

Seine/ihre Familie hat eine Migrationsgeschichte. 
Ich kenne einen, dessen Urgroßeltern sind vor dem 2. Weltkrieg aus Italien eingewandert, er hat deshalb einen italienischen Namen. Er wird nun regelmäßig von Italienern darauf angesprochen, die nicht glauben wollen, dass er Deutscher ist. Rassismus?

und natürlich hat jemand mit turkophonem Namen eine Migrationsgeschichte, so wie ein Wischnewski oder Lafontaine auch eine hat. Deshalb er ja trotzdem Deutscher sein

 

Werner

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vor 4 Minuten schrieb Werner001:

Seine/ihre Familie hat eine Migrationsgeschichte. 
Ich kenne einen, dessen Urgroßeltern sind vor dem 2. Weltkrieg aus Italien eingewandert, er hat deshalb einen italienischen Namen. Er wird nun regelmäßig von Italienern darauf angesprochen, die nicht glauben wollen, dass er Deutscher ist. Rassismus?

und natürlich hat jemand mit turkophonem Namen eine Migrationsgeschichte, so wie ein Wischnewski oder Lafontaine auch eine hat. Deshalb er ja trotzdem Deutscher sein

Die meisten von uns haben eine mehr oder weniger ausgeprägte Migrationsgeschichte (sonst müsste ich die Ahnen meiner Kinder nicht in den Niederlanden, Polen, Österreich, Böhmen und etlichen anderen deutschen und angrenzenden Gegenden zusammensammeln.

 

Wie gesagt ist für mich die Frage nach der Herkunft der Familie eine, die ich allen Menschen mit denen ich zu tun habe, gleichermaßen stelle. Ich liebe interessante Biographien, aber - und das mag mich von einem normalen Rassisten unterscheiden - für mich ist mit der Herkunft alleine keine Wertung verbunden. Ich bin etwas getriggert, wenn überkommene Bräuche praktiziert werden, aber das ist vermtl. die typisch deutsche Lust an der kontrollierten Exotik.

 

Viel interessanter finde ich ja immer die Frage, in welcher Sprache jemand der nicht mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen ist träumt, aber das ist ein anderes Kapitel.

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vor 7 Minuten schrieb Werner001:
vor 19 Minuten schrieb Frank:

Weil jemand mit Turkophonen Namen oder Dunkler Hautfarbe kann ja kein Deutscher sein.

Seine/ihre Familie hat eine Migrationsgeschichte. 
Ich kenne einen, dessen Urgroßeltern sind vor dem 2. Weltkrieg aus Italien eingewandert, er hat deshalb einen italienischen Namen. Er wird nun regelmäßig von Italienern darauf angesprochen, die nicht glauben wollen, dass er Deutscher ist. Rassismus?

und natürlich hat jemand mit turkophonem Namen eine Migrationsgeschichte, so wie ein Wischnewski oder Lafontaine auch eine hat. Deshalb er ja trotzdem Deutscher sein

 

Ja, nur muss ich es doch dem Migranten überlassen ob er sich als deutscher definiert und wenn er dies tut ob er über seine Migrationsgeschichte Auskunft gibt. Mit welchem Recht nehmen sich manche heraus ihn mit Nachfragen zu sezieren bis nur noch die Migrationsgeschichte übrig bleibt?
Wie gesagt: Die Frage "Wo kommst du her?" an sich ist noch nicht rassistisch. Sie kann Interesse zeigen und echte Neugier. Sie wird dann rassistisch wenn sie so lange nach bohrt bis aus dem Deutschen mit Migrationshintergrund der Migrant übrig bleibt.

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vor 24 Minuten schrieb Frank:

Ja, wie jeder andere auch, haben auch Migranten eine Holschuld, wenn es um Beteiligung an Entscheidungen geht. Du wirst überascht sein, darin stimme ich mit dir überein. Die Frage -  und ich fürchte da wars auch schon wieder vorbei mit "d'Accord" - wo ist das Angebot das "geholt" werden kann? Die CSU in Markt Wallerstein im Landkreis Donau-Ries hatte für Sena Sahin jedenfalls kein Angebot zu machen, was dann wiederum auch ein deutliches Signal an Migranten ist. Ich fürchte die haben verstanden.

Ich "fürchte" das nicht, ich "hoffe" das.

 

Wer nicht wirklich assimiliert ist - und der Islam ist ein Assimilationshindernis - hat in solchen Ämtern nichts zu suchen.

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