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Politik für Alle


mn1217

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vor 7 Stunden schrieb rince:

 

Der Propaganda-Krieg tobt...

 

 

 

Nein, jetzt wird doch nur noch der Müll aufgesammelt und das bisschen Schadensbegrenzung verhindert, das noch möglich wäre. Der Propagandakrieg tobte in den 80ern. Und die, die ihn gewonnen haben, hätten besser eine der schönen freigewordenen Wohnungen in Pripjat bezogen. Dann hätten wir die Jahrzehnte gespart die uns jetzt fehlen.

Aber was heißt "uns". Wir machen uns ja rechtzeitig aus dem Staub.

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Was spräche denn
dagegen bis 2023 sämtliche Kunsstoffverpackungen auf Erdölbasis EU-weit zu verbieten. Bis dahin kommt eine Verpackungssteuer von 10 Ct/g deren Erlös in die Forschung alternativer Materialien fließt.

 

 

Ab 2025 wird der Verkauf abgepackter Lebensmittel in Kunststoffolien eingestellt. Fleisch, Wurst und Käse sind nur noch an Frischtheken erhältlich. An den Theken sind Schnellsterilisatoren für Frischedosen im Kundeneigentum zu installieren (wobei ich das eigentlich für albern halte, aber im Zuge der Rechtssicherheit für die Verkäufer...).

 

Trockenwaren (Mehl, Zucker, Salz, Reis, Pasta, etc.) sind in Silos anzubieten und in Papiertüten oder in Kundeneigene Dosen abzufüllen. Die Abfüllmenge samt Preisausgabe ist über elektronische Messung am Auslass zu bestimmen.

 

Gemüse, Obst etc. sind nur noch unverpackt oder im Karton oder im Mehrwegbeutel abzugeben.

 

Bei Getränken ist auf Glasverpackungen bzw. auf nachhaltige Zukunftsstoffe umzustellen (bis 2028). Ebenso Milchprodukte.

 

Lebensmittel, die in die EU eingeführt werden sollen und nicht der Verpackungsordnung entsprechen sind ersatzweise zu bezollen.

 

Alle verwendeten und eingeführten Kunststoffe müssen durch mechanische, natürlich-chemische oder noch zu entwickelnde Verfahren innerhalb Europas rückstandsfrei abgebaut werden können.

 

Für andere Verpackungen gelten diese Bestimmungen analog.

 

Eine Ausnahme gilt bis 2035 für medizinische Produkte und Medikamente bis zur Entwicklung nachhaltiger Alternativverpackungen.

bearbeitet von Flo77
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vor 30 Minuten schrieb Flo77:

Ab 2025 wird der Verkauf abgepackter Lebensmittel in Kunststoffolien eingestellt. Fleisch, Wurst und Käse sind nur noch an Frischtheken erhältlich...

Das würde das Geschäftsmodell der Discounter in Frage stellen.  Das wird vermutlich nicht klappen.

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vor 39 Minuten schrieb Flo77:

Ab 2025 wird der Verkauf abgepackter Lebensmittel in Kunststoffolien eingestellt. Fleisch, Wurst und Käse sind nur noch an Frischtheken erhältlich. An den Theken sind Schnellsterilisatoren für Frischedosen im Kundeneigentum zu installieren (wobei ich das eigentlich für albern halte, aber im Zuge der Rechtssicherheit für die Verkäufer...).

 

Für Rentner ist das alles kein Problem, denn die haben Zeit (wobei ich mal ignoriere, daß das alles sicherlich mit höheren Preisen einher geht, womit es auch wieder zu einem Rentnerprovlem wird), aber was ist mit der großen Zahl von Ein- und Zweipersonenhaushalte, die einfach nicht die Zeit haben, sich ihr Essen scheibchenweise von der Frischetheke zu holen. Und dann ist da auch noch das Konservierungsproblem; ohne abgepacketes Essen und damit Plastik geringere Haltbarkeit und damit mehr Verschwendung von Nahrungsmitteln.

 

Mißversteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen auch recht weitgehende Vorschläge, aber Plastik ist eben nicht unser einziges Problem. Hinter vermeintlich technischen Problemen lauern meistens soziale und gesellschaftliche. Ich habe die Welt, die du beschreibst, noch selbst erlebt. Ich habe als Kind Milch in der Kanne vom Milchladen geholt, und selbstverständlich gab es kaum abgepackte Ware. Aber damals waren die meisten Frauen noch Hausfrauen, während viele bürgerliche Haushalte Hauspersonal beschäftigten, und Kinder galten ganz selbstverständlich als Arbeitskräfte.

 

Kurz, was du vorschlägst, paßt nicht zu unserer Art zu leben und zu arbeiten. Die kann man natürlich ändern, aber das ist dann eben eine ganz andere Diskussion als die um die Vermeidung von Plastik. Und einen Weg zurück in die 50er des letzten Jahrhunderts wird es sicher nicht geben.

bearbeitet von Marcellinus
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Ich will auch nicht zurück in die 50er (obwohl ich dieser Ära einiges abgewinnen kann) aber Klimaschutz lässt sich ohne eine Konsumdiskussion ohnehin nicht lösen. Wir werden unseren Verbrauch an Lebensmitteln und anderen Konsumgütern sicher nicht so fortführen können.

 

Mein Sohn hat sich heute zum Nachtisch frische Ananas gewünscht - das Obst kommt aus Ghana. Meinem eigentlichen Ideal des 100-Meilen-Konsums (sprich nichts zu verwenden, was weiter als 160 km entfernt erzeugt und produziert wird) widerspricht das zutiefst. Aber darum gibt es sowas auch nur sehr, sehr selten bei uns.

 

Mit Asket gibt es jetzt ja wenigstens einen Bekleidungshersteller, der sich die Mühe macht für jedes Produkt einen möglichst lückenlosen Herkunftsnachweis zu veröffentlichen - aber deren Idee fusst ebenfalls darauf, daß der einzelne weniger - dafür hochwertiger bzw. nachhaltiger - konsumiert. Gut - für mich bedeutet bei Asket kaufen zu wollen erstmal Gewicht bzw. Bauchumfang verlieren, aber es gibt auch schlechtere Gründe zum abnehmen.

 

Für den Elektronik-"Bedarf" habe ich noch keine Idee.

 

Was mich etwas schockiert hat war eine Info meiner Gemüsebäuerin, die Paprika aus den Niederlanden zukaufen muss, weil es in Deutschland nur noch zwei Betriebe gibt, die Paprika überhaupt anbauen.

 

Dafür könnte ich mir vorstellen, den Individualverkehr durch ein Taxirouten- oder Limousinen-Abo zu entlasten. Unsere Arbeitswelt auf Home-Office umzustellen, wird im ein oder anderen Fall auch noch gehen (wobei das wieder eine digitale Infrastruktur erfordert), aber Arbeitswege umfangreich einzuschränken, halte ich für nicht möglich.

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vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

 

 

Ich muss jetzt einfach mal nachfragen, anscheinend habe ich riesige Tomaten auf den Augen:

wo habe ich denn "bigott" geschrieben?

 

 

Hier:

 

Zitat

Mal zwei Beispiele, wie bei mir vor der Haustür eine komplette bigotte und absurde Politik gemacht wird.

 

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Und wer kann sich „hochwertiger“ leisten? Unseren Verbrauch einzuschränken, hört sich zwar gut an, aber die meisten müssen das eh schon, weil ihnen das Geld fehlt. 

 

Weil „nachhaltiger“ aber auch teurer heißt, gleichzeitig aber sinkender Konsum Arbeitslosigkeit zur Folge hat, funktioniert das alles nicht.

 

Wir kriegen schon heute Verteilungsprobleme nicht in den Griff, und eine wesentliche Ursache (wenn auch sicher nicht die einzige) ist die Globalisierung. Sie erzeugt Gewinner und Verlierer, und überrachenderweise sind es gerade deren Gewinner, die einen vermeintlich ökologischen Lebensstil propagieren.

 

Ich denke, da sind noch einige Widersprüche aufzulösen.

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Ein Gedanke noch zum Schluß: Hat jemand sich die Werbespots zur Europawahl angetan? Da waren ein paar sehr hübsche mit dabei, besonders interessant die, die eine „ökologische Wende“ propagierten. In allen, die ich gesehen habe, sah man saubere, glückliche, wohlgenährte Familien sauberes Obst aus eigenem Anbau pflücken.

 

Nirgendwo aber auch nur ein Gedanke, wie man mit dem heimischen Biogarten 8-12 Mrd. Menschen sattbekommen will. Nirgendwo ein Gedanke, wie Städte aussehen könnten, die diese Menschenmassen „behausen“ sollen, und selbstverständlich auch kein Gedanke daran, wie viele Tiere außer Menschen, Ratten und Kakerlaken dann noch Raum zum Leben haben.

 

Schon ein paar Wölfe regen manche Menschen so auf, daß sie sie am liebsten eher heute als morgen abschießen möchten. Und sie werden es tun, und was bei uns die Wölfe sind, sind anderswo die Bären, Elefanten, Menschenaffen oder Tiger. Sie werden alle verschwinden, und da vermeintliche Tierfreunde gleichzeitig gegen Zoos polemisieren, können meine Kinder froh sein, wenn sie ihren Kindern „wilde“ Tiere überhaupt noch zeigen können. Ich hab‘s schon gesagt: in der schönen neuen Welt möchte ich nicht leben.

 

Hinzu kommt, daß das alles Erste-Welt-Fantasien sind, diese Erste Welt aber zunehmend mit ihrem Latein am Ende ist. Und dann gibt es da ja auch noch die Atomwaffen, und immer mehr Regimes spielen damit, von den ganz „normalen“ Kriegen, auf die man ja auch keine Antwort zu haben scheint, gar nicht zu reden.

bearbeitet von Marcellinus
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vor einer Stunde schrieb Flo77:

Unsere Arbeitswelt auf Home-Office umzustellen, wird im ein oder anderen Fall auch noch gehen (wobei das wieder eine digitale Infrastruktur erfordert), aber Arbeitswege umfangreich einzuschränken, halte ich für nicht möglich.

Jupp, wenn du beim Klemptner anrufst und er dir sagt, dass er Homeoffice macht... :lol:

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Wie viel heimisches Soja gibt es eigentlich für die Tofu-Anhänger, die in Zukunft den internationalen Transport abschaffen wollen? 

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Retten wir den Planeten oder die Vermögen der Herren Schwarz, Albrecht, Roth, etc.?

Vor was meinst du den Planeten retten zu müssen?

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vor 33 Minuten schrieb rince:

Vor was meinst du den Planeten retten zu müssen?

Vor Schwarz, Albrecht, Roth, etc.

 

Wenn ich denn ein Grüner wäre.

 

Da ich kein Grüner bin, habe ich zur Lösung mancher Probleme allerdings auch andere Vorstellungen...

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vor 11 Stunden schrieb Flo77:

Was spräche denn
dagegen bis 2023 sämtliche Kunsstoffverpackungen auf Erdölbasis EU-weit zu verbieten. Bis dahin kommt eine Verpackungssteuer von 10 Ct/g deren Erlös in die Forschung alternativer Materialien fließt.

 

 

Ab 2025 wird der Verkauf abgepackter Lebensmittel in Kunststoffolien eingestellt. Fleisch, Wurst und Käse sind nur noch an Frischtheken erhältlich. An den Theken sind Schnellsterilisatoren für Frischedosen im Kundeneigentum zu installieren (wobei ich das eigentlich für albern halte, aber im Zuge der Rechtssicherheit für die Verkäufer...).

 

Trockenwaren (Mehl, Zucker, Salz, Reis, Pasta, etc.) sind in Silos anzubieten und in Papiertüten oder in Kundeneigene Dosen abzufüllen. Die Abfüllmenge samt Preisausgabe ist über elektronische Messung am Auslass zu bestimmen.

 

Gemüse, Obst etc. sind nur noch unverpackt oder im Karton oder im Mehrwegbeutel abzugeben.

 

Bei Getränken ist auf Glasverpackungen bzw. auf nachhaltige Zukunftsstoffe umzustellen (bis 2028). Ebenso Milchprodukte.

 

Lebensmittel, die in die EU eingeführt werden sollen und nicht der Verpackungsordnung entsprechen sind ersatzweise zu bezollen.

 

Alle verwendeten und eingeführten Kunststoffe müssen durch mechanische, natürlich-chemische oder noch zu entwickelnde Verfahren innerhalb Europas rückstandsfrei abgebaut werden können.

 

Für andere Verpackungen gelten diese Bestimmungen analog.

 

Eine Ausnahme gilt bis 2035 für medizinische Produkte und Medikamente bis zur Entwicklung nachhaltiger Alternativverpackungen.

 

Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür,wie man diese Dinge eigentlich mal diskutieren müsste, um sich überhaupt klarzumachen, wie der endlose Rattenschwanz an Veränderungen aussieht, der sich aus vermeintlich einfachen Veränderungen ergäbe.

Meiner Meinung nach können tatsächliche Veränderungen u.a. wohl nur über eine CO2-Steuer eingeleitet werden - aber wie Marcellinus schon schreibt; der Klimawandel ist nicht unser einziges Problem.

Ich hätte es gern, dass man tatsächlich hiermit einen Wettbewerb um die besten Lösungen begönne, wir stecken schließlich alle zusammen parteiübergreifend im Schlamassel.

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Dann aber nicht nur puntkuelle CO2-Steuer. Auch CO2-Steuer für Musik- und Youtube-Videos. Mal schauen, wie fucking unlustig Weltenretter a la Dumbo der blaue Möchtegern-Jugendliche-Depp die Fucking Realität finden, in der Straming-Aktivitäten fucking mehr CO2-Äquivalente ausmachen als der Fucking private Flugverkehr...

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vor einer Stunde schrieb rince:

Dann aber nicht nur puntkuelle CO2-Steuer. Auch CO2-Steuer für Musik- und Youtube-Videos. Mal schauen, wie fucking unlustig Weltenretter a la Dumbo der blaue Möchtegern-Jugendliche-Depp die Fucking Realität finden, in der Straming-Aktivitäten fucking mehr CO2-Äquivalente ausmachen als der Fucking private Flugverkehr...

 

Selbstverständlich auf alles - auch auf Landnutzungsänderungen, die z.B. Wald- oder Weideland in Baugrund überführen.

Das ist ja eben das Problem - insgeheim möchte nämlich eigentlich jeder Vorbehalte für seine Interessengruppe erheben. Eine Steuer hilft deshalb nur, wenn sie wirklich allumfassend ist - und sich so das Wirtschaftsleben hin zu emissionsärmeren Aktivitäten verschiebt.

 

Edit:

Ich finde es interessant, wie der aktuelle VW-Chef Diess das Dilemma auch der Politik deutlich anspricht. Gerade die Grünen wollten z.B. ja nach 2011 die Kohle explizit als Ersatz für die Kernkraft pushen - spricht jetzt absolut niemand mehr drüber, und Reaktionen sind einfach nur empört-abwehrend statt inhaltlich.

Nur passt dann die Notstandsrhetorik nicht - denn die Grünen haben schlicht auch kein realistisches Konzept, wie ohne fossile Energieträger kurz- und mittelfristig die Energieversorgung aufrechterhalten werden kann.

bearbeitet von Shubashi
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Die Grünen, die sich ja so sehr für den Erhalt des Hambacher Forstes einsetzen, obwohl sie in der NRW Regierung lange genug selber Teil des Problems waren, haben kein Problem damit, das Ökosystem Wald in Hessen zu zerstören, wenn es um Windräder geht... 

 

Davon erzählt der youtuber-Clown natürlich nichts...

bearbeitet von rince
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Heute zum Rücktritt von Nahles gelesen: SPD - schwindende Partei Deutschlands. Die SPD wurde von den Grünen praktisch kannibalisiert. Bis heute hat sie nicht erkannt, dass ihr eigentlicher politischer Gegner nicht die CDU, auch nicht FDP oder AFD ist, sondern die Grünen. Die Arbeiter hat sie schon vor Jahren zu einem großen Teil an die Linke verloren, seit neuerem in Teilen auch an die AFD. Und was sie bis vor kurzem noch hatte, die besser gestellte links-liberale urbane Wählerschicht verliert sie an die Grünen. 

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Die Grünen sind entstanden aus einer wilden Mischung von Bürgerinitiativen, Friedensbewegung und K-Gruppen, lange Zeit gespalten in Fundis und Realos. Sie waren immer eine bürgerliche Gruppierung, und keineswegs nur links, auch wenn die die meiste öffentliche Aufmerksamkeit bekamen.

 

Ihre Entwicklung wurde gefördert durch die SPD unter Schmidt, und zwar sowohl dessen Wirtschafts- wie Militärpolitik. Ob diese Sezession vermeidbar gewesen wäre, wäre eine eigene Diskussion. Ich denke eher nicht. Damals gab es noch eine Arbeiterklasse und die vertrat Schmidt. Gleichzeitig traten damals haufenweise Linksbürgerliche in die SPD ein, die bis heute einen großen Teil der Funktionäre stellen, und zu den Arbeitern ein, sagen wir es vorsichtig, distanziertes Verhältnis hatten. Sie hielten sie schlicht für reaktionär. So begann der Konflikt mit den Gewerkschaften.

 

Damit kommen wir zur zweiten Sezession, die Entstehung der Linken führte. Ursprünglich ein Gewächs aus dem Osten, bekamen sie mit Lafontaine einen westdeutschen Flügel, der direkt auf die Wählerschaft der SPD zielte. Die Wirtschaftsreformen von Schröder kappten zusätzlich die Verbindung zu weiten Teilen der Arbeiterschaft, auch wenn man heute sehen kann, daß die Auswirkungen dieser Reformen erst später wirkten, und viele Problem Folgen der Globalisierung waren, für die Schröder nichts konnte, aber in den Köpfen der Menschen verbanden sich die Verschlechterungen der Lebensbedingungen der „kleinen Leute“ mit seine, Namen und damit der SPD, während die Vorteile seiner Politik Merkel zugute kamen.

 

Die zunehmende Distanz der SPD-Funktionäre zu den unteren Gesellschaftsschichten, denen sie selbst oft durch die SPD-Bildungspolitik gerade entkommen waren, tat ein übriges. Seitdem versuchen weite Teile der SPD-Funktionäre so zu sein wie die Grünen, mit denen die die soziale Stellung teilen, ohne daß ihre Partei dazu die Wähler hat, die im Zweifel eher das Original wählen, als eine noch so schön angestrichene SPD, während Minijobber wie alte Arbeiterschaft mit den neugrünen, linksbürgerlichen Blütenträumen der SPD nichts anfangen können.

 

Damit konkurrieren nun drei Parteien um die gleiche Wählerschaft linksbürgerliche Wählerschaft, und sowohl SPD als auch Linken gelingt das immer weniger. Und weil die verbleibende Wählerschaft von SPD wie Linken nicht mehr hauptsächlich links wählen, verlieren sie nun auch noch Wähler an die Union, und die AfD. Und solange die SPD nicht wirklich weiß, wo ihre Wähler zu finden sind, was die wollen, eine politischen Kurs findet, der diese Wähler überzeugt und wie ihre hauptamtlichen Mitglieder auf diesem Kurs zu verpflichten wären, die sich doch lieber mit ihren linksidentitären Wunschträumen beschäftigen, ist von der SPD nichts zu erwarten.

 

 

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Wie hoch ist eigentlich noch der Anteil unserer Bevölkerung, der sich im klassischen Sinn als Zugehörige der Arbeiterklasse versteht?

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vor 4 Minuten schrieb nannyogg57:

Wie hoch ist eigentlich noch der Anteil unserer Bevölkerung, der sich im klassischen Sinn als Zugehörige der Arbeiterklasse versteht?

 

Wenn man darunter die klassischen Arbeiter versteht, laut Wiki unter 20% (von ehemals über 70%).

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Ich denke, das ist eine Antwort auf die Frage, warum die SPD in der Krise ist. Die Frage nach sozialer Gerechtigkeit spielt in anderen Bereichen eine größere Rolle: Sozialhilfeempfänger und ihre Teilhabe an der Gesellschaft. Und da kann die SPD nicht wesentlich punkten. Man muss sich ja auch noch im eigenen Kernbereich gegen die Linken absetzen, das heißt, man will sich da mit scharfen Thesen nicht profilieren, siehe die innerparteiliche Kritik an Kevin Kühnert.

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vor 2 Minuten schrieb nannyogg57:

Ich denke, das ist eine Antwort auf die Frage, warum die SPD in der Krise ist. Die Frage nach sozialer Gerechtigkeit spielt in anderen Bereichen eine größere Rolle: Sozialhilfeempfänger und ihre Teilhabe an der Gesellschaft. Und da kann die SPD nicht wesentlich punkten. Man muss sich ja auch noch im eigenen Kernbereich gegen die Linken absetzen, das heißt, man will sich da mit scharfen Thesen nicht profilieren, siehe die innerparteiliche Kritik an Kevin Kühnert.

 

Ja, ihre traditionelle Wählerschaft hat sich aufgelöst, nicht unerheblich übrigens durch die Erfolge der SPD in der Bildungspolitik. Ein Teil ist sozial aufgestiegen, gehören heute zur Biomarkt-Mittelschicht, fahren mit dem SUV zu Wahllokal und wählen dann grün. Ein anderer Teil ist sozial abgestiegen, und heute arbeitslos, oder hat mehrere Jobs, aber kein Auskommen. Und dann sind da noch die wenigen Industriearbeiter, die zwar noch recht gut leben, aber ständig damit rechnen müssen, daß ihre Arbeitsplätze der Globalisierung, der Automatisierung oder dem Umweltschutz zum Opfer fallen. Und die wählen dann zum Teil AfD.

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Kevin Kühnert möchte aus der SPD eine zweite grüne Partei machen, ohne erklären zu können, warum die Leute dann die Kopie und nicht das Original wählen sollen.

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So, und jetzt alle mal eine Runde heucheln

 

PS: Ich habe noch nie SPD gewählt. Nicht mein Milieu, nicht meine Themen. Vielleicht mal einen netten Kandidaten in der Kommunalwahl, mehr nicht.

bearbeitet von nannyogg57
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