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Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

Ein ganz interessantes Interview zum Niederrgang der akademischen Diskussionskultur mit dem Historiker Niall Ferguson. Im engeren Sinne gilt es zwar nur für die Universitäten im englischsprachigen Raum, im weiteren Sinne trifft es aber auch das bei uns verbreitete Problem, abweichende Standpunkte nicht mehr ertragen zu können, und statt einer argumentativen Widerlegung einfach emotional auszuflippen und stattdessen Personen oder die Meinungsfreiheit an sich zu attackieren.

https://www.zeit.de/2019/25/niall-ferguson-historiker-freiheit-diskurs-universitaeten/seite-3

Du meinst,w enn gleich die Worte "böse" und "gefährlich" benötigt werden, nur weil man nicht islamfeindlich ist?

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

Ein ganz interessantes Interview zum Niederrgang der akademischen Diskussionskultur mit dem Historiker Niall Ferguson. Im engeren Sinne gilt es zwar nur für die Universitäten im englischsprachigen Raum, im weiteren Sinne trifft es aber auch das bei uns verbreitete Problem, abweichende Standpunkte nicht mehr ertragen zu können, und statt einer argumentativen Widerlegung einfach emotional auszuflippen und stattdessen Personen oder die Meinungsfreiheit an sich zu attackieren.

https://www.zeit.de/2019/25/niall-ferguson-historiker-freiheit-diskurs-universitaeten/seite-3

 

Ein interessanter Kerl, auch unabhängig von den aktuellen Auseinandersetzungen an amerikanischen Unis. Leider habe ich nicht annähernd so viel Zeit (und Geld), all die interessanten Bücher zu lesen, die mir begegnen.

Geschrieben
13 minutes ago, mn1217 said:

Du meinst,w enn gleich die Worte "böse" und "gefährlich" benötigt werden, nur weil man nicht islamfeindlich ist?

Haste mal nen Link? 

 

Werner

Geschrieben
vor 14 Minuten schrieb mn1217:

Du meinst,w enn gleich die Worte "böse" und "gefährlich" benötigt werden, nur weil man nicht islamfeindlich ist?

 

Zum Thema "Islam" im Sinne einer politischen Kontroverse fällt mir nur die Diskussion zum Kopftuch jüngst an der Uni Frankfurt ein.

https://www.jetzt.de/politik/schroeter-raus-debatte-um-kopftuch-konferenz-an-der-goethe-uni-frankfurt

 

Im Prinzip haben sich da nur eine Handvoll Studenten und ein paar anonyme Internet-Aktivisten mit grundgesetzwidrigem Weltbild geäußert.

Zum Glück kann man deutsche Professoren heute nicht mehr wie zu Nazi-Zeiten einfach mit ein bisschen Gepöbel auf die Straße jagen.

In den USA existiert diese Art verfassungsrechtlich geschützter Wissenschaftsfreiheit anscheinend nicht (mehr?).

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Shubashi:

Ein ganz interessantes Interview zum Niederrgang der akademischen Diskussionskultur mit dem Historiker Niall Ferguson. Im engeren Sinne gilt es zwar nur für die Universitäten im englischsprachigen Raum, im weiteren Sinne trifft es aber auch das bei uns verbreitete Problem, abweichende Standpunkte nicht mehr ertragen zu können, und statt einer argumentativen Widerlegung einfach emotional auszuflippen und stattdessen Personen oder die Meinungsfreiheit an sich zu attackieren.

https://www.zeit.de/2019/25/niall-ferguson-historiker-freiheit-diskurs-universitaeten/seite-3

 

Das ist ja auch bei uns schon passiert (zuletzt an der Uni Bonn). Und wer erinnert sich nicht an diese Aufregung um das Gedicht an der Uniwand (war es in Berlin?).

 

Gesinnungskontrollen nehmen immer da zu, wo stark rechts- wie linksorientierte Mehrheiten herrschen.

 

Die NZZ beleuchtet das ganze Phänomen in Deutschland(!) genauer: https://www.nzz.ch/feuilleton/in-deutschland-herrscht-ein-zunehmend-repressives-klima-ld.1487259

  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

In den USA existiert diese Art verfassungsrechtlich geschützter Wissenschaftsfreiheit anscheinend nicht (mehr?).

 

Doch, aber die Unis sind mehrheitlich rein privat. Die Meinungsfreiheit schützt vor Eingriffen des Staates!

 

(Und wie man manchmal liest, private Betreiber von Social Media würden Zensur betreiben ist auch Quatsch. Zensur ist staatlich)

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb rorro:

Das ist ja auch bei uns schon passiert (zuletzt an der Uni Bonn). Und wer erinnert sich nicht an diese Aufregung um das Gedicht an der Uniwand (war es in Berlin?).

Das war an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin.

bearbeitet von Suzanne62
Geschrieben
Am 14.6.2019 um 14:44 schrieb rorro:

 

Das ist ja auch bei uns schon passiert (zuletzt an der Uni Bonn). Und wer erinnert sich nicht an diese Aufregung um das Gedicht an der Uniwand (war es in Berlin?).

 

Gesinnungskontrollen nehmen immer da zu, wo stark rechts- wie linksorientierte Mehrheiten herrschen.

 

Die NZZ beleuchtet das ganze Phänomen in Deutschland(!) genauer: https://www.nzz.ch/feuilleton/in-deutschland-herrscht-ein-zunehmend-repressives-klima-ld.1487259

Leider mangelt es der NZZ selber an einem neutralem Standpunkt.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb nannyogg57:

Leider mangelt es der NZZ selber an einem neutralem Standpunkt.

 

Was verstehst du unter einem „neutralen Standpunkt“?

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb nannyogg57:

Leider mangelt es der NZZ selber an einem neutralem Standpunkt.

Ein neutraler Standpunkt ist ein Widerspruch in sich.

 

Es geht darum, dass Meinungsfreiheit ein Grundrecht ist, das geschützt werden muss. Solange die AfD nicht verboten ist, soll man niemandem kündigen, weil er AfD-Mitglied ist. Davon zu unterscheiden ist allerdings die Freiheit, eine gegenteilige Meinung zu vertreten: Eine Anti-Pegida-Demonstration muss ebenso erlaubt sein wie eine Pegida-Demonstration.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb MartinO:

Ein neutraler Standpunkt ist ein Widerspruch in sich.

 

Es geht darum, dass Meinungsfreiheit ein Grundrecht ist, das geschützt werden muss. Solange die AfD nicht verboten ist, soll man niemandem kündigen, weil er AfD-Mitglied ist. Davon zu unterscheiden ist allerdings die Freiheit, eine gegenteilige Meinung zu vertreten: Eine Anti-Pegida-Demonstration muss ebenso erlaubt sein wie eine Pegida-Demonstration.

Wäre ich Chef würde ich ein "A"fD-Mitglied, wegen seiner Mitgliedschaft, nicht feuern. Ein Mitglied der "III Weg"* oder der NPD sehr wohl. Nazis möchte ich in meinem Unternehmen nicht dulden wollen. Einen, aus der Sicht von Arbeitsgerichten, besseren Grund wird man schon finden.

 

 

*) die NPD wirkt, im Vergleich zum III. Weg, noch fast Harmlos. Wenn die NPD endgültig Bankrott gehen und dadurch verschwinden sollte, hat sie schon ihre Nachfolgeorganisation

bearbeitet von Frank
Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb nannyogg57:

Leider mangelt es der NZZ selber an einem neutralem Standpunkt.

 

Niemand ist per se neutral. Aber man kann sich (auch als Journalist) zumindest um eine möglichst objektive Beschreibung von Zuständen und Geschehnissen bemühen. Die Vorfälle, die in dem Artikel geschildert werden, lassen sich ja leicht nachprüfen. Und so weit ich das überblicke, beruhen alle geschilderten Vorfälle auf Tatsachen. Da gibt es nichts zu deuteln daran. 

Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Was verstehst du unter einem „neutralen Standpunkt“?

 

Das frage ich mich auch.

Geschrieben

Nun, der Artikel in der NZZ beginnt mit einer wertenden Überschrift. Er bringt nicht nur irgendwelche Fakten, er interpretiert sie und kommt zu einer Schlussfolgerung.

 

Der Artikel wurde geschrieben um eine Meinung zu äußern und die Fakten wurden so ausgewählt und auch dargestellt, dass sie diese Meinung unterstützen.

 

Man kann das "beleuchten" nennen, wenn man der gleichen Meinung wie der Verfasser ist. Aber es geht nicht vorrangig um Information, sondern um Interpretation.

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb nannyogg57:

Nun, der Artikel in der NZZ beginnt mit einer wertenden Überschrift. Er bringt nicht nur irgendwelche Fakten, er interpretiert sie und kommt zu einer Schlussfolgerung.

 

Der Artikel wurde geschrieben um eine Meinung zu äußern und die Fakten wurden so ausgewählt und auch dargestellt, dass sie diese Meinung unterstützen.

 

Man kann das "beleuchten" nennen, wenn man der gleichen Meinung wie der Verfasser ist. Aber es geht nicht vorrangig um Information, sondern um Interpretation.

Nun ist ein "Feuilleton" kein journalistisches Genre, indem es nur um Information geht...

Geschrieben (bearbeitet)

Und wenn ich da an die aktuellen Nachrichten denke... Heutiges Beispiel: Bürgermeisterwahlen in Görlitz vom Wochenende... Bei ARD und ZDF sitzen Sie seit Jahren in der ersten Reihe mit Nachrichten, die komplett vermengt mit Interpretationen sind. 

bearbeitet von rince
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb nannyogg57:

Nun, der Artikel in der NZZ beginnt mit einer wertenden Überschrift. Er bringt nicht nur irgendwelche Fakten, er interpretiert sie und kommt zu einer Schlussfolgerung.

 

Der Artikel wurde geschrieben um eine Meinung zu äußern und die Fakten wurden so ausgewählt und auch dargestellt, dass sie diese Meinung unterstützen.

 

Man kann das "beleuchten" nennen, wenn man der gleichen Meinung wie der Verfasser ist. Aber es geht nicht vorrangig um Information, sondern um Interpretation.

 

In dem Artikel ging es nicht um Neutralität und auch nicht um eine bestimmte Meinung, sondern um Freiheit, die der Kunst wie der Gedanken im allgemeinen, um die Freiheit, unterschiedlicher Meinung zu sein. 

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb rince:

Nun ist ein "Feuilleton" kein journalistisches Genre, indem es nur um Information geht...

 

Es handelt sich definitiv um das, was man in englischsprachigen Zeitungen ein "opinion piece" nennen würde.

Ich glaube, in unseren heutigen Zeiten wäre es vielleicht nicht schlecht, dass die europäischen Zeitungen der englischen Tradition folgen würden, und klar zwischen Faktenberichterstattung und Meinung/Kommentar differenzieren würden.

 

Vielleicht würde es für viele Leser verständlicher sein, da der Umgang mit den traditionellen Medien im Social Media-Zeitalter inzwischen wohl schwerfällt.

Geschrieben

Na gut, dann kann man ja künftig die Lottozahlen und die Bundesligaergebnisse als Faktenberichterstattung kennzeichnen.

 

Werner

Geschrieben

Die Gesinnungsgenossenkameraden der AfD zeigen sich - lebt der rechteTerror wieder auf? klick

Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb Chrysologus:

Die Gesinnungsgenossenkameraden der AfD zeigen sich - lebt der rechteTerror wieder auf? klick

 

Könntest Du kurz erläutern, wie Du auf den Zusammenhang kommst? Im Artikel steht nur etwas von "rechtsextremer Szene" und "NPD-Umfeld".

 

Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb Shubashi:

 

Könntest Du kurz erläutern, wie Du auf den Zusammenhang kommst? Im Artikel steht nur etwas von "rechtsextremer Szene" und "NPD-Umfeld".

 

Was ist die Frage?

Geschrieben
43 minutes ago, Shubashi said:

 

Könntest Du kurz erläutern, wie Du auf den Zusammenhang kommst? Im Artikel steht nur etwas von "rechtsextremer Szene" und "NPD-Umfeld".

 

Ganz einfach, in dem Artikel ist von rechtsextremer Szene die Rede, alles rechts des linken Unionsflügels ist rechtsextrem, die AfD ist rechts des linken Unionsflügels.

 

Immer gerne helfend

Werner

(Bekanntlich auch rechtsextrem)

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

Ich glaube, in unseren heutigen Zeiten wäre es vielleicht nicht schlecht, dass die europäischen Zeitungen der englischen Tradition folgen würden, und klar zwischen Faktenberichterstattung und Meinung/Kommentar differenzieren würden.

 

Diese Hoffnung habe ich schon aufgegeben. Es gibt keine Berichterstattung mehr, nur noch Reportagen.

Gast
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