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Kirchenaustritte - Sag beim Abschied leise Servus ...


Mistah Kurtz

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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

depositum fidei

Damit sind wir bei einer wesentlichen Frage: Was gehört denn nun zu diesem depositum fidei?

 

Das Glaubensbekenntnis, klar! Sogar alle beide ;)

Aber auch jeder Hirnfurz eines römischen Bischofs? Franzl quasselt ja gerne mal mit den Journalisten, wenn der Flug nur lang genug dauert...

 

vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Die sieben Gaben des Geistes beinhalten meiner Erinnerung nach weder Besserwisserei, noch die Überschätzung der Relevanz der eigenen Meinung.

Ich bin gerade nicht up to date: Gehört der Gebrauch der Vernunft jetzt zu den sieben Geistesgaben oder nicht?

Die Annahme, die (geistige) Obrigkeit hätte immer Recht, ist heutzutage jedenfalls keinem mehr zu vermitteln.

 

Aber gut, wir sind halt auch 'nur' Normalkatholiken, keine Bonuskatholiken.

Ich gehe jedenfalls davon aus, daß kein Mensch all das glaubt, was die RKK (angeblich) zu glauben vorgibt. Oder höchstens, aus formalen Gründen, einer.

 

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Daß das falsche Handeln Folgen für das ewige Leben hat, kann ich nachvollziehen, aber der "falsche" Glaube?

 

 

Diese Frage kann man, wie so viele Fragen, welche den Kern der Sache ausmachen, sinnvoll eigentlich nur unter Bezug auf die alte Doktrin beantworten.

 

Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Angelegenheit schon (zumindest in seiner kommunen Rezeption) etwas vernebelt und in der Kirche, der Papst Franziskus seit 2013 vorsteht, dürfte diese Frage ohnehin piepegal sein. Solange man nicht "rigide" ist, steht das Himmelstor weit offen. 

 

Ich hatte schon einen entsprechenden Post angefangen, aber dann doch wieder die Return-Taste gedrückt. Tun wir lieber so, als hätte die Kirche vor 1962 oder besser 2013 nie etwas gesagt. 

 

[Im Übrigen braucht man nicht einmal besonders tief in das Schrifttum einzutauchen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Es reicht die ersten Sätze eines heute leider fast unbekannten Symbolums zu lesen, das früher zu den drei großen Glaubensbekenntnissen der Westkirche zählte. Inzwischen, außer für jene, denen der Gebrauch der alten Stundenliturgie noch konzediert wird oder historisch Beflissene, eliminiert. Keine weiteren Fragen.] 

bearbeitet von Studiosus
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vor 22 Minuten schrieb Studiosus:

Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Angelegenheit schon (zumindest in seiner kommunen Rezeption) etwas vernebelt und in der Kirche, der Papst Franziskus seit 2013 vorsteht, dürfte diese Frage ohnehin piepegal sein. Solange man nicht "rigide" ist, steht das Himmelstor weit offen.

Ja soll man denn nun glauben, was die Kirche sagt, oder ist das hier nun wieder „kein depositum fidei“?


Wenn letzteres, warum sollen dann frühere, widersprechende Aussagen df gewesen sein? 
Und wie kann man unterscheiden, ob oder ob nicht df?

 

Werner

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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

 

Diese Frage kann man, wie so viele Fragen, welche den Kern der Sache ausmachen, sinnvoll eigentlich nur unter Bezug auf die alte Doktrin beantworten.

 

Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Angelegenheit schon (zumindest in seiner kommunen Rezeption) etwas vernebelt und in der Kirche, der Papst Franziskus seit 2013 vorsteht, dürfte diese Frage ohnehin piepegal sein. Wenn man nicht "rigide" ist, steht das Himmelstor weit offen.

 

Ich hatte schon einen entsprechenden Post angefangen, aber dann doch wieder die Return-Taste gedrückt. Tun wir lieber so, als hätte die Kirche vor 1962 oder besser 2013 nie etwas gesagt. 

Das ergibt doch nun überhaupt keinen Sinn.

 

Rorro und Du beziehen sich beide darauf und greifen immer wieder darauf zurück.

 

Wenn die Amtskirche nun keinen Wert mehr auf diesen Faktor legt, stellt sich natürlich die Frage nach der Relevanz Eurer kompletten Argumentation - die ich jenseit ihrer lehramtlichen Relevanz ja zumindest gerne verstehen würde. Auch im Hinblick darauf, daß ich zum Beispiel nicht glaube, daß der Ewige die Zulassungsbedingungen zum Himmelreich alles 100 Jahre mal ändert.

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vor 2 Minuten schrieb Werner001:

Ja soll man denn nun glauben, was die Kirche sagt, oder ist das hier nun wieder „kein depositum fidei“?

 

Diese Frage habe ich Dir ja vorhin zu stellen versucht (um Dir aufzuzeigen, dass Ketzerverbrennung kein Glaubensgut im Sinne des depositum fidei ist). 

 

depositum fidei, Glaubenshinterlage, Glaubensgut, ist einerseits ein feststehender Begriff (der Systematik, mittelbar auch des Rechts), der inhaltlich ausgefüllt werden muss. Kommunerweise wird das depositum fidei als die Gesamtheit der christlichen Glaubenslehre definiert, die sich aus den bekannten Quellen (Heilige Schrift, Apostolische Tradition und Magisterium) speist. Das bringt die Schwierigkeit mit sich, dass besonders die lehramtlichen Quellen intensiv daraufhin untersucht werden müssen, was hier als Lehre vorgelegt wird (und was vielleicht in einer päpstlichen Bulle oder Konstitution steht, aber kein Lehrinhalt im strengen Sinne ist, um dein Beispiel der Ketzerverbrennung aufzugreifen). Im Letzten kann allerdings nur die kirchliche Autorität, mithin der Inhaber des höchsten Lehramts, definitiv entscheiden, was depositum fidei ist und was nicht. 

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vor 16 Minuten schrieb Flo77:

Rorro und Du beziehen sich beide darauf und greifen immer wieder darauf zurück.

 

Bei mir verstehe ich das auch, bei rorro ehrlich gesagt weniger. Ohne ihm zu nahe treten zu wollen, nehme ich ihn als im besten Sinne treuen Sohn der Kirche wahr, dem alles gleich gültig (nicht gleichgültig) ist, was die Kirche sagt. Ob es nun (in meinen Augen bizarre) Äußerungen des momentan regierenden Papstes sind, oder das feierliche Capitulum des Florentinischen Konzils. 

 

Allerdings, und vielleicht kann mam ja darüber ins Gespräch kommen, erschließt sich mir deine starke Ablehnung der Orthodoxie (im wörtlichen Sinne als Rechtgläubigkeit) auch nicht wirklich. Wenn die Übereinstimmung im Glauben grundsätzlich nachrangig oder egal ist, da es hauptsächlich oder allein auf die Taten und Handlungen ankommt, dann frage ich mich, warum es überhaupt die Kirche und ihr Magisterium braucht. Dann ist die Kirche ein soziologischer Rahmen, ein Raum oder eine Organisationsform, um spirituelle oder religiöse Anwandlung zu aktualisieren und zu kanalisieren, aber nicht die Bewahererin und Verkünderin einer mithin heilsrelevanten Lehre.

 

Nun könnte man sagen, man "braucht" die Kirche (ich spreche hier immer und ausschließlich von der römisch-katholischen Kirche) der Gnadenmittel, Sakramente, wegen. Die kann man - ebenfalls gültig - auch bei den getrennten Brüdern der Ostkirchen erhalten. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

 

Bei mir verstehe ich das auch, bei rorro ehrlich gesagt weniger. Ohne ihm zu nahe treten zu wollen, nehme ich ihn als im besten Sinne treuen Sohn der Kirche wahr, dem alles gleich gültig (nicht gleichgültig) ist, was die Kirche sagt. Ob es nun (in meinen Augen bizarre) Äußerungen des momentan regierenden Papstes sind, oder das feierliche Capitulum des Florentinischen Konzils. 

Autsch.

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vor 13 Minuten schrieb Studiosus:

 

Diese Frage habe ich Dir ja vorhin zu stellen versucht (um Dir aufzuzeigen, dass Ketzerverbrennung kein Glaubensgut im Sinne des depositum fidei ist). 

 

depositum fidei, Glaubenshinterlage, Glaubensgut, ist einerseits ein feststehender Begriff (der Systematik, mittelbar auch des Rechts), der inhaltlich ausgefüllt werden muss. Kommunerweise wird das depositum fidei als die Gesamtheit der christlichen Glaubenslehre definiert, die sich aus den bekannten Quellen (Heilige Schrift, Apostolische Tradition und Magisterium) speist. Das bringt die Schwierigkeit mit sich, dass besonders die lehramtlichen Quellen intensiv daraufhin untersucht werden müssen, was hier als Lehre vorgelegt wird (und was vielleicht in einer päpstlichen Bulle oder Konstitution steht, aber kein Lehrinhalt im strengen Sinne ist, um dein Beispiel der Ketzerverbrennung aufzugreifen). Im Letzten kann allerdings nur die kirchliche Autorität, mithin der Inhaber des höchsten Lehramts, definitiv entscheiden, was depositum fidei ist und was nicht. 

Om der abstrakten Theorie ja schön und gut, aber was ist mit der Praxis? Ist das Himmelstor nun weit offen oder doch nicht? Oder gehört das nicht zum df?

 

Werner

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vor 13 Minuten schrieb Studiosus:

Das bringt die Schwierigkeit mit sich, dass besonders die lehramtlichen Quellen intensiv daraufhin untersucht werden müssen, was hier als Lehre vorgelegt wird (und was vielleicht in einer päpstlichen Bulle oder Konstitution steht, aber kein Lehrinhalt im strengen Sinne ist, um dein Beispiel der Ketzerverbrennung aufzugreifen). Im Letzten kann allerdings nur die kirchliche Autorität, mithin der Inhaber des höchsten Lehramts, definitiv entscheiden, was depositum fidei ist und was nicht. 

Dann wäre meine erste Frage: hat die Autorität diese Entscheidung denn jemals getroffen?

 

Und wenn ja, gibt es dazu ein Kompendium, das zum einen vollständig und zum anderen für Laien verständlich wäre?

 

Der KKK erfüllt ja nun nach einhelliger Meinung nicht diesen Anspruch.

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Einigen wir uns darauf, dass wir hier nicht mehr zusammenkommen werden. 

 

Es darf gerne jeder annehmen und glauben, was er für richtig hält. Jeder kommt in den Himmel, wenn er sich ethisch korrekt verhält, was auch immer das im Einzelfall bedeuten mag. Eine schöne Vorstellung, die ich nicht auf ihren Gehalt hin beurteilen kann, solange ich lebe.

 

Ich für meinen Teil erlaube mir beim Alten und Überlieferten zu bleiben. Wenn ohnehin alle Wege zu Gott führen, dann wird er sicher auch in die Rechnung einbeziehen, dass ich es mir vielleicht etwas schwerer gemacht habe als nötig gewesen wäre. 

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Ich für meinen Teil erlaube mir beim Alten und Überlieferten zu bleiben. Wenn ohnehin alle Wege zu Gott führen, dann wird er sicher auch in die Rechnung einbeziehen, dass ich es mir vielleicht etwas schwerer gemacht habe als nötig gewesen wäre. 

 

Mit anderen Worten: wenn alle in den Himmel kommen, dann auch du! :D

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Einigen wir uns darauf, dass wir hier nicht mehr zusammenkommen werden. 

Da ist viel Resignation drin, was ich sehr bedauerlich finde.

 

Zumal es mich jetzt wieder ratlos zurücklässt.

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Gerade eben schrieb Marcellinus:

 

Mit anderen Worten: wenn alle in den Himmel kommen, dann auch du! :D

 

Genau. Und das meine ich nicht einmal ironisch. Selbst wenn ich die letzte Seele bin, die noch aus dem Fegefeuer ins Vaterhaus eingehen darf, dann ist das mehr als ich mir erhoffen kann und dann hat sich jede Strapaze ausgezahlt. 

 

Mir ist klar, dass das für Dich wie Zwiegespräche unter Verrückten klingen muss. Aber so sind wir/bin ich eben B)

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vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Da ist viel Resignation drin, was ich sehr bedauerlich finde.

 

 

Eigentlich nicht, eher Realismus. Ich bilde mir nicht ein, dass ich Dir oder Gesprächspartnern, die denken wie Du (was nicht heißt, dass eure Gedanken falsch sein müssen), glaubhaft vermitteln kann, was meine Position ist oder Dich gar von dieser überzeugen könnte. 

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Selbst wenn ich die letzte Seele bin, die noch aus dem Fegefeuer ins Vaterhaus eingehen darf, dann ist das mehr als ich mir erhoffen kann und dann hat sich jede Strapaze ausgezahlt.

Damit bist Du mir ja schon Meilen voraus.

 

Ich rechne damit schlicht nicht mehr.

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Ursprünglich ging es hier nur darum, wer sich als gläubiger Katholik bezeichnen darf. Da wird man doch hoffentlich nicht dazugehören müssen um in den Himmel zu kommen. 

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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Mir ist klar, dass das für Dich wie Zwiegespräche unter Verrückten klingen muss. Aber so sind wir/bin ich eben B)

 

Viel schlimmer: ich verstehe es einfach nicht!

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vor 6 Minuten schrieb Flo77:

Ich rechne damit schlicht nicht mehr.

 

Rechnen tue ich damit nicht, ich erlaube mir zu hoffen. 

 

Gerade deshalb hätte ich eigentlich gedacht, dass der "klassische Katholizismus" (so nenne ich das, was mir in dieser Frage vorschwebt, einmal) auch etwas für Dich sein könnte. Wir machen uns keine Illusionen über Natur und Zustand des Menschen und seine Fähigkeit, "gut zu sein". Wir denken, dass ein Großteil der Menschheit eigentlich die Verdammnis verdiente, wenn Gott neben seiner vollkommenen Gerechtigkeit nicht auch vollkommene Güte und Barmherzigkeit besäße, die er denen, wie zu hoffen ist, nicht versagen wird, die sich vetrauensvoll und mit zerknirschtem Herzen an ihn wenden. 

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vor 14 Minuten schrieb Merkur:

Da wird man doch hoffentlich nicht dazugehören müssen um in den Himmel zu kommen

 

Nein, muss man nicht zwingenderweise. Jedenfalls nicht zur sichtbaren oder moderner ausgedrückt institutionellen Kirche. Man muss auch nicht nach dem Ritus der Kirche getauft sein. Das ist lehramtlich durch die Zurückweisung der Thesen L. Feeneys im Pontifikat Pius XII. geklärt worden, um mal wieder auf eine sachlichere Ebene zu kommen. 

 

Wobei ich betonen will, dass es hier um exzeptionelle Wege, zum Heil zu gelangen, geht und nicht die Kirche als solche als Vermittlerin oder Instrument des Heils ihrer originären Funktion beraubt wird. 

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vor 38 Minuten schrieb Flo77:

Dann wäre meine erste Frage: hat die Autorität diese Entscheidung denn jemals getroffen?

 

Und um auch darauf noch zu antworten: punktuell, meist in exklusivem Sinne, aber eher nicht umfassend im Sinne einer autoritativen Aufzählung einzelner Lehrsätze (am nähesten kommt dem noch das sog. Tridentinische Glaubensbekenntnis auf dem Stand des 16. Jhds., war aber auch darüber hinaus noch lange vor allem als Eidesformel bei Amtsübernahmen im Gebrauch). 

 

Und was den KKK angeht: Der tritt natürlich mit dem Eigenanspruch auf, die Gesamtheit der Lehrinhalte des katholischen Glaubens abzubilden. Und das wird auch stimmen, aber leider enthält er auch neben "Handfestem" Myriaden von Erläuterungen und theologischen Exkursen, die den Benutzer zu fast archäologischen Anstrengungen zwingen, bis er dann wirklich mal  erfährt, "was die Kirche lehrt". Das stellen/stellten ältere Katechismen meiner Meinung nach besser an. 

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vor 55 Minuten schrieb Studiosus:

Im Letzten kann allerdings nur die kirchliche Autorität, mithin der Inhaber des höchsten Lehramts, definitiv entscheiden, was depositum fidei ist und was nicht. 

Und das tut er, soweit ich weiß, nur sehr, sehr selten. Wirklich äußerst selten!

 

vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

Ich hatte schon einen entsprechenden Post angefangen, aber dann doch wieder die Return-Taste gedrückt. Tun wir lieber so, als hätte die Kirche vor 1962 oder besser 2013 nie etwas gesagt. 

Das wiederum würde das Kinde mit dem Bade ausschütten.

Wir haben in unserer katholischen Tradition einen unermesslichen Schatz an Glaubenserfahrungen unserer Vorväter.

In so einem uralten Buch steht allerdings auch das Gleichnis vom guten Verwalter, der aus seinen Schätzen altes und neues hervorholt, gerade so, wie es benötigt wird. Und in dem empfohlen wird, alles zu prüfen und das Gute zu behalten.

So ist es auch mit dem Schatz der Tradition. Manches bleibt wichtig. Anderes ist unwichtig geworden. Und noch anders wird wieder wichtig, nachdem es lange vergessen schien. Aber es ist eben zu prüfen, ob es nützt. Und zwar nicht irgendwie, sondern dem Katechumenen zum Heil seiner Seele (wobei wir in gewisser Weise alle Katechumenen bleiben, unser Leben lang).

Da können die Erfahrungen unserer Vorväter ein Vorschlag sein, ihnen zu folgen. Es kann aber auch sein, daß sich ihre Überlieferungen gerade nicht auf eine aktuelle, persönliche Situation 'umbiegen' lassen. Ich fürchte, Christusnachfolge ist häufig anspruchsvoller, als manche sich das vorstellen. Mit dem 'Einhalten von Glaubensregeln' ist es nicht getan.

 

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vor 46 Minuten schrieb Studiosus:

Einigen wir uns darauf, dass wir hier nicht mehr zusammenkommen werden. 

 

Es darf gerne jeder annehmen und glauben, was er für richtig hält. Jeder kommt in den Himmel, wenn er sich ethisch korrekt verhält, was auch immer das im Einzelfall bedeuten mag. Eine schöne Vorstellung, die ich nicht auf ihren Gehalt hin beurteilen kann, solange ich lebe.

 

Ich für meinen Teil erlaube mir beim Alten und Überlieferten zu bleiben. Wenn ohnehin alle Wege zu Gott führen, dann wird er sicher auch in die Rechnung einbeziehen, dass ich es mir vielleicht etwas schwerer gemacht habe als nötig gewesen wäre. 

Das heißt also, man darf nicht dem vertrauen, was der Papst sagt, sondern man glaubt einfach, was man persönlich für richtig hält. Da bin ich ganz deiner Ansicht

 

Werner

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Aufgrund meiner Biographie muss ich sagen, daß mich der "klassische Katholizismus" krank gemacht

 

Siehst du, das ist so etwas, was ich nicht verstehe. Wenn das so ist, wie du sagst, warum hältst du dann dein Leben für falsch, und nicht den "klassischen Katholizismus"?

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vor 48 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Siehst du, das ist so etwas, was ich nicht verstehe. Wenn das so ist, wie du sagst, warum hältst du dann dein Leben für falsch, und nicht den "klassischen Katholizismus"?

Also wenn ich den Post richtig verstanden habe, dann hat Flo77 sich ja mehr oder weniger vom "klassischen Katholizismus" (war mein ad hoc-Begriff, gibt vielleicht bessere) distanziert. 

 

Oder man müsste vielleicht besser sagen, den Katholizismus, der mir vor dem inneren Auge steht, gibt es realiter gar nicht mehr. Also weder in der heutigen lehramtlichen Verkündigung und noch viel weniger in den Pfarreien oder im privaten Rahmen der Gläubigen. Manche sagen "Gott sei Dank", ich sage leider. 

 

Die Kirche hat, und so viel muss man gerade als Kritiker dieser Entwicklung schon zugeben, zumindest die Art wie sie über bestimmte Dinge spricht (etwa über "Sünde") oder auch nicht über sie spricht (die letzten Dinge, Gericht, Himmel, Hölle, Fegefeuer kommen eher weniger prominent im heutigen Katholizismus vor) geändert. Ich persönlich sehe das äußerst kritisch. Meines Erachtens verschweigt die Kirche hier Wichtiges und wenn sie redet, dann in einer Weise, die den Menschen kontinuierlich Beruhigungstropfen einflößt: "Es ist ja alles in bester Ordnung" , "Gott straft nicht", "Du bist gut so wie Du bist", "Das ist doch keine Sünde", "Wenn es eine Hölle gibt, dann ist sie sicher leer". Was die Kirche da seit geraumer Zeit tut grenzt für mich - um mal in weltlicher Diktion zu sprechen - an unterlassene Hilfeleistung. Denn ganz gleich, ob die Kirche ihre eigene Lehre noch verkündet oder überhaupt selbst an sie glaubt, so bleibt das, wovor sie früher (und nicht zu vergessen: die Heilige Schrift) nachdrücklich gewarnt hat, doch eine echte, potenziell bedrohende Wirklichkeit, in die die heutige Kirche den Menschen sehenden Auges hinein laufen lässt. Und doch gilt: Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen. Da kann auch der Heilige Vater nichts schönreden und seine Indulgenzien mögen der Seele im Fegefeuer noch etwas bringen, einem Verdammten wird keine Hilfe mehr zuteil werden. 

bearbeitet von Studiosus
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