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Evangelikaler Katholizismus ???


Spadafora

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Der Unterschied ist - so denke ich - der, dass ich mein Jesusbild an den Erfahrungen der Kirche und den Gedanken der kirchlichen Tradition messe und korrigiere.

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Long John Silver
vor einer Stunde schrieb Spadafora:

90% der Pfingstler und Freikirchler werden Dir sagen daß sie diese persönliche Freundschaft mit Jesus erleben und dir Geschichte um Geschichte darüber erzählen  so kannst du nicht behaupten das gibt es nicht

 

Mir ist eigentlich piepegal was wie viel % der Pfingstler und bestimmter Freikirchlicher behaupten.

 

Du glaubst nicht im ernst, dass das fuer mich relevant ist. Natuerlich kann das jeder sagen. Es gibt nichts Gummiartigeres wie das Jesus-Bild. 

 

Das ist auch weniger das Problem. Das Problem, ist wenn man versucht, so etwas festzuschreiben oder als Allheilmittel vrkaufen will oder gar als Rettung des Christentums/der Kirche. 

 

 

 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 7 Minuten schrieb Long John Silver:

 

Mir ist eigentlich piepegal was wie viel % der Pfingstler und bestimmter Freikirchlicher sich einbilden zu erleben.

 

Du glaubst nicht im ernst, dass das fuer mich relevant ist. Natuerlich kann das jeder sagen. Es gibt nichts Gummiartigeres wie das Jesus-Bild. Wo ist das Problem, darauf alles moegliche zu projeziernen, was einem gerade Spass macht?

 

 

 

 

 

 

 

es ist für Dich nicht relevant und dein imaginärer Jesusfreund aber das macht ihn nicht objektiv realer als die Jesus Beziehungen diverser Evangelikaler

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Long John Silver
vor 50 Minuten schrieb Spadafora:

 Woraus sich die Frage ergibt was unterscheidet diese von der kirchlich approbierten Version
außer daß letztere deutlich unfreundlicher ist weil sie nur dienstlich mit den Menschen zu tun haben will 😆😆😆

 

Also, ich versuch mich an der Bibel und an den Aussagen des Evangeliums zu orientieren. Da faellt schon mal eine Menge von eigener Einbildung weg. Ich mag nicht die Illusion in mir naehren, Jesus Christus wuerde mir am Biertisch sitzen und Fingerhakeln und haette fuer alle meine persoenlichen Befindlichkeiten ein Mittel in der Tasche. Nach meiner unmassgeblichen Erfahrung musste ich die meisten Probleme in meinem Leben bis jetzt ohne das beruehmte WWJD loesen, ganz einfach, weil er gar nicht gesagt hat zum Thema. 

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vor 18 Minuten schrieb Spadafora:

Macht ihn das realer und wenn ja warum

 

Das muss jeder für sich beantworten. Ich habe oben schon mal Charles de Foucauld erwähnt. Ich habe vor Jahren mal Tagebuchaufzeichnungen von ihm gelesen, ich glaube sie waren in dem Sammelband "Der letzte Platz: Aufzeichnungen und Briefe" in der Reihe "Sammlung Christliche Meister" des Johannes-Verlag enthalten. Wenn man seine Einträge aus der Zeit, in der er den Klarissinen in Nazareth als Pförtner diente, liest, seinen im wahrsten Sinne des Wortes familiären Umgang mit Jesus, Maria und Joseph, tja, das würden wohl auf scharfe Kritik der hier versammelten Weisheit stoßen. Ich für mein Teil empfand diese Beziehung als als zu kitschig, aber die Früchte, die sich aus dieser mir als zu kitschig erscheinenden Beziehung erwuchsen, sprechen für sich. Charles de Foucauld wurde schließlich selig gesprochen. Und glaubt mir, wenn ich sage: davon bin ich, der ich keine so familiäre, freundschaftliche und kitschige Beziehung zur Heiligen Familie pflege, sehr weit entfernt. Betrachtet das "sehr" als mit Großbuchstaben geschrieben. 

 

Die Beziehung zu Jesus ist etwas persönliches. Es gibt da keine Regeln, wie die auszusehen hat, was zu familiär oder zu wenig familiär, zu wenig katholisch, zu evangelisch, zu was auch immer ist. Jeder muss das für sich selber finden,  für sich selber diese Beziehung pflegen. Keiner von uns ist das Lehramt und hat auch nur im Geringsten die Befugnisse, von den Fähigkeiten ganz zu schweigen, zu beurteilen was richtig oder falsch, angemessen oder unangemessen ist.

 

Um auf die Frage zurückzukommen, ob ihn das realer macht: ja, für Charles de Foucauld hat ihn das, wie er selber schreibt, realer gemacht. Es war ihm Motivation und Inspiration für sein eigenes Leben in dem, was man früher mal "Nachfolge Christi" nannte. Nur seien wir ehrlich: wir mögen vielleicht an Christus glauben, aber das mit der Nachfolge, das ist wiederum eine ganz andere Nummer. 

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vor 1 Minute schrieb Long John Silver:

 

Also, ich versuch mich an der Bibel und an den Aussagen des Evangeliums zu orientieren. Da faellt schon mal eine Menge von eigener Einbildung weg. Ich mag nicht die Illusion in mir naehren, Jesus Christus wuerde mir am Biertisch sitzen und Fingerhakeln und haette fuer alle meine persoenlichen Befindlichkeiten ein Mittel in der Tasche. Nach meiner unmassgeblichen Erfahrung musste ich die meisten Probleme in meinem Leben bis jetzt ohne das beruehmte WWJD loesen, ganz einfach, weil er gar nicht gesagt hat zum Thema. 

ja aber das macht realität nicht wahrscheinlicher

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vor 8 Minuten schrieb Spadafora:

es ist für Dich nicht relevant und dein imaginärer Jesusfreund aber das macht ihn nicht objektiv realer als die Jesus Beziehungen diverser Evangelikaler

 

Wenn Du meinst, es gäbe bei Beziehungen, sei es mit lebenden, sei es mit toten Personen, so etwas wie eine "objektive Realität", dann mein Padawan, bist Du schwer im Irrtum. Beziehungen zwischen Menschen sind immer im höchsten Maße subjektiv.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 1 Minute schrieb Mistah Kurtz:

 

Das muss jeder für sich beantworten. Ich habe oben schon mal Charles de Foucauld erwähnt. Ich habe vor Jahren mal Tagebuchaufzeichnungen von ihm gelesen, ich glaube sie waren in dem Sammelband "Der letzte Platz: Aufzeichnungen und Briefe" in der Reihe "Sammlung Christliche Meister" des Johannes-Verlag enthalten. Wenn man seine Einträge aus der Zeit, in der er den Klarissinen in Nazareth als Pförtner diente, liest, seinen im wahrsten Sinne des Wortes familiären Umgang mit Jesus, Maria und Joseph, tja, das würden wohl auf scharfe Kritik der hier versammelten Weisheit stoßen. Ich für mein Teil empfand diese Beziehung als als zu kitschig, aber die Früchte, die sich aus dieser mir als zu kitschig erscheinenden Beziehung erwuchsen, sprechen für sich. Charles de Foucauld wurde schließlich selig gesprochen. Und glaubt mir, wenn ich sage: davon bin ich, der ich keine so familiäre, freundschaftliche und kitschige Beziehung zur Heiligen Familie pflege, sehr weit entfernt. Betrachtet das "sehr" als mit Großbuchstaben geschrieben. 

 

Die Beziehung zu Jesus ist etwas persönliches. Es gibt da keine Regeln, wie die auszusehen hat, was zu familiär oder zu wenig familiär, zu wenig katholisch, zu evangelisch, zu was auch immer ist. Jeder muss das für sich selber finden,  für sich selber diese Beziehung pflegen. Keiner von uns ist das Lehramt und hat auch nur im Geringsten die Befugnisse, von den Fähigkeiten ganz zu schweigen, zu beurteilen was richtig oder falsch, angemessen oder unangemessen ist.

 

Um auf die Frage zurückzukommen, ob ihn das realer macht: ja, für Charles de Foucauld hat ihn das, wie er selber schreibt, realer gemacht. Es war ihm Motivation und Inspiration für sein eigenes Leben in dem, was man früher mal "Nachfolge Christi" nannte. Nur seien wir ehrlich: wir mögen vielleicht an Christus glauben, aber das mit der Nachfolge, das ist wiederum eine ganz andere Nummer. 

das es dinge gibt die für einzelne etwas "realer" macht ist klar aber eben rein subjektiv

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Long John Silver
vor 16 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Das muss jeder für sich beantworten. Ich habe oben schon mal Charles de Foucauld erwähnt. Ich habe vor Jahren mal Tagebuchaufzeichnungen von ihm gelesen, ich glaube sie waren in dem Sammelband "Der letzte Platz: Aufzeichnungen und Briefe" in der Reihe "Sammlung Christliche Meister" des Johannes-Verlag enthalten. Wenn man seine Einträge aus der Zeit, in der er den Klarissinen in Nazareth als Pförtner diente, liest, seinen im wahrsten Sinne des Wortes familiären Umgang mit Jesus, Maria und Joseph, tja, das würden wohl auf scharfe Kritik der hier versammelten Weisheit stoßen. Ich für mein Teil empfand diese Beziehung als als zu kitschig, aber die Früchte, die sich aus dieser mir als zu kitschig erscheinenden Beziehung erwuchsen, sprechen für sich. Charles de Foucauld wurde schließlich selig gesprochen. Und glaubt mir, wenn ich sage: davon bin ich, der ich keine so familiäre, freundschaftliche und kitschige Beziehung zur Heiligen Familie pflege, sehr weit entfernt. Betrachtet das "sehr" als mit Großbuchstaben geschrieben. 

 

Die Beziehung zu Jesus ist etwas persönliches. Es gibt da keine Regeln, wie die auszusehen hat, was zu familiär oder zu wenig familiär, zu wenig katholisch, zu evangelisch, zu was auch immer ist. Jeder muss das für sich selber finden,  für sich selber diese Beziehung pflegen. Keiner von uns ist das Lehramt und hat auch nur im Geringsten die Befugnisse, von den Fähigkeiten ganz zu schweigen, zu beurteilen was richtig oder falsch, angemessen oder unangemessen ist.

 

Um auf die Frage zurückzukommen, ob ihn das realer macht: ja, für Charles de Foucauld hat ihn das, wie er selber schreibt, realer gemacht. Es war ihm Motivation und Inspiration für sein eigenes Leben in dem, was man früher mal "Nachfolge Christi" nannte. Nur seien wir ehrlich: wir mögen vielleicht an Christus glauben, aber das mit der Nachfolge, das ist wiederum eine ganz andere Nummer. 

 

Das ist richtig, weil es eine private Erfahrung ist, die jemand inspiriert.  Ich bin der letzte, der ueber solche privaten Erfahrungen ueberhaupt eine Kritik abgaebe oder sie werten, da habe ich noch nie hier getan und werde es auch nie tun. 


Soweit ich den Artikel  verstand, geht es nicht um eigene private Erfahrungen, sondern einen sich anspreisenden und fuer Erfolg versprechend gehaltenen  "Weg",  den katholischen Glauben (oder das Christentum) aus der Krise zu fuehren, als koennte man solche privaten Erfahrungen einfach abrufen, wollen und reproduzieren., Dagegen richtet sich meine Kritik und zwar meines Erachtens mit Recht, wie ich auch beschrieben habe, wo die Problematik bei den freikirchlichen Evangelikalen liegt. 

Und da sprichst du auch den wesentlichen Punkt selbst an - man kann das Private in der Spiritualitaet  nicht reproduzieren. Es ist immer Gnade und fuer uns selbst voellig unfuegbar. Und gerade die Heiligen koennen ein Lied von der Dunklen Nacht des Glaubens singen, wenn eben etwas nicht mehr reproduzierbar ist wie gewohnt und die Welt zusammenbricht.  Dann ist es eben, meines Erachtens gut, wenn man sich auf etwas mehr beziehen kann als auf das rein private, so toll und tiefgehend es auch war.Gott kann einem das nehmen. Man hat darauf keine Gewaehr.

 

Die Frage, die ich mir beim Lesen des Artikels stelle ist: ja, und was machen die Leute dann, wenn sich der liebe Freund Jesus verabschiedet und sie von der Euphorie des von was auch immer erfassten knallhart auf den Boden der Realitaet zurueck fallen? Welche Rezepte haben solche Gruppen dann, um Leute aufzufangen? Und nach meiner Erfahrung haben diese Gruppen keine guten Rezepte, sondern sehr kontraproduktives Denken in solchen Faellen. 

bearbeitet von Long John Silver
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Gerade eben schrieb Mistah Kurtz:

 

Wenn Du meinst, es gäbe bei Beziehungen, sei es mit lebenden, sei es mit toten Personen, so etwas wie eine "objektive Realität", dann mein Padawan, bist Du schwer im Irrtum. 

das mein ich gar nicht worauf ich hinaus wollte ist etwas anderes nämlich daß keiner der sichweisen an eine objektive Realität rankommt

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vor 1 Minute schrieb Long John Silver:

 

Das ist richtig, weil es eine private Erfahrung ist, die jemand inspiriert. 


Soweit ich den Artikel  verstand, geht es nicht um eigene private Erfahrungen, sondern einen sich anspreisenden und fuer Erfolg versprechend gehaltenen Weg, als koennte man solche privaten Erfahrungen einfach abrufen, wollen und reproduzieren., Dagegen richtet sich meine Kritik. 

 

Nun ja, das gleiche könntest Du auch über ein so klassisches Werk katholischer Spiritualität wie die "Nachfolge Christi" sagen. Oder die "Geistlichen Exerzitien" des Heiligen Ignatius von Loyola sagen. Beides sind Methoden, die dazu verhelfen wollen, private Beziehungen zu Christus aufzubauen. Dass die Beziehung dann für sich selber subjektiv ist, versteht sich ohnehin von selbst. 

 

Ich meine, die Kirche - und auch wir - sollte tun, was sie über die Jahrhunderte oft genug - aber dennoch viel zu selten - getan hat und sich ein Beispiel an den Rat des Pharisäer Gamaliël nehmen: stammt dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen, wird es untergehen, stammt es von Gott, kann es ohnehin nicht vernichtet oder unterdrückt werden. 

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Long John Silver

Wenn ihr / du meinst. 

Wie gesagt mir kann es egal sein, ich kann nur warnen, weil ich bestimmte Dinge und ihre Strukturen sehr gut kenne. Ich sehe hier im Thread bei einigen eine grosse Blauaeugigkeit, aber okay. 

 

Ich lass es fuer mich gut sein, es ist eure Kirche und nicht meine, in der das passiert. Da will ich mich nicht ueber Gebuehr einmischen oder engagieren.  Das waere verfehlt.

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 29 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Wenn Du meinst, es gäbe bei Beziehungen, sei es mit lebenden, sei es mit toten Personen, so etwas wie eine "objektive Realität", dann mein Padawan, bist Du schwer im Irrtum. Beziehungen zwischen Menschen sind immer im höchsten Maße subjektiv.

 

Nein, Beziehungen zwischen Menschen sind objektiv (solange die Beteiligten real und am Leben sind). Subjektiv sind höchstens unsere jeweils persönlichen Vorstellungen davon. Und an Subjektivität nicht zu übertreffen sind die Vorstellungen, die sich auf imaginäre Personen beziehen. 

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vor 32 Minuten schrieb Long John Silver:

Die Frage, die ich mir beim Lesen des Artikels stelle ist: ja, und was machen die Leute dann, wenn sich der liebe Freund Jesus verabschiedet und sie von der Euphorie des von was auch immer erfassten knallhart auf den Boden der Realitaet zurueck fallen? 

 

Nun, das ist der Vorteil von Wunschbildern: man kann von ihnen nicht enttäuscht werden. :D

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vor 1 Stunde schrieb Mistah Kurtz:

Wenn man seine Einträge aus der Zeit, in der er den Klarissinen in Nazareth als Pförtner diente, liest, seinen im wahrsten Sinne des Wortes familiären Umgang mit Jesus, Maria und Joseph, tja, das würden wohl auf scharfe Kritik der hier versammelten Weisheit stoßen

Zumindest auf meine Kritik wird es nicht stoßen - wenn man nun allerdings einen solchen familiären Umgang mit Jesus, Maria und Joseph als Lösung der aktuellen Krise verkaufen wollte,indem man nun eine Bewegung gründet, in der genau das gelebt wird, dann würde ich Bedenken anmelden. Denn Charles de Foucault ist nicht da stehen geblieben, er ist weiter gegangen. Und das tun Bewegungen in der Regel nicht - sie neigen dazu, die Weiterentwicklung, wie Foucault sie gemacht hat, als Abfall zu verstehen.

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vor 2 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

 

Wenn Du meinst, es gäbe bei Beziehungen, sei es mit lebenden, sei es mit toten Personen, so etwas wie eine "objektive Realität", dann mein Padawan, bist Du schwer im Irrtum. Beziehungen zwischen Menschen sind immer im höchsten Maße subjektiv.

Nun sind meine Kinder oder meine Freundin objektiv reale Menschen, mit denen stehe ich sehr wohl in einer Beziehung, in der es eine objektive Realität gibt. 

 

Mit ausgedachten Phantasiewesen gibt es allerdings nicht derartiges, was über das, was sich im Kopf abspielt, hinaus geht….

bearbeitet von rince
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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Nein, Beziehungen zwischen Menschen sind objektiv (solange die Beteiligten real und am Leben sind). Subjektiv sind höchstens unsere jeweils persönlichen Vorstellungen davon. Und an Subjektivität nicht zu übertreffen sind die Vorstellungen, die sich auf imaginäre Personen beziehen. 

 

Ich weiß nicht wie Du auf diesen Gedanken kommst. Ich bin glücklich verheiratet, habe zwei Söhne. Zu allen, meiner Frau und meiner Söhne habe ich eine sehr gute und liebevolle Beziehung. Ich käme aber nie auf den Gedanken, diese Beziehungen wären in irgendeiner Weise "objektiv".

 

Wobei ich davon ausgehe, dass wir alle "Objektivität" in Hinblick auf die übliche Definition davon verstehen, nämlich als die Beurteilung oder Beschreibung einer Sache, eines Ereignisses oder eines Sachverhalts gänzlich unabhängig vom Beobachter bzw. eines Subjekts. Objektiv beurteilen kann man höchstens, ob formal eine Beziehung zwischen Personen besteht, in Hinblick auf deren wesentlichen Eigenschaften, ihre Qualität, sind wir automatisch im Bereich des Subjektiven. Und gerade die Qualität einer Beziehung ist es, die sie so besonders und einzigartig macht. Objektivität ist ein Ideal in Wissenschaft und Forschung. Und selbst da ist, wie Du ja eigentlich auch weißt, nur eingeschränkt möglich. Es gibt keinen neutralen Standpunkt. 

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vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

Zumindest auf meine Kritik wird es nicht stoßen - wenn man nun allerdings einen solchen familiären Umgang mit Jesus, Maria und Joseph als Lösung der aktuellen Krise verkaufen wollte,indem man nun eine Bewegung gründet, in der genau das gelebt wird, dann würde ich Bedenken anmelden. Denn Charles de Foucault ist nicht da stehen geblieben, er ist weiter gegangen. Und das tun Bewegungen in der Regel nicht - sie neigen dazu, die Weiterentwicklung, wie Foucault sie gemacht hat, als Abfall zu verstehen.

 

Erstens gibt es keine Patentlösung für alle und jede, daher hat die Kirche immer mehrere unterschiedliche Möglichkeiten der Beziehung und Nachfolge unter ihrem Dach vereinigt. Und zweitens, wenn Du das oben genannte Buch mit den Tagebuchaufzeichnungen siehst, wirst Du sehen, dass sich bei Foucault, was sein Beziehungsleben zur Heiligen Familie betrifft, bis zu seinem Tod nichts änderte. Was sich änderte, sind die äußeren Ausdrucksformen seiner Art der Nachfolge, nicht aber die inneren Formen. 

 

Was den "Abfall" angelangt, der Menschen, die sich in ihrem Glauben weiterentwickeln: das ist doch überhaupt nichts Neues, das zieht sich durch die ganze Kirchengeschichte. Johannes von Kreuz, um ein prominentes Beispiel zu nennen, wurde als Folge des "Abfalls" von Stammorden  der Karmeliter von seinen lieben Mitbrüdern entführt und im Ordensgefängnis des Klosters in Toledo eingekerkert und als Rebell gedemütigt und misshandelt (heute würde man sagen: gefoltert) wurde. Dieses Schicksal ist in der einen oder anderen Form vielen Reformern und Gründern von geistlichen Gemeinschaften und Orden begegnet. Nicht immer hat die Kirche es verstanden dem Rat des Gamaliël zu folgen. Ein unglückliches Beispiel dafür ist die Geschichte des franziskanischen Armutsstreits. 

 

Ich stehe da auf den Standpunkt Deng Xiaopings: es ist mir egal, ob die Katze schwarz ist oder weiß - Hauptsache, sie fängt Mäuse. Oder, anders gesagt: ob nun  Movimenti oder "normales" kirchliches Leben - Hauptsache, es erfolgt daraus eine Beziehung zum eigenen Glauben an Christus. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor einer Stunde schrieb rince:

Nun sind meine Kinder oder meine Freundin objektiv reale Menschen, mit denen stehe ich sehr wohl in einer Beziehung, in der es eine objektive Realität gibt. 

  

Mit ausgedachten Phantasiewesen gibt es allerdings nicht derartiges, was über das, was sich im Kopf abspielt, hinaus geht….

 

Pardon, aber "objektive Realität" ist eine Idealvorstellung der Philosophie und der (Natur)Wissenschaften. Eine absolute Objektivität ist ein Ding der Unmöglichkeit. 

Das ist "Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten" bzw. "Wissenschaftstheorie für Studienanfänger". 

 

Was die Beziehung zu Deinen Kindern oder Deiner Freundin anbelangt, gilt was ich oben an Marcellinus schrieb. Was die "ausgedachten Phantasiewesen" anbelangt, können wir uns wegen der zu erwartenden Fruchtlosigkeit einer solchen Debatte alle weiteren Worte sparen. Du hältst - mit oder ohne meinen Segen - an Deiner Meinung fest, ich halte - mit oder ohne Deine Segen - an meiner fest. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 11 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Pardon, aber "objektive Realität" ist eine Idealvorstellung der Philosophie und der (Natur)Wissenschaften. Eine absolute Objektivität ist ein Ding der Unmöglichkeit. 

Das ist "Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten" bzw. "Wissenschaftstheorie für Studienanfänger". 

Was auch immer, das mag Hirnwixxe für Anfänger oder Forstgeschrittene bei Philosophen sein, und wenn ich dir mit einem Baseballschläger die Kauleiste poliere, kannst du mir danach immer noch erzählen, dass das für dich nichts absolut Objektives war. 

bearbeitet von rince
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vor 4 Stunden schrieb Long John Silver:

 Ich mag nicht die Illusion in mir naehren, Jesus Christus wuerde mir am Biertisch sitzen und Fingerhakeln

Vielleicht nicht Bier und Tisch und Fingerhakeln. Aber wenn ich Bibel und Kirche glauben darf, dann muß ich davon ausgehen, daß er beim damaligen Äquivalent zu Biertisch und Fingerhakeln zu finden war. Wahrer Mensch eben. Mit anderen Worten: Würde Christus heute in Bayern leben, dann wäre er mit Sicherheit auch mal beim Fingerhakeln am Biertisch zu finden.

Ein Gott, der so menschlich ist, der hat schon was :) 

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Long John Silver
vor einer Stunde schrieb Moriz:

Vielleicht nicht Bier und Tisch und Fingerhakeln. Aber wenn ich Bibel und Kirche glauben darf, dann muß ich davon ausgehen, daß er beim damaligen Äquivalent zu Biertisch und Fingerhakeln zu finden war. Wahrer Mensch eben. Mit anderen Worten: Würde Christus heute in Bayern leben, dann wäre er mit Sicherheit auch mal beim Fingerhakeln am Biertisch zu finden.

Ein Gott, der so menschlich ist, der hat schon was :) 

 

Dahinter steckt fuer mich ein Denkfehler. Jesus ist Christus geworden, d.h. er ist nicht mehr derjenige, der damals unter uns lebte. 

Dieser Christus ist ein Prozess, eine Entwicklung, etwas, das weit ueber das hinaus geht, was damals als wahrer Mensch/wahrer Gott sich manifestierte. Ich kann das schlecht erklaeren, weil das mit der Auferstehung zu tun hat und mit dem, was man als kosmischen Christus bezeichnet, den Weltenherrscher aus der Offenbarung. 
Und das ist keiner mehr, mit dem ich am Biertisch sitze, das ist der  Punkt Omega. 
Also, die Vorstellung, wuerde Jesus heute leben, ist ein Rueckwartsgriff, hinter einen Prozess, der mit der Auferstehung nach vorn geht, weiter nach vorn, von dem Jesus, der unter den Menschen lebte, hin zu dem Christus, in dem sich alles verwirklicht. 
Und da stellt sich die Frage nicht nach Freund oder Bruder, das stellt sich fuer mich jedenfalls die Frage nach dem Wort, das da Fleisch wurde, nach dem Lamm Gottes sozusagen. Das mag an mir liegen, dass ich andere Vorstellungen habe von dem, was Christus eigentlich ist. Ja, fuer mich einerseits Jesus, der Gute Hirte, und dann in der Vollendung Christus, der alle Macht besitzt im Himmel und auf der Erde.
Fuer mich ist da kein Raum fuer Fingerhakeln :-)), nicht, weil ich das ablehnen wuerde, sondern weil es fuer mich um was ganz anderes geht. 

Auch der Gute Hirte ist fuer mich kein Kumpel (falls ich das Johannes-Evangelium und die Offenbarung richtig verstehe). Heilen und erloesen kann mich nur Gott und Christus. 

 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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