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Kniende Mundkommunion


Guppy

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Hallo,

 

Ich wünsche mir den Leib des Herrn kniend in den Mund zu empfangen. In meiner Gemeinde habe ich bislang niemanden gesehen, der überhaupt die Mundkommunion empfängt. Darum habe ich keine wirkliche Orientierung zu dieser Praxis.

 

Mich würde mal interessieren, wie es andere so machen, die auch die kniende Mundkommunion empfangen. Wie signalisiert ihr dem Pfarrer, dass ihr nun "anders" kommunizieren möchtet? Oder besprecht ihr das am besten mal vorher mit dem Pfarrer, damit dieser Bescheid weiss?

 

Kniet ihr euch ganz runter auf den Fußboden? Ich bin mit 1,57 m schon ziemlich klein, im Knien wäre mein Mund entsprechend sehr niedrig gegenüber dem stehenden Pfarrer. Ich habe da auch die Sorge, dass die Hostie eventuell herunterfallen könnte, wenn der Pfarrer sie mir nicht richtig in den Mund legt oder mir die Hostie irgendwie aus dem Mund rutscht oder ähnliche Pannen.

 

Würde mich über ein paar Erfahrungen freuen.

 

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vor 2 Minuten schrieb Guppy:

Hallo,

 

Ich wünsche mir den Leib des Herrn kniend in den Mund zu empfangen. In meiner Gemeinde habe ich bislang niemanden gesehen, der überhaupt die Mundkommunion empfängt. Darum habe ich keine wirkliche Orientierung zu dieser Praxis.

 

Mich würde mal interessieren, wie es andere so machen, die auch die kniende Mundkommunion empfangen. Wie signalisiert ihr dem Pfarrer, dass ihr nun "anders" kommunizieren möchtet? Oder besprecht ihr das am besten mal vorher mit dem Pfarrer, damit dieser Bescheid weiss?

 

Kniet ihr euch ganz runter auf den Fußboden? Ich bin mit 1,57 m schon ziemlich klein, im Knien wäre mein Mund entsprechend sehr niedrig gegenüber dem stehenden Pfarrer. Ich habe da auch die Sorge, dass die Hostie eventuell herunterfallen könnte, wenn der Pfarrer sie mir nicht richtig in den Mund legt oder mir die Hostie irgendwie aus dem Mund rutscht oder ähnliche Pannen.

 

Würde mich über ein paar Erfahrungen freuen.

 

 

In den Messen, in die ich gehe, knien sich einzelne Kommunikanden für die Mundkommunion einfach vor den Pfarrer hin. Der weiß dann schon, was er zu tun hat. Wenn Du mit deinen 1,57 m kniest dürfte dein Mund so in etwa in der Höhe meiner Hände bei der Handkommunion sein. Also kein Problem.

Der Pfarrer sollte wissen, wie man die Mundkommunion spendet, von seiner Seite aus dürfte es keine Probleme geben. Bist Du darin geübt?

 

Ansonsten würde es sich vielleicht anbieten, den Pfarrer einfach mal darauf anzusprechen. Schreib ihm doch eine e-mail mit deinen Fragen.

 

PS.: Der Herr hat wirklich schon schlimmeres erlebt, als beim ehrfürchtigen Empfang der Mundkommunion herunterzufallen. Da zählt der gute Wille.

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Ich habe noch keinen Spender erlebt, bei dem die Hostie Gefahr lief runterzufallen (und ich knie mich seit ca. 20 Jahren zum Kommunionempfang hin).

 

Den Spendern wird in ihren Kursen die Spendung der Mundkommunion beigebracht. Da dürfte von dieser Seite her eigentlich nichts schiefgehen.

 

Für Dich selbst, solltest Du vermeiden die Schnappschildkröte zu geben (und bei der Spendung dem Kommunionspender mit dem Kopf entgegenzuzucken) und auch daran denken, daß der Spender kein HNO- oder Zahnarzt ist. Der freie Blick in den Rachenraum ist NICHT notwendig.

 

Es reicht völlig den Mund leicht zu öffnen (natürlich soweit, daß der Spender die Hostie hineinlegen kann) und die Zunge aus dem Weg zu nehmen.

 

Ich hatte schon Kommunionspender, die mich in der ersten Bank knien sahen und mir die Kommunion dort gespendet haben, aber ob so ein Arrangement bei Euch in Frage kommt müsstest Du tatsächlich absprechen.

 

Nebenbei: Woher kommt bei Dir dieser Wunsch bzw. was erhoffst Du dir von der Haltungsänderung?

bearbeitet von Flo77
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Ich habe mir ein Video einer Messe aus dem Petersdom mit Papst Benedikt angesehen, wo er Gläubigen die kniende Mundkommunion spendet. Dort stand aber nochmal eine extra Kniebank. Der Papst stand mit den Hostien dahiner, die Gläubigen konnten sich hinknien und so die Kommunion in den Mund empfangen. Da es so eine Bank in meiner Gemeinde nicht gibt, müsste ich dann schon auf dem Fußboden knien.

 

Knien ist für mich eine Haltung grösster Demut und Ehrfrucht. Darum habe ich den Wunsch vor dem Herrn niederzuknien und ihn in dieser Haltung auch zu empfangen.

Und irgendwie empfinde ich es schon seltsam, seinen Leib mit meinen Fingern anzufassen und ihn mir dann selbst in den Mund zu stecken. Da gefällt es mir bei der Mundkommunion besser, dass man aus den Händen des Priesters den Leib direkt empfängt, ohne ihn noch anzufassen und ohne ihn sich letzlich "selbst zu geben".

 

 

 

 

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vor 11 Minuten schrieb Guppy:

... müsste ich dann schon auf dem Fußboden knien.

Das wird in den meisten Pfarreien so sein, da es nur selten noch Kommunionbänke gibt.

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Ich stelle fest, mit zunehmendem Alter kann ich mit "eucharistischem Pathos" immer weniger anfangen. 🙄

 

*seit20JahrenMundkommunikantoffensichtlichausdenfalschenGründen*

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Ich stelle fest, mit zunehmendem Alter kann ich mit "eucharistischem Pathos" immer weniger anfangen. 🙄

 

*seit20JahrenMundkommunikantoffensichtlichausdenfalschenGründen*

 

Da machst Du mich jetzt neugierig: Was ist dein Grund für die Mundkommunion?

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Kann man das aus den falschen Gründen wollen?

 

Ich habe bisher in drei Bereichen Handkommunion kniend erlebt: Einmal in meiner Kindheit - z.B. bei meiner Erstkommunion (im Jahr 1971).

 

Und dann bei den hochkirchlichen Anglikanern im UK und in Kanada. Die Gemeinde an sich mag noch so "liberal" sein, aber die Kommunion wird kniend als Mundkommunion entgegengenommen. Das ist dort einfach so und sagt nur, dass man eher "high" church als "low" church ist (wobei die Hochkirchler seltsamerweise theologisch eher weniger konservativ sind als die Low-Church-Gemeinden).

 

Der dritte Bereich sind die Altenheimgottesdienste, bei denen die Mundkommunion (allerdings üblicherweise im Sitzen) üblich ist, weil sie am meisten praktikabel ist. Da war ich auch schon Kommunionhelfer meines Pfarrers.

 

Ich persönlich habe das Empfinden der Threaderöffnerin zwar nicht und präferiere deswegen die Handkommunion im Stehen, allerdings habe ich überhaupt keine Probleme damit, an der knienden Mundkommunion teilzunehmen, wenn das in der Gemeinde so ist: Denn dann gehört das für mich untrennbar zur gemeinsamen Feier.

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:

 

Da machst Du mich jetzt neugierig: Was ist dein Grund für die Mundkommunion?

Zum einen war mein RL-Namenspatron seines Zeichens Eucharistiker (da hat wohl was abgefärbt), zum anderen hängt das mit dem frühen Tod meiner Großmutter zusammen (vor der Liturgiereform). Mich zur Kommunion hinzuknien ist für mich zum einen Reminiszenz an die liturgische Praxis die sie (und 99,9% meiner bekannten Vorfahren) pflegte und zum anderen Bitt-Geste für ihr Seelenheil und für das ihres verstorbenen neugeborenen Kindes.

Darüber hinaus bin ich Ritualist im heidnischen Sinne, ritueller Traditionalist und nicht zuletzt nicht würdig, daß der Herr eingeht unter mein Dach (meine Supervisorin sieht das zwar etwas anders, aber im Gott-Mensch-Gefälle sehe ich meine Position recht klar).

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vor 7 Stunden schrieb Flo77:

Zum einen war ...

 

Und das sind falsche Gründe? Warum? Ist doch stimmig.

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vor 1 Minute schrieb Lothar1962:

 

Und das sind falsche Gründe? Warum? Ist doch stimmig.

Wenn man die Fans der KMK sonst hört geht es um Demut, um Verehrung, um Ehrfurcht, Distanz zum Göttlichen, Scheu, u.ä.

 

Dagegen ist meine "Begründung" ja geradezu trivial.

 

Für mich ist das völlig ausreichend, aber mir fehlt anscheinend der Pathos um da ein richtiges Fass mit aufzumachen.

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vor 21 Stunden schrieb gouvernante:

Das wird in den meisten Pfarreien so sein, da es nur selten noch Kommunionbänke gibt.

 

Meine Sorge wäre nur, dass es irgendwie zu Missverständnissen kommt, wenn ich mich vor dem Pfarrer einfach auf den Fußboden knie. Weil ich hier noch niemanden gesehen habe, der das gemacht hat. An sich hätte ich aber auch kein Problem damit auf dem Fußboden zu knien.

 

Schade, dass es so eine Kommunionbank hier nicht gibt, das würde es ein bischen einfacher machen, gerade auch für ältere Gläubige.

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Wenn man die Fans der KMK sonst hört geht es um Demut, um Verehrung, um Ehrfurcht, Distanz zum Göttlichen, Scheu, u.ä.

 

Dagegen ist meine "Begründung" ja geradezu trivial.

 

Für mich ist das völlig ausreichend, aber mir fehlt anscheinend der Pathos um da ein richtiges Fass mit aufzumachen.

 

Ich bin auch noch nicht sehr lang katholisch. Aber ich habe mich von Anfang an komisch dabei gefühlt, den Leib des Herrn mit meinen Fingern anzufassen. Es widerstrebt irgendwie der grossen Ehrfurcht, die ich vor seinem Leib empfinde.

 

Das Knien hat ja auch einen Sinn. Ich meine, ich bete immer imKnien mit gefalteten Händen. Wenn ich die Kirche betrete und verlasse, mache ich eine Kniebeuge vor dem Tabernakel. Bei der eucharistischen Anbetung knie ich auch. Warum soll ich dann gerade beim Empfang des Allerheiligsten stehen und nie niederknien? Das ist für mich irgendwie nicht richtig.

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Was sollte das für Missverständnisse hervorrufen?

 

Ob man Dich für "sunderlich" halten wird, hängt von diversen Faktoren und Deinem sonstigen Gehabe während der Liturgie und im normalen Gemeindealltag ab.

 

Gerede gibt es so oder so und wenn nicht über Dich, dann über jemand anderen - und wenn sie sich dran gewöhnt haben, findet sich ein neues Thema.

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vor 44 Minuten schrieb Flo77:

Was sollte das für Missverständnisse hervorrufen?

 

Ob man Dich für "sunderlich" halten wird, hängt von diversen Faktoren und Deinem sonstigen Gehabe während der Liturgie und im normalen Gemeindealltag ab.

 

Gerede gibt es so oder so und wenn nicht über Dich, dann über jemand anderen - und wenn sie sich dran gewöhnt haben, findet sich ein neues Thema.

 

Wenn Du in eine neue Gemeinde kommen würdest, wo alle anderen immer die Handkommunion praktizieren, würdest Du dich ohne vorherige Absprache mit dem Pfarrer beim Kommunionempfang auf den Boden knien und würdest ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass es beim Pfarrer und den anderen Gläubigen nicht zu Irritationen kommt? Oder würdest du lieber vorher mal mit dem Pfarrer darüber sprechen, dass du gerne die Mundkommunion im Knien empfangen möchtest?

 

 

vor 23 Minuten schrieb Flo77:

Der Herr bewahre uns vor dem Eifer der Konvertiten...

 

Aus welcher Tradition kommst Du denn, wenn ich fragen darf?

 

Als Kind evangelisch getauft, in einem liberalen evangelischen Elternhaus aufgewachsen, als Jugendliche dem Atheismus zugewandt und dann nach einem Lebensabschnitt völligen Unglaubens zum wahren Glauben gefunden.

 

Vielleicht kommt der Eifer gerade daher, dass es für Konvertiten keine Selbstverständlichkeit ist.

 

vor 32 Minuten schrieb Flo77:

Zur Kommunion in Bescheidenheit und Zuvorkommenheit zu gehen und das Herz entsprechend vorbereitet zu haben erscheint mir wichtiger als demonstrativ niederzuknien. 

 

Ja, aber warum kniet man z.B., wenn man das Allerheiligste bei der eucharistischen Anbetung verehrt, aber wenn man das Allerheiligste dann in der Kommunion empfängt nicht? Ist für mich nicht verständlich.

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Außer in einer Messe im Erzbistum Mailand hatte ich noch nie Probleme die Kommunion im Knien zu empfangen. Und ich bin auch in keiner Gemeinde negativ deswegen angesprochen worden. Genau genommen bin ich noch nie darauf angesprochen worden. Ich hatte allerdings auch nie das Bedürfnis mich unbedingt jemandem erklären zu wollen.

 

Man kann übrigens alles übertreiben- auch das Katholisch-sein.

 

In der Praxis habe ich schon Kommunikanten erlebt, die nach dem Kommunionempfang große Metanoien auf den Altarstufen machten, Kommunikanten, die beiseite treten und sich bekreuzigen, beiseite treten und sich verneigen, solche die sich umdrehen und gehen, solche die sich dabei - mehr oder weniger deutlich - bekreuzigen, etc.

 

Weniger Grübeln hilft.

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vor 2 Stunden schrieb Guppy:

aber warum kniet man z.B., wenn man das Allerheiligste bei der eucharistischen Anbetung verehrt, aber wenn man das Allerheiligste dann in der Kommunion empfängt nicht? Ist für mich nicht verständlich. 

Das muss es auch nicht sein. Das ist eine Sache zwischen Gott und dem einzelnen Gläubigen.

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Außer in einer Messe im Erzbistum Mailand hatte ich noch nie Probleme die Kommunion im Knien zu empfangen. Und ich bin auch in keiner Gemeinde negativ deswegen angesprochen worden. Genau genommen bin ich noch nie darauf angesprochen worden. Ich hatte allerdings auch nie das Bedürfnis mich unbedingt jemandem erklären zu wollen.

In unserer Gemeinde erlebe ich dies vor allem bei zugewanderten Gläubigen aus Polen.

Ich würde es total übergriffig finden, jemanden, den ich nicht kenne, darauf anzusprechen. So, wie ich es mir auch verbitten würde, wenn mich jemand auf meine Kommunionpraxis (Handkommunion im Stehen) ansprechen würde.

Das ist eine Sache zwischen dem Gläubigen und Gott, die Außenstehende nichts angeht.

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vor 5 Stunden schrieb Suzanne62:

In unserer Gemeinde erlebe ich dies vor allem bei zugewanderten Gläubigen aus Polen.

Ich würde es total übergriffig finden, jemanden, den ich nicht kenne, darauf anzusprechen. So, wie ich es mir auch verbitten würde, wenn mich jemand auf meine Kommunionpraxis (Handkommunion im Stehen) ansprechen würde.

Das ist eine Sache zwischen dem Gläubigen und Gott, die Außenstehende nichts angeht.

Jein. Wenn man jemanden kennenlernen will, finde ich das auch ein Zeichen von Interesse an der Person.

 

Zumal ich  diese Form des Kommunionempfangs aus der traditionalistischen Ecke geholt wissen möchte und daher schon gerne Werbung dafür machen würde. Nur dräng' ich dieses Gespräch niemandem auf.

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vor 22 Stunden schrieb Flo77:

Außer in einer Messe im Erzbistum Mailand hatte ich noch nie Probleme die Kommunion im Knien zu empfangen. Und ich bin auch in keiner Gemeinde negativ deswegen angesprochen worden. Genau genommen bin ich noch nie darauf angesprochen worden. Ich hatte allerdings auch nie das Bedürfnis mich unbedingt jemandem erklären zu wollen.

 

Man kann übrigens alles übertreiben- auch das Katholisch-sein.

 

Ich bin ein wenig irritiert. Du praktizierst selbst seit vielen Jahren die kniende Mundkommunion und hast deine persönlichen Gründe dafür. Und doch habe ich irgendwie den Eindruck, dass Du meinen Wunsch irgendwie negativ beurteilst. Zumindest klingen deine Formulierungen wie "eurcharistisches Pathos", "ein Fass aufmachen", "Eifer der Konvertiten" und "übertriebenes Katholisch-sein" für mich so an. Vielleicht täusche ich mich auch.

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vor 20 Stunden schrieb Suzanne62:

In unserer Gemeinde erlebe ich dies vor allem bei zugewanderten Gläubigen aus Polen.

Ich würde es total übergriffig finden, jemanden, den ich nicht kenne, darauf anzusprechen. So, wie ich es mir auch verbitten würde, wenn mich jemand auf meine Kommunionpraxis (Handkommunion im Stehen) ansprechen würde.

Das ist eine Sache zwischen dem Gläubigen und Gott, die Außenstehende nichts angeht.

 

Das sehe ich genauso. Ich glaube, wenn in meiner Gemeinde eine gewisse Zahl von Gläubigen die Hand- und Mundkommunion praktizieren würden, würde ich mir auch keine grossen Gedanken machen. Aber in der Gemeinde ist es wirklich so, dass alle ohne Ausnahme die Handkommunion praktizieren und ich bisher ebenso. Da würde ich schon irgendwie aus der Reihe fallen, was mir eben gewisse Gedanken macht. Ich denke das ist nicht so ungewöhnlich.

 

Warum gibt es eigentlich in den Kirchen diese Kommunionbänke nicht mehr? Ich glaube das würde es einigen, die vielleicht auch gerne die Mundkommunion empfangen würde, die Sache doch erleichtern.

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vor 4 Minuten schrieb Guppy:

 

 

Ich bin ein wenig irritiert. Du praktizierst selbst seit vielen Jahren die kniende Mundkommunion und hast deine persönlichen Gründe dafür. Und doch habe ich irgendwie den Eindruck, dass Du meinen Wunsch irgendwie negativ beurteilst. Zumindest klingen deine Formulierungen wie "eurcharistisches Pathos", "ein Fass aufmachen", "Eifer der Konvertiten" und "übertriebenes Katholisch-sein" für mich so an. Vielleicht täusche ich mich auch.

Ich bin etwas skeptisch, wenn jemand drei Stufen auf einmal zu nehmen scheint. Sich zur Kommunion hinzuknien steht für mich am Ende einer Entwicklungsstufe und nicht am Anfang. Deine Sprachwahl erinnert mich einfach sehr an die Argumente traditionalistischer Kreise, die die KMK am liebsten für die ganze Kirche verpflichtend vorgeschrieben sehen würden.

 

Es ist ein altes Spiel, daß Konvertiten häufig in Frömmigkeitsformen und Dogmatismus zur Übertreibung neigen (es gibt dazu einen schönen Essay über jüdische Konvertiten - ich hoffe er ist noch online). Für jemanden, der mit all dem aufgewachsen ist und der eine entsprechende Gelassenheit vielen Dingen und Absonderlichkeiten gegenüber entwickeln konnte, ist der Eifer des Konvertiten häufig recht anstrengend bzw. zu belächeln.

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vor 4 Minuten schrieb Guppy:

Warum gibt es eigentlich in den Kirchen diese Kommunionbänke nicht mehr? Ich glaube das würde es einigen, die vielleicht auch gerne die Mundkommunion empfangen würde, die Sache doch erleichtern.

Ein kleiner Exkurs in die Liturgiegeschichte: In der frühen Kirche gab es die sogenannte "Arkandisziplin". D.h. nach dem Wortgottesdienst wurden alle Taufbewerber, öffentliche Sünder, etc. gebeten die Kirche zu verlassen. Die Eucharistiefeier selbst war den Eingeweihten vorbehalten. Im frühen Mittelalter erfolgte die Ausbildung des Priestertums wie wir es heute noch kennen: der Priester als quasi-elitärer Fachmann für den Kult mit einem entsprechenden reinen Lebenswandel. Damit einher ging auch, daß das Volk immer scheuer wurde und dem "heiligen Geschehen" am Altar immer weiter entfremdet wurde. Hintergrund war die Annahme, daß der Normalmensch in der Regel unrein (d.h. mit Sexualstoffen befleckt) war.

Aus dieser Zeit stammt das Gebot der Kirche wenigstens einmal im Jahr zur Beichte und zur Kommunion zu gehen, weil die Menschen aus Scheu und Ehrfurcht (und aus Angst) nur noch extrem selten kommunizierten.

Diese Entfremdung zwischen Mysterium und Gläubigen wurde auch architektonisch umgesetzt. Zwischen Gemeinde und Altarraum entstanden die sog. Lettner d.h. raumhohe Trennwände (ähnlich den Ikonostasen orthodoxer Kirchen) die das Geschehen am Altar vor den Blicken der Gemeinde verbargen.

Im Laufe der Zeit schrumpften die Lettner wieder und wurden zu den Kommunionbänken, die auf der einen Seite die Grenze zwischen Gemeinde und Altarraum bildeten und auf der anderen Seite die Illusion des gedeckten Tisches erwecken sollten an den der Herr die Gläubigen einlädt.

Was blieb war der Habitus der Kommunikanten, deren "unwürdige Hände" den Leib Christi nicht berühren sollten - die Mundkommunion. Sie ist also letztlich ein Ausdruck der Distanz zwischen Gott und Mensch. Interessanterweise genau der Graben, den Christus als Menschwerdung Gottes überwinden wollte.

 

Ich pflege diesen alten Ritus zwar, bin mir aber durchaus bewusst, daß ich damit in einem Brauch folge, der mir als "Prälateraner" (ich halte vieles, was nach dem 2. Konzil von Nicäa 787 in die Lehre und Praxis der Kirche Einzug gehalten hat für nicht notwendig oder sogar fehlerhaft) eigentlich fremd sein müsste.

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vor 49 Minuten schrieb Flo77:

Ich bin etwas skeptisch, wenn jemand drei Stufen auf einmal zu nehmen scheint. Sich zur Kommunion hinzuknien steht für mich am Ende einer Entwicklungsstufe und nicht am Anfang.

 

Ich hatte versucht das zu erklären. Knien ist für mich eine tägliche Haltung in meinem Glaubensleben. Ich knie immer beim Beten und in der Messe wird immer wieder gekniet und wenn ich das Allerheiligste verehre, knie ich dabei auch. Ich mag diese Körperhaltung bei der Praktizierung meines Glaubens und finde sie angemessen, weil sie eben die Demut und Ehrfurcht ausdrückt, die ich eben empfinde. Als ich dann das Video von einer Messe im Petersdom mit Papst Benedikt sah, wo alle Gläubigen die Kommunion vom Papst im knien in den Mund empfangen haben, hat mich das irgendwie beeindruckt und ich hatte den Wunsch den Leib des Herrn auch so zu empfangen.

 

vor 54 Minuten schrieb Flo77:

Es ist ein altes Spiel, daß Konvertiten häufig in Frömmigkeitsformen und Dogmatismus zur Übertreibung neigen (es gibt dazu einen schönen Essay über jüdische Konvertiten - ich hoffe er ist noch online). Für jemanden, der mit all dem aufgewachsen ist und der eine entsprechende Gelassenheit vielen Dingen und Absonderlichkeiten gegenüber entwickeln konnte, ist der Eifer des Konvertiten häufig recht anstrengend bzw. zu belächeln.

 

Finde ich eigentlich schade, wenn man jemanden dafür belächelt.

 

Ich glaube da fehlt dann auch das Vorstellungsvermögen für den Erfahrungshintergrund eines Konvertiten. So wie ich z.B. früher nie verstehen konnte, dass meine Grosseltern so extrem sparsam mit Lebensmitteln umgegangen sind. Habe ich früher auch belächelt. Irgendwann wurde mir klar, dass es die existenzielle Erfahrung des Hungers war, die sie so geprägt hat. Eine Erfahrung, die ich selbst gar nicht kenne, weil ich nur den Überfluss kenne. Heute belächle ich das nicht mehr.

 

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