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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 4 Minuten schrieb laura:

In der Regel nicht im Erstkommunionunterricht. Das ist erst Stoff der Klasse 4 ... :)

 

Und damit kann ein Kind in der 4. Klasse - wie alt ist man da? 9? Länger her bei mir - wirklich etwas anfangen? 

 

Also mit dem Begriff des Kerygmas/der Kerygmatik. Oder wird das entsprechend elementarisiert? 

bearbeitet von Studiosus
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vor 16 Minuten schrieb laura:

Ich weiß, dass dich das jetzt provozierst: Aber es gibt durchaus auch Christ:innen, die nicht glauben, dass das Grab Jesu leer war. 

 

Und was glauben die dann? Dass Jesus seinen Tod inszeniert hat und niemand hats gemerkt? Oder dass seine Jünger ihn inszeniert haben?

bearbeitet von Guppy
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vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

Zumal ich, wenn ich versuche einmal in die Haut eines atheistischen Beobachters zu schlüpfen, in der Beurteilung anderer Glaubenswahrheiten, z. B. des Kerndogmas der Auferstehung Christi, keinen wirklichen Unterschied erkenne. Für Nichtchristen/Atheisten dürfte das alles gleichermaßen lächerlich sein. Vermute ich zumindest, korrigiere mich, wenn ich falsch liege. 

 

Das sehe ich anders. Es gibt starke positive Gründe, die Historizität des Garten Eden abzulehnen (Paläontologie, Geologie, innere Widersprüchlichkeit des Schöpfungsberichtes usw.).

 

Dagegen gibt es zumindest keine naturwissenschaftlichen Gründe, die beispielsweise gegen eine leibliche Auferstehung Christi sprechen würden.

 

Natürlich: Man kann die naturwissenschaftlichen Gesetze im Sinne einer in sich physikalisch geschlossenen Weise interpretieren, so dass ein transzendenter Gott, wenn es ihn gibt, nicht kausal mit der Welt interagieren könnte. Das ist dann aber keine naturwissenschaftliche, sondern eine "philosophische" Behauptung. Die Naturwissenschaft kann aufgrund ihrer methodischen Grenzen weder die Frage beantworten, ob es einen Gott jenseits der physischen Natur gibt, noch ob dieser, wenn es ihn gibt, auf die Welt kausal in einer Weise einwirken könnte, welche den Naturverlauf im einzelnen oder auch im großen verändert.

Man kann den Glauben an die Auferstehung natürlich dennoch für sehr weit hergeholt halten - mit der Naturwissenschaft als solcher hat das aber nichts zu tun.

 

vor 51 Minuten schrieb laura:

Eine typische Äußerung im RU lautet: "Glauben Sie eigentlich, dass Mose das Meer gespalten hat? Unser Pfarrer hat in der Predigt gesagt .... Das ist doch naturwissenschaftlicher Unfug." 

 

Mit Naturwissenschaft hat das wie gesagt erst mal nichts zu tun. Die Naturwissenschaft kann hier imgrunde nur sagen: 'Wir haben es bisher noch nie beobachtet, dass man das Meer mit einem Stock teilen kann, und wir könnten uns auch nicht erklären, wie das funktionieren sollte.' Die Frage hingegen, ob es einen "Natur-transzendenten" Gott gibt, der in einer naturwissenschaftlich nicht erklärbaren Weise auf ein Meer einwirkt, liegt eo ipso jenseits aller Naturwissenschaft.

(Dessen ungeachtet scheint ja viel gegen die Historizität des Auszugs aus Ägypten zu sprechen, jedenfalls so, wie er in der Bibel beschrieben wird. Es geht mir hier also nicht darum, das als historisches Ereignis zu verteidigen.)

bearbeitet von iskander
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vor 4 Minuten schrieb iskander:

Dagegen gibt es zumindest keine naturwissenschaftlichen Gründe, die beispielsweise gegen eine leibliche Auferstehung Christi sprechen würden.

 

Natürlich: Man kann die naturwissenschaftlichen Gesetze im Sinne einer in sich physikalisch geschlossenen Weise interpretieren, so dass ein transzendenter Gott, wenn es ihn gibt, nicht kausal mit der Welt interagieren könnte. Das ist dann aber keine naturwissenschaftliche, sondern eine "philosophische" Behauptung. Die Naturwissenschaft kann aufgrund ihrer methodischen Grenzen weder die Frage beantworten, ob es einen Gott jenseits der physischen Natur gibt, noch ob dieser ggf. auf die Welt kausal in einer Weise einwirken könnte, welche den Naturverlauf im einzelnen oder auch im großen verändert.

Man kann den Glauben an die Auferstehung natürlich dennoch für sehr weit hergeholt halten - mit der Naturwissenschaft als solcher hat das aber nichts zu tun

 

 

 

Bei diesen Ausführungen bin ich mir nicht ganz sicher, ob Dir hier die anderen eher empirisch-naturwissenschaftlich geprägten Mitdiskutanten zustimmen würden. 

 

Das kann ich aber gerne diesen überlassen, die sich über naturwissenschaftliche Gegenstände weitaus besser auseinandersetzen können als ich. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb iskander:

Es geht mir hier also nicht darum, das als historisches Ereignis zu verteidigen

Was nichts daran ändert, daß man im Schilfmeer Beobachtungen gemacht hat, die eine "Teilung des Meeres" erklären können, ebenso wie es Hinweise gibt, wie die Sindflutmythen der Gegend entstanden sind. Kaum etwas in den Mythen und Legenden dürfte völlig ohne Bezug zur Realität entstanden sein.

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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Bei diesen Ausführungen bin ich mir nicht ganz sicher, ob Dir hier die anderen eher empirisch-naturwissenschaftlich geprägten Mitdiskutanten zustimmen würden. 

 

Das kann ich aber gerne diesen überlassen, die sich über naturwissenschaftliche Gegenstände besser auseinandersetzen können als ich. 

 

Es liegt schlicht und einfach daran, wie die Naturwissenschaft vorgeht und was somit auch ihre Grenzen sind. Sie kann Regelmäßigkeiten beobachten und daraus dann Gesetzesaussagen ableiten.

Sie kann dabei aber "noch nicht einmal" ausschließen, dass sie irgendwann natürliche Kräfte entdeckt, die eine Revision ihrer bisherigen Vorstellungen notwendig machen (wie bei der Entdeckung der Radioaktivität). Und die Naturwissenschaft kann natürlich "erst recht" keinen Beweis erbringen, dass etwas, was naturwissenschaftlich nicht beschreibbar und nicht untersuchbar ist, nicht existieren könnte - oder dass ein solches "etwas" nicht auf die Natur einwirken könnte. Die Naturwissenschaft könnte ein solches "etwas", wenn es existiert, ja schon ex definitione weder beschreiben noch untersuchen.

 

Deshalb ist im Übrigen ja beispielsweise der Naturalismus keine naturwissenschaftliche, sonder eine philosophische Position.
 

vor 1 Minute schrieb Flo77:

Kaum etwas in den Mythen und Legenden dürfte völlig ohne Bezug zur Realität entstanden sein.

 

Da wird wahrscheinlich was dran sein. Man kann vermuten, dass auch viele biblische Gestalten wenigstens von realen Personen in irgendeinem Sinne inspiriert sind, würde ich annehmen.

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vor 38 Minuten schrieb Guppy:

 

Und was glauben die dann? Dass Jesus seinen Tod inszeniert hat und niemand hats gemerkt? Oder dass seine Jünger ihn inszeniert haben?

 

Du kannst hier einen interessanten Artikel dazu nachlesen - von Sabine Pemsel-Maier, Professorin an der PH Freiburg. 

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Da wäre meine Antwort: "Natürlich nicht. Es gab ja auch keinen historisch nachweisbaren Exodus der Hebräer aus Ägypten. Dann musste er es auch nicht spalten."

 

Und dann geh ich in die Osternacht. 

 

Ich sag ja: Scheren im Kopf. 

 

Das hat meines Erachtens auch nichts mehr mit dem Disput um eine "wörtliche Auslegung" der Schrift zu tun, sondern hier tritt eine kognitive Dissonanz offen zu Tage, von der ich mich ehrlich frage, wie das manche noch zusammen bekommen. 

 

Man sollte die Literaturgattungen nicht durcheinanderwürfeln.

 

Nehmen wir doch mal die sogenannten "Gleichnisse".

Da erzählt Jesus von einem, der von Jericho nach  Jerusalem ging und ausgeraubt wurde. Hilfe bekam er weder von einem Priester noch von einem Leviten, sondern ausgerechnet von so einem 'falschgläubigen' Samariter (Lk 10, 25-37).

Kannte er den Ausgeraubten? Oder war er gar ein Freund dieses Samariters?

Nein. Er erfindet diese Geschichte, um etwas anderes klar zu machen.

Und greift dabei voll in die Kiste mit den Klischees.

Und keiner stört sich dran.

 

So ist es auch mit vielen anderen Geschichten in der Bibel, sowohl im AT wie auch in NT. Sie sind Geschichten, die etwas erklären, verständlich machen sollen. Letztlich sollen sie die Gotteserfahrungen der Menschen mitteilen. Dabei wird gerne die Form des (ich nenne es jetzt mal so) "pseudohistorischen Berichtes" gewählt. In den Zeiten, als die Bibel geschrieben wurde, ein vollkommen übliches Vorgehen.

 

Auf der Basis muß man dann auch die Begriffe "falsch" und "richtig" einordnen.

Hat es den Garten Eden historisch gegeben? Nein.

Stimmen die darin gemachten Aussagen über Gott und die Welt? Ja.

Er ist ein Bild, welches wichtige Glaubensaussagen transportiert, ohne deswegen im heutigen historischen Verständnis korrekt sein zu müssen.

 

Ein anderes Beispiel: Der Begriff "Himmel".

Naturwissenschaftlich gesehen: Wo hört der Himmel auf und fängt das Weltall an? Oder saust Maria ("leibhaftig in den Himmel aufgenommen") gerade irgendwo links am Andromedanebel vorbei? (Und: Was will sie da?).

Theologisch gesprochen ist diese Ansicht unsinnig, da es hierbei um eine Glaubensaussage, nicht um eine naturwissenschaftliche Aussage geht. (Und viel Interpretationsspielraum lässt, auf den ich hier jetzt nicht eingehen möchte).

 

Damit komme ich zu den Vorteilen der "historisch-kritischen Methode": Sie bringt mir die urspüngliche Aussageabsicht näher! Jesus benutzt in den Evangelien die Gegebenheiten seiner Zeit um Zusammenhänge zu erklären. Die Zeiten haben sich in den letzten 2000 Jahren geändert, und wir leben auch nicht in der Levante sonder einige tausend Kilometer entfernt. Die Bilder, die damals jedem Hörer klar waren, die müssen heutzutage fast alle erklärt werden. Letztlich hilft mir das, ihren eigentlichen, zeitlosen Sinn zu verstehen.

Ein anderes Beispiel: Ich habe mit Gewinn Texte von Pinchas Lapide, einem jüdischen Neutestamentler gelesen. Weil ihm, der in der jüdischen Kultur aufgewachsen ist, der Jude Jesus in manchen Aspekten verständlicher ist als mir als Katholik.

 

Für mich ist das sehr hilfreich, um die verwendeten Bilder der Bibel besser zu verstehen (und darum handelt es sich: um Bilder mit einer sehr tiefen Wahrheit, aber eben nicht um historische Berichte).

 

In sofern sollte auch die historisch-kritische Methode dem Lehramt nichts hinzufügen können.

Wo sie es doch tut, muß gründlich geprüft werden, ob die Tradition in den letzen 2000 Jahren nicht in einzelnen Auslegungslinien auf Abwege geraten ist. Es wäre verwunderlich, wenn das nie vorgekommen wäre.

 

Noch ein letzter Aspekt: James Fowler hat eine sehr interessante Theorie der "Glaubensstufen" entwickelt. Vom naiven Kinderglauben bis zur hochgeistigen Erkenntnis. Stufen, die alle ihre Berechtigung haben und im Laufe des Lebens mehr oder weniger durchlaufen werden (wobei die 'letzte' Stufe kaum jemand erreicht). Und die sich interessanterweise gegenseitig ausschließen.

 

bearbeitet von Moriz
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vor 2 Minuten schrieb Moriz:

ch habe mit Gewinn Texte von Pinchas Lapide

Bei mir war es Shalom Ben-Chorin.

 

vor 2 Minuten schrieb Moriz:

Und die sich interessanterweise gegenseitig ausschließen.

Das kann ich aus eigener (leidvoller) Erfahrung bestätigen.

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vor 43 Minuten schrieb iskander:

Dagegen gibt es zumindest keine naturwissenschaftlichen Gründe, die beispielsweise gegen eine leibliche Auferstehung Christi sprechen würden.


Du solltest Dir von einem Arzt erklären lassen, was mit dem Tod passiert. Bei einem Ermordeten existieren keine Lebensfunktionen mehr, somit kann er zum Beispiel nicht durch die Gegend laufen.

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vor 3 Minuten schrieb mysterium:
vor 49 Minuten schrieb iskander:

Dagegen gibt es zumindest keine naturwissenschaftlichen Gründe, die beispielsweise gegen eine leibliche Auferstehung Christi sprechen würden.


Du solltest Dir von einem Arzt erklären lassen, was mit dem Tod passiert. Bei einem Ermordeten existieren keine Lebensfunktionen mehr, somit kann er zum Beispiel nicht durch die Gegend laufen.

 

Und auch in der Bibel lese ich nichts von einer natruwissenschaftlichen Auferstehung. Es gibt da den interessanten Aspekt, daß der Auferstandene nicht an seinem Aussehen, sondern nur an seinem Handeln erkannt wird.

Ein Widerspruch, den ich als gläubiger Naturwissenschaftler nicht auflösen kann - und auch nicht auflösen muß. Weil er nicht den Kern der Geschichte berührt.

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vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

Da wäre meine Antwort: "Natürlich nicht. Es gab ja auch keinen historisch nachweisbaren Exodus der Hebräer aus Ägypten. Dann musste er es auch nicht spalten."

Und dann geh ich in die Osternacht. 

Ich sag ja: Scheren im Kopf. 

Das hat meines Erachtens auch nichts mehr mit dem Disput um eine "wörtliche Auslegung" der Schrift zu tun, sondern hier tritt eine kognitive Dissonanz offen zu Tage, von der ich mich ehrlich frage, wie das manche noch zusammen bekommen. 

 

Ich kann dir nicht sagen, wie "manche" sie zusammenbekommen, sondern wie ich sie zusammenbekomme.

 

Für mich sind die Begriff "Mythos und Logos" entscheidend. Und die Tatsache, dass ein Mythos wahr sein kann, weil "Wahrheit" nicht "historische" oder "naturwissenschaftliche" Wahrheit ist.

Ich weiß nicht, ob Israeliten durchs Meer gezogen sind. Ich weiß nicht, ob Jesus übers Wasser gelaufen ist. Ich weiß erst recht nicht, ob das Grab Jesu leer war.

Aber ich weiß, dass Menschen gab, die von diesen Erzählungen überzeugt waren und sie weiter überliefert haben. Und ich weiß, dass in ihnen ganz tiefe Glaubensaussagen stecken. 

In diese tiefen Glaubensaussagen schwinge ich ein, wenn ich die Osternacht feiere. 

 

Ich feiere nicht, dass die Israeliten 30-40-50 km durchs Meer gelaufen sind, sondern dass ich auch heute noch an einen Gott glaube, der befreit. Ich feiere auch nicht, dass kein Körper im Grab lag, sondern dass Jesus auch heute noch lebendig ist. 

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vor 5 Minuten schrieb Moriz:

Und auch in der Bibel lese ich nichts von einer natruwissenschaftlichen Auferstehung. Es gibt da den interessanten Aspekt, daß der Auferstandene nicht an seinem Aussehen, sondern nur an seinem Handeln erkannt wird.


Der Jünger Thomas hat seinen Finger in die Wundmale gesteckt, um zu prüfen, ob der Herr „echt“ ist.

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vor 3 Minuten schrieb laura:

 

Ich kann dir nicht sagen, wie "manche" sie zusammenbekommen, sondern wie ich sie zusammenbekomme.

 

Für mich sind die Begriff "Mythos und Logos" entscheidend. Und die Tatsache, dass ein Mythos wahr sein kann, weil "Wahrheit" nicht "historische" oder "naturwissenschaftliche" Wahrheit ist.

Ich weiß nicht, ob Israeliten durchs Meer gezogen sind. Ich weiß nicht, ob Jesus übers Wasser gelaufen ist. Ich weiß erst recht nicht, ob das Grab Jesu leer war.

Aber ich weiß, dass Menschen gab, die von diesen Erzählungen überzeugt waren und sie weiter überliefert haben. Und ich weiß, dass in ihnen ganz tiefe Glaubensaussagen stecken. 

In diese tiefen Glaubensaussagen schwinge ich ein, wenn ich die Osternacht feiere. 

 

Ich feiere nicht, dass die Israeliten 30-40-50 km durchs Meer gelaufen sind, sondern dass ich auch heute noch an einen Gott glaube, der befreit. Ich feiere auch nicht, dass kein Körper im Grab lag, sondern dass Jesus auch heute noch lebendig ist. 

Hier kann ich mich teils wiederfinden. Aber erst durch mein radikales Entmythologisieren.

 

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vor 5 Minuten schrieb laura:

sondern dass Jesus auch heute noch lebendig ist. 


Soll nicht kleinkariert wirken, aber es ist ein Unterschied, ob Jesus noch lebt, oder ob er von den Toten auferstanden ist.

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@Moriz

 

Natürlich enthält die Heilige Schrift verschiedene literarische Genera. Das wird auch niemand ernsthaft bestreiten. 

 

Gerade der Einstieg über die Gleichnisse führt allerdings etwas auf Abwege, wie ich finde. Denn hier ist ja textimmanent bereits klar, dass es Jesus hier keine "Historie" im strengen Sinne wiedergibt (wobei es derartige Überfälle sehr wahrscheinlich gab, allerdings die Staffage mit den auftretenden Figuren eher narrarive Zwecke verfolgen dürfte), sondern eine Parabel, eine gleichnishafte Erzählung. Gerade beim Gleichnis vom guten Samariter ist das sehr deutlich. 

 

Wie man dieses Gleichnis wiederum auslegt, ist - wo Jesus keine Deutung mitliefert - natürlich eine Entscheidungsfrage. Mir gibt die Väterauslegung dieser Stelle mehr, die im unter die Räuber gefallenen Menschen den in die Sünde gefallenen Menschen sieht, im Öl und Wein auf den Wunden die Gnadenmittel der Kirche usw. Wie gesagt, hier ist sicher eine große Variationsbreite möglich. 

 

Worum es mir geht sind nicht die Gleichnisse, sondern die "Entmythologiesierung" von Ereignissen, die ausweislich der Schrift keinen Parabeln sind, sondern als veritable Taten Jesu von den heiligen Schriftstellern überliefert werden. Das beginnt mit der Geburt Jesu und endet bei seiner Himmelfahrt. Da sehe ich die wirklichen Probleme. 

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vor 9 Minuten schrieb laura:

 

Ich kann dir nicht sagen, wie "manche" sie zusammenbekommen, sondern wie ich sie zusammenbekomme.

 

Für mich sind die Begriff "Mythos und Logos" entscheidend. Und die Tatsache, dass ein Mythos wahr sein kann, weil "Wahrheit" nicht "historische" oder "naturwissenschaftliche" Wahrheit ist.

Ich weiß nicht, ob Israeliten durchs Meer gezogen sind. Ich weiß nicht, ob Jesus übers Wasser gelaufen ist. Ich weiß erst recht nicht, ob das Grab Jesu leer war.

Aber ich weiß, dass Menschen gab, die von diesen Erzählungen überzeugt waren und sie weiter überliefert haben. Und ich weiß, dass in ihnen ganz tiefe Glaubensaussagen stecken. 

In diese tiefen Glaubensaussagen schwinge ich ein, wenn ich die Osternacht feiere. 

 

Ich feiere nicht, dass die Israeliten 30-40-50 km durchs Meer gelaufen sind, sondern dass ich auch heute noch an einen Gott glaube, der befreit. Ich feiere auch nicht, dass kein Körper im Grab lag, sondern dass Jesus auch heute noch lebendig ist. 

 

Das klingt für mich - ganz wertfrei - als stünde für Dich die Erfahrung der Zeugen im Vordergrund und vereinfacht gesagt nicht ihr Zeugnis. Also Glaubenserfahrung vor Glaubensinhalt. 

 

Vielleicht habe ich das richtig verstanden. 

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Gerade eben schrieb Studiosus:

Das klingt für mich - ganz wertfrei - als stünde für Dich die Erfahrung der Zeugen im Vordergrund und vereinfacht gesagt nicht ihr Zeugnis. Also Glaubenserfahrung vor Glaubensinhalt. 

Eine interessante Beobachtung. 

Ja, aber ich würde zustimmen. Wir haben die biblischen Berichte nur wie durch eine Art Kaleidoskop - nämlich durch die Erfahrungen der Zeugen.

 

Interessanterweise gibt es ja in der Bibel auch keinen Bericht von der Auferstehung Jesu, sondern nur Berichte über die Erfahrungen der Jünger:innen nach dem Tod Jesu. Also sozusagen die Ereignisse durch die Brille der Jünger:innen. Keinen Tatsachenbericht.

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vor 1 Stunde schrieb mysterium:


Der Jünger Thomas hat seinen Finger in die Wundmale gesteckt, um zu prüfen, ob der Herr „echt“ ist.

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Minuten schrieb mysterium:


Der Jünger Thomas hat seinen Finger in die Wundmale gesteckt, um zu prüfen, ob der Herr „echt“ ist.

Wenn man die angeblichen Begegnungen Jesus nach der angeblichen Auferstehung Jesus vergleichend betrachtet, erkannte Jesus niemand an seinem Gesicht. Auch dort wo Thomas seinen Finger in die Wundmahle gelegt haben soll, erscheint Jesus anscheinend sonst in einer unbekannten Gestalt.

 

Fakt ist: Legendenbildungen sind entstanden und ca. 40 bis 120 nChr. redigiert worden. Ein wahrer Kern ist in allen Romanen oder Legenden, die Schriftsteller verfassen.

 

Aber es ist noch nie aus einem Glasauge ein sehendes Auge geworden. Darum kann Jesus nur scheintot gewesen sein: Grund einen gestorbenen Menschen mit dem verloren gegangenen Wissen wieder herzustellen, ist viel komplexer als aus einem Glasauge ein sehendes Auge zu machen.

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Eine interessante Beobachtung. 

Ja, aber ich würde zustimmen. Wir haben die biblischen Berichte nur wie durch eine Art Kaleidoskop - nämlich durch die Erfahrungen der Zeugen.


Aus meiner Sicht ist das einer der zentralen Punkte, die es glaubwürdig machen. Erzählen, was man glaubt, weil es vielleicht in einem Buch steht, ist etwas ganz anderes als von einer eigenen Erfahrung zu berichten und diese Erfahrung für sich selbst als so glaubwürdig einzustufen, dass man dafür in den Tod geht.

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vor 5 Minuten schrieb mysterium:


Aus meiner Sicht ist das einer der zentralen Punkte, die es glaubwürdig machen. Erzählen, was man glaubt, weil es vielleicht in einem Buch steht, ist etwas ganz anderes als von einer eigenen Erfahrung zu berichten und diese Erfahrung für sich selbst als so glaubwürdig einzustufen, dass man dafür in den Tod geht.

Magier wie Dynamo usw. sind auch glaubwürdig, weil wir sie nicht verstehen können.

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vor 50 Minuten schrieb mysterium:

Aus meiner Sicht ist das einer der zentralen Punkte, die es glaubwürdig machen. Erzählen, was man glaubt, weil es vielleicht in einem Buch steht, ist etwas ganz anderes als von einer eigenen Erfahrung zu berichten und diese Erfahrung für sich selbst als so glaubwürdig einzustufen, dass man dafür in den Tod geht.

 

Eigene Erfahrung ist nett, aber Erfahrung aus zweiter Hand auch nicht besser als ein Buch. Wenn dagegen jemand mit seinem Leben nichts anzufangen weiß, beeindruckt mich das gar nicht. 

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