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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:
vor 1 Stunde schrieb Guppy:

 

Ich denke damit meinte er einfach, Gott zu vertrauen und zu glauben wie ein Kind, ohne intellektuelle und sonstige Eitelkeiten, die Erwachsene so an den Tag legen, wenn sie mal wieder denken alles besser zu wissen.

Oh, ich vertraue Gott - aber keinem Menschen. Auch nicht, wenn er behauptet im Namen Gottes zu reden.

 

Gerade, wenn jemand behauptet, Im Namen Gottes zu reden oder gar zu handeln, ist erfahrungsgemäß besondere Vorsicht geboten und genau zu prüfen.

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vor 13 Stunden schrieb o_aus_h:

Die Kirche des 1./2. Jhdt. war aber eben nicht die lateinische Rituskirche, sondern eher etwas, was wir heute als Ökumene bezeichnen würden: Die weltumfassende Gemeinschaft aller Christen. 

Richtig, das ist die katholische Kirche. Von dieser haben sich in der Folge dann die Arianer, die Altorientalen, die Orthodoxen, die Protestanten u.s.w. abgespalten.

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vor 26 Minuten schrieb Flo77:

 

 

Menschen, die Macht haben, sind mir suspekt. Erst recht Menschen, die nicht von sich selbst sprechen sondern im Namen eines "höheren Guts" Ansprüche an andere verkünden.

Dann sind Dir die Apostel sicherlich auch suspekt.

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vor 28 Minuten schrieb Flo77:

 

 

Ich halte die göttliche Anarchie (was nicht das gleiche ist wie eine Theokratie oder vielmehr eine Sacerdotokratie!) für die ideale Gesellschaftsordnung, aber davon ist die Menschheit Äonen entfernt.

Was für ein Geschwurbel.

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vor 32 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Gerade, wenn jemand behauptet, Im Namen Gottes zu reden oder gar zu handeln, ist erfahrungsgemäß besondere Vorsicht geboten und genau zu prüfen.

Sehr richtig!

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vor 37 Minuten schrieb Flo77:

Das sehe ich völlig anders. Gott zu erkennen und seine Gegenwart wahrzunehmen ist für mich unausweichlich. Ich nehme ihn im Moment nicht so nah wahr, wie früher, aber ich könnte nie sagen, daß es ihn nicht gibt.

 

Menschen, die Macht haben, sind mir suspekt. Erst recht Menschen, die nicht von sich selbst sprechen sondern im Namen eines "höheren Guts" Ansprüche an andere verkünden.

 

Ich halte die göttliche Anarchie (was nicht das gleiche ist wie eine Theokratie oder vielmehr eine Sacerdotokratie!) für die ideale Gesellschaftsordnung, aber davon ist die Menschheit Äonen entfernt.

Ich kann auch nicht sagen, dass es Gott nicht gibt. Aber ich kann auch nicht sagen, dass es einen Gott gibt. Darum bin ich Agnostiker und kein Theist und auch kein Atheist.

 

Was verstehst Du unter göttlicher Anarchie?

Was ist eine Sacerdotokratie? Google findet nichts.

Hat es je eine Theokratie gegeben?

Müsste man hier nicht auch menschlichen Aussagen vertrauen?

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vor 8 Minuten schrieb Flo77:

Ich kenne keinen Menschen, der Macht hat und nicht auch danach gestrebt hat.

 

Macht gibt es doch überall in sozialen Beziehungen zwischen Menschen. Das ist vollkommen normal. Wo gibt es ein vollständig hierarchiefreies Zusammeleben von Menschen? Das funktioniert doch nicht mal innerhalb der Familie.

 

P.S. Ja ich glaube sowohl Benedikt XVI als auch Franziskus, dass sie mit fast 80 Jahren sich nicht darum gerissen haben auch noch die Weltkirche zu leiten.

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vor 3 Stunden schrieb Die Angelika:

 

 

Sowohl im Apostolischen als auch im Nicäno-Konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis ist "katholische Kirche" in diesem Sinne gemeint.

So erklärt z.B. der Bamberger Erzbischof Schick:

 

Quelle

 

Für mich gehört es zur wechselseitigen Versündigung von römisch-katholischer und den evangelischen Kirchen, dass sie diesen Begriff aus den beiden wichtigsten Glaubensbekenntnissen zu einem politischen Kampfbegriff gemacht haben.

Die rk Kirche tut, als sei mit katholischer Kirche sie allein oder wenigstens bevorzugt gemeint, während die evangelischen Kirchen den Begriff dann gleich ganz aus den Glaubensbekenntnissen gestrichen und durch "christliche Kirchen" ersetzt haben. Das mag zwar verdeutlichend und gut gemeint gewesen sein, nur ist halt gut gemeint nicht unbedingt gut gemacht.

Ich bekenne daher weiterhin im Glaubensbekenntnis nicht die christliche, sondern die katholische Kirche, wohingegen ich als Katholikin an dieser Stelle mir erlaubt hatte, das "katholische Kirche" mit einem für mich deutlicheren "umfassende Kirche" zu ersetzen. Das heißt nämlich katholos und das ist auch damit gemeint. Da ist die Rede von einer integrierenden, alle Christen einbeziehenden Glaubensgemeinschaft, nicht von einer exklusiven, die jeweils andere Denomination ausschließenden Glaubensgemeinschaft.

 

In den ev. lutherischen Bekenntnisschriften sind die altkirchlichen Symbole in der lateinischen Fassung enthalten, also mit „catholicam ecclesiam“. Bezeichnenderweise sind die Übersetzungen regelmäßig fehlerhaft, meistens „christliche“ im besten Fall „allgemeine Kirche“ eine wirklich eindimensionale und blutleere Übersetzung des Wortes katholisch. Karl Barth hat einmal gesagt: „Eine Kirche, die den Anspruch aufgegeben hat, katholisch zu sein, ist keine Kirche mehr.“ Was er wohl zum heutigen Protestantismus und seinem völligen Desinteresse an einer sichtbaren und organisatorischen Einheit der Kirche sagen würde?

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vor 44 Minuten schrieb Florianklaus:

Klar, die gibt es, man nennt sie Konvertiten.

 

Da gibt es noch andere: Die sind in der evangelischen Kirche, evangelisch getauft und zugleich in ihrer Haltung katholisch.

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vor 37 Minuten schrieb Florianklaus:
vor einer Stunde schrieb Flo77:

 

 

Ich halte die göttliche Anarchie (was nicht das gleiche ist wie eine Theokratie oder vielmehr eine Sacerdotokratie!) für die ideale Gesellschaftsordnung, aber davon ist die Menschheit Äonen entfernt.

Was für ein Geschwurbel.

 

Ich meine, dass du keine Ahnung davon hast, was Flo meint, davon aber viel. 

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vor 38 Minuten schrieb Florianklaus:
vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Gerade, wenn jemand behauptet, Im Namen Gottes zu reden oder gar zu handeln, ist erfahrungsgemäß besondere Vorsicht geboten und genau zu prüfen.

Sehr richtig!

 

Dafür, dass du mir hier zustimmst, scheinst du aber das mit der Vorsicht und dem Prüfen nicht ganz so ernstzunehmen

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vor 11 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Dafür, dass du mir hier zustimmst, scheinst du aber das mit der Vorsicht und dem Prüfen nicht ganz so ernstzunehmen

Wie kommst Du darauf?

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vor 34 Minuten schrieb Florianklaus:

In den ev. lutherischen Bekenntnisschriften sind die altkirchlichen Symbole in der lateinischen Fassung enthalten, also mit „catholicam ecclesiam“. Bezeichnenderweise sind die Übersetzungen regelmäßig fehlerhaft, meistens „christliche“ im besten Fall „allgemeine Kirche“ eine wirklich eindimensionale und blutleere Übersetzung des Wortes katholisch. Karl Barth hat einmal gesagt: „Eine Kirche, die den Anspruch aufgegeben hat, katholisch zu sein, ist keine Kirche mehr.“ Was er wohl zum heutigen Protestantismus und seinem völligen Desinteresse an einer sichtbaren und organisatorischen Einheit der Kirche sagen würde?

 

Dies unterstreicht dann allerdings, dass es verschiedene Bedeutungen und Interpretationen des Begriffs "katholisch" gibt.

 

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vor 8 Stunden schrieb mysterium:

Hier hatte ich umfangreiche Quellen genannt, die jemand der sich für das Thema interessiert, konsultieren kann. 

 

Die Frage ist eher, ob die Kirche aus dem "subsitit" und den von Dir genannten Verlautbarungen die gleichen Schlussfolgerungen zieht wie Du. Wenn sie das nicht tut - und dafür spricht alles -, dann bleibt man zumindest nach offizieller kirchlicher Sicht selbst bei Austritt Katholik. Dann magst Du vielleicht sagen, dass die Sichtweise der Kirche unstimmig ist - aber das ist nicht etwas, worum es mir ging.

 

Zitat

...ebenso wie die Ausführungen zum "Kirchenaustritt" der DBK, der sich auf die rein formal-zivilrechtliche Dimension bezieht.

 

So so. In der Erklärung hier heißt es:

 

"Wer – aus welchen Gründen auch immer3 – den Austritt aus der katholischen Kirche erklärt, zieht sich die Tatstrafe der Exkommunikation4 zu, d. h. er verliert die mit der Zugehörigkeit zur kirchlichen Gemeinschaft (communio) verbundenen Gliedschaftsrechte, insbesondere zum Empfang der Sakramente und zur Mitwirkung in der Kirche. Ebenso treten die im kirchlichen Eherecht vorgesehenen Rechtsfolgen 5 ein. [...] Die Exkommunikation ist eine Beugestrafe, die zur Umkehr auffordert. Nach dem Austritt wird sich die Kirche durch den zuständigen Seelsorger um eine Versöhnung mit der betreffenden Person und um eine Wiederherstellung ihrer vollen Gemeinschaft mit der Kirche bemühen."

 

(Fettung durch mich.)

 

Entsprechend heißt es in einer anderen Erklärung der DBK:

 

"Die kirchliche Autorität lädt diejenigen, die den Kirchenaustritt erklärt haben, zu einem Gespräch im Blick auf ihre volle Wiedereingliederung in die kirchliche Gemeinschaft ein. Es zielt auf die Versöhnung mit der Kirche und die Rückkehr zur vollen Ausübung der Rechte und Pflichten."

 

(Fettung durch mich.)

 

Vielleicht magst Du Dir einmal die Frage stellen, wieso die Kirche gegen eine Person "Beugestrafen" verhängt, wenn sie diese Person als Nicht-Mitglied betrachtet, zumal Exkommunikation ja eben gerade nicht den Verlust der Mitgliedschaft bedeutet, sondern die Einschränkung von Rechten und Pflichten (siehe hier). Wobei besagte Strafen nach dem CIC, also dem Kirchenrecht verhängt werden - und eben gerade nicht "zivilrechtlich", wie Du insinuierst.

 

Oder vielleicht ist ja auch von Interesse, was Kardinal Lehmann, nicht nur Inhaber eines Lehrstuhls für Dogmatik, sondern immerhin viele Jahre lang Vorsitzender der DBK, zu sagen hatte:

 

"Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass die katholische Kirche theologisch und spirituell keinen 'Kirchenaustritt' kennt, wenn man darunter den völligen Verlust der durch Glaube und Taufe grundgelegten Zugehörigkeit zu Jesus Christus und der Kirche versteht. So gilt durchaus der alte Grundsatz: Semel catholicus, semper catholicus, das heißt: einmal katholisch, immer katholisch. [...] Das weltliche Recht hat einen anderen Blickwinkel auf die Zugehörigkeit eines Bürgers zu einer Kirche oder Religionsgemeinschaft. [...]  So räumt er [der Staat] einzelnen Kirchenmitgliedern – als Bürgern – die Möglichkeit ein, sich jederzeit von einer Konfession oder Religionsgemeinschaft zu distanzieren und sich durch einen 'Austritt' zum Beispiel auch der Kirchensteuerpflicht zu entledigen. [...] Der Ausgetretene bleibt aufgrund seines Getauft-Seins zwar Glied der Kirche, aber er verliert viele wichtige Rechte als Mitglied der Kirche (sogenannte 'Gliedschaftsrechte'). [...] Wer aus der Kirche ausgetreten ist, kann diesen Schritt im Prinzip jederzeit wieder rückgängig machen. Dann wird die Kirchenmitgliedschaft wieder belebt und die Beschränkung der Mitgliedsrechte aufgehoben."

 

(Fettungen von mir)

 

Zitat

Weder der Merkur, noch die Irisch Times oder Washington Post, geschweige denn "katholisch.de" sind ausreichend kompetent, die Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils umfassend auszubreiten.

 

Mag sein. Aber erstens stützen die Artikel sich je in vielen Fällen auf Kirchenrechtler. Es ist im Zweifelsfall also deren Kompetenz, die in der Waagschale liegt. Zweitens geht es nicht um die Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils, und darum, was (vermeintlich) aus ihr folgt, sondern um die offizielle kirchliche Haltung. Drittens hatte ich auch eine Notifikation des "Pontifical Council for Legislative Texts" verlinkt, die von Papst Bendikt VI. approbiert wurde. Leider hast Du sie offensichtlich übersehen, obwohl ich sie als ersten Text verlinkt hatte, denn Du erwähnst ja nur die anderen Texte. Daher zitiere ich den Punkt 7 für Dich:

 

"7. It remains clear, in any event, that the sacramental bond of belonging to the Body of Christ that is the Church, conferred by the baptismal character, is an ontological and permanent bond which is not lost  by reason of any act or fact of defection."

 

(Und Du wirst jetzt nicht behaupten wollen, dass "Kirche" hier nicht die katholische Kirche, sondern quasi die "Christenheit" bezeichnen soll, oder? Wenn doch, dann sieh Dir bitte die CIC-Zitate aus dem Lehamnn-Text (S. 8 u. 9) an, aus denen völlig offensichtlich wird, dass die Begriffe "Kirche" und "kath. Kirche" in derartigen Fällen synonymisch zu verstehen sind.)

 

vor 8 Stunden schrieb mysterium:

In jedem Fall ist das Thema allerdings komplexer, das solltest Du gemerkt haben.

 

Wenn man sich fragt, wie die Kirche angesichts bestimmter theologischer Dokumente und Entwicklungen die Sache womöglich sehen sollte, dann ist das Thema vielleicht komplex, ja. Wenn es darum geht, wie die Kirche die Sache tatsächlich sieht, dann nein.

 

vor 8 Stunden schrieb mysterium:

Mit einem Wikipedia Artikel wirst du das Thema nicht ausreichend reflektieren können. [...] Sorry, wenn ich unfreundlich klinge, aber von Wikipedia Professuren halte ich nichts.

 

Ich kann Deine Argumentation vielleicht nicht auf Grundlage eines Wikipedia-Artikels reflektieren. Ich kann aber nachsehen, was die offizielle kirchliche Haltung zu der relevanten Frage ist. Und ich kann das einfach dadurch tun, dass ich mir die Quellen des ach so schnöden Wikipedia-Artikels ansehe. (Was auch immer eine Wikipedia-Professur sein mag.)

 

Zitat

Allein dass Du meine Ausführungen als "spekulativ" bezeichnest, zeigt vor allem auf, dass Du in dem Thema keinerlei Kompetenz hast.

 

Oder es zeigt einfach, dass ich mir bewusst bin, dass es, wenn man die offizielle Auffassung der Kirche erfahren möchte, zielführender ist, sich die offizielle Stellungnahme der Kirche zu genau dieser Sachfrage direkt anzusehen anstatt aus bestimmten Dokumenten der Kirche "abzuleiten", was sie (angeblich) lehren müsste.

 

In meiner letzten Antwort hatte ich ja die Zeugnisse mehrerer Kirchenrechtler sowie eine päpstlich approbierte Erklärung des Dikasterium für Gesetzestexte extra für Dich verlinkt - und dies trotz Deiner barschen und unfreundlichen Antwort auf einen vorhergehenden Beitrag von mir. Dass Du für meine Mühe nicht nur keine Dankbarkeit übrig hast (geschenkt), sondern mein entsprechendes Posting auch noch mit einem "Haha"-Smiley beantwortest, möchte ich nicht weiter kommentieren; es spricht für sich selbst.

 

bearbeitet von iskander
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vor 1 Stunde schrieb Guppy:
vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Ich kenne keinen Menschen, der Macht hat und nicht auch danach gestrebt hat.

 

Macht gibt es doch überall in sozialen Beziehungen zwischen Menschen. Das ist vollkommen normal. Wo gibt es ein vollständig hierarchiefreies Zusammeleben von Menschen? Das funktioniert doch nicht mal innerhalb der Familie

In einer Partnerschaft sollte es keine Macht/ keine Hierarchie geben, in einer Ehe sollte es keine Macht/ keine Hierarchie geben, in Freundschaften sollte es keine Macht/ keine Hierarchie geben.

Hinter dem "überall" würde ich dann doch ein Fragezeichen setzen.

 

Ind auch zwischen den Gläubigen und ihren Seelsorgern - um hier mal wieder zum Thema zu kommen- sollte es keine Macht/ keine Hierarchie geben. Eine vollständige Hierarchiefreiheit ist sicher nicht möglich - die Macht von Klerikern muss jedoch auf ein minimum begrenzt und streng kontrolliert werden. 

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vor 5 Stunden schrieb iskander:

 

Die Frage ist eher, ob die Kirche aus dem "subsitit" und den von Dir genannten Verlautbarungen die gleichen Schlussfolgerungen zieht wie Du. Wenn sie das nicht tut - und dafür spricht alles -, dann bleibt man zumindest nach offizieller kirchlicher Sicht selbst bei Austritt Katholik. Dann magst Du vielleicht sagen, dass die Sichtweise der Kirche unstimmig ist - aber das ist nicht etwas, worum es mir ging.

 

 

So so. In der Erklärung hier heißt es:

 

"Wer – aus welchen Gründen auch immer3 – den Austritt aus der katholischen Kirche erklärt, zieht sich die Tatstrafe der Exkommunikation4 zu, d. h. er verliert die mit der Zugehörigkeit zur kirchlichen Gemeinschaft (communio) verbundenen Gliedschaftsrechte, insbesondere zum Empfang der Sakramente und zur Mitwirkung in der Kirche. Ebenso treten die im kirchlichen Eherecht vorgesehenen Rechtsfolgen 5 ein. [...] Die Exkommunikation ist eine Beugestrafe, die zur Umkehr auffordert. Nach dem Austritt wird sich die Kirche durch den zuständigen Seelsorger um eine Versöhnung mit der betreffenden Person und um eine Wiederherstellung ihrer vollen Gemeinschaft mit der Kirche bemühen."

 

(Fettung durch mich.)

 

Entsprechend heißt es in einer anderen Erklärung der DBK:

 

"Die kirchliche Autorität lädt diejenigen, die den Kirchenaustritt erklärt haben, zu einem Gespräch im Blick auf ihre volle Wiedereingliederung in die kirchliche Gemeinschaft ein. Es zielt auf die Versöhnung mit der Kirche und die Rückkehr zur vollen Ausübung der Rechte und Pflichten."

 

(Fettung durch mich.)

 

Vielleicht magst Du Dir einmal die Frage stellen, wieso die Kirche gegen eine Person "Beugestrafen" verhängt, wenn sie diese Person als Nicht-Mitglied betrachtet, zumal Exkommunikation ja eben gerade nicht den Verlust der Mitgliedschaft bedeutet, sondern die Einschränkung von Rechten und Pflichten (siehe hier). Wobei besagte Strafen nach dem CIC, also dem Kirchenrecht verhängt werden - und eben gerade nicht "zivilrechtlich", wie Du insinuierst.

 

Oder vielleicht ist ja auch von Interesse, was Kardinal Lehmann, nicht nur Inhaber eines Lehrstuhls für Dogmatik, sondern immerhin viele Jahre lang Vorsitzender der DBK, zu sagen hatte:

 

"Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass die katholische Kirche theologisch und spirituell keinen 'Kirchenaustritt' kennt, wenn man darunter den völligen Verlust der durch Glaube und Taufe grundgelegten Zugehörigkeit zu Jesus Christus und der Kirche versteht. So gilt durchaus der alte Grundsatz: Semel catholicus, semper catholicus, das heißt: einmal katholisch, immer katholisch. [...] Das weltliche Recht hat einen anderen Blickwinkel auf die Zugehörigkeit eines Bürgers zu einer Kirche oder Religionsgemeinschaft. [...]  So räumt er [der Staat] einzelnen Kirchenmitgliedern – als Bürgern – die Möglichkeit ein, sich jederzeit von einer Konfession oder Religionsgemeinschaft zu distanzieren und sich durch einen 'Austritt' zum Beispiel auch der Kirchensteuerpflicht zu entledigen. [...] Der Ausgetretene bleibt aufgrund seines Getauft-Seins zwar Glied der Kirche, aber er verliert viele wichtige Rechte als Mitglied der Kirche (sogenannte 'Gliedschaftsrechte'). [...] Wer aus der Kirche ausgetreten ist, kann diesen Schritt im Prinzip jederzeit wieder rückgängig machen. Dann wird die Kirchenmitgliedschaft wieder belebt und die Beschränkung der Mitgliedsrechte aufgehoben."

 

(Fettungen von mir)

 

 

Mag sein. Aber erstens stützen die Artikel sich je in vielen Fällen auf Kirchenrechtler. Es ist im Zweifelsfall also deren Kompetenz, die in der Waagschale liegt. Zweitens geht es nicht um die Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils, und darum, was (vermeintlich) aus ihr folgt, sondern um die offizielle kirchliche Haltung. Drittens hatte ich auch eine Notifikation des "Pontifical Council for Legislative Texts" verlinkt, die von Papst Bendikt VI. approbiert wurde. Leider hast Du sie offensichtlich übersehen, obwohl ich sie als ersten Text verlinkt hatte, denn Du erwähnst ja nur die anderen Texte. Daher zitiere ich den Punkt 7 für Dich:

 

"7. It remains clear, in any event, that the sacramental bond of belonging to the Body of Christ that is the Church, conferred by the baptismal character, is an ontological and permanent bond which is not lost  by reason of any act or fact of defection."

 

(Und Du wirst jetzt nicht behaupten wollen, dass "Kirche" hier nicht die katholische Kirche, sondern quasi die "Christenheit" bezeichnen soll, oder? Wenn doch, dann sieh Dir bitte die CIC-Zitate aus dem Lehamnn-Text (S. 8 u. 9) an, aus denen völlig offensichtlich wird, dass die Begriffe "Kirche" und "kath. Kirche" in derartigen Fällen synonymisch zu verstehen sind.)

 

 

Wenn man sich fragt, wie die Kirche angesichts bestimmter theologischer Dokumente und Entwicklungen die Sache womöglich sehen sollte, dann ist das Thema vielleicht komplex, ja. Wenn es darum geht, wie die Kirche die Sache tatsächlich sieht, dann nein.

 

 

Ich kann Deine Argumentation vielleicht nicht auf Grundlage eines Wikipedia-Artikels reflektieren. Ich kann aber nachsehen, was die offizielle kirchliche Haltung zu der relevanten Frage ist. Und ich kann das einfach dadurch tun, dass ich mir die Quellen des ach so schnöden Wikipedia-Artikels ansehe. (Was auch immer eine Wikipedia-Professur sein mag.)

 

 

Oder es zeigt einfach, dass ich mir bewusst bin, dass es, wenn man die offizielle Auffassung der Kirche erfahren möchte, zielführender ist, sich die offizielle Stellungnahme der Kirche zu genau dieser Sachfrage direkt anzusehen anstatt aus bestimmten Dokumenten der Kirche "abzuleiten", was sie (angeblich) lehren müsste.

 

In meiner letzten Antwort hatte ich ja die Zeugnisse mehrerer Kirchenrechtler sowie eine päpstlich approbierte Erklärung des Dikasterium für Gesetzestexte extra für Dich verlinkt - und dies trotz Deiner barschen und unfreundlichen Antwort auf einen vorhergehenden Beitrag von mir. Dass Du für meine Mühe nicht nur keine Dankbarkeit übrig hast (geschenkt), sondern mein entsprechendes Posting auch noch mit einem "Haha"-Smiley beantwortest, möchte ich nicht weiter kommentieren; es spricht für sich selbst.

 


Lies bitte meine Beiträge zu dem Thema oder die von mir empfohlenen Bücher, auf einen Großteil Deiner Fettungen und der von Dir gestellten Fragen bin ich im Verlaufs des Themas bereits eingegangen. In einem Gespräch würde ich mich wiederholen, ein Forum hat den Vorteil, dass der Interessierte nochmal nachlesen kann. Viel Erfolg dabei. (Dass Du Deine Mühe erwähnst, Dich quantitativ selbst zu produzieren, anstatt Dir die Mühe zu machen, das Thema von der Ekklesiologie, die wir hier besprochen hatten, zu beleuchten, spricht für sich- klar verstehe ich, dass bei so viel Quantität in diesem Forum Deinerseits keine Zeit für Vertiefungen bleibt).

bearbeitet von mysterium
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vor 7 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Da gibt es noch andere: Die sind in der evangelischen Kirche, evangelisch getauft und zugleich in ihrer Haltung katholisch.

Das ist vielleicht gefühlt katholisch, so wie manche Menschen gefühlt ein anderes Geschlecht haben oder Dir bei 10 Grad Celsius erklären, dass es gefühlte 30 Grad sind.

Wenngleich dieser Subjektivismus das heutige Normativ in der Gesellschaft ausmacht, sind objektiv gesehen Männer und Frauen Männer und Frauen, 10 Grad keine 30 Grad und Protestanten nicht katholisch.

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