Jump to content

Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

Recommended Posts

vor 4 Minuten schrieb mysterium:


Ein Laienapostolat hat nunmal so gar nichts mit den Leitungsstrukturen der Kirche zu tun. Das Laienapostolat ist sich selbst zu heiligen und andere Menschen dabei unterstützen, ebenfalls heilig zu werden, durch Gebet, Sühne und die Sakramente der Kirche. Die Laien heiligen ihr Leben und verwirklichen Christus in ihrem Leben. Ist natürlich nicht so spannend wie die Kirche umgestalten zu wollen, die wahre Umgestaltung erfolgt aber durch das Laienapostolat: je mehr Katholiken Christus ähnlich werden, desto transparenter wird die ‚sichtbare Kirche‘ auf ihren Kern Christus hin.

 

Das sage ich doch: Der Laie soll beten, arbeiten, tun was ihm gesagt wird und ansonsten den Mund halten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb mysterium:


Ein Laienapostolat hat nunmal so gar nichts mit den Leitungsstrukturen der Kirche zu tun. Das Laienapostolat ist sich selbst zu heiligen und andere Menschen dabei unterstützen, ebenfalls heilig zu werden, durch Gebet, Sühne und die Sakramente der Kirche. Die Laien heiligen ihr Leben und verwirklichen Christus in ihrem Leben. Ist natürlich nicht so spannend wie die Kirche umgestalten zu wollen, die wahre Umgestaltung erfolgt aber durch das Laienapostolat: je mehr Katholiken Christus ähnlich werden, desto transparenter wird die ‚sichtbare Kirche‘ auf ihren Kern Christus hin.

Die 12 Apostel hätten da nichts mehr zu suchen.

 

Das sagt alles, was von der Überheblichkeit gewisser Machträger zu halten ist. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Ich bin wiederholt erstaunt und habe bisher hier im Forum noch keine Antwort bekommen, aber ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass es in den meisten Diözesen "Pastis" gibt und bin davon ausgegangen, dass die auch alle ganz selbstverständlich und auch ganz "offiziell" im Gottesdienst predigen. Dafür braucht man jedenfalls nicht die "Genehmigung" von Rom, das kann jeder Bischof füf seine Diözese selber entscheiden....

Soweit ich weiß, gilt das Verbot der Laienpredigt nur für die Eucharistiefeier. In allen anderen Gottesdienstformen können Laien so viel predigen, wie sie (und der Bischof) wollen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 30 Minuten schrieb mysterium:

Ein Laienapostolat hat nunmal so gar nichts mit den Leitungsstrukturen der Kirche zu tun

Ich lebe mein Laienapostolat aber nun einmal genau inmitten der Leitungsstruktur.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb Moriz:

Soweit ich weiß, gilt das Verbot der Laienpredigt nur für die Eucharistiefeier. In allen anderen Gottesdienstformen können Laien so viel predigen, wie sie (und der Bischof) wollen.

Nun ja...

 

Zum einen ist man manchmal durchaus dankbar, wenn der Laie predigt statt des überdorderten Priesters.

 

Zum anderen kann es durchaus Fälle von "betreutem Zelebrieren" geben, wo Laien (oder Diakone) dem betagten Zelebranten abnehmen, was auch immer irgendwie vertretbar erscheint.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich warte übrigens immer noch darauf, dass man mir erklärt, was der Synodale Rat ganz konkret an Schrecklichem beschließen kann.... 😄

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 18 Minuten schrieb laura:

Ich warte übrigens immer noch darauf, dass man mir erklärt, was der Synodale Rat ganz konkret an Schrecklichem beschließen kann.... 😄

Dass die Kirche, die Frauen nicht mehr als minderwertige, sondern als gleichwertige Wesen wie Männer betrachtet und denn Rassismus endlich aufgibt. Das will das Papsttum natürlich nicht. Männliche Macht will Macht erhalten.

Bewusst zugespitzt formuliert. Leider enthält meine Zuspitzung viel Wahrheit, wenn ich an islamische Frauen denke.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

 

Womit sie auch recht haben. Ich bitte, mich nicht falsch zu verstehen: Aber das Bischofsamt ist de jure divino ein Leitungsamt. Das schließt nicht aus, dass sich ein kluger Bischof beraten lässt. Im Gegenteil. Aber nur die Beschlüsse eines Gremiums wie ein Parteisekretär umzusetzen, steht nicht in der Jobbeschreibung. Wer nicht leiten will oder kann, sollte wohl kein Bischof werden. Im neuen Usus der Bischofsweihe wird dem Ordinanden explizit der "Geist der Leitung" übertragen. Der sollte auch Anwendung finden.

Und wenn das Gremium nur kluge, angemessene und vom Heiligen Geist geleitete Vorschläge macht, muss der Bischof dann seine Leitungsfunktion zur Anwendung bringen, indem er stattdessen irgend etwas anderes, unvernünftiges beschließt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb laura:

Es geht wohl kaum um "alle Fragen".

 

Wie wäre das denn in der Schule in BW?

 

vor 4 Stunden schrieb laura:

Ich wiederhole: Nenne mir doch ein wirklich brisantes Thema, für das der Synodale Rat relevant wäre. 

 

Das normale Hirtenamt - die Zukunft des Priesterseminars, die Gestaltung der Pfarreien, die Schwerpunktsetzung der Pastoral und die Austattung derselben etc.

 

vor 4 Stunden schrieb laura:

Und ich wiederhole mich: Im Schulsystem ist es bereits so, dass in allen wirklich wichtigen Fragen die Schulkonferenz entscheidet, die zu einem Großteil aus Eltern und Schülern besteht. Eine Schule kann z.B. die Sprachenfolge nicht ohne die Schulkonferenz ändern. Auch wenn nur wenige Eltern und Schüler wirklich Ahnung davon haben dürften, was es bedeutet, wenn kein Latein mehr angeboten wird. Trotzdem können die Eltern und Schüler die Entscheidung bestimmen.

Da sind dann übrigens gute Argumente gefragt. Und kein: "Ich bin der Schulleiter, ich weiß es eben."

 

Nun, Bischof Genn sprach bei seiner Aussage nicht von den "wichtigen" Fragen, sondern wurde grundsätzlich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 14 Minuten schrieb rorro:

Das normale Hirtenamt - die Zukunft des Priesterseminars, die Gestaltung der Pfarreien, die Schwerpunktsetzung der Pastoral und die Austattung derselben etc.

Und du glaubst allen Ernstes, dass der "normale" Bischof diese Fragen heute noch ohne Beratungsgremien entscheidet bzw. sich über deren Votum hinwegsetzt? 

In der Realität wird sich nichts ändern: Derzeit fragt ja sogar der Bischof von Köln seine Laiengremien, wie er die Strukturreform umsetzen soll. 

Das einzige heiße Thema könnten die Predigt durch Pastis etc. in der Eucharistiefeier und die Tauferlaubnis sein. Und die kommen sowieso.

 

PS: Das Priesterseminar erledigt sich sowieso von selbst. Und ansonsten ist es einem Synodalen Rat wahrscheinlich herzhaft egal, wie das Priesterseminar ausgestattet werden soll. Über die Zusammenlegung der Ausbildung der Priester und der pastoralen Laienberufe entscheiden sowieso die Verantwortlichen der Berufsgruppen, kein diözesanes Gremien. 

 

bearbeitet von laura
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb laura:

Und du glaubst allen Ernstes, dass der "normale" Bischof diese Fragen heute noch ohne Beratungsgremien entscheidet bzw. sich über deren Votum hinwegsetzt? 

In der Realität wird sich nichts ändern: Derzeit fragt ja sogar der Bischof von Köln seine Laiengremien, wie er die Strukturreform umsetzen soll. 

 

Ja, aber er hält sich nicht immer daran. Manchmal hört er auch auf die Pfarrei vor Ort. Manchmal entscheidet er ganz anders.

 

Wenn der SR nur beratend tätig sein soll - was soll er dann anderes sein als Diözesan- und Priesterrat?

 

vor 5 Minuten schrieb laura:

Und ansonsten ist es einem Synodalen Rat wahrscheinlich herzhaft egal, wie das Priesterseminar ausgestattet werden soll.

 

Ein sakramentales Denken wäre auch zuviel verlangt.

 

vor 5 Minuten schrieb laura:

Über die Zusammenlegung der Ausbildung der Priester und der pastoralen Laienberufe entscheiden sowieso die Verantwortlichen der Berufsgruppen, kein diözesanes Gremien.

 

Woher weißt Du das?

 

Egal, die SR werden eh nicht durchkommen.

bearbeitet von rorro
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kontroverse Meinung zur Laienpredigt, die, wie ich zugebe, nicht theologischen oder rechtlichen Reflexionen entspringt, sondern allein meinem "Gefühl":

 

Ich kann Laienpredigten, ungeachtet des Inhalts, nicht ernst nehmen. Eine Predigt (insbesondere die Homilie) ist in meinen Augen ein amtlicher Sprechakt. Hier lehrt die Kirche - konkret in den Gestalten von Diakon, Priester, Bischof - die Gläubigen. Diese Perspektive wird verunklart, wenn andere Mit-Laien aus der Kirchenbank im übertragenen Sinne auf die Kanzel steigen und predigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das studierte Theologen sind - das bin ich auch. Das kann alles und nichts heißen. 

 

Für mich beginnt dieser Bruch bereits optisch, wenn Männer und Frauen in Zivilkleidung dort stehen, aber auch mit diesen schrecklich Alben (ja, mir ist die historische Bedeutung dieses Gewandes bekannt, trotzdem halte ich es für eine Art Verkleidung in diesem Fall). 

 

Ein Glaubenszeugnis im weiteren Sinne finde ich hingegen nicht verkehrt. Wobei ich auch hier der Ansicht bin, dass ein solches nicht in der Kirche stattfinden muss. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb o_aus_h:

Und wenn das Gremium nur kluge, angemessene und vom Heiligen Geist geleitete Vorschläge macht, muss der Bischof dann seine Leitungsfunktion zur Anwendung bringen, indem er stattdessen irgend etwas anderes, unvernünftiges beschließt?

 

So wie der Synodale Weg? 😄

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb rorro:

Wenn der SR nur beratend tätig sein soll

 

Soll er ebn nicht. Die Bischöfe und Priester sollen ihre Handlungsfreiheit aufgeben und sich per Selbsterklärung an die Entscheidungen des SR binden. Damit der Priester vor Ort nicht etwa eine andere Entscheidung trifft, sollen dafür bereits Mustertexte aufgesetzt werden.

Da der SR/SW etc. hier im wesentlichen durch die gleichen Personen gesetzt werden soll, verlagert sich die Macht auf einzelne Laien. 

Mir wird jetzt schon schlecht, wenn ich daran denke, dass Stetter-Karp und Söding demnächst meinem Bistum ihre Entscheidungen aufzwingen wollen.

Die Deutschen Christen wollen wieder eine eine Nationale Kirchendiktatur. Deshalb ist ihnen die Katholische Kirche ein Dorn im Auge. Wie übrigens allen säkularen Diktaturen es ein Dorn im Auge ist, dass die kirchliche Hierarchie die nationalen Machthierarchien aussetzt.

Es soll eine Kirche gebaut werden, die den Befehlen des ZDK gehorcht.

bearbeitet von mysterium
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

Ich kann Laienpredigten, ungeachtet des Inhalts, nicht ernst nehmen. Eine Predigt (insbesondere die Homilie) ist in meinen Augen ein amtlicher Sprechakt. Hier lehrt die Kirche - konkret in den Gestalten von Diakon, Priester, Bischof - die Gläubigen.

 

Geht mir ähnlich. Wenn jemand aus meiner Kirchengemeinde etwas über sein Leben erzählen will, kann er das gerne im Kirchencafé nach der Messe, er muss dafür nicht den Gottesdienst beanspruchen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Stunden schrieb iskander:

Ich hatte ausgeführt, dass es offenbar durchaus eine erhebliche Anzahl von empirischen Belegen dafür gibt, dass eine repressive Sexualmoral oftmals ein ungünstiger Faktor ist, wenn es um die Entwicklung von Sexualstraftätern haben kann.

 

Du sagst, Du hattest ausgeführt, dass es offenbar eine erheblich Anzahl von empirischen Belegen dafür gibt, dass eine repressive Sexualmoral oftmals ein ungünstiger Faktor ist, wenn es um die Entwicklung von Sexualstraftätern geht. Leider kann ich allein schon aus Zeitgründen diesen Studien nicht im Einzelnen nachgehen. Deshalb nur so viel: ich kenne keine Studie, die belegen würde, dass Katholiken, die sich an die katholische Sexualmoral halten, besonders aggressiv wären oder deren Verhalten sich in einem signifikanten Maße in der Kriminalstatistik niederschlagen würde. Ich kann nur aus meiner eigenen Lebenswelt berichten: ich sehe Katholiken, die sich an die katholische Sexualmoral halten und aus meiner Perspektive gute Menschen sind, bei aller menschlichen Fehlerhaftigkeit. Wir haben alle Aggressionen, und im besten Fall legt man diese in die hl. Beichte, so dass man in Zukunft besser damit umgehen kann. Das wirkt.

 

Wenn die „Commision on Obecenity and Pornography“ des US-Kongresses von der Annahme, dass Pornographie zu keiner Erhöhung der Aggressivität ausgeht, dann kann es sein, dass diese Kommission ebenfalls sexualideologisiert ist, was ja auch für ihr Gründungsdatum – 1969 – spricht. Offenbar ist sie ein Kind der sexuellen Revolution. Man müsste sich die weltanschaulichen Hintergründe ihrer Gründungsmitglieder und ihrer Positionen – und wie sie dazu gekommen sind – gut ansehen. Meines Wissens ist die Datenlage zum Zusammenhang zwischen Pornographiekonsum und Aggression aktuell sehr widersprüchlich, so dass man sich im Endeffekt diejenigen Studien heraussuchen kann, die die eigenen Vorurteile belegt, auch entsprechende Zusammenfassungen (die von Dir angeführten sind noch dazu auf einem alten Stand aus den 1990ern). Und wenn man davon ausgeht, dass mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Pornographie die Sexualstraftaten zurückgehen, dann legt man Kindern und Jugendlichen am besten pornographisches Material vor, um sie vor Schlimmen zu bewahren – das kann es ja wohl nicht sein. Die Kommission behauptet zudem nicht umgekehrt – so weit ich es sehe, sehr gut kenne ich mich nicht aus – , dass Triebverzicht zu Aggressionen führt.

 

Zur ethnographischen Studie von Prescott: vielleicht kannst Du diese nochmal verlinken, damit man sich das ansehen kann. Insgesamt sage ich: eine Fliege macht noch keinen Sommer. Ich habe mir zu James W. Prescott einige Aussagen angesehen (insbesondere aus den 1970ern) und seine Position klingt in auffallendem Maße nach Arno Plack („Wir erziehen die Kinder mit einer rigiden Sexualmoral zu Straftätern“, „Inhaftierung ist nicht die Lösung“). Dass er einem Institut für humanistische Wissenschaften angehört, wundert mich nicht, denn gerade der Säkularhumanismus hat stark auf die Thesen Arno Placks gesetzt und manche tun dies vielleicht implizit immer noch. Prescott behauptet, dass menschliche Gesellschaften, die vorehelichen und außerehelichen Sex tolerieren und akzeptieren, weniger körperlich gewalttätig als Gesellschaften, die vorehelichen und außerehelichen Sex verbieten und bestrafen. Ich kann nur, wie gesagt, für den katholischen Bereich sprechen: sollte dies so stimmen, dann müssten lehramtstreue Katholiken besonders körperlich gewalttätig sein. Dazu aber gibt es, wie gesagt, keine Studie, und ich kann das in meiner eigenen Lebenswelt schlichtweg nicht erkennen. Zu bedenken ist auch, das vorehelicher und außerehelicher Sex im traditionskatholischen Milieu nicht im säkularen Sinne bestraft wird, nicht mit „Schlägen“ oder radikalen Sanktionen. Ich sehe das einfach nicht. Als Katholiken haben wir – wenn wir im sexuellen Bereich sündigen – die hl. Beichte, die uns umgekehrt Vergebung gewährt und uns eine (oft kleine) Buße auferlegt.

 

Zur Zölibatstudie: sorry, ich habe mich hier getäuscht. Sie besagte, dass das sexuelle Verlangen nach gewisser Zeit des Triebverzichts abnimmt. Leider kann ich die Studie nicht mehr finden.

 

Arno Plack (der noch 1962 über Max Schelers Materiale Wertethik und über Dietrich von Hildebrandt promoviert hatte) hatte sehr großen Einfluss auf den Säkularhumanismus und auf linksorientiertes Denken. Ich würde das nicht unterschätzen. Er selbst hatte nie einen Lehrstuhl, sondern hat privatisiert (seine Bücher bereiteten ihm viele Tantiemen), vielleicht weil er sich dem Establishment nicht beugen wollte. Sein Konzept hat sich rasend schnell verbreitet und wurde so sehr aufgesogen von Akademikern und politischen Aktivisten, dass er im Verlauf der Rezeption noch nicht einmal mehr zitiert wurde und als Urheber quasi „vergessen“ wurde. Er selbst hat sich einmal darüber beklagt (und war am Ende seines Lebens wohl recht einsam und melancholisch).

 

Ich vertrete nicht, wie Du meinst, dass die Pädophilie-Bewegung der 68er-Revolution die Täter entschuldigt. Im Gegenteil. Zunächst einmal halte ich die „Sexwelle“ für einen begünstigenden Faktor. Zweitens entschuldigt das die Täter nicht, sondern soll zunächst auf einer makrosoziologischen Ebene das empirisch feststellbare Aufkommen und Abflauen der Missbrauchszahlen erklären. Die Täter selbst hatten eine Individualverantwortung, für die sie gerade stehen müssen. Meine These ist, dass sie die säkularen Vorstellungen von sexueller Befreiung und Verharmlosung der Pädophilie als Legitimation für ihre Taten verwendeten. Das erhöht aus katholischer Perspektive nachgerade ihre Schuld, weil sie damit mit der katholischen Morallehre gebrochen haben. Gerade aus diesem Grund sollten wir für sie beten (aber auch für die Opfer zur Heilung ihrer Wunden).

 

Du sagst, dass manche sich eingeredet haben, dass die Kinder ja leicht „nein“ sagen könnten, wenn sie nicht wollten. Hier gebe ich Dir absolut recht. Auch dies hängt mit den Vorstellungen der „1968er“ zusammen. Man hat so sehr auf Selbstbestimmung gesetzt, dass man diese auch Kindern in einem übertriebenen Maße zugeschrieben hat. Man hat sie - es war gut gemeint, man wollte alle Machtunterschiede negieren - wie Erwachsene gesehen, in der Vorstellung, dass diese ein gleichwertiges Mitbestimmungsrecht hätten oder die Möglichkeit dazu. Die realen Macht- und Verantwortungsverhältnisse zwischen Kindern und Erwachsenen wollte man nicht sehen. Auch dies ist eine Art Grenzauflösung zwischen Erwachsenen und Kindern. Daher kam auch die irrwitzige Idee, dass pädosexuelle Übergriffe auf Kinder kein Problem wäre und auch keine Schäden verursacht, solange Kinder dem zugestimmt haben. Diese Vorstellung hat sich lange hartnäckig gehalten, bis in das 21. Jahrhundert. Erst 2010 (aber immerhin) erschien im Mitteilungsblatt der Plack-freundlichen „Humanistischen Union“ ein Artikel einer prominenten Psychoanlaytikerin über die schädlichen Folgen (auch „eingewilligten“) Missbrauchs, der Mitglieder dieses Verbandes aufklären und umstimmen wollte. Zu dieser Zeit war die Missbrauchsaufarbeitung innerhalb der katholischen Kirche schon längst im Gange (mindestens seit 2003 schon).

 

Über die Pädophilie-/Ephebophiliebewegung in den USA kann ich kaum etwas sagen, mangels Zeit. Ich kenne bislang nur die deutschen Verhältnisse. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es hier Parallelentwicklungen im Bereich sexuelle Befreiung, Hippie-Kultur, Wissenschaft usw. gab., auch wenn man dort keine gewalttätige (sic!) RAF-Bewegung hatte.

 

Für amerikanische Verhältnisse will ich wenigstens an eine Zeile aus dem Song „Aquarius“ aus dem Musical „Hair“ von 1967 erinnern:

 

"Sodomie, Fellatio, Päderastie. Vater, warum klingen diese Worte so dreckig. Masturbation kann Spaß machen. Kommt alle ins heilige Kama Sutra." Päderastie schien also kein so großes Problem gewesen zu sein, als dass man sie nicht verklärend in einem kommerziellen Musical-Song hätte erwähnen dürfen.

 

Hier wird sogar eine Art Päderastie-Sexualmystik beschworen.

bearbeitet von Inge33
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Stunden schrieb Moriz:

Schön für dich. Zumindest die Kathedralkirche wird wohl auch in Zukunft tägliche Eucharistiefeiern anbieten.

Aber was machen Leute wie @UHU die irgendwo in der Diaspora wohnen? TV-Gottesdienste? Oder doch lieber WoGo mit Kommunionausteilung?

Auf der ganzen Welt gibt es Katholiken, die in der Diaspora wohnen. Die haben weitere Wege und können nicht jeden Sonntag eine Messe mitfeiern. Gab es immer und wird es immer geben, so what?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 33 Minuten schrieb Florianklaus:

Auf der ganzen Welt gibt es Katholiken, die in der Diaspora wohnen. Die haben weitere Wege und können nicht jeden Sonntag eine Messe mitfeiern. Gab es immer und wird es immer geben, so what?

Sagen manche ja schon lange - Messe ist so wichtig nicht für den Katholiken, Sakramente sind nice to have und Priester eigentlich überflüssig. Danke für die Klarheit deiner Worte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 34 Minuten schrieb Florianklaus:

Auf der ganzen Welt gibt es Katholiken, die in der Diaspora wohnen. Die haben weitere Wege und können nicht jeden Sonntag eine Messe mitfeiern. Gab es immer und wird es immer geben, so what?

Das wäre doch mal eine Reaktion deutscher Katholiken:

Spenden für den Aufbau einer guten Infrastruktur in der Diaspora; aber nein, wir fordern Frauenpriester 🥳

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Dass die Kirche, die Frauen nicht mehr als minderwertige, sondern als gleichwertige Wesen wie Männer betrachtet und denn Rassismus endlich aufgibt. Das will das Papsttum natürlich nicht. Männliche Macht will Macht erhalten.

Bewusst zugespitzt formuliert. Leider enthält meine Zuspitzung viel Wahrheit, wenn ich an islamische Frauen denke.

 

Das kann er nicht beschließen, sondern nur empfehlen, dass das oben besprochen und beschlossen wird

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 28 Minuten schrieb Chrysologus:

Sagen manche ja schon lange - Messe ist so wichtig nicht für den Katholiken, Sakramente sind nice to have und Priester eigentlich überflüssig. Danke für die Klarheit deiner Worte.

Gähn....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Stunden schrieb rorro:

 

Die Bischöfe leiten die Kirche. Du kennst das ja vom Unterricht - auch da mag es Eltern geben, die es besser zu wissen meinen.

 

Ich kenne einige Laien persönlich, die in Rom problemlos Termine bekommen.

 

Allerdings sind das keine Besserwisser.

 

Sehr praktisch. Rom klebt Menschen, bevor überhaupt persönlich mit ihnen gesprochen wurde, das Etikett Besserwisser auf und schon hat sich ein Gesprächstermin erübrigt.

Da bleibt dann nur noch zu fragen, ob sich mit solchem Terminvergabesystem nicht Rom selbst besserwisserisch geriert.

bearbeitet von Die Angelika
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 15 Stunden schrieb laura:

Genau. Alphakurs, Evangelisierung, Fahrdienste 

 

Und warum ist dann eigentlich die Kirche in den USA noch viel gespaltener als hier? Warum haben Bischöfe es dort nötig, dem eigenen Präsidenten mit Exkommunikation zu drohen!

Dass sowas in den blühenden Landschaften vorkommen kann...

 

"The grass is always greener on the other side."

 

Nun ja, Angela Merkel konnte man damit nicht drohen, die ist evangelisch, und Olaf Scholz ist konfessionslos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...