Flo77 Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 vor 1 Minute schrieb rorro: Prinzipiell kann ich aber Dein Anliegen verstehen Du willst SO leben? Kirche als Globuli statt als Sauerteig... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb Flo77: Vielleicht sind diese Prediger auch einfach etwas tiefer im Glauben (und damit meine ich tatsächlich das Vertrauen und das Eintauchen in die Gottesbeziehung). Vielleicht. Vielleicht sind sie aber schon so weit in das beruhigende Wannenbad des Relativismus eingetaucht, dass sich ihre theologischen Aussagen beschränken auf "Der Papa wird's schon richten". Auch eine Art, Theologie zu treiben. Das gestehe ich ihnen auch als Privatposition gerne zu (deren Bier). Wenn sie in amtlicher Funktion sprechen und mit Gläubigen zu tun haben, mögen sie bitte weitergeben, was die Kirche hier tatsächlich sagt und nicht ihre Privattheologie. bearbeitet 20. Mai 2023 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 vor 2 Minuten schrieb Studiosus: Das gestehe ich ihnen auch als Privatposition gerne zu (deren Bier). Wenn sie in amtlicher Funktion sprechen und mit Gläubigen zu tun haben, mögen sie bitte weitergeben, was die Kirche hier tatsächlich sagt und nicht ihre Privattheologie. Sind die Bischöfe nicht das lebendige, apostolische Lehramt? Oder ist der Episkopat lediglich Verwaltung und Sakramentenautomat? (Nebenbei: ob nun Relativismus oder Opportunismus, beides ist in der Kirche je nach Bedarf locker angewendet worden - warum sollten wir jetzt ein über 1000jähriges Prinzip außer Kraft setzen?) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 Gerade neulich habe ich beispielsweise wieder ein Interview gehört (ich sage jetzt nicht wem), wo das quasi paradigmatisch vorexerziert wurde: Auf Fragen nach Themen der kirchlichen Sexuallehre kam immer nur "Ich glaube, dass...", "Ich denke...", "Für mich...". Das ist alles schön und gut, interessiert aber platt gesagt hier nicht. Noch gibt es so etwas wie eine Lehre der Kirche, die für alle gilt und die, gelinde gesagt, etwas weiter denkt als ein deutscher Bischof oder Theologe mit seiner eingeschränkten Sicht auf hiesige Zustände. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 vor 2 Minuten schrieb Flo77: Die Garantie der Kirche zu brauchen hat ein bisschen was von mangelndem Vertrauen in den Allmächtigen. Na, wenn man den Allmächtigen da mal nicht mit seinem persönlichen Wünschgott verwechselt... vor 2 Minuten schrieb Flo77: Was irritiert ist, daß die Kirche bei KEINEM anderen Thema ein solches Fass aufmacht und eine derartige Unbarmherzigkeit und fehlende Beweglichkeit an den Tag legt. Und daß, obwohl es 10 Gebote gibt (von denen zwei noch nicht mal wirklich beherrschbar sind, btw.). Och, die Kirche hat viele Themen, die intensiv besprochen werden (bspw. das Kompendium der Soziallehre der Kirche ist definitiv kein Buch über Sex) - nur interessiert das kaum jemanden. vor 2 Minuten schrieb Flo77: Als ob das Sexualverhalten das einzige wäre, was ein christliches/katholisches Leben ausmacht.nicht da Mit Sicherheit nicht. Bzw. wenn ja, wäre das tief traurig. vor 2 Minuten schrieb Flo77: Vielleicht sind diese Prediger auch einfach etwas tiefer im Glauben (und damit meine ich tatsächlich das Vertrauen und das Eintauchen in die Gottesbeziehung). Tiefe im Glauben zeigt sich meines Erachtens nicht darin, daß man anfängt, sich für schlauer zu halten als die Weltkirche, sondern daß man diese ganze Frage der Moral einfach mal verläßt. Die ganze richtig-falsch-Dichotomie ist zwar nicht unwichtig, aber für die persönliche Beziehung zum Herrn nicht entscheidend. Und bestenfalls sollen Bischöfe Lehrer(!) des Glaubens sein (wo sind sie???), es ihnen also genau darum gehen. Da wir alle Sünder sind, alle Vergebung brauchen, ist das Warum der Vergebung bzw. die Art der Sünde echt nicht soo wichtig. Es gibt halt beim Menschen den Drang zu gefallen, der Wunsch nach Annahme und Akzeptanz. Und diese Annahme und Akzeptanz will man, Gottseisgeklagt, blöderweise auch "verdienen" - damit fängt der Mist an. Verdient haben wir alle nichts und alles ist Gnade. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 (bearbeitet) vor 6 Minuten schrieb Flo77: Sind die Bischöfe nicht das lebendige, apostolische Lehramt? Das sind sie in der Tat. Aber eben gerade nicht als umherschweifende Trabanten, die sich ihre Glaubenslehre selber zusammen zimmern. Das ist nicht Teil der Jobbeschreibung. Gerade das Zweite Vatikanische Konzil unterstreicht, dass die Bischöfe nicht nur Verantwortung tragen für die Teilkirchen, denen sie vorstehen, sondern für die Gesamtkirche. Und diese episkopale Verantwortung, die sie cum et sub Petro ausüben, sollte eigentlich Alleingänge wie den deutschen ausschließen. Ich schreibe eigentlich, weil ein nicht unwesentlicher Teil des deutschen Episkopats seine Rolle offensichtlich darin gefunden hat, gegen den Konsens der Weltkirche und den Willen des Papstes anzugehen. bearbeitet 20. Mai 2023 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 vor 11 Minuten schrieb Flo77: Du willst SO leben? Kirche als Globuli statt als Sauerteig... Nö, ich will nur eine ehrliche Kirche. Vielleicht zu viel verlangt. Außerdem verdunstem bei den Globuli auch noch die Wassermoelküle, mit denen der zucker benetzt wurde. Ganz so schlimm ist es also nicht bei uns. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. iskander Geschrieben 20. Mai 2023 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb Merkur: Doch, man braucht vor allem überzeugende Kleriker. Analog zu Bismarck könnte man sagen, dass man eine Kirche gut mit mäßigen Inhalten aber guten Klerikern führen könnte. Je souveräner gutausgebildete Kleriker mit den überkommenen Lehren umgehen können, um so besser. Das kommt darauf an, ob man diese Lehre für wahr und vernünftig hält. Wenn nicht, dann ist es umso schlechter, je weiter sie verbreitet wird. vor 4 Stunden schrieb Studiosus: @Merkur Das Problem der Lehre ist nicht ihre Vermittlung, sondern die Verweigerung der Gläubigen, ihr zuzustimmen. Nicht weil sie unklar, unlogisch oder widersprüchlich wäre. Sondern vielmehr, weil sich der moderne Mensch seine sexuelle Libertinage nicht mehr nehmen lassen will, vor allem nicht von der Kirche. Wer möchte es ihm verdenken? Sex ohne moralischen Ballast ist eben reizvoller als ein Triebleben unter den Geboten Gottes und der Kirche. Lieber Studiosus, bei allem Respekt, aber das ist nun aber wirklich schwach! Es wurde hier und in einem anderen Thread, ausführlich dargelegt, dass die kath. Sexualehre sich durch enorme inhatlich-logische Probleme auszeichnet. Diese detaillierten Ausführungen hat niemand hier inhaltlich infragegestellt, auch Du nicht! Eines der Hauptprobleme etwa besteht darin, dass die für diese Lehre vorgebrachten Argumente, so wie sie geäußert werden, eindeutig Pseudo-Argumente sind. Um die kirchliche Moral zu begründen, müsste man zusätzliche Prämissen einführen und diese auch rechtfertigen, was bisher aber offenbar niemand getan hat. Um nur ein Beispiel zu nehmen: Wenn man die Amoralität der Empfängnisverhütung mit dem "Argument" begründen möchte, dass sie "künstlich" und nicht "natürlich" ist, dann genügt es nicht, darauf hinzuweisen, dass sie "künstlich" ist. Man müsste vielmehr darlegen, wieso das Künstliche in diesem Fall amoralisch ist. Und weil man im Allgemeinen davon ausgeht, dass sinnvolle künstliche Eingriffe in die biologische Natur statthaft sind, wäre auch überzeugend zu begründen, warum künstliche Eingriffe zwar im Fall der Sexualität, aber auch nur dort, abzulehnen sind. Man muss wirklich kein Experte für Logik oder Argumentations-Theorie sein, um diesen Punkt zu verstehen. Es sei Dir unbenommen, dass Du der Kirche ihre Lehre glaubst, etwa einfach, weil Du ihr vertraust. Oder Du magst gerne auch glauben, dass die Kirche schon valide Argumente haben wird, selbst wenn Du nicht in der Lage bist, sie zu referieren. Wenn Du aber (explizit oder implizit) behauptest, dass die Lehre der Kirche rational und frei von Widersprüchen sei, solltest Du doch bitte fähig und willens sein, Dich auf eine sachbezogene Diskussion einzulassen. Ansonsten wäre es angebracht, mit solchen Behauptungen zurückhaltend zu sein, denn dann sind sie einfach nur prätentiös. Es ist im Übrigen auch äußerst merkwürdig, dass Du den Kritikern der kirchlichen Lehre niedere Motive unterstellst, noch dazu in einer völlig pauschalen Weise. Wenn beispielsweise viele Theologen, die selbst dem Zölibat verpflichtet sind, bis hin zu Bischöfen und Kardinälen, in der Frage der Empfängnisregelung zu anderen Auffassungen gelangt sind als der Papst, teilweise nach einem langen Lern- und Diskussionsprozess, dann erscheint die Annahme, dass dahinter der Wunsch nach einem eigenen bequemen Leben stehe, als reichlich weit hergeholt. Tatsächlich könnte man die Sache genauso gut umdrehen und beispielsweise den klerikalen Verfechtern der kath. Ehemoral pauschal unterstellen, dass sie aus purem Neid handeln würden, um den Eheleuten möglichst den Spaß zu verderben. Dein Verhalten ist umso erstaunlicher, als Du ja ansonsten darauf bestehst, die Ebenen von "Wahrheit" und "persönlichem Leben" (einschließlich sachfremden Motiven) strikt zu trennen. Als ich kürzlich darauf hingewiesen habe, dass es Indizien dafür gibt, dass eine strenge Sexualmoral vor vermehrt von solchen hohen Geistlichen vertreten wird, die ein Doppelleben führen, wolltest Du davon nichts wissen. (Dass des sich hier nicht um einen strikten Zusammenhang handelt, und dass damit die Frage der Geltung nicht beantwortet ist, hatte ich ja ausdrücklich zugestanden.) Dabei liegt meiner These immerhin die mehrjährige Recherche eines akademischen Autors zugrunde, der Dutzende Bischöfe und Kardinäle interviewt hat, Prostituierte vom Bahnhof Termini, Schweizer Gardisten, Nuntien und sonst wen. Man muss sich diesen Kontrast einmal vor Augen führen: - Während ich sehr ausführlich auf der Sachebene argumentiert habe, weigerst Du Dich hartnäckig, Dich jemals auf die Sachebene einzulassen. - Während ich keineswegs pauschal unterstellt habe, dass die kirchliche Lehre nur aus niederen persönlichen Motiven vertreten würde, unterstellst Du in einer sehr undifferenzierten Weise, dass sie von den Gläubigen nur aus fragwürdigen persönlichen Motiven abgelehnt wird. - Während ich zumindest ernsthafte Indizien für einen möglichen tendenziellen Zusammenhang zwischen Heuchelei und Sittenstrenge anführen kann, scheint Deine Behauptung wirklich einfach eine reine Unterstellung zu sein. Und dennoch kritisierst Du meine Herangehensweise und plädierst auf eine strikte Trennung von Geltung und persönlicher Motivation - dort, wo eine solche Trennung der kirchlichen Autorität zuträglich ist! Zudem könntest Du doch fairerweise auch anerkennen, dass diese Gläubigen im Fall der Sexualität gewöhnlich wohl einfach nach denselben moralischen Maßstäben urteilen, wie man sie ansonsten auch im allgemeinen hat. Beispielsweise: "Wenn etwas niemandem schadet und alle einverstanden sind, ist es normalerweise erlaubt." "Wenn ein Ziel legitim ist und die Mittel zum Erreichen des Ziels niemandem schaden und niemandes Rechte verletzen, ist die Wahl des Mittels eine Frage der freien Entscheidung". Wenn Du schon nicht darlegen möchtest, wieso diese Prinzipien, die sonst (nahezu) überall gelten, im Fall der Sexualität plötzlich überhaupt nicht mehr gelten sollen, könntest Du den Leuten wenigstens zugute halten, dass sie womöglich einfach den "Fehler" begehen, die Prinzipien der der "normalen" Moral auch auf die Sexualmoral anzuwenden - ohne dass dies etwas mit sachfremden, "niederen" Motiven zu tun haben müsste. Des Weiteren habe ich ja nun wirklich mehrfach dargelegt, dass auch Konservative wie Du die kath. Sexuallehre implizit offenbar völlig anders betrachten als andere moralische Gebote, nämlich indem es euch offenbar kaum stört, wenn wichtige Teile von ihr kaum öffentlich von der Kirche vertreten werden (siehe etwa hier und hier und die Diskussion drum herum). Du bist auf diese Kritik - wie auch auf andere kritische Bemerkungen - nie eingegangen. Das musst Du natürlich auch nicht. Aber mit welcher Glaubwürdigkeit willst Du Gläubige, die die offizielle Lehre nicht annehmen, dann bitte kritisieren, wenn Du offenkundig nichts zu der detailliert begründeten "Vorhaltung" zu sagen hast, dass Du durch Dein eigenes Verhalten implizit zeigst, dass Du selbst an diese Lehre nicht wirklich konsequent glaubst? Zudem ist Deine Bemerkung "Sex ohne moralischen Ballast ist eben reizvoller als ein Triebleben unter den Geboten Gottes und der Kirche" auch insofern pikant, als vieles dafür zu sprechen scheint, dass auch zahlreiche "konservative" Katholiken regelmäßig "schwere" sexuelle Sünden begehen (Richard Sipe etwa untermauert diese Kritik). Der Unterschied scheint also oftmals der zu sein, dass die einen die angeblichen Sünden mit gutem und die anderen mit schlechtem Gewissen begehen. Man müsste - jedenfalls bezogen auf viele Fälle - Deine Bemerkung also dann so umformulieren: "Sexuelle Aktivität ohne moralischen Ballast ist eben reizvoller als sexuelle Aktivität mit schlechtem Gewissen, die man dann beichten muss." Allein hier ist doch die ganze Absurdität mit Händen zu greifen. Nimm diese Kritik bitte nicht persönlich. Aber man sollte sich schon entscheiden, was man will: Die offizielle Lehre einfach akzeptieren, wie sie ist. Oder Behauptungen auf der Sachebene aufstellen wie die, dass die offizielle Lehre begründet und logisch sei, und dass diejenigen, die eine andere Meinung vertreten, von sachfremden Motiven geleitet seien. Wählt man letztere Option, sollte man sich bitte auch auf die argumentative Ebene einlassen. bearbeitet 20. Mai 2023 von iskander 3 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 (bearbeitet) vor 13 Minuten schrieb Flo77: Sind die Bischöfe nicht das lebendige, apostolische Lehramt? Das sagen die skandinavischen Bischöfe zu dem ganzen Themenkomplex. Und einer von ihnen erklärte: Zitat "Was wir klarstellen wollten, war einfach, dass wir diesen Brief nicht als acht einzelne Leute verschicken, die sich auf etwas geeinigt und dann beschlossen haben, dies der Welt mitzuteilen", erklärte er, "sondern dass wir mit einem Lehramt beauftragt wurden, und dass es bei diesem Amt nicht darum geht, unsere eigenen Meinungen zu verbreiten, sondern darum, die Wahrheit, die uns gegeben wurde, so klar wie möglich zu lehren und darzulegen." Sozusagen der Gegenentwurf zum Synodalen Weg. bearbeitet 20. Mai 2023 von rorro Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iskander Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 vor 45 Minuten schrieb Flo77: Frei nach dem Motto, wenn mann dann im Alter keinen mehr hochbekommt, macht man aus der Not eine Tugend. (Bei Frauen wären mir ähnliche Phänomene zwar neu, aber bei einer Lehre erdacht von alten - offiziell ehelosen - Männern, verliert die Hälfte der Bevölkerung ja schon mal gerne aus dem Blick.) (Was ein ...) Dazu Deschner: "... Enea Silvio de’ Piccolomini. Auf dem Konzil von Basel erinnerte er an verheiratete Päpste, an den beweibten Apostelfürsten Petrus und meinte: »Man hat den Geistlichen aus gutem Grunde die Ehe verboten, aber aus noch besserem sollte man sie ihnen wieder erlauben [983].« Doch als Papst Pius II. indizierte Enea nicht nur die von ihm selbst verfaßten Erotica, sondern ermahnte auch einen befreundeten Priester, der seine Dispens vom Zölibat begehrte, zur Kontinenz, ihm ratend, das ganze weibliche Geschlecht wie die Pest zu fliehen und jede Frau für einen Teufel zu halten. »Du wirst freilich sagen«, fuhr der Papst darauf fort, »seht, wie streng ist doch Aeneas. Jetzt preist er mir die Keuschheit und ganz anders redete er zu mir in Wien und Neustadt. Es ist wahr, aber die Jahre nehmen ab, der Tod rückt heran... Die Venus ekelt mich an. Freilich nehmen auch meine Kräfte ab. Mein Haar ist grau, meine Nerven sind ausgetrocknet, mein Gebein ist morsch und mein Körper übersät mit Runzeln. Ich kann keinem Weibe mehr zur Lust dienen und keine mir... Wahr ist es, mich flieht mehr die Venus als ich sie [984].«" vor 10 Minuten schrieb rorro: Och, die Kirche hat viele Themen, die intensiv besprochen werden (bspw. das Kompendium der Soziallehre der Kirche ist definitiv kein Buch über Sex) - nur interessiert das kaum jemanden. Vielleicht auch deswegen, weil weniger gutwillige Katholiken durch schwere Verstöße gegen die Soziallehre (objektiv) "schwer sündigen" als durch den Verstoß gegen eines der Sexualgebote, und weil daher - nach kirchl. Logik - die eine Thematik für viele Gläubige relevanter ist als die andere? Und weil vielleicht die Sozialehre vielen Katholiken einsichtiger ist als die Sexuallehre? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 (bearbeitet) vor 17 Minuten schrieb iskander: Es wurde hier und in einem anderen Thread, ausführlich dargelegt, dass die kath. Sexualehre sich durch enorme inhatlich-logische Probleme auszeichnet. "Dargelegt", im Sinne einer Statuierung von Fakten, wurde das hier meines Erachtens nicht. Du hast hier deine Schlussfolgerungen über die vorgebliche Inkohärenz der katholischen Sexuallehre dargestellt. Mehr aber auch nicht. Ich hoffe nicht den Eindruck erweckt zu haben, dass ich mich deiner Kritik vollständig oder überwiegend angeschlossen hätte. Falls doch, will ich diesen Eindruck hier korrigieren. Es gibt, das will ich konzedieren, bestimmte Detailfragen, die vertiefter Erörterung bedürfen. Insgesamt halte ich die kirchliche Lehrverkündigung zu Sexualität und Anthropologie aber für in sich schlüssig, nachvollziehbar und kohärent. Und ich hoffe, hier auch nie in einem anderen als dem genannten Sinne verstanden worden zu sein. bearbeitet 20. Mai 2023 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iskander Geschrieben 20. Mai 2023 Melden Share Geschrieben 20. Mai 2023 (bearbeitet) vor 10 Minuten schrieb Studiosus: "Dargelegt", im Sinne einer Statuierung von Fakten, wurde das hier meines Erachtens nicht. Du hast hier deine Schlussfolgerungen über die vorgebliche Inkohärenz der katholischen Sexuallehre dargestellt. Mehr aber auch nicht. Ich habe dargelegt, welche Prämissen die entsprechenden kath. Argumente haben und welche sie bräuchten, damit man die entsprechenden Schlussfolgerungen aus ihnen logisch ablieten kann/könnte. Dabei geht es hier durchaus um "Fakten" in dem Sinne, dass es schlichtweg genügt, logisch denken zu können, um prüfen zu können, ob meine Darlegung korrekt ist. Wenn Du in Zweifel ziehst, dass meine Analyse richtig ist, dann zeige mir bitte auf, wo ich angeblich einen Fehler gemacht habe. Die Devise "Ich akzeptiere Dein Argument nicht, aber ich sage Dir auch nicht, was aus meiner Sicht falsch daran ist", ist jedenfalls keine Kritik, die diesen Namen verdienen würde. vor 10 Minuten schrieb Studiosus: Ich hoffe nicht den Eindruck erweckt zu haben, dass ich mich deiner Kritik vollständig oder überwiegend angeschlossen hätte. Keineswegs. Du hast bei mir den Eindruck erweckt, dass Du sie vollständig ignorierst - wenn ich das so offen sagen darf, ohne Dir zu nahe zu treten. Zitat Insgesamt halte ich die kirchliche Lehrverkündigung zu Sexualität und Anthropologie aber für in sich schlüssig, nachvollziehbar und kohärent. Hier haben wir halt den Gegensatz einer sorgfältigen inhaltlichen Kritik auf der einen Seite und der bloßen subjektiven Wertung auf der anderen Seite. vor 10 Minuten schrieb Studiosus: Es gibt, das will ich konzedieren, bestimmte Detailfragen, die vertiefter Erörterung bedürfen. Dann tu das doch bitte, vor allem auf meine Kritik bezogen. Wenn Du behauptest, dass die kirchliche Lehre "in sich schlüssig, nachvollziehbar und kohärent" sei, und dass meine Kritik an ihr nicht valide sei, dann begründe das doch bitte. Hic Rhodos, hic salta! bearbeitet 20. Mai 2023 von iskander 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 Da mit dieser Entscheidung von vier Diözesanbischöfen die geplante Finanzierung des Synodalen Ausschusses erst einmal gescheitert zu sein scheint (dazu wäre wohl ein einstimmiges Votum nötig gewesen), es aber wohl schon andere Überlegungen gibt - weiß da jemand mehr? Noch eine Quelle (katholisch.de) Und Münster will wohl den Diözesanrat unter Beibehaltung des Namens irgendwie aufwerten - nur wie? Weiß da jemand mehr? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 Zitat Vier Bischöfe wollen bei Reformen mit der Weltkirche gehen Quelle Was für ein rhethorischer Trick. Gehen sie eigentlich auch mit der Weltkirche, was die eigene Besoldung betrifft? Da könnten sie sich vielleicht an Frankreich orientieren (Gehalt eines Bischofs zwischen 1000 und 1500 Euro). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 Auch wenn die deutschen Spitzbuben mit ziemlicher Sicherheit einen alternativen Topf zur Finanzierung des Synodalen Ausschusses finden werden, bin ich über diese Entscheidung sehr glücklich. Es ist gut, dass die sog. Konservativen langsam auch die Tricks und Kniffe lernen, mit denen der andere kirchenpolitische Flügel schon lange operiert. Mögen sie diese Hebel öfter einsetzen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 (bearbeitet) vor 10 Minuten schrieb laura: Da könnten sie sich vielleicht an Frankreich orientieren (Gehalt eines Bischofs zwischen 1000 und 1500 Euro). Da wäre ich sofort dabei. Auch was die Priesterbesoldung angeht: Kost und Logis frei, bescheidenes Taschengeld für die Verrichtungen der alltäglichen Dinge müsste reichen, Krankenversicherung, geziemende Kleidung. Alles, was für die Ausstattung der Kirche und vor allem die Liturgie gebraucht wird, muss jedoch vorhanden sein. Allerdings ist das in Deutschland aufgrund unserer staatskirchenrechtlichen Situation so nicht ohne Weiteres möglich. bearbeitet 20. Juni 2023 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 (bearbeitet) Das Absurde dürfte folgendes sein: Die vier Bischöfe versuchen Druck übers Geld zu machen. Netter Versuch .. Denn es dürfte zahllose Katholik:innen geben, die jetzt austreten und die eingesparte Kirchensteuer mit Freude für das Projekt "Synodaler Rat" spenden. Was kann der Synodale Rat kosten? 60 TN à 5 Tage Sitzung pro Jahr. Maximal 30 000 Euro im Jahr. Angesichts versenkten Kirchensteuereinnahmen durch den Frust der Katholik:innen deutschlandweit, sind das Peanuts. bearbeitet 20. Juni 2023 von laura 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 Ich denke man kann mit Sicherheit sagen, dass es hier nicht ums Geld (selbst wenn es 1 Million im Jahr wäre), sondern um die Sache geht. Und da wurde heute ein Zeichen gesetzt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iskander Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 (bearbeitet) @laura Zitat Katholik:innen Das soll kein OT werden, ggf. können wir sonst im entsprechenden Thread weiterdiskutieren. Aber widerspricht Dein Gendern hier nicht Deinen eigenen Prinzipien, wo doch die (mindestens) Zweigeschlechtlichkeit der hier gemeinten katholischen Personen hier so offensichtlich ist wie bei den "Einwohnern" einer Stadt oder bei den "Besuchern" einer Ausstellung? (Du hast natürlich das Recht zu schreiben, wie Du möchtest, mir fällt eben nur auf.) bearbeitet 20. Juni 2023 von iskander Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 vor 51 Minuten schrieb Studiosus: Allerdings ist das in Deutschland aufgrund unserer staatskirchenrechtlichen Situation so nicht ohne Weiteres möglich. Ich she da keinerlei Problem, das Recht gibt das ohne weiteres her. vor 21 Minuten schrieb Studiosus: Ich denke man kann mit Sicherheit sagen, dass es hier nicht ums Geld (selbst wenn es 1 Million im Jahr wäre), sondern um die Sache geht. Und da wurde heute ein Zeichen gesetzt. Ja, das wurde es. Wir können es, weil wir das Geld haben und uns die Gläubigen scheißegal sind (außer unseren Claqeuren und Speichelleckern, denen die Kirche in Deuschland ebenfalls egal ist). Alles Hirten sterbender Diözesen und leerer Seminare. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 vor 34 Minuten schrieb laura: Denn es dürfte zahllose Katholik:innen geben, die jetzt austreten und die eingesparte Kirchensteuer mit Freude für das Projekt "Synodaler Rat" spenden. Das werden siue nach aller Erfahrung nicht tun - den synodalen Rat kann man auch ohne die 4 Männchen betreiben, das läßt sich einfach machen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 vor 26 Minuten schrieb Studiosus: Ich denke man kann mit Sicherheit sagen, dass es hier nicht ums Geld (selbst wenn es 1 Million im Jahr wäre), sondern um die Sache geht. Und da wurde heute ein Zeichen gesetzt. Genau. Ein Zeichen gegen 90% der deutschen Katholik:innen. Echt effektiv. Aber die sind ja auch ein bisschen blöd und brauchen kompetente Bischöfe, die ihnen erklären, wie die Welt funktioniert... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 Gerade eben schrieb Chrysologus: Das werden siue nach aller Erfahrung nicht tun - den synodalen Rat kann man auch ohne die 4 Männchen betreiben, das läßt sich einfach machen. Nein, sie werden es nicht machen. Aber eigentlich wäre es doch echt nett, das mal anzustoßen. Austreten und die eingesparte Kirchensteuer spenden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kara Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 vor 26 Minuten schrieb Chrysologus: Alles Hirten sterbender Diözesen und leerer Seminare. Mal überlegen, wo es besser läuft, als im Bistum Passau... 🤔... hhhhhhhmmmmmm.... 🤔🤔........ Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 20. Juni 2023 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2023 vor 25 Minuten schrieb Kara: Mal überlegen, wo es besser läuft, als im Bistum Passau... 🤔... hhhhhhhmmmmmm.... 🤔🤔........ Hast Du wohl nicht mitbekommen? In den Diözesen mit reformfreudigen Hirten müssen sie an die Seminare anbauen. Die quellen über. Nicht. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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