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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 40 Minuten schrieb rorro:

Wieso die Bezeichnung des Missbrauchs als Sünde eine Relativierung darstellt, wirst wahrscheinlich nur Du verstehen.

 

Relativierung wird es dort, wo man auf das Thema Missbrauch die Reaktion zeigt, auf die Sünde zu verweisen und dass diese ja schon immer Teil der Kirche war, so, als würde Missbrauch zum Wesensmerkmal der Kirche gehören. Neben den von Dir assoziierten "Naschen von kalorienreichen Lebensmitteln".

 

Offensichtlich bist Du nicht fähig oder nicht willens, dem Diskussionsfaden über einen Beitrag hinaus zu folgen.

Ausgang war die Frage, was die Kirche Christi ist. Du folgst insofern dem aktuellen Verständnis des Vatikan, dass die eine Kirche Christi nur in der römisch-katholischen Kirche besteht, in anderen ist sie lediglich gegenwärtig, mehr oder weniger.

Mein Ansatz ist, dass die Kirche Christi in allen Ortsgemeinden besteht, mehr oder weniger. Für Dich ist das formale Kriterium entscheidend, damit Kirche wahrnehmbar ist, für mich viel stärker die Frage, ob man in einer solchen Gemeinde Christus und damit die Kirche Christi, die sein Leib ist und in der alle Getauften eingegliedert sind, erkennen kann. Und tatsächlich ist es so, dass Missbrauchstaten die Kirche Christi verdunkeln. Wenn ich also eine römisch-katholische Gemeinde habe, die formal aufgrund der Sukzession und dem Bischof Kirche ist, habe, in dieser Gemeinde aber sexueller Missbrauch stattfindet und Täterschutz vor Opferschutz steht, dann ist in dieser Gemeinde die Kirche Christi weitaus weniger sichtbar als vielleicht in einer evangelikalen Gemeinde, die zwar formal weder über eine apostolische Sukzession, noch über einen Bischof verfügen, aber durch Werke der Nächstenliebe und des Glaubens und der Verkündigung die Kirche Christi sichtbar werden lassen.

Wenn Du Dir Umfragen anschaust, weshalb Leute einen Vertrauensverlust in die Kirchen haben, ist es am Ende, dass die Kirchen unglaubwürdig sind, weil die Leute nicht erkennen können, was das alles mit Christus zu tun hat.

Natürlich ist auch ein barmherziger Umgang mit Tätern wichtig, aber bislang hat die Kirche es nur geschafft, dies auf Rücken der Opfer zu tun und hat sich damit nicht auf die Seite der Schwachen gestellt, sondern auf die Seite der privilegierten Täter.

Deswegen schrieb ich, ist für mich an Kirche weitaus wichtiger, dass wir die Kirche Christi transparent machen. Soweit ich mich erinnere, ist das auch Duktus des Ökumene-Dekrets, dass wir Christen uns dadurch annähern sollen, dass wir Christus in unser Zentrum nehmen und ihm ebenähnlich werden.

 

vor 51 Minuten schrieb rorro:

Womöglich ist Dir die Schwere des Sündenbegriffs (ohne Tod-) auch verloren gegangen und Du beziehst das eher aufs Naschen von kalorienreichen Lebensmitteln.

 

 

Deswegen habe ich extra für Dich den Begriff der Todsünde benutzt. 

 

vor 52 Minuten schrieb rorro:

Doch wenn „Todsünden nie Teil der Kirche“ waren (hier ist es wichtig zu unterscheiden, was mit Kirche gemeint ist), dann gäbe es ja gar keinen Mißbrauch in der Kirche!! Auch eine interessante Sichtweise…

 

Dank Vertuschung und Täternähe sind diese Sünden ja "Dank sei Gott" schon lange Teil unseres Kreuzes. Umgehen können wir damit nicht, indem wir Missbrauch über das Sündenthema bearbeiten. Meine Lösungen sind: strikte Aufklärung und Überlieferung der Täter an die weltliche Justiz. 

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vor 13 Stunden schrieb corpusmysticum:

Relativierung wird es dort, wo man auf das Thema Missbrauch die Reaktion zeigt, auf die Sünde zu verweisen und dass diese ja schon immer Teil der Kirche war, so, als würde Missbrauch zum Wesensmerkmal der Kirche gehören.

 

Ohne Unterstellungen wäre es schöner. Ich habe nirgendwo geschrieben, daß die Sünde zum Wesensmekrmal der Kirche gehören würde und weiß eigentlich, was ich schreibe.

Die Sünde gehört zum Merkmal des gefallenen Menschen. Mir fallen spontan nur zwei Gegenbeispiele sündeloser Menschen ein.

 

Zitat

Offensichtlich bist Du nicht fähig oder nicht willens, dem Diskussionsfaden über einen Beitrag hinaus zu folgen.

 

Fähig sicher, willens hängt immer vom Diskussionspartner ab.

 

Zitat

Ausgang war die Frage, was die Kirche Christi ist. Du folgst insofern dem aktuellen Verständnis des Vatikan, dass die eine Kirche Christi nur in der römisch-katholischen Kirche besteht, in anderen ist sie lediglich gegenwärtig, mehr oder weniger.

 

Ich folge dem Verständnis der Katholischen Kirche, wie es das letzte Ökumenische Konzil lehrt. Ist das jetzt für einen Katholiken was besonderes?

 

Zitat

Mein Ansatz ist, dass die Kirche Christi in allen Ortsgemeinden besteht, mehr oder weniger.

 

Dann hast Du eben nicht das katholische Kirchenbild.

 

Abweichler von der Position der Kirche in vielerlei Punkten findet man wie Sand am Meer.

 

Deswegen finde ich das auch so maximal unspannend.

 

Zitat

Für Dich ist das formale Kriterium entscheidend, damit Kirche wahrnehmbar ist

 

Bitte unterstelle mir nur das, was ich geschrieben habe und nicht was Du meinst was ich damit meinen könnte. Das geht meistens schief.

 

Zitat

Und tatsächlich ist es so, dass Missbrauchstaten die Kirche Christi verdunkeln.

 

Das ist eine bahnbrechende Erkenntnis.

 

Zitat

Wenn ich also eine römisch-katholische Gemeinde habe, die formal aufgrund der Sukzession und dem Bischof Kirche ist, habe, in dieser Gemeinde aber sexueller Missbrauch stattfindet und Täterschutz vor Opferschutz steht, dann ist in dieser Gemeinde die Kirche Christi weitaus weniger sichtbar als vielleicht in einer evangelikalen Gemeinde, die zwar formal weder über eine apostolische Sukzession, noch über einen Bischof verfügen, aber durch Werke der Nächstenliebe und des Glaubens und der Verkündigung die Kirche Christi sichtbar werden lassen.

 

Was meinst Du mit dem Wort "Kirche"?

 

Zitat

Meine Lösungen sind: strikte Aufklärung und Überlieferung der Täter an die weltliche Justiz. 

 

Mit der Übergabe an die weltliche Justiz haben wir uns ja im Nachgang nicht immer Freunde gemacht in der Welt. Zumal die die "weltliche Justiz" Verjährungsfristen kennt, die dem Leid der Menschen Hohn spotten. Natürlich gehören diese Menschen vor weltliche Gerichte, doch vor allem auch vor kirchliche.

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vor 16 Minuten schrieb rorro:

Mir fallen spontan nur zwei Gegenbeispiele sündeloser Menschen ein.

 

Es gibt auch nur diese beiden. Johannes der Täufer hätte es, zumindest wenn man der Diskussion der spätantiken und mittelalterlichen Theologen und einigen Lokalgebräuchen folgt, fast als Dritter in diese Riege geschafft. Die Idee einer unbefleckten Empfängnis Johannes des Täufers wurde dann allerdings doch nicht von der Kirche rezipiert. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Minuten schrieb corpusmysticum:

 

Dann werde ich Dich nicht länger langweilen.

Selbstgerechte Romtreue finde ich nämlich maximal unspannend.

Selbstgerechte Häretiker sind auch nicht besonders aufregend.

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vor einer Stunde schrieb corpusmysticum:

 

Dann werde ich Dich nicht länger langweilen.

Selbstgerechte Romtreue finde ich nämlich maximal unspannend.

 

Wenn es selbstgerecht ist, sich nicht für schlauer und begnadeter als das Lehramt des Bischofs von Rom und der Gemeinschaft der Bischöfe zu halten, dann bin ich gerne selbstgerecht.

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Da stimme ich tatsächlich zu: Häresie steht als Strafttatbestand zwar noch im kirchlichen Gesetzbuch, aber spätestens mit der Ernennung des designierten Kardinals Fernandéz als Haupt des nach dem Willen von Papst Franziskus umgebauten, man könnte auch sagen: zerschlagenen, Dikasteriums für die Glaubenslehre hat Häresie de facto aufgehört als theologische und kanonische Kategorie in dieser Kirche zu existieren. 

 

In der synodalen Kirche gibt es nicht mehr Wahrheit und Irrtum, richtig oder falsch, sondern nur noch subjektive Meinungen, Standpunkte und Positionen. Eben Relativismus in Reinkultur. Was Joseph Ratzinger und eigentlich alle seine Vorgänger mit mehr oder weniger großem Erfolg zu verhindern suchten - die Auflösung des kirchlichen Dogmas in einem Meer der Beliebigkeiten - erhebt Papst Franziskus zum Kern der Lehre. 

 

Insofern ist die Rede von Häresie tatsächlich anachronistisch. Zumindest im derzeitigen Papst wird man damit keinen Verbündeten finden. Dieser kennt nur eine einzige Irrlehre und diese besteht darin, die Segnungen seiner Theologie, seines Lehramtes zu verschmähen und sich stattdessen der Tradition der Kirche in Lehre und Praxis zuzuwenden. Diese eine Abweichung verfolgt er hingegen unerbittlich mit dem Eifer eines spätrömischen Cäsaren. Das ist das Pontifikat der Barmherzigkeit, die Kirche, die für alle offen ist, die dieser Papst verkündet. Und diese Kirche hat keine Zukunft, weil sie ihre Vergangenheit, ihre Tradition verachtet. Und damit verachtet sie am meisten sich selbst und somit den, der sie gegründet hat. 

 

Ich weiß, dass ich damit wieder beide Lager, die Progressiven und die Konservativen, gleichermaßen gegen mich aufbringe. Aber es ist mir aktuell nicht möglich, das anders zu sehen. Und das verletzt mich selbst am meisten. Ich kann nur noch beten, dass die Kirche unter einem zukünftigen Papst wieder zur Wahrheit und damit auch zu Christus findet. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 21 Minuten schrieb rorro:

 

Wenn es selbstgerecht ist, sich nicht für schlauer und begnadeter als das Lehramt des Bischofs von Rom und der Gemeinschaft der Bischöfe zu halten, dann bin ich gerne selbstgerecht.

 
So kann man das sehen.

Alternativ könnte man auch sehen, dass die Überhöhung der Gruppe, der man angehört, kaum etwas anderes ist. 

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5 hours ago, Studiosus said:

 

Es gibt auch nur diese beiden. Johannes der Täufer hätte es, zumindest wenn man der Diskussion der spätantiken und mittelalterlichen Theologen und einigen Lokalgebräuchen folgt, fast als Dritter in diese Riege geschafft. Die Idee einer unbefleckten Empfängnis Johannes des Täufers wurde dann allerdings doch nicht von der Kirche rezipiert. 

Die Kirche kann also entscheiden, wer sündenlos ist und wer nicht? Wozu braucht man dann noch Gott?

Die Kirche besteht aus Menschen. Dürfen die eigentlich entscheiden, wer in den Himmel kommt? Ich dachte, das sei verboten.

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vor 4 Stunden schrieb Sucuarana:

Die Kirche kann also entscheiden, wer sündenlos ist und wer nicht? Wozu braucht man dann noch Gott?

Die Kirche besteht aus Menschen. Dürfen die eigentlich entscheiden, wer in den Himmel kommt? Ich dachte, das sei verboten.


Zumal das biblische Zeugnis das nicht hergibt. Die gleichen Menschen, die nicht müde werden zu betonen, dass ihre Kirche die Bibel zusammengestellt hätte, können nicht erklären, warum ihre Kirche bei der Kanonisierung Inhalte ausgeschlossen hat, die jetzt zum Glaubensgut gehören sollen.

bearbeitet von corpusmysticum
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vor 10 Stunden schrieb Studiosus:

In der synodalen Kirche gibt es nicht mehr Wahrheit und Irrtum, richtig oder falsch, sondern nur noch subjektive Meinungen, Standpunkte und Positionen. Eben Relativismus in Reinkultur. Was Joseph Ratzinger und eigentlich alle seine Vorgänger mit mehr oder weniger großem Erfolg zu verhindern suchten - die Auflösung des kirchlichen Dogmas in einem Meer der Beliebigkeiten - erhebt Papst Franziskus zum Kern der Lehre. 

Du magst dich hier pointiert ausgedrückt haben, mir ist das so aber zu sehr schwarz/weiß gezeichnet.

Das Leben von 1,2 Milliarden Katholiken lässt sich nun mal nicht in ein letztlich doch menschengemachtes Raster pressen, da gibt es viel zu oft Situationen und Konstellationen, in denen so ein festes Raster den einzelnen Menschen nicht gerecht wird. Hier setzt Papst Franziskus mMn sehr sinnvoll an, indem er sagt: Schaut zuerst auf den konkreten Gläubigen und verlasst das Korsett von Tradition und Lehre, wenn das Heil seiner Seele dies erfordert. Ich sehe auch nicht, daß er damit Tradition und Lehre in Beliebigkeit auflösen würde; er nimmt ihnen nur die absolute Bedeutung und verhindert so ihre Unmenschlichkeit in speziellen Situationen.

Wobei ich Lehre und Tradition für den menschlichen und damit prinzipiell fehlerbehafteten Versuch halte, die Göttliche Wahrheit zu erkennen.

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Am 11.9.2023 um 07:59 schrieb rorro:

Wieso die Bezeichnung des Missbrauchs als Sünde eine Relativierung darstellt, wirst wahrscheinlich nur Du verstehen. Womöglich ist Dir die Schwere des Sündenbegriffs (ohne Tod-) auch verloren gegangen und Du beziehst das eher aufs Naschen von kalorienreichen Lebensmitteln.

 

Die Todsünde trennt den Sünder von der Gnade Gottes und somit auch von den Gnaden der Sakramente (außer dem der Beichte natürlich) - dadurch findet die Trennung von der Kirche als Ursakrament statt.

 

Am 10.9.2023 um 09:41 schrieb rorro:

Wer die Gnade nicht versteht (kann ich bei einem Ungläubigen auch nicht voraussetzen), wer die Lehre der mildernden Umstände nicht versteht oder anwendet, wer letztlich die Liebe Gottes ausblendet, also eher muslimisch-legalistisch an das christliche Gesetz rangeht, mit dem halte ich meine Zeit für zu kostbar um weitergehend zu diskutieren.

 

Wenn es um sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, (schwere) Körperverletzung geht, dann ist die Todsünde eine sehr ernste Sache.

Wenn ich aber darauf hinweise, dass nach offizieller kath. Lehre sehr wahrscheinlich bereits sexuelle Gedanken und Gefühle, soweit ihnen "zugestimmt" wurde, in jedem Fall aber alle sexuellen Handlungen außer dem "naturgemäßen" ehelichen Koitus (objektiv) "Todsünden" sind, dann blende ich die Liebe Gottes aus, dann gehe "legalistisch" an die Sache ran und dann verstehe die Lehre von den "mildernden Umständen" nicht. (Selbst wenn ich die Lehre von den "mildernden Umständen" unter Zitierung des KKK ausdrücklich berücksichtigt hatte und wenn man mir offenbar nicht sagen kann, wo ich de kath. Lehre denn nun konkret falsch oder irreführend darstellen würde).

bearbeitet von iskander
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vor 25 Minuten schrieb Moriz:

Ich sehe auch nicht, daß er damit Tradition und Lehre in Beliebigkeit auflösen würde; er nimmt ihnen nur die absolute Bedeutung


Aber genau das ist für manche Beliebigkeit!

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vor einer Stunde schrieb Moriz:

ier setzt Papst Franziskus mMn sehr sinnvoll an, indem er sagt: Schaut zuerst auf den konkreten Gläubigen und verlasst das Korsett von Tradition und Lehre, wenn das Heil seiner Seele dies erfordert. Ich sehe auch nicht, daß er damit Tradition und Lehre in Beliebigkeit auflösen würde; er nimmt ihnen nur die absolute Bedeutung und verhindert so ihre Unmenschlichkeit in speziellen Situationen.

Wobei ich Lehre und Tradition für den menschlichen und damit prinzipiell fehlerbehafteten Versuch halte, die Göttliche Wahrheit zu erkennen.

 

Er steht damit auf guten Boden des Kirchenrechts. Wenn ich mich recht erinnere, heißt es im letzten Paragraphen, dass alles auf das Heil der Seelen ausgerichtet sein soll. Das entspricht meiner Auffassung nach auch dem Anliegen vom 2. Vatikanischen Konzil, das die Kirche Christi über die Grenzen der katholischen Kirche hinausdenkt.

bearbeitet von corpusmysticum
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vor 13 Stunden schrieb corpusmysticum:

 
So kann man das sehen.

Alternativ könnte man auch sehen, dass die Überhöhung der Gruppe, der man angehört, kaum etwas anderes ist. 

 

Ich überhöhe keine Gruppe, sondern lege größten Wert darauf, in Fragen des Glaubens mit dem Bischof von Rom in Einheit zu stehen (spätestens seit Irenäus von Lyon gewünschter Standard).

 

Nicht mehr, nicht weniger.

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vor 1 Stunde schrieb corpusmysticum:

Wenn ich mich recht erinnere, heißt es im letzten Paragraphen, dass alles auf das Heil der Seelen ausgerichtet sein soll.

 

Korrekt. Nur wäre es naiv zu glauben, dass Heil der Seelen bedeutet, den Willen der Menschen immer nachgeben.

Was für den Körper gilt, gilt auch für die Seele.

 

vor 1 Stunde schrieb corpusmysticum:

Das entspricht meiner Auffassung nach auch dem Anliegen vom 2. Vatikanischen Konzil, das die Kirche Christi über die Grenzen der katholischen Kirche hinausdenkt.

 

Das Zweite Vatikanum hat da nichts bahnbrechend Neues gelehrt. Den Feeneyismus kennst Du sicherlich.

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vor 7 Minuten schrieb rorro:

Ich überhöhe keine Gruppe, sondern lege größten Wert darauf, in Fragen des Glaubens mit dem Bischof von Rom in Einheit zu stehen (spätestens seit Irenäus von Lyon gewünschter Standard)

 

Das ist in Ordnung.

Du müsstest allerdings die Frage beantworten können, warum Du glaubst, dass Irenäus von Lyon aus dem 1. JH auch diesen Satz im Bezug auf die römisch-katholische Konfession im Jahr 2023 äußern würde. Die konfessionalistische Vereinnahmung der Kirchenväter, die über die Kirche lange Zeit vor den Spaltungen sprachen, funktioniert nicht.

 

Und wenn Du Deine - oder unsere - Gruppe nicht über alle Bischöfe erhebst, die außerhalb der katholischen Kirche stehen, dann weiß ich auch nicht. Nein, lieber @rorro, so funktioniert das einfach nicht.

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Ich habe ja gestern wieder meine Suada gegen Papst Franziskus und Glaubensdikasterium losgelassen, aber ich will fair bleiben. 

 

Die Aussagen des Präfekten aus einem heutigen Artikel klingen besser. Insbesondere die Einschätzung zum Synodalen Weg. 

 

>>Die Kirche in Deutschland habe ernste Probleme und müsse offensichtlich über eine Neuevangelisierung nachdenken, sagte er im Interview mit dem "National Catholic Register" (Montag). Zugleich habe sie heute keine Theologen mehr auf dem Niveau früherer Zeiten. "Das Risiko des Synodalen Wegs liegt darin zu glauben, dass die Kirche in Deutschland aufblühen wird, wenn sie einige progressive Neuerungen zulässt", so Fernández. Das sei aber nicht das, was Papst Franziskus vorschlägt, dem es um eine Erneuerung des missionarischen Einsatzes gehe. Er wisse aber immer noch nur wenig über den Synodalen Weg.<<

 

Was er darüber hinaus über statische und dynamische Seite des Lehramts sagt, liest sich vernünftig. Auch das besondere Charisma des Papstes (des Papstes an sich), wäre für mich zustimmungsfähig, wenn es nicht einen unterschwelligen Cäsaro-Papismus meint, der den Papst zum Herrn über den Glauben, losgelöst von Schrift und Tradition, erhebt. Dieses Charisma wird vom 1. Vatikanum noch anders inhaltlich gefüllt. 

 

Dass kein Bischof, weder progressiv noch traditionalistisch, sich selbst und seinen Standpunkt dahingehend verabsolutieren sollte, dass nur er die wahre Lehre kenne, ist eine berechtigte Kritik, die ich mir auch selbst ins Stammbuch schreiben muss. 

 

https://katholisch.de/artikel/47003-fernandez-zum-synodalen-weg-kirche-in-deutschland-hat-ernste-probleme

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Minuten schrieb Studiosus:

Dieses Charisma wird vom 1. Vatikanum noch anders inhaltlich gefühlt.

GEFÜHLT?

 

Was bitte ist für die Kirche unbedeutender als irgendwelche Gefühle???

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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Gefüllt, ich meine gefüllt. Ärgerlicher Tippfehler. 

Sagen wir so: inhaltlich sehe ich das mit dem "Fühlen" ja ebenso.

 

Immerhin dient der ganze Text ja nur dazu Pius IX. das Gefühl von Bedeutsamkeit zu geben.

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vor einer Stunde schrieb corpusmysticum:

 

Das ist in Ordnung.

Du müsstest allerdings die Frage beantworten können, warum Du glaubst, dass Irenäus von Lyon aus dem 1. JH auch diesen Satz im Bezug auf die römisch-katholische Konfession im Jahr 2023 äußern würde. Die konfessionalistische Vereinnahmung der Kirchenväter, die über die Kirche lange Zeit vor den Spaltungen sprachen, funktioniert nicht.

 

Wenn es nur Irenäus wäre, dann könnte man von einer historischen Einzelmeinung ausgehen. Doch wenn man sich die Kontinuität anschaut, genannt seien nur die Formel des Hormisdas (aus dem Jahr 519) und der Brief das Papstes Agatho an die Konzilsversammlung des Sechsten Ökumenischen Konzils (680), dann wird klar, daß die Vorherrschaft des römischen Stuhls in Fragen der unverletzten apostolischen Lehre durchgehende und einhellige Meinung von West wie Ost war, denn beide Schriften wurden vom Osten komplett akzeptiert.

bearbeitet von rorro
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Und natürlich macht es keinen Sinn zu fragen, ob diese Aussagen (der Väter) heute die katholische Kirche meinen würden. Die Väterzeit fällt nun einmal historisch betrachtet in die Phase der ungeteilten Kirche vor der Konfessionalisierung. 

 

Wenn man allerdings davon ausgeht, dass die Kirche Christi trotzt historischer Schismata immer vollständig und unversehrt geblieben ist und diese Kirche Christi in der katholischen Kirche subsistiert, dann gibt es keinen Grund anzunehmen, diese Aussagen der Väter wären auf die katholische Kirche nicht (exklusiv) anwendbar. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 8 Minuten schrieb rorro:

Doch wenn man sich die Kontinuität anschaut, genannt seien nur die Formel des Hormisdas (aus dem Jahr 519) und der Brief das Papstes Agatho an die Konzilsversammlung des Sechsten Ökumenischen Konzils (680), dann wird klar, daß die Vorherrschaft des römischen Stuhls in Fragen der unverletzten apostolischen Lehre durchgehende und einhellige Meinung von West wie Ost war.

 

Sagen wir, es war die durchgängige Meinung der Bischöfe von Rom. ;)

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