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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 43 Minuten schrieb laura:

Es wäre eine spannende exegetische Frage, herauszufinden, welcher Redaktion die ursprüngliche Überlieferung von der überraschenden Schwangerschaft von Benjamin, dem Mann von Simeon im 4. Buch der Richter gestrichen hat, weil sich im 8. Jh. vor Christus im Judentum eine religiös bedingte Ablehnung von Homosexualität durchgesetzt hatte. 

?

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Am 13.9.2023 um 10:46 schrieb Studiosus:

Soweit mir bekannt, verurteilt(e) die Kirche auch die Sterilisation. 

 

Am 13.9.2023 um 10:51 schrieb Kara:

Ja schon, aber manche finden halt erst hinterher zu Gott.

 

In der Logik von Studiosus müsste die Antwort lauten: Pech gehabt

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Nach einer Zeit der Forumsabwesenheit melde ich mich mal wieder zum "Synodalen Weg":

Der künftige Präfekt für das Glaubensdikasterium, Erzbischof Victor Manuel Fernándes, hat Zweifel am deutschen "Synodalen Weg" geäußert: "Die deutsche Kirche hat ernsthafte Probleme und muss ganz offensichtlich über Neuevangelisierung nachdenken." Die Gefahr des "Synodalen Weges" läge darin zu glauben, "dass die Kirche in Deutschland aufblühen wird, wenn man einige progressive Neuerungen ermöglicht."

 

Das trifft das, was hier von Kritikern des "Synodalen Weges" häufiger thematisiert wurde: fehlende Neuevangelisierung und die fixe Idee, progressistische Reformen würden zu einem Wiedererblühen der Kirche führen bzw. Kirchenaustritte sinken lassen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Je mehr sich die Kirche säkularen Forderungen anpasst, desto eher wird sie in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

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vor 59 Minuten schrieb Inge33:

Das trifft das, was hier von Kritikern des "Synodalen Weges" häufiger thematisiert wurde: fehlende Neuevangelisierung und die fixe Idee, progressistische Reformen würden zu einem Wiedererblühen der Kirche führen bzw. Kirchenaustritte sinken lassen.

Wer soll denn bitteschön diese Neuevangelisierung durchführen? Inzwischen laufen der RKK ja sogar die treuesten Mitglieder weg, weil die Struktur nicht mehr stimmt.

Mit den Forderungen des Synodalen Weges soll erst mal das Innere der Kirche repariert werden, bevor man auch nur daran denken kann, Außenstehende anzusprechen.

"Liebe Mitbürger, wir haben hier ein ganz tolles Museum! Leben wie vor zweihundert Jahren! Tut, was die Oberen euch sagen (aber macht ihnen bloss nichts nach)!"

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vor 36 Minuten schrieb Moriz:

Wer soll denn bitteschön diese Neuevangelisierung durchführen?

(...)

Mit den Forderungen des Synodalen Weges soll erst mal das Innere der Kirche repariert werden, bevor man auch nur daran denken kann, Außenstehende anzusprechen.

 

Das Innere der Kirche ist gar nicht so sehr "kaputt" (sieht man mal vom früheren Umgang mit den Missbrauchsfällen ab), so dass der "Synodale Weg" es sehr gut hätte wagen können, Außenstehende anzusprechen. So desolat ist die Lage nicht.

 

Jedenfalls ist EB Fernandez zuzustimmen, wenn er sagt, dass die Idee, durch Reformen würde es zu einem Wiedererblühen kommen, irregeleitet ist.

Auch die Idee, es müsse mit Reformen erst einmal repariert werden, bevor man Evangelisierung betreibt, ist ein Irrtum.

bearbeitet von Inge33
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vor einer Stunde schrieb Moriz:

Inzwischen laufen der RKK ja sogar die treuesten Mitglieder weg, weil die Struktur nicht mehr stimmt.

 

Ist das der hauptsächliche Grund? Ich würde mich nicht direkt in diese Strukturdebatte begeben. 

 

Es gab ja durchaus in den letzten Jahren einige stichprobenartige Erhebungen und Befragungen bezüglich der Austrittsgründe. Nicht wenige, ein gutes Drittel, wenn ich recht erinnere, gaben auch inhaltliche Gründe an. Inhaltlich z. B. dahingehend, dass ihnen die Kirche und ihre Vertreter (in Deutschland) zunehmend zu zeitgeistig geworden seien. Vielleicht hat jemand diese Untersuchung gerade bei der Hand. 

 

Ich will damit sagen, dass man vielleicht nicht alles auf Strukturen verengen kann, sondern auch die inhaltliche Auseinandersetzung nicht scheuen sollte. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

Ich will damit sagen, dass man vielleicht nicht alles auf Strukturen verengen sollte, sondern auch die inhaltliche Ausrichtung nicht scheuen sollte. 

Die neueste Studie dazu sagt, dass langjährige Säkularisierung der Hauptaustrittsgrund ist. Das fängt schon bei den Eltern an, die ihren Kindern zentrale Glaubenswahrheiten nicht mehr vermitteln (können). Diese Kinder entfremden sich somit immer mehr von der Kirche und es kommt soweit, dass z.B. nicht mehr gefirmt wird. Von da ab ist der Kirchenaustritt nicht mehr weit. Sicher spielt auch die Vernachlässigung von Katechese von Seiten der Kirche eine Rolle. Man hat wohl einiges als Selbstverständlich betrachtet - was aber für die Kirchenmitglieder nicht mehr selbstverständlich war.

 

Strukturreformen bringen nichts, was man an der EKD sieht. Dort sind die zentralen Forderungen des "Synodalen Weges" längst umgesetzt, und dennoch hagelt es hier Kirchenaustritte. Pfarrermangel sieht man auch hier.

bearbeitet von Inge33
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vor 23 Minuten schrieb Inge33:

Die neueste Studie dazu sagt, dass langjährige Säkularisierung der Hauptaustrittsgrund ist

 

Und gerade diese säkularisierte Welt ist doch ein wunderbarer Acker, in den hinein die Kirche ihren Samen säen könnte. Nicht nach innen verkrümmen und Phantomdebatten führen, sondern die Netze auswerfen wie Simon Barjona. 

 

Da es jedoch meist die Christen selbst sind, darunter insbesondere die Katholiken, die mit ihrer Kirche unzufrieden sind, fällt das ansteckende, missionarische Element oft aus. Man kann nur für etwas begeistern, für das man selbst brennt. 

bearbeitet von Studiosus
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Es war die Studie des sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD. Ich finde aktuell nur ein Interview dazu:

 

https://www.domradio.de/artikel/neue-studie-offenbart-gruende-fuer-kirchenaustritte

 

 

vor 40 Minuten schrieb Studiosus:

Nicht wenige, ein gutes Drittel, wenn ich recht erinnere, gaben auch inhaltliche Gründe an. Inhaltlich z. B. dahingehend, dass ihnen die Kirche und ihre Vertreter (in Deutschland) zunehmend zu zeitgeistig geworden seien.

 

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vor 52 Minuten schrieb Inge33:

Das Innere der Kirche ist gar nicht so sehr "kaputt" (sieht man mal vom früheren Umgang mit den Missbrauchsfällen ab), so dass der "Synodale Weg" es sehr gut hätte wagen können, Außenstehende anzusprechen. So desolat ist die Lage nicht.

Das war, mit Verlaub, nicht Aufgabe und Ziel des Synodalen Weges. Da ging es alleine um innerkirchliche Probleme.

 

vor 53 Minuten schrieb Inge33:

 

Jedenfalls ist EB Fernandez zuzustimmen, wenn er sagt, dass die Idee, durch Reformen würde es zu einem Wiedererblühen kommen, irregeleitet ist.

Da wird ihm jeder zustimmen, auch die Mitglieder des Synodalen Weges. Dem ging es darum, die notwendigen innerkirchlichen Voraussetzungen zu schaffen, um überhaupt wieder blühen zu können. Knapp gesagt: Die Missbrauchssituation macht derzeit jede Glaubwürdigkeit kaputt.

 

vor 55 Minuten schrieb Inge33:

Auch die Idee, es müsse mit Reformen erst einmal repariert werden, bevor man Evangelisierung betreibt, ist ein Irrtum.

Sondern?

 

Meinetwegen kann man sich ja um Verkündigung bemühen. Nur entbindet einen das nicht von der Aufgabe, das eigene Haus in Ordnung zu halten.

 

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Zu den Austrittsgründen:

Beim allergrößten Teil wird es auch weiterhin die lange Entfremdung von der Kirche sein, die irgendwann auch den formalen Austritt erklären lässt.

Wirklich sorgen muß man sich um die, die auch mit dem Herzen in der Kirche sind (oder wenigstens waren). Ohne jetzt mit Zahlen aufwarten zu können vermute ich, daß es da extreme Steigerungsraten gibt. Wenn, nur mal angenommen, der Anteil der Kirchennahen unter den Austretenden von 1% auf 2% steigt, dann wäre das eine Verdoppelung! Und zwar an Menschen, die die Kirche wirklich verloren hat, da sie mal mit dem Herzen dabei waren und nicht nur solche, die nur auf dem Papier Mitglied waren.

 

Bei dieser Thematik bin ich mir übrigens nicht sicher, ob sich die Zahlen der Evangelen wirklich so ohne weiteres auf die Katholen übertragen lassen.

(Und die Aussagekraft von Studie dürfte gering sein, wenn mindestens 95% der Austretenden schon lange keinen Kontakt mehr zur Kirche hatten. Man müsste sehr viele Menschen befragen, um genug von den ehemals Kirchennahen dabei zu haben, um valide Aussagen treffen zu können. Aber vielleicht könnte man ja mal die Gründe unter den Konvertiten erforschen? Wer die Konfession wechselt ist ja offensichtlich noch an einer Kirchenmitgliedschaft interessiert.)

 

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vor 10 Minuten schrieb Moriz:

... Wirklich sorgen muß man sich um die, die auch mit dem Herzen in der Kirche sind (oder wenigstens waren). ...

 

Die haben aber nicht alle einheitliche Ansprüche. Wenn man etwas ändert um es den einen Recht zu machen, vergrault man damit andere. Es ist ja durchaus nicht so, dass die vom synodalen Weg anscheinend angestrebten Änderungen überall auf ungeteilte Zustimmung stoßen.

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vor 2 Stunden schrieb Inge33:

Das trifft das, was hier von Kritikern des "Synodalen Weges" häufiger thematisiert wurde: fehlende Neuevangelisierung und die fixe Idee, progressistische Reformen würden zu einem Wiedererblühen der Kirche führen bzw. Kirchenaustritte sinken lassen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Je mehr sich die Kirche säkularen Forderungen anpasst, desto eher wird sie in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Was ich beim allerbesten Willen nicht verstehe: Von konservativer Seite kommt ständig die Forderung nach der Neuevangelisierung. Warum passiert denn da nichts? 

Und: Warum blühen die Bistümer, in denen einzelne Aktivitäten laufen, nicht auf?

Es wird doch niemand an der Neuevangelisierung gehindert! 

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vor 39 Minuten schrieb Studiosus:

 

Und gerade diese säkularisierte Welt ist doch ein wunderbarer Acker, in den hinein die Kirche ihren Samen säen könnte.

Dann tu es doch. Werde zum Beispiel Relilehrer in einer Brennpunktschule in Berlin Marzahn. 

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vor 25 Minuten schrieb Moriz:

Das war, mit Verlaub, nicht Aufgabe und Ziel des Synodalen Weges. Da ging es alleine um innerkirchliche Probleme.

Ja, leider. Weil man die Botschaften aus Rom von Anfang an nicht hören wollte. Aber es hilft jetzt nichts mehr.

 

 

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Was ich beim allerbesten Willen nicht verstehe: Von konservativer Seite kommt ständig die Forderung nach der Neuevangelisierung. Warum passiert denn da nichts? 

Und: Warum blühen die Bistümer, in denen einzelne Aktivitäten laufen, nicht auf?

Ich glaube, das große Aufblühen wird angesichts der grassierenden Säkularisierung ausbleiben. Wir werden kleinere Brötchen backen müssen.

 

Auf jeden Fall führen Strukturreformen nicht zum Aufblühen.

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vor 9 Minuten schrieb laura:

Dann tu es doch. Werde zum Beispiel Relilehrer in einer Brennpunktschule in Berlin Marzahn. 

 

Mach Du doch! (Das ist übrigens nur eine rhetorische Bitte, um zeigen, dass diese Aufforderung an andere "Mach doch" in der Sache nicht weiterhilft) 

 

Und zur Evangelisierung im Allgemeinen: Die großen Würfe bekommt die katholische Kirche heute auf keiner Seite mehr richtig hin. Es gibt aber vielerorts im Kleinen gute Aufbrüche, von denen man sehen muss, ob sie sich verstetigen und eine neue Blütezeit einleiten werden. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 6 Minuten schrieb Inge33:

Auf jeden Fall führen Strukturreformen nicht zum Aufblühen.

 

Zumindest die "Strukturreformen" nicht, die keine Aussicht auf Umsetzung haben. Das war auch der Grund, warum ich mir auf dem Synodalen Weg realistischere Themenschwerpunkte gewünscht hätte. So hat man viel Zeit und Energie auf Dinge verwendet, die wohl am Schluss in einer Sackgasse enden werden. 

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vor 36 Minuten schrieb Merkur:

Die haben aber nicht alle einheitliche Ansprüche. Wenn man etwas ändert um es den einen Recht zu machen, vergrault man damit andere. Es ist ja durchaus nicht so, dass die vom synodalen Weg anscheinend angestrebten Änderungen überall auf ungeteilte Zustimmung stoßen.

Das Grundproblem, das zum Synodalen Weg führt(e), war der miserable Umgang der Kircheleitung mit dem Missbrauch. Daß da was geschehen muß, darüber dürfte Einigkeit herrschen. Darüber, was geschehen muß, darüber gibt es selbstverständlich unterschiedliche Ansichten. Und genau dafür war der Synodale Weg ja da: Gemeinsam zu schauen, was man ändern kann (und muß). Im übrigen von den Bischöfen einberufen, die mit ihrem Latein am Ende waren. Daß es am Ende Kompromisse geben muß, die nicht allen schmecken können, dürfte letztlich an unserer irdischen Unvollkommenheit liegen.

Ein "Weiter so wie bisher" war jedenfalls für keinen eine Option.

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vor 34 Minuten schrieb Studiosus:

Es gibt aber vielerorts im Kleinen gute Aufbrüche, von denen man sehen muss, ob sie sich verstetigen und eine neue Blütezeit einleiten werden. 

Jippieh.

 

Das wird die Kirche ganz sicher retten.

 

Erst den Karren mit Schmackes vor die Wand fahren und dann die Auferstehung als Sekte feiern.

Auf so einen Sprung muss man erstmal kommen..

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