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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 10 Stunden schrieb Flo77:

Apostel Paulus

Eines der Probleme beim Gedankengang von OS ist, das die Schrift keinen eindeutigen Apostelbegriff kennt, oS dies aber begründungsfrei postuliert.

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vor 12 Stunden schrieb Studiosus:
vor 12 Stunden schrieb Werner001:

Man kann gesäuertes oder ungesäuertes Brot nehmen, Rotwein, Weißwein, Portwein, alles möglich, aber die Kirche hat sich für bestimmte Vorgaben entschieden, was ihr gutes Recht ist.

Und so ist das auch mit Männern und Frauen.

Warum die Weihe einer Frau nicht möglich sein sollte, lässt sich ebenso wenig begründen, wie, warum Eucharistie mit Gesäuertem und Portwein nicht möglich sein sollte.

 

Werner

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Diese Diskussion ist sinnlos. Jetzt brauchen wir eigentlich nur noch jemanden, der wieder sagt "Dann dürften aber doch eigentlich nur beschnittene jüdische Fischer geweiht werden" und wir hätten sozusagen alles an "Argumenten" hier versammelt, was dazu so kursiert. 

 

Das bringt uns kein My voran. Ich kann akzeptieren und zur Kenntnis nehmen, dass in der Frage der Frauenordination und anderen Reformanliegen offenbar so etwas wie eine Fehlschaltung bei manchen Gläubigen und Theologen vorliegt, die es ihnen verunmöglicht zu sehen, wie die Dinge liegen. Ich dachte ich versuche es nochmal, aber es klappt nicht.

Ich weiss nicht ob man das so vom Tisch wischen kann, wie du es gerade tust.

Wenn man dieses eine Kriterium - Mann sein - so prominent hervorhebt und die anderen Kriterien - Galiläer sein; Jude sein; Beruf (Fischer wenn man die Apostelnachfolge, Schreiner sein wenn man die Christusrepräsentanz fokussiert) - unter den Tisch fallen lässt, dann muss es eine nachvollziehbare Begründung geben.

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vor 13 Stunden schrieb Studiosus:

Ebensowenig wie sie ändern kann, dass die Eucharistie mit Brot und Wein gefeiert werden muss, kann sie ändern, dass die Priesterweihe nur Männer gültig empfangen können. 

Wie hat der Priester im KZ, dem die Lagerverwaltung keinen Wein zur Verfügung stellte, dann heimlich die Eucharistie gefeiert?

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vor 28 Minuten schrieb Moriz:

Nur das viele dieser Argumente heutzutage nicht mehr nachvollziehbar sind. Und sei es nur deswegen, weil uns Philosophie und Weltbild des alten Griechenlands heutzutage fremd geworden sind. Entweder, 'Die Kirche' schafft es, ihre Argumentation zu aktualisieren, oder sie wird unglaubwürdig.

 

Das ist aber kein Grund, sie einfach wegzulassen. Das macht man aber, wenn man mit "Gott will, dass..." argumentiert. Wenn die kirchliche Lehre auf diese Weise verzerrt dargestellt wird, ist die Kritik daran kaum brauchbar.

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Das Problem mit OS und anderen als endgültig vorgelegten Lehren (und auch solche, die nicht endgültig sind) ist letztlich eines der Autorität.

 

Wenn ich derjenige bin, der final alles entscheidet (u.a. eben auch, was andere entscheiden dürfen), dann denke ich durch und durch protestantisch. Das erlebt man heutzutage übrigens genauso von „links“ wie „rechts“, und „rechts“ nicht minder.

Das meine ich keinesfalls abwertend, sondern nur beschreibend. Luther war bspw. überzeugt, daß seine persönliche Interpretation des Römerbriefes richtiger sei als die der Kirche. Und er hielt daran fest und zog seine Konsequenzen, auch wenn er sich bis zuletzt für katholisch hielt (mit eben eigener Definition, was das ausmacht).

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vor 11 Minuten schrieb rorro:

 

Für Dich nachvollziehbar? Für alle? Die meisten? Für die Bischöfe? Nur für mykath-user?

Mir hat mal ein Richter erklärt, was „grobe Fahrlässigkeit“ ist. Er hat gesagt, wenn jemand etwas tut, bei dem sich jeder an den Kopf fasst und sagt „wie kann man bloß…“, dann ist das grobe Fahrlässigkeit

 

Analog seh ich das auch bei „nachvollziehbar“. Wenn man sagt „ok, kann ich verstehen, dass die es so sehen, selbst wenn ich es anders sehe“, dann ist es nachvollziehbar.

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb rorro:

Das Problem mit OS und anderen als endgültig vorgelegten Lehren (und auch solche, die nicht endgültig sind) ist letztlich eines der Autorität.

Im Zusammenhang mit OS wird doch nicht die "Autorität" des Lehramtes bestritten. Die Sache mit der Frauenordination ist von der höchsten kirchlichen Autorität definitiv entschieden und explizit nochmals für das Pontifikat von Franziskus bestätigt. Insofern ist dir Frage definitiv "geklärt". 

 

Mir ist kein Fall bekannt, dass in letzter Zeit irgendwo ein Bischof Frauen zu Priestern geweiht hat oder angekündigt hat, es in nächster Zeit zu tun. Insofern halten sich alle relevanten Entscheidungsträger an diese Entscheidung des höchsten Lehramtes.

 

Auf der anderen Seite gilt: da das Papstamt von der konkreten "Herrschaftsform" her eine absolutistische Monarchie ist, kann es prinzipiell nicht ausgeschlossen werden, dass irgendwann in 50 oder 100 Jahren ein künftiger Papst zu anderen Einsichten kommt....

 

Was allerdings Gegenstand der theologischen Diskussion ist: die lehramtlichen Argumentationen im Einzelnen, die logischen Ungereimtheiten, die Operation mit dem eindeutigen "Willen Christi" oder mit "Gottes Willen" .

etc.... die theologisch hochinteressante Frage, wie weit die "Vollmacht" der Kirche in einzelnen Fragen reicht.... Fragen der Sakramententheologie... etc.... 

 

 

 

 

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vor 16 Minuten schrieb Cosifantutti:

Im Zusammenhang mit OS wird doch nicht die "Autorität" des Lehramtes bestritten. Die Sache mit der Frauenordination ist von der höchsten kirchlichen Autorität definitiv entschieden und explizit nochmals für das Pontifikat von Franziskus bestätigt. Insofern ist dir Frage definitiv "geklärt". 

 

Das sehen nicht alle so und Du selbst ja auch nicht (s.u.).

 

vor 16 Minuten schrieb Cosifantutti:

Mir ist kein Fall bekannt, dass in letzter Zeit irgendwo ein Bischof Frauen zu Priestern geweiht hat oder angekündigt hat, es in nächster Zeit zu tun. Insofern halten sich alle relevanten Entscheidungsträger an diese Entscheidung des höchsten Lehramtes.

 

Da Franziskus das Ganze mit Strafe versehen hat, wären die auch schnell ihren Job los.

 

vor 16 Minuten schrieb Cosifantutti:

Auf der anderen Seite gilt: da das Papstamt von der konkreten "Herrschaftsform" her eine absolutistische Monarchie ist, kann es prinzipiell nicht ausgeschlossen werden, dass irgendwann in 50 oder 100 Jahren ein künftiger Papst zu anderen Einsichten kommt....

 

Eben nicht. Kein Papst kann bspw. das Dogma der Aufnahme Mariensaal in den Himmel revidieren. 

So absolutistisch wie Du glaubst ist das Papsttum nicht. Ein Papst kann alle Nachfolger dogmatisch binden.

 

vor 16 Minuten schrieb Cosifantutti:

Was allerdings Gegenstand der theologischen Diskussion ist: die lehramtlichen Argumentationen im Einzelnen, die logischen Ungereimtheiten, die Operation mit dem eindeutigen "Willen Christi" oder mit "Gottes Willen" .

etc.... die theologisch hochinteressante Frage, wie weit die "Vollmacht" der Kirche in einzelnen Fragen reicht.... Fragen der Sakramententheologie... etc.... 

 

Wenn es nur das wäre…

bearbeitet von rorro
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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Mir hat mal ein Richter erklärt, was „grobe Fahrlässigkeit“ ist. Er hat gesagt, wenn jemand etwas tut, bei dem sich jeder an den Kopf fasst und sagt „wie kann man bloß…“, dann ist das grobe Fahrlässigkeit

 

Analog seh ich das auch bei „nachvollziehbar“. Wenn man sagt „ok, kann ich verstehen, dass die es so sehen, selbst wenn ich es anders sehe“, dann ist es nachvollziehbar.

 

Werner

 

Wer ist jetzt „jeder“ in einer Weltkirche mit sehr unterschiedlichen soziologischen Voraussetzungen?

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vor 5 Stunden schrieb Frank:

Ich weiss nicht ob man das so vom Tisch wischen kann, wie du es gerade tust.

Wenn man dieses eine Kriterium - Mann sein - so prominent hervorhebt und die anderen Kriterien - Galiläer sein; Jude sein; Beruf (Fischer wenn man die Apostelnachfolge, Schreiner sein wenn man die Christusrepräsentanz fokussiert) - unter den Tisch fallen lässt, dann muss es eine nachvollziehbare Begründung geben.

Dass es auf dies Kriterien nicht ankommt ergibt sich mMn aus dem Missionsbefehl. Es waren auch nicht alle Apostel Fischer. Dass bei der Beauftragung der Apostel keine Australier oder Amerikaner zur Verfügung standen, ist ebenfalls nachvollziehbar. Frauen wurden hingegen nicht beauftragt obwohl es möglich gewesen wäre.

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vor 2 Minuten schrieb Merkur:

Dass es auf dies Kriterien nicht ankommt ergibt sich mMn aus dem Missionsbefehl. Es waren auch nicht alle Apostel Fischer. Dass bei der Beauftragung der Apostel keine Australier oder Amerikaner zur Verfügung standen, ist ebenfalls nachvollziehbar. Frauen wurden hingegen nicht beauftragt obwohl es möglich gewesen wäre.

Ganz ehrlich: das weiß keiner. Ob bei den 70 (wobei das im hebräischen glaube ich auch einfach "viele" heißen kann), auch Frauen bei waren geht aus dem Text schlicht nicht hervor.

 

Ich habe einen anderen Punkt, der lediglich durch die "normative Kraft des faktischen" perpetuiert wurde, für den es aber aus der Schrift keinen Anhaltspunkt gibt und das ist Verquickung von Apostolat und Kirchenleitung. Die Apostel sind reisende Boten. Sie sind keine Gemeindeleiter. Über deren Bestellung ist kaum etwas bennt, wenn man mal von der paulinischen Weisung absieht. Und selbst die hat mit dem heutigen Opferpriestertum nix zu tun.

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vor 44 Minuten schrieb Merkur:

Frauen wurden hingegen nicht beauftragt obwohl es möglich gewesen wäre.

 

Aus dieser Beobachtung leitet dann u. a. Inter insigniores einen genuinen, normsetzenden Willensakt Christi ab, nur Männer zu erwählen. 

 

Denn anders als vielleicht mancher, der sich schlauer als die Kirche dünkt, denkt, ist das kirchliche Lehramt nicht blöd, sondern hat natürlich auch diesen Aspekt mit in die Beurteilung dieser Frage einbezogen. So hebt es auf zwei Umstände ab: Einerseits das kulturell-religiöse Umfeld Jesu. Frauen konnten - anders als bei den paganen Fremdvölkern, worauf das Dokument ebenfalls hinweist - bei den Juden nicht Priesterin werden und hatten überhaupt einen nachgeordneten gesellschaftlichen Stand. Heutige Zeitgenossen würden vielleicht von Diskriminierung sprechen. Das ist der erste Befund. Andererseits legt das Zeugnis der Schrift nahe, dass Jesus insbesondere mit Blick auf Frauen, auch öffentliche Sünderinnen, die religiösen und sozialen Konventionen seiner Zeit und Umwelt durchaus sehr selbstbewusst überschreitet. 

 

Wenn Jesus nun gerade bei der Auswahl der Apostel und derer, die das amtliche Priestertum vorausbilden sollten, diese Grenzen, die er sonst übertritt, nicht überschreitet und nur Männer erwählt, dann stellt es keine gedankliche Verrenkung dar, hierin ein zielgerichtetes, absichtsvolles Handeln zu erkennen, das normativ für die Apostel und die Kirche späterer Zeit blieb.

 

Dass das zudem sehr gut zum aus der Exegese bekannten Motiv der Sammlung der zwölf Stämme Israels passt, worauf Inter insigniores auch hinweist, ist offensichtlich, aber nun gerade kein Argument gegen den postulierten Stifterwillen Christi. Denn wenn sich diese Metapher sozusagen nur auf den Ur-Jüngerkreis bezöge, dann wäre es unwahrscheinlich, dass die Kirche auch nach der Himmelfahrt Christi an dieser Praxis festgehalten hätte. Anderes, die Beschränkung der Sendung Jesu auf das Volk Israel, hat die Kirche in konziliarer Weise ja modifiziert bzw. erweitert. 

 

 

Das sozusagen nur der Form und Vollständigkeit halber. Es hat keinen Sinn, hier Argumente vorzutragen. Die Kirche muss hier, wie überhaupt immer unterstellt werden muss, natürlich irren. Und die wirklichen Einsichten besitzt nur die hier versammelte Forengemeinde. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 54 Minuten schrieb Merkur:

Es geht ja nur um eine nachvollziehbare Begründung. Frage an die Lehramtskritiker: Gilt diese Begründung als nachvollziehbar? Wenn nein, warum nicht?

Ist doch ganz einfach: Wenn mir die Entscheidung nicht paßt, ist die Begründung nicht nachvollziehbar.

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vor 57 Minuten schrieb Merkur:

Es geht ja nur um eine nachvollziehbare Begründung. Frage an die Lehramtskritiker: Gilt diese Begründung als nachvollziehbar? Wenn nein, warum nicht?

Es gibt zwei Argumentationsstränge ("in persona christi" und die Berufung der Apostel). Beide kann man relativ einfach hinterfragen. 

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vor 2 Minuten schrieb Florianklaus:

Ist doch ganz einfach: Wenn mir die Entscheidung nicht paßt, ist die Begründung nicht nachvollziehbar.

 

Eben das ist die einzige und einfache Begründung, auch wenn das natürlich niemand so offen zugeben würde. 

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Am 16.9.2023 um 17:56 schrieb Studiosus:

Dass Frauen in der Vergangenheit Leitungsvollmacht ausgeübt haben, wird keinem Kenner der Kirchen- und Kirchenrechtsgeschichte verborgen geblieben sein.

 

Wenn man der Kirche allerdings nicht unterstellen will, Jahrhunderte lange eine ungültige Praxis betrieben zu haben, folgt daraus eines: Sie hat immerhin die Vollmacht, den Frauen Leitungsvollmacht zuzugestehen.

 

Die Argumentation der Kirche wg. Frauenweihe mag man für mehr oder weniger plausibel halten - zwingend ist sie wohl kaum. Es kommt daher letztlich alles darauf an, wie viel Autorität man der Kirche als hierarchischer Institution bei der Interpretation des Willens Jesu zubilligt. Da muss ich rorro sogar einmal zustimmen:

 

vor 12 Stunden schrieb rorro:

Das Problem mit OS und anderen als endgültig vorgelegten Lehren (und auch solche, die nicht endgültig sind) ist letztlich eines der Autorität.

 

 

 

Hier allerdings muss ich ihm widersprechen:

 

vor 9 Stunden schrieb rorro:

Eben nicht. Kein Papst kann bspw. das Dogma der Aufnahme Mariensaal in den Himmel revidieren. 

So absolutistisch wie Du glaubst ist das Papsttum nicht. Ein Papst kann alle Nachfolger dogmatisch binden.

 

Der Papst kann aber bestimmen, wie das Dogma zu interpretieren ist - und das ist in der Praxis mehr oder weniger dasselbe wie die Vollmacht, ein Dogma zurückzunehmen. Nimm das Dogma "Extra Ecclesiam nulla salus":

 

"[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, daß ‚niemand außerhalb der katholischen Kirche — weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter — des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr [d. i. der Kirche] anschließt."

 

Kein Papst hat das Dogma je formal aufgehoben. Und doch wird es so interpretiert, dass durchaus Juden und Heiden in den Himmel kommen können, obwohl das dem Literalsinn widerspricht und obwohl diejenigen, die das Dogma festgelegt haben, über die moderne Interpretation sicherlich erstaunt gewesen wären.

 

vor 12 Stunden schrieb Frank:

Wenn man dieses eine Kriterium - Mann sein - so prominent hervorhebt und die anderen Kriterien - Galiläer sein; Jude sein; Beruf (Fischer wenn man die Apostelnachfolge, Schreiner sein wenn man die Christusrepräsentanz fokussiert) - unter den Tisch fallen lässt, dann muss es eine nachvollziehbare Begründung geben.

 

Ich will jetzt eigentlich nicht im Sinne der Kirche argumentieren - aber die Eigenschaft, ein Schreiner zu sein, wirkt doch als sehr nebensächlich. Anderes (etwa dass zuerst keine Japaner berufen wurden) lässt sich überzeugend aus der damaligen Zeit erklären.

Trotzdem wirkt die kirchl. Argumentation natürlich irgendwo willkürlich: Denn obwohl die Apostel sehr wahrscheinlich verheiratet waren (bei mindestens Petrus weiß man es) und obwohl Jesus gerade nicht zu den ehelosen Essenern ging, und obwohl im NT eindeutig gefordert wird, dass der Bischof verheiratet sein solle, besteht man auf dem Zölibat.

 

Die Argumentation der Kirche für ihre jeweiligen Entscheidungen ist sicherlich von außen betrachtet nicht "zwingend" und (je nach Standpunkt) nicht einmal sonderlich plausibel - und damit kommen wir auf den obigen Punkt zurück: Entweder man billigt Rom die Autorität zu, den Willen Gottes zu erkennen, selbst wenn dieser nicht eindeutig allgemein ersichtlich ist, oder man billigt ihre diese Autorität nicht zu.

bearbeitet von iskander
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vor 14 Minuten schrieb iskander:

Trotzdem wirkt die kirchl. Argumentation natürlich irgendwo willkürlich: Denn obwohl die Apostel sehr wahrscheinlich verheiratet waren (bei mindestens Petrus weiß man es) und obwohl Jesus gerade nicht zu den ehelosen Essenern ging, und obwohl im NT eindeutig gefordert wird, dass der Bischof verheiratet sein solle, besteht man auf dem Zölibat.

 

Die vermeintliche Willkür in diesem Punkt kommt aus einer anachronistischen Sichtweise auf den Zölibat: Weder war der Zölibat in der heutigen Form immer vorgeschrieben, noch ist er für alle Zeiten in Stein gemeißelt. Der Klerus der ersten Jahrhunderte vor der Einführung des Zölibats als allgemeinem Kirchengesetz war zumeist verheiratet und auch danach war die Klerikerehe ein weithin zu beobachtendes Phänomen. 

 

Die Ehelosigkeit ist also nicht per se ein Ausschlussgrund. Vor allem ist der Zölibat nicht göttlichen, sondern kirchlichen Rechts. Die Kirche könnte sich morgen entscheiden, weitgehend auf ihn zu verzichten. Das ist auch der Unterschied zum Erfordernis des männlichen Geschlechts. Selbst konservativste Kirchenmänner würden nicht behaupten, Christus selbst hätte verfügt, nur Unverheiratete zu weihen. Und sie kämen auch nicht auf die Idee, die Gültigkeit der Weihen der Ostkirchen anzuzweifeln. Also kann Ehelosigkeit keine conditio sine qua non für den gültigen Empfang des Weihesakramentes sein, das männliche Geschlecht hingegen schon. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 10 Stunden schrieb rorro:

Eben nicht. Kein Papst kann bspw. das Dogma der Aufnahme Mariensaal in den Himmel revidieren. 

So absolutistisch wie Du glaubst ist das Papsttum nicht. Ein Papst kann alle Nachfolger dogmatisch binden.

Bei OS geht es doch nicht um ein "Dogma" im Sinn eines Artikels des Glaubens..... sondern eine autoritative Festlegung. 

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vor 19 Minuten schrieb Cosifantutti:

Bei OS geht es doch nicht um ein "Dogma" im Sinn eines Artikels des Glaubens..... sondern eine autoritative Festlegung. 

 

Das ist Deine Meinung. Die Kirche sieht das anders. Es ist eine, den Glauben betreffende, endgültige Feststellung.

 

Das kann man ablehnen, nur der Kirche zu unterstellen, sie wisse nicht was sie glaubt und was sie bloß festlegt, ist etwas… mutig sozusagen…

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Die vermeintliche Willkür in diesem Punkt kommt aus einer anachronistischen Sichtweise auf den Zölibat: Weder war der Zölibat in der heutigen Form immer vorgeschrieben, noch ist er für alle Zeiten in Stein gemeißelt.

 

Das ist mir schon bewusst - trotzdem widerspricht die heutige Praxis der ursprünglichen Tradition und dem Wortlaut des NT. Und so sehr "Konservative" in der Theorie zugestehen mögen, dass man den Zölibat auch abschaffen könnte: In der Praxis ist das für sie ausgeschlossen.

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Meine Prognose bezüglich der Frauenweihe ist folgende: Ein zukünftiger Papst wird die Lehre von OS bestätigen, dass mit der Weihe von Frauen keine Änderung des sozialen Geschlechts der Weihekandidatinnen einhergeht und die Kirche somit keine Vollmacht habe, Frauen zu männlichen Priestern zu weihen. So wie die Geschlechter verschieden sind, sind auch Diakon, Priester und Bischof von Diakonin, Priesterin und Bischöfin zu unterscheiden. Alle aber sind Ausdrucksformen des einen Weihesakraments.

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vor 4 Stunden schrieb OneAndOnlySon:

Meine Prognose bezüglich der Frauenweihe ist folgende

 

Wenn die Kardinäle in einem zukünftigen Konklave einen Wahnsinnigen ohne rudimentäre Theologiekenntnisse wählen, dann könnte das wohl so kommen, wie Du beschreibst. 

 

Ich finde deine Vision nämlich ziemlich erratisch. Für wahrscheinlicher würde ich es erachten, und im Pontifikat Franziskus hat man erste Umrisse dieses Ansatzes erkannt, dass man über kurz oder lang zusätzliche, nicht-sakramentale Ämter stark macht, die dann auch Frauen problemlos bekleiden können. Die Motu Proprien Antiquum Ministerium und Spiritus Domini weisen zumindest in diese Richtung. 

 

Ein nichtsakramentales Diakonissenamt etwa halte ich für das höchste der Gefühle. Die Frage des Weihesakraments und der Frauenordination wird kein Papst, der nicht als Papst eines großen Schismas im 3. Jahrtausend in die Kirchengeschichte eingehen will, auch nur mit spitzen Fingern anfassen. Zumindest nicht im Sinne einer Öffnung. Die Frauenordination ist eines der letzen Themen, die wirklich noch gesamtkirchlichen Sprengstoff haben und höchstwahrscheinlich ein Schisma ungeahnter Größe und Dauer auslösen würden. 

 

[Außerdem geht dieser Blick in die Zukunft als Voraussetzungen davon aus, dass sich die progressiven Pontifikate fortsetzen werden. Das ist meines Erachtens keineswegs ausgemacht. Auch ein "Franziskus-Kardinal" könnte durchaus theologisch andere Akzente setzen als der derzeitige Papst. Und noch weiter in die Zukunft kann man sowieso seriös nicht schauen.] 

bearbeitet von Studiosus
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