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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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Am 27.9.2023 um 17:38 schrieb Studiosus:

Das ist natürlich ein ziemlicher Offenbarungseid, wenn auch nicht überraschend. Jedenfalls können sich die Deutschen meines Erachtens nicht beschweren, denn sie haben Bischöfe, die sich ihre (in meinen Augen grundfalschen) Anliegen vollkommen zu eigen gemacht haben. 

Das Anliegen mag in deinen Augen Grundfalsch sein. In den Augen einiger Bischöfe ist es das offensichtlich nicht. Wie war das noch mit der Hierarchie?

 

Ich fürchte, die Diskursverweigerung hat dafür gesorgt, daß diese Frage inzwischen auch das Heil der Seelen berührt.

Wäre man bei einem gut begründeten "Das geht derzeit nicht" geblieben, sähe die Sache anders aus. Denn daß die Frauenordination derzeit in der römisch-katholsichen Weltkirche weitaus mehr Probleme schaffen als lösen würde, daß lässt sich gut verstehen. Nur ist die Diskussion (auch hier im Forum) nie bis zu diesem Punkt gekommen, sie wurde immer vorher abgebrochen, bzw. auf die Frage des Quasidogmas umgelenkt.

 

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vor 10 Minuten schrieb Studiosus:

Insofern ist es natürlich richtig, dass nur Papst Franziskus aktuell das dem Papstamt zukommende Charisma besitzt. Die tendenziöse Interpretation wäre, dass nur Papst Franziskus, sozusagen als Kulmination von 2000 Jahren Kirche, den Durchblick in Glaubensfragen hat, um es einmal grob zu formulieren.

Tia, hoffen wir mal, daß FI hat dank des HeiGei diesen Durchblick hat - oder aber sich darauf beschränkt, die Suche nach Antworten auf die Glaubensfragen der Zeit zu unterstützen ohne gleich seine Lehrautorität oder gar die Unfehlbarkeit zu beanspruchen.

Und im Idealfall auch die Gabe, Glaubensfragen von allen anderen Fragen unterscheiden zu können (Frauenordination ist für mich keine Glaubensfrage).

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vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

Steht es einem Papst zu, alles zu ignorieren, was seine seligen Vorgänger gelehrt oder verfügt haben oder ist er in gewisser Weise an den status Ecclesiae gebunden, den er vorfindet?

 

Was hat denn Papst Franziskus bislang so gelehrt in Ignoranz seiner Vorgänger?

 

vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

Und welche Rolle spielt der Weltepiskopat in dieser Konstellation noch? Wenn tatsächlich nur der Papst das, ich nenne es mal so, Charisma der sicheren katholischen Lehre hat, wozu braucht es dann noch das Kollegium der Bischöfe oder den einzelnen Bischof als Träger des höchsten Lehramts mit und unter Petrus? Dann können die übrigen Bischöfe eigentlich ihr originäres Lehramt einstellen und nur noch multiplizieren, was der Papst lehrt. Auch in nicht unfehlbaren Angelegenheiten. 

 

Du hast doch sicher gelernt, daß bzgl. der "sicheren Lehre" ohne den Papst gar nichts geht. Er, nur er, ist der Garant der Einheit, der Garant des Apostolischen Katholischen Glaubens. Das bedeutet keine Einstellung des Lehrens der Bischöfe, sondern - für viele Bischöfe, behaupte ich mal - eigentlich die Auffoderung, endlich diesen apostolischen Glauben zu lehren und nichts anderes. Weder das normale bischöfliche Amt noch das päpstliche erlauben einen höheren Grad an lehramtlicher Kreativität. Der Glaube wird quasi angezogen - er ist schon vor mir da.

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vor 2 Minuten schrieb rorro:

Der Glaube wird quasi angezogen - er ist schon vor mir da.

Entweder also ein Glaube von der Stange, qualitativ zweifelhaft, bedeckt das Nötigste, aber weder besonders haltbar und in der Regel stets eine Aussage der Mode in der er entstanden ist und nach spätestens zwei Saisons nicht mehr tragbar.

 

Oder ein Glaube nach Maß, allerdings dummerweise nach dem Maß eines völlig anderen genäht wurde und einem entweder das Blut abzwängt, an einem herunterhängt wie ein Sack oder bereits durch die Zeit löchrig und fadenscheinig jedenfalls fachmännisch geändert werden müsste, damit er wieder passt.

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vor 18 Minuten schrieb rorro:

Weder das normale bischöfliche Amt noch das päpstliche erlauben einen höheren Grad an lehramtlicher Kreativität.

 

Diesen Spruch hätte ich gerne in Goldfäden gestickt auf einer Bahn Samt oder Brokat. Von mir aus auch in eine Marmorplatten gemeißelt. Zu versenden nach Rom und an den jeweiligen Sitz jeder Bischofskonferenz weltweit. Für Deutschland gerne in doppelter Größe und per Annahmeeinschreiben. 

bearbeitet von Studiosus
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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Diesen Spruch hätte ich gerne in Goldfäden gestickt auf einer Bahn Samt oder Brokat. Zu versenden nach Rom und an den jeweiligen Sitz jeder Bischofskonferenz weltweit. 

Dann hat sich doch Deine Frage völlig erübrigt: Der Papst und der Episkopat sind reine Zitatenrezitierer ohne eigene Interpretation.

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vor 10 Minuten schrieb Flo77:

Dann hat sich doch Deine Frage völlig erübrigt: Der Papst und der Episkopat sind reine Zitatenrezitierer ohne eigene Interpretation.

 

Ich hatte bei meinem vorherigen Beitrag auch hauptsächlich (um nicht zu sagen ausschließlich) solche Bischöfe vor Augen, die orthodox, will sagen in Übereinstimmung mit dem perennierenden Magisterium der Kirche und dem Papst, ihr Lehramt ausüben.

 

Auf lehramtliche Freistilringer, Schwarmgeister und theologische Populisten kann ich verzichten. Auf dem Stuhl Petri und auch auf jeder anderen Kathedra des katholischen Erdkreises.

 

Es ist nicht die Aufgabe der Bischöfe ihre eigenen Interpretationen des Glaubensgutes vorzulegen und die ihnen anvertraueten Gläubigen darauf zu verpflichten, sondern das authentisch zu lehren, was die Kirche lehrt. Ich bin nicht katholisch, um der Privattheologie eines Bischofs zu folgen. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 16 Minuten schrieb Flo77:

Entweder also ein Glaube von der Stange, qualitativ zweifelhaft, bedeckt das Nötigste, aber weder besonders haltbar und in der Regel stets eine Aussage der Mode in der er entstanden ist und nach spätestens zwei Saisons nicht mehr tragbar.

 

Oder ein Glaube nach Maß, allerdings dummerweise nach dem Maß eines völlig anderen genäht wurde und einem entweder das Blut abzwängt, an einem herunterhängt wie ein Sack oder bereits durch die Zeit löchrig und fadenscheinig jedenfalls fachmännisch geändert werden müsste, damit er wieder passt.

 

Oder man fühlt sich glücklich diesen Glauben anziehen zu dürfen, der eine so reich verzierte Struktur hat, das man ihn jahrelang erforschen kann ohne daß es langweilig wird. Dieser Anzug, der schon viele Millionen Menschen durch tiefste Krisen begleitet und gestärkt hat.

 

Ist auch eine persönliche Entscheidung.

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vor 6 Minuten schrieb rorro:

 

Oder man fühlt sich glücklich diesen Glauben anziehen zu dürfen, der eine so reich verzierte Struktur hat, das man ihn jahrelang erforschen kann ohne daß es langweilig wird. Dieser Anzug, der schon viele Millionen Menschen durch tiefste Krisen begleitet und gestärkt hat.

 

Ist auch eine persönliche Entscheidung.

Daß das was von Kostümfest.

 

Vielleicht noch Modehistorie.

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vor 12 Stunden schrieb Moriz:

(Frauenordination ist für mich keine Glaubensfrage).

 

Für den Papst schon (diesen).

 

Siehe Interview-Runde mit den jungen Erwachsenen bei Disney. Er beantwortet die Frage danach mit dem Satz, dass es aus dogmatischen(!) Gründen nicht ginge und nicht der katholische Glaube sei.

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Wenn Bischof Bätzing dem Nuntius, dem er in herzlicher Abneigung verbunden zu sein scheint, aggressive Sprache vorwirft aufgrund von Begriffen, die der Nuntius von Papst Franziskus übernimmt - was sagt das dann über das Verhältnis von Bischof Bätzing zu Papst Franziskus aus?

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Wenn Bischof Bätzing dem Nuntius, dem er in herzlicher Abneigung verbunden zu sein scheint, aggressive Sprache vorwirft aufgrund von Begriffen, die der Nuntius von Papst Franziskus übernimmt - was sagt das dann über das Verhältnis von Bischof Bätzing zu Papst Franziskus aus?

Nichts. 

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vor 3 Stunden schrieb rorro:

Er beantwortet die Frage danach mit dem Satz, dass es aus dogmatischen(!) Gründen nicht ginge und nicht der katholische Glaube sei

Seltsame Formulierung.

„Herr Papst, stimmt es, dass Jesus auferstanden ist? Manche behaupten ja, so etwas wie eine Auferstehung könne es nicht geben.“

„Doch, Frau Journalistin, aus dogmatischen Gründen gibt es eine Auferstehung, das ist der katholische Glaube.“


Ein Dogma ist doch nicht der Grund für etwas, sondern die Feststellung, dass etwas ist. Sollte ein Papst eigentlich wissen. Jetzt muss ich schon den Päpsten ihren Glauben erklären, o tempora o mores!

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb rorro:

Wenn Bischof Bätzing dem Nuntius, dem er in herzlicher Abneigung verbunden zu sein scheint, aggressive Sprache vorwirft aufgrund von Begriffen, die der Nuntius von Papst Franziskus übernimmt - was sagt das dann über das Verhältnis von Bischof Bätzing zu Papst Franziskus aus?

oh, does he feel offended? :D  Hatespeech? Snowflake-Alarm ;) 

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vor 4 Stunden schrieb rorro:

Wenn Bischof Bätzing dem Nuntius, dem er in herzlicher Abneigung verbunden zu sein scheint, aggressive Sprache vorwirft aufgrund von Begriffen, die der Nuntius von Papst Franziskus übernimmt - was sagt das dann über das Verhältnis von Bischof Bätzing zu Papst Franziskus aus?

nur das Übernehmen von Begriffen ist nicht automatisch aggressiv aus dem Worten des Nuntius spricht die römische Arroganz, dass man mit Grußbotschaften Diskussionen beenden kann. Alleine dass es immer noch Katholiken gibt, die meinen, wenn die Kurie oder eben der Nuntius einen Brief schreibt hätten alle demütig das anzunehmen zeigt dass die Zeit nicht verstanden wurde 
Bereits das OS die Diskussion um das Frauenpriestertum extrem entfacht kann, zeigt das  sog Unfehlbarkeit vor allem wenn sie von Joseph Ratzinger schnell hinterhergeworfen wurde nicht mehr praktisch akzeptiert wird und das ist sehr gut so
Rom muß sich für die Zukunft was überlegen Weisungen gehen ins Leere und päpstliche Delegaten werden mit Eiern beworfen

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vor 25 Minuten schrieb Spadafora:

Rom muß sich für die Zukunft was überlegen Weisungen gehen ins Leere und päpstliche Delegaten werden mit Eiern beworfen

Das gab es doch schon immer. Man hat das dann gewöhnlich durch Waffen oder Bakschisch geregelt 

 

Werner

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vor 33 Minuten schrieb corpusmysticum:

Bätzings Argument, dass ein Thema nicht abgeschlossen ist, solange es unter den Kirchengliedern diskutiert wird, kann ich nachvollziehen.

 

So wie die Göttlichkeit Jesu. Wird ja auch nicht wirklich von allen geglaubt. Oder die Realpräsenz des verherrlichten Christus in der Eucharistie. Auch noch alles Dauerthemen.

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ja natürlich  den es besteht auch da keine Einigkeit wie wir der theologischen Literatur der 2 Hälfte des 20 Jhd. entnehmen können
endgültige Entscheidungen in spirituellen Fragen kann nur dem am Herzen liegen der keine Argumente hat siehe OS von Johannes Paul II.
Man kann nur hoffen dass durch die kommende Synode dieser paranoide Drang Debatten zu beendet zu wollen gemildert wird,

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vor 4 Minuten schrieb rorro:

 

So wie die Göttlichkeit Jesu. Wird ja auch nicht wirklich von allen geglaubt. Oder die Realpräsenz des verherrlichten Christus in der Eucharistie. Auch noch alles Dauerthemen.

Ich habe nicht das Gefühl, dass diese Themen diskutiert werden.

Dass Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch ist, findet sich zudem im Glaubensbekenntnis.

Dass Priester Männer sein müssen, eher nicht.

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vor 2 Stunden schrieb rince:

oh, does he feel offended? :D  Hatespeech? Snowflake-Alarm ;) 

 

So ein wenig. Der Herr Nuntius, wagte es, von einer "Ideologie" zu sprechen "die gemeinhin Gender genannt wird".

 

Laut Bischof Bätzing sei das ein "hartes Sprachbild", mit dem man nicht mehr "gesprächsfähig" bleibe.

 

Und der Essener Generalvikar war der Meinung, diese Aussage würde "ausgrenzen" und "diffamieren" un der Herr Nuntius würde damit "humanwissenschaftliche Erkenntnisse" zurückweisen - welche das konkret seien, hat auch er nicht verraten. Doch das hat noch niemand wirklich tun können, das ist nichts Neues...

 

Jetzt kann man in meinen Augen zwei Möglichkeiten deduzieren: entweder sind das wirklich Snowflakes oder auf maximale gesellschaftliche Anbiederung aus.

 

Ein gewisser Paulus schrieb dagegen (Gal 1,10): Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott? Suche ich etwa Menschen zu gefallen? Wollte ich noch den Menschen gefallen, dann wäre ich kein Knecht Christi.

 

Vielleicht, sogar höchstwahrscheinlich hätte ein Paulus heutzutage auch Einspruch von Bischof Bätzing und Generalvikar Pfeiffer zu erwarten.

bearbeitet von rorro
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