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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor einer Stunde schrieb Flo77:

Es ist die einzige Erschwernis, die von anderen Menschen zu einer solchen gemacht wird. Ich leide an meiner Homosexualität nicht. Also nicht an ihr selbst. Das Leid fügen mir Leute wie Du zu, die mir eine Krankheit einreden wollen, die keine ist.

 

Cui bono?

Warum läßt du dir das einreden?  Oder andere. Wie kann man so etwas überhaupt eine Sekunde lang ernst nehmen? Ich vermute, das geht nur so lange, bis man den richtigen gefunden hat.

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Gerade eben schrieb Merkur:

Warum läßt du dir das einreden?  Oder andere. Wie kann man so etwas überhaupt eine Sekunde lang ernst nehmen? Ich vermute, das geht nur so lange, bis man den richtigen gefunden hat.

Meine Geschichte ist etwas kompliziert, was auch an meiner Auseinandersetzung mit dem Lehramt liegt und der Bedeutung, die ich der Kirche beigemessen habe.

 

Und Nein, für mich ist das Ding durch. Ich "leide" nicht daran schwul zu sein und möchte das auch nicht mehr ändern. Ich habe zu lange darum gebetet, daß es verschwindet und anscheinend hat es dem Allmächtigen gefallen es doch dabei zu belassen.

 

Internalisierte Homophobie unter Homosexuellen ist allerdings ein bekanntes Phänomen für das es viele Gründe gibt. Das hat (für mich teilweise überraschende) Folgen für den Umgang Homosexueller untereinander - und ist ein sehr gruseliger Spiegel der Heterowelt.

 

Aber das hat mit dem SW nichts mehr zu tun.

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vor 35 Minuten schrieb Werner001:

Ja, so funktioniert Glaube. Nur so kann er funktionieren. Deshalb funktioniert er bei mir nicht, ich bin zu vernünftig.

 

Werner

 

Jeder kann ja die Probe aufs Exempel für sich selbst machen. Ich würde eine Analogie vorschlagen, die vielleicht zeigt, warum mich dieses Argument (Gott hat mich so gemacht: hetero, schwul, bi, trans usw.) nicht recht überzeugen will. 

 

Würdest Du, Werner, aus der Perspektive eines Glaubenden auch sagen, dass deine Augenfarbe auf das direkte Wollen und Eingreifen Gottes zurückzuführen ist? Oder sind das nicht eher zufällige, genetische und biologische Prozesse, für die Du Dich gleichwohl nicht aktiv entschieden hast, die dafür verantwortlich zeichnen? 

 

Ich persönlich glaube an den Gott, der an und in seiner Schöpfung wirkt. Ich finde aber auch, dass man alles überziehen und übertreiben kann. Und dieses plakative "Weil Gott es so will" mit Blick auf Homosexualität ist in meinen Augen ein solcher Exzess. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 4 Stunden schrieb Studiosus:

Was mich übrigens einmal interessieren würde - und darüber hört man in Amerika manches, in Deutschland so gut wie nichts - ist die Einschätzung von homosexuellen Menschen, die dem Ruf Gottes und der Kirche nach Keuschheit und des Tragens ihrer Neigung als Kreuz gefolgt sind, zu diesem Versuch der moralischen Neubewertung von praktizierter Homosexualität, den Segnungsgottesdiensten und den vielen uneindeutigen Aussagen des Papstes zu dieser Frage. 

 

Die müssen sich doch, vermute ich, wenn ich versuche mich in ihr ehrliches Streben nach dem Leben unter den Geboten Gottes hineinzuversetzen, mittlerweile ziemlich verkackeiert vorkommen. 

Veralbert kommen sich übrigens auch getrennt lebende Eheleute vor, die unter Schwierigkeiten an ihrem Treueversprechen festhalten und erleben müssen, daß ihre Situation, im Gegensatz zu der der so genannten „Wiederverheirateten“, die im Fokus der seelsorgerlichen amtskirchlichen Bemühungen stehen, in keiner Weise gewürdigt wird.

Vielmehr werden sie Zeuge davon, daß der Gemeindepfarrer eine Zweitehe mit einem vollständigen Trauritus feiert, der geschiedene Ehemann Pfarreiratsvorsitzender und der trauende Priester später Domkapitular wird.

 

 

 

 

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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

Ich persönlich glaube an den Gott, der an und in seiner Schöpfung wirkt. Ich finde aber auch, dass man alles überziehen und übertreiben kann.

Spinn diesen Gedanken mal bitte zu ende (das nicht zu tun,, wirfst Du ja gerne "modernen" Theologen vor): Was sagt es über unsere Gotteskindschaft - die jedem einzelnen von uns nachgesagt wird - wenn Gott uns unseren Genen und "zufälligen" Einflüssen und Ereignissen überlässt? Was sagt es über unsere Gene, die Einflüsse und Ereignisse, wenn Gott sie willentlich zulässt uns selbst aber der Wahl enthebt? Wo ist der relevante Unterschied zwischen einem direkten Wirken Gottes und einem indirekten durch die Prozesse seiner Schöpfung?

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vor 4 Minuten schrieb Florianklaus:

Vielmehr werden sie Zeuge davon, daß der Gemeindepfarrer eine Zweitehe mit einem vollständigen Trauritus feiert, der geschiedene Ehemann Pfarreiratsvorsitzender und der trauende Priester später Domkapitular wird.

Ach? Daß die Vorehe annuliert wurde ist ausgeschlossen?

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vor 6 Minuten schrieb Florianklaus:

Veralbert kommen sich übrigens auch getrennt lebende Eheleute vor, die unter Schwierigkeiten an ihrem Treueversprechen festhalten

 

Richtig, das ist die nächste Gruppe, die sich eigentlich fragen muss, was und warum sie es in der Vergangenheit getan hat. Und warum sie so treudoof waren, sich an das Wort Gottes und die Lehre der Kirche zu halten, wenn in der Retrospektive doch alles nicht so wild ist. Hätten sie sich lieber trotzig, wie andere weit vor Franziskus, die Kommunion genommen und ihre irreguläre Situation aufrecht erhalten. 

 

Und verladen muss sich mittlerweile auch jeder Theologe vorkommen, der noch nicht vollends zum Staatstheologen oder Papolatristen mutiert ist. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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Neulich hatten wir hier sowohl das Grußwort des Nuntius Eterovic, in dem dieser die klassische biblisch-theologische Anthropologie den deutschen Bischöfen ins Gedächtnis rief, sowie ein Interview mit dem Mainzer Exegeten Hieke, mittlerweile ergänzt durch ein weiteres Gespräch mit Christiane Florin. Alle drei verlinke ich noch einmal, um alle auf denselben Stand zu bringen:

 

https://www.katholisch.de/artikel/47253-papstbotschafter-sieht-biblisches-bild-vom-menschen-in-gefahr

 

https://www.katholisch.de/artikel/47259-pfeffer-worte-des-nuntius-zu-gender-waren-verletzende-attacke

 

https://www.katholisch.de/artikel/47268-mehr-als-mann-und-frau-die-bibel-steht-gegen-diskriminierung-ein

 

https://www.deutschlandfunk.de/das-gerede-von-der-gender-ideologie-ist-hohl-bibel-experte-thomas-hieke-dlf-dd801796-100.html

 

Mittlerweile hat Ludger Schwienhorst-Schönberger, ebenfalls bis letztes Jahr Exeget an der Universität Wien, eine ausführliche Entgegnung auf Hieke verfasst. Der Beitrag befindet sich auf seiner Facebook-Seite:

 

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02JL58o7viS9kg4daPPQQ2Vz2JEayj8NQta4sr3tWG8oMPC3cUkoadPU3NBZH1RwiUl&id=100008680932743

 

Ich will nur einen, wenn auch zentralen Absatz daraus zitieren:

 

>>Das Mindeste, was man sagen kann, ist, dass die einschlägigen biblischen Texte ein Sinnpotenzial enthalten, innerhalb dessen die offizielle Position der Katholischen Kirche als sehr plausibel anzusehen ist. Sie hat den biblischen Text also nicht „gegen den Strich“ gelesen.

Da hat Frau Florin schon Recht, wenn sie fragt, wie es sein kann, dass studierte Theologen wie der Nuntius und eine 2000-jährige Geschichte der Kirche diese Texte so gelesen haben.

Antwort: Weil es plausibel ist und auch in neuesten wissenschaftlichen Kommentaren so vertreten wird.
<<

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Stunden schrieb Frank:

Es gebe zwar Situationen, die objektiv betrachtet nicht moralisch akzeptabel sind. Es verbiete sich aber, andere einfach als "Sünder" zu bezeichnen. Was aus pastoraler Tugend geschieht, wird dadurch nicht notwendig zur Norm.

 

Wenn es also aus "pastoraler Klugheit" geboten erscheint können Seelsorgende Paare segnen, denen die sakramentale Ehe nicht offen steht.

Es darf keine Verwechslungsgefahr mit der sakramentalen Ehe entstehen - im Gegensatz zum Papst fände genau aus diesem Grund ein, von den Bischofskonferenzen anprobiertes, Gottesdienstformular für Sinnvoll

 

Wenn Du so argumentierst, behauptest Du, daß der Papst es aus pastoralen Gründen - allerdings anders als Du willst nur im Einzelfall und nicht geregelt - für möglich halte, etwas zu segnen, was laut eigener Aussage "moralisch nicht akzeptabel" [sic!] ist.

 

Eine steile Behauptung - der Papst ist dafür etwas Inakzeptables zu segnen.

 

vor 5 Stunden schrieb Frank:

In dem Moment in der Franziskus OS die dogmatische Definition abspricht ist das mit der Unfehlbarkeit und Unveränderbarkeit vom Tisch.

 

Nein.

bearbeitet von rorro
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vor 4 Stunden schrieb Studiosus:

Und genau solche Personen meine ich nicht. Eine homosexuelle Lebenspartnerschaft zu führen, eventuell auf den Akt als solchen zu verzichten und, das scheinst Du ja anzudeuten, dennoch romantisch auf einen Angehörigen desselben Geschlechts ausgerichtet zu sein, hat ja wohl nur wenig mit dem Akzeptieren der eigenen Veranlagung als Prüfung und Kreuz und dem Streben nach vollkommener Keuschheit zu tun. Die Hilfe durch die "selbstlose Freundschaft", die der Katechismus aufzeigt, dürfte das auch eher nicht sein. 

 

Das kann man auch anders sehen.

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vor 2 Minuten schrieb rorro:

 

Das kann man auch anders sehen.

 

Sicher, man kann alles "auch anders sehen". Dann kannst Du auch gleich zur Segnung schreiten, fehlt ja nicht mehr viel. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 4 Stunden schrieb MartinO:

Entweder ist OS endgültige, irreversible und zu haltende Lehre. Dann ist es ein Dogma.
Oder es ist kein Dogma. Dann ist es auch keine endgültige, irreversible und zu haltende Lehre.
Tertium non datur.

 

Doch. Dazu müßtest Du Dich etwas intensiver mit dem Lehramt beschäftigen. Es gibt sog. primäre Objekte der Unfehlbarkeit ("Dogmen") und sekundäre Objekte der Unfehlbarkeit ("Nichtdogmen", die sich auf Dogmen beziehen) - beide können definitiv, also endgültig und daher unfehlbar festgelegt werden. Das war auch schon vor dem Zweiten Vatikanum so.

 

Sollte es bspw. mal - nur hypothetisch, doch hier schon häufiger angemerkt - eine größere Bewegung innerhalb der missionarischen Theologie geben, die aus Inkulturationsgründen verlangt, als Substanz der Eucharistie auch Reis zu verwenden, weil das eben in Asien viel gängiger und kulturell akzeptabler ist - und dann der Papst nach den Kriterien von LG25 erklären, daß das nicht ginge und sich alle daran endgültig zu halten haben, dann wäre das eine unfehlbare Erklärung und dennoch kein Dogma.

bearbeitet von rorro
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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

Sicher, man kann alles "auch anders sehen". Dann kannst Du auch gleich zur Segnung schreiten, fehlt ja nicht mehr viel. 

 

Oh doch, da fehlt sehr viel.

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Grundsätzlich, das schwingt ja bei dem Thema immer unterschwellig mit, scheint es die in der säkularen Welt vorherrschende Meinung zu geben, daß es quasi ein Menschenrecht gäbe, seine sexuelle Präferenz auch aktiv auszuleben, solange es eine Person gibt (also mindestens eine), mit der man das im gegenseitigen Einverständnis tun kann.

 

Woher kommt diese Vorstellung?

 

Und wie setzt das ein alleinlebender Heterosexueller um? Gibt es dann ein Anrecht auf die Nutzung der Dienstleistung von Prostituierten? Bzw: muß die Kirche das dann segnen?

 

Wie rince immer so schön sagt: ich frage für einen Freund.

bearbeitet von rorro
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vor 6 Stunden schrieb rorro:

Grundsätzlich, das schwingt ja bei dem Thema immer unterschwellig mit, scheint es die in der säkularen Welt vorherrschende Meinung zu geben, daß es quasi ein Menschenrecht gäbe, seine sexuelle Präferenz auch aktiv auszuleben, solange es eine Person gibt (also mindestens eine), mit der man das im gegenseitigen Einverständnis tun kann.

 

Woher kommt diese Vorstellung?

Wahrscheinlich kommt die Vorstellung daher, dass man inzwischen erkannt hat, wie fundamental wichtig für Körper und Psyche ein erfülltes Sexualleben ist.

 

Als Mediziner solltest du das wissen können.

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vor 10 Stunden schrieb Studiosus:

Würdest Du, Werner, aus der Perspektive eines Glaubenden auch sagen, dass deine Augenfarbe auf das direkte Wollen und Eingreifen Gottes zurückzuführen ist? Oder sind das nicht eher zufällige, genetische und biologische Prozesse, für die Du Dich gleichwohl nicht aktiv entschieden hast, die dafür verantwortlich zeichnen? 

Also generell gesprochen: Wenn Gott sich nicht um das alles kümmert, dann ist es auch völlig sinnlos, Gott um alles mögliche zu bitten. Es ist doch ein sehr seltsames Weltbild, in dem alles der Zufall bestimmt, man dann aber durch Gebet Gott bewegen kann, denn Zufall zu korrigieren, wenn er einem nicht gefällt. Fände ich persönlich einen sehr komischen Gott

Und persönlich gesprochen: ich glaube nicht an einen persönlichen Gott, der sich um alles kümmert. Das passt einfach nicht zur Realität.

und dann also konkret zur HS: warum jemand mit pädophiler Veranlagung das nicht ausleben sollte, liegt auf der Hand, auch mit Kleptomanie wird ja gern argumentiert, auch da erschließt es sich sofort, warum man das nicht ausleben soll.

Aber HS? Nenne mir den Grund. Irgendeinen nachvollziehbaren Grund. Und nein,“Sexualität ist nur dazu da, in einer Ehe Kinder zu zeugen“ ist kein nachvollziehbarer Grund, sondern eine Behauptung. Die nan dann wieder nachvollziehbar begründen müsste.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 9 Minuten schrieb Werner001:

Und nein,“Sexualität ist nur dazu da, in einer Ehe Kinder zu zeugen“ ist kein nachvollziehbarer Grund, sondern eine Behauptung. Die nan dann wieder nachvollziehbar begründen müsste.

Die Bonobos strafen diese Behauptung Lüge. 

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vor 9 Stunden schrieb rorro:
vor 15 Stunden schrieb Frank:

Es gebe zwar Situationen, die objektiv betrachtet nicht moralisch akzeptabel sind. Es verbiete sich aber, andere einfach als "Sünder" zu bezeichnen. Was aus pastoraler Tugend geschieht, wird dadurch nicht notwendig zur Norm.

 

Wenn es also aus "pastoraler Klugheit" geboten erscheint können Seelsorgende Paare segnen, denen die sakramentale Ehe nicht offen steht.

Es darf keine Verwechslungsgefahr mit der sakramentalen Ehe entstehen - im Gegensatz zum Papst fände genau aus diesem Grund ein, von den Bischofskonferenzen anprobiertes, Gottesdienstformular für Sinnvoll

 

Wenn Du so argumentierst, behauptest Du, daß der Papst es aus pastoralen Gründen - allerdings anders als Du willst nur im Einzelfall und nicht geregelt - für möglich halte, etwas zu segnen, was laut eigener Aussage "moralisch nicht akzeptabel" [sic!] ist.

 

Eine steile Behauptung - der Papst ist dafür etwas Inakzeptables zu segnen.

Ich zitiere noch einmal die Wiedergabe der Papst-Antwort. Oben hatte ich verlinkt.

 

"Es gebe zwar Situationen, die objektiv betrachtet nicht moralisch akzeptabel sind. Es verbiete sich aber, andere einfach als "Sünder" zu bezeichnen. Was aus pastoraler Tugend geschieht, wird dadurch nicht notwendig zur Norm."

 

Wenn ich da irgendwo falsch abgebogen bin  zeigs mir auf. Aber aus meiner Sicht sagt der Papst genau das: "daß der Papst es aus pastoralen Gründen [ ... ] für möglich halte, etwas zu segnen, was laut eigener Aussage "moralisch nicht akzeptabel" [sic!] ist."

Um es mit deinen Worten zu sagen.

 

In einem seiner zahlreichen Interviews stellte er homosexuellen Sex, in seiner Sündhaftigkeit, auf die gleiche Stufe wie jeden anderen ausserehelichen Sex. Seine Antwort auf die Dubia spricht die gleiche Sprache. Da ist keine Rede mehr von Widernatürlichkeit oder sittlich ungeordnet.

Wenn Franziskus konsequent wäre, würde er den Katechismus entsprechend abändern. Das er das grundsätzlich im Kreuz hat, hatte er bei der Todesstrafe gezeigt.

 

Die Pastorale Klugheit, von der Franziskus spricht, besteht darin anzuerkennen, daß zwei Menschen in Liebe, Treue und gegenseitiger Verantwortung zueinander stehen. Die Öffnung der sakramentalen Ehe für diese Paare würde das legitimieren was er für falsch hält, deshalb ist ihm die Abgrenzung zur sakramentalen Ehe so wichtig. 

Und ja, meiner Ansicht nach irrt der Heilige Vater, wenn er meint dass das ungeregelt geht.

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Die üble Saat geht schon auf. Bischof Bätzing heute morgen im Deutschlandfunk: Die Antwort, die Papst Franziskus auf die Fragen von 5 "rechtsaußen Kardinälen" (O-Ton) gegeben habe, zeige eine große Nähe zum Synodalen Weg. Die Antwort zur Segnung sieht Bätzing "genau auf unserer Linie" und als "große Unterstützung für uns". 

 

Na dann, alles in Butter. Bätzing sieht sich wie immer bestätigt und bestärkt und angesichts dieser wachsweichen Antworten des Papstes kann ich ihm da nicht einmal widersprechen. Das war für alle Beteiligten ein Eigentor. 

 

Einzig konsequent wäre eigentlich nur noch, dass Franziskus diese Spiegelfechterei um den Synodalen Weg, den er in der Vergangenheit kritisiert hat, aufgibt und sich an die Spitze der Bewegung stellt.

bearbeitet von Studiosus
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das Glaubensdikasterium antwortet auf Dubia der tschechischen Bischofskonferenz
https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2023-10/vatikan-glaubensdikasterium-antwort-kardinal-duka-geschiedene.html
der neue Präfekt ist emsig er publiziert im ersten Monat seiner Amtszeit fast mehr als Ladaria in seiner ganzen Amtszeit
und nebenbei wird der Kurs der letzten beiden Pontifikate zu Tatar verarbeitet  

bearbeitet von Spadafora
es ist mir noch was eingefallen
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vor 48 Minuten schrieb Frank:

Ich zitiere noch einmal die Wiedergabe der Papst-Antwort. Oben hatte ich verlinkt.

 

"Es gebe zwar Situationen, die objektiv betrachtet nicht moralisch akzeptabel sind. Es verbiete sich aber, andere einfach als "Sünder" zu bezeichnen. Was aus pastoraler Tugend geschieht, wird dadurch nicht notwendig zur Norm."

 

Wenn ich da irgendwo falsch abgebogen bin  zeigs mir auf. Aber aus meiner Sicht sagt der Papst genau das: "daß der Papst es aus pastoralen Gründen [ ... ] für möglich halte, etwas zu segnen, was laut eigener Aussage "moralisch nicht akzeptabel" [sic!] ist."

Um es mit deinen Worten zu sagen.

 

Okay, jetzt sehe ich das Problem - und es liegt nicht bei Dir. Die Übersetzung ist leider lückenhaft und verkürzt (ich behaupte mal gewollt). Denn im spanischen Original stehen diese Sätze nicht hintereinander, noch nicht einmal im selben Abschnitt.

 

vor 48 Minuten schrieb Frank:

In einem seiner zahlreichen Interviews stellte er homosexuellen Sex, in seiner Sündhaftigkeit, auf die gleiche Stufe wie jeden anderen ausserehelichen Sex. Seine Antwort auf die Dubia spricht die gleiche Sprache. Da ist keine Rede mehr von Widernatürlichkeit oder sittlich ungeordnet.

 

Das ist auch irrelevant. Jeglicher Sex außerhalb der Ehe ist sozusagen "unsegnenbar". Das hat er auch schon zugegeben. Und da eine Beziehung unter Homosexuellen auch nicht auf eine Ehe hin gerichtet ist (wie bspw. Verlobten) wird auch ein "Sakramentale" da nicht möglich.

 

Doch zurück zur Übersetzung, hier das komplette Original zu dieser Frage (es war Frage 2 der Dubia). Die von Dir zitierten Sätze habe ich mal fett gemacht:

 

a) La Iglesia tiene una concepción muy clara sobre el matrimonio: una unión exclusiva, estable e indisoluble entre un varón y una mujer, naturalmente abierta a engendrar hijos. Sólo a esa unión llama "matrimonio". Otras formas de unión sólo lo realizan "de modo parcial y análogo" (Amoris laetitia 292), por lo cual no pueden llamarse estrictamente "matrimonio".

b) No es una mera cuestión de nombres, sino que la realidad que denominamos matrimonio tiene una constitución esencial única que exige un nombre exclusivo, no aplicable a otras realidades. Sin duda es mucho más que un mero "ideal".

c) Por esta razón la Iglesia evita todo tipo de rito o de sacramental que pueda contradecir esta convicción y dar a entender que se reconoce como matrimonio algo que no lo es.

d) No obstante, en el trato con las personas no hay que perder la caridad pastoral, que debe atravesar todas nuestras decisiones y actitudes. La defensa de la verdad objetiva no es la única expresión de esa caridad, que también está hecha de amabilidad, de paciencia, de compresión, de ternura, de aliento. Por consiguiente, no podemos constituirnos en jueces que sólo niegan, rechazan, excluyen.

e) Por ello la prudencia pastoral debe discernir adecuadamente si hay formas de bendición, solicitadas por una o por varias personas, que no transmitan una concepción equivocada del matrimonio. Porque cuando se pide una bendición se está expresando un pedido de auxilio a Dios, un ruego para poder vivir mejor, una confianza en un Padre que puede ayudarnos a vivir mejor.

f) Por otra parte, si bien hay situaciones que desde el punto de vista objetivo no son moralmente aceptables, la misma caridad pastoral nos exige no tratar sin más de "pecadores" a otras personas cuya culpabilidad o responsabilidad pueden estar atenuadas por diversos factores que influyen en la imputabilidad subjetiva (cf. san Juan Pablo II, Reconciliatio et Paenitentia, 17).

g) Las decisiones que, en determinadas circunstancias, pueden formar parte de la prudencia pastoral, no necesariamente deben convertirse en una norma. Es decir, no es conveniente que una Diócesis, una Conferencia Episcopal o cualquier otra estructura eclesial habiliten constantemente y de modo oficial procedimientos o ritos para todo tipo de asuntos, ya que todo "aquello que forma parte de un discernimiento práctico ante una situación particular no puede ser elevado a la categoría de una norma", porque esto "daría lugar a una casuística insoportable" (Amoris laetitia 304). El Derecho Canónico no debe ni puede abarcarlo todo, y tampoco deben pretenderlo las Conferencias Episcopales con sus documentos y protocolos variados, porque la vida de la Iglesia corre por muchos cauces además de los normativos.

 

Und als Übersetzung stelle ich einfach mal die rein, die bei der deutschen Seite der Vaticannews steht (erspart mir das Übersetzen):

 

a) Die Kirche hat eine sehr klare Vorstellung von der Ehe: eine exklusive, stabile und unauflösliche Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau, die von Natur aus offen für die Zeugung von Kindern ist. Nur diese Verbindung kann als „Ehe“ bezeichnet werden. Andere Formen der Verbindung verwirklichen sie nur „teilweise und in analoger Weise“ (Amoris laetitia 292), so dass sie streng genommen nicht als „Ehe“ bezeichnet werden können.

b) Es ist nicht nur eine Frage der Benennung, sondern die Wirklichkeit, die wir Ehe nennen, hat eine einzigartige wesentliche Beschaffenheit, die einen exklusiven Namen erfordert, der auf andere Wirklichkeiten nicht anwendbar ist. Sie ist zweifellos viel mehr als ein bloßes „Ideal“.

c) Aus diesem Grund vermeidet die Kirche jede Art von Ritus oder Sakramentale, die dieser Überzeugung widersprechen und den Anschein erwecken könnte, dass etwas, was nicht der Fall ist, als Ehe anerkannt wird.

d) In unserer Beziehung zu den Menschen dürfen wir jedoch die pastorale Liebe nicht vernachlässigen, die alle unsere Entscheidungen und Haltungen durchdringen muss. Die Verteidigung der objektiven Wahrheit ist nicht der einzige Ausdruck dieser Nächstenliebe, die auch aus Freundlichkeit, Geduld, Verständnis, Zärtlichkeit und Ermutigung besteht. Deshalb dürfen wir keine Richter sein, die nur verneinen, ablehnen und ausgrenzen.

e) Dementsprechend muss die pastorale Klugheit richtig einschätzen, ob es Formen der Segnung gibt, die von einer oder mehreren Personen erbeten werden und die nicht eine falsche Vorstellung von der Ehe vermitteln. Denn wenn man um einen Segen bittet, drückt man eine Bitte um Hilfe von Gott aus, eine Bitte, besser leben zu können, ein Vertrauen auf einen Vater, der uns helfen kann, besser zu leben.

f) Auch wenn es Situationen gibt, die aus objektiver Sicht moralisch nicht annehmbar sind, verlangt andererseits dieselbe pastorale Nächstenliebe von uns, andere Menschen, deren Schuld oder Verantwortung durch verschiedene Faktoren, die die subjektive Zurechenbarkeit beeinflussen, gemildert werden kann, nicht einfach als „Sünder“ zu behandeln (vgl. Johannes Paul II., Reconciliatio et Paenitentia, 17).

g) Entscheidungen, die unter bestimmten Umständen Teil der pastoralen Klugheit sein können, müssen nicht notwendig zur Norm werden. Das heißt, es ist nicht angebracht, dass eine Diözese, eine Bischofskonferenz oder irgendeine andere kirchliche Struktur auf Dauer und offiziell Verfahren oder Riten für alle möglichen Angelegenheiten genehmigt, denn alles, „was Teil einer praktischen Unterscheidung angesichts einer bestimmten Situation ist, kann nicht zur Norm erhoben werden“, weil dies „zu einer unerträglichen Kasuistik führen würde“ (Amoris laetitia 304). Das Kirchenrecht soll und kann nicht alles abdecken, und auch die Bischofskonferenzen mit ihren verschiedenen Dokumenten und Protokollen können dies nicht tun, da das Leben der Kirche durch viele Kanäle neben den normativen fließt.

 

Wenn ich diese Aussage im Licht dessen lese, was der Papst bisher zu diesem Thema lehramtlich gesagt hat (sozusagen seine Brlle aufsetze), dann schreibt er erstens einmal, daß eine Ehe im kirchlichen Sinn unter keinen Umständen, vor allem nicht liturgisch oder rituell, auch nur ansatzweise mit etwas anderem verwechselt werden darf - und zwar von den Gläubigen! Wenn es also Gläubige gibt, die eine Segnung eines homoxuellen Paares für eine "kirchliche Homoehe" halten, dann war die Segnung einfach nur falsch - dann liegt kein Segen drauf.

Zweitens spricht er nirgendwo von Paaren, sondern von Menschen. Es gibt ja leider genug Menschen, die meinen, man könne homosexuelle Personen per se nicht segnen - und das ist natürlich Quatsch. Wenn ein Segen, wie vom Papst unterstellt, dazu erbeten wird, um besser nach Gottes Gebote leben zu können, dann spricht nichts gegen eine Segnung. Wenn eine Segnung aber als Bestätigung für den eigenen Lebensstil verstanden wird, dann ist er ein Mißverständnis und bringt keinen Segen.

 

Um es einfach auszudrücken: wenn ein homosexuelles Paar auf einen Priester zukommt und sagt: "wir möchten gemäß den Geboten der Kirche leben, bekommen wir dazu Ihren Segen?", dann wäre es schlimm, diesen Segen an die Personen nicht zu erteilen - denn es wird um Kraft und Stärkung gebeten für ein aus Sicht der Kirche erstrebenswertes Ziel. Und genau deswegen sagt auch der Papst, daß keine offizielle Verfahren oder Riten eingeführt werden können. Der Ansatz des Papstes ist ein komplett anderer - er versteht den Sinn des Segens, die Wirkung des Segens komplett anders als die "Welt" (und auch anders als Du), die darin eine kirchliche Bestätigung des Ist-Zustandes erblickt.

Dem Papst geht es auch nicht um eine institutionalisierte Massenabfertigung nach Schema F, sondern immer und stets um den Einzelfall. Warum wird der Segen erbeten. Was soll damit erreicht werden.

Das Ganze ist auch in Einheit mit der Erneuerung der Ehekatechese zu sehen, die der Papst sich wünscht - die hierzulande auf kirchenoffizieller Ebene aber natürlich nicht beachtet oder gar umgesetzt wird (wie so manch anderes vom Papst, er wird eben nur politisch vereinnahmt).

 

Ich hoffe so ist es klarer. Der Sinn des Segens, das wurde mir erst beim Schreiben dieser Antwort klar, ist in den Augen des Papstes etwas ganz anderes als in den Augen der "Welt".

Das ist ja auch stimmig: wenn der Segen eine "Sakramentale" ist, dann bewirkt er etwas. D.h. kann aber nur heißen, daß er bewirken soll, daß die gesegneten Menschen gestärkt werden sollen, nach den Geboten Gottes zu leben. Sonst macht ein Segen keinen Sinn.

bearbeitet von rorro
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vor 12 Minuten schrieb Studiosus:

Die üble Saat geht schon auf. Bischof Bätzing heute morgen im Deutschlandfunk: Die Antwort, die Papst Franziskus auf die Fragen von 5 "rechtsaußen Kardinälen" (O-Ton) gegeben habe, zeige eine große Nähe zum Synodalen Weg. Die Antwort zur Segnung sieht Bätzing "genau auf unserer Linie" und als "große Unterstützung für uns". 

 

Na dann, alles in Butter. Bätzing sieht sich wie immer bestätigt und bestärkt und angesichts dieser wachsweichen Antworten des Papstes kann ich ihm da nicht einmal widersprechen. Das war für alle Beteiligten ein Eigentor. 

 

Einzig konsequent wäre eigentlich nur noch, dass Franziskus diese Spiegelfechterei um den Synodalen Weg, den er in der Vergangenheit kritisiert hat, aufgibt und sich an die Spitze der Bewegung stellt.

 

Bätzing sieht sich selbst nach einer päpstlichen Ohrfeige noch bestätigt. Und in der Antwort steht klar drin, daß der Papst nicht das will, was dt. Bischöfe mehrheitlich wollen.

 

Hat was papageienhaftes vom Limburger "Hirten"...

bearbeitet von rorro
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vor 15 Minuten schrieb rorro:

 

Bätzing sieht sich selbst nach einer päpstlichen Ohrfeige noch bestätigt. Und in der Antwort steht klar drin, daß der Papst nicht das will, was dt. Bischöfe mehrheitlich wollen.

 

Hat was papageienhaftes vom Limburger "Hirten"...

 

Ich denke, dass Bischof Bätzing nur eine Platte hat, die seit Jahren wie mit Sprung auf der Stelle hängen bleibt, ist unbestritten. 

 

Aber gerade die gewollte Vagheit, die diesen Antworten leider wie es zu erwarten war, anhaftet, erlaubt es allen Interessierten hineinzulesen, was sie möchten. Antworten auf vorgelegte Dubia sollten Klarheit schaffen und nicht mehr Interpretationsräume eröffnen als zu Beginn. 

bearbeitet von Studiosus
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