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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 15 Stunden schrieb Studiosus:

Die allerdings von den Verantwortlichen bzw. den Organisatoren der Synode kam. Wie das mit dem jetzigen, offensichtlich sehr inhaltslastigen Abschlussdokument zusammenpasst, wissen wohl nur diese. Oder nichtmal sie. 

 

Das - wie auch die Zusammensetzung und gesamte Stoßrichtung der Synode - dürfte nach meiner Vermutung aber dem Willen des derzeitigen Papstes entsprechen oder ihm wenigstens nicht entgegengesetzt sein. FI ist kein weltfremder Gelehrter, der im Wolkenkuckucksheim schwebt, sondern ein "Politiker". Er weiß, was er will, und er weiß auch, wie er das ggf. durchsetzt.

 

vor 15 Stunden schrieb Guppy:

 

Damit hatte er doch z.B. bei Traditionis costodes auch überhaupt keine Probleme.

 

Da ging es um eine sehr kleine Minderheit. Die kann man eher vor den Kopf stoßen, um es mal so böse zu formulieren.

 

vor 14 Stunden schrieb corpusmysticum:

Erfahrungsgemäß ist geschlechtergerechte Sprache meist das Gegenteil von „verständlicher“.

 

Das Gendern wie im Deutschen gibt es m.W. in wenige Sprachen. Ich glaube daher nicht, dass das gemeint ist.

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vor 3 Minuten schrieb iskander:

Da ging es um eine sehr kleine Minderheit. Die kann man eher vor den Kopf stoßen, um es mal so böse zu formulieren.

 

Was natürlich den ganzen Gedanken der Inklusion oder Synodalität vollends ad absurdum führt. Entweder todos, todos, todos heisst wirklich alle oder eben nicht. 

 

Zumal ich, wenn es um die reine Größe von Minderheiten geht, sogar spekulieren würde, dass es weniger Katholiken mit "Transgender-Hintergrund" gibt als Freunde des überlieferten Ritus. 

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Und als nachgereichter Kommentar zum Abschlussdokument von gestern:

 

Ich bin darüber natürlich nicht glücklich, wie könnte ich? Andererseits kommt es auch nicht wirklich überraschend. Themen und Zustimmungsraten sind in etwa das, was man erwarten durfte oder musste. 

 

Jedoch mache ich zu diesem Zeitpunkt die Pferde aber auch noch nicht scheu. Aus den meisten, selbst den deutschen Wortmeldungen geht hinreichend klar hervor, dass die Beteiligten wissen, dass es sich bei dem, was jetzt in diesem Dokument steht, um Voten, um Vorschläge der Synode handelt. Im Grunde wurde das, was lokal und kontinental ohnehin schon bekannt war, noch einmal in kondensierter Form zusammengefasst. Entschieden wurde bisher noch nichts. Das kann man erstmal nüchtern konstatieren. 

 

Jetzt haben die Synodalen und ihre Berater ein Jahr Zeit, sich mit den Dingen, für die sie votiert haben, näher zu befassen und sie auszuarbeiren. Ob was dabei heraus kommt, jemals spruchreif wird, das liegt nur bedingt in ihrer Hand. 

 

Und auch wenn die Berichte von hinter den Kulissen unter Vorbehalt zu lesen sind, so können sie doch zum Teil erklären, warum auf der Synode zumindest oberflächlich Eitel Sonnenschein geherrscht hat und warum alles recht konfliktfrei über die Bühne ging. Ein Beispiel ist der Brief an das Volk Gottes. Die Synodalen wurden offenbar aufgefordert, aus Höflichkeit für dieses Dokument zu applaudieren. Der Applaus war dann die "Annahme". Es wurde verlangt, dass jeder Synodale - auch die, die dagegen waren? - ihn unterschreibt. Änderungsvorschläge konnten erst eingebracht werden, nachdem die Unterschrift schon gesetzt war. 

 

Auch die Redemöglichkeiten waren nicht nur begrenzt, sondern wohl auch gesteuert. Längere Beiträge durften augenscheinlich nur gewisse Keynote Speaker halten, bei denen die Richtung natürlich klar war. Konservative waren es jedenfalls nicht. Der Rest durfte, wenn überhaupt, Mini-Interventionen im Rahmen von max. 3 Minuten halten. 

 

Dann gab es, wie gesagt alles unter dem Vorbehalt des Hörensagens, offizielle Berichterstattung aus den Sitzungen gab es nicht, wohl das allgemeine Framing, dass wer Kritik an der Synode oder ihren Inhalten verbalisieren wolle, der kämpfe gegen den (Heiligen) Geist. Mit Parrhesie hat das nicht wirklich was zu tun. Offen reden durften vor allem Sprecher mit Positionen, wie sie sich im Anschlussdokument finden. Man wollte sich dieses große Happening wohl nicht durch allzu kritische Stimmen kaputt machen lassen. 

 

Das kann man dann von mir aus Synodalität nennen. Mir kommt das Verfahren eher vor wie eine Art Schauveranstaltung oder die Sitzung eines Zentralrats aus der Endphase des Kommunismus. 

 

Man wird sehen, welche Früchte es trägt. 

bearbeitet von Studiosus
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Was für ein klerikales Affentheater um Arius bzw. die Trinität! Was für ein Schleudertrauma der kirchlichen Tradition - angeblich hervorgerufen durch das Wirken des Heiligen Geisterfahrers in der Kirche. 

 

Zitat

 

Galling, Kurt (Hg.): Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Artikel Arius. Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), 1956-1965

 

Arius

Schüler des ⇒ Lucian von Antiochien, Diakon des ⇒ Petrus von Alexandrien, Presbyter an der Baukaliskirche. Von ehemaligen Freunden, Melitianern, 318 wegen seiner Lehre (⇒ Christologie: II) angezeigt, 318/19 von einer Synode unter ⇒ Alexander von Alexandrien exkommuniziert, organisiert Arius durch Briefe und Reisen den Widerstand der Origenisten, die sich auf Synoden für ihn erklären (⇒ Eusebius von Nikomedien). 324/25 verhandelt Ossius in Alexandrien und auf einer Synode in Antiochien. In Nicäa 325 wird Arius anathematisiert, 327 rehabilitiert; Alexander und ⇒ Athanasius verweigern aber die Wiederaufnahme. 333 erfolgt neue Verurteilung durch ⇒ Konstantin, die 335 durch eine Synode in Jerusalem rückgängig gemacht wird. Arius starb bald darauf. Schriften des Arius (Thaleia = Gastmahl, Mischung aus Poesie und Prosa; Briefe) sind nur fragmentarisch erhalten.

 

 

Armer Kerl, der Arius, tz tz tz ... geboren in den Pantoffeln der Kirche, raus aus den Pantoffeln, rin in die Pantoffel, raus aus die Pantoffel, wieder rin in die Pantoffel, aufgefahren in den Himmel oder für immer in der Hölle schmorend. Die Kirche weiß es. Gott weiß es besser.

 

Ich habe wie immer keine Ahnung, ob das Reich Gottes von einem Triumvirat regiert wird, wieso unser unsterblicher, allmächtiger Gott, seine Macht überhaupt an seinen Sohn vererben sollte, wenn er selbst nicht in Rente geht, weil es keinen Grund für den Ewigen gibt, einen altersbedingten, gemütlichen Lebensabend zu verbringen. Es will mir weder in mein Herz noch in mein Hirn, warum man sich mit irgendjemandem derart entzweien muss, weil es eigentlich für den Glauben an Gott scheißegal ist, ob man nun mit Jesus Christus an Gott glaubt, oder an Jesus Christus als Gott glaubt. Hauptsache man glaubt an Gott - warum langte das "neuerdings" nicht mehr? 

 

Fragen über Fragen ...

Tschulligung. Flasche leer. 

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vor 45 Minuten schrieb Studiosus:

Jetzt haben die Synodalen und ihre Berater ein Jahr Zeit, sich mit den Dingen, für die sie votiert haben, näher zu befassen und sie auszuarbeiren. Ob was dabei heraus kommt, jemals spruchreif wird, das liegt nur bedingt in ihrer Hand. 

 

Und auch wenn es "böse" klingt: Ob der Papst im Oktober 2024 noch Franziskus heißt, ist alles andere als klar. 

 

Wir alle können heute noch (zumindest in der Theorie) tot umfallen, da würde ich einem 86-Jährigen keine Unsterblichkeit attestieren. Ob, was nachkommen wird, freilich besser ist, das steht dahin. 

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vor 17 Stunden schrieb Guppy:

 

"Im Namen des/der Vaters/Mutter/transgeschlechtlichen Eltenteils und des/der Sohnes/Tochter/non-binären Kindes und des Heilig Geistenden."

„Im Namen des Elters, des Kindes und des Heiligen Geistwesens.”
Bin schon wieder weg…

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vor 2 Stunden schrieb iskander:

Da ging es um eine sehr kleine Minderheit. Die kann man eher vor den Kopf stoßen, um es mal so böse zu formulieren.

 

Klar, nur da interessierte Franziskus sich auch nicht für die pastoralen Wünsche/Bedürfnisse dieser Gläubigen.

 

Wer weiss, ob er das nicht bald bei den Konservativen genauso macht, wenn er denkt es handelt sich nur um eine deutliche Minderheit, der man ohne grossartige Konsequenzen vor den Kopf stoßen kann.

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Zumal ich, wenn es um die reine Größe von Minderheiten geht, sogar spekulieren würde, dass es weniger Katholiken mit "Transgender-Hintergrund" gibt als Freunde des überlieferten Ritus. 

 

Es gibt aber sehr wahrscheinlich mehr Leute, die sich beim Thema "Transgender" und/oder anderen Fragen Reformen wünschen.

 

vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Und auch wenn die Berichte von hinter den Kulissen unter Vorbehalt zu lesen sind, so können sie doch zum Teil erklären, warum auf der Synode zumindest oberflächlich Eitel Sonnenschein geherrscht hat und warum alles recht konfliktfrei über die Bühne ging. [...] Das kann man dann von mir aus Synodalität nennen. Mir kommt das Verfahren eher vor wie eine Art Schauveranstaltung oder die Sitzung eines Zentralrats aus der Endphase des Kommunismus.

 

War das nicht auch beim 1. Vatikanum so, dass da vieles an den entsprechenden verfahren fragwürdig war? Ohne dass das aber die "onservativen" gestört hätte?

 

"Die Geschäftsordnung (Multiplices inter) wurde dem Konzil vom Papst, der sich die Besetzung des Präsidiums und aller Kommissionen sowie die zu beratenden Vorlagen vorbehielt, oktroyiert. [...] In die entscheidende Glaubensdeputation waren vorher unter dem Einfluss der Senestrey-Manning-Gruppe nur Infallibilisten gewählt worden. [...] Um den Gang des Konzils zu beschleunigen, wurde am 22.2.1870 in einer ergänzenden Geschäftsordnung die Redezeit im Konzil begrenzt und die einfache Mehrheit als hinreichend für Glaubensentscheidungen festgelegt. [...] Am 29.4. dekretierte er [Pius IX.]  die Papstkapitel aus dem Kirchenschema herauszulösen und als dogmatische Konstitution Pastor aeternus vor dem Restschema behandeln zu lassen. [...] Die kontroverse Debatte über diese Vorlage (14.5.–3.6.) wurde durch Mehrheitsbeschluss abgebrochen."

https://www.staatslexikon-online.de/Lexikon/Erstes_Vatikanisches_Konzil

 

Im Vergleich dazu dürfte die Bischofssynode selbst dann transparent demokratisch und fair verlaufen sein, wenn sämtliche Gerüchte wahr wären. Kein Grund zur Kritik also. Oder fordern "konservative" nur dann Fairness und Demokratie, wenn es zu ihrer Agenda passt?

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vor 5 Minuten schrieb iskander:

Im Vergleich dazu dürfte die Bischofssynode selbst dann transparent demokratisch und fair verlaufen sein, wenn sämtliche Gerüchte wahr wären. Kein Grund zur Kritik also. Oder fordern "konservative" nur dann Fairness und Demokratie, wenn es zu ihrer Agenda passt?

 

Nein, aber man sollte sich an seine eigenen Standards halten. 

 

Wenn man kritisiert, wie frühere Konzilien (es geht hier sowohl juristisch als auch inhaltlich um etwas anderes) agiert haben, dann sollte man das nicht selbst genauso betreiben. Und dass sich das Erste Vatikanum das Schlagwort "Synodalität" und "alle sollen gehört werden" als Agenda gegeben hat, wäre mir neu. 

 

Außerdem ist es etwas billig, neues Unrecht mit altem Unrecht (sofern man beides für Unrecht hält, was ich nicht tue) rechtfertigen zu wollen. 

 

Du brauchst hier also nicht versuchen, die "Konservativen" mit ihren angeblich gleichen Waffen schlagen zu wollen. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 4 Minuten schrieb Guppy:

 

Klar, nur da interessierte Franziskus sich auch nicht für die pastoralen Wünsche/Bedürfnisse dieser Gläubigen.

 

Wer weiss, ob er das nicht bald bei den Konservativen genauso macht, wenn er denkt es handelt sich nur um eine deutliche Minderheit, der man ohne grossartige Konsequenzen vor den Kopf stoßen kann.

 

So ist das alt in der kath. Kirche. Der Papst kann machen, was er will. Oder um aus dem von mir im vorhergehenden Beitrag verlinkten Text zu zitieren, weil es so schön passt:

 

"Versuche gemäßigter Infallibilisten wie des Kardinals Luigi Maria Bilio, die Unfehlbarkeit auf feierliche Glaubensdefinitionen zu beschränken, oder des Kardinals Filippo Maria Guidi, die päpstliche Lehrautorität an die Glaubensüberlieferung der Kirche zurückzubinden, wurden von den radikalen Protagonisten der Lehre und vom Papst selbst abgewehrt."

 

Diese Absolutheit ist doch genau das, was die Konservativen immer verteidigt haben, jedenfalls solange der Papst auf ihrer Linie lag. Jetzt müssen sie zumindest mit der Möglichkeit rechen, dass ihnen das auf die Füße fällt.

bearbeitet von iskander
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Wie gesagt, siehe oben. Die Synode ist kein Projekt der "Konservativen". Daher sollte es sich eine Kirche, die sich sehr medienwirksam als Kirche der Beteiligung, der Marginalisierten und der Barmherzigkeit selbst feiert, schon überlegen, ob es mit ihrem neuen Selbstverständnis kompatibel ist, mit den alten Bandagen zu kämpfen. 

 

Das ist maximal unglaubwürdig. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

Wenn man kritisiert, wie frühere Konzilien (es geht hier sowohl juristisch als auch inhaltlich um etwas anderes) agiert haben, dann sollte man das nicht selbst genauso betreiben. Und dass sich das Erste Vatikanum das Schlagwort "Synodalität" und "alle sollen gehört werden" als Agenda gegeben hat, wäre mir neu. 

 

Jedenfalls brach man dort doch mit der langen Tradition der Nahezu-Einstimmigkeit, oder? Vorher mussten nämlich zumindest die Bischöfe gehört werden und mit einer Stimme sprechen, oder nicht? Und dass man alle Leute, die nicht auf Linie sind, von vornherein zurückdrängt und ausschließt, ist jedenfalls nicht im Sinne eines fairen Prozederes.

 

vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

Außerdem ist es etwas billig, neues Unrecht mit altem Unrecht (sofern man beides für Unrecht hält, was ich nicht tue) rechtfertigen zu wollen. 

 

Du hältst vermutlich nur das Vorgehen der jetzigen Synode für Unrecht bzw. für kritikwürdig, nicht aber das auf dem 1. Vatikanum, oder? Was dann allerdings zuammen mit der Bemerkung...

 

Zitat

Nein, aber man sollte sich an seine eigenen Standards halten.

 

...erneut die Frage nach den konservativen Standards aufwirft. Bestehen die darin, dass man eine fragwürdiges Verfahren hinnimmt, solange einem das Ergebnis passt, sonst aber nicht?

 

bearbeitet von iskander
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vor 2 Minuten schrieb Studiosus:

Das ist maximal unglaubwürdig. 

 

Zuerst einmal müsste man ja wissen, welche Vorwürfe denn wirklich zutreffend sind. Wenn über 80% zustimmen, muss das jedenfalls irgendwer gezählt haben - dass man zu solchen Ergebnissen allein durch das Abschätzen des Applauses kommt, ist jedenfalls kaum anzunehmen.

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vor 45 Minuten schrieb iskander:

Wenn über 80% zustimmen, muss das jedenfalls irgendwer gezählt haben - dass man zu solchen Ergebnissen allein durch das Abschätzen des Applauses kommt, ist jedenfalls kaum anzunehmen.

 

DAS habe ich auch nicht behauptet. Die Episode mit dem Applaus bezieht sich auf den Brief an das Volk Gottes, nicht auf das Abschlussdokument. 

 

Und ich nehme, siehe bitte meinen ursprünglichen Beitrag, die Zeugnisse von Teilnehmern nicht für bare Münze. Es sind Schilderungen, möglicherweise korrekt, möglicherweise gefärbt, vielleicht ganz gelogen. Das wird man aufgrund der Verschwiegenheitspolitik der Synode und des Ausschlusses der Öffentlichkeit (die Reden aller Väter des I. Vatikanums, auch der Gegner der Definition der Unfehlbarkeit, sind problemlos in den verschiedenen Sammlungen, so z. B. bei Mansi, nachlesbar*) wohl nie erfahren. 

 

 

[*Was glaubst Du denn, auf welcher Grundlage Kirchenhistoriker Artikel wie jene, die Du gerne verlinkst, verfassen? Die meisten neuzeitlichen Konzilien sind, auch ohne Kameras und Internet, bis auf den letzten Furz des Kardinals hinten rechts dokumentiert. Für jedermann einsehbar. Was die Haltung des Fürstbischofs von Brixen auf dem I. Vatikanum war, kann ich Dir aus den Quellen nachweisen. Was die jeweiligen Synodalen gesagt haben, ist Gegenstand der Spekulation. Auch ein Unterschied zur aktuellen Synode. In der Forschung wird man vielleicht irgendwann von "Schrödingers Synode" sprechen.]

bearbeitet von Studiosus
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https://katholisch.de/artikel/48188-deutliche-kritik-an-weltsynoden-text-von-lgbt-seelsorger-james-martin

 

Aus einer ganz anderen Ecke kommt ebenfalls Kritik am Abschlussdokument:

 

>>Das Dokument entspreche in diesem Punkt nicht den vielen Tischdiskussionen und Wortmeldungen in den Plenarsitzungen der Synode in denen die Thematik wiederholt aufgetaucht sei und sehr unterschiedliche Ansichten provoziert habe, so der Geistliche.<<

 

Da kann man zumindest berechtigt fragen, wenn das Dokument in diesem Punkt die Diskussionen und Wortmeldungen nicht authentisch widerspiegelt, ob das bei anderen Punkten vielleicht nicht ebenso der Fall ist. 

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Hoffentlich war das Essen zumindest gut, wenn bei dieser Veranstaltung schon konkretes nichts bei rum gekommen ist. Vielleicht haben auch ein paar Callgirls und -boys ein gutes Geschäft gemacht. Who knows...

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vor 6 Stunden schrieb iskander:

Das Gendern wie im Deutschen gibt es m.W. in wenige Sprachen. Ich glaube daher nicht, dass das gemeint ist.

 

Vermutlich einfach beide Geschlechter anzusprechen? Das könnte allerdings Protest unter denen hervorrufen, die mehr als 2 Geschlechter annehmen.

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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Da kann man zumindest berechtigt fragen, wenn das Dokument in diesem Punkt die Diskussionen und Wortmeldungen nicht authentisch widerspiegelt, ob das bei anderen Punkten vielleicht nicht ebenso der Fall ist. 

 

Wenn der Vorwurf berechtigt sein sollte, gäbe es ja aber eher so etwas wie einen "conservative bias".  Ansonsten habe ich die Verschwiegenheitspflicht ja nicht eingeführt und weiß auch nicht, ob sie dauerhaft aufrechterhalten wird (oder werden kann).

 

Doch egal, wie das mit dem Applaus nun war oder nicht. Wesentlicher ist ja, dass es offenbar eine deutliche Mehrheit bei den Abstimmungen gab.

 

Ansonsten bleibt die Frage, ob es das eine mal in Ordnung ist, mit der Tradition zu brechen und die Minderheit zu überfahren und das andere nicht - falls die entsprechenden Vorhaltungen bezogen auf diese Synode denn wahr sind.

bearbeitet von iskander
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vor 45 Minuten schrieb iskander:

Wesentlicher ist ja, dass es offenbar eine deutliche Mehrheit bei den Abstimmungen gab.

 

Ja, für Dich ist immer das "wesentlicher", was Dir frommt. Das unterscheidet Dich und diejenigen, die deine Ansichten teilen, nicht von der anderen, konservativen Seite der Medaille. 

 

Und zum Thema Mehrheiten: Wurde nicht auch immer betont (das müsste ich nachschauen), dass es gar nicht um Mehrheiten ginge? Das müsste, sofern die Erinnerung nicht trügt, entweder von den Organisatoren der Synode oder sogar vom Papst selbst gekommen sein. 

 

Irgendwie drängt sich der Eindruck auf, dass die sprichwörtliche Linke hier nicht weiß, was die Rechte tut.

 

Wenn es allerdings zutrifft, dass die Synode im Letzten eben doch kein Parlamentarismus ist, bei dem es um Mehrheiten geht, dann ist es tatsächlich egal, ob regelmäßig 80 Prozent für etwas votiert haben oder nicht. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Ja, für Dich ist immer das "wesentlicher", was Dir frommt. Das unterscheidet Dich und diejenigen, die deine Ansichten teilen, nicht von der anderen, konservativen Seite der Medaille.

 

Zuerst möchte ich anmerken, dass ich die Sache zwar mit einem gewissen Interesse (manchmal mehr, manchmal weniger) verfolge und auch denke, dass manches vernünftiger und wünschenswerter ist als anderes, aber letztlich die Sache von außen und mit einer gewissen Distanz betrachte. Zweitens kann ich nichts für vermeintliche oder tatsächlich Fehlleistungen einer Bischofssynode. Ich verteidige auch nichts, was unfair ist (nicht nur lauth Gerüchten, sondern auch in der Wirklichkeit).

 

Und das Dritte ist, dass ich keineswegs behaupten würde, dass es nur bei der Bischofssynode aufs Ergebnis ankommt. Auch im Hinblick beispielsweise auf der Erste Vatikanum spielt es ja letztlich bezogen auf die weitere Entwicklung der Kirche und ihr Schicksal keine wesentliche Rolle, dass die Beschlüsse auf fragwürdige Weise zustandegekommen sein mögen. Wesentlich ist, dass sie zustandegekommen und nahezu universal akzeptiert wurden. (Außer natürlich, man stellt die Ergebnisse des 1. Vatikanum infrage; dann mögen eventuelle Mängel des Prozedere schon relevant sein.)

 

Was mir aber bei den Konservativen aufzufallen scheint ist, dass sie gar nicht erfreut sind, wenn sie nun so behandelt wurde, wie vorher die "Liberalen" behandelt wurden.

 

bearbeitet von iskander
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vor einer Stunde schrieb iskander:

Was mir aber bei den Konservativen aufzufallen scheint ist, dass sie gar nicht erfreut sind, wenn sie nun so behandelt wurde, wie vorher die "Liberalen" behandelt wurden.

 

Diese Beobachtung halte ich für gleichermaßen banal wie wertlos. Dass es niemandem gefällt, tatsächlich oder gefühlt zurückgesetzt zu werden, ist eine Binse. Und das wird nicht besser, indem man sich süffisant hinstellt und sagt "Na, wie schmeckt euch eure eigene Medizin?" Das ist eine Auge um Auge-Mentalität, die einer Liebeskirche nicht angemessen erscheint. 

 

Aber so ist es ja oft: Wenn unterdrückte Gruppen selbst an die Macht kommen, machen sie meist genauso oder schlimmer weiter als ihre ehemaligen Unterdrücker. Das war bei den Kommunisten so, das ist bei den Grünen so und es scheint mir auch in der Kirche so zu sein. Offensichtlich ist das menschlich. 

 

Papst Franziskus scheint mir ein typischer Fall für den Marsch durch die Institutionen zu sein. Er hat als Seminarist, Priester und Bischof ja selbst unter dem in seinen Augen wohl repressiven System gelitten und gibt jetzt mit selber Münze zurück. Das finde ich nicht wirklich päpstlich, sondern reichlich infantil. Das hätte er mit seiner Therapeutin besser mal durchgearbeitet.

bearbeitet von Studiosus
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vor 13 Stunden schrieb Studiosus:

Diese Beobachtung halte ich für gleichermaßen banal wie wertlos. Dass es niemandem gefällt, tatsächlich oder gefühlt zurückgesetzt zu werden, ist eine Binse.

 

Es geht darum, dass es nicht sonderlich glaubwürdig ist, über etwas zu klagen, was man bei anderen gutgeheißen hat. Das sollte man dann lieber klaglos ertragen.

 

vor 13 Stunden schrieb Studiosus:

Papst Franziskus scheint mir ein typischer Fall für den Marsch durch die Institutionen zu sein. Er hat als Seminarist, Priester und Bischof ja selbst unter dem in seinen Augen wohl repressiven System gelitten und gibt jetzt mit selber Münze zurück. Das finde ich nicht wirklich päpstlich, sondern reichlich infantil. Das hätte er mit seiner Therapeutin besser mal durchgearbeitet.

 

Was hat der jetzige Papst denn nun konkret so "Böses" getan? Ein Kardinal Müller, der den Papst öffentlich mehr oder weniger desavouiert und nach dem Zeugnis eines früheren Mitglieds der Glaubenskongregation gegen ihn intrigiert hat, hat zwar kein hohes Amt mehr, kann aber zur Synode kommen und Reden halten.

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vor 28 Minuten schrieb iskander:

Was hat der jetzige Papst denn nun konkret so "Böses" getan?

 

Es geht mir nicht um "Böses", das ist mir viel zu moralisch gedacht.

 

Mir geht es darum, dass sich gewisse Mechanismen wiederholen, egal wer gerade an der Macht ist: Viele werden ja nicht müde, zu betonen, dass es unter dem langen Pontifikat Johannes Paul II. ein gewisse Atmosphäre der Oppression, in diesem Fall gegenüber progressiven Theologen und Bischöfen, gegeben habe. Damals saßen in der Gestalt des polnischen Papstes die "Konservativen" fest im Sattel. Heute regiert in Rom Franziskus, den ja gerne die "Progressiven" für sich in Beschlag nehmen und folglich geraten eher die "Konservativen" ins Hintertreffen. 

 

Das hat wenig mit "Bösem" zu tun. Eher mit einer nachvollziehbaren Pendelbewegung. 

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