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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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Und ein Mindestmaß an "Anhänglichkeit an den Apostolischen Stuhl" schadet einem guten Bischof auch nicht. Wenn der Papst fünfmal Nein sagt, sollten Bischöfe nicht zehnmal Ja sagen. Das hat nichts mit serviler Unterwürfigkeit zu tun und die Position des Bischofs wird dadurch nicht beschäftigt. Im Gegenteil. Wie will ein Bischof Gehorsam bei seinen Untergebenen einfordern, wenn er selbst widerstrebsam ist? 

 

Ein guter Bischof weiß, dass er nur mit und unter Petrus sein Amt fruchtbar ausüben kann. 

 

Die Grundhaltung, machen zu können, was man gerade lustig ist, pflanzt sich natürlich von den oberen Etagen nach unten hin fort. Ein weiterer Grund, warum die Kirche - nicht nur in Deutschland - mittlerweile vielerorts einem Affenzirkus gleicht. 

bearbeitet von Studiosus
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Dem stimme ich auch zu. Die Demontage des Priester- und Pfarramtes, die derzeit in manchen Bistümern angegangen wird und sicher nicht kirchenrechtskonform ist (so meine Vermutung), führt jedenfalls nicht dazu, daß ein Laie sich einem solchen Bischof gegenüber besonders ans Recht gebunden sehen muss.

 

Wenn bspw. ein Bischof die reguläre Laientaufe (also durch Laien) einführt, Rom hat sich dazu ja schon geäußert, dann darf auch jeder Vater und jede Mutter das eigene Kind selbst taufen (Zeugen nicht vergessen!).

 

Ist exakt genauso erlaubt und genauso gültig.

bearbeitet von rorro
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Was ich aus dem Ganzen herauslese ist: dass ein Bischof (Apostelnachfolger) zwar sollte, dass aber nicht sicher ist ob er tut, was er sollte.

 

Das finde ich schwierig zu verstehen - nicht schwierig bzgl. des Menschlich-Kreatürlichem, welches einem nicht bzgl. des eigenen Nachbarn verwundern würde, aber doch schwierig zu verstehen bzgl. eines so herausgehobenen Amtes wie das eines Bischofs.

 

Und wenn es da Unterschieden geben sollte bei den Bischöfen bzgl. dessen was sie tun sollten und was sie tatsächlich tun, für was steht dann eine gedachte "römisch-katholische" Amtskirche, die doch von den Bischöfen repräsentiert werden sollte?

bearbeitet von SteRo
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vor 13 Minuten schrieb SteRo:

Und wenn es da Unterschieden gibt bei den Bischöfen bzgl. dessen was sie tun sollten und was sie tatsächlich tun, für was steht dann eine gedachte "römisch-katholische" Amtskirche?

 

Das ist eine berechtigte Frage. Der Episkopat in Deutschland (und auch weltweit) spricht nicht (mehr) mit einer Stimme. Und das nicht in irgendwelchen abseitigen Fragen, das gab es immer. Also welches Platzdeckchen auf dem Altar liegen soll oder wieviele Kerzen beim Hochamt brennen. Das ist Makulatur. Es gibt mittlerweile deutlich vernehmbaren Dissens in Glaubensfragen, auf dem Gebiet der christlichen Anthropologie, der Moral, der Sakramententheologie, der Ekklesiologie, praktisch überall. 

 

 

Daher ist es, wenn man sich allein an das hält, was einzelne Bischöfe sagen, tatsächlich nicht klar, wofür die katholische Kirche steht. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 11 Minuten schrieb Studiosus:

Daher ist es, wenn man sich allein an das hält, was einzelne Bischöfe sagen, tatsächlich nicht klar, wofür die katholische Kirche steht. 

Dabei muss man sich als Gläubiger doch im Grunde nur nach seinem Ortsbischof richten... der steht schließlich qua Amt in Communio mit dem Papst und der Weltkirche.

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vor 19 Minuten schrieb Studiosus:

Daher ist es, wenn man sich allein an das hält, was einzelne Bischöfe sagen, tatsächlich nicht klar, wofür die katholische Kirche steht. 

Ja genau. Deshalb erscheint die Frage des anderen Threads "Ist es heutzutage noch "okay", der katholischen Kirche beizutreten? " in einem ganz anderen Licht, nämlicht; "Ist es heutzutage noch okay, einer katholischen Kirche beizutreten bei der man ob der Diversität der Bischöfe, gar nicht wissen kann, wofür sie steht?" Ich würde sagen, dass es niemals okay gewesen wäre, sowas zu tun, so auch nicht "heutzutage (noch)".

bearbeitet von SteRo
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vor 18 Stunden schrieb MartinO:

Zu diesem Glauben gehören der Glaube an die Erschaffung der Welt durch Gott, der Glaube an die Gottessohnschaft und Auferstehung Christi, der Glaube an die Unmöglichkeit des Priestertums für Frauen, der Glaube an die Heilsnotwendigkeit der Kirche und die Tatsache, dass außerhalb der Kirche kein Heil zu finden ist, der Glaube an die Unauflöslichkeit der Ehe, der Glaube daran, dass jeder sexuelle Akt nur in der Ehe und nur zum Zweck der Zeugung von Kindern erlaubt ist und viele andere Glaubenssätze, die GOTT selbst durch die Kirche auf ewig festzuhalten definiert hat. Bätzing und Marx haben einige dieser Sätze geleugnet. Was also ist die Konsequenz?

 

Auch nach offizieller kath. Lehre ist nicht jede kath. Doktrin ein von Gott selbst offenbartes, mit Sicherheit wahres und auf ewig festzuhaltendes Dogma. An dieser Stelle bist Du päpstlicher als der Papst.

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vor 32 Minuten schrieb iskander:

 

Auch nach offizieller kath. Lehre ist nicht jede kath. Doktrin ein von Gott selbst offenbartes, mit Sicherheit wahres und auf ewig festzuhaltendes Dogma. An dieser Stelle bist Du päpstlicher als der Papst.

 An dieser Stelle wäre ein Verweis auf die entsprechende Stelle in der "offizielle[n] kath. Lehre" erforderlich, weil die Aussage "nicht jede kath. Doktrin [ist] ein von Gott selbst offenbartes, mit Sicherheit wahres und auf ewig festzuhaltendes Dogma" sonst willkürlich erscheint, weil sie tatsächlich unbegründet ist.

 

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vor 3 Stunden schrieb iskander:

 

Auch nach offizieller kath. Lehre ist nicht jede kath. Doktrin ein von Gott selbst offenbartes, mit Sicherheit wahres und auf ewig festzuhaltendes Dogma. 

Die von mir genannten sind es.

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vor 55 Minuten schrieb MartinO:
vor 3 Stunden schrieb iskander:

Auch nach offizieller kath. Lehre ist nicht jede kath. Doktrin ein von Gott selbst offenbartes, mit Sicherheit wahres und auf ewig festzuhaltendes Dogma. 

Die von mir genannten sind es.

 

Die Sexuallehre, die Du unter anderem nennst, gilt nicht als dogmatisiert.

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vor 8 Minuten schrieb iskander:

 

Die Sexuallehre, die Du unter anderem nennst, gilt nicht als dogmatisiert.

Aber vermutlich das ihr zugrundeliegende Menschenbild.

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vor 2 Stunden schrieb iskander:

 

Die Sexuallehre, die Du unter anderem nennst, gilt nicht als dogmatisiert.

Sie gilt nicht als, sie ist dogmatisiert, das heißt, wer Empfängnisverhütung oder Abtreibung gutheißt, ist in alle Ewigkeit verloren. Ebenso, wer Homosexualität nicht klar und deutlich als Todsünde, als zum Himmel schreiendes Unrecht benennt.

bearbeitet von MartinO
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"Dogmatisiert" im Sinne von zum Dogma erhoben ist sie nicht. Allerdings verkennt diese Forderung wieder einmal, warum etwas zum Dogma erhoben wird. Das passiert dann, wenn es innerkirchlich(!) theologisch relevanten(!) und ggf. folgenreichen(!) Widerspruch gegen eine Glaubenslehre gibt.

 

So ist bspw. die Aussage, daß Jesus der Messias ist, nie dogmatisiert worden. Ebensowenig wurde dogmatisiert, daß der Sonntag als Tag des Herrn zu halten ist - es gibt sehr zahlreiche Beispiele.

 

Also: die Sexuallehre und dadurch die kirchliche Anthropologie ist nicht dogmatisiert worden, aber man geht nicht fehl, wenn man sie als de fide betrachtet.

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vor 17 Stunden schrieb iskander:

 

Auch nach offizieller kath. Lehre ist nicht jede kath. Doktrin ein von Gott selbst offenbartes, mit Sicherheit wahres und auf ewig festzuhaltendes Dogma. An dieser Stelle bist Du päpstlicher als der Papst.

 

vor 16 Stunden schrieb SteRo:

 An dieser Stelle wäre ein Verweis auf die entsprechende Stelle in der "offizielle[n] kath. Lehre" erforderlich, weil die Aussage "nicht jede kath. Doktrin [ist] ein von Gott selbst offenbartes, mit Sicherheit wahres und auf ewig festzuhaltendes Dogma" sonst willkürlich erscheint, weil sie tatsächlich unbegründet ist.

 

 

vor 14 Stunden schrieb MartinO:

Die von mir genannten sind es.

 

vor 13 Stunden schrieb iskander:

 

Die Sexuallehre, die Du unter anderem nennst, gilt nicht als dogmatisiert.

 

Man kann erkennen, dass es hier eigentlich um die Frage geht: Ist eine Doktrin (Lehraussage) der Amtskirche nur dann eine Darlegung der Offenbarung Gottes, wenn sie in Form eines Dogmas publiziert wurde, oder gibt es auch Lehraussagen der Amtskirche, die - obgleich sie nicht in Form eines Dogmas publiziert wurden - dennoch Darlegungen der Offenbarung Gottes sind.

 

Ich halte dies für eine enorm wichtige Fragestellung, weil von Laienseite oft so getan wird als könne man alles, was nicht in Form eines Dogmas publiziert wurde, als unverbindliche Empfehlung verstehen oder gar ignorieren. So zB der KKK: immer wieder referenzieren die Glaubensartikel des KKK auf Dogmen der Amtskirche, wodurch klar wird, dass der KKK eine Zusammenfassung aller Dogmen der Kirche in thematisch strukturierter Form und in Laiensprache zum Zwecke der Unterrichtung von Laien darstellt. Die Basis des KKK sind also die Dogmen und dennoch gibt es Laien, die behaupten, der KKK sei unverbindlich, weil er selbst ja nicht in Form eines Dogmas publiziert wurde.

 

Somit gilt es zu erforschen: Woran erkennt man Lehraussagen, die - unabhängig von der Form ihrer Publikation als Dogma oder nicht als Dogma - eine Darlegung der Offenbarung Gottes und deshalb notwendigerweise unfehlbar und verbindlich sind, und wie unterscheiden sie sich von Lehraussagen, die keine Darlegung der Offenbarung Gottes sind?

 

Die Fragestellung erscheint mir essentiell heilsrelevant, so dass ich noch überlege, ob ein separater Thread dazu lohnend sein könnte.

 

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vor 30 Minuten schrieb SteRo:

 

 

 

 

Man kann erkennen, dass es hier eigentlich um die Frage geht: Ist eine Doktrin (Lehraussage) der Amtskirche nur dann eine Darlegung der Offenbarung Gottes, wenn sie in Form eines Dogmas publiziert wurde, oder gibt es auch Lehraussagen der Amtskirche, die - obgleich sie nicht in Form eines Dogmas publiziert wurden - dennoch Darlegungen der Offenbarung Gottes sind.

 

Ich halte dies für eine enorm wichtige Fragestellung, weil von Laienseite oft so getan wird als könne man alles, was nicht in Form eines Dogmas publiziert wurde, als unverbindliche Empfehlung verstehen oder gar ignorieren. So zB der KKK: immer wieder referenzieren die Glaubensartikel des KKK auf Dogmen der Amtskirche, wodurch klar wird, dass der KKK eine Zusammenfassung aller Dogmen der Kirche in thematisch strukturierter Form und in Laiensprache zum Zwecke der Unterrichtung von Laien darstellt. Die Basis des KKK sind also die Dogmen und dennoch gibt es Laien, die behaupten, der KKK sei unverbindlich, weil er selbst ja nicht in Form eines Dogmas publiziert wurde.

 

Somit gilt es zu erforschen: Woran erkennt man Lehraussagen, die - unabhängig von der Form ihrer Publikation als Dogma oder nicht als Dogma - eine Darlegung der Offenbarung Gottes und deshalb notwendigerweise unfehlbar und verbindlich sind, und wie unterscheiden sie sich von Lehraussagen, die keine Darlegung der Offenbarung Gottes sind?

 

Die Fragestellung erscheint mir essentiell heilsrelevant, so dass ich noch überlege, ob ein separater Thread dazu lohnend sein könnte.

 

 

Dazu gibt es schon vieles, auch vom Lehramt, wa aber im dt. Sprachraum eher zähneknirschend hingenommmen und nicht wirklich angenommen wurde.

 

Als Einstieg dazu empfiehlt sich Ad Tuendam Fidem. Daraus:


 

Zitat

 

A. Can. 750 des Codex Iuris Canonici wird von nun an zwei Paragraphen haben, deren erster aus dem Wortlaut des geltenden Canons besteht und deren zweiter einen neuen Text enthält. Insgesamt lautet can. 750 jetzt folgendermaßen:

 

Can. 750 -§ 1. Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben, was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist und zugleich als von Gott geoffenbart vorgelegt wird, sei es vom feierlichen Lehramt der Kirche, sei es von ihrem ordentlichen und allgemeinen Lehramt; das wird ja auch durch das gemeinsame Festhalten der Gläubigen unter der Führung des heiligen Lehramtes offenkundig gemacht; daher sind alle gehalten, diesen Glaubenswahrheiten entgegenstehende Lehren jedweder Art zu meiden.

 

§ 2. Fest anzuerkennen und zu halten ist auch alles und jedes, was vom Lehramt der Kirche bezüglich des Glaubens und der Sitten endgültig vorgelegt wird, das also, was zur unversehrten Bewahrung und zur getreuen Darlegung des Glaubensgutes erforderlich ist; daher widersetzt sich der Lehre der katholischen Kirche, wer diese als endgültig zu haltenden Sätze ablehnt.

 

.

Dementsprechend gibt es unfehlbare geoffenbarte Wahrheiten und unfehlbare, damit eng zusammenhängende Wahrheiten, die die Kirche als fest zu glauben vorlegt - letzteres nennt man auch auf Englisch "second paragraph infallible teachings", weil es eben §2 ist.

 

§1 macht aber auch noch einmal klar, daß eine geoffenbarte Wahheit nicht der Dogmatisierung (=feierliches Lehramt) bedarf, um als solche erkannt und geglaubt zu werden.

bearbeitet von rorro
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Am 5.11.2024 um 22:27 schrieb rorro:

Wenn bspw. ein Bischof die reguläre Laientaufe (also durch Laien) einführt, Rom hat sich dazu ja schon geäußert, dann darf auch jeder Vater und jede Mutter das eigene Kind selbst taufen (Zeugen nicht vergessen!)

Selbst zeugen mussten sie die Kinder doch schon immer...

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vor 2 Stunden schrieb rorro:

 

Dazu gibt es schon vieles, auch vom Lehramt, wa aber im dt. Sprachraum eher zähneknirschend hingenommmen und nicht wirklich angenommen wurde.

 

Als Einstieg dazu empfiehlt sich Ad Tuendam Fidem. Daraus:


 

.

Dementsprechend gibt es unfehlbare geoffenbarte Wahrheiten und unfehlbare, damit eng zusammenhängende Wahrheiten, die die Kirche als fest zu glauben vorlegt - letzteres nennt man auch auf Englisch "second paragraph infallible teachings", weil es eben §2 ist.

 

§1 macht aber auch noch einmal klar, daß eine geoffenbarte Wahheit nicht der Dogmatisierung (=feierliches Lehramt) bedarf, um als solche erkannt und geglaubt zu werden.

 

Sehr interessant! Vielen Dank für diesen Hinweis!

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Ich beziehe mich auf @rorro's Hinweis

 

Zitat

Can. 750 -§ 1. Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben, was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist und zugleich als von Gott geoffenbart vorgelegt wird, sei es vom feierlichen Lehramt der Kirche, sei es von ihrem ordentlichen und allgemeinen Lehramt; das wird ja auch durch das gemeinsame Festhalten der Gläubigen unter der Führung des heiligen Lehramtes offenkundig gemacht; daher sind alle gehalten, diesen Glaubenswahrheiten entgegenstehende Lehren jedweder Art zu meiden.

 

 

ad "was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist"

 

Das wirft die Frage auf nach der Unterscheidung zwischen dem geschriebenen Wort Gottes und dem überlieferten Wort Gottes. Da das "geschriebene Wort Gottes" die Bibel ist, kann sich das "überlieferte Wort Gottes" nur auf eine mündliche Tradition beziehen. Aber welche mündliche Tradition?

 

Aber unabhängig davon muss es auf jeden Fall vom Lehramt als "zugleich als von Gott geoffenbart vorgelegt" sein. Nun wird das Lehramt schwer die Bibelinhalte nicht vorlegen können, jedoch auf welche mündliche Tradition sich das Lehramt beruft in dem, was es "als von Gott geoffenbart" vorlegt, ist zunächst mal offen.

 

Dann ist, was das Lehramt vorlegt entweder ein Dogma oder kein Dogma, wenn @rorro mit seiner Einschätzung bzgl. Domatisierung richtig liegt. D.h. wenn das geschriebene Wort Gottes als von Gott geoffenbart vorgelegt wird kann dies in Form eines Dogmas oder Nicht-Dogmas geschehen und wenn das überlieferte Wort Gottes als von Gott geoffenbart vorgelegt wird kann dies ebenso in Form eines Dogmas oder Nicht-Dogmas geschehen.

 

Warum allerdings ein vermeintlich "gemeinsames Festhalten der Gläubigen unter der Führung des heiligen Lehramtes offenkundig" machen sollte, dass sich dies so verhält wie dargestellt, ist nicht unmittelbar einleuchtend, weil ein "gemeinsames Festhalten der Gläubigen unter der Führung des heiligen Lehramtes" alles andere als  "offenkundig" ist.

 

 

 

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vor 18 Minuten schrieb SteRo:

ad "was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist"

 

Das wirft die Frage auf nach der Unterscheidung zwischen dem geschriebenen Wort Gottes und dem überlieferten Wort Gottes. Da das "geschriebene Wort Gottes" die Bibel ist, kann sich das "überlieferte Wort Gottes" nur auf eine mündliche Tradition beziehen. Aber welche mündliche Tradition?

 

Das entscheidet nach einer oft jahrhundertelangen Diskussion (bspw. die Immaculata) das höchste Lehramt.

 

vor 18 Minuten schrieb SteRo:

Aber unabhängig davon muss es auf jeden Fall vom Lehramt als "zugleich als von Gott geoffenbart vorgelegt" sein. Nun wird das Lehramt schwer die Bibelinhalte nicht vorlegen können, jedoch auf welche mündliche Tradition sich das Lehramt beruft in dem, was es "als von Gott geoffenbart" vorlegt, ist zunächst mal offen.

 

Auch das entscheidet das Lehramt.

 

vor 18 Minuten schrieb SteRo:

 

Dann ist, was das Lehramt vorlegt entweder ein Dogma oder kein Dogma, wenn @rorro mit seiner Einschätzung bzgl. Domatisierung richtig liegt. D.h. wenn das geschriebene Wort Gottes als von Gott geoffenbart vorgelegt wird kann dies in Form eines Dogmas oder Nicht-Dogmas geschehen und wenn das überlieferte Wort Gottes als von Gott geoffenbart vorgelegt wird kann dies ebenso in Form eines Dogmas oder Nicht-Dogmas geschehen.

 

Nein. Von Gott Geoffenbartes wird (ggf., also wenn es intensiv angezweifelt wird, s.o.) immer dogmatisiert. Darunter geht es nicht, weil es Offenbarung ist.

 

Anders sieht es bei den Paragraph 2 Aussagen aus, die werden nicht dogmatisiert, weil sie keine Offenbarung darstellen.

 

Dennoch gelten beide(!) als unfehlbar.

 

Beispiele: die unbefleckte Empfängnis Mariens ist Dogma und gilt als offenbart, der Kanon der Schrift dagegen ist kein Dogma. Dennoch sind beide unfehlbar.

bearbeitet von rorro
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vor 19 Minuten schrieb rorro:

 

Das entscheidet nach einer oft jahrhundertelangen Diskussion (bspw. die Immaculata) das höchste Lehramt.

 

 

Auch das entscheidet das Lehramt.

Ok. als formale Erklärung sei dies akzeptiert.

 

vor 19 Minuten schrieb rorro:

Nein. Von Gott Geoffenbartes wird (ggf., also wenn es intensiv angezweifelt wird, s.o.) immer dogmatisiert. Darunter geht es nicht, weil es Offenbarung ist.

 

Ok, Also "überliefertes Wort Gottes": was das ist entscheidet das Lehramt und dogmatisiert im Bedarfsfall entsprechende Aussagen. Was das "geschriebene Wort Gottes" angeht: was das ist darüber muss das Lehramt nicht entscheiden (weil das Wort der Bibel offensichtlich ist), aber dogmatisiert im Bedarfsfall auch Aussagen davon.

 

vor 19 Minuten schrieb rorro:

Anders sieht es bei den Paragraph 2 Aussagen aus, die werden nicht dogmatisiert, weil sie keine Offenbarung darstellen.

 

Dennoch gelten beide(!) als unfehlbar.

Mit Paragraph 2 Aussagen habe ich mich noch nicht befasst. Werde ich aber noch.

 

 

Unabhängig von diesen formalen Erklärungen, stellen sich jedoch für jeden einzelnen Gläubigen auch wenn dort steht "Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben" schon die Fragen: [negativ] "warum sollte ich das glauben?" oder [positiv] "wie kann ich das glauben? "Weil die Amtskirche das sagt" ist eine mögliche Antwort. Aber warum sollte "das Sagen der Amtskirche" für den einzelnen Gläubigen derartig glaubwürdig erscheinen, das er entsprechend glaubt?

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Fortführung des obigen Beitrages:

 

ad "Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben" "was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist"

 

bzgl. "was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist" wurde in obigem Beitrag dargelegt, dass das "überlieferte Wort Gottes" (in Abrenzung vom "geschriebenen Wort Gottes") primär unbestimmt ist (aber sekundär vom Lehramt bestimmt wird) und dass ein "gemeinsames Festhalten der Gläubigen unter der Führung des heiligen Lehramtes offenkundig" nicht als Grund dienen kann für "Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben".

 

Es fehlt also der direkte Bezug auf Gottes Offenbarung als Grund dafür, dass man gar nicht anders kann als [die Offenbarung] zu glauben, weil Gott nicht nur die erste Wahrheit ist, sondern weil Gott auch Wahrhaftigkeit ist, d.h. Gott betrügt nicht, führt nicht hinters Licht und hält sich an seine Versprechen und Ankündigungen.

 

These: Die bloße Vorlegung "als von Gott geoffenbart" durch das Lehramt, entweder in dogmatisierter oder nicht-dogmatisierter Form kann niemals als Begründung für "Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben" dienen, denn wenn das der Fall wäre, dann glaubte man "weil die Kirche das sagt", aber nicht "weil Gott es offenbart".

 

Die Schwierigkeit besteht also darin, die mittelbare lehramtliche Vorlegung "als von Gott geoffenbart" unmittelbar "als von Gott geoffenbart" zu sehen/erkennen.

 

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vor 12 Stunden schrieb SteRo:

Somit gilt es zu erforschen: Woran erkennt man Lehraussagen, die - unabhängig von der Form ihrer Publikation als Dogma oder nicht als Dogma - eine Darlegung der Offenbarung Gottes und deshalb notwendigerweise unfehlbar und verbindlich sind, und wie unterscheiden sie sich von Lehraussagen, die keine Darlegung der Offenbarung Gottes sind?

 

Die Fragestellung erscheint mir essentiell heilsrelevant, so dass ich noch überlege, ob ein separater Thread dazu lohnend sein könnte.

 

Die Fragestellung erscheint insoweit formal beantwortet als - so @rorro (siehe oben) - alle Lehraussagen (ob dogmatisiert oder nicht, zumindest jene gemäß §1 und §2, s.o.), unfehlbar und verbindlich sind (gemäß Lehramt).

Die Fragestellung erscheint jedoch noch insoweit unbeantwortet, als das "Woran erkennt man" betroffen ist.

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vor 23 Stunden schrieb rorro:

Also: die Sexuallehre und dadurch die kirchliche Anthropologie ist nicht dogmatisiert worden, aber man geht nicht fehl, wenn man sie als de fide betrachtet.

 

Welche? Die klassische oder die moderne?

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Die Freisinger Bischofskonferenz besteht aus acht Diözesen (die bayr. sieben plus Speyer). Drei dieser acht Diözesanbischöfe nehmen nicht am Synodalen Auschuß teil und haben das auch nach der letzten Weltsynode noch einmal begründet.

 

Kardinal Marx habe auf die Frage, ob er dieses Schreiben kenne, wohl geantwortet "Ich muss nicht die Briefe aller Leute [sic!!] kennen. Ich habe so viel zu tun."

 

Hach, wer solche Mitbrüder hat...

 

Oder, aktueller formuliert würde ich sagen, der FürstErzbischof hat da gescholzt.

bearbeitet von rorro
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