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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 3 Minuten schrieb Chrysologus:

Das Dilemma gibt es seit 1871 nicht mehr, es ist seither gelöst. Katholisch ist das, was der Papst lehrt, so hat es das Lehramt entschieden. Cc. 750 und 752 iVm 333 CIC

Aber theoretisch gibt es immer noch die Möglichkeit eines Papa haereticus.

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vor 2 Minuten schrieb Chrysologus:

Das ist aber vollkommen egal, ob du dich da vertreten fühlst - das Lehramt hat beschlossen, dass sie dich vertreten - damit ist die Sache geklärt.

 

Da sie ohnedies, vor allem nicht ohne Zustimmung der Bischöfe und letzthin Roms, auch nur ein Jota ändern werden, sehe ich dieser Zwangsbeglückung gelassen entgegen. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

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Aber mal etwas anderes aus dem Dunstkreis des Synodalen Weges:

 

Maria 2.0 im Visier der Glaubenskongregation?

 

Sehr dünne Informationslage bisher, wenn Deckers hier einem tatsächlichen Vorgang auf der Spur ist, wäre das sehr zu begrüßen. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Aber mal etwas anderes aus dem Dunstkreis des Synodalen Weges:

Maria 2.0 im Visier der Glaubenskongregation?

 

Daraus:

Zitat

Im Vatikan ist jedoch in dieser Sache Post aus Köln eingegangen.

 

Was für ein Zufall: "aus Köln"..

 

Das Ganze ist doch super. Es erhöht nur die Popularität von Maria 2.0. Eine bessere Werbung kann es für unsere Sache gar nicht geben.

Und: Die Glaubenskongregation ist doch ein zahnloser Tiger. Die Meinungsfreiheit versucht sie innerhalb der Kirche seit Jahrhunderten erfolglos zu verbieten. Das wird ihr auch bei Maria 2.0 nicht gelingen, im Gegenteil, sie beweist ja bei irgendwelchen Maßnahmen (welchen denn bitte?) nur, dass wir recht haben.

Und konkret kann sie gegen die Frauen auch nichts machen ... Was denn bitte?

 

Das System des Denunziantentums  und der Angst ist vorbei. Wir Frauen spielen nicht mehr mit.

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Nun, eine entsprechende römische Erklärung, dass die Ziele der Vereinigung "Maria 2.0" (nicht etwa die berechtigten Anliegen der Gleichberechtigung und Sichtbarkeit, sondern die penetrante Forderung nach Öffnung der Weiheämter) nicht in Einklang mit der Lehre der katholischen Kirche stehen, wäre bereits ein Anfang. 

 

Dass der angebliche  "Hilferuf" aus Köln kam, ist natürlich unglücklich. Aber wenn Woelki schon als Kollateralschaden gehen muss (wovon ich über kurz oder lang ausgehe), wäre es erfreulich, wenn sein Abgesang mit einer kirchenamtlichen Klarstellung zu "Maria 2.0" begleitet würde. 

 

Es kann weiter spekuliert werden: Noch ist weder klar, ob sich überhaupt damit befasst, und wenn ja, ob der Hinweis aus Köln kam. Das wird man mit Sicherheit auch keinem auf die Nase binden. Daniel Deckers traue ich so weit, wie ich ein Klavier werfen kann. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Nun, eine entsprechende römische Erklärung, dass die Ziele der Vereinigung "Maria 2.0" (nicht etwa die berechtigten Anliegen der Gleichberechtigung und Sichtbarkeit, sondern die penetrante Forderung nach Öffnung der Weiheämter) nicht in Einklang mit der Lehre der katholischen Kirche stehen, wäre bereits ein Anfang. 

 

Mensch, das wäre ja mal eine Aussage, auf die niemand gekommen wäre. Die Kirche hat ja wirklich noch nie erklärt, dass die Forderung nach der Weihe von Frauen nicht mit ihrer Lehre in Einklang steht.

Da braucht es jetzt wirklich endlich mal eine Klarstellung.

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vor 2 Minuten schrieb laura:

Mensch, das wäre ja mal eine Aussage, auf die niemand gekommen wäre. Die Kirche hat ja wirklich noch nie erklärt, dass die Forderung nach der Weihe von Frauen nicht mit ihrer Lehre in Einklang steht.

Da braucht es jetzt wirklich endlich mal eine Klarstellung.

 

Du sagst es. In manche Köpfe scheint das einfach nicht dringen zu wollen. Mangelndes Vermögen oder Böswille? 

 

Ersteres wäre verzeihbar, zweiteres ketzerisch. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Du sagst es. In manche Köpfe scheint das einfach nicht dringen zu wollen. Mangelndes Vermögen oder Böswille? 

 

Siehe oben.

Prophetisches Handeln.

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2 minutes ago, laura said:

Mensch, das wäre ja mal eine Aussage, auf die niemand gekommen wäre. Die Kirche hat ja wirklich noch nie erklärt, dass die Forderung nach der Weihe von Frauen nicht mit ihrer Lehre in Einklang steht.

Da braucht es jetzt wirklich endlich mal eine Klarstellung.

Streikt doch einfach mal. Nicht symbolisch einen tag lang, sondern mal so einen Lockdown-lang bis der sexistische Virus ausgerottet ist 🙂

 

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vor 12 Minuten schrieb Studiosus:

Nun, eine entsprechende römische Erklärung, dass die Ziele der Vereinigung "Maria 2.0" (nicht etwa die berechtigten Anliegen der Gleichberechtigung und Sichtbarkeit, sondern die penetrante Forderung nach Öffnung der Weiheämter) nicht in Einklang mit der Lehre der katholischen Kirche stehen, wäre bereits ein Anfang.

Mir kommt das vor wie das Kind, das in einem Konflikt nicht mehr weiter weiß und dann verzweifelt nach dem großen Bruder ruft, damit der die bösen Angreifer verprügelt.

 

Wahrscheinlich kommt die Anfrage (wenn es sie überhaupt gibt) von einem von Woelkis Gefolgsleuten, die vor nichts mehr Angst haben, als dass der gehen muss...

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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Wann und wo - es kann doch nicht so schwer sein, hier eine Quelle für etwas so wichtigees anzugeben. Wann haben die Bischöfe beschlossen, dass man das Markusevangelium in der Messe lesen dürfe und das Thomasevangelium nicht? Kannst du mal auf eine klare Frage eine klare Antwort geben, statt herumzueiern?

 

Ich weiß zwar nicht, warum ich auf einen solchen Tonfall antworten soll, aber der sagt ja mehr über Dich als andere aus. Also, im Gegensatz zum Markusevangelium, das bei Irenäus, Papias und Clemens von Alexandrian erwähnt wird (neben fast allen anderen Schriften des NT übrigens, die ersten beiden geben als zweite Schülergeneration auch über die Entstehung der Evangelien Auskunft), findet das Thomasevangelium erstmals bei Origenes im 3. Jahrhundert Erwähnung. Ebenso wie Cyrill von Jerusalem (im Gegensatz zu Origenes Bischof) etwas später, wird es als heterodox beurteilt. Die heutigen Evangelien wurden den genannten Bischöfen (also allen hier genannten) als orthodox beurteilt. Daß es dazu eines "formalen" Aktes bedürfe, habe ich übrigens nirgendwo behauptet.

Willst Du die genauen Quellenangaben zu den Kirchenvätern?

 

Zitat

Ein Nichtgeschehen kann man nicht belegen - also halte ich fest.

 

Du meinst sicher das Nichtgeschehen der Kanonisierung durch das Gottesvolk, gell?

 

Zitat

Du hast keinen Beleg für Deine Behauptung.

 

Wenn Du meinst ...

bearbeitet von rorro
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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Katholisch ist das, was der Papst lehrt, so hat es das Lehramt entschieden. Cc. 750 und 752 iVm 333 CIC

 

Deswegen sage ich ja immer, der katholische Glaube ist der mit dem größten Gottvertrauen.

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vor 3 Stunden schrieb laura:

Das Erzbistum Köln hat entweder in ein paar Wochen keinen Erzbischof mehr oder in ein paar Monaten ein paar Hunderttausend Kirchenmitglieder weniger.

 

Na, das klingt ja sehr prophetisch. Bis Mitte März sitzt der Kardinal das aus, dann werden wir sehen. "Ein paar Wochen" also. 3, 4, 5? Und wenn er bleibt gehen "in ein paar Monaten" Hunderttausende? Warum? Wieso lassen sie sich von einem in ihren Augen ungeeigneten Bischof aus der Kirche Jesu Christi treiben?

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vor 11 Minuten schrieb rorro:

ch weiß zwar nicht, warum ich auf einen solchen Tonfall antworten soll, aber der sagt ja mehr über Dich als andere aus. Also, im Gegensatz zum Markusevangelium, das bei Irenäus, Papias und Clemens von Alexandrian erwähnt wird (neben fast allen anderen Schriften des NT übrigens, die ersten beiden geben als zweite Schülergeneration auch über die Entstehung der Evangelien Auskunft), findet das Thomasevangelium erstmals bei Origenes im 3. Jahrhundert Erwähnung. Ebenso wie Cyrill von Jerusalem (im Gegensatz zu Origenes Bischof) etwas später, wird es als heterodox beurteilt. Die heutigen Evangelien wurden den genannten Bischöfen (also allen hier genannten) als orthodox beurteilt. Daß es dazu eines "formalen" Aktes bedürfe, habe ich übrigens nirgendwo behauptet.

Willst Du die genauen Quellenangaben zu den Kirchenvätern?

Ich sehe hier einzelne Bischöfe, die das so gesehen haben - und damit nicht falsch lagen, Aber weder sehe ich, wie sie zu der Erkenntnis kamen, noch sehe eich den von dir herbeibehaupteten Beschluss der Bischöfe. Wann hat welche Versammlung das festgelegt? Einzelne Bischöfe sagen viel, wenn der Tag lang ist.

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vor 2 Minuten schrieb Chrysologus:

Ich sehe hier einzelne Bischöfe, die das so gesehen haben - und damit nicht falsch lagen, Aber weder sehe ich, wie sie zu der Erkenntnis kamen, noch sehe eich den von dir herbeibehaupteten Beschluss der Bischöfe. Wann hat welche Versammlung das festgelegt? Einzelne Bischöfe sagen viel, wenn der Tag lang ist.

 

Kannst Du mir genau die Stelle zeigen, bei der ich behauptet habe, es habe eine Versammlung von Bischöfen gegeben, die das festgelegt habe?

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vor 12 Stunden schrieb rorro:

Die Kirche projiziert nicht in den Text hinein, da sie es nicht nötig hat, für alles in der Schrift eine Erlaubnis zu finden. Da geht es nur um die Frage, ob der Befund der Schrift dem Handeln der Kirche ggf. diametral widerspricht.

 

Für eine Kirche, die älter ist als das NT und die über den Inhalt der Schrift entschieden hat, wäre alles andere auch absurd.

Wenn ich deine Interpretation jetzt richtig verstehe, dann ist die Kirche ja noch viel viel viel freier in Ihren konkreten Gestaltungsmöglichkeiten, als das oberste Lehramt der Kirche nach außen zur Zeit vermittelt....

 

So könnte doch die Kirche heute sagen: "Wir lassen auch Frauen zum katholischen Weiheamt zu"..... Gibt es einen klaren Einwand aus der Schrift ? hat Jesus das in der Schrift kategorisch und für alle Zeit mit einer klaren Aussage ausgeschlossen, gibt es da einen klaren Satz, eine klare Vorschrift von Jesus, die das für alle Zeiten verbietet ? Nein...? ok. dann machen  wir es....

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sola scriptura ist kein katholisches Prinzip, aber das kann man wohl auch so oft sagen, wie man will hier... 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

 

Du sagst es. In manche Köpfe scheint das einfach nicht dringen zu wollen. Mangelndes Vermögen oder Böswille? 

 

Ersteres wäre verzeihbar, zweiteres ketzerisch. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

ich habe mal eine sehr persönliche Frage, auf die du natürlich selbstverständlich nicht antworten musst: Du nennst dich ja "Studiosus" und wirfst auch gerne - so wie wir es auch manchmal von Juristen und Mediziner kennen  mit lateinischen Fachbegriffen um dich, hast glaube ich auch Theologie studiert: Möchtest du denn eigentlich mal hauptberuflich in den Gemeindedienst gehen ? Ich frage das einfach, weil es scheibar ein sehr großes Hobby von dir ist ( wenn man die Posts hier über mehrere Seiten verfolgt ) an alle möglichen Leute hier sehr schnell Ketzerhüte zu verteilen und aufzusetzen.....siehe in diesem Zitat: ..."zweites ketzerisch"....

 

Ich wüsste wirlich nicht, was daran "ketzerisch" sein sollte, wenn  man auf die "Argumentationsschäche" des Lehramtes in der Frage des Ausschlusses der Frauen vom Weiheamt hinweist, wenn man darauf hinweist, dass alle vorgebrachten inhaltlichen Argumente bei näherer Prüfung in sich zusammen fallen und wenn man feststellt: es bleibt letztlich nur das Argument der "Letztentscheidung"..( Franziskus "Die Tür ist zu"... ) und diese "Letztentscheidung  ja respektiert.......und natürlich auch für das Pontifikat von Franzsiskus akzeptiert....du scheinst ja schon die freie theologische Diskussion innerhalb der Kirche für "Ketzerei" zu halten, wie ja deine zahlreichen Posts zum "Synodalen Weg" zeigen.....

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vor 3 Stunden schrieb Chrysologus:

Das Dilemma gibt es seit 1871 nicht mehr, es ist seither gelöst. Katholisch ist das, was der Papst lehrt, so hat es das Lehramt entschieden. Cc. 750 und 752 iVm 333 CIC

 

Bei Wikipedia hat das eine andere Nuance:

 

Das Erste Vatikanische Konzil weist zwar den consensus Ecclesiae als konstitutiv für eine unfehlbare päpstliche Entscheidung zurück, betont aber gleichzeitig, „dass der Papst als Organ der Tradition zur praktischen Ausübung seines unfehlbaren Lehramtes in ständigem, engem Kontakt mit dem sensus Ecclesiae – dem gläubigen Sinn und Empfinden der Kirche – bleiben muss.“

 

Ich halte es nicht für zielführend, kirchliche Lehren, die man nicht so gut findet, in ihrer strengstmöglichen Form interpretiert. Auf jeden Fall ist das nicht die einzige Wahrheit.

 

In einer Monografie über Jahannes XXIII. habe ich vor Jahre auch eine interessante Darstellung der Diskussion über das Unfehlbarkeitsdogma gefunden. Es gab wohl mehrere Vorschläge, und insgesamt ging es darum, einen guten Ausgleich zu finden. Da die deutschen Bischöfe abe das Dogma komplett verhindern wollte, waren sie schnell aus der Diskussion raus, und es setzten sich diejenigen durch, die die strikteste Fassung wollten.

Das könnte bei der Öffnung des Weiheamtes genauso passieren: dadurch, dass die Deutschen auf der kompletten Öffnung beharren ("Frauen können auch Papst") sind sie aus der Diskussion raus, und es setzen sich diejenigen durch, die auch das Diakonat für Frauen ablehnen.

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vor 9 Stunden schrieb Franziskaner:

Ich halte es nicht für zielführend, kirchliche Lehren, die man nicht so gut findet, in ihrer strengstmöglichen Form interpretiert. Auf jeden Fall ist das nicht die einzige Wahrheit.

Ich kenne die breiten Darlegungen zu den Grenzen der päpstlichen Unfehlbarkeit, und als dogmatisches Gedankenspiel sind die auch nicht ohne Reiz, weil sie genau das abmildern und erträglich machen, was in seiner reinen Interpretation nicht erträglich ist. Und ich habe das auch lange so vertreten, der Papst sei an die Tradition zurück gebunden, er könne nur das lehren, was ohnehin Konsens der Kirche sei, etc. Das ist alles schön, beruhigend und leider falsch.

 

Denn das aktuell geltende Lehrrecht - und systemimmanent darf davon ausgegangen werden, dass dasselbe gilt, weil der Papst in Ausübung des Jurisdiktionsprimates es erlassen hat (dass da Bischofskonferenzen beraten haben, Fachleute getagt haben, Gremien gedacht haben, das ist alles irrelevant - in der letzten kleinen  Revisionsrunde hat Johannes-Paul II. unter anderem die Verwaltungsgerichtsbarkeit beherzt entfernt) - hat einen Zirkelschluss gebaut: Der Papst ist oberster Lehrer und zugleich oberster authentischer Interpret der Lehre. Er kontrolliert sich selbst, und jede denkbare andere Kontrolle ist ausgeschlossen: Prima sedes a nemine iudcatur. greift auch hier und macht jedes über den Papst urteilende Dekret eo ipso ungültig und kraftlos. Schon wer gegen eine päpstliche Entscheidung an ein Konzil appelliert, verfällt der Exkommunikation und kann keine Leitungsakte mehr setzen.

 

Die Apologeten der Unfehlbarkeit betonen nun, dass der Papst innerlich an die Tradition gebunden sei, dass er von sich aus treu zur Lehre stehen werde, dass die Erfahrung von 150 Jahren doch zeige, dass das so schlimm alles nicht sei. Es werde nichts so heiß gegessen....

 

Nur muss man bei genauer Lektüre des Dogmentextes und der nachfolgenden lehramtlichen Interpretation feststellen: Das ist Augenwischerei. Der Papst mag sich dem unterordnen, er kann das auch bleiben lassen. Die Nota explicative praevia zu Lumen gentium, die nachkonziliare Gesetzgebung und die schwerwiegende Ausweitung der päpstlichen Lehrkompetenz unter Johannes-Paul II. sind da vollkommen eindeutig: Der Papst wird nicht, an keiner Stelle, systemimmanent begrenzt in seiner Lehrautorität. Das einzige, was ihn begrenzen mag, das ist die Faktizität. Wenn sich eine überwiegende Mehrzahl der Bischöfe versammelte und den Papst für abgesetzt erklärte, und die römische Verwaltung da mitspielte, dann man das dogmatisch unzulässig und rechtlich fraglich sein, aber Codex und Denzinger alleine werden die Schweizer Garde dann nicht davon abhalten, den nunmehr als abgesetzt gedeuteten Expapst vor die Tür zu setzen oder in eine geschützte Umgebung zu verbringen.

 

Theologisch aber muss man im derzeit gelten Lehr- und Rechtsrahmen sagen: Eine solche Kirche wäre danach eine abgefallene Kirche. Oder das Dogma von 1871 ist falsch.

 

 

bearbeitet von Chrysologus
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vor 9 Stunden schrieb Franziskaner:

dass der Papst als Organ der Tradition zur praktischen Ausübung seines unfehlbaren Lehramtes in ständigem, engem Kontakt mit dem sensus Ecclesiae – dem gläubigen Sinn und Empfinden der Kirche – bleiben muss.“

 

Das stimmt - nur (und hier haben wir den Zirkel) - der Papst interpretiert alleine diesen sensus autoritativ. 

 

Um es extrem auszudrücken: Wenn seine Heiligkeit heute auf den Gedanken käme, der Konsens der FSSPler sei es, ab sofort nur noch Novo ordo zu zelebrieren, und er diese Erkenntnis in ein Dekret gießt, dann ist das so. Dann hat jeder Katholik zu glauben, dass die FSSP nicht lieber möchte - und jene irregeleiteten, die das anders sehen, können ja gehen. Ein Rechtsmittel dagegen gibt es nicht - schon Protest ist an sich ungebührlich.

 

Nun ist der Papst nicht deppert, also macht er das nicht. Wenn er die FSSP (oder die SJ oder die OSB oder die DPSG) auflösen wollte, dann verfügt er das einfach direkt.

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vor 10 Stunden schrieb rorro:

 

Kannst Du mir genau die Stelle zeigen, bei der ich behauptet habe, es habe eine Versammlung von Bischöfen gegeben, die das festgelegt habe?

Das  bewährte Rückzugsmanöver: Du hast nie behauptet, es habe einen Beschluss der Bischöfe gegeben, die das festgelegt hätten. Man hat dich falsche verstanden. Du bist ein Opfer sprungbereiter Feindseligkeit. Mimimi.

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vor 40 Minuten schrieb Chrysologus:

 

Das stimmt - nur (und hier haben wir den Zirkel) - der Papst interpretiert alleine diesen sensus autoritativ. 

 

Um es extrem auszudrücken: Wenn seine Heiligkeit heute auf den Gedanken käme, der Konsens der FSSPler sei es, ab sofort nur noch Novo ordo zu zelebrieren, und er diese Erkenntnis in ein Dekret gießt, dann ist das so. Dann hat jeder Katholik zu glauben, dass die FSSP nicht lieber möchte - und jene irregeleiteten, die das anders sehen, können ja gehen. Ein Rechtsmittel dagegen gibt es nicht - schon Protest ist an sich ungebührlich.

 

Nun ist der Papst nicht deppert, also macht er das nicht. Wenn er die FSSP (oder die SJ oder die OSB oder die DPSG) auflösen wollte, dann verfügt er das einfach direkt.

 

Ja, der Papst  ist nicht deppert. Aber vor allem gibt es für die gesamte Kirche, also auch die Ebene des päpstlichen Lehramtes, den Beistand des Heiligen Geistes. Ohne den wäre das Fortbestehen der Kirche über 2000 Jahre gar nicht erklärbar. Die Kirchengegner wundern sich ja auch Jahrhundert für Jahrhundert aufs Neue. Und ohne diesen Glauben wäre diese Kirche auch überflüssig.

 

Außerdem: Klar könnte der Papst irren, oder sogar auch ein Verbrecher sein. Aber auch die demokratische Mehrheit des Volkes kann irren und verbrecherische Züge annehmen. Das hat die Machtübernahme und Herrschaft der Nazis überdeutlich gezeigt. Von der These, "das hat ja keiner gewusst/keiner gewollt" halte ich nun gar nichts (abgesehen davon, dass sie das Problem nicht lösen würde). Nach den gewonnenen Blitzkriegen , die ja nicht anderes als Raubzüge waren, war Hitlers Popularität auf dem Zenit.

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vor 12 Minuten schrieb Franziskaner:

Ja, der Papst  ist nicht deppert.

Zumindest hoffen wir, dass das auch weiterhin gilt.

vor 12 Minuten schrieb Franziskaner:

 Aber vor allem gibt es für die gesamte Kirche, also auch die Ebene des päpstlichen Lehramtes, den Beistand des Heiligen Geistes.

Das ist auch das einzige, was im Falle ienes depperten Papstes helfen würde - ein göttlich induzierter Schlaganfall.

 

Wenn man dem Heiligen Geist aber derart vertraut: Warum mus Rom dann eine Aufsicht über alles mögliche führen, wenn doch dank des HEiligen GEistes schoin sciehr gestellt wäre, dass etwa bei einer Wahl des Bischofs in der Diözese gar nichts anbrennen kann? Oder vertraust du hier dem Geist nicht?

 

Und warum die Sorgen um den Synodalen Weg: Der Geist wird das schon richtig lenken. Ich vertraue ihm - du nicht?

vor 12 Minuten schrieb Franziskaner:

Außerdem: Klar könnte der Papst irren, oder sogar auch ein Verbrecher sein. Aber auch die demokratische Mehrheit des Volkes kann irren und verbrecherische Züge annehmen.

Deswegen hat man daraus gelernt und erhebliche juristische Sicherungen eingebaut.

bearbeitet von Chrysologus
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vor 19 Minuten schrieb Franziskaner:

Außerdem: Klar könnte der Papst irren, oder sogar auch ein Verbrecher sein. Aber auch die demokratische Mehrheit des Volkes kann irren und verbrecherische Züge annehmen.

 

Das Lehramt nimmt ja für sich in Anspruch, vom Geist Gottes in besonderer Form geleitet zu  sein - mehr als seine Kritiker und damit den Willen Gottes autoritativ auslegen zu können.

Dies ist ja eine Glaubensaussage.

 

Dieser Glaubensaussage steht die historisch - und soziologisch - erwiesene Tatsache gegenüber, dass nicht nur einzelne, sondern auch ganze Systeme irren können. Das beste Beispiel ist das Dritte Reich (oder jeder andere Diktatur), in der deutlich wird, dass zahllose einzelne, die ja eigentlich zu moralischem Handeln fähig sein müssten, ein System bilden können, dass elementare Grundsätze ethischen Handelns außer Kraft setzen kann. Wie ist es sonst zu verstehen, dass es in der NS-Zeit (und in anderen Diktaturen) gelungen ist, die Tötung von Menschen in allen Details minutiös zu planen und durchzuführen und damit auch zahllose völlig unbescholtene Bürger*innen zu betrauen. So waren an der Vernichtung der Juden ja nicht nur diejenigen beteiligt, die das Gas in die Gaskammern warfen, sondern auch Zugfahrer, Lieferfirmen etc.

Wie kann es sein, dass ein ganzes System so irrt?

 

Warum ich das schreiben? Bevor hier jemand wieder behauptet, ich würde die Kirche mit dem NS-Regime gleichsetzen ...

 

Das zeigt für mich, dass auch ganze Systeme irren können. Dass es offensichtlich in Systemen Tendenzen geben kann, die so stark sind, dass sie Grundwerte, eigene Erkenntnisse etc. außer Kraft setzen.

 

Und ich frage mich, ob nicht so manche Entscheidungen des Lehramts - rein psychologisch gesehen - auf dem "System": reine Männerkirche, Tabuiisierung der Sexualität, Angst vor Frauen, Angst vor Machtverlust beruhen.

Und solche Entscheidungen dann als "Wirken des Geistes Gottes" zu bezeichnen, ist schlicht Missbrauch des Namens Gottes. Eine Sünde wider den Hl. Geist.

bearbeitet von laura
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